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Kberliarili Ebcrhanlt (io Schwarz ein silberner TurDierkragen
mit drei Latzeii, von wcjclien der mittlere langer, als die beiden
Äassereii', ist)* Altes, lau^iitzisches und scblesiscfies Adebb'eschlecht,
aus welchem Michael v. E., Herr auf Küpper, 14151 Zeuge bei der
Y, Debsehiitzscljeii fJreuztheilung war. Nach der Mitte des 16. Jahrb.
lebteil die beiden Brüder (ieorg v- E, auf Küpper und Michael v. E,
aof Ullersdorf am tj»u€is und Lichtenau , welche Beide den Stumm
fortsetzten. Zu den Nachkommen desErsteren gehörte Hun^Albrecbt
V. E. auf Nieder -Küpper, welcher 1714 nttch lehie^ und ein Enkel
des Mifbael v. E. war Michael IL, welcher 1670 als Herr auf Lich-
tenau vorkommt- — Ausser den genannten (jütern hatte die Eamilie
auch in der Uberlausitz die Güter Renuersdorf, Sohl and und Tauben-
heim an sieh gebracht und bes^ass aueli t)ber-Langeiiö[s im jetzigen
KrLauhaji, welches noch 1794 lierselben zustand. Uasiie&cbleclit bat
im ly.Jahrh. fortgeblüht und mehrere Sprossi-n desselben haben in
der k» preuss. Armee gestanden. Friedrich Wilhelm Magnus v. E., k.
preuss* Major und Commandant des Regim. v. Grawert, fiel 1806 in
der Schlacht bei Jena; ein Neffe desselben aus einer Seitenlinie,
Carl V. E. , war Major im k. preuss. 22. Inf.-Iieg. und später Oberst-
Itetitenant a. !>.; Maximilian v. E,, ein Bruder des Letzteren, blieb
als Capiiaiu im 6. westphiil. Landwehr- Regim. bei Belle alliauee ;
Wilhelm v. E., ein Sohn des zuerst genannten Majors Friedrich
Wilhelm Magnus v. E., welcher sich, noch ganz jung, schon bei Jena
und dünn bei Königswartha sehr tapfer erwiesen, war später Major
uiid iJirector der Cadetteu- Anstalt zu Potsdam, und Friedrich v- E.,
Capitain im k. preuss S. Infant. -Regim. , zeichnete sich bei Chateau
Tbierry, so wie Alexander v, E., noch als Porleep^e- Fähnrich, bei
Belle alliance aus.
J. r»r**Ur, (iJoria ft Mrtnoriii KlurlmrtnatiH. Ziirau , l«"iii«. — Carpior , EtirejUettipcJ d.
li|j»r)t|$. OWrUu»(U, ir.,S. Hh. — Sinapittn , I, K ;M6 u. U. M. an. — Otitthr , 1 **. 462 u.
4^3 _ Zf:,it«r, Vin H. 44, — N. \*r. A. L TT. S. -läi •*, 4M. — /-VA. r, lfi,tef'U/\ L 8,1*19.
SiftttAuch^r , I- H: Dit' lvU«fKiir4! , fir(iti'»W<'h, — »prner , Iheür. luai^ , S. i9. — v, M*>-
Eberbaril* Ausser den im vor- und nachstehenden Artikel aufge-
führten Familien dieses Namens gab es noch in Bayern, inNordliugen
u. in Biberach gleichnamige Geschlechter, deren Wapjien Siebmacber
erhalten, hat, duch sind dieselben weiter und näher nicht bekannt.
Die V, E. in Bayern, die auch nach Württemberg gekommen sein
— 2 —
sollen, führten' einen von Silber, Blau, Gold nnd Roth schrftggcvier-
ten Schild, in der Mitte mit einer sechsblättrigen , goldenen Rose;
im Wappen der Nördlingenschen v. E. wuchs in Gold aus einem
Mauerwerke ein springender, schwarzer Eber auf, und die Biberach-
schen v. E. hatten im güldenen Schilde den Kopf und Hals eines
schwarzen Ebers.
Siebiimcht'r, II. (JS : Bayerisch; V. :it>.S : Nöniliiig. Palric. ii. V. '<;77 : Kilii-inrhorii. rntrir.
Eberhard j Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplum von 1S51
für Otto Eberhard, k. k. Obersten. Derselbe comraandirte 1856 das
Infant.-Regim. Nr. 17 Prinz Gustav Wilhelm Hohenlohe-Langenburg.
Au^sh. All;;. Zi-it. IMl. — Milit.-Schtfinat. 1856.
Eberhard f. Elchenbiirg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1815 für Carl Eberhard, k. k. Artillerie - Hauptmann , mit dem
Prädicate : v. Eichenburg.
Mtgerle r. Mühlfeid, H. 175.
Eherhari, s. Dornkrcil v. Eberharz, S. 554.
Eberl, Freiherren. Erbländ.-österr. Freihcrrustand. Diplom von
1815 für Raymund v. Eberl, k. k. Obersten. Derselbe stammte aus
einer Familie, welche 5. März 1547 einen kaiserlichen Wappen brief
•und 19. Sept. 1612 den Adelsstand erhalten hatte.
Leupold, I. 8. 264 u. 'i^h.— Megerle r. Mühlfehl, S. 46. — Siebmacher, IV. 51. — W.-B.
d. östvrr. Muii. XI. 28.
Eberl. Reichsadelsstand. Bestätiguugs- Diplom des der Familie
1606 verliehenen Adels von 1763 für Johann Michael Eberl, nieder-
österr. Landschafts -Secretair.
Megerle v. Mühlfeld, Krgänx.-Bd. 8. 272.
Eberl V. Ebenfeid, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom
vom 30. Juli 1760 für Anton Joseph Eberl, wegen der Verdienste
seines Vaters , Gabriel Ignav Eberl , gewesenen Eisenobmannes in
Oesterreich ob und unter der Enns und später innerösterr. llofkam-
merraths, mit dem Prädicate: v. Ebenfeld. — Der Stamm hat fort-
geblüht: Ignaz Franz E. v. E. war 1856 Hauptmann im k. k. 35.
Inf.-Regim.
Ueg^rU v. Mihlfeld , 8. 106. — Kn^Achke , III. 8. 111 ii. 112.
Eberl V. Wallenbarg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1755 für Johann Ferdinand Eberl, Concipisten bei der k. k. Com-
merz-Hofcommission, mit dem Prädicate: v. Wallenburg.
Leupnld, I. 8. 265 - Mt'fjerle r. Mühl/Hd , 8. 175
Eberle ?. Ijnadenthal, Freiherren. Fürstl. hohenzollern-hcchingen-
scher Freiherrnstand. Diplom vom l. Dec. 1826 für Carl Theodor
y. Eberle, ehcinaligon k. säclis. Lieutenant, mit dem Prädicate : v.
Gnadeutlial.
Frh. V. Udehur, 11 1. S. 241.
Ebersbaeh, Eberspach (Schild von Roth und Silber, oder von
Silber und Roth viermal quergetheilt mit gewechselten Tincturen).
Altes, schlesisches Adelsgeschleclit, welches Einige aus Bayern ab-
leiten wollten, doch kommt schon 1320 Peregrinus v. E. , im Nams-
lan*schen begütert, am Hofe des Herzogs Conrad zu Oels vor. Das
— 3 —
spätere Stammhaus der Familie war Branzelwalde bei Freystadt, auf
welchem dieselbe bis 1570 blühte, wo Hans v. E., Ritter, den Manns-
stamm schloss. Die Erbtochter desselben, Ursula v. E., vermählte
sich mit Christoph v. Kottwitz and brachte ihrem Gemahle das
Stammhaus ihrer Familie, ßruozelwalde, zu. Nicht unwahrscheinlich
ist, worauf v. Meding aufmerksam macht, dass durch diese Vermäh-
lung die halben Mühlsteine auf den Helm der v. Kottwitz und auf die
beiden Helme der Freiherren v. Kottwitz gekommen sind. DerEbers-
bach'sche Helm trug zwei neben einander aufgerichtete Mühlsteine,
welche mit drei wechselsweise roth und silbernen Straussfederu be-
setzt waren, und der v. Kottwitzsche Helm die Hälfte eines quer-
durchschnittenen, silbernen Mühlsteins, welcher, aufgerichtet, mit
der runden Seite auf dem Helme ruht und mit einem rothen Schafte
überlegt ist, aus welchem ein Busch schwarzer Hahnenfedern hervor-
kommt. Bei Erhebung der Familie v. Kottwitz wurde dem Wappen
ein zweiter Helm mit gleichem Schmucke hinzugefügt. — Der eioen
Linie der Familie hatte auch in der Oberlausitz das Gut Ebersbach
bei Görlitz zugestanden. Als die Hussiten 1426 die Laasits ver-
wüsteten, zerstörten sie auch das Schloss der Ebersbache, auf wel-
chem zwei Brüder wohnten, von denen der eine Parochns loci, der
andere der eigentliche Besitzer des Gutes war. Ersteren ermordeten
die Hussiten, Letzterer floh ins Ausland und kam später nach Schwe-
den, wo er der Stammherr eines adeligen Geschlechts wurde, welches
sich auch in Liefland und Prcussen ausbreitete.
.S/««i//i«<. I. 8. 347 u. II. 8. 6i)3. — Oauhe, I. 8. 4t53 ii. AM. — Zedier, VIII. K. iS. —
N. l'r. \.-\,. II. 8. 100. — Sii'hinacher, I. 56. — c. Mediny , II. S. 110.
Kbersbergi Ivrafen (im Schilde ein auf einem Dreiberge schrei-
tender Eber). Altes, im 11. Jahrh. vorgekommenes, bayerisches Dy-
nastengeschlecht, dessen Stammhaus das spätere Kloster Ebersberg
bei Wasserburg war. Eberhart kommt 1008 und Adalbert, der Letzte
des Stammes, noch 1048 vor.
Wiynl Hund, I. 8. 13s.
Ebersberg. Zwei längst erloschene, schwäbische Adelsgeschlech-
ter, das eine, 1415 ausgegangene, aus dem gleichnamigen Stamm-
hausc im jetzigen württembergischen Oberamte Tettnang, das andere
aus dem Stammhause dieses Namens bei Murrhart im Oberamte
Backnang. Letzteres starb mit Engelhard v. E. aus, welcher 1328
die Herrschaft an Württemberg verkaufte.
r. Utfner^ aiis^sstorbcucr H<*h wühisrluT AcU'l, Tal». 2 u. S. 10.
Ebersberg, geuannt Weyer«, Ebersberg, genannt Weyers und Leyen,
auch freiherreil (Stammwappen und Wappen der Freiherren v. Ebers-
berg, genannt Weyers: in Blau eine silberne Lilie. Wappen der Frei-
herren Pibersberg, genannt Weyers und Leyon: Schild geviert:
1 u. 4 in Blau die silberne Lilie des Stammwappens, und 2 u. 3 in
Schwarz ein abgekürzter, silberner Sparren, über demselben in jedem
Oberwinkel drei, li u. 1 , und unter demselben in der Mitte des Schil-
des vier, l, 2 u. 1, silberne Schindeln: Leyen). Reichsfreiherrn-
stand. Diplom von 1733 (1734) für Ernst Friedrich v. Ebersberg,
1*
— 4 —
genannt Weyers, unter Hinzafftgung des Namens und Wappens des
in der Person seines Schwiegervaters, des kaiserl.- und Reichs -Ge-
neral-Feldzeugmeisters Hans Eberhard Freih. v. Leyen 1732 aus-
gestorbenen Geschlechts der v. Leyen, zu seinem angestammten Na-
men und Wappen. — Altes, fränkisches Adclsgeschlecht, welches
schon im 12. Jahrh. vorkommt, dem ehemaligen Reichsritter- Can-
ton Rhön-Werra, Buchischen Quartiers, einverleibt war und sich in
Franken, Hessen und am Rhein weit ausgebreitet hatte. Das gleich-
namige Stammhaus war schon im 14. Jahrh. durch Elss, Tochter und
Erbin des Kunz v. u. zu Ebersberg, an den Gemahl derselben. Fried-
rieb Truchsess v. Wetzhausen, gekommen. Gegen Ende des 18. Jahr-
hunderts blühten nur noch zwei Linien des früher so gliederreichen
Stammes: die Linie des unteren Schlosses zu Gersfeld (Giesfeld) und
die des oberen Schlosses. Krsterc besass die ganze beträchtliche
Herrschaft Gersfeld auf der Rhön, führte den von dem Freiherrn
Ernst Friedrich, s. oben, in dieselbe gebrachten freiherrlichon Titel
und den Namen: v. Ebersberg, genannt Weyers und Leyen, und
berahte damals nur noch auf dem Freiherrn Bonifacius, Domcapitu-
lar SU Fulda, w. Geh.-Rath und Propst zu Holzkirchen, und auf dem
Freiherrn Amand Ernst Philipp, k. k. Kämmerer und Burgmann zu
Friedberg, nach dessen Ableben die Herrschaft Gersleben an seine,
an einen Grafen v. Frohberg- Montjoie vermählte Tochter und ihre
m&nnlichen Nachkommen gelangt ist. — Die Linie des unteren
Schlosses hat sich erst in diesem Jahrhundert des freiherrlichen Titels
bedient, ist aber auch im September 1848 im Mannsstamme mit dem
Freiherrn Gustav Alexander, grossherzogl. hessischen Generallieu-
tenants und Generaladjutanten erloschen, worauf das in der Nähe
von Fulda gelegene P^amilienlehen zu Gersfeld und Hasselbach an
die Krone Bayern zurückgefallen ist. — Gustav Alexander v. Ebers-
berg, gen. Weyers, geb. 1769, war noch mit seinem Bruder, Julius
Albrecht Friedrich, geb. 1775, k. preuss. Hauptmann und Mitbe-
lehnten auf die Herrschaft Gersfeld, 31. Januar 1818 in die Adels-
matrikel des Königr. Bayern eingetragen worden. — In neuester
Zeit lebten nur noch zwei weibliche Sprossen des Stammes: Fran-
zisca Isabella a. d. Hause Vercken, seit 1835 Wittwe des landgrüfi.
hessischen Postmeisters zu Homburg, Wilhelm Freiherr Gremp v.
Freudenstein und Caroline, seit 1848 Wittwe des herzogl. nassaui-
schen Regierungsrathes v. Meer zu Mesen.
Schannat , 8. 75. — (iauhe , I. 8. 464 u. 8. 2S76 , im Artikel : Weyers, so wie II. S.
217—929. — r. llattit^in, 111. .S. \h'2—\h6 u. Tab. X. - ßied^rmann , Oantoii Khöii-Werr«.
Tab. 14a- 1Ä6. — Satü^r, S. 219, 221, 225, 2.13. 2.H6 n. 241. — FrA. r. Krohne, I. S. 2G3 ii.
2M. — N. Geneiil. Haii<ll>.. 1777. S. M— fiS. — r. Lang, «iippl,, 8. 93. - (Jeiieal. Hniulh. d.
freih. Häuuer. l«.j», s. l-»l. — Sifhmacher, I. 10.1. — p. Mt'ding, I. 8. l.'J.j ii. 138. — 8iippl.
«n SIebin. W.-B. III. 4: Fnili. v. E., «eii. W. u. L. — Tißmff, I. 15«: Freih. v. K., k<*". W.
u. L., u. 103: V. E.. gen. W., u. Sieh^nkeet , I. 8. 3*2—344. — W.-B. d. Kur. Hayerii, V.
18: ▼. K.. n«n. W., u. XIV. 41 : Freih. v. E.. g<ii. W.
Ebersfhlager ?. k^flegs, ■•flegg. Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1651 für Jacob Eberschlager, mit dem Prftdicate v. Hof-
l«gg. — Die Familie ist in die tiroler -Landesmatrikel eingetragen
worden.
— o —
Provlna.-H«ndb. von Tlr«! u. Vorarlherg fiir 1847, 8. 290: R. v. Kofteact. - v. Hefner
liroler Adel, 8. 4 u. Ergäiii.-Brt. Tab. 9 u. 8. 22. '
Ebenchweiii^ Eberswin. Ein im 16. und 17, Jahrh. zur Ritter-
schaft der Grafschaft Mark und zum Stadtadel von Hamm gehöriges
Adelsgeschlecht, aus welchem Gottfried Eberhard v. E., kurbran-
denburgischer Oberstlieutenant 1676 in Voi-pommern die bei Wol-
gast gelegenen Güter Hohensee und Schallensee erhielt.
Frh. V. Leti^bur , I. S. |S9.
Ebersdorf (im Schilde ein Einhorn). Altbayerisches Adelsge-
schlecht aus dem gleichnamigen Stammhause im Gerichte Moosburg,
aus welchem Ebran v. E. urkundlich 1249 nnd Kaihoch, und Rein-
bert V. E. 1288 vorkommen. Ein anderes, ebenfalls bayerisches
Adelsgeschlecht führte im Schilde eine Rose.
MuMum. böte. in. 8. 1*6 u. V. 8. 176.
Eberspeck. Altbayerisches Adelsgeschlecht, welches auch nach
Oberösterreich gekommen sein soll. Dasselbe führte, wie die alte
bayerische Familie v. Ebersbach, im Schilde einen halben Eber und
war daher wohl eines Stammes mit derselben. Das Geschlecht er-
losch um 1530.
Wig. Hund, III. 8. 281. - Monum. boic, IV. 8. 440 u. V. 8. 288.
Eberstädi, s. Janus, Jahnus v. u. zu Eberstädt.
Ebersteln^ lirtfen (in Blau ein gekrönter, silberner Löwe). Nie-
dersächsisches Dynastengeschlecht, welches schon im Anfange des
12. Jahrhunderts vorkommt und sich in zwei Aeste theilte. Der eine,
welcher seine Besitzungen an der Weser hatte, ist mit dem Grafen
Hermann 1423 ausgestorben, worauf das herzogliche Haus Braun-
schweig die eröffneten Lehne und Wappen, Feld 3 der ersten Reibe
des hcrzogl. braunschweigischen Wappens , an sich nahm; der an-
dere Ast hatte sich in Pommern niedergelassen, schrieb sich Eber-
stein-Naugarten, Naugard, und ist im Mannsstamme 3. Decbr. 1663
mit dem Grafen Ludwig Christoph ausgegangen. — Das Geschlecht
stammte aus der Burg Everstein bei Amelunxborn im Braunschwei-
gischen und war im Besitze des Landes, der sogen. Grafschaft, Nau-
gard und des Landes Massow. Der Letzte der Hauptlinie, Graf
Hermann, hatte übrigens schon 1408 die Herrschaft seinem Schwie-
gersöhne, dem Herzog Otto von Braunschweig, tiberlassen; Hermann's
Sohn soll, der Sage nach, wegen eines Mordes flüchtig geworden und
nach Pommern gekommen sein, wo er Stammvater der Grafen v.
Eberstein -Naugard geworden wäre. — Acltere Schriftsteller: Hen-
ninges, Micrael, Spener, Hübner ü. A. haben die niedersächsischen
Grafeu v. Eberstein mehrfach mit den schwäbischen Grafen dieses
Namens verwechselt, was bei Benutzung älterer Quellen nicht za
übersehen ist. — lieber die in Pommern zu grossem Grundbesitz ge-
kommene Linie des Stammes finden sich mehrere nicht unwichtige
Angaben in dem N. preuss. Adelslexicon, welche, von der erwähnten,
wohl grandlosen Sage abweichend, auf Folgendes zurückgehen: Otto
Gr. v. E., ein Sohn des zu Braunschweig hingerichteten Grafen Diet-
rich, kam 1263 nach Pommern. Derselbe war ein Schwestersohn
— 6 —
des Bischofs Hermann zu Camin , aus dem Hanse der Grafen Glei-
chen, welcher ihn im genannten Jahre mit der Stadt Naugard und
den dazu gehörigen Gfltern helehnte. Von seinen Nachkommen er-
baute Graf Ladwig:daa einst so schöne Schloss zu Naugard, welches
jetzt in Ruinen liegt — Graf Georg I. wurde 1523 von dem Herzoge
Boleslav X. in Pof^mem mit dem Lande Massow helehnt, welches zu
der Grafschaft Naugard kam. Seit dieser Zeit schrieben die Sprossen
deaStammes sich: Grafeii v.Eberstein, Herren des Landes zuXaugard
und Massow. Eine lange Stamnireihe derselben, in welcher sich der
1471 zum zweiundzwanzigsten Bischof zu Camin erwählte Graf Ludwig
befindet, hat Micräel mitgetheilt. Die pommernsche Linie erlosch,
wie oben angegeben, HiGS. Schon 1625 hatte Herzog Boguslav XIV.
in Pommern dem Herzoge Ernst Bogislaus zu Croy und Arschott die
Anwartschaft auf Naugard und Massow ertheilt, und die wirkliche
Belehnung erfolgte 1G65. Nach dem 1684 erfolgten Tode des ge-
nannten Herzogs fielen diese Herrschaften dem Kurhause Branden-
burg anheim und wurden in kurfürstl. Domainengüter verwandelt. —
Die gesammtcn'Hesitzungen der pommernschen Linie von 1274 (oder
1263) an hat Freih. v. Ledebur sehr genau angegeben.
Micrael , VI. S. 44t>. — Hühner y \\. Tab. 485-— 4f*7. — I). l'olyc Leyser, IIi!»tur. comi-
tiiro Bbprstciiiieiis. in Kaxonia. Ilolmst. llJi, sowie dio durch diese 8chrift liervorgerufenrii
Gegeiischrifi'.Mi : C. B. lii-linMin l<r<,|i. ad (»l»sirv. Lcyseri in tabul gnieal. Comit. Kberst. ad
Visurgiii; Ley*teri Viiidiciav . und lifhrfiis , abKeiioihigte Kemnii.stratiun. — (Jauhe , U. S.
229 — 233. — J. L. L. ^ichhanl , von d»'n Kberstein'sclien (irafon an dor Woser ; in dem han -
iidv. Magazin, 1752, S. \2hh u. sq. — O. E. L. l'reus*chfH, die Sncressiuns-Ordnung in den
dtfUtschua Keich^ilündern HcliwälMsciien KcchU's, in D. Aug. Fri«'dr. ScIioU's juri^tiArhem W<>-
eMiblatte, Jahr*«. 2 8. 171. — Wutstrack y Beschroil». von Pommern, 8. 68, 526, 534 etc.—
Brüggemann y II s. 29o u. 2^1. — r. Spilckfr , Beitrüge zur älteren deutschen Geschichte.
Arolaen, 1833. Bd. II. — N. l'r. A.-L., IL S. 100 u. 101. — Frfi. r. d. Knesebcck , S. 363 -
Ä-». 9. Utiebur, I. 18f» u. III. 8.244. — Siehmacher, I. 17, III. 15 n. 26. — Spener, Histor.
|p||igp.«. 3»9. - p. Meding, 11. :s. 141 u. 142.
Ebersteiu, Grafen (Schild quergetheilt: oben in Silber eine rothe,
blafibesamte Kose und unten in Gold auf grünem Hügel ein schwar-
zer Eber — oder geviert : 1 und 4 die Rose und 2 und 3 der Eber.
Das älteste Wappen war eine Rose, wie eine solche auch die alte
Ebersteinsche Stadt Gernsbach von jeher geführt hat: der Eber ist
erst in späterer Zeit zu der Rose hinzugekommen). Altes, schwäbi-
sches Dynastengeschlecht, welchem die gleichnamige Grafschaft zu-
stand. Zuerst kommt mit dem Titel: Comes Otto I., Sohn Eber-
hard's III., 1148 in einer herrenalbschen Urkunde vor. Der Stamm
blflhte bis in das 17. Jahrh. fort und denselben schloss 22. Dec. 1660
Graf Casimir. Schon bei seinem Leben hatte das niarkgräil. Haus
Baden die Grafschaft Eberstein an sich gebracht und kaufte später
auch die andere Hälfte, worauf das P^berstelnsche Wappen als zwei-
tes Feld der ersten Reihe in das Wappen der Markgrafen von Baden
gekommen ist. Derselbe hatte sich erst 1660 mit Maria Eleonora
Grf. zu Nassau- Weilburg vermählt, und die nach seinem Tode, 20. Mai
1661, geborene Tochter, Albertina Sophie Esther, wurde später die
Gemahlin des Herzogs Friedrich August zu Württemberg- Neustadt.
Lueae, Grafeusaal, S. 943— 9.'i8. — (iatthe , II. S. W8— 235. — Preuatchen, in Sobotts
Juriatlsihein Wochcuhl. 2. .lahr,?. S. 171. — Siebmacher, I. 14 Nr. 11: da« einfache Wappen
mit der Hose, n. II. 14 Nr. 2: da.<i gevierto Wappen. — r. Meding, II. 142 n. 143.
RbersU'iUi auch Freiherren (Stammwappen: in Blau ein silber-
lies, eingebogenes Dreieck, durchbrochen und auf der Spitze stehend^
dessen Ecken jede mit einer silbernen Lilie besetzt ist. Wappen
der Freiherren v. Eberstein -Büring: Schild einmal quer- und zwei-
mal der Länge nach getheilt, sechsfeldrig, mit Mittelschilde. Im
Mittelschilde das Stammwappen. 1 und 6 in Gold ein einen Felsen
hinan klimmender, schwarzer Eber; 2 von Silber und Roth quer-
getheilt mit einem Adler von gewechselten Farben; 3 and 4 in Silber
drei, ^u. 1, rothe Rosen und 5 in Roth ein goldener Löwe). Altes, aus
dem Fuldaischen stammendes Adelsgeschlecht u. zwar aus dem gleich-
namigen Stammhause bei Milseburg, welches der Familie schon 1282
zustand. Der mehrfach früher angenommene Zusammenhang mit den
alten Dynasten dieses Namens ist unerwiesen, gewiss aber ist, dass
Dienstmannen der Voigte der alten niedersjichsischen Grafen v. E.
deEverstein sich schrieben und so mag wohl aus diesen das fuldaische
Geschlecht hervorgegangen sein. Dasselbe wurde später in den Rit-
tercantonen Rhön-Werra und Baunach, in welchen es aber im An-
fange des 17. Jahrh. wieder ausging, so wie in Thüringen und in der
Grafschaft Mansfeld begütert, wo es Gehofen im Kr. Sangerhausen
schon 1.530 besass. Zu dieser Besitzung kamen im Laufe der Zeit
mehrere andere Güter, von welchen noch Gehofen, Mehrungen etc.
dem Geschlecbte zustehen, auch besass dasselbe 1779 Stein -Oelsa
in der Oberlansitz und kam in neuerer Zeit in den Besitz des Ritter-
gutes Schönefeld bei Leipzig. Valent. König, dessen Angaben über
den Ursprung der P'amilie dahin gestellt bleiben mögen, führt einen
Hofmarschall K. Carl V. Philipp v. E. an, welcher den kaiserl. Hof
verliess, das Rittergnt Gehofen «n sich brachte und Hofmeister und
Rsth des Grafen Hoyer zu Mftnsfeld wurde. Von seinen Enkeln
sUrb 1676 Ernst Albrecbt von E., Herr auf Neuhaus, Gehofen etc.,
welcher früher k. dänischer, später kursächs. General-Feldmarschall,
Geh. und Kriegs -Rath etc. war. Von den Söhnen desselben setzten
Christian Ludwig und Georg Sittig den Stamm fort. Von Ersterem,
Herrn auf Gehofen, kursächs. Miyor und fürstl. anhaltschem Ober-
aufseher, stammten, neben anderen Söhnen, Ernst Friedrich, Herr
auf I^einungen, k. poln. und kursächs. Abgesandter an mehreren kur-
fürstl. Höfen, welcher den Reichsgrafenstand erhielt und seine Linie
mit einem Sohne, -dem Grafen Friedrich, fortsetzte — und Carl,
fürstl. nassau-dillenburgischer Ober -Jägermeister, welcher mehrere
Söhne hinterliess; Georg Sittig aber, ebenfalls Herr auf Gehofen,
war mit einer Freiin v. Werther a. d. Hause Brücken vermählt , aus
welcher Ehe ein Sohn, Ernst Georg, stammte. — Das Geneal. Ta-
schenb. d. freih. Häuser giebt an, dass das Geschlecht seinen Namenr
von dem auf der hohen Rhön liegenden, längst schon in Ruinen zer-
fallenen Burg Eberstein habe, nach welcher sich zuerst Botho v. E.,
von 1106—1125 Gaugraf in Grapfeld, nannte. Von den Söhnen
desselben ftihrte nur der älteste, Adelbert, dessen Nachkommenschaft
schon in der dritten Generation wieder ausging, den Grafentitel fort.
Die ordentliche Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Bernhard
v. E., Ritter^ um 1311. Von den drei Enkeln desselben wurde Eber-
— 8 —
hard der Stammvater zweier Linien, der noch jetzt blohenden und
der mit Georg Sittig v.E. 1600 erloschenen Linie zu Ginolfs, welche
zum Rittercanton Rhön -Werra gehörte. Mangold stiftete die Linie
zu Schackau und Eckweissbach im ebengenannten Canton, welche
1546 mit Conrad v. E. erlosch. Noch eine andere, schon 1480 wie-
der ausgegangene Linie zu Marksteinach, einem würzburg. Lehen,
hatte der dritte Enkel Bernhardts., Gerlach, gegründet. — Aus-der
noch fortblühendeu Stammlinie, welche sich später in zwei Haupt-
äste schied, war Hinz v. E., ein Enkel des obengenannten Eberhard,
in .Diensten des Herzogs Wilhelm zu Sachsen, während Letzterer
mit seinem Bruder, dem Kurfürsten Friedrich .dem Sanftmüthigen,
kriegte. Nach diesem Kriege kaufte Hinz die thüringischen Güter
Dornburg, Flurstädt, Zeimern etc., welche seine Nachkommen wieder
verkauften und dafür 1516 zwei Güter in Gehofen an sich brachten,
welche noch jetzt der zweiten Linie, s. unten, zustehen. Ernst
Albrecht, s. oben, gest. 1676, früher in hessischen, k. k. und k. däni-
schen, zuletzt in kursächs. Diensten, ist der nächste Stammvater
aller jetzigen Freih. v. Eberstein. In seiner zweiten Ehe mit Elisa-
beth V. Dittfurth wurden ihm acht Söhne und sechs Töchter geboren,
von welchen der vierte Sohn, Anton Albrecht, Domherr zu Halber-
stadt und der fünfte, Christian Ludwig, s. oben, kursächs. Major der
Rittergarde und anhält -bernburg. Ober-ßerghauptmann, den Stamm
dauernd fortpflanzten. — Christian Ludwig, Stifter der jüngeren
Linie , war mit Eleonore Sophie Herrin v. Wertliern a. d. Hause
Beichlingen vermählt und hatte sieben Söhne, von welchen vier eben
so viele Nebenlinien stifteten. Der jüngste Sohn, Wilhelm, geblieben
als k. preuss. Major bei CoUin, stiftete das Familie-Fideicommiss zu
Gehofen. Zwei der vier Nebenlinien, die reichsgräfliche und die
Wolf-Dietrich'sche, sind im Mannsstamme erloschen, Erstere 1772
mit dem Grafen Friedrich, s. oben, kurmainz. General, Letztere 1824
mit dem Freiherrn Heinrich Wolf. Die beiden anderen Nebenlinien
blühen noch fort. Christian Ludwig's dritter Sohn , Carl , s. oben,
fürstl. nassau - dillenburg. Ober- Jägermeister, verm. mit Eva Freiin
V. Büring, Schwester des letzten Freih. v. Büring, wurde Stammvater
der büringschen Speciallinie, indem sein gleichnamiger Sohn, der
nachmalige k. preuss. Oberst und Commandeur des Dragon.-Regiro.
V. Appenburg, 1719 von seinem Oheim, dem erwähnten letzten Frei-
herrn V. Büring, adoptirt wurde und zwar mit der Bestimmung, dass
nach der Majorats -Ordnung jeder Aelteste von seinen Nachkommen
den Namen: v. Büring führen und in den beiden früher reichsritter-
schaftlichen Gütern Eichen und Lehnberg nachfolgen solle. — Chri-
stian Ludwig's sechster Sohn, August Christian Ludwig, stiftete die
mohrungische Speciallinie. Aus derselben wurde Carl Christian
Heinrich Wilhelm, k. preuss. Oberstlieuteiiant , verm. mit einer v.
Closter a. d. Hause Patthorst, von dem Oheime seiner Gemahlin,
dem Drosten und Capitularen v. Eller, zum Erben eingesetzt, mit
der Bestimmung, dass er den alten Familiennamen v. Eller annehmen
und dass sein vierter Sohn, Ludwig, in dem Besitze des Gutes Bu-
U
— 9 -
stedt folgen solle, welche Bestimmung auch durch K. Preuss. Diplom
vom 11. Aug. 1819 genehmigt wurde. Für den ältesten Sohn des
Freih. Carl, den Freih. Emil, wurde von seiner Cousine, Frau v.
Möllendorf , geb. Freiin v. Eberstein , aus den von ihrem Bruder er-
erbten väterlichen Familien -Gütern Mohrungcn und Rotha 1824 ein
Fideicommiss gegründet, dessen Nu.^zniessung 1827, nach dem Tode
der Stifterin, auf denselben überging. — Der freiherrliche Stamm
bläht jetzt in zwei Linien: der Anton -Albrechtschen'Lfnie und der
Christian-Ludwigschen Linie, und Letztere in zwei Speciallinien, der
Btiringschen und der Mohrungenschen, oder der Eller -Ebersteini-
schen Special -Linie. — Den gesammten Personalbestand der glie-
derreichen Familie in den Jahren 1855 und 1856 hat das geneal.
Taschenb. der freiherrl. *Häuser angegeben. Als Haupt der Anton-
Albrcchtschen Linie wurde aufgeführt : Freih. Carl Friedrich August,
geb. 1797, k. preuss. Oberst ä la suite des 28. Infant. - Regim. und
Commandant der Festung Jülich, verni. 1822 mit Emilie v.Büdritzka,
ins welcher fehe, neben zwei Töchtern, sieben Söhne stammen; —
als Haupt der Büringischen Special -Linie: Freih. Carl, geb. 1779,
Mitbesitzer der Fideicommissgüter zu Gehofen, k. preuss. Oberst
a. D., verm. in erster Ehe mit Amalia v. Gläser, gest. 1817, und in
zweiter mit Henriette v. Seebach, aus welchen Eben je ein Sohn und
eine Tochter entsprossten ; — und als Haupt der Mohrungenschen
oder v. Eller-Ebersteinschen Special-Linie: Freih. Emil, geb. 1804,
Erbherr und Besitzer der Güter zu Gehofen, Mohrungen, Rotha,
Gross -Leinungen, Horla, Bustedt und Patthorst, k. preuss. Premier-
Lieutenant a. D., verm. 1831 mit Mathilde Freiin v. Toll, geb. 1814,
aus welcher Ehe ein Sohn und eine Tochter leben.
Scffannat, 8. 75. — Valent. Könhj, IIl. S. 23"<-274. — üauhe, \. 8. 464—466. — Ettor,
8. 845. — Biedermann, Caiitoii B«uiiaoh. Tab. '.M'»— 2lS. — Saleer , 8. 260 — N. Pr. A.-L.
I. ». 101. — Frfi. V Ledebur. I. 8. l»y u. 190 u. Hl. 8. 244. — Geneal. Taiclienb. d. frdh.
Hiuser. IS55, S. 130-137 u. 1856, 8. 158-156 ii. 8. XV. - Siebmac/ier. I. 104: v. Eber-
»tfin, Friukisch. - v, Meding, II. 8. 143 n. 144, — T tjrof, I. 146 u. Siebeakeea , I. 8.344.
— W.-B. d. »ächs. Staateil 11. 17: Freih. v. K. u. V. Sy: v. K.
Eberstein^ s. Firnhaber v. Eberstein.
Bberstorff. Altes, 1556 erloschenes, nieder- österr. Herrenge-
schlecht, welches von den Grafen v. Thierstein im Elsass stammte,
das ErbkÄmmerer-Amt in Oesterreich unter der Enns besass und
noch 1553 mit kaiserlicher Erlaubniss den Namen: G'rafen v. Thier-
stein wieder angenommen hatte.
GeuiAe, I. 8. 464. im Artilcel : v. Ebt-Mpaoh. — Zedier, Vlfl. 59. — Wissgriil , U. 8.
303 u. ff.
EbenwaM^ s. Siegler v. Eberswald.
Ebenwein, s. Eberschwein, S. 5.
Ebert Ein im 17. und 18. Jahrh. in Litthauen und Ostpreussen
begütert gewesenes Adelsgeschlecht,* aus welchem zuerst Jost v. E.
vorkommt. In Litthauen stand Rogainen im Kr. Holdapp 1615 und
noch 1681 und in Ostpreussen Dingewangen, so wie Paddeim im Kr.
Labiau 1750 der Familie zu.
W. Pr. A.-L. V. 8. 140. — Frh. v, Ltdtbur, l. 8. 190.
— 10 —
Ibert f. Ehrentre«. Krbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1773 für Ludwig Albert Kbert, k. k. Hauptmann und adeligen Leib-
gardisten , mit dem Prädicate : v. Ehrentreu.
Metrie 9. Muhl/eld, Ergänz.-Bd. 8. 272.
Ebertsfeld. Ein im N. Preuss. Adelslexicon aufgeführtes, näher
nicht bekanntes Adelsgeschlecht. — Johann Leonhard v. E. lebte
ztt Krotoschin in Polen und Johann Clemens v. E. , kurbrandenburg.
Hauptmann, war mit P]leonore Hedwig v. (lörtzke vermählt und starb
1690 mit Hinterlassung dreier Kinder.
N. Pr. A.-L. 8. 140.
thtriy, EbertL Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
aus welchem einige Sprossen in der k. preyss. Armee dienten. Zu
denselben gehörte der Major im k. preuss. Cadettencorps v. Eberty,
welcher 1822 als Oberstlieutenant pensioiiirt wurde und 1824 starb.
N. Pr. A.-L. I. S. 103 u. V. 8. 140. - Fr/i. v. Ledebur . I. S. liK).
Eberti (Schild geviert mit Mittelschildc. Im bläuen Mittel-
schilde ein quergelegtes , goldenes Jagdhorn mit nach Oben stehen*
dem Bande. 1 und 4 in Gold der eiuwärtsgekehrte, silbern bewehrte
Kopf eines schwarzen Ebers und 2 und 3 m Schwarz ein einwärts-
gekehrter, gekrönter, doppelt geschweifter, goldener Löwe). Preuss.
Adelsstand. Diplom vom 29. Mai 1811 für den (lutsbesitzer Ebertz,
Herrn auf Merzestwo bei Neustadt im Reg.-Bez Danzig. Ein Nach-
komme desselben war 1843 k. preuss. Regierungsrath zu Breslau.
9, ffeUöaeh, 1. S. 308. — N. Pr. A.-L. H. S. 102, IH. 8. 6 u. V. 8. 140. — Frk. v. Le-
/.>*irr, I. 8. 1«0. — W.-B. d. pieiin». Mon. HI. 11. — Kneschkr. III. 8. Il2.
EberB (Schild geviert: 1 und 4 in Gold ein rechtsgekehrter,
silbern bewehrter, schwarzer Eberskopf und 2 und 3 in Schwarz ein
linksgekebrter, gekrönter, doppelt geschweifter, goldener Löwe).
Rirfchsadelsstand. Diplom vom 10. Sept. 1667 für Abraham Eberz,
Bürgermeister zu Isny. Derselbe stammte aus einem alten Patricier-
geschlechte der jetzt unter württembergischer Oberhoheit den Grafen
V. Quadt-Wykradt gehörigen, ehemaligen freien Reichsstadt Isny an
der Argen, welches in der Person des Caspar Eberz 1543 einen
kaiserlichen Wappenbrief erhalten hatte. Leonhard v. E., geb. 1750,
in vierter Generation von Abraham v. E. stammend, evangelischer
Pfiurrer zu Aeschach bei Lindau , wurde der Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern einverleibt.
». Lang, S. 323. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 18. — 9. Hefner, bayer. Adel, I. 83 n. 8.
74 ■. BrgSni.-Bd. 8. 12. — Sn^$ehke, HI. s. 112 u. 113.
Ebers, Eberti, Eberti t. Ebertifeld, Ritter (Schild durch eine
aufsteigende Spitze von Gold und Schwarz gctheilt, 3feldrig und in
jedem Felde ein Eberkopf von gewechselten Farben). Böhmischer
Ritterstand. Diplom vom 24. April 1675 für Johann Leonhard Ebertz,
mit dem Prädicate: v. Ebertzfeld. Die Familie war zu Anfange
des vorigen Jahrb. in Schlesien mit Dziewentline im Kr. Militsch
und im Posenschen mit Introschin im Kr. Krochen begütert.
Sinupka, II. 8. 603. — Frk. v. Ledebur , I. 8. 190. — Siebmacher, V. Zimate, 10.
Eberti «id Reckensteli y Freiberrea (in Roth zwei schrägrechtc,
— 11 —
silberne Balken. Gegen die rechte Ober- und linke Unter -Ecke des
Schildes liegt ein abgehauener p]berkopf und gegen die linke Ober-
und rechte Unter-Ecke stehen neben einander zwei Straussenfedern,
roth, silbern). Ein aus dem Limburgischen stammendes Adelsgc-
schlecht, dessen Freiherrnstand dnrch Zeugen -Aussage und Lehne-
Briefe weit t\ber löO.Tnhre zurück erwiesen ist. — Die Gebrüder
Johann Wilhelm Heinrich Joseph Freih. v. Kberz, geb. 1783, k.
bayer. Hauptm. a. D. und Ritter -Lehen -Vasall zu Üockenstein und
Johann Baptist Michael Freih. v. E , geb. 1786, k. bayer. Lieut.
a. I)., wurden in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
r. Lang, Njiclitrnj:. N. 40. — W.-B. «I. Kjtr. nayrrn, II. S9 ii. v. Wolclfin. 2. Abth.
H. IH7. — r. llrjHPr. l)ji>.r. Ail.l, Tnh. 2t> ii. N. ,r.». - Kneschke. 111. 8. 11.1 u. 114.
Hiischwald, s. Eybiswuld, Eibiswald.
Ebner y. EbenaH, Kitter. Erbländ.-österr.- u. Keichsritterstand.
Diplom von 1735 für Somuel Franz Kbmer, Tabackgefölls-Adminis-
trator in Steyermark und Kärnten, mit dem Prädicate: v. Ebenau.
ileyeiU r. Mahl/fl,i, S. H)6.
Ebner^ Ritter. Böhmischer Bitterstand. Diplom von 1694 für
Susanna Renata Ebner, geb. Brause und für die drei Söhne dersel-
ben, Ferdinand Johann. Georg Adam und Leopold Joseph Ebner, so
wie für den Enkel, Franz Ludwig E. Die Notitication dieser Erhe-
bung erfolgte 1 7. Apr. 1694 an die k.Oberamts-Ilegierung zu Breslau.
Ebier t. Eschenbafh, aucFi l'rfiberreu (von Blau und Gold neun-
mal von oben nach unten gespitzt, so dass von jeder Farbe vier und
eine halbe mittelgrosse Querspitze erscheinen). Im Kgr. Bayern
anerkannter Freiherrnstand. Anerkennungsdiplom von 1824 fttr die
ftltere Linie des Stammes. Eins drr ältesten nttrubergischen Adels-
geschlechter, welches nach doni 1552 von den Harsdörfern durch
Vermählung erlangten, an der I^egnitz im k. bayer. Landgerichte
Hersbruck gelegenen Rittergute Eschenbaoh sich: Ebner v. Eschen-
bach geschrieben hat. Dasselbe ist schon seit dem 17. Jahrh. be-
kannt und kommt in lateinischen Urkunden mit den Namen : Ebna-
rii, Ebenarii, Ebneri, in deutschen mit den Namen: Ebener und Eb-
ner vor. Unter den Familien, welche gleich nach 1138 nach Nürn-
berg zogen, oder diese Stadt nach der hingestellten Ruhe aufs Neue
zum Sitze wählten, befand(>n sich auch die Ebner, deren mehrere in
den Urkunden der nächsten Zeit genannt werden. Bereits 1285 sass
Hermann Ebner im Rathe zu Nürnberg und um dieselbe Zeit erscheint
El»erhard Ebner als Schöpf des kaiserlichen Landgerichts zu Nürn-
berg. Derselbe, verm. mit Anna TeuflFIin, war der nähere Stammva-
ter des ganzen (Jeschlechts, aus welchem mehrere Sprossen in der
folgenden Zeit den Ritterschlag erhielten und zu kaiserlichen Die-
nern ernannt wurden. 1530 ertheilt ein kaiserliches, zu Bologna
ausgefertigtes Diplom dem „erbaren" (tcschlecht der Ebner besoiin
iJere Freiheiten. — Von früher Zeit an verwendete die Familie ihren
Keichthuin zu Stiftungen für Kirchen, Klöster und Arme, auch zeich-
neten sich mehrere (7li(>der des Geschlechts als Gelehrte und in
Staatsdiensten aus. Zu letzteren gehören namentlich Paul Ebner,
— \2 —
gest. 1691, Senator in Ntirüberg und der Sohn desselben, Hierony-
nius Wilhelm Ebner, gest. 1752, Losunger der Stadt Ntlrnberg, Rit-
tei und k. k. w. Ratb, welcher wegen seiner grossen Bibliothek und
seineu reichen Kunstsammlungen in weiten Kreisen bekannt war.
Nachdem 1793 seine Linie mit dem Enkel erloschen war, kamen
seine Schätze durch die Allodial-P'rben 1813 und 1819 zur Verstei-
gerung. — 1813 wurde die Familie in die Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern eingetragen und zwar nennt v. Lang folgende Familienglie-
der: die Brüder Paul Wilhelm E. v. E., geb. 1733, k. bayer. pens.
Stadtrichter zu Nürnberg und Johann Sebastian E. v. E., geb. 1744,
k. bayer. Major a. D., mit den Söhnen des verstorbenen Bruders Jo-
hann Wilhelm: Jobst Wilhelm, geb. 1761, k. bayer. Hauptm. a. D.
und Paul Sigmund, geb. 1766. — 1824 aber wurde, wie oben ange-
geben, das Geschlecht der Freiherrcn-Classe des Kgr. Bayern einver-
Icibt. — Die jetzigen Freiherren E. v. E. sind Nachkommen des
1754 verstorbenen Friedrich Wilhelm E. v. E., Pfleger der freien
Reichsstadt Nürnberg zu Uersbruck, verm. mit Anna Maria Grund-
herr V. Altenthann, gest. 1751. — Aus dieser Ehe stammte Paul
Wilhelm E. v. E., gest. 1819, Stadt- und Bannrichter zu Nürnberg,
verm. in erster Ehe mit Anna Maria Grundherr v. Altenthann, gest.
1774 und in zweiter mit Anna Catharina Freiin Löffelholz v. Col-
berg, gest. 1816. Aus erster Ehe entsprossten zwei den Stamm fort-
setzende Söhne: Freih. Wilhelm und Freih. Ferdinand. Freih. Wil-
lidm, geb. 1796, k. bayer. Kammerjunker und Revierförster, verm.
sich in erster Ehe mit Helena v. Scheurl auf Schwarzenbruck, gest.
1884 and in zweiter mit Katinka Magdalena v. Gelpert-Pflaumer, geb.
1798, Freih. Ferdinand aber, gest. 1843, war mit Susanna Weinhold,
■^. geb. 1802, vermählt. Die Nachkommen Beider sind im Geneal. Ta-
.} schenb. der freih. Häuser eben so genau aufgeführt, wie die der aus
^ d^r zweiten Ehe des Paul Wilhelm E. v. E. stammenden beiden Söhne,
welche den Stamm fortpflanzten. Diese beiden Söhne sind: Chris-
toph Andreas Wilhelm E. v. E., gest. 1837, k. bayer. Hauptm? u.
Platz-Adjutant in München, verm. in erster Ehe mit Benigna Pfrct-
scher, gest. 1816, in zweiter mit Amalie Freiin v. Hacke zu Schweins-
peunt, verw. Freifrau v. Andrian, gest. 1822 und in dritter mit Eva
Conrad, geb. 1800 und Gottlieb E. v. E., geb. 1787. Senior der Fa-;
milie und Regicrer des Stammguts Eschenbach, Administrator des
Freih. v. Huttenschen Damenstifts zu Nürnberg etc., verm. mit Bar-
bara Ackermann aus Wolfersdorff, gest. 1853.
Biedermann, Nüniborg. I'atrir. Tab. 22-45. — N. Gonoal. lUndb. , 1777 S. 199—202 u.
1778 8. 2ü2. - e. Lanff , S. ;«3. — ({eiitul. Taschenb. d. freih. Häiihit, 1859 8. 151-158. —
Siebmacher, I. 206 u. VI. 21 u. 25. — Tyroff, I. 46 ii. Siebenkees. l. 8. 345 u. 346. — W.-B.
d. Kgr. Bayern, V. 19: K. r. B. u. IX. 97: Freih. E. v. E. - r. Hefner , bavr. Adel. Tab.
29 u. 8. 82.
Ebner ?. Rtsensteii. Erbländ.-österr. Adelsdiplom von 1839 für
Johann Nepomuk Ebner, k. k. Gouvernementsrath, mit dem Prädicate:
V. Rosenstein.
.^ugsb. AHg. Zeit. 1839.
Ebnetttr. Ein in Schlesien angesessen gewordenes Adelsge-
schlecht, aus welchem der k. preuss. Major a. D. v. E. 1819 Herr
auf GN^rlitE im Kr. Oels war.
Frh. 9. Ledebur, HI. 8. 244.
— 13 -
Ehrt, fkrt, genannt Pfaff. Altes, thttringiscbes Adelsgeschlecht,
dessen Name schoD um die Mitte des 13. Jahrb., Everba and Ebera
geschrieben, vorkommt und dessen Stammbaus wohl Ebra im Scfawarz-
barg-Sondersbausischen war. Im 14. und 15. Jahrb. sass das Ge-
scblecht im Rathe der Stadt Heiligenstädt im ietzigen Regierungsbe-
zirk Erfurt und besass später im 16. und 17. Jahrb. die Gflter Bila
i^nd Ustrungen im Kr. Sangerbausen. — Zu demselben gehörte Wil-
^.helm Augast Ludwig v. Ebra, k. preuss. Generallieutenant und zuletzt
commandirender General in den Provinzen zwischen der Elbe und der
Weser, welcher, einige Jahre nach Zurücktritt aus dem activen
Dienste, 28. Juni 1816 starb. So viel bekannt ist, schloss dersebe
den Mannsstamm seines Geschlechts und sein Schwiegersohn, Wil-
helm Pfaff, k. preuss. Lieutenant, erhielt 1822 die königliche Erlaub-
ni«s, sich v. Ebra, genannt Pfaff schreiben und das v. Ebra'scbe Wap-
pen (in Blau eine schräg links gelegte, silberne Leiter mit fünf
Sprossen) führen zu dürfen. Letzterer ist. nach Allem der im N.
Preuss. Adelslexicon als Sohn des General-Lieutenants v. E. aufge-
führte Officier im k. preuss. 7. Kuiraasier-Regimente v. E., welcher
sich früher im Reitergefechte bei Hainau in Schlesien ausgezeich-
net hatte.
N. l'r. A.-L. II. 8. 102 u. V. S. Hl. — Frh. v. Ladet ur , f. 8. 190 ii. IM. S. 244. —
Sifhmacher, I. Ui< : v. Kbra. Thüringisch. ^ W.-B. d. Preu9S. Monarch. III. 11: v. Kbra,
sonst gen. Ffaf. — Knetchke, I. 8. 130 u. 131.
Ehran ?. Wilileuberg. Altes, altbayerisches Adelsgeschlccht.
Der Name Ebran war zuerst Taufname, wurde aber später Ge-
scblechtsname: der Stamm beerbte die v. Rohrbach und nahm zo
seinem Schilde: (von Silber und Blau mit Zinnen schiäg-liuks ge-
theilt) das Rohrbachsche Wappen (in Silber drei linke, schwarze
Spitzen) an. — Johann E. v. W. reiste 184 0 zum heiligen Grabe und
Anna E. v. W., Gemahlin Adam's v. Muggenthal, starb 1H14. Mit
derselben ist wohl der Name des Geschlechts erloschen. Das Ebran-
Rohrbachsche Wappen kam an die v. Dürsch, s. Bd. IL S. 600 u.
601, welche in dem gevierten Hauptschilde im 1. u. 4. Felde das
Rohrbachsche, im 2. und 3. das Ebran'sche Wappen führen.
Wifjtil. Hitml, II. S. 63.
^ Ebrowski. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
aus welchem 1836 ein Sprosse dem k. preuss. 7. Uhlanen-Regimente
aggregirt und bei dem 28. Landwehr-Regimcnte zur Dienstleistung
commandirt war.
N. l'r. A.-L. II. K. 102. — Frh. v. Ledebur, I. S. 190.
Eccard^ Ritter. Reichs- und erbländ.-österr. Ritterstand. Di-
plom von 1725 für Werner Johann Eccard, k. k. Kammerdiener.
Derselbe, gest. 1763 ohne Nachkommen, war am 23. Jan. 1737 unter
die neuen Geschlechter des uiederösterreichischeu Ritterstandes.auf-
genommen worden.
WixsgriU, II. 8. 323. MeyerU c. Mühlfeld, S. 10«.
Eccher^ Egger^ t^%ctvk in larienfreüd^ larienfreiil, larienfrid. Ein
in die tiroler Adelsmatrikel unter dem Namen: Egger zu Marienfreud
eingetragenes Adelsgeschlecht, in welches nach Megerle v. Mtthlfeld
— 14 —
1726 in der Person des Georg Eggern, nach Anderen Johann Seba-
stian Kgger, Stadt- and Landrichters zu Kufstein in Tirol, der Adel
mit dem Prädicate: t. Marienfrid kam.
MegerU v. Mih\feld, Er)|;äiix.-Bd. S. 274. — Pro vinxial • Handbuch von Tirol Ar 1M7.
8. 29U In dor tiroler LHiidetfhiMtrikel. — r. HffnQr, tiroler Adel, Tali. ft. u. S. 5. n. EndLm.-
JM. Tab. 9. 8. 2S.
EcdKaTj Egger t. Ecb«, Ecch«^ Ecc • «nd larienberg. Tiroler Adal^
geschlecht; in welches nach Megerle v. MUblfeld 1791 zwei Dii'lome
gekommen sind. Das fine erhielt Christian Stephan £gger ▼. EohDi^'t
von Deatgchmeth^ Gerichts Kroumetz in Tirol, mit dem Prädicmt:
Edler v. Marienberg, das Andere aber Christian Egger unter Aner-
kennung seiner Abstammung vou* der adeligen Familie Egger v. Echo
,und mit Verleihdng desPrädicats: v. Mar^enberg.
Megerle v. MuM/eld, 8. 176. Cdajt hier aiiKOKebeiic PrAdicat ; MarienfelM ist unrirhtig; ti.
KTKäux.-Ud. S. 274 (mit dem rlehtiKrn Prndicato v. Marieiilierij;;. — v. Hefner, tiroler A(|t>l.
Ergäiiz.-Bd. Tab. 18 u. 8. 29; Eccher v. Eccho u. Marienhery.
Echt, 8. Bachof (Bachoven) v. Echt, Bd. I. S. 163 u. 164.
Echten. Altes Adelsgeschlecht, welches zur westphälischon Rit-
terschaft gehörte. Dasselbe führte im silbernen Schilde drei, 2 u. 1.
schwarze Adler und stand wohl im Zusammenhange mit dem ebenfalls
zur westphälischen Ritterschaft zählenden Geschlechte v. Kovendeu,
deren Wappen in Gold drei roUie Adler zeigte.
N. Fr. A.-L. II. S. 102. — Siebmacher, III. 1S4. o. V. 146.
» Echter ?. ■• ra lespelbmn, anch Vreiherren. Altes, fränkisches
Adelsgeschlecht, welches durch seine Besitzungen der Ritterschaft
des ehemaligen reichsfreien Canton Steigerwald einverleibt war. Aus
demselben erhielt, wie Gauhe angiebt, Peter E. v. M., welcher 1530
als Herr auf Rothenfels und kurmainzischer Rath vorkommt, mit sei-
nem Bruder Valentin den Freiherrnstand: eine Angabe, welche nicht
ganz richtig sein kann, da es feststeht, dass Valentin E. v. M., gewese-
ner Domherr zu Würzburg 17. März 1623 in des H. R. R. Freih.- u.
Edlen -Pannerherrnstand erhoben worden ist. Ein Sohn des Peter
E. V. M., war der bekannte Bischof Julius zu Würzburg, gest. 1617,
welcher dem Hochstifte 44 Jahre lang vorstand und welcher, 1582-
beinahe Kurfürst zu Mainz geworden wäre. Von dem Bruder desselben,
Dieter E. v. M., stammte Philipp Christoph , Amtmann zu Rotenfels.
Der Stamm ist 1665 mit Johann Philipp E. v. M. , welcher unver-
mählt starb, ausgegangen, worauf die Nachkommen des 1659 verstor-
benen Philipp Ludwig v.Jngelheim. Amtmanns zu Miltenberg u. Oberst-
lieutenants, welcher sich 1648 mit Maria Ottilia, der Erbtochter des
Carl Rudolph Echter v. Mespelbrunn , vermählt hatte , mit kaiserli-
cher Genehmigung 1698 mit ihren angestammten Namen und Wappen
den Namen und das Wappen der Familie Echter u. Mespelbrunn ver-
einigten. Später, 1737, kam in die Familie v. Jngelheim, genannt
Echter v. u. zu Mespelbrunn, der Grafenstand und in dem gevierten
Schilde derselben zeigt Feld 2 u. 3 das alte Wappen der Echter von
Mespelbrunn: in Blau ein schrügrechter, silberner, mit drei blauen
Ringen belegter Balken.
BuceiM, U. Secl. 2. S. 107. - Hunthrucht, S. A\. — Ganhe, 1. S. 4Cn u. 407, nacli Pa-
storii Fraacuiiia redivivaund Jmhoff, Not. Prov. Jiup. Lib 3 Cap. 4. — r. Hattsteiti, 1. 8. 137
'■" — 15 —
a. tir. S, 157 u. 164. — Zedier, VIII. 8. 129. — E»tor, Tnb. \\. u. 8. 500. — Biedermann,
Cautun siuigerwald, Tab. 202'-))0S. — Salver, 8. 265. 440.443. 476. 487. 4M. 500. 515 u. 588.
^ Siebmacher. \. lOS. — v. MedingA\,S. 144 u. HI. 8. 838.
Echterdfagei. Altes, schwäbisches, bis 1418 vorgekommenes
Adelsgeschlecht aas dem gleichnamigen Stamm- Hause bei Stuttgart.
r. Uefner, ansgeftArbunor «chw&biMcher Adel, Tab. 2 ii. 8. 18.
Echiel^ EclucUe. (Sckild mit^ von Roth und Silber gerautetem
Schildeshaupt. Im silbernen Schilde und in der Mitte desselben, also
das Schildeshaupt mitbelegend, ein Ring, an welchem sechs Lilien-
stäbe zusammenlaufen.) Altes, oberhessisches, zuerst 1237 vorkom-
mendes, zum Fuldaischen Lehnshofe gehörendes Adelsgeschlecht, aus
welchem zuletzt 1495 Johann v. Echzel als Fuldaischer Lehnmann
beliehen wurde.
Schannat, 8. 75. — e. Meding, lU. 8. 147,
Echiel, Ritter. Georg Wendl v. Echzel, Reichs-Ritter aus Schwa-
ben, nach Allem aus einem von der im vorigen Artikel aufgeführten
Familie verschiedenen Geschlechte, wurde 10. Febr. 1663 unter die
neuen ^Geschlechter des niedcr-österr. Ritterstandes aufgenommen,
starb aber schon nach einigen Jahren ohne männliche ^Nachkommen-
schaft.
WiugriU, U. 8. 323 u. 324.
Eck. (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Roth zwei
schräge linke, silberne Balken und zwischen denselben zwei schrägge-
stellte, silberne Rauten; links ein schwarzer Greif mit ausgeschlage-
ner, rother Zunge und aufgerecktem Schweife). Ein von Siebmacher
unter den Geadelten aufgeführtes Adelsgeschlecht, dessen Wappen
v. Meding nach einer Stammbuchzeichnung von 1593 mit der Unter-
schrift: Adam v. Eck beschrieben hat.
Siehmacher, IV. 8. 56. — 9, Mading, I. 8. 138 u. 139.
Eck (in Blau fünf, 3 u. 2, goldene Lilien). Ein aus der Provinz
Ober-Yssel stammendes Adelsgeschlecht, aas welchem im 17. Jahrh.
Michal V. Eck als Drost zu Stichhausen in Fürstl. Ost -Friesische
Dienste kam. Von seinen Töchtern war die Eine, wie seine Schwester,
Stifts- Fräulein zu Deventer, die andere aber Hofdame der Königin
Charlotte Amalie von Dänemark und die dritte vermählte sich mit
dem herz. Sachsen -Eisenach. Geh.-Rath v. Harstall. Der einzige
Sohn war erst k. dänischer u. später k. k. Capitain. — v. Meding
führt eine Stammbuchszeichnung von 1600 mit der Unterschrift:
Henrick van Eck an.
Gauhe, I. 8. 4(^7 nach dem MSt. Geiieal. — Siehmacher, V. 40. v.Rck. Burgiiiidiscb. —
r. Meding, II. 8. 145 u. 146.
I Eck (in Silber ein schräglinker, oben und unten fünfmal gezinn-
ter Balken). Ein aus Dillenburg im Nassauischen stammendes, ur-
sprünglich niederländisches, 1824 in Frankfni*t a. M. eingebürgertes
and in den Niederlanden bedienstetes Adelsgeschlecht. — Bartholo-
maeus Jacob v. Eck, geh 1719, kam nach Deutschland und wui-de
später Fürstl. Nassau. Oranischer Regierungsrath. Von den Nach-
kommen war Friedrich v. E. bis vor einigen Jahren in Nassau begü-
tert und der Bruder defselbeo, August v. E., war im 3. u. 4. Jahrzehnt
— 16 —
dieses Jahrh. k. niederl. Legationsrath und Geschäftsträger am k.
wörttemb. Hofe.
9. Hefner^ nassauischer Adel, Tab. .12 u. S. 11. — Kneichke, IV. 8. 104;
Eck (im Schilde ein gekrönter, eine Raute haltender Löwe).
Ein in Pommern mit Lentschow bei Stralsund ansässig gewordenes
Adelsgescblecht, welches aus Holland nach Pommern gekommen sein
soll und aus welchem einige Sprossen in der k. preuss. Armee dienten.
Noch 1852 stand ein Lieutenant v. Eck im 10. Landwehr - Husaren-
Regimen te u. 1854 war in Schlesien im Kr. Guhrau das Gut Kahlau
in der Hand der Familie.
N. Pr. A. L. V. S. 141. — Frtih. v. Ledebur, I. 8. 190. u. III. S. 244.
Eck. Reichsadelstand. Diplom von 1712 für Martin Johann Eck,
k. k. Oberstwachtm^ister.
Meyerle v. Mühlfeld, Ergiuz.-Bd. 8. 273.
Eck, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom v. 1725. für Jobann
Helfried v. Eck, k. k.Capitain- Lieutenant bei Freih. v. Sickingen
Infanterie.
Megeile v. Mühl/eld, Ergäui.-Bd. 8. 136.
Eck Hnil HüHgersbach, Egg, Eckh, Egkh v. Hiiugersliach, auch fttX-
herreu miil lirafei. (Schild geviert mit Mittelschilde. Mittelschild
der Länge nach getheilt: rechts in schwarz ein silberner Querbalken
und links von Schwarz und Silber fünfmal mit gewechselten Farben
quer getheilt, oder auch von Schwarz und Silber geschacht. 1 u. 4
von Silber und Roth der Länge nach getheilt mit einem Monde von
gewechselten Farben und 2 u. 3 in Silber ein springender, gekrönter,
blauer Wolf). Erbläud.-österr. ü. Reichs- Freiherrn- u. Grafenstand.
Erbländ.-österr. Frei herrnstandsdiplom vom 13. März 1560 für Mag-
nus V. Eck u. Hungersbach, k. Reichshofrath und die Vettern dessel-
ben, Bonaventura und Johann v. E. u. H. ; Reichsfreiberrnstands-Di-
plom vom 28. Dec. 1688- für Ernst und Ludwig Freiherren v. Egkh
0. H., Erb-Laud.-StabeUneister des Herzogthums Krain u. der windi-
schen Mark und Beichsgrafendiplom vom 4. Juli 1695 für Hannibal
Freih. v. Egkh ib H. — Altes, krainer Adelsgeschlecht, welches nach
Einigen aus Bayern stammen soll. Ulrich von Kck lebte um 1375 in
Krain -und pflanzte den Stamm fort. Sein Sohn Heinrich v. Egkh,
nach andern Angaben ein Sohn des Veit v. E. aus der Ehe mit Ur-
sula V. Liebenberg, war um 1450 mit Margaretha v. Hungersbach,
der Letzten ihres alten Stammes, vermählt. Aus dieser Ehe entspross
Georg V. E., gest. 1537, des K. Maximilian 1. Rath u. Landeshaupt-
mann zu Görz. Derselbe erhielt laut Kaufbriefes vom 30. Juli 1500
das Schloss Neuburg an der Rauneck in Krain mit der kaiserlichen
Bewilligung, die verfallene Burg zu bauen und Egkh zu benennen u.
eben so belehnte der Kaiser 1502 ihn und seinen Bruder mit dem
nach dem Tode der Mutter denselben zugefallenen Schlosse Hungers-
bach in Krain, so wie mit dem Titel, Wappen und dem von dem Hun-
gersbachschen Geschlechte getragenen Öbersten-Erbland-Stabelmei-
ster-Amte des Herzogthums Krain und der windischen Mark. — Ans
der Ehe mit Gatharina v. Lichtenstein-Castelcorn hiuterliesa Georg
— 17 —
V. E. U.H. drei Söhne, Bonaventura, Anton u. Johann, welche die Stifter
dreier Linien wurden. Die Nachkommenschaft Bonaventura's, die ältere
Linie, in welche , s. oben, der Reichsgrafenstand gekommen war, er-
losch 15. Dec. 1760 mit Leopold Friedrich Grafen v. E. u.'H.,Für8t-
" bischof z. Ollmütz; Anton's Linie, die mittlere, ging 1618 mit Mar-
quard Freih. v. E. u. H., deutsch- Ordensritter und Land-Comthur
der Balley Oesterreich, aus, Johanns Linie aber , die jüngere, blühte
nach seinem 1579 erfolgten Tode dauernd fort. Derselbe war mit
Martha v. Madruzzy vermählt , und von ihm läuft die Stammreihe,
wie folgt, fort : Freih. Bartholomäus : zweite Gemahlin : Maria Grf . v.
Khevenhüller; — Freih. Volckard: Catharina von Thannhausen; —
Freih. Johann Paul: Felicitas Freiin v. Moschkon; — Freih. Georg
Volckard, gest. 1678: Anna Elisabeth Freün Geinger v. Grunpichel;
— Freih. Georg Ebrenreich, gest. 1741, k. k. Kämm. u. Oberst: Jo-
hanna Franziska Köchler v. Schwandorf; — Freih. Johann Ignaz,
gest. 1771, kurpfälzischer Kämm., Oberstlieutenant im Regim. Zwei-
brücken, Herr zu St. Georgen a. der Stilfing in Steiermark, Dürren-
bard n. Gindringen in Schwaben etc. : Maria Anna Grf. v. Gleisbach,
gest. 1801: — und Freih. Maximilian Joseph, gest. 1838, Herr auf St.
Georgen in Steiermark, k. k. Kämmerer, ständischer General-Einneh-
mer zu Graetz etc.: Aloysia Gräfin v. Wurmbrand - Raittenau , geb.
1788 u. verm. 1807. Aus dieser Ehe leben, neben zwei Töchtern,
Grf. Adele, geb. 1820 und Grf. Henriette, geb. 1825, drei Söhne:
Freih. Franz, geb. 1807., Oberst-Erbland-Stabelmeister des Herzogth.
Krain u. der windischen Mark, k. k. Rittm. v. d. Armee, Freih. Gu-
llfav, geb. 1812, k. k. Kämm. u. Oberstlieut. im Adjutanten - Corps u.
Freih. Moritz, geb. 1817, k. k. Rittm. verm. 1850 mit Ida Grf. Du
Parc, geb. 1825, aus welcher Ehe zwei Töchter, Adele, geb. 1851 u.
Mathilde, geb. 1854, stammen.
Bucelini, II. Sect. 2. S. 108. — Sprner, Histor. Jnsign. S. 732 u. T«b. 5. — Seifert,
AhnentAfel. — Hühner, III. T«b. 831—8.^4. -. Gauhe,l. 8. 467 u. 468. — WiMgriU, lt. 8.
»4—331. — SchtHUts^ I. 8. 294 u. 2'Jb — Oeiieal. Tuschenb. d. Freih.-H&user, 1848. 8. 1»2
w94 , 1849 8. 100-102 u. 18.')7. 8. 1.VJ u, 153. - Sieömacher, l, 28: Freih. v. Kckh u. 49:
V. Kckh, Sleyerisch— ». Mediny, I. 8. 137 u. 138: Kikh. - 8iip|)l. »u Siel.m. W.-B. H. 6.
9. Iff/ner, •krainer Adel, Tab. 5 ii. 8. 8.
Eck ?• lainieck. Reichsadelstand. Diplom von 1710 für Jo-
hann Adam Eck, k. Reichshofkanzlei- Verwandten, mit dem Prädicate:
V. Mainzeck.
Megerle 9. Mühl/eld, Ergän/.-Bd. 8. 272.
Eck ?. PantalcM. Ein von Siebmacher dem burgundischen Adel
zugezähltes Geschlecht, welches auch unter dem cölnischen Adel vor-
gekommen ist.
Sielrt/uiekgr, V. 808 u. 353 oder Zusatx, V. 35 u. 4U.
Eckardslebea. Thüringisches, längst erloschenes Adelsgeschlecht,
welches 1223 vorkam.
V. Bellbuch, \. 8. 310 naHh Thurinnia Sacra. S. 211 u. Brückner, Kircheu- u. Schuleii-
:tUat im Herz. Gotha. II. 8tuck 5. 8. 54.
Eckardt, Eckart (Schild quer gcthcilt: oben zwei übereinander
gelegte Wolfsangeln und unten geschacht). Ein in der Saline Gross-
Salze, Kr. Calbe, Prov. Sachsen, begütert gewesenes Adelsgeschlecht,
Kuesehke, Deutsch. \d»'lii-Lex. III. 2
— 18 —
welches auch im 15. n. 16. Jahrh. za den Pfönnern und Thalschöp-
pen in Halle gehörte. — Cyriacus E. kommt 1479 und Peter E. 1510
als Pfänner vor, doch beginnt der Stammbaum der Familie erst spä-
ter m.it Hermann v. E. Von den I^chkommen desselben hatte
Christian Wilhelm v. E. zu Gross-Salze drei Söhne: Eberhard, gest.
1756, 1734 Rittmeister bei den k. preuss. Gensdarmen und 1739
k. preoss. Ober-Küchenmeister, verm. mit einer v. Schmettau, aus
welcher Ehe zwei Töchter stammten; Hieronymus Wilhelm v E., ge-
blieben 1757 bei Breslau, k. preuss. Oberst, verm. mit Charlotte Al-
bertine v. Bosse, ans welcher Ehe Nachkommen nicht entsprossien
and Johann Philipp v. E., gest. 1758 an ehrenvollen Wunden, k.
preuss. Major, welcher sieben Töchter hatte, von denen die P^ine sich
mit dem Obersten v. Grolmann in Colberg vermählte.
N. Pr. A.-L. V. 8. 141. — Frh, r. Ledebur, I. 8. 190.
Eckirdt. (Schild quer und in der obern Hälfte von Roth und
Silber der Länge nach gethoilt: unten in Gold ein schwarzer Spar-
ren, zwischen welchem und einem auf grünem Boden nach rechts ste-
henden, oben kurz abgehauenen Eichenstamme, welcher durch die
Mitte des ganzen Schildes einen grünen, befruchteten Eichenzweig
treibt, nach der rechten Seite ein weisser Hund läuft). Reichsadels-
stand. Kursächsisches Reichs- Yicariatsdiplom voip 7. August 1790
für Johann Ludwig Eckardt, Doctor der Rechte, Herz, sächs.-wei-
mar. Geh. Hofrath, Professor der Rechte und Ordinarius der Juris-
ten-FacuItät zu Jena. — Das dem Diplomsempfänger ertheilte Wap-
pen führte, s. Freih. r. Ledebur, I. S. 190 u. 191 und Siebmacher,
IIL 94, eine schlesische Adelsfamilie dieses Namens, welche in d#
Mitte des 17. Jahrh. im Oelsischen mit Mühlwitz begütert war. —
Die hier in Rede stehende Familie erlosch 1801 im Mannesstamme.
Hwidschriflllchc Notinon. — Tyroff, I. 197. — Knfschk^, III. 8. 114 u. 115.
Eckardt^ Eckart. (Schild durch einen schräg rechten, rothen
Balken getheilt: rechts in Silber drei unter einander stehende, sechs-
strahlige, goldene Sterne und links in Blau eine nach der linken
Seite fliegende weisse Taube, mit einem Oelzweige im Schnabel).
Preussischer Adelsstand. Diplom vom 30. Sept. 1786 für Johann
Friedrich Eckardt, k. preuss. Capitain bei dem Cadettencorps in
Stolpe. Derselbe starb später als Major und Commandeur des Ca-
dettenhau es in Stolpe, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen.
V. Heübaeh, I. 8. 310- — N. Pr. A.-L. II. 8. 102, III. 8. 2 u. V. 8. 141. — Frh. v. U-
dekur, I. 8. 190. — W.-B. d. Pr«u8s. Monarch., III. 11. — äwmcäA«, III. 8. 115 u. 116.
Eekardt, Eckard^ Eckhardt ?. Eckardtstein^ Eckardstein, Eckhardt-
ttein, l^flherren. (Schild quer getheilt: oben in Silber der Preus-
sische Adler mit Scepter und Reichsapfel und unten von Gold und
Blau Schrägrechts und durch einen rothen Querbalken getheilt, auf
welchem neben einander drei silberne Eicheln stehen). Freiherrn-
stand des Königreichs Preussen. Diplom vom 11. Oct. (nach Ande-
ren vom 20. Febr.) 1799 für Ernst Jacob Eckardt (der Name wird,
wie angegeben, sehr verschieden geschrieben), Gutsbesitzer im Bran-
denburgischen, unter Beilegung des Namens v. Eckardtstein. — Der
— 19 —
Statnm blOhte fort und schied sich in die vier Häuser Falkenhagen,
Prötzel, Deutsch-Wilmersdorf und Lenenberg, von welchen die bei-
den letztern im Mannesstamme später ausgegangen sind. Das Haupt
des Hauses Falkenhagen, welchem die 1805 erworbene Herrschaft
Falkenhagen im Kr. Lebus und die Herrschaft Loewen im Kr. Brieg
zustehen, ist: Freiherr Ernst Carl Julius, geb. 1834 — Sohn des
1844 verstorbenen Freih. Julius aus der Ehe mit Imma Grf. Finck
V. Finckenstein, geb. 1817 u. verm. 1833 — Besitzer (in Geraein-
schaft mit seinen Geschwistern) der genannten Herrschaften, k.
preuss. Lieutenant im Garde-Dragoner-Regiroente. Die beiden Brü-
der desselben, neben einer Schwester, Freiin Imma, geb. 1837, verm.
1858 mit Leo Freih. v. Romberg, sind: Freih. Wilhelm Bernhard Ju-
lius, geb. 1835, k. preuss. Lieut. in der G&rde-Landwehr-Cav., verm.
mit Thecla Grf. Kleist v. Nollendorf, geb. 1834 und Freih. Julius,
geb. 1844. — Haupt des Hauses Prötzel, welches im Kr. Ober-Bar-
nim die Gflter Prötzel^ Praedikow, Reichnow, Herzborn, Grunow mit
16 anderen Gütern und in West-Priegnitz Kiepke, Hooren und Kar-
than besitzt, ist Freih. Ernst, geb. 1824 — Sohn des 1856 verstorbenen
Freiherrn Arnold aus der Ehe mit Sophie v. Bredow, geb. 1805 und
vermählt 1823. — Herr auf Prötzel etc., verm. 1854 mit Maria,
des k. preussischen Geh. - Ober - Finanz - Raths Wenzel dritter Tochter,
aus welcher Ehe ein Sohn: Arnold, geb. 1857 stammt Die Ge-
schwister des Freiherrn Ernst sind: Freiin Metta, geb. 1826, ver-
mählt 1851 mit Bernhard Grafen v. d. Schulenburga. d. Hause Trampe,
k. preuss. Hauptmann a. D. und Freiherr August, geb. 1828, Herr
auf Haselberg Leuenberg etc. — Das Haus Deutsch -Wilmersdorf
(im Kreise Teltow) ist mit Freih. Franz, geb. 1785, k. preussischem
Kammerh. und M^jor d. Cav. ausgegangen und es lebt nur noch die
Wittwe desselben, Albertina, geb. Grf. v. Hertzberg. — Das Haas
Leuenberg (das betreffende Gut gehört jetzt dem Freih. August, s.
oben) schloss im Mannsstamme Freih. Georg, Herr des Rittergutes
Leuenberg, verm. 1800 mit Charlotte Freiin v. Lo6n, gest. 1855,
ans welcher Ehe zwei Töchter entsprossten : Freiin Johanna , geb.
1808, verm. 182(^ miVErdmann Gr.Pückler, Freih. v.Groditz, Herrn
aaf Schedlau, Groditx ^tc, k. preussischem Staatsminister etc. und
Freiin Agnes, veno. m. Herrn v. Beulwitz auf Bullendorf, Wittwe.
r. HeUbaeh, I. S. SIO. — M. Pr. A.-L. II. 8. 10* u. III. S. 5- — Frh, ». Ledebur, I.
S. 190 und in. 8. 244. — G«ttMl.-TMcheiibuch d. Preih.-H&uger. 1859 8. 159— 161. — W.-B.
d«^ Preost. Hon. IL M. — Sdiles. W. ». Nt. 4B8. — Knetchke, l. S. 131 u. 133.
Eckart, genannt Ecker aof lörlacb^ rreihcrrcn ond Clrafev. (Stamm-
wappen : Schild v6n Silber u. Roth, der Länge nach getheilt, mit einem
aufrecht gestellten Eichenzweige, oben mit drei Eicheln und un1;en
auf jeder Seite mit einem Blatte. Freiherrl. und Gräfl. Wappen:
Sehild geviert, mit Mi|belschilde. Im Mittelschilde das Stammwap-
pen. 1 und 4 in Roth drei aneinander geschobene, silberne Rauten
and 2 und 3 von Gold und Roth der Länge nach getheilt, mit einem
ganzen Sparren von gewechselten Farben). Reichs-, Adels-, Frei-
herm- und Grafenstand. Adelsdiplom vom 15. Mai 1748 für Franz
Peter £., kurmainz. Hofgerichtsrath (dessen Eltern und Voreltern
2*
— 20 —
am kurmainz. Hofe als Räthe gestanden); Freiherrndiplom von 1784
fttr die beiden Söhne des Franz Peter v. E.: Georg Joseph v. E.,
Weihbischof zu Erfurt und Heinrich Christian Adam v. E., kurmainz.
Geb. Rath, und kurp falz. Reichs- Vicariats-Grafen-Diplom vom 24. Sept.
1 7 90 für den Sohn des Letzteren, Wilhelm Carl Joseph Adam Freih.
V. E., mit dem Privilegium non usus. Derselbe, geb. 1758, wurde
als Graf im Kgr. Bayern 1810 ausgeschdeben und der Adelsmatrikel
als k. bayer. Kämm, und Generallieut. in der Grafenclasse einver-
leibt. Die gräfliche Linie ist später wieder erloschen.
9. Lang, 8. 22. — W.-B. des Kgr. Bayern, I. 31 u. ». Wötckem, 1. Abtb. — r. J/e/ner,
bayer. Adel, Tab. 8 8. 9 u. Ergänz.- Bd. 8. 1.
Eckartsberg j Eckersberge. Altes thtiriugisches Adelsgeschlccht,
welches in Thtlringen und Sachsen erloschen ist, in Schlesien aber
noch blüht. Als Stammhaus wird die jetzige Kreisstadt Eckardsberga
in der Provinz Sachsen angenommen, welche schon 1197 vorkommt.
Im 16. Jahrb. sass das Geschlecht auf den meissen'schen Gütern Berge
und Weisstropp und im 17. Jahrb. breitete sich dasselbe aus dem
Hause Nieder-Zauche im Sprottauischen aus und erwarb im Laufe der
Zeit auch andere Güter, von welchen Zauche, Neudeck, Parchau etc.
noch in letzter Zeit in der Hand der Familie waren. Johann v. Eckers-
berg starb 1406 als Dompropst zu Naumburg. — Heinrich v. E.,
gest. 1604, — ein Sohn des Oswald v. E., Herrn auf Berge, und der
Euphemia v. Haugwitz, — besass Weisstropp und war Hausmar-
schall des Kurfürsten Christian IL zu Si^chsen. Seine eben genannte
Matter starb verwittwet 1625 als Hofmeisterin der kurfürstlichen
Wittwe zu Licbtenburg. — Christian Heinrich v.E., Herr auf Zauche,
war 1681 Landes-Deputirter des Sprottauischen Kreises, setzte den
Stamm in Schlesien fort und Einer seiner Nachkommen hat Zauche
zu einem der schönsten Landsitze Schlesiens umgeschaffen. — Jo-
hann Ludwig V. E. wurde 1793 als k. preuss. Generalmajor und Chef
eines Füsilierreg. pensionirt. — Carl Heinrich v. E., früher auf Kun-
zendorf, war 1836 Landrath des Kr. Glogau. Von seinen Brüdern
war um diese Zeit der ältere, der Landesälteste und Kreisdeputirte
v. E., verm. mit einer Gräfin v. Logau, Herr auf Parchau im Kr. Lü-
ben und der jüngere, Friedrich Wilhelm v. E. und Weisstropp, verm.
seit 1820 mit Luise Grf. Monts de Mazin, Herr auf Nieder-Zauche
und Mittel -Giessmannsdorf, ist k. preuss. Major a. D. und Land-
schaf ts-Director der Fürstenthümer Glogau und Sagan.'
Knauth, 8. 501. — OeUrich, Epitaph. Dresdens. 8. 55. — 8inapi%u^ II. 8.603.— (,'auhe,
I. 8.3077 u. 78. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 108. - FrÄ. r. Ledtlur, I. 8. 191 ii. III. 8. 244. -
Siebmacher, I. 148; v. Bckersbcrg, Thöriugisch. — ». Meding, I. 8. 139 u. 140. — Scijles.
iV.-B. Nr. 138.
Eckartsliaoseo. Ein in der Mitte des 17. Jahrb. in Schlesien
vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches auch Eckersbausen und
Ekwerthausen geschrieben wurde und aus welchem Eckwert v. Eckarts-
hausen Landes-Deputirter des Fürstenthums Münsterberg war. Eine
Tochter desselben, Anna Maria Elisabeth v. E., vermählte sich 1680
mit Heinrich v. Blankenstcin. — Einige Schriftsteller setzen das Ge-
schlecht auch unter die Ritterschaft des Fürstenthums Liegnitz.
lichtfnstern, Furstcokroue 8. 307. — Henel, »ilMioitr. C. 8. S. 771. — Sinapinit . II.
8. 603. — N. Pr. A.-L. II. 8. 103 u. 104.
~ 21 -
Eekartsliaiseii. (Schild geviert : 1 und 4 in Blau auf grünem
Boden ein Haus und 2 und 3 in Silber ein einwärts gekehrter, ge-
krönter und doppelt geschweifter, in den Pranken eia Maurer-Loth
haltender Löwe). In Kurbayern anerkannter Adelsstand. Legitimi-
rungs-Diplom vom 5. Febr. 1776 für den natürlichen Sohn eines Gra-
fen V. Haimhausen und einer geboreneu Eckart, Carl, mit der
Ermächtigung ein adeliges Wappen und den zusammengesetzten
Namen : Eckartshausen führen zu dürfen. Der Diploms-Empfänger
war später kur-bayer. Hofrath und erster Häusarchivar und ein Sohn
desselben, Max Joseph v. E., geb. 1802, wurde in die Adelsraatrikel
des Kgr. Bayern eingetragen.
p. L/tny. S. .«4. — W.-B. d. K-r. Bayern, V. VJ. — r. Ilefner. Tab, 83 u. 8. 74.
{fkbreeht-Dürckheiu-nontuartin^ Ürafcn^ s. Dürckheim, Gra-
fen, Bd. IL S. 598 u. 599.
Ecke r. der Ecke (im Schilde ein vorwärts gekehrter Büffelskopf).
Ein von v. Meding nach einem Manuscripte von Pfeffinger aufgeführ-
tes Adelsgeschlecht, von welchem nur das am Epitaphium des Arend
V. Torney von 1614 befindliche Wappen bekannt ist.
9. Meding, I. 8. 139.
Ecke f. lUsenstem. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom vou
1811 für Carl Ecke, k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate: v. Rosen-
stern. — Der Stamm ist fortgesetzt worden. Carl E. v. R. war
neuerlich Ober-Lieut. im k. k. Raketeur-Regimente und Rudolph E.
v. R. Feldkriegs-Commiss.-Adjunct I. Classe.
Aa^sb. Allg. Zeit., 1841. — Militair-Schcmatisin.
Ecke1b«m, Qckelberen. Altes, westphälisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Jasper v. Eckelborn, Ritter, 1481 vom Propste zu- Me-
schede mit dem zwischen Hamm und Lippstadt gelegenen Rittersitze
seines Namens belehnt wurde. Das Wappen (in Silber ein schwarzer
Bär mit goldenem Halsbande) fand sich am v. Beringhausenscheu
Epiti^biam ia der Kirche zu Hilbcck. — Später ist das Geschlecht
erlosehen*
V. SMn«», 11. 8. H81. - «. Meding, II. S. 146.
Eekenbergi Eine aus Ilarzgerode im Anhalt - Bernburgischen
stammende Adelsfamilie, aus welcher Carl v. E. 1733 Unternehmer
der Assembleen war, welche wöchentlich zweimal am königl. Hofe
stattfanden. Derselbe besass eine so auffallende Körperstärke, dass
er unter dem Namen : „der starke Mann" allgemein bekannt war.
Gen. Diplom. Jahrb. für <lcu prcnss. Staat, IMl. Bd. I. 8. 78. — N. Pr. A.-L. VI. 8. 26.
— tyh. V. L€debur, III. S. 244.
Eckenbrecben Preussischer Adelsstand. Diplom vom 20. Jan.
1792 für Johann August Eckenbrecher, k. preuss. Artillerie - Haupt-
mann. Derselbe, Herr auf Gutenpaaren im West-Havellande, starb
1822 als k. preuss. Generalmajor a. D.
». UfUhach,.\. 8. 310. — N. Pr. A.-L. \\. 8. 104 u. V. 8. 142. — Frh. v. Ledebur, I.
S, |*»l uud III. 8. 244. — W.-B. d. preiisH. Mon. III. 11. — Kneschke^ I. 8. 131.
Ecker^ genannt Urechsel. Ein von Sinapius unter dem schlesi-
schen Adel aufgeführtes Geschlecht.
Sinupiiis, II. S. 604. — Siebmacher, III. 93.
— 22 —
Ecker lo Eckli, (Schild von Silber and Schwarz schräg rechts
getheilt). Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, welches sich aach
Ecker v. Seidenburg nannte and im Mannesstamme am 1420 mit
Albrecht Eckit za Eckh and Seidenbarg erloschen ist. Das Wappen
kam an die Ecker y. Kapfing.
Wig. Hund, I. 8. 182.
Ecker w. Eckkcin. Schild qaer getheilt (oben in Silber drei
schwarze Wecken neben einander and anten Schwarz, ohne Bild).
Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, eines Stammes and Wappens
(doch mit gewechselten Farben) mit den Ecker v. Neahaas. Ott
Ecker v. Eckheim kommt 1315 als Wohlthäter des Klosters W#sso-
brann vor.
Wig. Hund, III. 8. 883.
Ecker v. Eckb^fen^ auch l^eiherren. (Schild von Silber and
Schwarz der Länge nach getheilt, mit einem ganzen, gestürzten Spar-
ren, dessen rechter Schrägbalken roth, der linke golden ist). Im
KOnigr. Bayern anerkannter Freiherrnstand. Anerkennangs -Diplom
vom- 22. Mai 1817 für Jalius Freih. Ecker v. Eckhofen, k. bayer.
Lieaten. and General-Adjatanten bei der 2. Infant. -Brigade des Ge-
neral- Commando's München. — Altes, ursprünglich böhmisches
Adelsgeschlecht, welches bei Prag angesessen war, aas Böhmen nach
Schlesien kam und auch nur Eghofen oder Eckhofen geschrieben
wurde. — Wenzel. Ecker v. Eghofen, gest. 1611, war kaiserl. Ober-
Zoll-Amtmann der Herzogthümer Ober- und Niederschlesien und wird
in einem Leichengedichte von 1598: Wenzeslaus Eckherr ab Eck-
hoff, Eques Bohemus, genannt. Mit ihm oder bald nach ihm ist wohl
die Familie in Schlesien ausgegangen, doch hat ein nach Bayern ge-
kommener Zweig fortgeblüht, aus welchem der obengenannte Freih.
Julius entsprpss.
H§n€l, 8ile0iogr. Cap. 8 8. 765. — Sinapiut , II. 8. 604. — ZedUr, VIII. 8. 151. —
r. Lang, Nacbtrag N. 41.- N. Pr. A.-L. II. 8. 104 u. V. 8. 142; v. Ecker n. Rekboff, oder
Eekholfen. — FrA. e. Ltdebur, I. 8. 191 n. III. 8; 244.- Ecker v. Eckhofen. ~ SUkmacher,
II. 49: Ecker ▼. Eckhofen, Schlesitch. — Tf/roff, II. 39: Freih. v. Ecker u. Bekhofrn. —
W.-B. des K|pr. Bayern, II. 89 a. r. Wölckern , 2. Abth. 8. 196 u. 197: Freih. B. ▼. Eckho-
fen. - r. Hafner, bayer. Adel, Tab. 29 u. 8. 32 u. 83 u. Erg.-Bd. 8. 12. Detivlben preuss.
Adel, Tab. 50 u. 8. 40. — Kneschke, III. 8. 116 u. 117.
Ecker, Egkher v. Kaplng o. Liehteoegg, Ifreikerrea. (Schild ge-
viert, mit Mittelschilde. Im schwarzen Schilde drei silberne Wecken
neben einander (Stammeswappen). 1 u. 4 von Silber schrägrecht ge-
theilt, ohne Bild (Ecker zu Eckh) u. 2 u. 3 quergetheilt: oben in
Schwarz drei silberne Wecken u. unten Silber ohne Bild (Ecker v.
Pöring). Kurbayerischer Freiherrnstand. Diplom vom 24. Jan. 1691
für Johann Franz Eckher, Domdechanten zu Freising, die beiden
Brüder desselben, die kurbay. Kämm.: Oswald Ulrich E., Oberst-
lieutenant bei dem kais. Ereisregim. ond N. N. E., Pfleger zu Burg-
hausen und für die Nachkommen der beiden letzteren. -^«Eins der
ältesten, ministerialen Adelsgeschlechter Bayerns, dessen fortlaufende
Stammreihe mit Thiemo Eckher v. Eckh anfängt, welcher 1103 und
1108 in freisingischen Urkunden vorkommt. Die Nachkommen des-
selben schieden sich in viele Linien, namentlich in die zu Lichtenegg,
— 23 —
OberpöeriDg, P^ibach, NeuLaus, Kapfing etc., welche alle mebr oder
weniger verschiedene Wappen führten, welche spater der Haupt-
stamm, nachdem die anderen Linien wieder ausgegangen waren, in
seinem Wappen vereinigte. — In den Hauptstamm kam später, wia
angegeben , der Freiherrnstand. Von den drei Brtldern, welche das
Freiherrn - Diplom erhalten hatten, wurde Johann Franz 1695 zum
57. Bischof u. Reichsfürsten von Freising erwählt und Oswald Ulrich
Egkher v. Kapfing u. Lichtenegg auf Kalling und Köging, gest. 1712
als Fürst!. l^Yeising. Kämm. u. Hofmarschall, sezte den Stamm fort.
Derselbe war mit Rosina Goder v. Kriegsdorf, Erbin von Kalling und
Wittwe des Johann Hector von Leoprechting verm. und von seinem
Enkel, dem 1781 verstorbenen Freih. Joseph Christoph Daniel, Herrn
zu Kalling und Köging, kurbayer. Kämm., Geh.-Rath u. Fürstl. Frei-
sing. Pfleger zu Burgrain, stammte aus »der Ehe mit Caroline Freiin
v. Lützelburg, gest. 1778, Freih. Ludwig,' k. bayer. Kämm, und Ap-
pellat.- Gerichts -Präsident zu Amberg, welcher 28. April 1826 den
Mannsstamm seines alten Geschlechts schloss. Derselbe war mit
Josepha Grf. v. Holnstein aus Bayern, gest. 1836, verm. und hinter-
liess zwei Töchter, Freiin Anna, geb. 1785, vormals Schlüsseldame der
verstorbenen Kurfürstin Maria Anna Leopoldine von Bayern und
P'reiin Theresia, geb. 1796, Wittwe seit 1850 von dem k. preuss.
Hauptmann Max v. Steiner. — Die Schwester des Freih. Ludwig,
Freiin Maria, hatte sich 1794 mit dem 1834 verstorbenen Franz Xa-
ver Grafen v. Holnstein, k. bayer. Kämm. u. Appellat.-Gerichts-Di-
rector, vermählt. — Die vorstehenden Angaben neuerer Schriftsteller
stimmen nicht mit -den von Gauhe nach Seifert gegebenen, sind aber
wohl richtig. Seifert beginnt die Stammreihe des Geschlechts mit
Siegmund Eckher zu Käpffing u. Puegendorff, Ritter, um 1480. Der-
selbe war, nach Seiferts Annahme, der Grossvater Christophs E.z.K.
zum Thurn u. Frontenhausen, von dessen Enkel Ulrich, gest. 1631,
Johann Christoph erster Freih. v. Käpffing u. Lichtenegg, stammte,
welcher drei Söhne hinterliess : Oswald Ulrich, Hofmarschall zu Frei-
singen, Johann Franz^ gest% 1727, Bischof zu Freisingen und Johann
Christian, kurbayer. Oberstwachtmeister u. später Fürstl. Freisingen-
scher Ober -Stallmeister, Hofmarschall u. Geh.-Rath zu Freisingen,
welcher den Stamm mit vier Söhnen fortsetzte. Von den Töchtern
wurde die Eine, Freiin Christina, 1720 Aebtissin des Klosters auf
dem Anger zu München.
Wiff. Hund, l. 8. 69 u. 70. — Seifert, 8 Umm tafeln, I. No, 4 u. desselben; recht auf"
^ cinAiider folgende Ahnentafeln Tab. II. — Oauhe, I. 8. 4^8 u. 469. — v. Lang, 8. U7 u,
US — Gen. Taschenbuch d. Freih. Häiisor 18W 8. 126-128 n. 1857. 8. 158. — W. B. des
Krt. Bayern, II. 90 u. v. Wölckern, \bth. 2. — ». Be/ner , bayer. Adel, Tab. 29 u. 8. 83 u.
Erg»ni.-Bd. Tab. 5. n. 8. 12.
Ecker, Eck v. KeUhelm. Altbayerisches Adelsgeschlecht, welches
sich nach der Stadt Kellheim am Zusammenflüsse der Altmühl mit der
Donau schrieb, wie die v. Aufsess auf einem Querbalken eine Rose,
doch mit anderen Farben, führte und früher Hüber hiess. Sigmund
Eck, genannt Hüber, Sohn des Bürgers zu Kellheim Peter Hüber
kommt 1461 u. LeonhardEck zu Peugham, Landrichter zu Kellheim,
— 24 —
1488 vor. Der Sohn des Letzteren, Dr. Leonhard v. E., gest. 1550
hinterliess aas der Ehe mit Felicitas Freiberg von Aschau, neben
einer Tochter, Maria, einen Sohn, Oswald von E. Später ging der
Stamm aas.
Wiff. Hund, III. S. 287.
Eeker v. Krans. Mle. Erbländ. österr. Adelsstand. Diplom von
1842 für Johann Ecker, k. k. Kriegscommissar , mit den Prädicate:
Edler v. Kraus. Derselbe war 1856 Ober-Kriegs-Commissar l.Cl. u.
zwei Söhne, Rudolph u. Julius E. Edler v. K., standen als Hauptleute,
ersterer im Geniestabe, letzterer bei der Infanterie der k. k. Armee.
Hnidschriftl. Nutix. — Milit. Schemat.
Ecker ?. lassing (Schild qucrgetheilt, oben in Schwarz drei sil-
berne Wecken und unten Silber ohne Bild.) Altbayerisches Adels-
geschlecht, eines Stammes, mit den Ecker v. Kapfing. Peter E. v.M.
kommt 1356 als Pfleger zu Hurghausen vor.
Wig. Hund, III. 6. 2S3.
Ecker aof lörlach^ s. Eckart, genannt Ecker auf Mör-
lach,S.
Ecker v. Neuhaus (Schild wie die Ecker v. Mässing). Altbayeri-
sches Adelsgeschlecht, welches früher v. Pelheim hiess, später aber,
nachdem 1412 der Stamm vom Herzoge Heinrich zu Niederbayern
mit dem, Scherding am lun gegenüberliegenden Schlosse Neuhaus
belehnt worden war, sich nach diesem Sitze nannte.
Wig. Hund, III. 8. 284.
Ecker su Pörlng^ •berpöring (Schild wie die Ecker v. Mässing u.
Ecker v. Neuhaus). Altbayerisches Adelsgeschlecht, eines Stammes
mit den genannten Familien. Ulrich E. v. P. starb 1380.
Wig. Hund, III. 8. 284.
Eckerfeld. Ein in Ostpreussen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches 1571 Rlodehlen im jetzigen Kreise Rlastenburg und 1620
Torms im Kr. Friedland besass.
Frh. V. Ledebur, I. 8. 191,
Eckerevörde« Ein von v. Meding nach dem Manuscripte abge~
gangeuer * meklenburg. Familien aufgeführtes Adelsgeschlecht, aus
welchem Bolto Eckerevörde, Ritter, 1316 urkundlich erscheint.
V. Meding, I. 8. 139.
Eckersberg^ s. Eckartsberg, s. S. 20.
Eckersberg. Preussfscher Adelsstand. Diplom vom 18. Januar
1702 für Johann Philipp Cebrowski aus Preussen mit dem Namen:
V. Eckersberg.
V, Hfllbach, I. 8. 311. - N. Pr. A. L. II. 8. 104. — Frh. v. Ledehur , I. 8. 191.
Eckersderf. Altes schlesisches und böhmisches Adelsgeschlecht
aus dem gleichnahmigen Stammhause in der Grafschaft Glatz. Wen-
zel V. E. wurde nach Baibin vom Könige Georg in Böhmen 1464 mit
Schild u. Helm begnadigt. Adrian v. E. auf Labitsch und Poditau im
Glatzischen, ein Urenkel des 1525 verstorbenen Adrian (I.) v.E.und
— 25 —
ein Sohn Heinrichs v. E. des Jüngeren, starb 1641 ohne männliche
£rben and mit ihm ist wohl der Stamm erloschen.
Sinapiut, I. 8. 347 u. II. 8. 604. — Qauhe, I. 8. 3078. — Siebmacher, I. 65. - v. Me-
ding. II. 8. 146.
Eckert f. Labia. Erbläud.-österr. Adelsstand. Diplom von 1840
für Procop Eckert, k. k. Staatsrath,- mit dem Prädicatc: von Labin.
Aagsb. Airg. Zeit. 1840.
Eckhard (Schild geviert: 1 in Silber eine Fortuna. 2 in^old
ein blaues, in den Winkeln von vier schwarzen Adlern begleitetes
Ordenskreuz; 3 in Grün ein silberner Opferaltar mit brennender
Flamme u. 4 in "Silber ein einwärts gekehrter, rother Greif). Preus-
sischer Adelsstand. Diplom vom 5. Juli 1738 für Johann Gottlieb
Eckhard, k. preuss. Kriegs- u. Domainenrath. Der Stamm hat nicht
fortgeblüht.
r. HeUbaeh, I. 8. 308 u. 809. — N. Pr. A^-L. I. 8. 39^ v. Eccard n. 11.8. 105: v. Eckharrt
- Frh. r. Ledebur, I. 8. 191. — W.-Bcl. der Preuss. Mon. III. 12. - Kneschke, IV. 8. 104
und 105.
Eckbart^ Edle. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1780
für Georg Jacob Eckhard , k. k. Hauptmann n. Commandant zu Sza-
mos-Ujvar in Siebenbürgen, mit dem Prädicate : Edler v.
Megerle v. Uühlfeld, Ergäns.-Bd. 8. 272 u. 278.
Eckhard v. Starkeneck. Erbländ.-^terr. Adelsstand. Diplom v.
1856 für Anton Eckhard, k. k. Hauptmann mit dem Prädicate: von
Starkeneck.
Aug«b. AUg. Zeit. 1856.
Eckhardt, Ifreiherren. Erbl.-össterr. Freiherrnstand. Diplom von
1820 für Christoph Ludwig v. Eckhardt, k. k. General-Major.
MegerU v. Mükl/eld , Brgäii».-Bd. 8. 54.
Eckhardt f. Eckhardtflborg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1814 für Philipp Eckhardt, k. k. pension. Cap itain-Lieutenant,
mit dem Prädicate : v. Eckhardtsburg. Der Stamm wurde fortgesetzt
und neuerlich waren zwei Söhne des Diplomsempfängers, Andreas u.
Gustav E. V. E., Hauptleute in der k. k. Armee.
Megerl« p. MüH/eUl, Ergins.-Bd. 8. 273. - Militair-Schcmatiümus.
ErkhardtMO, Eckardtsao, Eckeriao. Altes, urkundlich schon 1175
vorkommendes, österreichisches Adelsgeschlecht aus dem Stamme der
V. Bercbtoldstorf. Dasselbe ging im 16. Jahrh. im Mannsstamme mit
Wilhelm von Eckhardtsau aus. Die Erbtochter Anna, "Herrin von
Eckhardtsau, hatte sich mit Sigmund Freih. v. Polhaim verm. und
der Sohn derselben, Paul Sigmund Freih. v. Polhaim, erhielt mit sei-
nen Brüdern durch Diplom vom 15. Dec. 1573 die kaiserliche Erlaub-
niss, neben dem angestammten Wappen das von der Mutter ererbte
Eckhardtiau'sche Wappen : (in Schwarz ein silberner , golden gekrön-
ter Löwe, um den Hals mit einer herabhängenden, goldenen Kette:
Feld 2 u. 5 des Wappens der Grafen v. Polhaim, Polheira, Linie in
Weiss zu Partz) führen zu dürfen.
WisHgrill, 11, 8. 338.
Eckbart (Stammwappen : in Gold ein aufgerichteter, schwarzer
Bär mit ausgestreckter, rother Zunge, welcher einen dürren, <lüiincn
— 26 —
Stamm mit abgestutzten Zweigen und einigen Warzeln in die Höhe
hält. Vermehrtes Wappen nach dem Diplom von 1703: Schild ge-
viert mit Mittelschild. Mittelschild von Schwarz und Gold qaer ge-
theilt mit einem gekrönten, doppeltgeschweiften, silbernen Löwen,
welcher mit den Vorderpranken einen silbernen Schlüssel emporhält,
l in Gold der Bär des Stammwappens; 2 ebenfalls in Gold ein, ans
eine^dreimal gezinnten u. mit zwei silbernen Lilien belegten, rothen
Mauer aufwachsender, schwarz bekleideter, mit der Rechten drohend
eine schwarze Streitkolbe haltender Mann mit schwarzer Mütze ; 3
schrägrechtsgetheilt: oben mit einem ausgebrochenen, goldenen, an
jeder Ecke mit einem goldenen Kleeblatte geschlossenen Dreieck und
unten in Gold drei aus dem Boden des Schildes neben einander schräg
aufwärts gehende, schwarze Spitzen und 4 in Gold zwei über einander
laufende Hunde mit silbernen Halsbändern). Reichsadelsstand. Di-
plom vom 14. Aug. 1593 für Hans und Georg Gebrüder Eckhart,
unter Verbesserung des der Familie durch kaiserlichen Wappenbrief
I vom 5. Juli 1545 in der Person des Hanns Eckhart ertheilten Wap-
pens und Bestätigungsdiplom des der Familie zustehenden Adels vom
31. Juli 1703 für Johann Friedrich v. Eckhart und die Gemahlin des-
I selben, Sophia Catharina Schlüter mit Nachkommenschaft, unter Aus-
\ dehnung auf die österreichitchen Erbländer und Vermehrung des
' Wappens, s. oben. — Sächsisches Adelsgeschlecht, welches im vori-
I gen Jahrb. im Saalkreise Burg u. Döllnitz , so wie Wendelstein bei
Querfurt und Kohren und Salis unweit Leipzig besass. Der oben ge-
nannte Johann Friedrich v. Eckhart war k. grossbritann. und k. pol-
nischer u. kursächs. Geh.-Rath, Decan des Stifts Goslar u. Herr auf
^ Döllnitz. Derselbe hatte vier Söhne: Johann Friedrich, Christian
Wilhelm, August Friedrich und Ludwig Rudolph v. E. Der Aelteste
derselben war k. dän. Rittmeister und verkaufte Döllnitz an die Fa-
milie V. Einsiedel. Als v. Meding schrieb (1786), war ein Sprosse
des Geschlechts Herr auf Goseck im jetzigen Querfurter Kreise. Jn
neuerer Zeit ist, wenigstens im Königr. Sachsen, die Familie nicht
mehr vorgekommen: dieselbe soll 1806 erloschen sein.
r. Meding, U. S. 146—151 Cgiebt die Wappen nach Absch/iftcn der Diplome. — N. Pr.
A.-L. V.8. 142. — /VA. r. Ledtbur , I. 8.191.
Eckhart (Schild von Gold und Silber durch einen rothen Quer-
balken getheilt: oben ein aufwachsender, rother Löwe u. unten ein
aufrecht gestellter Eichenzweig mit einer Frucht und zwei Blättern).
Reichsadelsstand. Diplom vom 17. Novemb. 1721 für Johann Georg
Eckhart, k. grossbritannischen u. kurbraunschw. lüneburg. Historio-
graph u. Bibliothekar. Der Stamm blühte fort und drei Enkel des
Diploms-Empfiäugers , die Gebrüder Adolph Joseph Anton v. E., geb.
1766, k. bayer. Landrichter zu Mainberg, Georg Ludwig Aloys v. E.
geb. 176^, k. bayer. Landrichter zu Eltmann, und Franz Melchior
Anton Ignaz v. E., geb. 1767, Kreissecretair in Würzburg, wurden in
die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
Ztdler, VIII. 8. 146,— 9. Lang, 8uppl. 8. 93.— Megerle v. Mühlfeld, Erg«.-Bd. 8. 273
^iebt die Erhebung so au, wie die in den erbl. Österr. Adelslaiid angegeben virerdeu^. — W.-
B. d. Kgr. Bayern, V. 20: >. Eckart. — ». Uefaer, bayer. Adel, Tab. 83 u. 8. 74.
— 27 —
Eckhart ?. EkenfeM. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1801 für Adam Eckhart, k. k. Rittmeister bei den Szeckler Uasaren,
mit dem Prädicate : v.'Ekenfeid.
Megtrle v. Mühlfeld, Erg&ns.-Bd. 8. 27S.
EckUf.r. £rbländ.-österr. Adelsstand. Diplom y. 1754 für Johann
Caspar Eckhler, Niederösterreichischen Repräsentations-u. Kammer-.
Taxator.
M9gtrl€ V. Mühlfeld, Brg&Dt.-Bd. 8. 273.
EckUer f. üed^rtst. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
1767 für Johann Eckhler, Revisor bei d. k. k. Hofkriegsbachhaltuug,
mit dem Prädicate : v. Nedorost.
Megerle 9. Mühlfeld, Ergäns.-Bd. .8. 273.
Eekb^fen^ s. Ecker v. Eckhof en S. 22.
Eekddt f. Eckddtstcin^ EcksM v. Eekddstclii. Adelsstand des
Fürsteuthums Hohenzollern-Hechingeu. Diplom vom 20. April 1810
für Christian Gottlob Eckoldt, Doctor Medicinae zo Leipzig, Leib-
arzt der Herzogin von Curland und Sagan u. k. M^wedischen Hofrath
mit dem Prädicate : v. Eckoldtstein. Derselbe, oh Sohn des zu seiner
Zeit bekannten, 1809 verstorbenen Leipziger Wandarztes Johann
Gottlob Eckoldt, vermählte sich mit einer Freiin v. Lützow a: d. Hause
Drei-'Lützow, früher Hofdame L M. der verewigten Königin Luise
von Preussen, und hat den Stamm durch Söhne und Töchter fortge-
setzt , von welchen erstcren der Eine in k. preuss. Staatsdienste trat
und 1851 auch Sec.-Lieut. beim 3. Bataillon des 5. k. preussischen
Landwehr-Regimentt war. Die hinterlassene Wittwe des HofrathsDr.
£. V. E., welche mit ihren Kindern, so viel bekannt auf Grund eines
k. schwedischnn Freiherrudiploms, den freiherrlichen Character führte,
ist später in Leipzig verstorben
HaadscbrifU. Notisen. - Frh. r. Ledebur, I. 8. 191 u. III. 8. 242.
EckelM, s. Jakobi v. Eckolm.
Eckstein v. Ekrnegg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1616 für Albrecht Eckstein, mit dem Prädicate: v. Ehrnegg. Ein
Sohn desselben, Christoph £. v. E., k. k. Rath, wurde 4. Mai 1630
unter die neuen nieder -österr. Ritterstandsgeschlechter aufgenom-
men. Der Stamm ist später wieder ausgegangen.
WissgriU, II. 8. 850.
Eckstern^ s. Jagsch v. Eckstern.
% Eckwart^ Eckwricbt; Eckwreickt^ auch Freiherren. (Schild von
Roth pnd Blau geviert, mit darüber gelegtem silbernen Querbalken).
Altes, Schlesisches Adelsgeschlecht aus dem Stammhause Schreibers-
dorf im Briegschen, welches sich nach Allem in mehrere Linien
schied, welche sich, wie angegeben, schrieben. Dieselben führten
einen und denselben Schild, unterschieden sich aber durch den Helm-
schmuck*. Die V. Eckwart führten auf dem Helme einen von Roth
and Silber quer nach seiner Rundung getheilten, gestürrten Mond,
oben mit drei Büschen silberner Straussfedern, jeden Busch von ^i^ei
Federn, besetzt, die v. Eckwri||t und Eckwreicht aber, wie v. Me-
— 28 —
-ding nach Siebmacher bestiramt, einen nicht ganz hervorkommenden,
lönglicht runden Spiegel, wekher mit fünf einzelnen silbernen-
Straussfedern rings umher besteckt war, oder wie Andere annehmen,
eine mit diesen Federn besteckte, silberne Kugel. — Üernhard und
Joachim Ernst v. Eckwart waren 1654 Landesdeputirte des Mün-
sterbergischen Fürstenthums und des Frankensteinschen Weichbil-
' des ; Caspar Bernhard v. Eckwaf-t auf Masswitz, Kochern und Neu-
dorff kommt 1 664 als Director der Landes-Casse des Fürstenthums
ßrieg vor, wird aber in dem im genannten Jahre gedruckten Leichen-
Conducte Herzogs Georg III. zu Brieg nicht, wie sonst, sondern:
Eckwricht geschrieben und Sigmund Anton Freih. v. Eckwart war
1740 kurbayer. Kämmerer und Fürstlicher Hof-Marschall t- Die
V. Eckwricht, Eckwreicht, besassen, als Gauhe schrieb (1747), Ober-
und Nieder-Münchenhotf im Münsterbergischen, während sie früher
Schreibersdorff im Strehlischen und Seifersdorfi imNeissischen be-
sessen hatten und sollen 1741 vom Könige Friedrich II. von Preus-
sen nach der Huldigung zu Breslau iu der Person des schlesischen
Landraths v. Eclqq^icht den freiberrlichen Character erhalten ha-
ben, doch ist über das betreffende Diplom nirgends Näheres auf-
zufinden. — Was ältere Sprossen des Stammes anlangt, so war
11)40 ein v. Eckwricht u. Schreibersdorf mit einer v. Wadewitz ver-
mählt. Caspar v. E. war 1586 Herr auf Schreibersdorf und Helene
v. Eckwricht aus dem Hause Schreibersdorf starb 1641 als Wittwe
des k. dän. Obersten Hans v. Kaltenhoff. — In der zweiten Hälfte
des 18. Jahrh. ist wohl der ganze Stamm erlös hen.
SinapHts, 1. 8. 347 n. 348 u. IT. 8. 605. — Gauhc, I, 8. 4G9 ii. II. 8. 2:jC u. 237. —
N. Pr. A.-L. II. S. 105 u. 106 n. V. 8. 142. — Siebmacher, I. 54: Die Eckwart, Schlcsisch
u. V. 70: V. Kck'wricht. - v. Medimj, II. S, 151.
Eddcbere. Adeliges Patriciergeschlecht der Stadt Lüneburg,
welches, wenn auch Büttner unter den lüneburg. Patricicrfainilien
dasselbe nicht aufgeführt hat, zweifelsohne im 16. Jahrh. in Lüne-
burg blühte, eine Linie des Geschlechts v. Adebar, s. Bd. I. S. 10,
war und mit demselben ein und dasselbe Wäppenbild: einen Storch
in Grün (der adebarsche Schild wird blau angenommen) führte.
Beide Namen zeigen in Niedersachsen einen Storch an und es sind
also redende Wappen.
V. Meding, I. S. 140 ii. 141.
Eddigcrede. Altes, längst erloschenes Adelsgcschlecht, welches
im Calenbergischen und Lüneburgischen begütert war und dessen
Güter meist an die v. Alten kamen.
Freih. v. Krohne, T. 8. 264.
Edel. Ein zu dem neueren bayerischen Adel gehörendes Ge-
schlecht, welches nur dem Wappen nach (Schild der Länge nach
getheilt: rechts ein an den äussern Rand des Schildes angeschlos-
sener, blau bekleideter Arm, welcher in der Hand einen rautenför-
mig geschliffenen Edelstein emporhält und links in Roth drei schräg-
rechte, silberne Balken) bekannt ist.
W.-B. d. Kgr. Bayern, Xfl. 91. - v. Hefner, bayer. Adel. Tab. M u. S. 74.
Edelbach^ s, Geyer v. E d e 1 b4ti|jjj , Ritter und Vreiherren.
— 29 —
Edelbeckh^ Edclpech in Harrass. Ein aus Bayern nach Oester-
reich gekommenes Kittergeschlecht, welches vom 14. Jahrh. an bis
in das 16te blühte. Der letzte Sprosse des Stammes starb zu Wien
26. Sept. 1522.
WuMgriU, II 8. 2.'»l.
Edeling^ Edllog (im von Blau und Gold in die Länge gethcilten
Schilde eine goldene, halbe Sonne und eine blaue, halbe Lilie zusam-
mengesetzt, oder beides an die Perpendicularlinie geschlossen). Pom-
mernsches Adelsgeschlecht, welches von der Mitte des 16. Jährh. an
bis Ende des 18. in Pommern mehrere Güter an sich brachte, vor-
übergehend im 17. Jahrh. auch in der Uckermark und im. 18. Jahrh.
in Westpreussen sich ansässig machte und, wie das Wappen ergiebt,
von der Familie der. Freiherren und Grafen y. Edling in Oesterreiok
s. den betreffenden Artikel, mit welchem dasselbe oft verwechselt
worden ist, ganz verschieden war. Zu den älteren Besitzungen ge-
hörten die Güter Alten-Pleen, Medewitz, Preetz, Ravenhorst und
Sommerfeld. Später brachte Georg Friedrich v. E. durch Vermäh-
lung mit der Erbtochter des Prälaten Wilhelm v. Mildenitz die Güter
Ribbecard, Völzin und Wittenfelde im Greifenberger Kreise in die
Familie. Von den Naclikommen des Georg Friedrich v. E. war Bo-
gislav Wilhelm v. E. k. prenss. Landrath und der einzige Sohn des-
selben, Egidius Carl Wilhelm v. E., k. preuss. Kammerherr. Mit
Letzterem ist der Stamm ausgegangen, denn König Friedrich U. von
Preussen hatte 1779 dem k. preuss. General-Major Heinrich Wil-
helm v. Lettow und dem Bruder desselben, dem k. preuss. Land-Jä-
germeister V. L., die Anwartschaft auf die zu eröffnenden v. Edcling-
schen liehnfe gegeben und,* soviel bekannt ist, gelangte 1803 die
Familie v. Lettow in den Besitz dieser frei gewordenen Lehne.
Micraet, VI. 8". 450. — Brüfjgeniann, I. 2. Hptst. — N. Pr. A.-L. S. 106. — Frh. v. Le.-
dpbur, I. 8. 191 u. in. S. 244 u. 245. — Siebmacf,er, III. 160. — v. Meding, II. S. 151 u.
162. — Fotnra. W.-K. IV. 48.
Edclklrcheo. Ein ursprünglich märkisches Adelsgeschlecht, wel-
ches aber zeitig nach Westphalcn kam, sich aus dem gleichnamigen
Stammsitze im jetzigen Kreise Altena, welcher der Familie schon
1338 zustand, ausbreitete und in der Grafschaft Mark bald mehrere
Güter erwarb. Gegen Ende des 17. Jahrh. wurde die Familie auch
im Rheinlande und zwar im Bergischen und später noch in Hessen be-
gütert. 17Ö0 waren noch Edelkirchen und Heesfelde im Kr. Altana
und Uoide im Kr. Hamm in der Hand des Geschlechts, welches nach
dieser Zeit erloschen ist. ^
Schannai, 8. 75. — v. UatUtein, I. 8. 105, 106, 294, 295, 429 u. 611. - N. P^.'lR^L. II.
S. 106. — Fahne, I. 9. 86 ii. II. 9. 36 u. 36. — Frh. t. Ledehur,\. 8. 192. — i». Steinen,
XVI. 1. — 8uppl. SU Sicbm. W.-B. III. 16. — Tifrof, I. 46 u. Siebenkees, I. 8. 346.
Edebnann lo Starihavseii. Altes bayerisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Ulrich E. zu St. 1424 als Pfleger zu Vohburg vor-
kommt und welches Ende des 16. Jahrh. erloschen ist.
Wiy. Humi. \\l. 8. 382.
Edelshcin, l^elherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom v. 31. Dec.
1706 für Johann Georg Seifert v. Edelsheim, kurmainz. Geh. Rath
— 30 —
and Landes-Präsidenten der Grafschaft Hanaa-MOnzenberg. Der-
selbe war der Stammvater der freiberrlicben Familie v. Edelsheim,
welche zu der ehemaligen reichsunnüittelbaren Ritterschaft der Can»
tone am Rhein gehör-te, hatte 12. Dec. 1673, als des gräflichen Ge-
sammthanses Hanau verordneter Rath, den Reichsadclsstand mit
dem Prädicate : v. Edelsbeim erlangt, war mit Elisabeth v. Speckhan
vermählt und starb 1723. — Von ihm steigt die Stammreihe, wie
folgt, herab: Friedrich Christian, gest. 1722: Clara Elisabeth Raa
V. Holzhausen; Philipp Reinhard, ge^t. 1772: Friederica Freiin
V. Zechlin; — Georg Ludwig, gest. 1814, grossh. bad. Geh. Rath,
Staatsminister des Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, Rit-
ter schaftsrath des Cantons Mittel- Rhein etc.: Friedericia Adelheid,
Freiin v. Keyserlingk, gest. 1819; — Wilhelm Heinrich Carl, gest.
1B40, grossh, bad. Geh. Rath, Gberst-Kämmerer und Ceremonien-
meister: Friederica Freiin v. Gemmingen-Hornberg, geb. 180B, spä-
ter Oberst-Hofmeisterin I. K. H. der verw. Grossh. Sophie v. Raden;
— Freih. Ludwig, geb. 1823, grossh. bad. Kammerherr etc. Die
beiden Brüder des Letzteren, neben einer Schwester, Freiin Sophia,
geb. 1837, sind: Freih. Wilhelm, geb. 1824, grossh. hessischer Kam-
merherr, verm. 1851 mit Mathilde Freiin v. Spiegel zum Desenberg,
geb. 1827, aus welcher Ehe eine Tochter stammt: Freiin Anna^ geb.
1852 und Freih. X^eopold, geb. 1826, k. k. Kämm , Oberst etc. —
Von den TOchtern des Freih. Georg Ludwig war Freiin Adelheid
Wilhelmine Luise, gest. 1830, mit dem 1841 verstorbenen Carl Gra-
fen V. Einsiedel, k. sächs. Gesandten zu München und Freiin Julie
Marie Anna, gest. 1830, mit dem 1831 verstorbenen Ignaz Grafen
^Gyulai de Maros-Nemeth et Nadaska,^k. k. General-Feldzeugm.,
Hofkriegspräsidenten und Ban von Croatien, vermählt gewesen.
N. Pr. A.-L.-II. S. 106. — Geneal. Taschenb. d. freih. Häuser, 1849 ,8. 90-92. 1849
8. 99 u. 100 n. 1859 6. 161. — Frh. 9. Ledebur, l. 8. 191 u- 192. — Knekkkt, 1. S. 18S
u. 133. — r. He/ner, hess. Adel, Tab. 7 u. 8. 8.
Edelstdn^ Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 9. Sept.
1652 fflr Balthasar Springel, mit dem Prädicate: v. Edelstein. Von
dem Sohne desselben, Balthasar Franz, gest. 1657, kais. Ober- Am ts-
Rathe in Schlesien, stammte Johann Stephan, Kloster-Stiftsamtmann
zu Lieguitz und Herr des 1654 in die Familie gekommenen Burg-
lehns Krolkwitz im Breslauschen, welcher 3. Juli 1659 den Stamm
schloss. —
Btnel, Silesiogr. Cap. 7 8. 298 u. 0. 12 S. 1157. — Lueae, 8. 1326. — Sinapiut , II.
8. ^Ji — N. Pr. A.-L. I. 8. 106 u. 107. - f^h. v, Ledebur, I. 8. 192.
^ektcttCB. Altes fränkisches und schwäbisches von 1380 be-
kanntes Adelsgeschlecht, welches die gleichnamige Herrschaft in
Franken besass und aus welchem 1647 Hans Jacob v. E., k. k. Käm-
mer- und Oberst u. Commandant vou Memmingen, starb. Die Herr-
schaft Edelstetten war in Folge des Reichs-Deputalions-Abschlusses
dem Fürsten v. Ligne als Entschädigung zugefallen, wurde aber 1804
an deit Fürsten Nicolaus Esterhäzy v. Galantha verkauft. Dieselbe
wurde 1805 zu einer reichsgefttrstetnn Grafschaft erhoben, aber die
Reichsstandschaft erlosch schon 1805 mit Auflösung des deutscbea
— 31 —
Reichs and Edelstetten kam darch die Rheiubnndacte aiiter bayeri-
scbe Souverainetät. Die Fürsten Eslerh^y y. Galantba scbreibeu
sich nach dieser Besitzung aach: gefürstete Grafen zu Edelsteten
und das Edelstettensche Wappen ist in das vollständige Wappen der
genannten Fürsten gekommen.
Bucelini, III. — Oauhe, 1. S. 470. — Oberbayer. Archiv, VI. 8. 250 u. 288. — Siebma-
eher, I. 117 : v. Edelstetten, Schwäbisch.
fiiklilMittser, Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, welches vom
13. bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrb. vorkommt.
Wig. Hund, III. 8. 282. — Monum. boic. VI. 8. 213.
EdcOj Ebdeo^ Eidene^ Ede. Altes, pommernsches Adelsgesehlecbt,
welches auf Rügen Gross- und Klein-Karow schon 1350 und später
auch Bartfehn nnd Giesendorp besass. Dasselbe war nach 1639 auf
Rügen begütert, begab sich aber im 17. Jahrb. mit Philipp Ludwig
V. E. nach Curland, wo Jacgb Friedrich v. E. 1718 das Indigenat er-
langte. Später ist die Familie erloschen.
Micrael, 8. 480. — N. Pr. A.-L. II. 8. 111. - Frh, r, Ledebur , lll. 8. 245. - S*>6-
macher, III. 160. — r. Meding, III. 8. U9. — Pomm. W.-B. V. 6.
EdenbuttcL Erloschenes bremensches Adelsgeschlecht, welches
zur Ritterschaft des Landes Kehdingen gehörte.
Muukard, 8. 221.
Eder. (Schild geviert: 1 und 4 ein Greif und 2 nnd 3 zwei
schräglinke Balken). Scblesisches , längst erloschenes Adelsge-
scblecht, aus welchem Bernhard v. E. 1598 Domherr zu Breslau nnd
OUmütz war.
Paprocitui, Speealum Moraviae, 8. 231. — Sinapiut^ II. S. 606.
Eder^ Ritter. Erbländ.-österr. RittersUnd. Diplom von 1786
für Leopold Eder, k. k. General-Feldwachtmeister und Brigadier in
Mähren. —
Mtgerle r. Mühl/etd, ErgSns.-Bd. 8. 136.
Eder, VreUierrcB. Erbländ.-österr. Freihermstand. Diplom von
1852 für Dr. J. Eder, k. k. Vice-Appellations-Gerichts-Präsidenten,
in Galizien. Zwei Söhne desselben, die Freiherren Johann und Emil
stehen in der k. k. Armee.
Augsb. Allg. Zeit. 1852. — Milit.-Scheroat.
Eder v. Edersbein, Edle u. Ritler. Erbländ. -österr. Ritterstand.
Diplom vom 10. Dec. 1788 für Johann Michael Joseph Eder, mit
dem Prädicat: Edler v. Edcrsheim.
UancUchriftl. Notiz. — MegerU v. Mühlfeld, Brgaos.-Bd. 8. 186.
Eder T.EdersttalyEdie. Erb]änd.-österr. Adelsstand. Diplom vom
10. April 1779 für Johann Eder, k. k. Ober -Einnehmer bei dem
Haupt -Zollamte zu Wien, mit dem Prädicate: Edler von Edersthal.
Derselbe war später Administrator der k.k.Bankalgefillle ebendaselbst
und setzte den Stamm durch zwei Söhne und drei Töchter fort.
LeupoUl, I. 2 8. 266. — Megerle r. Mühlfeld, 8. 175. — Kneaehk«, II. 8. 127 n. 128.—
Eder v. Eiebeahein. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
1831 für Friedrich Eder, k. k. Rittmeister, mit dem Prädicate: von
Eichenheim.
Handschr. Notiz.
— 32 —
£derf. Harteisteio. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom v. 1764
für Ferdinand Eder, k. k. Hauptmann bei Wied - Runkel -Infanterie,
wegen 55jäbriger Dieustleistnng, mit dem Prädicate: v. Hartenstein.
MegerU v. Mihlfeld, 8. 175.
Eder v. Kainpach^ s. Kainpach, Eder v. Kai np ach.
Eder f. Redenthal. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom v. 1820"
für Franz Eder, k. k. Bancal- Gassen -Verwalter in Brunn, mit dem
Prädicate : v. Redenthal.
Megerle v. Mühi/eld, 8. 175.
EdM-beinb^ s. Elstern v. Ederbeimb.
EdL Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1777 für Franz
Xaver Edl, k. k. Landschaftsbeamten in Steiermark.
Megerlt v. Mühlfeldy 8. 278. — Suppl. »u Siebm. W..B. XI f. 17.
Edler r. Edlersberg. Reichs- und erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1756 für Jacob Andreas Edler, Schlosshauptmann im
Belvedere mit dem Prädicate : v. Edlersberg.
JUegtrU v. Mühlfeld, 8. 175 u. 176. — 8uppl. su 8iebm. W.-B. Xn. 18.
Edling, Prellierreii ond (Irafcii. (Schild geviert: 1 u. 4 von Gold
und Schwarz schrägrechts getheilt u. in der Mitte ein schräglinks ge-
legter, schwarzer Haken mit kleeblattförmigem, goldenen Griffe, also
von gewechselten Farben u. 2 u. 3 in Silber ein schrägrechter, rother
Balken, oben von einer schwarzen Adlersklaue und unten von einem
offenen, schwarzen Flug beseitet). Altes krainer Adelsgeschlecht, wie
das Wappen ergiebt, ganz verschieden von der erloschenen, pommer-
schen Adelsfamilie v. Edeling, s. S. 29, welche bisweilen auch Ed-
ling geschrieben wurde. Dasselbe erlangte die görzcr Landstandschaft
20. Februar 1501 und hat in späterer Zeit den Freiherrn- und Gra-
fenstand erlangt. Gegen Endo des 18. Jahrb. (1791) lebten nach
Siebcnkees folgende Sprossen des Stammes: Baptist Aloysius Graf v.
E., bischöfl. Freising, geistlicher Rath und zweiter kathol. Domherr
zu Lübeck (war 1800 nicht mehr am Leben); Wenzel Graf und Herr
V. E., Domherr zu Wien und Görz (war nach 1800 Dom-Cantor u.
Erzbischöfl. Consistorialrath zu Wien); Johann Nepomuk, k. k. w.
Kämm. u. Hofrath von der böhm. u. österr. Hofcanzlei; Johann Bap-
tist Freih. u. Herr v. E., 1784 verm. mit Maria Eleonora Grf. von
Attems und Philipp Graf u. Herr v. E., k. k. w. Geh.-Rath, Kämm. u.
Oberstsilberkämmerer (lebte ebenfalls noch 1800). Der Stamm hat
fortgeblüht, doch fehlen über das Fortblühen desselben bis auf die
neueste Zeit nähere Nachrichten.
Leupold,\. 8. 97. — Suppl. zu Siebra. W.-B. VII. 1. — Tffroff, I. 3. 299 u. Siebenkees,
1. 8. 346 u. 347. — t. Hefner, krainer Adel, 8. 27.
Edlinger auf laarbach (Schild geviert : l u. 4 quergetheilt : oben
von Silber u.Roth und unten von Roth u. Silber achtmal quer gestreift
und 2 u. 3 in Blau ein schrägrechter, silberner, mit drei unter einan-
der stehenden Pfeilen belegten Balken). Ein 1825 der Adelsmatrikel
des Königr. Bayern einverleibtes Adelsgeschlecht.
W.-B. d. Kgr. Biiyorn, X. 19. — r. fufner, bayer. Adel, T»b. 83 ii. 8. 74.
— 33 —
Edllnger^ Ritter. Erbländiscb-österr. RitterstaDd. Diplom v.1802
für Carl Edlinger, k. k. Major. Derselbe war später k. k. Oberst und
Commandant des Feld-Artill.-Reg. No. 3.
Augüb. AUk. Zdt, 1869. — Milit.-Schemat.
Eelking. Ein im Königreiche Hannover zum ritterschaftlichen
Adel gehörendes Geschlecht, in welches gegen Ende des 18. Jahrh.
der Reichsadelsstand kam und welches das Gut Vossloh im Bremenschen
erwarb.
Fieih. V. d. fCnesebeck, 8. 122. — «»JUefn^r, sSchs. Adol, Tah. 26 u. 8, 25.
Eerde^ Erde, auch heiherren. Ein aus der niederländischen Pro-
vinz Drenthe stammendes, mitBuirse,Eerde und Pleckenpoel begüter-
tes Adelsgeschlecht, welches sich in Geldern, im Cölnischen und in
Westphalen ausbreitete. In den Rheinlanden war schon 1439 Vra-
seit im jetzigen Kreise Rees in der Hand der Familie und Franz Carl
Freih. v. E. besass noch 1782 das Gut Eprath unter Thönisberg im
Kreise Rheinberg, das Lehngut Häfmanns nebst Erbpachten unter
Ray^n, Haumannshof zu Neukirchen, das Haus Eyll im Kr. Geldern
und einige Güter auch in Westphalen. — Fahne giebt bis 1776
sechzehn Ahnen des Stammes an.
N. Pr. A.-L. II. 8. 137: v. Krde. Freih. — Fahne, II. 8. 35. Frh. v. Ledtbur, I. 8.
192: Eerdc, Erde. — Rohtfi» Blem. Werk, U. 13. u. desselben vullst&ndige Sammlung d. im
kurcöln. ritterb. Collegio z. Bonn u. im wesiphäl. ritterb. Collegio tu Arnsberg aufge.Hchwu-
rcaen Wappen. 2. 8amml. 8. 18. — W.-B. der Freu^ts. Rheinprov. II. Tab. 16. Nr Sl u. 8.131.
— V. Hffnt^r, preus». Adel, Tab. 50 u. S. 41.
Efelder. Erloschenes, sonst auf dem Eichsfeld^ begütert gewese-
nes Adelsgeschlecht.
r. Hfllhach, I, 8. 313 nach: Wolf, Urknndenbuch 8. 12.
Effem, Eiferen^ auch genannt lall^ genannt Slolberg^ i^iherren
Hiid Ürafen. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht aus dem Stamm-
sitze Efiferen im Landkreise Cöln, welches mit Zander (Alexander) v.
E. schon 1409 vorkommt u. später in die Linien Effern - Eflfern , Ef-
fern-Zieverich u. Effern-Giesdorf zerfiel. — Johann v. E. begleitete
1562 den Herzog Wilhelm zu Jülich auf den kaiserlichen Wahltag
nach Frankfurt a. M.;,Hcinrich v. E. (Henriccus ab Efferhen)|^in zu
seiner Zeit berühmter Doctor der Theologie, starb 1591 alsTastor
Ecclesiae Winedensis; Heinrich v. E. war 1590 Domherr zu Speier;
Wilhelm v. E. gest. 1616, wurde 1612 Bischof zu Worms; ein anderer
Wilhelm v. E. war um diese Zeit nach Liefland gezogen, wo die Fa-
milie die Nerffschen Güter erwarb und 1620 unter dem Namen : Ueber-
stoiz, genannt Effen, in die Curländische Matrikel eingetragen wurde;
Agnes Elisabeth Freiin v. Effern vermählte sich um 1638 mit dem
berühmten k. k. General Peter Melander, nachmaligem Herrn und
Reichsgrafen v. Holzapfel (geblieben 1648 bei Zusmarshausen) und
kaufte die Herrschaft Schaumburg von dem Fürsten v. Nassau, welche
Herrschaft die einzige Tochter derselben, Grf. Elisabeth Charlotte,
ihrem Gemahle, dem Grafen Adolph v.Nassau-Dietz, zubrachte; Ferdi-
nand Wilhelm v.E. , Herr zu Maubach u. Ahrenthal, Herausgeber des
sonst sehr bekannten Manuale politicnm de ratione Status etc. war 1660
k. k, Rath, etc. etc. Nach Anfange des 18 Tahrh. gelangten Sprossen
KntKhkt Deutsch. Adels Lex. III. 3
^ 34 -^
der Familie za den höchsten kurpfälzischen Ehrenstellen. Der kur-
pfälz. Staatsminister und Gesandte v. E. erhielt 1714 den Reichsgra-
fenstand; Johann Wilhelm Gr. v.E. starb 1724 als kurpfälz. General-
lieutenant und Inspector der Cavallerie und einem Qrafen v. E. wurde
1739 das erledigte kurpfälz. Regiment v. Zobel verliehen. In späterer
Zeit ist der Stamm, in dessen Hand noch 1700 Morshofen im Kreise
Kempen war, ausgegangen. Zu demselben gehörte übrigens auch, wie
die Aehnlichkeit der in Siebmacher's W.-B. befindlichen Wappen er-
. giebt, die cölnische Adelsfamilie dieses Namens, welche von einer
Besitzung den Beinamen Stolberg fühj^e und aus welcher Johann Die-
trich V. E. z. Stolberg, welcher nach Pressburg gekommen war, 1638
den Freiherrnstand erhielt.
Gauhe, I. S. 470. — N. Pr. A.-L. 8. 107. — Fahne, I. 8. 86 u. II. S. .36. - Frh. r. Le-
debur, I. 8. 192. — Siebmacher, I. 132: y. Kffern, Rhein läodisch u- V. 307: v.E. CölinUrh.
Suppl. lu Siebm. W. B. VII. 1 : Gr. v. E.
Effinser, E. f. Vildeck^ Vildegk (in Silber neun, 3, g; 2 undl,
auch sechs, 3, 2 u. 1, zusammengesetzte, rothe Hügel). Altes schwei-
zerisches Adelsgeschlecht aus dem Bergschlosse Wildeck bei Lenz-
burg im Canton Bern. Später erlangte dasselbe das Bürgerrecht in
Bern, wo dasselbe noch blüht, und wurde auch im Elsass begütert.
Eine Stammtafel bis zur Mitte des 17. Jahrb. hat Bucelini gegeben.
— Verschieden von dieser Familie war die schwäbische Adelsfamilie
V. Effinger, welche in Roth einen silbernen Sparren führte.
Bucelini, III. 8. 102. - Gauhe, U. S. 237. — v. NatMein, im Special-Register. — Sal-
ver, 8. 620 : AnmeTkung, 630 u. 681. — Siebmucher, I. 199 : Die Effinger v. Wildegk n. V.
210: Eringer v. Bruckh u. Willdeck, Schweiserisch, so wie V. 120: v. Effinger, Schwäbisch.
— Berner, W. B. von 1829.
Effner. Kurbayerischer Adelsstand. Diplom vom 4. März 1765
für Gaudenz Joseph Effner, kurbayer. Regierungsrath zu Straubing
und Salzbeamten zu St. Nicolai. Derselbe war ein Urenkel des Georg
E. aus Pfreumt im Leuchtenburgischen , Hofgärtners im Neudeckcr
Grarten, welcher 1625 einen Wappenbrief erhalten hatte, Enkel des
Christian E. , Hofgärtners zu Dachau und Sohn des Joseph E. , kur-
bayerischen Hof-Kammerraths und Oberbau- u. Gartendirectors zu
. München unÄ sein Sohn, Johann Nepomuk v.EflPner, geb. 1757, wurde
als W bayer. Geh.-Rath u. Geh. -Justiz-Referendar in die Adelsma-
trikel des KSnign Bayern eingetragen.
r. Lang, 9. 324.— W.-B. Kgr. Bayern, V. 20. — v. Uefner, bayer. Adel. Tab. 83 n. 8.
74. — Kneschke, IV. 8, 105.
Ega. Altes, erloschenes, schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen
Name in Ahnentafeln der Freih. v. Greiffenclau zu Vollraths vor-
kommt.
Salver, 8. 722. — Siebmacher, I. 121. — v. Meding, III. 8. 148 u, 149.
Egefeld, s. Ehinger V. Egefeld.
Egelhofsberg, s. Enders v. Egelhofsberg.
Egeln, Egel (im Schilde ein liegender Ast mit Eicheln). Ostpreus-
sisches Adelsgeschlecht, welches mit dem deutschen Orden aus dem
Reiche nach Preussen gekommen sein soll. Die Nachkommen , zu
denen Caspar Otto Egel, 1602 Burggraf auf Sehesten, gehörte, leg-
ten den Adel ab, welchen aber Friedrich Egeln als kurbrandenburg.
• • — 35 —
Staabsofficier wieder aufnahm. Derselbe, seit 1688 Herr des Vorwerks
Arreude bei Tilsit, starb kinderlos 1734 als k. preuss. Generalliea-
tenaut und Chef eines Kuirassierregiments. — Die von Siebmacher,
III. 54 aufgeführte Familie v. Egell, oder Egsln ist dem Wappen nach :
Schild geviert: 1 n. 4 in Schwarz ein goldener Löwe und 2 und 3 in
Silber ein dreifacher rother Spitzenschnitt) ein anderes, doch näher
nicht bekanntes Geschlecht.
N. l'r. A.-L. I. 8. 108. — Frh. v. Ledebur, I. S. 192.
Egeln, s. Eglen, Egeln, Clrafen^ S. 39 u. 40.
Egeuberg, Egenbnrg (in Blau eine goldene Egge). Altes mit den
Herren und nachmaligen Fürsten von Eg^nberg nicht zu verwech-
selndes Oberösterreiehisches Adelsgeschlecht, dessen gleichnamiges
Stammschloss im Traun- Viertel lag. — Der Stamm erlosch im 15. Jahr-
hundert, die Angabe, dass derselbe bis 167^ geblüht habe, ist, wie
sich aus dem Werke des Frerh. v. Hoheneck ergiebt, unrichtig. Spä-
ter kam das Schloss Egenberg auch an die Fernberger v. Auer, welche
die kaiserliche Erlaubniss erhielten, sich Auer v. Egenberg, s. Bd. I.
S. 140, schreiben und das Egenbergsche Wappen führen zu dürfen.
Gaithe, II. 8. 238 nach dem M.-S.-Cpt. geneal.
Egenberger ?. Eggenberg. Ein im 1 7. Jahrh. in Niederösterreich
mit mehreren Herrschaften und Gütern angesessenes Adelsgeschlecht,
welches aber in die nieder-österr. Ritterstandsraatrikel nicht einge;
tragen worden ist, weshalb Wissgrill das Wappen nicht angeben konnte.
Die Besitzungen der Familie wurden von den Ständen Schulden hal-
ber wieder eingezogen.
WitsffriU, II. S. 352.
Egenbuger f. Egenbnrg. Ein von 1201 bis 1531 in Niederöster-
reich begütert gewesenes Adelsgeschlecht, aus welchem Wissgrill
mehrere Sprossen angeführt hat.
WitsgriU, II. 8. 352 u. 353.
Egeadorff. Altes, oberösterr. Adelsgeschlecht, welches bis zu
dem 1574 erfolgten Erlöschen im Besitze des im Tra\p- Viertel ge-
legenen Stammschlosses und Ritterguts Egendorff war.
Freik. V. Hoheneck, II. 8. 611. — Gauhe, II. 8. 238.
Egendorfer f. Egeadorf. Ein im 13. n. 14. Jahrh. in Niederöster-
reich vorgekommenes Adelsgeschlecht.
DueUii, Excerpt. hi8t.-geDeal. Lib. II. 8. 194. — Wi$$griU^ U. 8. 358.
Eger^ auch Utter nd Edie. Böhmischer Adels- and erbländisch-
österr. Ritterstand. Adelsdiplom von 1738 für Johann Friedr. Egeif .
k. k. Hofsecretair and Ritterstandsdiplom von 1759 für denselben als
Niederösterr. R^gierangsrath, wegen 3 9 jähriger Dienstleistung, mit
dem Prädicate : Edler y.
Megerle Vj Mühlfeld , 8. 107 u. Krg&ns.-Bd. 8. 273.
Eger^ Vreiherreii. Erbländ. - österr. Feiherrnstand. Diplom von
1796 für Friedrich Edlen v. Eger, k. k. Staats- und Conferenz-Rath.
Derselbe hatte 1779 die krainer- und 1780 die kärntner Landstand-
schaft erlangt
MsgerU •. MÜktftld, 8. 46. — Tyrof, II. 74. — r. Hefner, krainer Adel, Tab. 24 u. 8. «7.
3*
— 36 —
Eg€r f. Seeck, Edle. Ertiländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1754 für Johann Georg Eger, niederösterr.Handgrafenamts-Registra-
tor , mit dem Prftdicate : Edler v. Seeck.
Megerle v. Mühlfeld, Erganc-Bd. 8. 27».
Egeregg, s. Heidler v. Egeregg.
Eggartner f. KoUhoff. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1719 für Johann Leopold Eggartner, mit dem Prädicate v. KoUhoff.
Megerle v. Mahlfeld, Ergäiw.-Bd. 8. 274.
Eggelkrant lu Wildeugarten^ Edle. Im Königr. Bayern bestätigter
Adelsstand. Bestätigan^piplom vom 4. Juli 1817 des durch pfalz-
gräti. v. Zcilsches Diplom 1797 erworbenen Adels für Johann Frie-
drich Edlen v. Eggelkraut zu Wildengarten, geb. 1756-, welcher als
vormaliger Reichstags -Agent und Fürstl. Waldburg- Zeilscher- und
Leiniugen-Reidenau-Billigheimischer Rath, in die Adelsmatrikel des
Königreich Bayern eingetragen wurde.
r. Lang, Suppl. 8. 94. — W.-B. de« Königr. Bayern, V. 21. — 9. Hefner, bayor. Adel:
Tab. 84 u. 8. 74.
Eggen, Egen, ?. Durnstein, Thurnstein. Tiroler, aus Heran stam-
mendes Adelsgeschlecht, in welches in der ersten Hälfte des 1 6. Jahr-
hunderts der Adel kam und welches, mit Schloss Dürnstein angeses-
sen , der tiroler Landmannschaft einverleibt wurde. — Johann Egen
V. Thurnstein war 1856 k. k. Hauptmann in der Zeugs- Artillerie und
Feuerwerksmeister in Olmütz.
Pro vinsial- Handbuch von Tirol. 1847. 8. 290 : v. Egen. - Millt.-Schcmal. — v. Hefner,
tiroler Adel 8. 5.
Eggeuberg, Freiherren nud fürsteii (in Silber drei, 2u. 1, gekrönte,
schwarze Adler, von denen die beiden oberen seitlich gegeneinder ge-
stürzt sind, der untere aber aufrecht steht u. zwischen denselben in der
Mitte eine goldene Krone). Reichsfreiherrn- und Fürstenstand. —
Freiherren-Diplom vom 29. December 1598 für Siegfried v. Eggen-
berg, und Fürsten - Diplom vom 31. Aug. 1623 für Johann Ulrich
Freiherrn v. E. — Eine ursprünglich augsburgische, sehr reiche Fa-
milie, welche in Steiermark, Krain, Böhmen etc. zu grossem Grundbe-
sitz gelangte und das ErbmarschaU-Amt in Oesterreich, das Erbkäm-
merer-Amt in Steiermark und das Erbschenken-Amt in Krain und in
der windischen Mark an sich brachte. Die fortlaufende Stammreihe
beginnt Hübner mit Ulrich v. E.. von dessen Enkel, dem obengenann-
ten Freiherrn Siegfried ans der Ehe mit Benigna Grf. v. Gallenstein
i'ürst Johann Ulrich, k. k. Geh.-Rath, Landeshauptmann in Steier-
■lark, Oberst -Hofmeister etc. entspross. Derselbe wurde mit der
Herrschaft Krumau in Böhmen, welche den Titel eines Herzogthums
erhielt, belehnt und erbaute auch in Steiermark das nach ihm ge-
nannte Schloss Eggenberg. Von ihm stammte Fürst Anton , gestor-
ben 1649, welcher die Herrschaft Gradisca als unmittelbares Fürsten-
thnm, mit der Bedingung des Rückfalls an das Kaiserhans nach Er-
löschen des Mannsstammes, erhielt. Aus seiner Ehe mit Anna
Maria, Markgräfin von Bayreuth, gestorben 1680, stammten zwei
Söhne: Fürst Johann Christian, welcher 1654 mit Sitz und Stimme
in das Reichsfürsten-Colleginm eingeführt wurde und 1710 kinderlos
— 37 -
starb und Fürst Johann Seyfried, gest. 1713. \\n Letzterem ent-
spross Fürst Johann Joseph Anton, gest. 1716, dessen Sohn, Prinz
Johann Adam Seyfried, im 13. Lebensjahre, schon 13. Febr. 1717
den Stamm des Geschlechts schloss. Die Herrschaft Krumau kam
an das Haus Schwarzenberg.
Buflini, III. 8. 28 u. 176. — Hühner, I. Tah. 245. ~ OaMhe, IL 8. 238—240. — Ztd-
l§r, Vm. 8. 303—307. — (iebhardi, histor. geneal. Al.handl. lll. 8. 662-670. ~ WiasonU,
II. S. 354-358. — Scfmuttz, 1. S. •JiW-292. - Siehmacher, I. 80 u. 48, II. 152. III. 5 VI.
7. — Trier, 8. 398—400. '
Eggenbcrger, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von
1856 Alf Carl Eggenberger; k. k. Platzhauptmann zu Brood.
AiigKb. AÜK-'Zeit. 1856.
Eggeudorf^ s. Pachner v. Eggendorf.
Eggenderff^ s. Schweikhofer zu Eggendorff und Ei-
senburg.
Eggenstein^ s. Egger zu Leben und Eggenstein.
Eggensteiner. Ein im 14. und 15. Jahrh. in Steiermark vorge-
kommenes Adelsgeschlecht, welches 1473 mit Sebastian v. E. erlo-
schen ist.
Schmutz I,. 5. 298.
Egger. Steierraärkisches Adelsgeschlecht, als dessen Staramvai:^'
ter Paul Chr. v. Egk angenommen wird, welcher, eines unglücklieben
Duells wegen, aus Bayern nach Steiermark geflohen sein soll. Einer
seiner Söhne, welcher k. k. Kammerrath war, brachte den Adel in
die Familie.
9ekmut9, I. S. ^94.
Egger ^ l^rdherren nnd Grafen (in Blau drei an einander ge-
stellte, von oben bis unten reichende, silberne Wecken). Erbländ.-
österr. Freiherrn- und'Grafenstand. Freiherrn-Diplom von 1760 für
Maximilian Thaddäus v. Egger, Inner-österr. Landrath und von 1766
für Joseph Ignaz v. Egger, Niederösterr. Regierungsrath und Grafen-
Diplom von 1785 für Maximilian Thaddäus Freiherrn v. Egger, we-
gen seiner ausgezeichneten montanistischen Kenntnisse. Von Letz-
terem stammten zwei den gräflichen Stamm fortsetzende Söhne: Graf
Franz Jobann Nepomuk. gest. 1842, k. k. Kämm., verm. 1799 mit
Catharina Freiin v. Koller und Graf Ferdinand, verm. mit Maria Jo-
sepha Ffeiin v. Gailberg. Von Ersterem Beider stammt Graf Gu-
stav, geb. 1808 und vom Grafen Ferdinand entspross, neben einer
Tochter, Grf. Pauline, geb. 1800, verm. 1816 mit Carl Grafen v.Chri-
stallnigg, ein Sohn: Graf Ferdinand Franz Xaver, geb. 1802, k. k.
Kämm., Bergrath etc., verm. mit Nothburge Grf. Lodron-Laterano
geb. 1791. Die Schwester der Grafen Gustav und Ferdinand, Grf.
Maria, geb. 1771, war mit einem v. Neufbourg vermählt.
Megerl« 9. Mühl/eld , 8. 17, 46 u. 47. — Deutsche Grafenh. d. Gegeow., 1. 8. 209. —
(fen«al. TMchenb. d. grf. H&user, 1858 8. 214 u. histor. Haudb. zu demselben, 6. 189. ^
W.-B. d. ösusrr. Monarch. II. 96.
«> E^ger. [Schild durch einen schrägrechten, blauen und einen an-
ter demselben gezogenen, schräglinken, goldenen Balken geviert.
Der blaue Balken ist mit drei sechsstrahligen, goldenen, der goldene
aber mit zwei blauen Sternen belegt, so dass die Sterne im Schilde
• — 38 —
2, Innd 2 stehen. 1 nnd 4, oben und unten, ein aufwachsender Mann
mit unbedecktem Kopfe und mit der Länge nach von Gold und ßlau
getheiltem Rocke, welcher in der Rechten drei Teichkolben empor-
hält und 2 und 3 in Silber ein auswärts gekehrter Kranich). Reichs-
Adelsstand. Diplom vom 12. Jan. 1741 für Johann Michael Egger,
Besitzer des bayer. Ritterguts Gross-Köllnbach. Der Grossvater und
der Vater desselben hatten sich 1683 und 1717 mit grossen Liefe-
rungen zur Oesterr. Armee nach Belgrad und Wien befasst und der
ürgrossvater war unter Kurfürst Max L von der Oberpfalz 42s Ritt-
meister an erhaltenen Wunden gestorben. Ein Enkel des Diplom-
Empfängers, Johann Nepomuk v. Egger, Herr auf Gross-Köllnbach,
geb. 1763, wurde in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
». Lang^ 8. 325. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 21. — ». Hf/ner , bayei. Adel, Tab. 84 u
8. 74 u. 75. — Kneachke, IV. 8. 106.
Egger^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1815 für
Franz Egger, Nieder-österr. Regierungs-Rath und Professor der
Rechtswissenschaft, mit dem Prädicate: Edler von.
MegerU v. Mühl/eld, Ergänz. Bd. 8. 214.
Egger f. Eggenwalil^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1 770 für Joseph Paul Egger, Radmeister zu Vordernberg und in-
neren Rath zu Leoben in Steiermark, mit dem Prädicate: Edler
V. Eggenwald.
Megerle •. Mühl/eld, 8. 176.
Eggcr T. Eggstein/ Edle. Erblähd.-österr. Adelsstand. Diplom von
1801 für Joseph Egger, k. k. Generalmajor mit dem Prädicate: Ed-
ler V. Eggstein.
Megerle o. Mühl/eld, BrgäuK.-Bd. 8. 274.
Egger m Leben und Eggenstein* Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1770 für die Gebrüder Joseph Martin Egger, Doctor Üer
Rechte und Christian Joseph Egger, Doctor der Medicin, mit dem
Prädicate: zu Leben und Eggenstein.
Megerle t. Mühl/eld, ErgaoE.-Bd. 8. 274.
Egger in Inrienfreld^ s. Echer v. Marienfreid, S.
Egger in lUreck. Nieder -österreichisches, von 1451 vorge-
kommenes Adclsgeschlecht, welches mit Georg E. zu R. nach 1542
erlosch.
Frh. V. Uoheneck, III. S. 115. — Wüsgrill, II. 8. 274.
Egger T. Weissenegg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1720 für Franz Narciss Egger aus Tirol, mit dem Prädicate: v. Weis-
senegg.
Megerle v. Mühl/eld, Ergins.-Bd. 8. 274.
Eggerer ?. WUdberg n. Portenhelni. Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom vom 16. März 1692 für die Gebrüder Hans, Veit und Jacob
Eggerer in Tirol. Der Stamm ist mit Jacob E. v. W. und P. wieder
erloschen.
Handichrirtl. Notia.
Eggm (Schild geviert: 1 in Gold ein rechtsgekehrter, ei-
nen Zweig empörhaltender, schwarzer Löwe; 2 in Grün eine
silberne Lilie; 3 in Schwarz fünf zusammengebundene goldene Aeh-
Se-
ren und 4 in Blau eine silberne Egge.) Schwedischer Adelsstand.
Diplom vom 21. Nov. 1751 für Jacob Eggers, Chef der k. schwed.
Feldbrigade. . Derselbe, früher kursächs. Oberst, erwarb das Ritter-
gut Sarlhusen und starb 1798 mit Hinterlassung mehrerer Nachkom-
men. Der älteste Sohn, Christian Ullrich Dettlow v. E., k. dän. Le-
gationsrath, früher Professor an der Universität Kopenhagen, soll
1806 den Keichsfreiherrnstand erhalten haben, doch ist über das Di-
plom nichts aufzufinden. Ein anderer Sohn, Emil August Friedrich
V. E. war 1805 k. dän. Regierungsrath und besass das Gut Criese-
brügge im Schleswigschen.
Frh. V. Lfdebur, I. S. 192 u. III. 8. 243. — Suppi. su Siebm. W.-B. XI. 9.
Eggers. Reichsadelstand. Diplom von 1790 für Heinrich Frie-
drich Eggers, Lehrer am Colleg. Carolinum zu Braunschweig. Der-
selbe war später k. dän. Conferenz-Rath und Vicekanzler bei der
holsteinischen Regierung zu Glückstadt und zu seinen Nachkommen
gehörte der 1819 verstorbene aggregirte Capitain v. Eggers, welcher
nach dem N. Preuss. Adels-Lexicon folgendes Wappen führte : Schild
der Länge nach und in der linken Hälfte quer getheilt: rechts in Sil-
ber ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber, schwarzer Ad-
ler und links in Roth oben eine goldene Sonne und unten ein golde-
ner Querbalken. Sollte diese Angabe richtig sein, so gäbe es noch
eine dritte Familie v. Eggers, von welcher in Wappei/isammluhgen
mit möglichst genau bestimmten Namen ein einfaches und ein ver-
mehrtes W^pen vorkommt. Im ersteren ist der Schild der Länge,
nach getheilt: in die rechte silberne Hälfte springt aus der Tbei-
luDgalinie ein gelber Löwe hervor und in der linken rothen Hälfte
ist an die Theilungslinie eine halbe^ goldene Lilie angeschlossen —
im letzteren Wappen ist der Schild quer getheilt : oben befindet sich
der eben beschriebene, halbe Löwe mit der halben Lilie, unten aber
steht in Schwarz eine silberne Egge.
N. Pr. A.-L. I. 8. 108. — Frh. v. Ledebur, I. S. 192 u. III. 8. 245.
Eggs f. Rheiufelden. Erbländ.-österr. Adelsstand mit dem Prä-
dicate: v. Rheiufelden. Johann E. v. Rh., wohl der Empfänger
des Adelsdiploms, war 1856 k. k. Major im 14. Infant.-Reg.
Milit. Schemst. 1S66 S. 200. - *
Eghele^ s. Cappenberg genannt Eghele, Bd. IL S. 216.
£gitt«^ s. Cassis-Pharaone, Cassis d'Egitto, Bd IL
S. 234.
Egk^Egkh^s. Eck u. Hungersbach, Freiherren u. Grafen S. 1 6.
Eglen, Egela. Grafen. Altes Grafengeschlecht im Magdeburgi-
schen, dessen Sprossen sich auch : die Herren von Hadmarsleben
und V. Egeln, schrieben. Das Stammschloss und Städtchen gleichen
Namens lag an der Bode und der Stamm erlosch 1417 mit dem Gra-
fen Conrad im Mannesstamme. Die einzige Tochter desselben, Mar-
garetha, war mit dem Fürsten Waldemar (nach Anderen Albert) zu
Anhalt vermählt, erbte aber Egeln nicht, da schon 1357 die Grafen
V. Barby von Kursachsen die Anwartschaft auf Egeln erhalten hat-
ten. Die genannten Grafen kamen später wegen Egeln mit dem En
— 40 —
stifte Magdeburg in einen langen Process, welchen erst der Osna^*
brttcksche Frieden endigte, in welchem Egeln an Kur-Brandenburg
kam und mit dem Herzogthum Magdeburg vereinigt wurde.
Hoppenrod, Stamrobueh 8. 68. — Btclemann, V. 8. 118. — Gauhe, U. 8.^40—242.
figlingen. (Schild quer getheilt : oben ohne Bild und unten zwei
wellenförmige Schrägbalken). Altes, bayerisches Adelsgeschlecht
aus dem Stammhause Egling bei Wolferzhausen, welches schon in
der ersten Hälfte des 11. Jahrh. vorkommt und das Erbschenken-
Amt des Klosters Tegernsee an sich brachte. Der Stamm erlosch
mit Leonhard v. E., welcher 1511 noch lebte: 1515 besass schon
die Familie v. Sonderstorff das erwähnte Erbschenken-Amt.
Hund, III. 8. 291.
EgUngea (in Blair eine silberne Egge). Altes, bayerisches Adels-
geschlecht, welches nach Ostpreussen kam und mit Henneberg im ICr.
Heiligeubeil und im Schaakenschen begütert war.
Frh. V. L9d€bur, III. 8. 245. — Siebmachtr, II. 67: v. Egliiigen. Bayerisch.
Egioff. (Schild geviert: 1 und 4 in Blau ein schrägrechter, sil-
berner Balken, belegt mit drei hinanlaufenden Schlangen und 2 und
3 geviert von Roth und Silber und die obere silberne Abtheilung je-
des Feldes ist mit einer fünfblättrigen rothen Rose an einem kurzen,
sich rechts krümmenden Stengel belegt, an welchem zu jeder Seite
ein grünes Blatt steht. Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, wel-
ches in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. auch in Bayeri vorkam.
9. ffattstein, III. 8. 165. — v. Meding, II. 8. 152.
Egloff (in Silber zwei gekreuzte, braune Bärentatzen). In Pres-
sen anerkannter Adelsstand. Anerkennungs- und Legitimations-Di-
plom vom 11. Juni 1792 für die von dem k. preuss. Major Otto Frie-
drich Grafen v. Egloffstein auf Arklitten, nach dem Tode seiner
Gemahlin, mit Anna Barbara Stein erzeugten Kinder: Friederike
Barbara, Luise Gottliebe und Ludwig Heinrich Carl August, mit dem
Namen v. Egloff und mit dem oben erwähnten Wappen. — Ludwig
Heinrich Carl August v. Egloff war 1836 k. preuss. Major im 1. Hu-
saren-Regiroente , Friederike Barbara v. E. war die Gemahlin des
Landschafts-Directors v. Knoblauch auf Bansen im Ermelande und
Luise Gottliebe v. E. war mit dem k. preuss. General v. Mayer
vermählt.
N. Pr. A.-L. II. 8. 108 u. V. 8. 143. — Frh. v. Ledebur, 1. S. 192. - W.-B. d. Preuss
Monarch. III. 12.
Egloff. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1805 für Do-
minik Egloff, k. k. Oberst-Lieutenant.
Meg«rl€ «. Mühlfeld, Erg&nz.-Bd. 8. 27i.
Egloff f. Pal. Bayerisches Adelsgeschlecht, aus welchem Johann
Wilhelm E. v. P., Decan zu Landshut, seiner Schwester, Anna Ro-
gina. welche sich 1659 mit Johann Ferdinand v. Perfall vermählte,
das Schloss Päl bei Weilheim schenkte.
Ober-Bayer. Archiv, VI. 8. 854.
Egloff f. Stodkof. Erbländ.-öslerr. Adelsstand. Diplom von
— 41 —
1727 für Carl Anton Egloff, Doctor der Medicin und Professor der
Anatomie zu Innsbruck, mit dem Prädicate: v. Stadhof.
HfMerle 9. Mühl/eld, Erffäiiz.-Bd. 8. 274.
i|;l*ff f. Zell. Bayer. Adelsgeschlecht, aus welchem Hans Cas-
par £. V. B., dessen Mutter eine v. Knöringen war, 1641 vorkommt.
Ober-Bayer. Archiv, VI. 8. 2t<3. •
Eglofsheia. Altes, bayerisches Adelsgescblecht aus dem gleich-
namigen Stamm -Hause« unweit Regensburs. welches schon gegea
Mitte des 12. Jahrh. vorkommt und mit EglBF v. E. nach 1370 erlo-
schen ist.
Wig. Hund, III. S. 292. - Uotium. hoir. Xlil. 8. 125 ii. 173.
EgUfttein ?. ■. ni Egloffsteb^ rreiherren und EgUffstein lu Arklit-
ten, foafen. (Stamm- und freiherrliches Wappen : in Silber der Kopf
und Hals eines rechts gekehrten, schwarzen Bären mit roth ausge-
schlagener Zunge; gräfliches Wappen: Schild ge viert: 1 und 4 das
Stammwappen und 2 und 3 in Gold der gekrönte, schwarze, preus-
sische Adler mit den goldenen Kleestengeln auf den Flügeln und ein-
wärts sehend). Preussischer Grafenstand. Diplom v. 19. Sept. 1786
ftlr Albrecht Dietrich Gottfried v. Egloflfstein, k. preuss. Generalma-
jor und den Bruder desselben, Otto Friedrich v. E., k. preuss. Ma-
jor, so wie ftkr die vier Söhne des Letzteren. — Eins der ältesten,
SU der ehemaligen reichsunmittelbarcn Ritterschaft der Cantone Ge-
bfirg und Steigerwald und zu den Ganerben der Bergveste Rothen-
berg gehörendes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches 975 mit Her-
zog Ernst, welcher vom K. Otto II. mit dem Nordgau belehnt wurde,
aas Nieder- oder ^eland in das jetzige Franken' gekommen sein soll,
wo es das noch ga^B erhaltene und im steten Besitze der Familie ver-
bliebene Stammschloss Egloffstern bei Gräfenberg erbaute. Die ge-
nealogischen Verhältnisse des ganzen Stammes von 1290 — 1747 hat
Biedermann, s. unten, möglichst genau angegeben. Derselbe schied
sich im Laufe der Zeit in mehrere Linien, von welchen die gaun-
hardtshöfer, hartensteiner, gailenreuther, henfenfelder, leopoldstei-
ner, wannbacher uad mühlhäuser zeitig wieder erloschen sind, wäh-
rend die bernfels-egloflPsteiiier Hauptlinie in sehr zahlreichen Spros-
sen fortgeblüht hat. — Schon in früher Zeit kam das Geschlecht zu
grossem Ansehen. Otto v. E. war 1060 Bischof zu Regensburg und
Reichsfürst; Leopold 1. 1333 Bischof zu Bamberg und Herzog in
Franken; Conrad III. 1398 Deutschmeister und Reichsfürst; Wol-
fram L, 1398 deutscher Ordensritter und Land-Comthur zu Ellingen;
Johann IV., 1401 Fürstbischof zu Würzburg, Herzog inFranken und
Stifter der Universität Würzburg etc. Von den weiblichen Sprossen
des Stammes wurde Catharina 1410 Fürst- Aebtissin zu Nieder-Mün-
ster bei Regensburg; Cunigunde war 1479 Fürst- Aebtissin zu Ober-
Münster, Anna 1517 Fürst- Aebtissin zu Mittel-Münster und Ruffina
1561 ebenfalls Fürst- Aebtissin zu Mittel-Münster. — Leonhard IL,
ans der 8. Generation der Mühlhäuser Linie, Domcapitular zu Bam-
berg undWürzburg, stiftete 1505 einFarailien-Fideicommiss, an wel-
chem alle männlichen Nachkommen nach dem 13. Lebensjahre Ar
— 42 —
theil haben, wodurch die Familie für immer unter sich fest und in-
nig verbunden ist. Leonhards II. Beispiele folgte Claus I., aus der
19. Generation der Mühlhänser Linie, welcher 1557 die Rittei^ter
Kunrenth und Mtfchlhausen zu einem FideicomipisB bestimmte un'd
zwar ebenfalls zur Nutzniessnng der Gesammtfamilie. Dieses Fidei-
commiss ist unter dem Namen: Obmann u. Gemein -Geschlecht von
Egloffstein, im Kr. Bayern anerkannt und immatriculirt, hat den Ver-
waltungssitz in Kunreutk und ist durch die besten Statuten geregelt.
Das noch bestehende M^brats - Fideicommiss Egloffstein stiftete 1733
der Ritterhauptmann Carl Maximilian I. v. E. aus dem halben An-
theil am Rittergute Egloffstein und den Gütern Leupoldstein und
Bieberbach und zwar fQr seinen Bruder und dessen Nachkommen,
eventuell der nächst verwandten Linie, nach dem Rechte der Erst-
geburt und das der gräflichen Linie zustehende Majorat Arklitten in
Ostpreossen wurde 1783 von dem oben genannten Albrecht Dietrich
Gottfried y. E., vor seiner Erhebung in den Grafenstand, gegründet.
— Der Stammvater der fortgeblühten bernfels-egloffsteiner Linie,
war Hans L, welcher, verm. mit Barbara v. Seckendorf, um 1290
lebte. Eine leicht zu übersehende Uebersicht aller 19 Generationeo,
in welchen das Geschlecht vorgekommen ist, findet sich im Geneal.
Taschenb. der freih. Häuser, auf welche hier verwiesen werden muss.
Dieselbe ist für die Geschichte der Familie eine der vorzüglichste*
Quellen. In der 13. Generation entstanden durch Johann Rudolph L
u. Conrad LWilhelm Sigmund, Söhne des Albrecbt VI in der 12. Ge-
neration, zwei fränkische Hauptlinien: die ältere fr&nkische Branche,
welche auch Fuldaer Linie genannt wurde und die Jüngere fränkische
Branche, welche letztere in der 14. Generation nHtdeii beiden Söh-
nen Conrads L: Albrecht VI. und Ludwig L, sich in zwei Linien, die
hauptmännische Linie und die Obraänniscbe Linie schied. — Die
preussische, gräfliche Linie stiftete in der 11. Generation Sigmund IV,
gest. 1646, älterer Sohn Sigmunds HL, verm. mit Catharina v. Oels,
aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, vier Söhne stammten. Nach-
dem später, wie angegeben, in diese Linie der Grafenstand gekommen
war, setzte Graf Otto Friedrich, s. oben, durch zwei Söhne : den Gra-
fen Leopold, gest 1830, k. preass. Geh.-Regier.-Rath, Oberschenken
und Kammerherrn u. dem Grafen August, gest. 1820, verm. mit Ca-
roline V. Buddenbrock, dieselbe als ältere und jüngere Linie fort. Das
Haupt der älteren Linie ist Graf Carl, geb. 1795, älterer Sohn des
Grafen Leopold, Majoratsherr auf Arklitten und Herr auf Awtinten,
k. preuss. Major a. D., verm. 1823 mit Charlotte Freiin v. u. zu Eg-
loffstein, geb. 1796, aus welcher Ehe zwei Töchter stammen. Der
Halbbruder des Grafen Carl aus des Grafen Leopolds zweiter Ehe
mit einer v. Viereck, gest. 1852, ist Graf Friedrich, geb. 1808, Herr
der Rittergüter SchWusen und Tschwirtschen in Schlesien, der atten-
dorfer Güter im Posenschen u. der silginaer Güter in Ostpreussen, k.
preuss. Kammerh., verm. 1838 in erster Ehe mit Alexandrina v. Da-
widoff, gest. 1851, in zweiter 1852 mit Agnes Freiin v. Korff-Schön-
bruch, gest. 1853 und in dritter 1856 mit Luise Grf. v. Schlieffen,
— 43 —
geb. 1829. Aus der ersten Ehe enl^rpssteii, neben vier Töchtern,
zwei Söhne und aus der dritten eine Töchter. Die jüngere Linie be-
steht aus dem Grafen Julius, geb. 1801, einem Sohne des Grafen Au-
gust, Herrn des Rittergutes Woopen in Ostpreussen, k. preuss. Ober-
Landesgerichts-Rath a. D., verm. 1844 mit Ottilie Burg- und Grf. zu
Dohna-Schlodien geb. 1811. — Die beiden freih. fränkischen Linien,
die ältere und jüngere und letztere im Hauptmännischen und Obmän-
nischen Stamme, welche insgesammt 12. Sept. 1832 in die Freiher-
renclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen wurden,
sind , namentlich die jüngere Linie, an Gliedern sehr reich. Das ge-
neal. Taschenbuch der freih. Häuser giebt diese in'ihrer Gesammtheit
sehr genau an, und so mögen hier nur die jetzigen Häupter dieser
Linie folgen: Aeltcre fränkische Linie: Freih. Ladislaus L geb.1831,
Sohn des 1842 verstorbenen Freiherren Adalbert I., k. k. Forstmei-
sters, aus der Ehe mit Charlotte Pisza de Boros-Jen6 und Enkel des
Freiherrn Heinrich V., Ftirstl. Fuldaischen Kämmerers, Geh.-Raths
und Ober- Stallmeisters, k. k. Rittmeister. — Jüngere fränkische
Linie: Freih. Carl IX HansWichard, geb. 1822, Sohn des 1856 ver-
storbenen Freiherrn Carl VI, vierten Majorathsherrn zu Egloffstein,
k. preuss. Regierungs-Raths u. fürstl. Wiedschen Ober-Forstmeisters,
fünfter Itfiijoratsherr zu Egloffstein, verm. mit Carolin0;Freiin von
Münster, aus welcher Ehe drei Söhne stammen — und Ölbmännische
Linie: Freih. Wilhelm VL geb. 1775, Sohn des 1830 verstorbenen
Freiherrn Ernst L , Majors u. Generaladjutantens in Nassau - Saar-
brückschen j^ensten, Obmann des Geschlechts auf Egloffstein, königl.
bayer. Kämzd.' n. Forstmeister, verm. in erster Ehe mit Amalie Mar-
quise v. Montperny und in zweiter mit Caroline Marquise v. Mont-
perny, aus welchen beiden Ehen eine sehr zahlreiphe Nachkommen-
schaft erwachsen ist.
•
Wig. Hundt I- S. 196. — Gauh«, I. 8. 470 n. 471 uach deu Fränkischen Act. erudit. XXI.
8.745-752 - r. HatMein, U. 1. 8. S9^n. — Difnfmnnn, 8. 344. Nr. 57. — N. Gencal-Handb.
1778. 8. 46—49. - Biedermann , Canton Qatalu, Tab. 43 — 64. — Salver, 8. 245. 249, 252,
256. 257, 262 n. 266. — r. Lang, 8. 23. n. 8. 1?5 n. 326. — N. Pr. A.-L. II. 8. 484—487. —
Deutsche Grafenh. a. Gegen w. I. 8. 210 u. 211. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 245. — Geneal-Ta-
schenb. d. Krall. Häuser. 1859. 8. 236—237 u. bist. Haudh. zu demsolhen, 8. 189. — Gencal.
Taschenb. d. fieih. Hanser 1857. 8. 153—160 ii. 1859 8. Iß'?— 168. — Siebmacher, T. 100 und
Suppl. IV. 11. — r. Meding. II. 8. 152 u. IhZ - Tijrof, I. 63 und Siebenkeet, L 8. 151—
161. - W.-B. d. Kgr. Bayern, I. 32: firnfeii, V. 22: v. E. u. XI. 18: Freih. v. E. und von
Wülckern, Abth. 1. — W.-B. d. Preuss. Monarch.!. 36.
Eckstein^ s. Egger v. Eckstein, S.
Egidy«. Egjdi, Egydj. Reiohsadelsstand. Bestätigungsdiplom vom
12. Octbr. 1687 für Samuel v,.Egidy, kursächsischen Ober- Küchen-
meister. Nach dem Diplom erwarb Johann v. E., wie mehrere pol-
nische Edelleute , das Indigenat der Freistadt Eibingen. Der Sohn
desselben, der eben genannte Samuel v. E., wurde Hofmeister bei
dem General-Lieutenant Cfrafen v. Limpurg-Styrum, trat dann in dem
Regimente desselben in die Dienste der Generalstaaten, wohnte 1675
als General-Adjutant der Schlacht bei Fehrbellin bei und wurde spä-
ter Oberküchenmeister am kürsächsischen Hofe. Die Familie war
nach der Mitte des lÖ. Jahrh. und später mit Badrina bei Delitzsch
und Ottersitz bei Torgau begütert, erwarb dann die Güter Krcinitz
_ 44 —
mit Lorepzkirch u. NaunhoJTbei Eadeburg, kam auch nach Bayern u.
wurde neuerlich auch mit Treschen im Kr. Breslau angesessen. —
Der Stamm hat in vielen Sprossen fortgeblüht, von denen mehrere in
k. s&cbs. Militairdiensten gestanden haben und noch stehen. Chri-
stoph Hans V. E., k. sächs. Gener.-Lieut. u. Divisionair, erhielt die
Königliche Erlaubniss, sich v. Egidy-Geissmar nennen und sehreiben
zu darfen.
«. Utehtritx , Diplom. Nachrichten VI. S. 23—30. — N. Pr. A.-L. V. 8. 143. — Frh. r.
Ledebur, 1. 8. 192 u. III. S. 245.— 7yro/, I. 265. — W.-B. d. Kgr. Rnyerii, XII. 50. — W.-B.
d. SSchs. Ntaat. 1. 96. — r. He/ner, s&chs. Adel, Tab. 26 u. 8. 25 ii. Iiavcr. Adel, Tab. 8«
a. 8. 75. — Kneaohkf, II. 8. 128 u. 129.
Ehaa« Reichsadelsstand. Diplom von 1588 für Michael Ehara,
k. Reichshofrath. Derselbe war in Niederösterreich begütert, starb
aber 1608 ohne männliche Nachkommen.
WissgriU, IT. S. 359.
Eharter v. Ehrenhart. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1768 für Johann Eharter, k. k. Hauptmann bei dem Carlstädter-Slu-
iner-Regimente, mit dem Prftdicate: v. Ehrenhart.
MegerU 9. Mühlfeld, Ergänz.-Bc Sd. 275.
Ehdeu^ s. Eden, S. 31.
Ehem. Augsburger Patricicrgeschlecht , aus welchem nach Sina-
pius ein ZwQig nach Breslau kam, wo Matthäus Christoph T. E. mit
einem Sohne 1603 lebte. Georg von E. kommt nach dem genannten
Schriftsteller schon unter dem Herzoge Heinrich zu Mttnsterberg
1480 vor. Von diesem nach Schlesien gekommenen Zweige schweigt
v. Stetten. — Sprossen des Geschlechts, früher Webefi^Jtraten 147&
als Kaufleute in Augsburg auf und kamen später in deoRath. Chri-
8 oph Ehem wurde kurpfälz. Kanzler und brachte wohl den Adel in
seine Familie, welche mit dem Urenkel desselben, Johann Bernhard
V. E., 1656 erlosch.
Sinapiua, II. 8. 606. — ». /^rtten, Orsch. d. adeligcii Geschh'chter in Augsburg, S. VX\
— N. Pr. A.-L. V. 8. 143. — Freih.v. Ledphur, I. 8. 193. — Si^bmacher, 1. 208 u. IV. 53.
^ Ehenhein^ Ehenhein, genannf^el. Altes, fränkisches Adelsge-
scblecht, welches der Ritterschaft des ehemaligen reichsfreien Can-
tons Altmühl einverleibt war und aus welchem Weyprecht v. E.,
Domcapitular zu Würzburg, 1518 starb. Der Stamm ist längst er-
loschen. ^
Ztdler, VUI. «. 342. — r. Hattatein, 111. 8. 186—193. — Biedermann, Canto« Altmühl
Tab. 181 — Stdver, S. 807, 343 u. 480. — Siebmacher, \. 100. — Spener, Theor. Innign. S.
142. — V. Meding, Rl. 8. 149 u. 160.
Ehiugen (in Schwarz ein goldener Sparren). Altes, schwäbisches
Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause bei Rottenburg
am Neckar. Dasselbe, einst reich und gross, kam in Verfall und er-
losch im 17. Jahrh, I^Johann Jacob Freih. v. E. zu Pöstingen, fürstl.-
bischöä. Hofmeister zu Freising, wohl der Letzte des Stammes, starb
3. Jan. 1674.
Bucelini. 11. 8. 72. — Gauhe, II. 8, 248. - Zedier, VIII. 8. 409. — Siebmacher, I. 113
— r. Meding, 111. 8. l.-iO.
~ Ehinger^ Ehinger v. Beliheia.. (Schild geviert : 1 und 4 in Roth zwei
gekreuzte eiserne Haken und 2 und 3 in Gold ein rother Schwan mit
goldenem Schnabel und Füssen). Adeliges Patriciergeschlecht der
— 45 —
Stadt Ulm aus dem in Ulm am Dönauufer gelegenen Stammhause
Beizheim.
BuceliHi, II. 8. 73. — r. HwUbncfi, I. 8. 317. — Siebmacher, I. 209.
EhiBger r.llgBfeld. (Schild der Länge nach getheilt: rechts In
Gold ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber, schwarzer
Adler und links in Silber auf grünem Boden, auf welchem links drei
Kornähren stehen, ein Maugekleideter Mann mit silbernem Gürtel
und roth-silberner, linksab fliegender Kopfbinde, welcher in der Rech-
ten eine gewürfelte Tafel nach unten hält). Reichsadelsstand. Di-
plom vom 18. Febr. 1734 für Johann Anton E., Salzbnrgischen Berg-
und Landrichter zu Mittel -Sill, und für den Bruder desselben,
Johann Victor (Vitel) E., kais. Ober-Proviant-Commissair, mitdemPrft-
dicate: v. Egnfeld. Der Grossvater derselben, Georg £., hatte schon
1 646 von dem Fr'eiberrn Dietrich v. 'Muggenthal ein Pfalzgräfliches
Adelsdiplom erhalten. Ein Enkel des Johann Anton v. E., ClenMis
E. V. E., geb. 1775, k. bayer. Appellat.-Gerichts-Rath in Meramui-
gen, wurde in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
r. Lang, 8. 326. — Meg«rle v. Mühl/eld, Bgg&nx.-Bd. 6. 276. — Sitbmaeher, IV. 51. —
W. B. d. Kgr. Bayern, V. 22. - ». Htfner, üAyer. Adel. Tab. 84 u. S. 75.
Ehler. Polnischer Adelsstand. Diplom vom 19. Febr. 1658 für
Friedrich Ehler, Bürgermeister zu Danzig. — Die später erloschene
Familie zählte zu den adeligen Patriciern der Stadt Dapzig.
N. Pr. A.-L. V. 8. t4S. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 191 u. III. 8. 245.
EliM^ Ebem^ Eben^ s. Ehem.
Ebn. Ein aus Ungarn stammendes, in Niederösterreich von 1651
bis 1590 begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches ajber in die
Landmaunschaft nicht eingetragen wurde.
WUxgrill, ir. 8. 359 u. 860.
Ebrbug^ s. Br andstetter v. Ehrburg, Bd. II. S. 20.
* EbrfB ?. d. Ebr^ Utter n. hreiberrfi. Reichsritter- und Freiher-
renstand. Ritterstands - Diplom vom 23. Nov. 1560 für Martin
Beckher v. d. E., k. k. Rath und Freiherrndiplom vom 12. Jan. 1622
für Johann David B., Ritter v. d. E., k. k. Obersten. — Ein ;aus
der Pfalz stammendes, ursprünglich Beckhern genanntes Adelsge-
schlecht, welches im U.Jahrh. nach Oesterreich kam, in Niederös-
terreich BML Braunstorf, Puchberg u. Praittenaich ansässig wurde und
aus welcMm die Freiherren Carl Joseph und Anton Ferdinand, beide
in der k. k. Armee, noch 1770 lebten.
WiugriU, II. S. 360-362.
Ehrea^ ?. der Ehren, de lonore. (Schild quer getheilt: oben in
Blau drei neben einander stehende, goldene Ringe und unten Gold
ohne Bild). Cölnisches Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze zur Eh-
ren am alten Markte in Cöln. Die Familie erwarb im 16. Jahrb. im
Rheiulande in den jetzigen Kreisen. Düren und Bergheim mehrere
Güter, erlosch aber schon in der ersten' Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Fahne, l. 8. 87. — Frh. v. Ledtbur, I. 8. 198. — Siebmacher, V. 907.
EhrcMMi^ 8. Ernau, auch Vretttrren«
— 46 —
Ehreabaii^ s. Bauer v. Ehrenbau, Bd. II. S. 228 u. 229.
Ehrenberg) Ehrnberg^ Ernberg (in Silber ein, die grossen Federn
unterwärts kehrender, querliegeuder und mit einem goJdenen Mond
bjelegter, rother Adlerstitigel, welcher auf der rechten Seite mit ei-
nem linkssehenden Adlerskopfe, auf der linken Seite aber kleeblatt-
fOrmig geschlossen ist). Altes, rheinländisches und fränkisches Adels-
geschlecht, aus welchem Johann v.Ehrnberg, Domscholasterzu Speier,
1157 die dortige Kirche zu St. Peter stfhete. Die ordentliche
Stammreihe beginnt Humbracht mit Sigismund v. E. um 1209. Von
den Nachkommen desselben wurde Gerhard v. E. 1337 Bischof zu
Speier. Die Brüder desselben setzten den Stamm fort. Johann v. E.
starb 1544 als Domdechant zu Mainz und Propst zu Speier; Wolf
Albrecht v. E., Markgraflich Badenscher Rath und Amtmann zu lUi-
stadt, wie auch Ober- Amtmann zu Miltenburg, hijiterliess 1604 bei
^^em Tode einen Sohn, Ernst Dietrich v. E. und Philipp Adolph
vffiS. starb 1631 als Bischof zu Würzburg. Bald nachher ging mit
Johann Philipp v. E. der Stamm aus.
Humbracht, Tab. 104. — Oauhe, I. 8. 472. — r. Hattstein , I. 8. ir,2. .— liiedennann,
Caiiton Ottenwald, Tab. 373. — ScUoer, 8. 564 u. 456. — Frh. r. LeJebur, I. S. 193. — Sieb-
mache,-, 1. 103 : v. Krubcrg. Fränkisch. — r. Mediny^ II. 8. 153 u. 154.
Elirenberg. (Schild geviert: 1 und 4 ein drei Aehren haltender
Löwe und 2 und 3 in Blau auf einem grünem Hügeh drei goldene Aeh-
ren). Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1710 für Matthias und
Franz Heinrich Ehrenberg. Die Publication dieser Erhebung bei
der Oberamts- Regierung zu Breslau erfolgte 3. Juli 1710. Der
Stapfim ist fortgesetzt worden und Mb auf die neueste Zeit haben
Sprossen desselben in k. preuss. Militair- und Civildiensten gestan-
den. Wilhelm v. E. starb 1841 als k. preuss. Regierungsrath zu Ma-
rienwerder und ein Dr. v. E. war 1843 practischer Arzt in Liegnitz.
N. Pr. A.-L. V. 8. 111 u. VI. 8. a6. — Diplom. Jahrb. f. d. preuss. 8uat 1843 8. 321.
— Frh. V. Ledebur, 1. 8. 193.
Ehreuberg. (Das Wappen gleicht ganz dem Wappen der erlo-
schenen rheinländ. und fränkischen Familie dieses Namens, s. oben
den betreffenden Artikel). Preussischer Adelsstand. Diplom vom
25. Mai 1820 für Albert Ehrenberg, k. preuss. Capitain im ostpreus-
sischen Jägerbataillone. Derselbe war 1827 Major und Chef der
lO.üarnison-Compagnie u. starb a. D. als Herr auf Läsgen im Kreise
Sorau, nachdem schon 17. Jan. 1828 Namen u. Wappen auf J. C. v.
Arnold, s. Bd. I. S. 110: v. Arnold -Ehrenberg, übergelhigen wor-
den war.
■ N. Pr. A. L. II. 8. 111. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 193 — W.-B. d. Preuss. Monarch.
111. 12. — Kneschke, IV. 8. 106 u. 107.
Ehrenbergj s. Begontina, Edle v. u. zu Ehrenberg und
Verve y, Bd. I. S. 271.
Ehreibcrg. s. Gay er y. Ehrenberg.
Ekreiberg^ s. Künigl v. Ebrenberg u. Warth. .
Ebreaberf^' Bdeh v. Bkrenberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom
von 1693 für David Reich, Doctor der Arzneikunde zu Breslau.
Derselbe schrieb sich 1696 v. Ehrenberg und Reichenhof, war kais.
— 47 —
Rath uDd Leib-Medicus des Herzogs za Württemberg-Oals u. besass
das Gut Ostrowine im Oelsischen.
Frh. r. L€debur, I. 8. 193 u. HI. vS. 245.
Ehrenblutk^ s. Christ v. Ehrenblüth, Freiherren. Bd. II.
S. 270.
EhreBblmn^ s. Jansky v. Ebrenblum.
Ehrenbnrg^ Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
vom 27. Febr. 1761 für Joachim Philipp Erbe v. Ehrenberg, Herrn
auf Nawarow. — Ein in Böhmen begütertes Freiherrengesclilecht,
dessen Stammvater, Friedrich Erbe, 16. Jan. 1468 vom Herzoge Jo-
hann IL zu Liegnitz einen Wappenbrief erhielt. Der Sohn desselben,
Johann Erbe, Syndicus, Rath und Primator zu Crossen in Schlesien,
wurde 11. Juli 1531 in den Reichsadelsstand erhoben und Johanns
Sohn, Melchior, k Rath und Kanzler des bischöfl. Hofrichteramts zu
St. Johann bei Breslau erlangte 16. Mai 1626 die Bestätigung des
ihm zustehenden Adels mit dem Prädicate: v.vEhrenbnrg und 28. Apr.
1.538 den böhmischen Ritterstand mit dem Incolate. Der Urenkel
des Letzteren, der obengenannte Joachim Philipp, ein Sohn des Carl
Joseph aus der Ehe, mit Johanna Maria v. der Jahn und ein Enkel
des mit Maria Margaretha v. Nounkel vermählt gewesenen Adam Ul-
rich , brachte , s. oben, den Freiherrnstand in die Familie. Derselbe
gest. 1782, in erster Ehe vermählt mit Franzisca Margaretha Low v.
Erlsfeld, gest. 1745 und in zweiter mit Maria Antonia Hlldprandtv.
Ottenhausen, gest. 1781, hinterliess bei seinem 1782 erfolgten Tode
aus erster Ehe zwei Söhne, Maximilian Jnigo und Joachinii welche
zwei Linien stifteten, die ältere und die jüngere. Der Stifter der fil-
teren Linie, Freih. Maximilian Jnigo, gest. 1814, Herr auf Lojowitz
in Böhmen^ k. k. Gubern.-Rath und Hauptmann des berauner Kreises,
war verm. mit Theresia Schmidtgräbener von Lusteneg, gest. 1809.
Aus dieser Ehe entspross Freih. Joseph, geb. 1772 , k. k. Hauptmann
a. D., verm. 1803 mit Viicentia Freiin v. Rummerskirch, gest. 1838
und aus dieser Ehe stammen: Freih. Joseph, geb. 1804, Herr auf
Wojniz; Freih. Vfbcenz , geb. 1806, Dr. theol., fürsterzbisch. Consi-
storial-Rath, Dom- und Capitularherr zu Olmütz u. Freih. Carl, geb.
1810. — Der Stifter der jüngeren Linie, Freih. Joachim, gest. 1818,
Herr auf Nawarow, vermählte sich 1771 mit Anna Freiin Gossnowez
V. Wlckanowa. gest. 1808. Der Sohn aus dieser Ehe war Freiherr
Johann Baptist, gest. 1805, k. k. Landrath zu Prag, Herr auf Nawa-
row, verm. 1805 mit seiner Cousine , Barbara Freiiu v. El^renberg,
nachher verm. Grf. Knenburg, gest. 1 850 und aus dieser Ehe stammt
Freih. Johann Baptist, geb. 1806, Herr auf Nawarow.
^^11«^ SU«0iogr. mi'., Cap.^. 8. 271. — Sinapius, U. 8. 614. — Megerle r. Mühlfeld
8. 47. - N. Pr.A. L. 11. 8. 111 ^ 112. — Taschenb. der freih. Hroacr, 1848 8.95—97 ii. 1855
8. 139 und 140. — Frh. v.. Lfdebur , I. 8. 198 u. 206: BrBe v. BhTtnbnrg. und III. 8. 245.
Suppl. zu Siebm. W.-B. VI. 21.
Ehreubiirg^ s. Caballini v. Ehrenburg, Utter ud Freiherren^
Bd. IL S. 190.
Ebrenbnrg, Ehrenberg^ s. Canal, Cannal, v. u. zu Canal auf
Ehrenberg, Bd. IL S. 206 u. 207.
— 48 —
Ebrenbiirg, Miter iind Edle^ s. Gottsc^lig v. Ehreoburg.
Ehrenbnrg^ kraner v. Ehrenbnrg. Böhmischer AdelRstand. Diplom
vom 4. Nov. 1689 für Philpp Kramer, mit dem Prädicate:v. Ehren-
burg. Derselbe besass Wasser-Jentsch unweit Breslau und der Sohn
desselben, Christian Florian K. v.E., war 1730 Herr auf Dominatzker-
bof u Kotalinskerhof bei Troppau.
t. HeUbach, 1.8. 318. ~ Frh. r. Ledebur, I. S. 193.
Ehrenburs^SiMon v. Ehreabiirg. Böhmischer Adelsstand. Diplom
vom 28. Octob. 1704 für Johann Florian Simon, mit dem Prftdicate:
V. Ehrenburg.
9. Hellbach, I. H. 318.
Ehrenfeld. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 20. October
1668 für Gedeon Ehrlieh, mit dem Prädicate: v. Ehrenfeld. Von den
Nachkommen desselben kam Philipp Adam E. v. E. 1722, in königl.
Cameraldiensten zu Liegnitz, vor.
SinapiusM. S. 306. — r. Hellbach, 1. 8, 818 u. 319. — Frh. r. Ledebur, I. 8. 193.
Ebrenfeld, Edle^ s. Baron, Edle v. Ehrenfeld, Bd. 1.
S. 204.
Ebrenfeld^ s. Bauer v. Ehrenfeld, Bd. II. S. 229.
Ehrenfeld, s. Donath v. Ehrenfeld, Bd. II. S. 544.
Ehrenfeld, s. Kcrndlmayer v. Ehrenfeld.
EhrenfelS; Emvels. Ein im 12 — 15. Jahrb. in Steiermark, Kärn-
ten und Nieder-Oesterreich begütert gewesenes Adelsgeschlecht aus
d^ gleichnamigen Stammhause in Kärnten, welches später im Her-
renstande erlosch.
Witsgrill, 11. «. 362-366. — Schmutz, I. 8. 298 u. 299.
Ebreiifels. Altes schwäbisches Adelsgeschlecht, welches vom
12. bis 14. Jahrb. blühte. Der Stamm erlosch mit dem 1385 gestor-
benen Abte zu Zwiefalten v. E. Derselbe vermachte die gleichnamige
Stammburg bei Zwiefalten mit seinen anderen Gütern dem Kloster
zu Zwiefalten. In neuerer Zeit, 1803, ka'm Ehre'nfels an Württem-
berg, welches später den k. württemb. Minister v., Normann mit die-
ser Besitzung belehnte, von welcher Belehnung die Grafen v. Nor-
mann den Beinamen und das Wappen führen.
r. Ihllbuch , I. 8. 319. — D<'ul.srhf Grafeiih. d. Oegenw^, 11 8. 1(U): Gr. v. Norinaiin-
Rhrenffls. — r. Hefner ^ orlosrh. schwäb. Ad(>l, Tab. 2 u. 8. 10.
Ehrenfels. Schwedischer Adelsstand. Diplom von 1679 für Hie-
ronymus Sellin (Henricus Sellius), k. schwed. Rath und Pommern-
sohen Lefanssecretair und Archivar, unter dem Namen : v. Ehrenfels.
Derselbe war Herr auf Hohensee unweit Greifswalde und starb 1683
zu Stettin mit Hinterlassung eines Sohnes Jacob und einer Tochter,
Julie Catharina, welche sich mit einem v. ^^Itensteru vei:mählte.
N. Pr. A.-L. V. 8. 148. - Frh. v. Ledebur, I. S. 193 u. 194.
Ehreafeb^ s. Hillburg v. Ehrenfels.
Ebrenfeh, s. Limburger v. Ehpenfcls, Freiherren.
Ebrenflnss^ s. Fischer v. P]hrenfluss.
Ehrengreif^ S. Kuttaleck v. Ehrengreif.
Ehrenhalni; s. Kornritter v. Ehrenhalm, Rilter.
— 49 —
Ehrenhanl. Ein in Ostprenssen. vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches mit Gerlachsdorf im Kr. Heiligenbeil ansässig geworden.
Frh. V. Ledebur, III. 8. 245.
Ehrenhardt; s. Eharter v. Ehrenhardt, S. 44.
Ehrenheim^ s. Duimorich v. Ehrenheim, Bd. II. S. 604.
Ehreaheim^ s. Pfülb v. Ehrenheiro.
EhrenheiMs^ s. Reinitz v. Ehrenheims.
Ehreahelm^ s. Hausenblase v. Ehrenhelm.
EhreahelM^ s. Hettfleisch v. Ehrenhelm.
Ehreahald^ Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1674 für
Johann Matthias Kettelbütter, Gomes Palatinus und kais. Rath mit
dem Prädicate: v. Ehrenhold. Derselbe, der Sohn des Landsyndicus
des glogauischen Fürstenthams Joachim Kettelbütter aus der Ehe mit
Sabina Röbers, der Tochter eines Professors tu. Frankfurt a. d. Oder,
starb 1677 mit Hinterlassung dreier Söhne und vier Töchter. Von
den Söhnen starb Johannes v. E. 1721 zu Liegnitz.
N. Pr. A.-L. II. 8. 112. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 194.
Ehrenhald, Edle, s. Holfeld Edle v. Ehrenhold.
Ehre akampf, s. Creutz v. Ehren kämpf, Bd. II. S. 357.
Ehreakreai. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
aus welchem ein Sprosse als Capitain bei den Gensdarmen aus dem
activcn Dienste trat und 1824 Hauptsteuer-Amts-Rendant zu Elber-
feld wurde.
N. Pr. Ä.-L. II. 8. 112. — Fretfi. v. Ledebur, I. 8 194.
Ekreakrack, Ehreakraak. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom
27. Febr,1682 für Johann Ehrenkrook. Der Stamm blühte fort und
die Familie besass zu Ende des 18. Jahrb. die Güter Thune und Wen-
den im Herzogthume Braunschweig. Ein Premier-Lieutenant von E.
stand 1852 im k. preuss. 14. Infant.-Regim.
Freih. 9. Ledebur, 1. 8. 194 u. III. 8. 245.
Ekreakraa, Edle, s. Krebs v. Ehrenkron, Edle.
Ehreapart, s. Adam v. Ehrenport, Bd. I. S. 10.
Ehreareiter, Ehreareater, Freiherrea ?. Haffreit, Haffreith. Erbländ.-
österr. Freiherrnstand. Diplom von 1653 für'Erhard v. Ehrenreiter,
mit dem Prädicate: v. Hofifreit. — Ein 1432 aus Bayern mitGeorgv.
E. nach Oesterreich gekommenes Adelsgeschlecht. Georges v. E.Sohn,
Gregor, war 1513 kais. Hauptmann und von diesem stammte Joachim
V. E. Die Familie wurde 1599 unter die nieder-österr. Ritterstands-
geschlechter aufgenommen und hat bis gegen die Mitte des 17. Jahrh.
in Niederösterreich geblüht.
fJauhe, I, 8. 471 u. 472. — WUsgriU, II. 8. 306 u. 307.
Ehrearltl, s. Boulanger v. Ehren ritt, Bd. I. S. 600.
Ehreaskerg, s. Cechotti v. E hrensberg, Ritter, Bd. II. S.247.
Ekreaschlld, Ritter. (Schild geviert: 1 in Roth drei, 2 und 1, sil-
berne Rosen ; 2 und 3 in Gold ein einwärts gekehrter, blauer Löwe
und 4 in Roth drei übers Kreuz gelegte Hellebarden mit goldenep
Schäften). Böhmischer Ritterstaud. Diplom vom 11. Juli 1685 für
Gottfried Georg Joseph Flade, Bürgermeister zu Hirschberg in Schle-
Knesckke, Deatseh. AdeU-Lex. UI. 4
— 50 —
sien, mit dem Prädicate: v. Ehrenschild. Der Stamm blühte fort (da
der Diploms-Empfänger in der Ehe mit Martha Rosalie v. Hayn eine
sehr zahlreiche Nachkommenschaft hatte), besass noch 1775 Burkau
im Kr. Glogau, ging aber später aus.
Sinapiu», II. 8. 606. — Qauhe , U. 8. 1440. — ZeUer , Merkwürdigkeitou d.r Stadt
Uirschbeif, I. 8. 191. — N. Pr. A.-L. II. 8. 112. — Frh. r. Lfdehur , I. 8. 194 ii. 11 f. S.
246. — ,9tnt^ Allgein. W.-Bd. I. 8. 12 und 13 und 8. 194. — Knfinchke, IV. 8. 107 und lOS.
Ehrenschiid. Dänischer Adelsstand. Diplom von 29. Oct. 1681
,für Conrad Biermann, k. dän. Geh.-Rath, mit dem Namen : v. Ehren-
schild. Derselbe, gest. 1698, wurde von der königl. dänischen Re-
gierung zu mehreren wichtigen Gesandtschaften verbraucht und hin-
terliess aus der Ehe mit Anna Knopff einen Sohn, Martin Conrad von
E., Herrn auf Engaard, königl. dän. Staats- u. Justizrath u. Land-
drosten zu Pinneberg. — Die Annahme Einiger, dass Conrad B. v. E.
zu der im vorigen Artikel besprochenen schlesischen Familie gehört
habe, ist unrichtig. Derselbe stammte aus der Schweiz und war ein
Sohn des Martin Biermann, Pastors zu Baden, aus der Ehe mit der
aus einem angeschenen Baseler Geschlechte entsprossenen Barbara
Stocker.
Oauhe, IJ. 8. 1439—1445.
Ehrensorg^ s. Kobler v. Ehr^nsorg.
Ehreastamm^ s. Köhlmayer v. Ehrenstamm.
^ Ehrenstek (in Blau ein stehender, wilder Mann). Reichsadelsstand.
Diplom von 1703 für Christian Studemann, mit dem Prädicate: von
Ehrenstein. Derselbe, gest. 1733, pflanzte den Stamm fort, welcher
im Meklenburgischen die Güter Roserow und Görnow erwarb. Ein
Major a.D. v. E. lebte in der ersten Hälfte dieses Jahrh. in Hamburg,
und zwei Söhne desselben traten in königl. preuss. Militairdienste.
Der ältere war in letzter Zeit Major im k. preuss. 2. Ulanen- Regim.,
der jüngere aber nahm 1833 den Abschied, um als Adjutant im Mili-
taire der freien Stadt Hamburg einzutreten. In Schlesien war Kl.
Jänowitz im Kr. Liegnitz 1854 in der Hand der Familie.
N. Pr. A.-L. II. 8. 113. — Freih. v. Ledebur, 1. S. 194.
EhreMteii (in Silber ein aus grünem Dreihügel aufwachsender,
rechts sehender, blau gekleideter Mann mit spitzer, golden aufgeschla-
gener, blauer Mütze, welcher mit der Rechten einen über die Achsel
gelegten, ausgerissenen Baum trägt). Ein ursprünglich pfälzisches
Geschlecht, welches früher Meyer, Mayer, M. zu Altenbargkstein
hiess und 1644 mit dem Namen v. Ehrenstein und mit verändertem
Wappen in den Adelsstand versetzt wurde. Der Stamm blühte fort,
besass gegen Ende des 1 7. Jahrh. im Voigtlande das Gut Ruppers-
reuth und zu demselben gehörte Joseph v. E., gest. 1749, k. preuss.
Ober-Amts-Regierungs-Rath zu Glogau und Franz Joseph v. E., gest.
1784, k. preuss. Oberstlieutenant a. D., welcher viele Kinder hinter-
liess. — Später ist die Familie auch nach Sachsen und Oesterreich,
wo dieselbe den freiherrlichen Titel führte, gekommen. — Carl Wolf
V. E., k. Sachs. Geh.-Rath, wurde Director der dritten Abtheilnng im
k. Sachs. Finanz-Ministerium.
Dresdner Caleud. «. Gebr. für die Residenz, 1847. 8. 157 u. 184ä. 8. 156. — Freih. v. Lt-
— 51 —
dtbur, r. S. 194. — W.B. d. sÄchs. Staaten III. 87. — Knenchke, 1. 8. 134 u. 135. —v. Hef-
%er, sich«. Adel, Tab. 26 a. T. 25. ^
EhrenstfiM^ s. Hopfeiistock v. Eh reust ein.
EkreistroM; s. Fischer v. Ehrenstrom.
Ekrendial^ Kentscli ?. Ehrenthal^ Edle (Schild geviert : 1 a. 4 von
Silber u. Gold quer gethcilt u. mit einem rechtssehenden schwarzen
Adler belegt u. 2 a. 3 in Blau ein mit der Spitze nach oben schräg-
links gelegtes, blankes Schwert mit goldenem Griffe). Reichsadels-
stand. Diplom von 1804 für Carl Rentsch mit dem Namen: Edler v.
Ehren thal. Derselbe war, so viel bekannt ist, kursächs. Reiteroffi-
eier und ein Nachkomme desselben , Moritz v. Ehrenthal, geb. 1 803,
trat 1854 als k. sächs. Major u. Wirthschaftschef des 3. Reiter- Regi-
ments aus dem activen Dienste.
Tyrof, n. 144. - Knetehke, II. 8. 129 u. 130.
Ebl^Btliall^ s. eherne v. Ehrenthall, Bd. II. S. 260.
Ehraitrea^s. Eber t V. Ehren treu, S. 10.
Ehrenwald. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 30. Mai 1708
für Johann Christoph Ehrenwald, Consul und Hofrichter zu Hirschberg.
Sinapius, 11. 8. 607. — Freih. r. Ledebui , I. 8. 194.
Ekrenwald^ s. Förster v. Ehrenwald.
Ehrenwert, s. Albrich'v. Ehrenwert, Bd. I. S. 43.
Ehrenwert, s. Ronner v. Ehrenwert, Edle.
Ehrenwerth, s. Ellgier v. Ehrenwerth.
Ebrenwerth, s. Gängel v. Ehrenwerth.
Ehreniweig, s. Kniebandt v. Ehrenzweig.
Ebreiiiwei^ s. Weeber v. Ehrenzweig.
Ebrfeld, s. Frass v. Ehrfeld.
Ebrhardt (in Blau ein goldener, mit einem spitzig geschliffenen
Edelstein besetzter Ring, in welchem eine goldene Lilie schwebt)
In Bayern bestätigter Adelstand. Bestätigungsdiplom vom 13. Jan.
1816 für die Gebrüder Gottlieb E., geb. 1763, Doctor der Arznei-
kunde und k. bayer. Stadtgerichtsarzt in Memmingen, Jodocus E.,
geb. 1767, Kaufmann in Memmingen und Balthasar E., geb. 1776,
Pfarrer in Adelsried. — Der Adel war durch ein vom Grafen Fug-
ger ausgestelltes Diplom in die Familie gekommen und die genannten
drei Brüder wurden nach Bestätigung ihres Adels in die Adelsmatri-
kel des Kgr. Bayern eingetragen.
r. Lang, Suppl. 8. 94. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 28. — ». Hefner, bayer. Adel, Tab. 84
a. H. 75.
Ehrbardt Preussischer Adelsstand. Diplom von 1854 für Frie-
drich Ehrbardt, k. preuss. Generalmajor und Commandeur der 8. In-
fant.-Brigade. Derselbe erhielt im Mai des genannten Jahres den er-
betenen Abschied als Generallieutenant und zuglefch auch den Adel.
Freik. r. Udebur, I. S. 194.
Ehrhart ?. Erhartatein, Edle. Erb]änd.-österr. Adelsstand. Di-
plom für D. Johann Ehrhart, k. k. Gubernialrath , Protomedicus und
Director des medic. - Chirurg. Studiums an der Universität zu Inns-
bruck, mit dem Prädicate : v. Ehrhartstein. Derselbe hat sich in der
medicinischen Literatur seit 1808 durch Fortsetzung der von Harten-
keil begonnenen Salzbnrger medic. Chirurg. Zeitung sehr bekannt
4*
— 52 -
gemacht. Das Diplom gehört wohl in das dritte Jalirzehnt dieses
Jahrhunderts.
lUndschriftl. Notiz.
Ehriiigshausen^ Irinsshauseii. Altes, hessisches Adelsgeschlecht,
welches schon 1265 vorkam und zum fuldaischen Lehnhofe gehörte.
Scbannat , S. 117. — Siehmacher, I. UH. - Entor , Tal». 7. — p. Meding , 11. S. 155
u. 156.
Ehrlinger. Oesterreichisches Adelsgeschlecht, aus welchem Carl
V. Ehrlinger 1856 Oberlieut. im k. k. 26. Inf.-Reg. war und welches
verschieden von der Familie Ehrlinger v. Ehrenthal ist.
Militair-Schemaiisin., 185() 8. 237.
Ehrlinger y. Ehreiithal. Reichsadelsstand, mit dem Prädieate .
V. Ehrenthal. (Schild geviert mit Mittelschilde. Im silberneu
Mittelschilde ein achtstrahliger, goldener Stern. 1 und4 in Gold ein
schrägrechter, wellenförmiger Balken und 2 und 3 in Blau ein, einen
Anker haltender Greif). Ein in der zweiten Hälfte des 18. und wohl
auch noch in der ersten des 1 9. Jahrh. in Sachsen vorgekommenes Adels-
geschlecht, aus welchem 1798 Joseph E. v. E. kursächs. Oberst und
Johann Anton E. v. E., kursächs. Geh. Legationsrath und Geh. Cabi-
nets-Registrator war. Ersterer wird 1800 von Jacobi unter den kur-
sächs. Obersten nicht mehr genannt. Ueber das verwandtschaftliche
Verhältniss Biider, so wie tlber das Jahr der Ausfertigung des Di-
ploms und den Empfänger desselben ist, so viele den sächs. Adel be-
treffende Nachweise auch vorliegen, durchaus nichts aufzufinden. —
Die Beschreibung des Wappens ist, da, so viel bekannt, Abbildungen
desselben in Wappenbüchern nicht gefunden werden, nach häufig vor-
kommenden Lackabdrücken des deutlich gestochenen Petschafts des
Obersten E. v. E. gegeben.
Haiiditchriftl. Notiz.
Ehrmanns^ Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von
1719 für Ferdinand Alexander v. Ehrmanns, k. k. Grenadierhaupt-
mann, mit dem Prädieate : Edler von.
MegtrU v. Mühlfeld^ Ergänz.. Bd. 8. 136.
Eiirmanns, Ehrmanns ?. und cu Valfl&enau auf Freyenworth, auch
Freiherren. (Schild durch einen schrägrechts gezogenen, wellenför-
migen Balken getheilt, welcher in der oberen Schildeshälfte der
Länge nach silbern und roth, in der unteren aber silbern und schwarz
ist. Rechts in Blau ein einwärts gekehrter, in der linken Kralle ei-
iven Stein haltender Kranich und links auf grünem Boden in wolki-
gem Felde drei neben einander stehende, grüne Bäume und oben auf
dem rechtsitehenden Baume ein schwarzer Falke), Ein in Oester-
reich vom 17. Jahrh. an vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches
zuerst in Ober- und dann inNieder-Oesterreich begütert wurde. Von
Wolff Martin v. E. v. u. zu F. auf F., kais. Rathe, stammte, nach
Freih. v. Hoheneck, aus der Ehe mit Maria Kleonöra Lingkin v. Wal-
ckering und Fircht : Martin Fortunat Casimir E. v. u. zu F. auf F., k.
k. Rath und Landrath, wie auch Vicedom im Lande ob der Enns,
welcher 1714 als Landmann unter die Stände aufgenommen wurde
— 53 —
und 1726 starb. Aus der Ehe mit Maria Regina Theresia v. Zieren-
dorf entsprossten zwei Söhne, Wolff Martin, welcher 1715 k. k. Rath
und Landrath und, nach dem Tmie des Vaters, Vicedom in Oester--
reich ob der Enns wurde und MichaelJoseph, Benedictiner und 1727
Professor der Philosophie und Decan auf der Universitäf Salzburg.
Krsterer, welcher auch Wilhelm Moritz genannt wird, erhielt 1729
ein Freiherrndiplom, setzte aber seine Linie nicht fort. — Nach
Wissgrill hat die Familie den erbländ.-österr. FreihermstÄud 22. Dec.
1702 erhalten und die Freiherren Ignaz Joseph, Johann Philipp Jo-
seph, Johann Gottfried und Johann Richard \^urden 1717 den nieder-
österr. neuen Flerrenstandsgescblechtern einverleibt. . Dieselben
schrieben sich auch Ehrmanns zum Schlug, wodurch v. Hellbach yer-
anlasst worden ist, aus der nach Allem einen Familie zwei Familien
zu maclien.
Ffh. 9. Hokeneck, I. 8. 689 u. II. 8uppl. 8. ip. — Oaufte, II. 8. 1445 u. 1446. — Wiss
grill, II. 8. 368 0. 369. — Tijrof, I. 46: Herren ▼. Ehrmannn. — Kneschke , III. 8. 117 n.
118: Frb. v. RhrmaniiH.
Ehrie ▼. lelchthal. Kurbayerischer Adelsstand. Diplom vom
31. April 1787 ftir Rupert E. v. M., kurbayer. Hofrath und Capitel-
Syndicus des Bisthums Freisingen. — Nach Annahme der Familie
stammt dieselbe aus dem durch Arnold v. Melchthal so bekannten
schweizerischen Geschlechte dieses Namens. — Der Grossvater des Di-
plomsempfängers lebte zu Gevis in Griubünden und der Vater dessel-
ben kam nach Schwaben. Rupert E. v M., geb; 1739, wurde später
als k. bayer. Hof- und ehemaliger Freisingiscber Geh. Rath und Hof-
canzler in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
t. Lang , 8. 327. - W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 23. - r. Hefner , bayer. Adel , Tab. 84
Q, 8. 75.
Ehneggy s. Eckstein v. Ehrnegg, S.'27.
Ehrihalii, s. Kornritter v. Ehrnhalm, auch Ritter.
Ebrasteii und Ehristeh ?. ErdmaiiMsd«rf, FreilierreM. Erbländ.
österr. Freiherrnstand. Diplom von 1811 für Joseph Robert v. Ehrn-
stein, k. k. Oberlieutenant bei dem General-Quartiermeisterstabe und
von .1818 für Carl Anton v. Ehrnstein, k. k. Hauptmann bei Erzher-
zog Ludwig Infanterie und zwar mit dem Prädicate: v. Erdmanns-
dorf. — Da, s. den Artikel : v. Ehrenstein, S. 50 angegeben worden
ist, dass eine Linie des Geschlechts v. Ehrenstein nach Oesterreich
gekommen sei und den freiherrJichen Titel führe, so liegt die Ver-
mutbnng nahe, dass die genannten beiden Diploms-Empfänger zu der
Familie v. Ehrenstein gehören.
Megerte v. Mühlfeld, Ergäni.-Bd. 8. 54.
" Eib, 8. Eyb.
Eybenstfiner^ Eibensteker in NbeosteiM a. Nas»d«rf. Altes, nie-
derösterr., in der Mitte des 17. Jahrb. erloschenes Rittergeschlecht.
WiugrÜl, U. 8. 369-872.
Eiberg -Wartenberg, Eichberg a. Schwarihorii, Ritter. Oesterr.
Ritterstandsgeschlecht, aus welchem Johann Ritter v. Eiberg- War-
tenberg, Eichberg u. Schwarzhorn 1856 Hauptmann 1. Gl. im k. k.
17. Inf.-Reg. waj.
Milit.-Schemat. 1856. 8. 209.
— f>4 —
Etbkclk Ein in Westpreossen yorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches im Pr. Eylauschen begütert war.
Frh. V. Ledebur, IIL 8. 245.
^ Elblswald^ Eyblswald. Altes, von 1280 — 1673 vorgekommenes
sleiermärkisches Adelsgescblecht, welches die gleichnamige Herr-
schaft mit vielen anderen Gfltern besass ond 1632 mit dem Erb-Fal-
kenmeister-Amte in Steiermark beliehen worde. Wolf Maximilian
V. Eibiswald schloss 1674 den Stamm des alten Geschlechts. Von
dieser Angabe weicht, gesttktzt auf J. G. Reinbeck, Nachricht von
dem 1730 in Berlin voi^ekommenen Brande, S. 89, Ganhe, I. S.514
bis 516 ab. Nach demselben verliess der damalige Letzte des Ge-
schlechts, Paulus V. E.^ in Folge der Religion s- Streitigkeiten seine
Gtiter in Steiermark, begab sich in der Mitte des 17. Jahrh. nach
Berlin, wo er später der Kirche zu St. Petri ein Capital fflr Arme und
seine Bibliothek vermachte, welche letztere in den folgenden Jahren
sehr anwuchs, bei dem Brande aber verloren ging. 1719 waren noch
wirkliebe Nachkommen von diesem Geschlechte bekannt gewesen.
Bmcetini. III. 8. 30. — Wittgrill, II. 8. 372—374. — SchmuU, I. 8. 304 u. 305. — Sieb-
machet, 1. 37: v. Eybeswaldt. OMterreicbi«ch.
N Eich. Altes, sehr begütertes Adelsgeschlecht in der Eifel, des-
sen Stammbaus wohl das Dorf Büsch-Eich oder der Hof Nieder-Eich
war, welche Beide Inder Bürgermeisterei Gerolstein im Kr. Dann,
Reg.-Bez. Trier, liegeui doch wird von Anderen auch Eich bei An-
dernach als Stammsitz genannt. — Schanuat beginnt die Stammreihe
des Geschlechts mit Paul v. Eich um 1318, doch kommt schon vor-
her Peter v. E. vor, welcher für den Vater Paul's gehalten wird. Pe-
ter erscheint als Pfaiülinhaber des Schlosses Olbrück, mit welchem
später die Nachkommenschaft völlig belehnt wurde. Paul tritt ur-
kundlich zuerst 1306 auf und 1307 wurden die Brüder Paul und Pe-
. ter V. E. von Johann v. Braunsberg, Herren zu Isenburg und Agnes,
dessen Gemahlin, mit dem Braunsbergischen Antheile des Schlosses
Olbrück belehnt. Paul v. E. der Aeltere war 1309 einer der Schieds-
richter des Erzbischofs Heinrich zu Cöln bei dem Vergleiche, welchen
derselbe mit Gerhard Grafen v. Jülich schloss, und von ihm stamm-
ten drei Söhne : Paul, Peter und Heinrich. Ersterer, Paul der Jün-
gere, hatte eine sehr reiche Gemahlin, Lysa, welche 1337 die früher
gräflich Sponheimschen Güter Obermendig, Volkesfeld, Kemebach und
Trimbsch an sich brachte, er selbst aber schrieb sich Herr zu Ol-
brück und Vogt zu Lissingen. Im 14. Jahrh. kamen die Brüder Ri-
chard und Peter v. E. vor, welche den Zehnten zu Eich bei Ander-
nach vom Stifte St. Castor in Coblenz gepachtet hatten. Heinrich
V. E. wurde noch 1412 vom Erzbischofe Werner von Trier mit dem
Schlosse Rauschenberg auf dem Hund.srück belehnt, doch schon in
der ersten. Hälfte des 15. Jahrh. ging nach Allem der Stamm des al-
ten Geschlechts aus. Als Letzter tritt Gotthard v. E. auf und die
Wittwe desselben, Truda, erscheint in einer Kaufurkunde über Gtiter
bei Vallendar und Montacour.
Kraemer, acadero. Beitrage, Ifl. Ürkund. S. 250. — Eiftia illu«tr. II. Abth. I. 8. 90 u.
91. — N. Pr. A.-L. II. 8. 113. - Fahne, l. «8 u. II, S. 3(5.
— 55 —
Eicbb«rb. Preussischer Adelsßtand. Dipiom tora 15.0ctober
1840 für Moritz Eichborn, Herrn auf Güttmannsdorf bei •Reichen-
bach in Schlesien und Kreisdeputirten im Reichenbacher Kreise.
Derselbe ist der älteste Sohn des verstorbenen Geh. Commerzienra-
thes und Chef des berühmten ßankierhauses Eichborn in Breslau.
Geneal. Diplom. Jnhrb. für d. proiis». SUat^ 1841, Abth. 2. 8. 78. -« N. Pr. A.-L. VI.
• 8. 26. - Frh. V. Lettebur, 1. 8. 194 u. III. S. 24Ä.
Eichel; Eichel; genannt Schreiber. Adelsstand des Grossh. Sach-
sen-Weimar. Dipiom von 1853 für Friedrich Eichel, genannt Schrei-
ber, Fabrikbesitzer zu Eisenach und die Wittwe des Fabrikbesitzers
C. Eichel, genannt Schreiber und die Kinder derselben. — Walther
v. Eichel, Ritterguts-'und Fabrikbesitzer zu Eisenach kommt 1859
als Stellvertreter im Bezirksausschusse des Verwaltungsbezirks Eise-
iiach vor und Fräulein Anna v. Eich^ ist durch Fundation einer Pri-
vatstelle Stiftddame des Grossh. Sach^«Weim. Carl Friedrich-Damen-
stifts zu Gross-cromsdorf. 'iHI'f
Aagsb. AMg. Zeit. 1853. — Staats Handb. für d. Grosnh. Sachsen-Weimar. 8. 10^ u. 387.
— V. Hefnefy saehs. Adel, Tab. 27 ii. 8. 25.
Eichel^ Eichel ?. lÜMitciihrvhij IUuteiihr«ii^ Ed|e. Reichsadels-
stand. Diplom von 1680 für D. Johann Eichel, Profeasor juris zu
Helmstädt, Kurbrandenburg, und Herz. Braunschwetg. Geh. Rath und
Herr auf Nadelitz mit dem Prädicate : Edler v. Rautenkrohn. — Der-
selbe, geb. 1621, gest. 1688, war nach Einigen der Sohn ganz armer
Eltern in dem coburgischen Dorfe Gellershausen, nach Anderen der
eines Lehnschulzen zu Heldtburg in Franken, welche letztere An-
gabe wohl die richtige ist.
Die «uf ihn gehaltene Leichenrede der Universität Helmstädt von 1688. — Jugler . Bei-
träge tur Jurist, gelehit. Historie. IV. S. 9 u. 10. — r. Jlellhach, I. 8. 320. — Frh. v. Lede-
bur, II. 8. 261 u. 262.
Eiehelhergy Eyehelherg (in Silber auf grünem Dreiberge ein Zweig
mit fünf Eicheln). Altes thüringisches Adelsgeschlecht, welches
schon im 13. Jahrb. zu den Ministerialen der Grafen v. Orlamüilde
gehörte. Später war die Familie dem Rittercanton Rhön-Werra ein-
verleibt, auch kam dieselbe nach Sachsen und Preussen, und in das
Renssische. Ein Canzler v. E. lebte vor längerer Zeit in Gera, und
Ludwig Wilhelm v. E., später k. sächs. Major a. D., hatte sich schon
1809 ausgezeichnet.
Biedermann, RhSn-Werra, 1. Verzeichn. - r. Hellbach , 1.8. 820. — N. Pr. A.-L. VI.
8. 2». — W.-B. d. Sachs. 8Uaten, VII. 34. — r. »e/ner, sich.. Adel, Tab. «7 u. 8. 26 und
des«elf>en preuas. Adel, Tab. 50 u. 8. 41.
Eichelherg; s. Aichelberg, Aichelberger, Eicbelberg,
Bd. I. S. 29 und Aichelberg, Aichler v. Aichelberg, Bd. I.
S. 30.
Eichelhorn. Altes, schon 1292 vorkommendes, längst aber erlo-
schenes, schlesisches Adelsgeschlecht.
Sinapiu*, I. 8. 348.
Eichelfeld, s. Eichler v. Eichenfeld, S. 60.
Eichen. Altes, bergisches Adelsgeschlecht, welches den Beina-
men Heumar führte und von welchem Fahne eine Stammreihe mit-
getheilt hat. 1714 kam das Geschlecht noch vor.
Fahne, I. 8. 87 u. II. 8. 36.
— 56 —
Eicheiau, s. KümmcrÜD v. Eichenau.
Eidranbirg, s. Eberhard v. P:ichenburg, S. 2.
Eichendorf^ l^eiherren (in Roth ein schräg rechts gekehrter,*
goldener Eichenstarom, auf der rechten Seite mit einer und aaf der
linken mit zwei Eicheln). Böhmischer Freiherrnstand. Diplom vom
10. März 1676 für Hartwich Erdmann v.Eichendorff. Altes, Magde-
bnrgisches und Markbrandenburgisches Adelsgeschlecht, welches im
17. Jahrb. nach Mähren und Schlesien kam und welches, einer Fami-
liensage nach, ursprünglich aus Bayern stammt, wie denn auch ein
Altbayer. Adelsgeschlecht dieses Namens in denMonum, boic. Bd. V.
genannt wird und unweit Passan noch jetzt «in Markt Eichendorff
liegt. — Schon 1256 besass das Geschlecht im Magdeburgischen Ei-
kendorf im jetzigen Kreise Calbe und in der Mark Brandenburg,
wo ein Dorf Eichendorff eingegangen ist und nur. noch durch eine
Mühle bezeichnet wird, warei|^|tion im 14. Jahrb. Ihlow, Reichen-
berg, Schulzendorf und Werst^Rl im jetzigen Kre'ise Ober-Baruim,
zu welchen später mehrere andere Güter in diesem und in anderen
Kreisen kamen, in der Hand der Familie und noch bis 1650 trag die-
selbe Zerboiy im Kreise Frankfurt zu Lehn, besass auch Pilgram und
Petersdorf im Kreise .Lebus, so wie die oben genannte Mühle. — Um
1353 wurde Heinrich v. E. Vogt des Landes Lebus; Otto v. E. be-
sass Pilgram von 1485 bis 1499, worauf dasselbe an seinen Bmder,
Peter v. E. auf Petersdorf, kam und 1542 wurde Christoph v. E. Va^
sali des Bisthums Lebus. Letzterer hatte drei Söhne, Caspar, Sigis-
mufld und Burchard. Krsterer hatte drei, der zweite zwei und der
dritte vier Söhne, welchen insgesammt Pilgram gehörte, welches
wieder an die v. Burgsdorff verkauft wurde. 1630 starben Alle an
der Pest, nur ein einziger Sohn Burchards, Hartwich Erdmann v. E.,
8. Qben, blieb am Leben. Dieser verkaufte Zerbow und ging zn sei-
ne& Vaters Bruder, Jacob v. E., welcher k. k. Rittmeister war und
durch Vermählung mit einem Fräulein v. Sensiboye Deutsch Krawarn
und Kauthen in Oberschlesien erlangt hatte. Jacob v. E. starb spä-
ter ohne Nachkommen und seine Güter fielen an Hartwich Erdmann
V. E. Derselbe kam 1657 in den mährischen Herrenstand, wurde
1676 k. k. Rath, unter Belehnung mit der Herrschaft Sedlinitz in
Mähren und in den nächsten Monaten Landes-Hauptmann zn Trop-
pau, bei welcher Ernennung er zugleich, wie angegeben, in den Frei-
herrnstand versetzt wurde. Die beiden Söhne desselben stifteten
zwei Linien, die in Mähren und in Schlesien. Die erstere Linie, wel-
che Sedlinitz besass, erlosch im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrb., wo-
durch das genannte Lehn an die schlesische Linie kam, die dam^s
noch Krawarn und andere Güter besass. Doch gingen diese Güter
später verloren und die Familie behielt nur das mälirische Lehn Sed-
linitz. ~ 1836 lebten von der Familie Freiherr Rudolph, eineNichte
desselben, Freiin Louise und zwei Neffen, Freih. Wilhelm, k. k. Gu-
bernialrath und Kreishauptmann zu Trient undF '^ih. Joseph, k.
preuss. Regierungsrath, verm. mit Aloysia v. Larisch, ans welcher
Ehe, s. nachstehend, neben einer Tochter, zwei Söhne entsprossten.
— 57 —
Freih. Joseph, geb. 1788, gest. 1857 als k. preuss. Geh. Regierungs-
rath a. D., gehörte zu den besseren Dichtern der romantischen Schule
und nannte sich als Dichter gewöhnlich Florens. Abgesehen von sei-
nen Romanen und Novellen, welche nicht ohne sehr gelungene Par-
tieen sind, verdienten namentlich seine dramatisch-historischen Ar-
beiten die zu ihrer Zeit ihnen gewordene Berücksichtigung. — Der
Bestand der Familie war 1859 folgender: Freih. Hermann, geb. 1815,
Sohn des obengenannten 1857 verstorbenen Freiherrn Joseph, k.
preuss. Regierungsassessor zu Aachen, verm. 1856 mit Clara Si-
mons, geh 1826, aus welcher Ehe eine Tochter, Maria, geb. 1858,
entspross. Die Schwester desselben. Freiin Theresia, geb. 1817, ist
seit 1858 Wittwe von dem k. preuss. Major Ludwig Besserer V. Dahl-
fingen und der Bruder, Freih. Rudolph, geb. 1819, k. preuss Hauptm.
a. D., vermählte sich 1853 mit Maria Thymian, geb. 1832, aus wel-
cher F^he eine Tochter, Hedwig, geb. 1857, stammt. Die Schwester
des Freih. Joseph, Freiin Luise, geb^l804, lebt in Wien.
N. Fr. A.-L. II. 8. 113 u. lU. — Frh. v. Udebur, I. 8. 194 und III. 8. 245. — Geneal.
TMchenb. d. freih. Häuser, 1S68 8. 141 u. 1859 8. 168 u. 169. — Schlesisch. W.-B. Nr. 317.
EifheMfeld^ s. Bössler v. Eichenfeld, Bd L S. 527.
Eiehenkrtu^ s. Aichenkranz, Bd. L S. 31.
Eichenkr«!^ s. Ferroni v. Eichenkron, Frischkron
V. Eichenkron und Kohout v. Eichenkron.
Eicbfutadl^ s. Fedrigoni v. Eichenstadt.
EicbeMteiM) s. Kohl v. Eichenstein.
EichenwaM; s. Frischeisen v. Eichenwald.
Eichenwerth^ s. Butt'a v. Eichen werth, Bd. IL S. 179.
Eicheniell^ s- Caspary v. Eichenzeil, Bd. IL S. 233.
. EiehhaiseBj s Fink er v. Eichhansen.
Eicbbäaser^ s. Aicbhäuser, Bd. L S. 32.
Eicbboff^ Frciberren. Erbländ. österr. Ritter- und Freiherrn-
stand. Ritterstandsdiplom von 1834 für Peter Joseph v. E , k. k.
Präsidenten der allgem. Hofkammer, und Freiherrndiplom v. 17. Sept.
1836 ftlr Denselben. —, Die Familie, aus welcher der Empfänger
der genannten Diplome stammte, war eine lange Zeit am Rhein an-
sässig, wo der Vater desselben, Johann Joseph, zuKessenich bei Bonn
sehr begütert war. Letzterer war unter französischer Herrschaft
ÜDterpröfect, später aber Director des Rheinschififahrts-Octroi mit
Staatsrathsrang und bedeutendem Gehalte, welchen er auch als Pen-
sion bis zu seinem 1827 erfolgten Tode bezog. Sein Sohn, der oben-
genannte Freih. Peter Joseph, geb. 1790, k. k. Geh. Rath und bis
1840 Hofkammer -Präsident, vermählte sich 1818 zu Mainz mit Jo-
sephine Lauteren, gest. 1835, aus welcher Ehe, neben einer Tochter,
Freiin Elisabeth, geb. 1819 und verm. 1838 mit Johann Freih. Den-
seny, k. k. Höfrath, ein Sohn entspross: Freih. Joseph, geb. 1822,
verm 1843 mit Maria Grf. v. Hohenwart, geb. 1822, aus welcher Ehe
drei Kinder stammen, Freih. Joseph Andreas, geb. 1845, Clara, geb.
1851 und Bertha, geb. 1855.
N. Pr. A.-L. V. 8. 144. — Genoalog. Handh. d. freih. Hauser, 1853 8. 108 u. 104 und
1W7 8. 166.
— 58 —
Eichh«Ui5 E^^fhhvlti, Airh«ki (in Gold ein rotber Thurm mit drei,
neben einander stehenden Spitzen, unter weichen rings um den
Thurm ein mit einem silbernen Monde belegtes Gesimse läuft). Schle-
sisches, im Liegnitzischen mit Eichhalz, welches der Familie bereits
1504 zustand, sowie mit Nikolstadt und Schimmelwitz begtitert gewe-
senes Adelsgeschlecht. — Andreas v. E. stand 1346 bei dem Her-
zoge Nicolaus zu Münsterberg in grossem Ansehen; Johann v.E. zum
Gelobe kommt 1454 vor und ein Anderer dieses Namens auf Eich-
höIz und Schimmelwitz war 1529 herz, liegnitzischer Rath und hatte
vier Söhne, Christoph, Balthasar, Paul und Georg, tlber welche aber
Näheres nicht bekannt ist. Gegen Ende des 16. oder im Anfange des
17. Jahrb. ist nach Allem derStamm erloschen. — Sinapius nimmt an,
dass in die Familie auch der Freiherrnstand gekommen sei und hat
bei dieser Angabe wohl auf Johann Dietrich Fr«ih. v. Eichholtz ge-
sehen, welcher, Meklenb. Geh. Rath und Hofmarschall, 1713 Abge-
sandter am k. k. Hofe war und 1732 zu Hamburg starb, gewiss aber
nicht aus der hier in Rede stehenden Familie stammte
Sinapius. l. 5. 848 und II. S. 607. — Gauhe. I. 8. 472 u. 473. — Frh, r. Udehur, I.
S. 194. — Siebmacher, I. 51: v. EychhoItE, Schlesisch. — r. JUfdtnff, IH. 8. 151.
Elf hh«lti, hreiherren. (Schild geviert : 1 und 4 in Blau auf grti-
nem Htlgel ein Eichenzweig mit drei Eicheln und 2 und 3 in Gold
ein auf einem Baumstamme sitzendesEichhörnchcn). Reichsfreiherrn-
stand. Diplom von 1701 für Dietrich v. Eichholtz, schlesischen Kam-
merrat h. Zweifelsohne ist derselbe der im vorstehenden Artikel ge-
nannte Johann Dietrich v. E.
Megerle r. Mühl/eld, Ergänz.-Bd. 8. 54. — N. Fr. A.-L, I. 8. 115. — Frh. t. Ledebur,
I. 8. 194 II. 195. - Siebmacher, V. 23 '.
Eirhh«lK, Eichh«lti-Jabl«ii«wski (in Blau drei, 2 und 1, gold.ene
Sterne und zwischen denselben ein goldener, mit den Hörnern links
gekehrter Halbmond). Ost- und Westpreussisches, ausgegangenes
Adelsgeschlecht, welches mit Eichholtz im jetzigen Kreise Heiligen-
beil im Culmischen undRiesenburgischen, so wie mit Jablonowa im Kr.
Strasburg angesessen war und nach letzterem Gute sich nannte.
Frh. r. Ledebur, III. 8. 246.
Eirhh«rii (in Roth ein, mit einem goldenen Kreuze geschmückter,
goldener Kirchengiebel, von drei, 2 und ],.goIdenen, abwärts gekehr-
ten Eicheln mit zwei Blättern begleitet). Preussischer Adelsstand.
Diplom vom 27. Febr. 1856 für Carl Friedrich Hermann Eichhorn,
k. preuss. Regicrungs-Rath zu Breslau, und zwar um das Andenken
seines Vaters, des kurz vorher verstorbenen k. preuss. Staatsminis-
ters a. p. Eichhorn zu ehren.
Augsb. Allg. Zeit. 1856. — Frh. r. Ledebur, III. 8. 246.
Eichhorn ▼. Olesikvw^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1819 für Franz Eichhorn, Doctor der Medicin, mit dem Prädi-
cate: Edler v. Oleszkow.
Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 277.
Eichicht. Yoigtländisches und fränkisches Adelsgeschlecht aus
dem gleichnamigen Stammsitze bei Plauen, aus welchem ßerchterus
de Eichicht urkundlich schon 1323 vorkommt und einige Sprossen
— 59 —
des Stammes 1445 als Zeugen genannt werden. Die Familie war im
Anfange des 17. Jahrb. im Voigtlande noch mit Drötzsch und Ren-
tendorflF angesessen, war auch schon im 16. Jahrh. im Reussischen,
sowie in Ostpreussen begütert. — Johann Georg v. Eichicht lebte
nach Müller, Annal. Saxon., 1614 am Hofe des Herzogs Johann Ca-
simir zu Coburg und uoclr 1624 war Molsehnen im Kr. Königsberg
in der Hand des Geschlechts, welches dann ausgestorben ist.
Val. KSnig, 1. 8. 859 u. 862. — Gauhe, I. 8. 248 u. 249. — Frh. v. Ledebur . l. R. 195
u. in. jj. 246. - r. MediHff, 1. 8. 141.
Eichkger ?. Eichstmm^ s. Aichinger v. Aichstamm, Bd. I.
S. 32 und 33. '
Eichkger^ s. J^ichinger, Bd. I. S. 32.
Elchler. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1757 für Jo-
hann Conrad Eichler, k. k. Rittmeister bei Gelhay Cürassier.
MegtrU v. Mühl/eld, S. 177. — Suppl. zu Siebro. W.-B. Xr. 9.
Eicbler (in Schwarz ein goldener Eichenstamm mit Wurzeln, zwei
Blättern und zwei Eicheln). Ein in Preussen vorgekommenes Adels-
geschlecht, aus welchem Sprosseu in der k. preuss. Armee standen.
Heinrich v. E. wurde 1809 als k. preuss. Major pensionirt und starb
1831 zu Tilsit und ein Sohn desselben war 1828 k. preuss. Capitain
im 17. Inf.-Reg. Der Adel ist wohl in den Person des genannten Ma-
jors V. £. in die Familie gekommen und zwar in den ersten Regie-
rungsjahren des Königs Friedrich Wilhelm 111. von Preussen, doch
ist, findet sich auch das Wappen im W.-B, d. Preuss. Monarchie, s.
unten, dessen erste Bände die preuss. Erhebungen enthalten, in den
gewöhnlichen Quellen Näheres über das Diplom nicht zu finden.
Frk. p. Ledebur, L 8. 195. — W.B. d. Preuss. Mou., III. 12. — Knesckke , IV. S. 108.
Eiehler ?. Airili^ auch Freiberrei (freiherrliches Wappen. Schild
geviert: 1 von Schwarz upd Gold der Länge nach getheilt und in je-
der Hälfte ein schräg gelegter, geasteter Zweig von gewechselten Far-
ben, an welchem nach aussen drei Eicheln hängen (Stammwappen);
2 in Silber drei unter einander gestellte, gestürzte, blaue Sparren;
3 in Blau ein rechtssehender, ausgebreiteter silberner Adler und 4,
wie Feld 1 , doch der Länge nach von Gold und Schwarz getheilt,
mit den beschriebenen Zweigen von gewechselten Farben). Reichs-
freiherrnstand. Diploni vom 20, Dec. 1712 für die Gebrüder Carl
(Paul) Martin und Rudolph Gottfried Eichler v. Auritz und erbländ.-
österr. Adelsstand, Diplom von 1757 für Anton Eichler, k. k. Haupt-
mann bei Freih. Sinc^re Infanterie, wegen 35jähriger Dienstleistung,
mit dem Predicatec v. Auritz. — Ober-Lausitzisches Adelsgeschlecbt,
welches den Adelsstand *vom K. Rudolph 11. und eine Bestätigung
desselben vom K. Matthias erhalten hatte. Dasselbe war in der zwei-
ten Hälfte des 17. und in der ersten des 18. Jahrh. in der Oberlau-
sitz mit Porftzsch, Sänitz und Zoblitz begütert und kam in Zittau,
Laüban etc. vor.' Später wurde das Geschlecht wegen der Rittergüter
Dennenlohe und Obersehwaningen der reicbsunmittelbaren Ritter-
schaft des fränkischen Cantons Altmühl einverleibt und Sprossen
desaelben standen in k. preuss. Hof-, Staats- und Militairdiensten. —
— 60 —
Ein Enkel des oben genannten Freiherrn Carl Martin, Freih. Wil-
hvlra Carl Ludwig, geb. 1764, Herr auf Dennenlohe, Oberschwanin-
gen, Ober-Steinbach, Kossbach , Stubach und Markt Tasendorf, k.
bayer. Appeilat.-Gerichtsrath und Kämmerer, wurde in die Adelsma-
trikel des Kgr. Bayern iu der Freiherrnclasse eingetragen und ein
Freih. E. v. A., seit 1792 k. preuss. Kammerherr, war 1806 Geh.
Begier. -Rath und ältester Rath bei der Anspachschen Regierung. —
In welcher Beziehung zu der alten Familie E. v. A. der obenge-
nannte Anton Eichler, welcher, s. oben, den Adel mit dem Prädicate:
V. Auritz erlangte, gestanden hat, ist nicht bekannt.
r. Lanff, Suppl. S. 40 u. 41. - MegerU v. Mühl/etrl, 8. 177. — N. Pr A.-L. II. 8. 115.
— Fr/i. r. Ledehur, I. 8. 195. — Tyroff, \. 63. — Suppi. «u Sicbm. W.-B. III. 4 — W.-B.
d. Kgr. Bavcrii, II. V>0 und v. Wölckorn, 2. Abtheii. 8. 201 u. XOä. — 9. Hafner .* ihayer.
AdrI. TrI>. 29 u. 8. 33 ii. Krgäiix.-Hd. 8. 12 und desselben preuss. Adel, Tab. 50 u. 8. 41.
Knfnehltf, HI. 8. 118 u. 119. •
Eirhlcr ▼. Eirhelfeld. Reichsadelsstand. Diplom von 1765 fflr
Carl Eichler mit dem Prädicate : v. Eichelfeld.
MegtrU v. Mühlfeld, Ergfint.-Bd. S. 277.
Elfhliii. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht, zu
welchem der k. preuss. Hauptmann a D. v. E. gehörte, welcher 1836
Einnehmer bei dem Unter-Steuer-Amte zu Laskowitz tm Kr. Oh-
lau war.
N. Pr. A.-L. II 8. 115. Frh. t.'Ledebur, '. 8. 195.
EifhmaMM. (Schild durch einen" schräglinken goldenen Balken
getheilt : oben in Klau zwischen zwei sechsstrahligen, goldenen Ster-
nen ein mit den Hörnern rechtsgekehrter, silberner Hatbmond mit
(lesicht und unten in Silber auf grtknem Boden eine grtkn belaubte Ei-
che). Preussischer Adelsstand. Diplom vom 18. Jan. 1701 für
Ewald Joachim Eichmann , Doctor der Rechte und Bürgeimeister zu
Colberg (nach Anderen Landrath zu Stolpe). Derselbe erkaufte 1704
das Gut Neurese im Fürstenthum Caminor Kreise, zu welchem die
Familie später noch mehrere Güter erwarb. Von seinen Söhnen trat
Martin Ludwig v. Eichmann, geb. zu Colberg 1710, 1791 als k.
preuss. General der Infanterie in den Ruhestand. Nach dem N.
Preuss. Adelslex. soll mit dem jüngeren Sohne des Ewald Joachim
V. E., Emanuel Ernst v. E., k. preuss. Kriegsrathe, der Stamm erlo-
schen und Neurese an die Wittwe, eine V. Broich, gefallen sein. Ein
anderer Sohn des Landraths Ewald Joachim v. E. wäre 1760 eben-
falls ohne männliche Nachkommen gestorben. Die Angabe vom Er-
löschen des Stammes, wie dieselbe das genannte Werk gegeben hat,
ist jedenfalls nicht genau, denn Neurese war noch 1803 und Plaoen-
tin noch 1826 in der Hand der Familie und noch in neuester Zeit
ist der Stamm von Anderen als blühend angenommen worden.
*V^iA r. Kroknty l. S. «64-267. - BHintmamn, I. 8. 150. — r. UtUbach. 1. 8. .121.
- N. Pr. A.-L. II. S. 115 u. 116. - Frk. r. Ud^ttr , I. 8. 195. — W.-B, d Preuss, Mo-
n«ieh. III. 18. — Poramenisches W.-B. 8. 192 and T»b. 72. — Kn€»chkt\ I. 8. 135 u. 136.
Eichmaiii. Preussischer Adelsstand. Diplom von 1860 für Frie-
drich Christoph Eichmann, k. preuss. w. Legationsrath und für Carl
Georg Eichmann, k. preuss. Seconde-Lieutenant im I. ostpreuss. Gre-
nadierregimente (Nr. 1).
Pr«iiM. 8tuiU«aa«ig«r vom 9. Oct. 1S60.
— 61 —
Eichsdorff. Dänisches Adelsgeschl^ht^ aas welchem Georg Ma-
ximilian v. P:ichsdorff, ein geborener Dänig,' 28. Juni 1785 als k. prems
Major im Regimente v. Braun, ohne Nachkommen starb.
Frh. V. L^dtbur, I. S. 195.
Eichstaedt (in Blau drei Schwerter mit goldenen Griffen, deren
Spitzen im Schildesfusse an einander stehen). Altes, märkisches
Adelsgeschlecht, welches, wie schon die Wappen ergeben, von der
Pommernschen Familie v. Eickstädt, Eickstedt ganz verrshieden ist,
mit Letzterer aber mehrfach verwechselt worden ist : eine Verwech-
selung, welche in Bezug auf die uckermärkischen Gtlter, wie selbst
der so kundige Freih. v. Ledebur zugiebt, schwer zu vermeiden sein
möchte. — Das gleichnamige Stammhaus in der Altmark war schon
12(>4 und noch 1723 in der Hand des Geschlechts, welches aucb
schon 1249 Zechlin im jetzigen Kr. Ost-Priegnitz .der Provinz Bran-
denburg besass und im 14. Jahrh. in der Altmark Arneburg, Storbeck
und in den folgenden Jahrhunderten mehrere andere Güter erwarb.
Der Stamm blühte noch .in das 19. Jahrh. hinein, hatte noch 1804
Baumgarten im Kr. Stendal inne, ist aber später erloschen.
Gauhe, I. 8. 478. — Frh. v. Ledehur, I. S. 195. — Siebmacher, \. l75 u. III. lU.
EichstamM, s. Eichinger v. Eichstamm, S. 59.
Eichditly Freiherreu (in Blau zwei aus dem Schildesfusse neben
■ einander aufsteigende, silberne Berge mit fünf Spitzen, über welchen
zwei sechsstrahlige goldene Sterne schweben). Freiherrnstand des
Kgr. Bayern. Diplom vom 22. Sept. 1814 fürAaron Elias Seligmann,
k. bayer. Hofbanquier in München, unter dem Namen: v. Eichthal
und unter Ertheilung des angegebenen Wappens, welch'em das Wap-
pen der erloschenen Augsburger Familie v. Thalmann (Schild der
Länge nach getheilt: rechts in Gold ein rechts sehender, schwarzer
Adler und links, doch, nach Siebmacher, III. 138, in Schwärs die er-
wähnten zwei Berge und zwei Sterne) zu Grunde gelegt worden war.—
Der Empfänger des Diploms, gebürtig ausLaimin der Pfalz, -erfreute
sich der besonderen Gunst des Königs Max Joseph I. von Bayern und
in dem Freiherrndiplome wird auch der früheren Dienste desselben
Erwähnunggethan, welche er dem Könige schon als Pfalzgrateu und Her-
zog von Zweibrücken durch treue Anhänglichkeit vierzig Jahre hindurch
bewiesen hatte. Von den Söhnen desselben folgte Freiherr Simon
im münchener Bankhause, welches er durch mehrere gelungene Fi-
nanzoperationen zu einem hohen Standpuucte erhob. Derselbe starb
1854 als k. bayer. Hofbanquier, k. griechischer Staatsrath, Director
der bayer. Hypotheken- und Wechsel-Bank etc. und sein Bruder,
Freih. Ludwig, gest. 1840, gründete zu Paris das groi>se Bankhaus:
Louis d'Eichthal. Beide hatten, wie der älteste Sohn, Freiherr Ar-
nold, Nachkommenschaft und gründeten die drei Linien, in welcher
der Stamm fortblühte. — Die erste Linie bildet Freih. August, geb.
1795, Sohn des Freih. Arnold. Als Haupt der zweiten Linie ist zn^.
letzt angegeben worden: Freih. Gustav, geb. 1804, Sohn des Freih.
Ludwig, verm. mit Felicit6 C^cilie Rodrignes, aus welcher Ehe drei
Söhne entsprossten : Johann, geb. 1843, Eugen, geb. 1 844 und Georg,
— 62 —
geb. 1845. — Von den Geschwistern des Freih. Gustav vermählte
sich Freiin Anna Elisabeth, geb. 1817 mil Michael Charles Cb6ra-
gay, Rath am k. franz. obersten Gerichtshofe, ehemaligem Depatir-
tem etc. und Freih. Adolph, geb. 1805, vormaliger Deputirter etc.,
vermählte sich 1834 mit Elisabeth de la Rue, aus welcher Ehe eine
Tochter, Luise Rosa, geb. 1835 und zwei Söhne, Ludwig, geb. 1837
und Adolph, geb. 1841, stammen. — Das Haupt der dritten Linie,
Freiherr Carl, geb. 1813 — ältester Sohn des Freiberrn Simon —
Herr des Landgutes Uohenberg in Cberbayern und der Herrschaft
Cerekiew in Galizien, k. bayer. Kämm., Hofbanquier und Chef des
Bankhauses: A. E. v. Eichthal in München, vermählte sich 1843 mit
Isabella Grf. Khuen zu Belasi, geb. 1826, aus welcher Ehe, neben
drei Töchtern, ein Sohn Carl Robert, geb. 1845, entspross. Die drei
Brüder des Freiherrn Carl, neben zwei Schwestern, Freiin Sophie,
geb. 1850, Besitzerin von Schönwald und Sophienreuth, verm. 1837
mit Caspar Gr. v. Berchem auf Saldenburg, k. bayer. Kämm, und
charact. Major und Freiin Amalie, geb. 1817, sind: Freih. Ludwig,
geb. 1819, Besitzer des Landguts Ebersberg etc. in Oberbayern;
Freih. Julius, geb. 1822, verm. in erster Ehe 1847 mit Maria Grf.
V. Armansperg, gest. 1850, aus welcher Ehe ein Sohn, Friedrich Jo-
seph Ludwig, geb. 1849 stammt und in zweiter Ehe mit Caroline Jose-
phine Freiin v. SeckendorflF-Aberdar, geb. 1829 — u. Freih. Bern-
hard, geb. 1823, k. bayer. Kammerjunker undLieut., verm. 1855 mit
Clotilde Grf. Bossi-Federigotti v. Ochsenfeld, geb. 1836, aus welcher
Ehe eine Tochter, Julie, geb. 1856, entspross.
V. Lang, 8. 118. — Gcneal. Taschciib. d. freih. Häuser. 1857 S. 166 u. 16.7 und 1859
S. 169 u. 170. -^ VV.-B. d. Kgr. Bayern, II. 91 u. v. Wölckerii. 2. Abtheil. — r. He/ner,
bayer. Adel, Tab. 29 u. S. 33. — Kneschke, IV. S. 108 u. 109-
Eichwald, s. August v. Eichwald, Bd. L S, 147.
Eick^ Eicken^ Eichen. Drei Adelsgeschlechter, welche, wegen des
ähnliclien, nur in den Tincturen und Farben verschiedenen Wappens,
wohl eines Stammes waren. Die v. der Eick oder Eich zu Cöln, wo
sie zu Ende des 17. Jahrb. ausstarben, führten in Gold vier blaue
Querbalken und besassen 1545 Westhofen im jetzigen Kreise Mflhl-
heim. Die v. Eichen, genannt Heumar, hatten im silbernen Schilde
drei rothe Querbalken und sassen 1649 zu Ueumar im Kr. Mühlheim
und 1673 zu Markeisbach und die v. Eicken zur Clee (im Grün drei
goldene Querbalken) gingen zu Ende des 16. Jahrb. im Clevischen
aus. Nach Freih. v. Ledebur gab es im Rheinlande mehrere schon
früher ausgestorbene Familien dieses Namens, welche andere Wap-
pen führten und daher nicht eines Stammes waren.
Fahne, \. 8. 89 ii. II. 8. 37. — FrA. v. Ledebur, I. 8. 195.
Eicke^ Eifk (in Silber ein in grünem Schilfe auf dem Wasser ste-
hendes Wasserhuhn, welches im Schnabel einen Fisch hält). Altes,
schlesisches Adelsgeschlecht, welches vom 14. Jahrb. an in Schlesien
mehrere Güter erwarb und im 18. Jahrb. in der Oberlausitz bedeu-
tenden Grundbesitz erwarb. — Sinapins fängt die Stammreihe der
Familie mit Betzkone (Peczko) Eicke, um 1342 Fürstl. Hofrichter
zu Schweidnitz, an. Von den zwei Söhnen desselben war Nicol 1409
— 63 —
Landes-Hauptroann zu Glatz, von Heiiitze aber stammte Georg, von
dessen drei Enkeln Georg II. aaf Gross-Pohlwitz Hofrichter zu Lieg-
nitz war. Die Nachkommen des zweiten Enkels, Hans, besassen Nic-
der-Reppersdorf und Kaudewitz und der dritte Enkel, Melchior, war
Herr auf Klein-Baudis. Von Letzterem stammte als Enkel Adam auf
Dambritzsch, dessen Sohn, Adam Wilhelm^ erst k. k. Hauptmann und
später Landesältester der Fürstenthümer Jauer und Schweidnitz war.
Letzterer starb 1699 mit Hinterlassung eines Sohnes Carl Wilhelm,
Herrn aufGross-Sierakowitz im Oppeluschen im jetzigen Kreise Tost-
Gleiwitz. Der Stamm, in dessen Hand 1604 Strien im Kr. Wohlau,
1814 Rosogawe im Kr. Militzsch und 1836 Haltauf im Kr. Ohlau war
und welcher noch im. ebengeuannten Kreise Marschowitz, Peltschütz
und Poppelwitz in neuester Zeit besass, blühte fort und mehrere
Sprossen desselben waren in Kursachsen bedienstet und standen in
k. preuss. Militairdiensten. Zu denselben gehören namentlich Jo-
hann Christian v. Eick, Herr auf Giesmannsdorf, kursächs. Haupt-
mann a. D., welcher 1798 Landcommissar zu Görlitz war und der
k. preuss. General-Lieut. v.E., welcher 1825 pensionirt wurde. Noch
183^6 stand ein v. £. als Major im k. preuss. ll.Infant.-Regimv, wäh-
rend ein anderer Major v. E. aus dem activen Dienste der k. preuss.
Armee getreten und ein v. E., Herr auf Haltauf, k. preuss. Kreis-Po-
lizei-Districts-Commissarius war.
Sinapius. I. S. 349 ii. 360 und II. 8. 608—610. — Gauhe , I. 8. 474 u. 475. — Zediert
VIII. 8. 471-473. — N: Pr. A.L. II. 8. 116. ^ Frh. v. Ledebur, I. 8. 195 u. III. S. 246.
- Siebmacher, I. 66. — e. Meding, II. 8. 156.- Schlesisches W.-B? Nr. 172.
Eifkei (in Silber ein schrägrechter, mit drei silbernen (nach
Siebmacher goldenen) Wecken belegter, rother Balken). Altes, west-
phälisches Adelsgeschlecht, welches auch Egckel, Ekel, Eclo und Ei-
kelo geschrieben wurde und welches mehrfach für das älteste Adels-
gcschlecht der Grafschaft Mark, in welcher das Stammhaus Ekel
liegt, gehalten worden ist. Dasselbe war im 15.Jahrh. mit Dungelen,
Gahr, Gosewinkel, Horst, Hülse, Kränge und Sevinghausen begütert
und hatte im 16. Jahrb. in Westphalen noch andere Güter inne, be-
sass auch 1590 in dem Rheinlande Eyll im Kr. Cleve und blieb im
17. Jahrh. in dem Besitze dieses Gutes, zu welchem späternoch Groin
im Kr. Rees und Hüsberden im Kr. Cleve kamen. Das Gut Groin
besass 1656 Georg v. Eickel, Justiz- und Hofrath bei dem Hofge-
richte zu Cleve. 1711 stand der Familie in Westphalen noch das
Gut Berghofen im Kr. Dortmund zu, doch ist nachher der Stamm in
Deutschland ausgegangen, während ein Zweig desGeschlechts inCur-
land unter dem Namen : v. Eckein, genannt Hülsen, fortblühte und,
wie oben zuerst angege|)en wurde, in rothen schrägrechten Balken
silberne Rauten fährte.
f. Steinen, II. 8. 685 u. Tab. 31 Nr. 2. - N. Pr. A.L. II. 8. 116 u. 117. — Frh. v. Le-
fiebur, l. 8. 196. — Fahne, II. 8. 37.— Siebmacher, II. HO.— r. Meding, II. 8. 156 u. 167.
Eickstedt^ Elckstadt, Eiekstedt-Peterswaldt, Crafen. (Stammwap-
pen : in Gold zwei schwarze Querbalken, von welchen der obere mit
zwei, der untere mit einer goldenen Rose belegt ist. Gräfliches Wap-
pen: Schild geviert mit das Stammwappen enthaltendem Mittel-
— 64 —
Schilde. 1 and 4 in Roth ein silberner Querbalken, welcher mit ei-
nem rechtssehenden, schwarzen, wilden Schweinskopfe mit hervor-
stehender Bewehrung belegt ist (Peterswaldt) und 2 und 3 in Blau
ein aufrecht gestellter, den Bart links kehrender, goldener SchlOs-
sel). Preussischer Grafenstand. Diplom vom 28. Jaq, 1753 für Frie-
drich Wilhelm v. Eickstädt, k. preuss. Staatsminister, Grandmaitre
de la Garderobe etc. und für den Neffen desselben, August Ludwig
Maximilian ▼. E., unter HinzufQgung des v. Peterwaldtschen Namens
und Wappens zu dem angestammten Nameu und Wappen und vom
15. October 1840 für Friedrich v. E., General- Landscbafts-Director
und Erbkämmerer in Pommern, Besitzer des gräti. v. Eickst&dt-Pe-
terswaldtschen Majorates etc., nach dem Rechte der Erstgeburt —
Die Familie v. Eickstädt, welche in alten Urkunden meist Estede,
aber auch Eicstede und Eikstedte geschrieben wurde, ist ein altes,
ursprünglich sächsisches Adelsgeschlecht, welches seinen Namen von
dem zwischen Halle und Querfart liegenden Dorfe Eckstedt, welches
von Vielen mit dem bei Erfurt gelegenen Dorfe dieses Namens ver-
wechselt worden ist, angenommen hat. Die Familie kam zeitig in die
Marken and nach Pommern und breitete sich in vielen Zweigen ^eit
aas. doch blieb auch ein Zweig in Sachsen and Thüringen zurück,
welcher sich, nachdem derselbe das von Karmainz ihm übertragene
Vicedominat von . Erfurt 1352 aufgegeben hatte, Vitzthom v. Eick-
stedt, meist aber Eckstedt nannte and noch in mehrcFen Linien blüht.
Von dem pommerschen Zweige oder dem Hause Rothen-Clempenow
blüht noch die Nachkommenschaft des Virigenz I. in den Linien sei-
ner Söhne Dobslaff IIL und Georg V. Die Nachkommen des Erste-
ren bilden die rothe, die des Letzteren die schwarze Linie des Stam-
mes. Von dem altmärkischen, in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh.
von Conrad II. gestifteten Zweige sind Linien im Lande Bellin, im
Lande Ruppin und auch die Neumärkische und die Uckermärkische
Linie ausgegangen und nur von dem altmärkischen Zweige leben noch
Sprossen. Der weit ausgebreitete pommernsche Stamm gehört, wie
angegeben, zar Clempenowschen Linie and alle Glieder dieses Stam-
mes besitzen die gesammte Hand an den Lehen derselben, haben sich
aber im Laufe der Zeit nach ihren Besitzungen in die Clempenowsche, .
Hohenholzsche, Coblenzsche, Tantowsche etc. Linie geschieden. In
Pommern wurde übrigens die Familie zu den sog. Schlossgesessenen
gerechnet, welche ihre Afterlehnleute, nach Micräl die v. Pfuhl und
V. Kötteritz in der Mark, hatte, auch erlangte dieselbe das Erbkäm-
merer-Amt vonPommern. — Den grossen Grundbesitz derFamilie hat
Freih. v. Ledebur sorgfältig zusammengestellt und von den zahlrei-
chen Sprossen des Stammes, von welchen Viele zu hohen Würden und
Ehrenstelleu gelangt sind, werden mehrere in dem N. Preuss. Adels-
Lexicon genannt. Die Familie selbst ist im Besitze der vollständig-
sten Stammbäume und aller auf dieselben Bezug habenden Nachrich-
ten und die von einem Sprossen des Stammes seit länger als dreissig
Jahren aus Archiven und den besten Quellen mit grösster Sorgfalt
zusammengetragene Familiengeschichte ist, falls dieselbe noch nicht
— 65 —
erschienen ist, in nächster Zeit za hoffen. — Was die Grafen v. Eick-
stedt-Peterswaldt anlangt, so halte Friedrich Wilhelm v. Eickstedt,
llerr auf Coblenz und Krugsdorf, k. preuss. Landrath, zwei Söhne,
von denen der gleichnamige jüngere, s. oben, mit seinem Neffen, Au-
gust Ludwig Maximilian v. Eickstedt, einem Sohne des Philipp Maxi-
milian V. E. und später Oberhofmeister der Frau Markgräfin zu
Schwedt, Erbkämm, von Pommern etc., mit dem Beinamen v. Peters-
waldt, eines alten, ursprünglich schlesischen Geschlechts, den Grafen-
stand in die Familie brachte. Dieser Beiname kam von einem müt-
terlichen Oheime des Grafen Friedrich Wilhelm, dem kurhannov.
Oberstallmeister v. Peterswaldt her, welcher Ersteren zum Erben ein-
gesetzt hatte. Nachdem Graf Friedrich. Wilhelm kinderlos verstor-
ben war, folgte im Besitze der Güter desselben sein obengenannter
Neffe, Graf August Ludwig Maximilian, welcher ebenfalls ohne Nach-
kommen starb, worauf vertragsmässig das Majorat aus dem v. Pe-
terswaldtschen Erbe an diejenige Linie des Geschlechts v. Eickstedt
gelangte, welcher dassülltt^ noch jetzt zusteht und zwar zuerst an
Christoph Friedrich LucRBg v. E., dann an den Sohn desselben, Jo-
hann Georg Ephraim v. k. und später an den Enkel, den oben er-
wähnten Grafen Friedrich, welcher von Neuem den Grafenstand, s.
oben, in die Familie brachte. Schon vor dieser zweiten Erhebung in
den Grafenstand führte mit Königlicher Erlaubniss der jedesmalige
Besitzer des aus einem auf Damm eingetragenen Capitals bestehen-
den y. Peterswaldtschen Majorats das gräflich v. Eickstedt-Peters-
waldtsche Wappen. — Graf Friedrich, Sohn des Johann Georg
Ephraim v. E., Herr auf Hohenholz, Rothen-Klempenow, Eickstedt,
Damm, Wollin und Ziemkendorf, k. preuss. Ober - Landesgerichts-
Rath a. D., General-Landschafts-Director und Erbkämmerer in Pom-
mern, vermählte sich in erster Ehe mit Jeannette v. Ramin, gest.
1818 und in zweiter 1822 mit Mathilde v. Berge. Aus erster Ehe
stammen, neben einer Tochter, Freiin Auguste, geb. 1803 und verm.
1823 mit Ludwig Grafen v. Rittberg, k. preuss. w. Geh.Rath, Appel-
latious-Gerichtspräsidenten etc., zwei Söhne Ernst v. E., geb. 1804,
verm. mit Ottilie v. Enckcvort und Victor v.E., geb. 1806, verm. mit
Luise v. Seltzer, aus zweiter Ehe aber entspross Frl. Euphemie v.E.,
geh 1823, verm. mit dem Freiherrn v. Steinacker auf Rosenfeld in
Pommern
HandtchHftl. Notl«eu. — Micraet^ S. 480. — Gauh«, 1. S. 475 u. 476. — Ditntmann,
8. 196 nr. 15 u. «. «Ti, 8. ^51 u. Nr. 7 u. 8. 349 Nr. 81 u. 8. -134. — Brüggemann, I. 2.
Hpcst. — Johann Joachim Steinbrück , histor. geneal. Nachr. vou dem aiigesehenon (Jevchl.
d«r V Kickstedt, uach Lehiibriefeu und Urkunden, mit Wappen and SUmroUfel . Stettin,
ISOl. — Cod. dipl. Brandenb. XIII. 8. «23. 488 u. a. v. a. O. — N. Pr. A.-t. II. 8. 118 u.
19 H VI. 8. 142. - Diplom. Jahrb. für den preuss. Staat, 1841. Abth. 2. 8. 30. — Deutsche
Ura/Mh. d. Geg«-nw. III. 8. »4-96. - Frh. v. Ledebur, I. 8. 196 u. III, 8. 246. — Geneal.
Tascbenb. d. gräfl. Häuser 1859 S. 237 u. histor. Handb. xu d<tmselben , 8. 191. — Siebma-
chrr, I. 176: ▼. Bckttedt in Mecklenburg, IM. 159. v. E., Pommerich. — W.-B. der durchl.
Welt, II. — V. Meding, III. 8. 151—154. v. E. u. Gr. v. E.-P. - Suppl. «u SIebm. W.-B.
VI. »: «r. ▼. Elchstett u. 17. Edle v. E. — W.-B. d. Preuss. Mon. I. 36: Gr. t. E.-P. —
SeUeatoches W.-B. Nr. 157: v. E. - r. He/ner , preuss. Adel, Tab. 7 u. 8. 6: Gr. ▼. E.-P.
EidItMer T. Eiadlriti, s. Eitner v. Eiteritz, S. 77 u. 78.
Eisekberg^ s. Formberger, Fernberger, auf Eigels-
berg and Erlastegen.
Knttchke, Deutsch. Adels Lex. III. 5
— 66 —
Eilenbeck ■. Eilenbirg, s. Eulüiibeck u. Eulenburg.
Eilenfels. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 20. Nov. 1684
für Lucas Siegmund Eilenfels.
V. Hellbach, l. 8. 323.
Eilsleben. Altes, magdeburgisches Adelsgeschlecht aus dem
Stammhause dieses Namens im Kr. Ncu-Hahiensleben. Dasselbe be-
sass das Burglehn Wanzleben, auf welchem Hans v E. 1446 Burg-
herr war. Mit Carl Friedrich v. E., welcher 1622 kinderlos starb,
erlosch der Stamm.
N. Pr. A.-L. V. 8. 144. — Frh. v. Ledtbur, I. 8. 196.
Eimbeek, Einbeck. (Schild von Roth und Gold der Länge nach
getheilt, mit einem schräglinks gelegten, die Spitze nach unten und
rechts, das Gefieder nach oben und links kehrenden Pfeile). Altes,
altmärkisches Adelsgeschlecht, nach Einigen ursprünglich ein altes,
niedersächsisches und markbrandenburgisches, nach Anderen ein
pommernsches Geschlecht. — Arnold v. Eimbeck erscheint als Zeuge
1154 in einem dem Augustiner-Kloster z\i Reiche nberg unweit Gos-
lar verliehenen Donationsbriefe und Lu(Iol|lh v. Eimbecke, Subdiaco-
nus des Stifts Hildesheim, 1382 in eineift dem Jungfrauen- Kloster zu
Wienhausen im Lüneburgischen von dem Bischöfe Conrad zu Hildes-
heim ertheilten Diplome. — Dieses zeitige Vorkommen des Ge-
schlechts in Niedersachsen war wohl die Veranlassung, dass Gauhe
meinte, dasselbe habe vielleicht früher in Eimbeck, der ersten Stadt
des Fürstenthums Grubenhagen, sich aufgehalten und von diesem
Sitze den Namen angenommen , doch bleibt diese Annahme nur eine
Vermuthung. — Die ersten sicheren Nachrichten über die Familie
betreffen das Vorkommen derselben in der Altmark, in welcher sie
schon im 14. Jahrh. angesessen war. Bereits 1363 war das längst
schon wüste liegende Schloss Eimbeck bei Rogätz im Kr. Wolmirstedt
in der Hand des GescUlcchts, ebenso 1375 Hölzhausen und Scherne-
beck und 1384 Arneburg, sämmtlich im jetzigen Kreise Stendal. In
den nächsten Jahrhunderten blühte unter wechselndem Güterbesitze
der Stamm namentlich in den Häusern Bretsch und Priemern, beide
im Kr. Osterburg. Diese Häuser verschmolzen später in ein Haus,
als Christoph Daniel v. E., gest. 1684, Herr auf Bretsch, sich mit
Elisabeth v. Eimbeck, Erbtochter des Balthasar Veit v. E., Herrn auf
Priemern, vermählte. Aus diesem Doppelhause stammte zuletzt Tho-
mas Valentin v. E., gest. 7. Febr. 1754 zu Troppau, k. preuss. Ma-
jor und Herr auf Priemern, Bretsch, Dewitz und Drüsedow, verm.
mit Charlotte Clara Elisabeth v. der Schulenburg. Der einzige aus
dieser Ehe stammende Sohn, Levin Gustav Werner v. E., starb, erst
15 Jahre alt, schon 1758 und schloss den Mannsstamm seines alten
Geschlechts, worauf die Güter der Familie an den Gemahl der älte-
ren Schwester, Christiana Wilhelmine v. E., dep nachmaligen k.
Preuss. GeneralmajorAugust Ferdinand V. d. Schulenburg, übergingen.
Nach dem N. Preuss. Adelslexicon a. u. a. 0. soll mit der genannten
Frau Generalmajor v. d. Schulenburg 8. Juni 1 787 auch der Name
des Eimbeckscheu Geschlechts ausgegangen sein. Ist diese Angabe
— 67 —
richtig, so ist am nächsten Tage der Gemahl derselben gestorben,
denn, so viel bekannt, starb 9. Juni 1787 der k. preuss. Generalmjor
A. F. V. d. Schulenburg.
Vf' fintier. I. S. 77 u. II. 8. l.itJ. ^ Gauhc, U. S. •.>4!*. - N. l'r A -L V 8 M| _
Frh. V. I'^dphur: ub<^r die in (Lm. Jahron 1740-^40 erlos,hn...|» imirki^chrn Add-^u.'sHilocIi-
t'-r in d.'n M.irkisoh«^n h ors( liun«on , II. S. 374— 3S8 ('S. ;<7'j; und Dcrsoll.c | s !•)« -
Stff,inac/ie,\ 1. 140; Die Kinbeokoii. Mark-Hrandenburjjisch. — AnrichA^. IV. 8. 109-1 11.'
FJmbech^ s. v. Kattenburg und Eimbeck, (irafen.
Kiuberger ?. Eiiiberg. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1794
für Joseph Einberger, Galizischen Landrechts -Secretair, mit dem
Prädicate: v. P^inberg.
Megerle r. MühlfnUt, S. 177.
Einilhofen^ s. Enzenhofer v. Eindhofcn.
Eiuilriti^ s. Eitner v. Eindritz.
Einem (in Blau ein silberner Querbalken, auf welchem ein
schwarzes Windspiel mit goldenem Halsbande nach rechts läuft und
welcher von drei goldbesamteu, silbernen Kosen, zwei oben und eine
unten, begleitet ist). — Adeliges Patriciergeschlechf der Stadt p:im-
beck, welches Calenbergische und Grubenhagtnsche Lehne zu Eilen-
sen, Eimbeck, Einem, Negelborn und Strodthagen besitzt. — A. ü.
A. V. Einem starb 1833 als Rathsmann und Stadt-Secretair zu Wer-
ben im Keg.-Bez. Magdeburg und G. v. E. war 1850 Lieutn. im 31.
k. preuss. lufant.-Regiment.
Frh. V. d. Knesfibeck. 8. 355. — N. Pr. A.-L. II. 8. 119. — Frh. v. LetUbur, I. 8. 197.
— W.-B. de« K^r. IIann<iver, I). 11 u. S. 6.
Einem v. Eiuemdorf. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom
9. Mai 1840 für Wilhelm Einem, k. k. pensionirten Capitainlieute-
nant zu Tescheu, mit dem Prädicate : v. Einemdorf.
Ilandschr. Notix.
Einhorn. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus
welchem ein Sprosse als Hauptmann bei dem k. preuss. Garnison-
Hegimente v, Lattorf stand. Derselbe starb 13. April 1770.
Frh: 9. Lfdfbur I. S. 1^7.
Einöd, s. Ainoedt, Ainoed und Einöd, Bd. L S. 34 u. 35.
Einsiedel^ auch ilrafen. Reichsgrafenstand. Kursächsisches Reichs-
Vicariats-Diplom vom 25. Octob. 1745 für Hans Georg v. Einsiedel,
kursächs. ersten Hofmarschall. — Die Familie v. Einsiedel, welche
zu den ältesten und angesehensten, an Sprossen und Gütern reich-
sten sächsischen Adelsfamilien zählt, soll nach Einigen aus der
Schweiz, nach Anderen, und wohl richtiger, aus Böhmen ihren Ur-
sprung genommen haben. In Sachsen kommt dieselbe seit Ende des
13. Jahrh vor, breitete sich immer weiter aus und durch vier Söhne
des kursächs. Raths Heinrich Hildebrand v. Einsiedel schied sich der
Stamm in vier Linien. Von diesen vier Söhnen stiftete. nämlich Hein-
rich V. E., kursächs. Geh. Rath, Oberhofrichter zu Leipzig und Amts-
Hauptmann zu Colditz, die Linie zu Sahlis ; Haubold v. E., kursächs.
Kanzler und Ober-Inspector der Consistorien, die Linie zu Scharffen-
stein; Hildebrand v. E., kursächs. Landrath und Ober-Steuer-Ein-
nehmer, die Linie zu Gnandstein und Abraham v. E., Herr auf Syra
5*
-• 68 —
und Hopfgarten, welcher im Rufe grosser Gelehrsamkeit stand, die
Linie zu Syra. lieber die Fortsetzung dieser Linien haben Valent
König und Gauhe bis zu ihrer Zeit mehrere, für die genealogischen
Verhältnisse desGesammtstammes, so wie für die Geschichte dessel-
ben interessante Mittheilungen gemacht und für die folgenden Jahr-
zehnte hat Y, Uechtritz durch seinen Fleiss Vieles zusammengetra-
gen, was im Falle des Bedarfes Auskunft geben kann, die Gr&nzen
dieses Werkes aber weit überschreitet und nur in Monographieen ge-
hört. Nach V. Uechtritz treten in Bezug auf das der Wiesenschaft
Zugängige auch hier, wie bei so vielen Familien, die Lücken ein,
welche das später lange vernachlässigte Studium der Genealogie her-
vorgerufen hat und welche im Ganzen wohl nie mehr auszufüllen sind,
im Einzelnen aber du^ch Monographieen jetzt wohl noch ausgefüllt
werden könnten und neuerlich durch treue Sorge der Familien in ein-
zelnen Fällen sehr gut ausgefüllt worden sind. — Nur in Bezug auf
die gräflichen Linien des Stammes liegen bis auf die neueste Zeit die
genealogischen Verhältnisse klar vor. Diese gräflichen Linien sind
aus der Scharflfensteiner Linie entsprossen und der nähere Siammva-
tet- derselben ist der jüngere Sohn Haubold's, desStifters derScharf-
fensteiner Linie, s. oben: Heinrich Haubold v. E., kursächs. Rath,
Vice-Ober-Hotrichter zu Leipzig etc. Von demselben entspross Ru-
dolph Haubold V. E.. gest. 1654, Herr auf Wolckenburg (seit 1632
in der Familie), welcher einen Sohn, Hans Haubold v. E., gest. 1700,
kursächs. Geh. Rath und Oberhofmeister, hinterliess. Der Sohn des
Letzteren aus der Ehe mit Anna Sophie v. Rumohr, gest. 1725, war
der obengenannte Hans Georg v. E., welcher, wie angegeben, den
Rcichsgrafenstand in seine Linie brachte und welcher, verm. mit
Eva Charlotte Friederike Grf. v. Fkmnnng, gest. 1758, zwei Söhne
hatte, die Grafen Johann Georg Friedrich und Detlev Carl, welche
die Stifter der beiden Linien, der älteren und jüngeren, wurden, in
welchen beiden die gräfliche Linie fortgeblüht hat. Die ältere, gräf-
liche Linie gründete Graf Johann Georg Friedrich, gest. 1811, Herr
der freien Standes-Herrschaft Seidenberg mit Reibersdorf etc., früher
kursächs. Minister, verm. 1766 mit Eleonore Henriette v. Ponicau,
aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten, von welchen der jüngere,
Graf Heinrich, gest. 1842, k. sächs. Oberscheuk, Kammerherr etc.,
verm. 1810 mit Ernestine v. Warnsdorf, seine Linie fortsetete. —
Die jüngere Linie stiftete Graf Detlev Carl, gest. 1810, k. sächs.
Conferenz-Minister u. w. Geh. Rath und die Söhne aus erster Ehe mit
Sidonie Albertine Grf. zu Schönburg-Lichtenstein, gest. 1787, haben
auch diese Linie fortgepflanzt. — Der neuere Personalbestand dieser
Linien ist folgender: Aeltere Linie: Graf Curt, geb. 1811, — Sohn
des Grafen Heinrich, s. oben — freier Standesherr der Herrschaft
Reibersdorf-Seidenberg etc., erbl. Mitglied der 1. Kammer der sächs.
Landstände und Ober-Hof- Mundschenk Sr. Maj. des Königs v. Sach-
sen, verm. 1836 mit Natalie Freiin v. Blome a. d. Hause Salfzau, geb.
1813, aus welcher Ehe ein Sohn stammt, Graf Hans, geb. 1844. —
Per Bruder des Grafen Curt, Graf Alexander, geb. 1813, Herr der
— 69 —
Rittergüter Kreba, Hamraerstadt und Mücka im Kr. Rothenburg in
der Oberlausitz, k. sächs.Kammerhcrr, vermählte sich 1845 mit Frie-
derike Freiin v. Blome a. d. Hause Saltzau, geb. 1827, aus welcher
Ehe, neben zwei Töchtern, Charlotte Sophie, geb. 1848, und Marie,
geb. 1854, zwei Söhne stammen: Johann Georg, geb. 1848 und Cle-
mens Adolph, geb. 1853. — Jüngere Linie: das bisherige Haupt
derselben, Graf Carl, geb. 1801, Sohn des 1841 verstorbenen
Grafen Carl, k. sächs. Geh. Rathes un^ Enkel des Grafen Detlev Carl,
s. oben — k. k. Kämm, und Oberstlieut in d. A., Mitglied der Ersten
Kammer des Kgr. Sachsen, Herr auf Wolkenburg etc. ist 20. Januar
1861 zu Dresden gestorben. Derselbe hatte sich 1833 mit Anna
Freiin v. Hardoncourt, geb. 1809, vermählt und aus dieser Ehe stam-
men drei Söhne, die Grafen: Carl, geb. 1834, k. k. Lieutenant; Wil-
helm, geb. 1839 und Franz^ geb. 1845. — Von den Geschwistern des
Grafen Carl, k. sächs. Geheimen Rathes,ist hier namentlicli^u nen-
nen: Graf Detlev, geb. 17tS, Dechant des Hochstifts Meissen, Herr
der Herrschaft Mückenberg und Herr der Rittergüter Sallgast und
Fra«enhof, k. sächs. w. Geh. Rath u. Staats- und Cabinets-Minister
a. D. Derselbe hatte sich 1800 mit Johanne Friederike Luise Grf.
V. d. Schulenburg-Closter-Roda, gest. 1832, vermählt und aus dieser
Ehe entspross Grf. Auguste, geb. 1805, verm. in erster Ehe mit Hein-
rich Grafen v. Bünau, k. sächs. Assessor bei dem Landes-Justiz-Col-
legium, gest. 1842 und in zweiter Ehe 1851 mit Carl Sahrcr v. Sahr.
— Von dem Bruder des Grafen Detlev, dem Grafen Adolph, gest.
182), k. preuss. Obersten der Infanterie, stammt aus der Ehe mit
Clementine Grf. zu Reuss-Köstritz, geb. 1789, neben einer Tochter,
Grf. Marie, geb. 1819, XPrm. 1839 mit Julius v. d. Schulenburg aus
dem Hause Priemern, k. preuss. Oberst a. D. und Ilofmarschall Sr.
k. H. des Prinzen Albrecht von Preussen, ein Sohn, Graf Clemens,
geb. 1817, k. preuss. Lieut. a. D., verm. 1844 init Elisabeth, geb.
1823, Tochter dt's Georg James Campbell Esq. v. Freesbauks in
Schottland, aus welcher Ehe, neben sechs Töchtern, zwei Söhne,
dje Grafen Detlev, geb. 1848 und Clemens, geb. 1849, entsprossteu.
— Die Schwester der Grafen Carl, Detlev und Adolph, Grf. Johanna,
geb. 1783, war die Gemahlin des 1838 verstorbenen k. preuss. Kam-
merherrn August Grafen v. Haeseler. — Als Besitzungen der adeli-
gen Linien des Stammes im Königreiche Sachsen wurden neuerlich
angegeben: Gnandstein und Priessnitz, Beide schon vom Anfange des
15. Jahrb., Weissbach bei Chemnitz mit Dittersdorf, Einsiedel im
Erzgebirge, Reichenhain, Scharffenstein, Wolftitz, Syra bei Borna,
sämmtlich schon seit 1460, Grosszössen, seit 1570 und Drehsa, auch
war früher die Familie mehrfach in den sächsischen Fürstenthümern,
im Anhaltischen und im Brandenburgischen begütert. — Aus den ade-
ligen Linien des Geschlechts standen viele Sprossen in kur- und k.
Sachs. Militair- und Staatsdiensten und stehen noch jetzt in densel-
ben. Carl Heinrich V. E. trat 1846 als k. sächs. Generalmajor aus
dem activen Dienste und starb 1860, Curt v. E., k. sächs. Oberst,
quittirte 1847, Alexander Friedrich Haubold v. E., k. sächs. Oberst-
— 70 —
lieutD. 1838 etc. Auch haben mehrere Glieder der Familie in k.
preuss. Civil- und Militairdicnsten gestanden. Zu letzleren gehörte
namentlich Gottfried Emanuel v. E. aus dem Hause Vatterode (im
Mansfelder Seekreise), welcher 1745 als k. preuss. Generallieute-
nant starb.
Albini, meissnische Lnndohroiiik, 8. 473. — Feccenxtein, Thrct. Sax. 8. 73. — Knauth.
8. 501 u. 502. — Beckmann, VII. S. 211—215 u. Tab A. - iHeichenxtrin . Nr. 21. — Vol.
Köniy, I. S. 239—300. — (iauhe, 1. 8. 476 — 484. — c. UutMein. 11. Supp» S. 11—13. —
ttien^-mann, S. 188 u. Nr. 26 u. 8. 342. — r. Vecht,,!:, dipl. Njichr. II. 8. 31 u. III. S. 132
— 135 u. dejtselWen «e»chl. Krxähl. I. Tab. 7 u. 'i\K — Jacob i , ISOO, II. 8. 195 u. 196. —
MlRein. «eiieal. u Staats-Ilaiidb. «4. JiiUrg.. 1824 I. S. 543-545. - N. Fr A.-L. IL K. 119
u. 120. — lieutsche (iraftiih. d. ti«'g*^n\». I. 8. 212— -14. — Frh. v. Ledebur , 1. 8. 197. —
Üeneal. Tattheub. d. gtnfl. Heuser, 1^5» 8. 237—239 u. liiNtor. Ilandb. xu deranelhen, S. 198.
— Siebviacher, I. 153. — r. Mf>ling, f. 8. 141—143. — .Mippl. zu Sivbni. W.-B., V|l. 25:
V. E. — Tijrof, n. 94: Clr. v. K. — W.-B. d. Sachs. Staaten, I. 20: Gr. ▼. E. u. II, GO :
V. E. — r. Uejner, .s.nchs. Adel, Tab. I u. 8. 2; Cir. v. K. u. Tab. 27 u. 8. 25: v. E.
Einwinkel. Adelsgeschlecht der Altmark aus dem gleichnami-
gen Stammsitze im Kr. Osteiburg, welches Holzhausen in demselben
Kreise schon 1375 besass und im 16. Jahrh. auch mit Cröchern und
Lückstedt begütert wurde. Daniel v. W auf Einwinkel kommt mit
seinem Bruder, Husso v. E., noch 1616 vor und Johann v. K, ein
Sohn des Ersteren, besass noch Cröchern (im Kr.Wolinirstedt). Spä-
ter wird der Name nicht mehr gefunden.
N. Pr. A.-L. V. 8. 145 iinch den Kötii^>cbeii 8nnuiiluii^fu aul d. K. Bibliothek zu Ber-
lin. — Frh. V. Lcdebur, l. S. VM.
Einzinger v. Einsiiig, E3r2ing, Eizing^ auch Freiherren. Ein aus
Einzing in Niederbayern stammendes Adelsgeschlecht, welches auih
nach Nieder-Oesttireich kam, im damaligen Viertel üntermaiihberg
Schloss und Herrschaft Schraitenthal, 2 Meilen von Znaim, besass
und den freiherrlichen Titel führte. Nach Gauhe lebten, nach dem
bekannten, ihm zur Benutzung überlassenenMSCt.geneal., 1580 sechs
Freiherren E. v E.: Albrecht, Andreas, Christoph, Michael, kais.
Rath und Abgesandter, durch mehrere historische Schriften zu sei-
ner Zeit bekannt, Oswald, Herr zu Wagerburg und Schraitenthal und
Paul. In Niederöst^rreich ging die Familie im 17.^ Jahrh. aus. — Zu
der in Bayern verbliebenen Linie gehörte später Johann Martin Ma-
ximilian E. v. E., geb. 1725, kais. u. kurpfalzbayer. Pfalzgraf und
Notarius publicus zu München, welcher als Verfasser des Werkes:
„Bayerischer Löwe, d. i. histor. und geneal. Verzeichniss der Bayer-
schen Inrniere und Helden, 2 Bde. München 1762, 4." Bd. L S. X.
u. XL dieses Werkes genannt worden ist und derselbe hat auch
eine nicht uninteressante Schrift: Historische Wappengallerie über
den Ursprung und das Alter der deutschen Wappeii, Regensburg, 1788
herausgegeben. — Derselbe, welcher sich bemühte, sein Geschlecht
unter den bayer. Turnieradel zu versetzen, starb als Letzter des Stam-
mes, erblindet und arm, 1798.
Wiy. Handy III. 8. .307. — Bucelini , II. 8. 153. — Jöcher, Ccmpend. Gelehrt. Lexic.
von 1726, 8. 908: Michael Kytging. — Gauhe, II. 8. 27Q. — Zedier, VIII. 8. 248.'».
Eisack^ Eysack^ Eysax^ Eysachs. Ein in Ostprcussen vom 15 — 17,
Jahrh. vorgekommenes Adelsgeschlecht, in dessen Hand 1490 die
Güter Katzenblick, Mednicken und Wargen im jetzigen Kreise Fisch-
hausen waren, 1554 das Gut Zimmerbude in deniseH}en Kreise be-
sass, im 16. Jahrh. auch noch andere Güter erwarb und 1600 noch
— 71 —
Reichenauim Kr. Osterode inne hatte. Der Name desselben war dem
Gute Eysachs entnommen worden. Mit Johann Casimir v. Eisack,
Landvogt in Oettingen, erlosch 22. Dec. 1645 der Stamm.
Frh. V. M^ebur, I. S. 197 u. lys n. III. S. ?46. — SiebmatAar, II. 61.
Eisani t. larienfels. Tiroler Adelsgeschlecht, in welches Franz
Eisank 1 630 den Adel mit dem Prädicate : v. Marienfels brachte.
Hans Einsank, Bürger zu Linz, hatte 1552 einen kaiserliches Wap-
penbrief erhalten.
yfl^J/f/n4ir, tiroicr Adel. S. 22.
Eisdiorff. Ein längst ausgestorbenes Adelsgeschlecht, welches
inia^rubenhagenschen begütert war und welches nur dem Wappen
nacfi (in Gold drei Tannenzapfen) bekannt ist.
9. Meding^ II. 8. 157: aus alten Nachrichten.
Eiaeler> Ejseler. Oesterreichisches Adelsgeschlecht, aus welchem
1596 Job iK^£). zu Haindorf, k. k. Hauptmann und 1599 der Neffe
desselben, Matthaeus, später Herr zu Egenburg, dem niederösterr.
Ritterstande einverleibt wurde. Mit den jung versti)rbeuen Kindern
des Sebastian Ritter v. E. zu Ilaindorf, gest. 1609, ging der Stamm ans.
Wh*fjriU, II. S. 374.
\ Eiseisberg, auch freiherren. Ein in Schlesien vorgekommenes
Adelsgeschlecht, aus welchem im Anfange des 18. Jahrb. Freih. Franz
Joseph mit Gr. u. Kl. Glockersdorff im Troppauischen begütert war.
Siftapins, 11. S. 380. — Zedier, VIII. 8. 608. ,.
Eiseisberg, s. Eyselsberg zumWeyr, Freiherren, /v^ '.
Eisen. Schlesisch-Böhmisches u. Oesterreichisches Adelsgc-
schlecht, welches 1641 in der Person des Leopold v. Eisen unter
die neuen nieder-österreichischen Ritterstandsgeschlcchter aufgenom-
men wurde. Dasselbe ist 1706 mit Ferdinand vE., k.k. Hofkammer-
rathe, wieder ausgegangen.
WUfffrin, II. 8. 374.
^ Elsfnbtcli. Ein früher zum Fuldaischen Lehnshofe gehöriges
Adelsgeschlecht, dessen Wappen (in Roth eine niedrige, fünfmal ge-
zinnte, silberne Mauer, mit gewölbter Thüröffnung und zwei run-
den silbernen Thürmen, die jeder zwei Schiesscharten über ein-
ander haben und oben dreimal gezinnt sind) Schunnat von 1420
anführt. Beim Erlöschen des Stammes kam im 15. Jahrb.
durch Vermählung das gleichnamige Stammschloss an die v. Röhren-
furt und als die Erbtochter des P^ckard v. Röhrenfurt, Erbmarschalls
zu Hessen, Margret, gest. 1,464, sich mit Hermann Riedesel, genannt
der goldene Ritter, gest. 1463, vermählt hatte, zugleich mit denRöh-
renfurtschen Gütern und dem mit diesem verbundenen Erbmarscball-
Amte zu Hessen, an die v. Ricdeselsche Familie, worauf die Nach-
kommen des Hermann v. Biedesel und seiner Gemahlin Namen und
Wappen des Eisenbachschen Geschlechts annahmen und der Eisen-
bachscbe Schild 1680 bei Erhebung der betroffenden Riedeselschen
Linie in den Freiherrnstand als Mittelschild in das gevierte Schild
der Freiherren v. Riedesel zu Eisenbach, s. den Artikel dieses Na-
mens, aufgenommen wurde. Während Schannat auf der Mauer nur
zwei gezinnte Thürme angiebt, zeigt der erwähnte Mittelschild de-
ren drei.
Haudtchnftl. Noli». — Scftannat, S. 75. — Salver, 8. 257. - ». Meding, I, 3. 143.
— 72 —
Elsenbtch^ Edl«. Krbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1 789
fttr August in Eisenbach, Herrscliafts-Pacliter in Steiermark, mit dem
Prädicate : Edler von.
Utgtrit V. Mähl/eld, Ergänz.- Bd. S. 277. ^
Eisenbiaer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1853 fttr
Franz Eisenbauer, k. k. Major. — Derselbe war 1856 nicht mehr im
activen Dienste.
Angsb. Allg. Zeit. 1863.
Eisenlierg^ kenberg. Ein im 13. Jahrh. urkundlich in Thariffgen
vorgekommenes Adelsgeschlecht. Ortolf und Otto Gehrttder y^.£.
treten 1230 in einem Diplome des Landgrafen Heinrich in Thimn-
gen als Zeugen auf und eben als solche auch 1289 und 1294 drei Ot-
tones V. Isenburg. Das Wappen einer späteren Faroilic|tdieses Na-
mens (in Silber drei, 2 und 1, schwarze Httte oder Mtttzerjpfiit rothem,
Stulpe und goldenen Knöpfen) hat Siebmacher, I. 148 unter dem
thttringischen Adel gegeben, doch ist nicht aufzufinden, ob diese Fa-
milie mit dem alten Geschlechte v. Eisenberg irgend in Zusammen-
hange gestanden habe, wie denn auch nähere Nachrichten Ober die
Familie v. Eisenberg fehlen, welche nach v. llellbach, wie derselbe
sagt, in neueren Zeiten in Franken vorgekommen sein soll.
Struvß, Tr. d«- PaUt. 8ax., 8. 1620 u. 22. — Oauhe, II. 8. 249 ii. 260.
Eiseiberg, Eissenberg (in Silber zwei schwarze Querbalken und
in der Mitte ein blauer Schild mit einem goldenen Löwen: das alte
isenburgsche Wappen). Den Namen Eisenberg führten die Söhne
und Töchter des 1685 verstorbenen Johann Ludwig Grafen v. Isen-
burg, Cffenbachscher Linie, aus dritter Ehe mit Eleonora Bilgen,
Tochter des Gräfl. Wittgensteinschen Raths Ernst Bilgen, welche
sich später des Titels: Madame v. Eisenberg bediente. Neben zwei
Töjchtern, Philippine und Eleonore v. Eisenberg, kamen drei Söhne
aus dieser Ehe vor : Georg Ludwig, Herr v. Eisenberg, welcher sich
früher als Gräfl. Isenburgscher Jägermeister zu Marienborn aufhielt,
später aber seinen Sitz zu Selbold nahm, Friedrich, welcher sich an
den Gräfl. Isenburgschen Hof zu Birstein begab und Moritz, welcher
am fürstlichen Hofe zu Darmstadt in der Garde in Dienste trat.
Oauh« , II. 8. 250 nach d«'m Geueal. Haiidb. II. 8. 6. — Huppt, zu Siebm. W.-B. XII.
19 t T. Kiaftenb«rg.
Ekenberg^ s. Eisenberger v. Eisenberg, Fritscheisen
V. Eisenberg, Ritter, und Kaltschmied v. Eisenberg,
Freiherren.
Eisenberg^ s. Richter v. Eisenberg.
Eisenberger v. Eisenberg, Edlle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di-
plom von 1774 für Matthias Eisenberger, wegen Errichtung einer
orientalischen Galanterie- Waaren- Fabrik auf eigene Kosten und we-
gen Beförderung des Commerzes, mit dem Prädicate: Edler v. Ei-
senberg.
LeupoM, I. 2. 8. 267. — MegerU t. Miihlfeld, 8. 177 u. 178.
Eisenburg^ s. Schweikhofer zu Eggendorff und Ei-
senburg.
— 73 —
Ekendefher. Erblicher Adelsstand des Kaiserreichs Russlaud
Diplom vom 11. Joni 1821 für deu k. ross. Major Georg Eisendecher
in Hannover, bei dem Eintritte desselben in die achte russische Rang-
classe. — Dr. Wilhelm v. Eisendecher, grossh. Oldenburgischer Geh.
Staatsrath, wurde 30. Mai 18öl für Oldenburg, Anhalt und Schwarz-
barg Gesandter und bevollmächtigter Minister bei dem deutschen
Bundestage zu Frankfurt a. M.
Frk. V. d, Knesebeck, 8. 122.
fibeneck^ Eysseneck^ s. Baur v. Eysseneck, Freiher-
ren, Bd. I. S. 236.
Eiseneggi s. Schmitt v. Eisenegg.
Elsenfeid, s. Fryscheisen v. Eisenfeld.
Eisenfeb^ s. Swoboda v. Eisenfels.
Eisenhart (Schild geviert : 1 und 4 in Roth ein rechts gekehrter,
doppelt geschwei^Nu*, silberner Löwe und 2 und 3 in Gold eine blaue
Lilie). Im Königreiche Preussen erneuerter und bestätigter Reichs-
adelsstand. Diplom vom 2. Oct. 1786 für Johann Friedrich v. Eisen-
hart, k. preuss. Kriegsrath, Rendanten und Herrn auf Berusdorf (im
Kr. Regenwalde, Pommern) unter Vermehrnng des Helmschmuckes
(eines aufwachsenden, eine blaue Lilie haltenden, silbernen Löwen)
mit einem offenen, schwarzen Adlersfluge. Der Reichsadelsstand war
durch Diplom vom 29. Juli lö96 für Lucas Eysenhardt, wegen treuer,
dem Hause t)esterreich geleisteterDienste, in die Familie gekommen.
— Der Stamm ist fortgesetzt worden und ein Sohn des genannten
Jobann Friedrich v. E., Friedrich Johann v. E., s. den nachstehenden
Artikel, starb 1839 als k. preuss. Generalmajor. — In die Hand der
Familie sind in neuerer Zeit in Pommern die Güter Mackvitz, Neuen-
hagen, Liezow und Dttsterbeck gekommen, s. ebenfalls den nachste-
henden Artikel.
Frk. V. Kr ohne, \. 8. 267. — N. Pr. A -L. [I. 8. 149-151 mit AiiKAbun auM den Diplo-
men. — Frk. V. Ledebur, I. 8. 198. — Siebmacher, IV. hb (dma Wftppon nach dem Diplom«-
roo 1596). — W.-B. d. Preu«». Mouarch.. HI. 13. — PommeTiisches W.-B. II. S, 43 u. 44 u.
Tab. 16. — Kn€9Chke, I. 8. 136.
Ebenhart-ktbe. (Schifd der Länge nach getheilt: rechts das
gevierte, im vorstehenden Artikel beschriebene v. Eisenhartsche Wap-
pen und links in Silber auf einem dreihügeligen, rothcn Berge ein
rechtsgekehrter, schwarzer Rabe mit ausgebreiteten Flügeln: Rothe).
Ein aus der Familie v. Eisenhart stammendes, preussisches Adelsge-
schleeht. Diplom vom Könige Friedrich Wilhelm IlL von Preussen
für die Gebrüder Ferdinand, Friedrich und Sigismund v. Eisenhart
zur Führung des Namens: v. Eisenhart- Rothe und zur Verbindung
des V. Rotheschen Wappens mit dem, denselben angestammten Wap-
pen. — Adolph Gotthilf v. Rothe, k. preuss. Hauptmann, welcher
aus einem der ältesten thüringisch-sächsischen, später nach Preussen
gekom4y|oen Adelsgeschlechter stammte, hatte durch Vermählung mit
der ältesten Tochter des k. preuss. Kammerdirectors v. Miltitz die
pommemschen Güter Neuenhagen, Mackvitz und Liezow, alte Blü-
chersche Lehne, sämmtlich im Kc. Regenwalde, an sich gebracht.
Der einzige Sohn desselben, Sigmund Heinrich Theodor v. Rothe, fiel
— 74 —
im Befreiungski k*ge und so kamen die genannten Güter «nach dem
Tode des Erwerbers an den im vorstehenden Artikel genannten k.
picuss. Generalmajor Friedrich Johann v. Eisenhart, welcher mit der
Tochter des Hauptmanns Adolph Gottlieb v. Rothe, Helene v. Rothe,
vermahlt war. Aus dieser Ehe entsprossttn die drei obengenannten
Gebrüder v. Eisenhart, welche das erwähnte Königliche Diplom
erhielten.
Frl.. r. U'Uhu, , I. S. li*^. - Poinin^^ru^ches W-.B. U. 8. 44 li. Tab. 16, — Kn^tchkr.
I. S, IHT.
Eisenhart; Eysenbart^ s. Rhost, Edle Herreu und Reichsritter.
Eisc'nhoffn. Aitbayerisches Adelsgeschlecht, dessen Sprossen /u
den Miiiisteriah n der Grafen v. Dachau gehörten und welches sich
zuerst, um die Mitte des 12. Jahrb., v. Rotbach genannt haben solh
Das gliichnamige Stammhaus lag unweit Dachau an der Glon. üi-
kuudlich tritt zuerst Conrad v. E. 1214 und ^letzt 1488 Peter v. E.
auf. Als Letzter des Stammes wird Wolfgang v m^ Comthur zu El-
lingen, genannt, welcher 1515 noch lebte.
Wi'j. Hund, III. S. li*0. — Moiiiim. iM.ir». X. J«. ti^ö u. XIV. 8. 124. — Üli*rbayer.
Ar.hiN* VI. S. •,»«>•*.
EisenhoffB auf Wimannsberg. Im Königreiche Bayern anerkann-
ter erblicher Adelsstand. Anerkennungs-Diplom vom 25. Febr. 1819
für Theodor Lambert v. Eisen hofen, k. bayer. Major u. quiesc. Coni-
mandant von ßurghausen, Besitzer der vormaligen Gri^. Tauffkir-
chenschen Herrschaft Wizmannsberg.
r. Lann , Siippl. S. »4 u. }*.S. — W.-B. d. K«r. nn)erii. XIII. 38. — r. Hefner, baycr.
Advl, Tal». M u. S. 75.
Eiseuktib^ s. Brecheisen v. Eisenkolb, Bd. II. S 35.
Eisrnmann. YAw längst ausgegangenes münchner Adelsgeschlecht,
von welchem noch jetzt eine Strasse In München den Namen führt.
Ulrich E. eibcheint als Zeuge 12Ö8 und Hans der Eiseumanu sii-
gelte 1425.
Moiiiini. I.f.ic. XVIU. S. 8, 14 u. :Mi - r. Hefntr, Müiicliiior SUdt}{osrlilerlitcr.
Eiseiima^er^ Eysenmayer, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Di-
plom von 1713 für Anton Ignaz Ei^eiiftiayer, k. Burggrafen- Amt s-
Adjuiicten zu Liegnitz. Derselbe besass 1720 Ulbersdorf und Kott-
witz im Kr. Goldberg-Hainau und war Landesältester imHainauischeii
Weichbilde und Landesbestallter des Liegnitzscheu Fürstenthums.
Der Stamm ist später erloschen.
SinapiuM, I. 8. 351 M- »52 u. II. 8, 615. — Zerilrr, VIH. 8. 24.12. - Oauke , II. S. «69
u. jro - }h"jfrte r, .»/«/»(/>/</, Ergäni.-Bd. 8. 1.1«. — N. Pr. A.-L. I. 8. 120. — Frh. •. U-
itfhui\ I. 8. li*s.
Eisenreich^ auch freiherren (in Roth ein silbernes MQhleisen).
Ueichsfreiherrnstand. Diplom vom H. März 1656 für Christoph
Bruno und Georg Wilhelm v. Eisenreich und. vom 28. Febr. 1668 für
Georg Carl v. Eiseiireich. — Ein im 15. u. 16. Jahrb. sehr bekannt
gewordenes Breslauer Patricier-Geschlecht. Zu demselben rgehörtc
namentlich der Sohn des Conrads v. E., Rathsherrn zu Breslau, aus
der Ehe mit Catharina v. Poppelau: Lucas v. E., geb. 1430, gest.
1506. Er wurde mehrmals zum Bürgermeister der Stadt Breslau ge-
wählt und verwaltete in den schwierigsten Zeiten zu grosser Zufrie-
— 75 —
denbeit das Amt eines Landeshauptmanns des Fürstenthums Breslau.
1466 führte er dem Könige Matthias in Ungarn 1800 Reiter gegen
Georg Podiebrad zu Hülfe und erschien unerwartet, aber höchst will-
kommen, mit seiner Reiterschaar zu Olmütz. König Casimir IV. in
Polen schätzte ihn so hoch, dass er ihn in dem genannten Jahre als
Zeuge bei dem Friedensschlüsse mit dem Grossmeister des deutschen
Ordens nach Thorn berief. — Das Wappen der Familie giebt Sieb-
macber, I. 94 : die Eysenreich unter dem bayerischen Adel und auch
Wig. Hund, HI. S. 304 u. ff. führt das Geschlecht auf. Da der Name
desselben schon im 13. und 14. Jahrb. und auch noch int 16. Jahrb.
in Bayern vorgekommen ist, so Iftsst sich die Annahme bayerischen
Ursprunges nicht von der Hand weisen. - Aus Bayern kamen die
Eisenreiche auch nach Niedei Österreich, wo die Dörfer Eisenreichs
und Eisenreichdornach das Andenken an die Familie erhalten haben.
Hans Ehrenreich zu RjTsendorf tritt urkundlich als Zeuge 1387 auf
und Jörig zu Eisenreichs kommt 1468 vor. Die Letzte des Stammes
in Niederösterreich, Therese v. Eisenreich, war von 1665 — 1669 Aeb-
tissin des J.ungfrauenklosters zu St. Lorenz zu Wien.
Iftnei . Silesiügr. r«-n.»v. c. 8 S. 765. — Uancke . Si\es. Iiuli^tMi Kiudit. Cap. f>3. —
Conrotli, .Slles. Tognt. - Sinapius , 11. 8. 610. — UV«//////. H- 8. 377 u. 378. - N. Tr.
A-L. II. 8.120 u. 121. — FrA. r. d. Knesebeck^ Archiv für 'Geschichte u. GciiOalogic, 1. 8. s
— Frk. V. Lcdebur, I. 8. 198.
« Eisenschnidt (in Silber ein schwarzes, nach der rechten Seite
gallopirendes, ungezügeltes Ross). Ein zu dem Preussischen Adel
gehörendes Geschlecht, in welches der Adel in Folge eines K. Preuss.
Erhebungs- oder Bestätigungs-Diplomes gekommen ist, da das Wap-
pen der Familie sich im dritten Bande des Wappenbuches der Preus-
sischen Monarchie befindet, welches bekanntlich bis mit dem vier-
ten Bande nur die Wappen derjenigen Familien enthält, in welche
derartige Diplome gelangt sind, doch hat Näheres über das betrefföfcde
Diplom selbst Freih. v. Ledebur, so gross auch der demselben zu Ge-
bote stehende Apparat ist, nicht angegeben. — Ernst v. Eisenschmidt
war 1806 Premier- Lieutenant im k. preuss. IIusaren-Regimente,
Prinz Eugen v. Württemberg, zeichnete sich, wie schon früher in ei-
nem Gefechte bei Sobielowa, 1806 und 1807 in Schlesien mehrfach
. als Führer von Streifcomraandos vor Neisse und Cosel, später aber,
namentlich im Cavalleriegefechte in der Nähe von Hainau aus und
wurde nach dem Feldzuge 1813 als Major und Kreisbrigadier bii
der Gensd'armerie angestellt. Derselbe starb 25. Jftn. 1836 zu Brieg
and binterliess aus seiner Ehe mit einer v. Larisch drei Töchter. —
Die Familie wurde in Schlesien begütert und besass 1855 das Gut
Jacobsdorf im Kr. Kreutzburg.
' M. Pr. A.-L. U. 8. 121 a. V. 8. 145. - Frh. v. Ledebur, I. 8. lys u. III. S. 246. —
W.-B. d. Preuss. Monarch. IIl. 18.
Eisenstein^ Eisenstain, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von
1691 für Matthias v. Eisenstein, k. k. Zeugoberstlieutenant. Der-
selbe, später kais. Hofkriegsrath, gest. 1727, erwarb zuerst die Herr-
schaft Ranzenbach, wurde 27. Juni 1712 den neuen Ritterstandsge-
schlechtern der niederösterr. Stände einverleibt und brachte 1716
— 76 —
auch die Herrschaft Haimberg an sich. Sein Sohn aus der £he mit
Anna Johanna Ludovica Freiin v. Wertemann: Freih. Franz Anton,
niederösterr. Landrath, setzte den Stamm fort und aus der Ehe des
Letzteren mit Catharina Freiin v. FUger, entspross Freih. Johann
Albert, gest. 1785, k. k. Oberstlieutenant, verm. mit Maria Anna
Grf. Sedliiitzky v. Choltitz. v. Hellbach tibersah, dass Wissgrill die
Worte hinzugesetzt: „und hatte Succession^^ nahm daher den Frei-
herrn Johann Albert als Letzten seines Stammes und so findet sicli
diese Angabe auch in anderen Werken, doch hat das Geschlecht
dauernd fortgeblttht und zahlreiche Sprossen desselben standen und
stehen in der K. K. Armee. In den neuesten Jahrgängen des Militair-
Schematismus finden sich folgende Famiiienglieder vor: Carl liitlcr
V. E., Kittm. 1. Gl. im 4. Husar.-Regim., Carl Kitter v. E., Oberlieut.
im 39. luf.-Reg., Felix Kitter v. E., Hauptmann-Auditor 1. Gl. und
Vincenz Ritter v. E., Oberlieut. im A. Jäger-Bataill.
WiasijriU, II. .S. 378 ii. 379.
Eisenstein^ Eissenstein, s. Ei s s n e r v. E i s s e n s t e i n.
Eisenthal, s. Eisner v. Eisenthal und Eisinger' v. Ei-
se nthal.
Eisersdorfy Eissersilorf. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, wohl
aus dem gleichnamigen (Jute und Dorfe im Kr. Glatz. Im 16. Jabrh.
kam dasselbe in Ostpreussen zu Cammerlak im Kr. Labiau vor und
151)5 begab sich Hans v. E. nach Schweden. Später kam aus Schle-
sien ein Zweig auch in die Oberlausitz und blühte in Zittau, weshalb
auch Mönch in dem auf der Stadtbibliothek zu Zittau befindlichen
Wappenbuche Zittauischer Geschlechter das Wappen der Familie
unter Nr. 14, ganz wie Siebmacher, gegeben hat): in Silber eine gol-
dene Mauer mit drei Zinnen, aus welcher ein rother, golden gekrön-
ter Löwe aufwächst. Später ist der Stamm erloschen.
Prfiis-». Archiv. 1792. Mf.nnt Mai, S. '2b. — /•'/•*. c. Ledfbur, I. S. 198. — Siebmachrr,
1. 51 : V. Kysersdorf.
Eisinger v. Etsenthal. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1827 für Franz Eisinger, k. k. Oberlicutenant, mit dem Prädicate:
v. Eisenthal.
Hnii(t.<«chr. Notiz.
Eisleben ^ Esleben. Altes, sächs. Adelsgeschlecht, welches den
Namen wohl von der Stadt Eisleben im Mansfelder Seckreise, Pro-
vinz Sachsen, angenommen hat und später Heimersieben (Hadmers-
leben) im Kr. Wajizleben besass. — Carl v. E., Herr auf Heimersie-
ben, verm. mit Elisabeth v. Germershausen, kommt 1582 vor and
Christian Friedrich v. E. wurde 1633 Statthalter des Eichsfeldes.
Nach dieser Zeit wurde der Name des Geschlechts nicht mehr auf-
gefunden.
N. l'r. A.-L. V. 8. 145: Kisleben. — Frh. r. Udebur, I. 8.308 u.209; Eslebeii, Elilehun.
Eismost^ s. Hock v. Eismost, Bd. L S. 497.
Eisner K Eisenthtl. Reichsadelsstand. Diplom von 1712 für Carl
Joseph Eisner, kaiserlichen Ilofkammerdiener und für den Bruder
desselben, Franz Jacob E., kärtnerisch-ständischen Beamten mit dem
Prädicate : v. Eisenthal.
MegerU v. Mühl/«ld, Brgint. Bd. 277. - Tyroff, III. 82 e.
— 77 —
Ekolzrieder. Altbayerisches Adelsgeschleclit, welches schon ge-
gen Ende des 12. Jahrhunderts vorkommt, auf Eisolzried sass und
sein Stift und Begräbniss zu Inderstorf im Glon- und Moisach-Thale
hatte. Bereits 1390 stand Eisolzried den Preisingern zu und um
diese Zeit sind wohl die Eisolzrieder ausgegangen.
W'ifj. Hu/u1, 11. 8. 2V>3. — Monuin. I.oic, X. 8. 422 u. XIV. 8. K'7. — r. Ihfner^ ausjio-
stwb. buytr. Adfl. Tab. 2 u. 8. 4.
Eissuer v. Eissenstein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1773 ftlr Johann Ignaz Eissner, Gutsbesitzer in Böhmen mit dem Trä-
dicate : v. Eissenstein. ^
HegrrU v. Müht/eld, Lrgäiia.-Bd. 8. 277.
Eissner t. Eissenstein^ Ritter. Reichsritterstaud. Diplom von
1793 ftlr Johann Ignaz Eissner, mit dem Prädicate: v. und zu Eis-
senstein. Da Megerle v. Mtiblfeld schreibt: Johann Ignaz Eissner
Qud nicht: Johann ignaz Eissner v. Eissenstein, so moss man wohl
annehmen, dass der im vorstehenden Artikel genannte Johann Ignaz
E. verschieden von dem Johann Ignaz E. dieses Artikels sei und es
sind daher Beide nicht in einen Artikel verschmolzen worden.
Meyrle v. Mühlfeld, 8. 156 ii. Kr^niu.-Bd., Berichtig. 8. 7.
Eitelberg, Ritter n. Edle. Erbländ.-österr. Hitterstaift. Diplom
von 1753 fttr Johann Baptist v. Eitelberg, mit dem Prädicate: Ed-
ler von.
Siegerle v. Mühlfeld, Ergiiiz.-Bd. S. 136.
EUelberger t. Ehrenbcrc« Erbländ.-österr. Adelsstand, mit dem
Prädicate: v. Ehrenberg, ^manuel E. v. E. war 1856 Hauptmann
1. Classe im k. k. 29.Inf.-RegimeiiLo und Wilhelm E. v. E. k. k. Feld-
kriegs-Comniissar.
Milit.-ScbematUm. 1856 S. 'J45 ii. 813.
Eltcriti, s. Eitner v. Eiteritz.
I^tner, Ritter und Freiherren (in Roth ein schwarzer Kamm).
Böhmischer Ritter- und Freiherrenstand. Ritterstands-Diplora von
1672 für Tobias Joseph v. E., kais. Ober-Salzamtmann zu Tarnowitz
and Freiherren-Diploiü von 1691 fttr denselben und fttr seinen Bru-
der Gottfried Franz Ritter v. E. — SchlesisÄes Adelsgeschlecht,
welches vom 16. bis ins 18. Jahrh. in Schlesien vorkam. Matthias
v. Eitner, Canonicus bei St. Johann zu Breslau und Dompropst zu
Neisse, starb 1599 und Joseph Jgnaz Johann Freih. v.E. als Canoni-
cus des Domstifts zu Breslau und des FttrstbischOil. General-Vica-
riats- Amts- Assessor 23. Dec 1753. Spätere Sprossen des Stammes
sind Dicht bekannt.
Sinapius, II. 8. 330 u. III. 8. 246 u. 247. — N. Pr. A.-L. H. 8. 121. — Frh. v. Lede-
Imr, I. 8. 198.
Eltner t. Eiteriti, (Schild fttnfraal von Roth und Silber quer und
durch eine Spitze getheilt, ttber welcher innerhalb eines Lorbeerkran-
zes der goldene Namenszug F. III. steht und in der blauen Spitze ein
Pelican). Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1653 fftr Zacharias
Aagustin Eitner, königl. böhmischen Kammerexpeditor, mit dem Prä-
dicate : V. Eiteriz. — Zu diesem Geschlechte gehörte noch Hans Chri-
— 78 —
stoph E. V. E., welcher 1720 als kaiserl. Ralh zu Breslau lebte. Spa-
ter ist der Stamm erloschen.
Freih. v. Ledebur , f. 8. IS>8 u. III. 8. 247. — Sigbniacher, V. 76.
EUiing, Freiherren. Ein aus Niederbayern stammendes, nach
dem gleichnamigen Schlosse genanntes Adelsgeschlecht, welches im
14. Jahrh. nach Niederösterreich kam, später zu Uaugsdorf, Schral-
tenthal etc. sass ün'd das Oberst- Krblandkämmerer- Amt in Oester-
reich an sich brachte. — Hans der Eitzinger kommt urkundlich
1318 als Zeuge und Ulrich Eitzinger, geb. 1398 als erster Freih.
vor. l^prselbe soll den Herrenstand 1439 erhalten haben, doch ist
diese Angabe nicht genau nachzuweisen. Der Stamm blühte noch
ins 17. Jahrh. hinein, erlosch aber 22. Mai 1613 mit Philipp Chri-
stoph Freih. v. E., Oberst-Erblandkämmerer in Oesterrcicb, welcher
1581 geboren worden war. Die Namen: Eitzing, Eyzing, Eizing und
Einzing sind übrigens gleichbedeutend, wie. sich deutlich aus dem Ar-
tikel : Einzinger v. Einzing ergiebt. Die dort angeführten IVf ittheilun-
gen Gauhe's nach dem Manuscr. genealog. beziehen sich nach Allem
auf die hier in Rede stehende Familie.
Wi.H.ufrni, II. 8. 379—391.
Eka^t^. Ekenfelil, s. E c k h a r t v. E k e n f e 1 d, S. 27.
Ekcnsteen. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 5. April 1663
für Bernhard Ekensteen. — Mehrere Sprossen des Stammes haben
in der k. preuss. Armee gestanden. Ein v. E. war 1843 k. preuss.
Steuerrath zu Swiuemünde u. der Sohn desselben, Carl Philipp v. E.,
starb 1853 als Lieutenant im k. preuss. 2. Landwehr- Kegimente.
frei/i. V. Lrdebur, I. 8. 198 u. III. 8. 247.
Ekhardsberg. s. Schier v. Ekhardsberg.
Elbel. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, in dessen Hand 1520
Wiltschkau im Kreise Neumarkt war und dessen llauptliuie sich Ebel
V. Tunkendorf schrieb, welches Stammgut schon im 17. Jahrh. an
den Rath zu Schweidnitz verkauft wurde. Hans und Georg v. Elbel
waren noch 1626 Herren auf Keuleudorf u. McJsendorf im Kr. Neu-
markt, so wie auf Tief-Hartmannsdorf im Kreise Schönau, auch hatte
die Familie Grünau rtn Schweidnitzschen besessen. Später ist das
Geschlecht erloschen.
• Sinapiu.%. I. 8. .350 u. II. 8. 610. — Gauh^, II. 251 u. 252. - N. Pr. A. L. I. 8. 121 u.
VJ'2. - Frfiih. V. Uflehur, I. 8. l'.»8. — Siehmacher, I. 61. — r. Meding , III. 8. 151.
Elben^ Eiben eu Elbenberg. Altes hessisches Adelsgeschlecht, wel-
ches schon im 14. Jahrh. vorkam und aus welchem Berthold v. Eiben
der 39. Abt des Stifts Hersfeld war. Dasselbe trug Lehne von Nassau
und gehörte zu den Burgmännern zu Dillenburg. Die Hauptlinie in Hes-
sen erlosch nach Einigen 1536 mit Curt v. E.. während andere ange-
ben, dass noch 1 668 in Hessen eine Familie vonElben — bei Richtigkeit
der Angabe wohl kein anderes, sondern das hier in Rede stehende
Geschlecht — geblüht habe ; doch hatten sich Zweige nach Sachsen
und OstpreuÄsen gewendet, wo dieselben noch längere Zeit forlhlüh-
ten. Hans Abraham v. Eiben wohnte der feierlichen Leichejiproces-
sion der verstorbeneu Gemahlin des Herzogs Friedrich Wilhelm zu
— 79 —
Altenburg bei und Kodameusdiel im Altenbuigischen stand 1688 und
noch 1752 der Familie zu, in Ostpreussen aber hatte dieselbe die
Güter Kaiischken, Linken, Neuendorf, Sachcrau und Transsau erwor-
ben. Nach der Mitte des 18. Jahrhunderts ist der Stamm völlig aus-
gegangen.
Müller, Annal. Saxoii. 8. 47a — Gauht II. S. 252. — Zedier, VII F. S. r.9l. — Hn„nn,'l,
he«<4is<he Üeschichte II. S. 227. — Freih. r. Ledebur, I, S. r.>8. — Sief>iinicfier, I. 143.
Elbenstefn^ s. Niemetz v. Eibenstein.
Elbenil«rf. Ein nur dem Namen nach von v. Ilellbach aufge-
führtes, erloschenes, hessisches Adelsgeschlecht.
r. Hellbach, I. 8. 325. * *
Elckershaisen, Elckershausei^ genannt Klöppel. Altes rheinlandi-
sches, in der Wetterau, im Nassauischen und im Trierschcn vorge-
kommenes Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe Humbracht nach 1800
bi*ginnt. Dieter v. Elckershausen lebte um 1317 und die Urenkel
desselben nahmen sämmtlich nach Anfange des 15. Jahrh. den Bei-
namen: Klüppel an. Johann v. E.^^ genannt von K. starb 157G als
Domherr zu Trier und Joerg WUt^öim K. v. E. war noch 1639 des
deutschen Ordens Comthur zu Ellbigen, Land-Comthur in Schwaben,
k. k. Rath u. Kämm., wie auch Statthalter der Herrschaften Freuden-
thal und Ellenberg in Schlesien. Des Letzteren Bruders-Sohn, Phi-
lipp Adam K. v. E. , wurde Domherr zu Würzburg , verzichtete aber
auf diese Würde 1683 und vermählte sich mit einer Gräfin v. Hatz-
feid und Johann Philipp v, E. genannt K. starb 1685 zu Würzburg
als Senior Capituli. — Der Stamm blühte ins 18. Jahrh. hinein, er-
losch aber 1726 iflit dem k. k. Oberstlieutenant Franz K. v. E.
Uuinbracht, Tab. tÄ. — Schannat, S. 75. — v. Gauhe, I. S. 484. — r. JiattHtein, I. 8.
H-'l. — Salrer. S. 567, 5B8 u. 627. — Frh. v. Ledebur, I. S. 19« u. 199. — Siebmacher, II.
81. - r. Af^dinff, II. 8. 157 u. 1,58. — i^uppl. sii Siebra. W. B. VI. 28.
Elilcnikirf. Lüneburgisches Adelsgeschlecht, von welchem nui
das Wappen: (Schild von Gold u. Roth sechsmal qaergetheilt) durch
das Epitaphium des Abts v. Uaselhorst in der Klosterkirche zu St
Michaelis in Lüneburg von 1642 bekannt ist.
r. Meding, I, «. 143.
Elilerh«rst. Reichsadelsstand. Diplom vom 15. Nov. 1782 für
Johann Ludwig Elderhorst, herzogl. mekleuburg. Geh.-Domainenrath.
r. Ilefner, rueklenb. Adol, 8. 8. u. Rrg&DE.-Bd. 8. 31.
Eldcru, Ellleren« (Schild geviert mit Mittelschilde. Im goldenen
Miltelschilde fünf 2, 1 u. 2,rothe Lilien. 1 u. 4 in Roth fünf silberne
Rauten neben einander: Stammwappen n. 2 u. 3 in Gold drei .^chrä.u;-
rechte blaue, von einem schwarzen Löwen ttberd^cHte Balken). Ltit-
tichsches Adelsgeschlecht, welches Cronendal 1450, Sartl546, Eidern
1555 und Loye 1557, letzteres Gut auch noch 1607 besass. Nebten
Luye hatte dasselbe in der genannten Zeit im Rheinlande auchKirch-
oven im Kr. Heinsberg inne. Später ist der Stamm, von welchem
Fahne eine Abstammung gegeben hat, erloschen. — Es gab übrigens
noch zwei andere Familien dieses Namens, welche ganz verschiedene
Wappen führten, über welche aber weitere Nachweise fehlen. Die
Eine führte nach Siebmacher, II. 113: v. E. Rhcinländisch, in Silber
— 80 —
einen goldenen Querbalken und über demselben eine, unter ihm aber
zwei Reihen Eisenhütchen, die Andere aber in Gold ein rothes Kreuz
und zwischen den Armen desselben je fünf ins Kreuz gesetzte, gol-
dene Steine.
Fahne, II. 8. 38. — Frii. v. Ledebui , I. S. 191». — Suppl, zu Siebin. W. B. I, 7 : Kld«-
reii, Buroue.
Elding ^ T. ■. in Eldiugen.' Altes, im Lüneburgischen begütert ge-
wesenes Adelsgeschlecht, von welchem schon von 1370 sich ein Sie-
gel im Kloster -Archive zu St. Michael in Lüneburg befindet. Die
Familie blühte bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrh. hinein, bis
Hans Ernst v. u. zu Eidingen den Mannsstamm 1672 schloss. Der
Name des Geschlechts ging mit Ursula v. Elding (auf dem Epita-
phium zu Lüneburg Eldingk geschrieben) aus. Dieselbe war mit
Franz August v. Estorff vermählt und starb 1 678.
V. Meding, I. S. 144 u. II. 8. 725.
Elditten^ Elditt^ Eldith. Altes, stiftsfähiges Adelsgeschlecht im
Halberstädtischen, aus welchem CurlLudwig v. Elditten 1728 Joban-
niterordens- Ritter und zum CcWbur von Werben designirt wurde.
Sprossen des Stammes waren bis zur Aufhebung des Hochstifts Hal-
berstadt in der Reihe der Prälaten und Domherren und der letzte
Subsenior des Stifts und einer der Electi waren aus diesem Geschlechte
und zwar die von Jacobi und Siebenkees genannten Friedrich Wil-
helm Leopold V. E. und Carl Ludwig v. E. — Die Familie war im
Magdeburgischen 1760 mit Gross -Saltze im Kr. Calbe begütert und
hatte schon zu Ende des 16. Jahrh. in Ostpreussen die Güter Gielau-
chen und Scharfenort inne, während ein den NamAfl der Familie füh-
rendes Gut derselben zustand. Im 17. u. 18. Jahrb. wechselte in
Folge neu erworbener Güter der Grundbesitz des Geschlechts mehr-
fach und noch 1820 waren in der Hand desselben die Güter Jancken-
walde, Klein-Klingbeck, Podlak und Wobsau.
Jacobi, 1800. I. 8. 157 u. 158. — N. l'r. A.-L II. 8. 123. — Frh. v. Lrdebur, I. 8. 199
u. III. 8. 247. — HalberntÄdUcber 8tia4kaKiidcr — v. Medingy I. 8. 144 u. 145. ~ 8uppl.
XU Siebm. W. B. I. 7. — Tyroff, I. 46 ii. Siebenkees, I. 8. 347.
Elends Elendt^ v. Elendsheini. Reichsadel. Diplom von 1749 für
Gottfried Heinrich Elend, herzogl. holsteinischen Geh.-Legations-Rath,
mit dem Prädicate: v. Elendsheim. Der Stamm hat fortgeblüht und
wurde später in Ostpreussen im Pr. Eylauschen begütert.
Handschriftl. NotiE. — Freih. v. Ledebur, lll. S. 247. — Suppi. zu diebinachers W. -B.
IX. 13: V. RIent.
Elerdt (in Gold drei, 2 u. 1, Tannenzapfen). Eine ursprünglich
bürgerliche Familie in Berlin, aus welcher Christoph Elerdt, später
k. preuss. Oberst, 1688 das Gut Radach im Kr. Sternberg, Provinz
Brandenburg, Reg. Bez. Frankfurt, erwarb. Der ältere Sohn war 1704
k. preuss. Rittm. und der zweite Sohn Fähnrich. — Ein Lieutenant
V. Elerdt im k. preuss. Regim. v. Stechow kommt 1743 mit dem frei-
herrlichen Titel vor und ein Hauptmann Wilhelm Friedrich v. Elerdt
starb 1800 in Curland. — lieber eine Standeserhöhung ist Nüheres
nicht bekannt.
fy-h. V. Ledebur, I. 8. 199.
— '81 —
' El«rn. Reichsadelsstand. Diplom vom 24. Sept. 1638 für den
Leibmedicus D. Johann Eiern zu Lüneburg. Der Stamm hat fortge-
blüht und ein k. preuss. Major v. Klern war 1852 Commandeur des
Spremberger Bataillons des 12. Landwehr- Regim.
Frtih. V. d. KnesebfCk, 8. 123. — Freift. r, bedebur, 1.8. 19^ und IM. S. 247.
Elfen^ s. Elfen v. Painiigl.
Elger r. Elgenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand, piplom von 1 808
für Franz Elger, k. k. Unterlieutenant bei Freiherrn v. Vogelsang-
Infant.
Megtrle r. Mühlfeld, Erg.-Bd. S. 277.
Elgger ?. rr«hberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1816 für Carl Elgger, k. k. pensiouirten Generalmajor, mit demPrä-
dlcate: v. Frohberg.
Mtgerle 9. Mühlfeld, Ergäna.-Bd. 8. 276.
Eliaty Ritter wA fidle. Reiclis-Ritterstand. Diplom von 1789 für
Paul Eliat, Grosshändler zu Niescheu in. Klein -Russland, mit dem
Pr&dicate : Edler v.
Handsehiiftl. Notis. ~ Suppl. sa 8iebm. W. B. XI. 6.
Eliatsckeck r. Siebe nbirg^ Vreilierren. Erbländ.-österr. Freiherrn-
stand. Diplom vom 19. April 1851 für Wenzel Eliatscheck Edlen v.
Siebenbnrg, k. k. Feldmarschall -Lieutenant u. Militair-Gommkndeur
für Tirol u. V^orarlberg. Derselbe, geb. 1779, war als k. k. Oberst u.
Regiments-Commandant 11. August 1834, in Anerkennung einer mit
Auszeichnung vollendeten 38jährigen Dienstzeit, mit dem Prädicate:
Edler v. Siebenburg, in den erbländ.-österr. Adelsstand erhoben wor-
den, war dann zum General und Truppenbrigadier in Tirol gestiegen,
erlangte später die im Eingange des Artikels angegebene hphe Stel-
lang und trat hierauf 1850, nach fast 55jähriger Dienstleistung, in
den Ruhestand. Aus seiner Ehe mitFranzisca Romana Willner, gei>.
1796, verm. 1815, entsprossten, neben drei Töchtern, den Freiinnen:
Charlotte, geb. 1816, Emilie, geb. 1825, und Gabriele, geb. 1830,
drei Söhne, die Freiherren: Eduard, geb. 1818, Hugo, geb. 1831 u.
Maximilian, geb. 1839. — Freih. Eduard, k. k. Hauptmann, ver-
mählte sich mit Mathilde Institori Edlen v. Mossocz, geb. 1833, aus
welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Elisabeth, geb. 1856 und Fran-
zisca, geb. 1^858, drei Söhne stammen: Hugo, geb. 1853, Eduard, geb.
1854 u. Rudolph, geb. 1855.
Geueal. Taschenb. der frelh. Haus. 1857 8. 169 u. 170 u. 18ä9. S. 171 u. 172.
Elkai T. Elkansberg. Erbländ.-österr. Adelsstand mit dem Prä-
dicate: V. Elkansberg. Die Familie E. v. E. in Wien wurde 1825
in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. Dieselbe gehört
ilem Wappen nach: (in Blau ein silberner Sparren, welcher rechts
von einem Mercurstabe , und links von einem im linken Obereck be-
gleiteten Stern beseitet ist und unter welchem in Wasser auf grünem
Dreiberge ein in der linken Kralle einen Stein haltender Kranich
steht) wohl zu dem Handelsstande.
W. B. d. Kirr. Bayern. X. 20 — v. Hefner, T»ayer. Adel, Tai». 84 u. S. 76.
Knetehke^ Dfutsdi. AdeU-I^ox. \\\. 6
- 82' ^
Ellebrtcht. Ein ursprfinglich westphftlisches Adelsgeschlecht,
welches später nach Ostprenssen and Dänemark gekommen ist. An-
ton Günther Y. E. war 1651 kurbrandenhnrgischer Oberstwachtmei-
ster bei dem Regimente Witgenstein nnd später k. dänischer General-
lieutenant und Casimir Heinrich v. E., k. preuss. Major,^ besass 1737
und noch 1752 die Güter Sporwitten und Waldhansen. Nach dieser
Zeit ist der Name erloschen.
9. Steinen, I. Tab. 18 u. 8. 936. — N. Pr. A. - L. V. 8. 145. - Freih. r. Ledehur, I.
8. 199.
Ellen. Ein zum Fuldaischen Lehnshofe gehöriges, schon 1451
vorgekommenes Adelsgeschlecht.
Schannat, I. 8. lU. — v. Meeting, L 8. 145.
EUenbacli , Elnbach (Schild von Silber und Roth in vier Reihen,
jede von dr^i Steinen, geschacht mit einer den ersten Platz der obern
beiden Reihen, also ein Sechstheil des Schildes einnehmenden, mit-
hin läuglicht schmalen, rothen Vierung, welche mit einer silbernen
Lilie belegt ist). Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, welches v.
Uattstein im grossen Specialregister zu dem Adel des Niederrheins
rechnete, und welches mit dem ebenfalls schwäbischen Adelsge-
schlechte y. Eilerbach, s. jden betreffenden Artikel, wie die Wappen
ergeben, nicht zu verwechseln ist. — Der Stamm blühte noch ins
17. Jahrb. hinein, bis Johann Diether von Eilenbach, Amtmann zu
Winterberg (im Kr. Andernach), 1603 denselben schloss.
Humbracht, 8. 289. — Sckannai, 8. 75. — Frh. v. Ledebur , I. 8. 199. — r. Meding.
II. 8. 158 u. 159.
EUenbergi EUenberger. Niederländisches Adelsgeschlecht, aus
welchem besonders im 17. Jahrb. Johann Carl v. E. bekannt worden
ist. Derselbe diente zuerst mit Auszeichnung in der k. dänischen
Armee, trat dann als Generalmajor in k. gross-britannische Dienste,
wurde den Alliirten in den Niederlanden gegen Frankreich zu Hülfe
geschickt, sollte 1694 die Festung Dixmuyden vertheidigeu, übergab
aber dieselbe, gegen ausdrücklichen Befehl seines Kriegsherrn, an
den französischen Marschall Villeroy und bahnte demselben denWeg
zur Beschiessung der Stadt Brüssel. Vor ein Kriegsgericht gestellt,
traf ihn der strengste Spruch desselben. Später wurden wegen seiner
früheren Verdienste die eingezogenen niederländischen Güter den
Kindern zurückgegeben. Nach Allem gehörte zu seinen Nachkommen
der k. preuss. Geh.-Rath v. Ellenberger, welcher 1725 in den Ruhe-
stand trat und noch in demselben Jahre zu Berlin starb. Sein gros-
ser Reichthum fiel, da er unvermählt gewesen, an seine Verwandten.
Europ. Fama. VIT. 8. 733 ii. 798. — Oauhe, 11. S. 252 a. 253.
EUeili«fen. Ein im Hraunschweigischen begütert gewesenes Adels-
geschlecht, dessen letzter Sprosse in der ersten Hälfte des 14. Jahr-
hunderts bei einem Streite mit dasselschen Bürgern umkam.
Lettner, dasselsche u. cinri-ckMche Chronik, 8. 165. a. u. 6. — r. UeUback, T. 8. 826.—
SiebfHoeker, II. 124: ▼. B.. Braunschweigisch.
Elteirieder. Im Königr. Bayern anerkannter Adelsstand. Aner-
kennungsdiplom vom 24. Februar 1819 für Franz Xaver Jgnaz Leon -
hard v. Ellenrioder, Fürstl. Oettingcn-Wallersteinischen Justiz- und
— 83 —
Canzlei - Director und Geh.-Rath. Derselbe hatte 1813 von dem
Fürsten Anselm Maria v. Fugger-Babenhausen, kraft des demselben
zustehenden grösseren Comitivs, einen Adelsbrief erhalten.
p. Lang. Nachtrag, 8. 95. — W. B, des Kgr. Bayern, V. 24. — r. Hefner, bayer. Adel
Tab. 84 u. S. 75. — Kneichk« , III. H. 121.
Eller (Schild v. Blau und Gold um ein rothes Herzschild gestän-
dert). Altes, aus dem Stammhause Eller im nassauischen Amte Ha-
damar stammendes, rheinländisches und westphälisches Adelsge-
schlecht, welches auf Schraffenberg im Kr. Opladen schon 13ö4 sass,
1424, neben einem gleichnamigen Gute im jetzigen Kreise Düsseldorf,
die Güter Blick und Elbroich in demselben Kreise, so wie Buntebroich
inne hatte und im 16. und 17. Jahrb. mehrere andere Güter erwarb.
In Westphalen war bereits 1572 Summern im Kr. Iserlohn in der
Hand der Familie und zu dieser Besitzung kamen im 17. Jahrhundert
Bustede im Kr. Bünde, welches noch 1810 dem Geschlechte gehörte
und mehrere andere Güter, auch erlangte die Familie die Würde ei-
nes Landdrosten der Grafschaft Ravensberg. — Wolf Ernst v. Elier,
gest. 1680, war kurbrandenb. Geh. Kriegsrath, General, Oberster
Ober zwei Regimenter, Gouverneur von Minden und Sparenberg etc.
Derselbe war mit Juliane Charlotte v. Calcumr gen. Leuchtmar, ver-
mählt, aus welcher Ehe mehrere Kinder stammten. Einer seiner
Nachkommen war 1806 Drost zu Berum im Ftirstenthume, Ostfries-
land und ein Anderer k. preuss. Major im Regim. v. Hagken zu Ah-
len. Letzterer starb 1813 und hat den Stamm geschlossen.
N. Pr. A.-L. II. 8. 122 u. 128. — Fahne, I. S. Hl u. II. S. 37 u. 88. — Frh. v. Ledebur,
I. 8. 199 u. III. 8. 247. — Siehmaeher, II. 119: v. E., Rheinlandisch.
EUer-Ebersteii^ Vreiherren^ s. im Artikel: Eberstein, auch Frei-
herren, S. 8 und 9, sowie W.-B. d. Preuss. Monarchie, III, 13.
Ellerhacli. (Schild von Gold und Grün geviert, ohne Bild). Altes,
schwäbisches Adelsgeschlecht, welches schon im Anfange des 12.
Jahrb. vorkam und welches, wie das Wappen deutlich zeigt, von der
ebenfalls schwäbischen Familie v. Ellenbach^ s. S. 82 ganz verschie-
den war. Zu demselben gehörte Burchard v. Eilerbach, welcher 1 404
als Bischof zu Augsburg durch Streitigkeiten mit den Bürgern und
Domherren zu Augsburg und mit den Herzogen in Bayern das Hoch-
stift in grosse Misshelligkeiten brachte. — Der Stamm erlosch gegen
Ende des 16. Jahrh und wurde von dem Geschlechte v. Ulm beerbt,
welches 1622 bei Erhebung in den Freiherrnstand das Ellerbachsche
Wappen, s. Feld 2 des Freih. v. Ulmschen Wappens, in sein Wappen
aufnahm, *
Hühner, Hlttor. polit.. VII. 8. 367. ~ Qauhe , II. 8 2.^3. — Siebmacher, II. 91. —
Matth. a. Bapp<>nheiin tr. de origiiie et fütuilia Dotniiioriim de Calatiti , 8. 811. — Salvfr,
8. Sil. — V. Meding, III. 8. 165. — v. Hefner, ausgeat. schwäbischer Adel, Tab. 2. 8. 10.
Eitert, Ellerdt (in Roth ein seine Jungen fütternder, weisser Pe-
lican). Ein in Ostpreussen vorgekommenes, von der Familie v. El-
lerts, s. S. 84 wie das Wappen ergiebt, ganz verschiedenes Adelsge-
schlecht, welches Plathen im Kr. Osterode 1704 und noch 1733,
Alt- und Neu-Pockracken im Kr. Tilsit 1775 und Kissitten im Kr.
Pr- £}r]au 1785 inne hatte. — Plathen besass 1 704 Christian v. E., k.
J)reu8s. Oberst-Lieutenant, welcher den Stamm durch zwei Söhne,
6*
~ 84 —
Michael und Adam v. E. fortsetzte. Friedrich Wilhelm v. Ellert, k.
preuss. Oberst, starb 2. April 1792 und war wohl der Letzte seines
Stammes.
N. Pr. A.-L. V. 8. 445. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 199.
Ellerts (Schild geviert : 1 in Blau eine goldene Sonne; 2 und 3
in Roth ein silberner Pfahl und 4 in Blau ein goldener Mond). Ein
im Kgr. Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches mit den
Familien v. Elerdt und v. Ellert, s. die angegebenen Wappen, nicht
zu verwechseln ist. Ein Sprosse desselben war 1843 Bergrath und
Justitiar in Dortmund und 1847 Geh. Justizrath in Berlin und ein
Fräulein Sophie v. Ellerts 1843 Canonissin im Stifte Gesecke.
N. Pr. A.-L. II. 8, 128 u. VI. 8. 137. - Frh. v. Ledebur, I. 8. 199 u. III. «. 247.
Ellgai^ s. Bodeck, Bodeck zu Elgau, Bd. I. S. 504— 506.^
Ellgier n Ehrenwerth. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1788
für Gabriel Ellgier, General-Commissair der Scipionischeu Herrschaft
Skolot, mit dem Prädicate: v. Ehrenwerth.
Megerle r. Mühl/fldy Ergänz.- Bd. 8. 278.
Ellgitli; s. Kloch auf Ellguth, Freiherren.
« Ellingen. Altes, längst erloschenes, märkisches Adelsgeschlecht,
aus dem gleichnamigen Stammsitze beiPrenzlau, welches vom 13. bis
15. Jahrh. urkundlich vorkommt. Busso, Drosekin et Gerhard Mili-
tes de Ellingen erscheinen 1286 in eioem Boitzenburgischen Kloster-
briefe, und Otto de Ellinghen, Schenk der Markgrafen von Branden-
burg, tritt 1288 als Zeuge in der Schenkung der Markgrafen Otto
und Conrad tlber ein Talent jährlicher Kente an das Sabinenkloster
auf. Janicke v. Ellingen lebte 1375 auf seinem Rittersitze in Kla-
kow und Parseyne v. E. war noch 1431 Zeuge bei dem Kaufe über
Strehl zwischen Claus, Wilke und Otto Gebrüder v. Arnim und Claus
Schnitzen.
Grvndemann, 8. 187. — Codex Bräiideiib. XIII. 8. 39 u. 225. — N. Pr. A.-L. V. 8. 146.
ElirichshauseB^ Elrichshausen^ fi-eiherren. Eins der ältesten frän-
kischen Adelsgeschlechter, welches dem ehemaligen Reichsrittercan-
ton Ottenwald in Folge deiner Besitzungen, so wie auch, früher dem
Canton Kocher in Schwaben einverleibt war und welches bei vielen
deutschen Hochstiften und im deutschen Orden vielfach aufgeschwo-
ren hat. Das gleichnamige Stammhaus liegt in Franken und auf dem-
selben soll die Familie schon in früherer, dunkler Zeit gelebt haben.
Für das Alter derbelben spricht hinlänglich das geschichtlich Fest-
stehende: Siegfried v. E. war schon 1286 Fürst-Bischof zu Augsburg
und Conrad v. E. von 1441—1450, so wie Ludwig v. E. von 1450
bis 1467 Fürst und Hochmeister des deutschen Ordens. — Die forl-
laufende Stammreihe des Geschlechts fängt mit Conrad v. E. an, wel-
cher um 1380 Landrichter, Praefectus der Grafschaft Greispach war,
sich mitCatharina v. Seckendorff vermählt hatte und 1424 starb. Die
Nachkommen desselben stifteten die Linien zu Schopfloch, Breiteuau,
Lobenbach etc., welche im Laufe der Zeit wieder erloschen, während
der Hauptstamm dauernd fortblühte und sjiäter Hans Christoph v. E.,
gest. 1617, verm. mit Anna Maria v. Eysac, das ganze Besitzthum
— 85 —
des Stammes in seiner Hand hatte. Die Enkel desselben, die Söhne
des Johann Friedrich v. E., gest. 1656, k. schwed. Oberstlieutenants
and Commandanten zu Bobenhauseu und Ritterraths des Cantous
Otteuwald, zuerst mit Sophia Truchsess v. Wollmershausen und dann
mit Anna Dorothea v. Adelsheim vermählt: Johann Friedrich und Jo-
hann Christoph v. E., stiften zwei neue, noch bestehende Linien, Fe-
sterer die ältere zu Neidenfels, Letzterer die jüngere zu Assumstadt.
— Die ältere Linie, früher die neidenfelser, heisst jetzt die jaxthei-
mer und umfasst die Nachkommenschaft des Johann Friedrich v. E ,
gest. 1675 und vermählt mit Johanna Sibylla v. EUrichshausen-Lo-
benbach. Von ihm läuft die Stammreihe seiner Linie, wie folgt, fort:
Albrecht Friedrich: Barbara Sophia Cordulav. Würzburg; — Carl Lud-
wig zu Neidenfels und Satteldorf, geb. 1701, fürstl. Würzburgischer
Hauptmann: Elisabeth Antonia Freiin v. Bibra, verm.* 1733, gest.
1746; — Ludwig Wilhelm Philipp, gest. 1792, Herr auf Neidenfels,
Jaxtheim etc.: Caroline Amalie Luise Senft v. Sulzburg; — Carl
Gottfried Wilhelm, gest. 1851, Herr auf Jaxtheim und Antheil Ma-
tzenbach im Kgr. Württemberg; Louise v. Falkenhausen, geb. 1780,
verm. 1803; — Freiherr Gottfried, geb. 1814, jetziges Haupt der äl-
teren, jaxtheimer Hauptlinie, Herr auf Jaxtheim und Antheil Matzen-
bach, k. württemb. Rittmeister, verm. 1834 mit Amalia Freiin w. Stet-
ten, geb. 1817. Die beiden Schwestern des Freih. Gottfried sind:
Freiin Maximiliana, geb. 1808, Stiftsdame zu Oberstenfeld und Freiin
Luise, geb. 1810, verm. 1833 mit dem Doctor medic. Stettenbacher
zu Pappenheim. — Die jüngere Haupt-Linie zu Assumstadt, welche,
s. unten, durch drei Söhne des Freiherrn Eberhard Ludwig, die Frei-
herren Wilhelm, Ernst und Carl, sich in drei Speciallinien : die äl-
tere assumstädter Speciallinie, die mittlere, auch maisenhölder und
die jüngere schied, umfasst die Nachkommenschaft des Johann Chri-
stoph V. E., gest. 1 690, verm. mit Maria Cunigunde Kolbin von Rhein-
dorf. Von ihm läuft die Stammreihe dieser Linie, wie folgt, fort:
Johann Friedrich: Juliana Magdalena Freiin v. Neipperg; — Eber-
hardt Friedrich Wilhelm, Herr auf Assumstadt und Züttlingen : Ca-
tharinav.Gemmingen-Hornberg; — Eberhard Ludwig, gest. 1799, k. k.
Kämm, und Rittmeister: Philippine Marie Caroline Freiin Schilling
V. Canstadt, gest. 1837; — Wilhelm Julius Ludwig, gest. 1832, älte-
rer Sohn des Freih. Eberhard Ludwig und Stifter der älteren assura-
stftdter Speciallinie, Herr auf Assumstadt, k. württemb. Kämm, und
'Dirc^r des forstwissensch. Instituts zu Hohenheim: Wilhelmine
Grf. V. Gronsfeld-Diepenbroick zu Limpurg-Sontheim, gest. 1858
(war in zweiter Ehe vermählt mit Ludwig Grafen zu Erbach-Schön-
berg); — Freih Alfred, geb. 1819, Haupt der älteren assumstädter
Speciallinie: k. württ. Hauptmann. Die drei Brüder des Letzteren
sind, neben drei Schwestern, von welchen die niittlcre. Freiin Mal-
wine, mit Werner Freih. v. Spörcken, hannov. Ritterguts-Besitzer,
vermählt ist: Freih. Otto, geb. 1821, k. k. Rittm.; Freih. Ernst, geb.
1822 ü. Freih. Carl, geb. 1823, k. württ. Oberlieutenant. —Die mitt-
lere assumstädter (maisenhölder) Speciallinie, bildet Freih. Friedrich,
— 86 —
geb. 1792, mittlerer Sohn des Freiherren Eberhard Ludwig, s. oben
und Bruder der Freiherren Wilhelm und Ernst, grossh. bad. Kam-
merherr und Geh. Rath, verm. 1819 mit Henriette Freiin v. Schil-
ling V. Cinstadt, gest. 1840. — Der Stifter der jüngeren assumstäd-
ter Speciallinie war Freib. Ernst, gest. 1855. k. württemb. General-
major und erster Adjutant Sr. Maj. des Königs, verm. mit Mathilde
Grf. V Beroldingen, geb. 1807. Aus dieser Ehe entsprossten, neben
zwei Töchtern, Freiin Pauline, geb. 1825, verm. mit Hermann Freih.
V. Gemmingen-Hornberg zu Babstadt und Freiin Wilhelmine, geb.
1833, zwei Söhne, Freih. Carl, geb. 1829, k. württemb. Oberlieute-
nant u. Freih. Joseph, geb. 1832, k. württemb. Lieut. bei der Leib-
garde zu Pferde.
Fasforius, Fraueon. rcdiviva, 8.458.— TTarfknoch, Alt- und Neu-Preiissetj, II. cap, 2. —
(rauhe, I. 8. 4.'<5. — v. Hattgtein, II. .S. 8«> ii. Tab. l. — Bittd ermann , Catiioii Ottenwald,
Tab. 208-'il7. — *Sa/r«r, S. -Ji<6, 310 u. 311. — N. Geueal. Handbiicb, 1777 8. 58 u. 59 uud
177S I. S. ."ie— 58. — Mader , reichsrittrrschaftl. Magaiin, XII. 8. 476. — N. Pr. A.-L. II.
8. vr.\. — Catt , Adelsbucb d. Kgr. Württeml». 8. 182—187. — Oeneal. Taschenb. d. freih.
Häuirr, 1S49 S. 104—107. IS'.MS. 104-106 ii 1857 8. lTO-172, — Frh. r. Ledfbur, I. 8.199
H. 200. - Siebmacher, I. 108: v. Klrichshaus^ii, Fränkisch. — v. Meding, II. 8 159: v. KI-
rubohnuHCu. — Stippl. zu 8iebni. W.-H. II. 15. — Tiiroff , I. 63 u. Siebenkee», 1. 8. 347 u.
348. — W.-B. d.' Kgr. Wörttemb<rn Nr. Sl u. 8. 27:* Freih. v, B. — ». Hefner, württemb.
Adel. Tal». H n. 8. 7 — Kneichke, I. S. 137 u. 138.
Ell«. Ein ursprünglich Wälschtirol angehörendes Adelsgeschlecht,
welches im 16. Jahrh. nach Niederösterreich kam und hier bis gegen
die Mitte des 18. Jahrh. blühte, in welcher Zeit dasselbe 3. Sept.
1746 mit Joseph Anton v. Ello erlosch.
Mhigrill. II. 8. 391 u. 392.
Ellr«dtj auch Vi-eiherreii und ttrafen. (Freiherrliches Wappen:
Schild geviert mit Mittelschilde. Im rothen Mittelschilde ein schräg-
rechter, mit drei rothen Rosen belegter, silberner Balken. 1 und 4
in Silber ein rechtssehender, schwarzer Adler und 2 und. 3 von Blau
und Silber sechsmal quergestreift. Gräfliches Wappen : Schild drei-
mal der Länge nach und einmal. quer getheilt, 8feldrig mit Mittel-
schilde. Der Mittelschild und die Felder 2, 3, 6 und 7, somit die
mittleren Felder des Schildes, zeigen den Mittel- und den Haupt-
schild des freiherrlichen Wappens ; 1 uud 8 in Silber ein schrägrech-
ter, wellenweise gezogener, rother Balken und 4 und 5 in Roth eine
weisse Kirche mit nach rechts stehendem, spitzigen Thurme. Adeli-
ges Wappen nach demDiplome von 1764: Schild mit Schildeshaupte.
Im silbernen Schildeshaupte drei neben einander stehende, sechsblftt-
terige, rothe Rosen. Schild durch eine aufsteigende Spitze lÄ^Apet
Felder getheilt : 1 und 2, reclits und links, in Blau ein einw&ijta?^^
kehrter, goldener Löwe und 3, in der Spitze, in Silber ein goldäf>i^4
wehrter, schwarzer Adler). Reichs-Freiherrn- und Grafen- uiid*
Reichsadelsstand. Freiherrn-Diplom von 1759 für Philipp Ellrodt,
raarkgräfl. brandenb.-bayreuthschen Geh. Rath etc.; Grafendiplom
von 1763 für denselben und Adelsdiplom von 1764 für Wolfgang
Friedrich Ellrodt, markgräfl. Brandenb.-Bayreuthschen Regierungs-
rath. - Philipp Graf v. Ellrodt , Herr auf Reipolzkirchen, starb
1. Jan. 1767, nachdem sein einziger Sohn, Friedrich Gr. v. E., Herr
auf Neudrossenfeld, markgr. Brandenb.-Bayreutli. w. Geh. Rath und
Comitial-Gesandter zu Regensburg, ohne männliche Nachkommen zu
— 87 —
hinterlassen, schon 23. Nov. 1765, also vor dem Vater, gestorben
war : somit ist der gräfliche Stamm mit dem Empfänger des Freiherrn-
und Grafen-Diploms wieder ausgegangen. — Wolfgang Friedrich
V. EUrodt, s. oben, soviel bekannt Braders-Sohn des Grafen Philipp,,
setzte seine Linie, in welche er dei) Adel gebracht hatte, fort und
von ihm stammen die später in Prenssen vorgekommenen v. Ellrodt
ab. Tyroff gab 1791 das Wappen eines Fttrstl. Brandenburg. Kam-
merherrn und Majors v. E. und Siebenkees sagt, dass im^ genannten
Jahr ein v. E. k. preuss. Major und ein anderer Hauptmann gewesen
sei. — Später, 1806, standen zwei Gebrüder v. E'. in der k. preuss.
Armee. Der Eine war Stabs-Capitain und Werbe-Inspections-Adju-
taut, trat 1807 aus dem activen Dienste nnd lebte noch 1830 zu
Frankfurt a.M., der Andere aber schied 1820 alsCapitain und Kreis-
officier bei der Gensdarmerie aus dem Dienste, lieber ein weiteres
Fortblühen der Familie fehlen Nachweise.
N. Pr. A.-L. II 8. 123. - Frh. v. Ledebur, I. 8, 200 n.. III. 8. 247. — Suppl. su Sieh-
machers W.-B. JI. 17: v. Kllrud auf u. su Droüeu ; III. 19: Gr. v. E. xu Keipoltskirchen und
III. 2 : Freih. v. E. ~ Ttirof, 1. 65; v. E. u. Siebenkees^ I. S. 8«.— KntMchke, III. S. 121
u. 122.
Ein. Fränkisches, schon 1260 vorgekommenes, durch Besitz der
Güter Rimpach, Klingenberg etc. der reichsunmittclbaren Ritterschaft
des Cantons Rhön-Werra einverleibt gewesenes, mit Wilhelm v. E.,
Herrn zu Klingenberg, 1444 erloschenes Adelsgeschlecht.
Biedermann, Cniiton Rhon-Werra, Tab. 385.
Ebne. Altes, braunschweigisches, aus dem Stamme der Freiher-
ren V. Bederkasse entsprossenes Adelsgeschlecht, welches mit Johann
V. Elme 1485 erloschen ist.
Mtuihard, S. 223.
ElnieUt Ein früher im Braunschweigischen und Oldenburgischen
vorgekommenes Adelsgeschlecht,, welches vor Musshard's Zeiten im
Bremenschen angesessen war.
Muuhard, 8. 294.
Elneid^rf^ auch fi'eiherren. (Schild von Gold und Roth fünf-
oder sechsmal quer gestreift). Altes, stiftsfähiges, oldenburgisches
nnd osnabrückisches Adelsgeschlecht, dessen Freiherrenstand, nach
Angabe der Familie, mindestens seit dem 17. Jahrhunderte aus einem
kaiserlichen Documente für die Söhne des Otto v. Elmendorff, die
beiden Freiherren Franz Anton Diedrich und Friedrich Caspar Adolph,
nachzuweisen Ist. Dasselbe soll, der Sage nach, im Anfange des 10.
Jahrb. sich aus Norwegen, wo es den Beinamen der: Starken ge-
führt habe, an der Nordsee zu Jadelehe im Rüstlinger Lande nieder-
gelassen haben. Im 11. Jahrh. lebten, so fährt die Sage fort, zwei
Brüder Elmo des Stammes am Elmeudorfer Meer (Zwischenahner
See), wo dieselben auf dem Ammerlande in der GrafschaftOldenburg
grosse Besitzungen mit der Gerichtsbarkeit zu Zwischenahn undEde-
wecbt inne hatten. Der See wurde nach der Familie das Elmeudor-
fer Meer genannt und noch jetzt findet sich in dieser Gegend ein
Dorf Elmendorf und eine Waldung, das Elmendorfer Holz. Von den
erwähnten Brüdern wohnte der Eine auf der Barg zu Zwischenahn,
^ 88 — .
der Andere zu Elmendorf, auf drei Hügeln, welche noch unter dem
Namen: Dreiberge vorkommen. 1134 entstand zwischen Beiden
Fehde, in welcher der Eine, ungewiss ist, welcher, im Zweikampfe
fiel. Der Ueberlebende, mit dem Kirchenbanne belastet, floh nach
£lmeloh in der Grafschaft Delmenhorst bei Bremen, wo er anfangs
einsam lebte, bis er vom Erz-Bischofe zu Bremen, unter dem Ver-
sprechen, den Kirchenbann ihm abzunehmen, umHttlfe in einer Fehde
mit den Herren v. Hodenberg und dem Grafen v. Hoya angegangen
wurde. Auf den Ruf des Elmendorfer kam bald viel Kriegsvolk zu-
sammen, mit welcliem der Feind überfallen und nachdem Bremen
entsetzt worden war, hinter Hoya zurückgetrieben wurde. Dieser
Elmendorfer soll später eine Burg im Weserstrome erbaut haben und
dann in einem Kloster gestorben sein. 1287 tritt Diedrich v. Elmen-
dorpe als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Rastede auf und von
ihm an beginnen die sicheren Nachrichten über die Familie. Im An-
fange des 14. Jahrb. lebte ein Zweig derselben auf seinen Gütern in
der Grafschaft Vechta und namentlich auf der Elmendorffs-Burg, wel-
che, als Vechta später befestigt wurde, in den Bereich der Stadt kam
und seit 1421 war das Gut Füchtell bei Vechta fortwährend das
Stammgut und der Familiensitz des Geschlechts. Sprossendes Haupt-
stammes haben mehrfach in den Hoch- und Domstiften Hildesheim,
Paderborn, Lübeck und Osnabrück, so wie zu allen Zeiten bei der
Münsterschen und Osnabrückischen Ritterschaft aufgeschworen, auch
zog ein zweiter Sohn des Herbordt des Aelteren 1560 mit dem Her-
zoge Kettler nach Curland und wurde der Stifter der noch inCurland
blühenden Speciallinie der Familie. — Die urkundlich feststehende,
fortlaufende Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Herbordt dem
Aelteren, welcher 1532 mit Gusta v. Langen, genannt Kreyenribbe,
vermählt war und läuft, wie folgt, fort: Herbordt der Jüngere, gest.
1608, ältester Sohn Herbordts des Aelteren: Anna v. Manell a. d.
Hause Landeck, verm. 1573; — Johann, gest. 1654: Margaretha
V. Duythe a. d. Hause Landeck, vermt 1606; — Arnold, gest. 1679:
Sophie Mete v. Kobring a. d. Hause Daren, verm. ie'41 ; Johann Otto,
gest. 1708: erste Gemahlin: Catharina Elisabeth v. Lipperheide a.
d. Hause Ihorst, verm. 1678 und zweite Gemahlin: Anna v. Dorgelo,
aus d Hause Bretberg, vem. 16^5; — Franz Anton Diedrich, gest.
1744, Sohn des Johann Otto aus erster Ehe: Maria Friederike
v.Dumpfstorff a. d. Hause Halstenbeck, verm. 1709, gest. 1753 (der
Sohn Johann Olto's aus zweiter Ehe: Friedrich Caspar Adolph, verm.
mit Maria Hedwig Grf. v. Waffenberg, starb 1767 als k. k. General-
major der Infant, ohne Nachkommen); — Caspar Franz, gest. 1779,
kurcöln. Kammerh. u. w. Geh. Rath: zweite Gemahlin: Franzisca He-
lena v.d.Hs^enad.HauseOpherdicke, gest. 1773; —Maximilian, gest.
1836: Maria Anna Freiin v. Wrede zu Amecke verm. 1797; —
Franz Freih. y. Elmendorff, Herr zu Fuchtel, Elmendorffsburg, Gr.
Arkenstede, Vosshagen, Welpe, Vehr etc., 1855 (neuere Nachrichen
Ober die Familie fehlen) Haupt des Stammes, grossh. oldenbug.
Kammerh., verm. 1835 mit Luise Frciiu Spiegel v, Desenberg-Bor-'
— 89 —
linghausen, Erbin zu Borlinghausen und Willebadessen, aus welcher
Ehe, neben zwei Töchtern, Freiin Caecilie, geb. 1836 und Freiin
Maria, geb. 1838, ein Sohn entspross: Freih. Franz, geb. 1837..—
Die dr-^i Brüder des Freiherrn Franz sind, neben einer Schwester,
Eleonora verw. Freifrau v. Bösclager-Eggermühlen , Freih. Carl,
grossh. oldenb. Kanins rherr und Hauptmann; Freih. Friedrich, k,
bannov. IJeut. a.D. (hat sich im Staate Illinois angekauft) undFreih.
Ludwig, Herr zu Müdlinghoven und Dahlhoff; grossh. oldenb. Haupt-
mann a. D. und Kammerjunker, verm. 1844 mit Maria Freiin v. Ker-
kering-Borg, aus welcher Ehe, neben zwei Töchternj M&ria, geb. 1845,
und Franzisca, geb. 1848, drei Söhne stammen: Otto, geb. 1846,
Carl, geb. 1849 und Maximilian, geb. 1851. — Von dem Bruder des
Freiherrn Maximilian, dem Freiherrn Christoph, geb. 1774, Domherrn
zu Lübeck und Paderborn, entspross en aus der Ehe mit Luise Roh-
den eine Tochter, Caroline und zwei Söhne, Ferdinand und Ludwig.
— Durch Besitz eines Burgmannshofs in Quakenbrück im Osnabrück-
seben gehört die Familie auch im Kgr. Hannover zu dem ritterschaft-
lichen Adel der Osuabrtickischen Landschaft.
F^k. 9. Krohuf, I. 8. 268 u. 269 ii. 8. 389. — N. Pr. A.-L. II 8. 123 n. 124. - Frh'
9. d. Kne$«b€Ck, 8. 123. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 200. ~ W.-B. d. Kgr. Haiinov. C. 38
n. 8. 6. ^
ElneMreich. Eine schwedische Adelsfamilie, aus welcher ein Ca-
pitain v. E. 1815 aus k. schwedischen Diensten in die k. preuss. Ar-
mee eintrat. Derselbe stand später bei der 4. Invaliden-Compagnie
zu Wolgast.
N. Pr. A.-L. II. 8. 124. — Frh. v. Ltdebur, 1. 8. 200.
ElniershaBsen^ Ellmcnüiausen^ Elniershaus. Ein in den Diemel-Ge-
genden Hessens, im Paderborns(;hen und im Lippeschen ansässig ge-
wesenes, wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. ausgegangenes
Adelsgeschlecht. Die v. Eimershausen kommen 1268 als Burgmän-
ner zu Schwalenberg vor; Jutta v. E. war gegen Ende des 15. Jahrb.
mit Albrecht v. Haxthausen vermählt, auf dessen Nachkommen der
Name Eimershaus als Taufname überging und Rave Wilhelm v. E.
und Heinrich Wilhelm v. E. gehörten noch 1649 zu der Ravensber-
gischen Ritterschaft.
N. Pr. A.-L. V. 8. 146. — Frh. r. L^debur, I. 8. 200.
Elmpt^ auch freiherren und ttrafen. Reichsgrafenstond. Kur-
pfälzisches Reichsvicariats-Diplom vom 25. Mai 1790 für Johann
Martin v. Elrapt, k. russ. General-Lieutenant, General-Commandan-
ten in Liefland, Erb-Starosten zu und auf Luschosno etc. — Altes,
rheinländisches Adelsgeschlecht, welches den Namen von der Burg
Elmpt im Geldernschen bei Erkelenz angenommen hatte und dessen
späterer Stammsitz Burgau im Herzogthume Jülich bei Düren war.
Letzterer Sitz war ein Lehn von Heinsbergund hiess früher Au, Auwe,
später Burg zu Au, woraus dann zusammengezogen der Name Burgau
entstand. Schon 1233 kommt Gobelo v. Elmete in einer geldern-
schen Urkunde vor und Wilhelm v. Elmpt wurde 1475 mit dem
Schlosse und der Herrlichkeit Burgau belehnt. Derselbe hatte sich
mit einer v. Auwe, Erbtochter zu Burgau, vermählt und sein Sohn
. - — 90 —
JühaoD folgte im Besitze vonRurgau. — Die fortlaufende Stammreibe
beginnt mit Ueinricb Adam v. £., Herrn zu Burgau, belehnt 1560
und von 1572—1577 Fürstl. Jülichscher Schenk. Derselbe hatte
sich 1591 mit Cäcilie v. Bongard vermählt, welche 1594 als Wittwe
vorkommt und aus dieser Ehe entspross Johann Heinrich^ Herr zu
Elmpt, verm. zuerst mit Christine v. t>enz und später mit Anna Ma-
ria v. Holtop. Von dem Sohne des Letzteren, Wilhelm, Herrn zu
Dammerscheidt, verm. mit Anna Margaretha v. und zu Dammer-
scheidt, stammte Caspar, Herr zu Dammerscheidt, dessen Gemahlin
dem Namen nach nicht bekannt ist. Der ältere seiner drei Söhne
war. der obengenannte Johann M^tin v. E. zu Dammerscheidt, Herr
zu Burgau etc., welcher, wie angegeben, den Grafenstand in die Fa-
milie brachte. Derselbe, geb. 1726 und gest. 1802, später k. russ.
General-Feldmarschall/hinler]ie8§ einen einzigen Sohn, den Grafen
Philipp, k. mss. General-Lieuteoant, Herrn auf Gross- und Klein-
Schwitten in Curland, welcher sich 1802 mit Anna Magdalena v. Ba-
ranoflf, seit 1798 verw. Freifrau Bönningshausen v. Budberg, gest
1845, Erbfrau der SchwittenschenGtlter in Curland und später Ober-
hofmeisterin der Grossftlrstin Helene Paulowna von Russland, ver-
mählte. Aus dieser Ehe entsprossten zwei Töchter, Grf. Anna Ma-
ria, geb. 1807, Hoffräulein I. M. der Kaiserin Alexandra von Russ-
land, welche 1852 in Rom starb und Grf. Caecilie Philippine, geb.
1812, Hofdame I. M. der Kaiserin Alexandra von Russland und Be-
sitzerin des Ritterguts Burgau bei Düren in der Preuss. Rheinprovinz,
welche sich mit dem k. russischen General-Adjutanten und General-
Lieutenant Joseph V. Anrepp — s. Bd. I. S. 88 den Artikel v.Anrepp
— vermählte. Der Beschluss des k- russischen dirigirenden Senats,
dem Letzteren und seinen Nachkommen die Erlaubuiss zu ertheilen,
Namen, Titel und Wappen der Grafen v. Elmpt, als Vorfahren der
Gemahlin des General-Lieut. v. Anrepp, mit Beibehaltung des ange-
stammten Familiennamens nnd Wappens, anzunehmen, ist von Sr.
Maj. dem Kaiser Nicolaus von Russland 6. Mai 1853 genehmigt wor-
den. — Die freiherrliche Linie des Stammes hat fortgeblüht und ist,
während die gräfliche Linie laut Eingabe d. d. Nideggen, 12. Aug.
1830, in die Grafenclasse der Preuss. Rheinprovinz unter Nr. 18
eingetragen wurde, der Freiherrenclasse dieser Matrikel in der Per-
son des Franz Joseph, Freiherrn v. Elmpt, laut Eingabe d. d. Düs-
seldorf, 12. Juni 1829, so wie des Carl Philipp Freiherrn v. Elmpt,
laut Eingabe d. d. Jülich, 5. Aug. 1829, unter Nr. 41 einverleibt
worden.
N. Pr. A.-L. V. 8. 146.— Fahrm, I. S. 90, mit SUramtafel u. II. S. 37 u. 217. — Deut-
sche Grafeiih. d. Oegenw. IIT. 8. 97 u. 9^. — Frh. o. Ledebur , I. 8. 200 — rjenonl. Ta-
Hcheab. d. grafl. flauser. 135» S. 39 u. 240 : Or. v. Aurep-BIrapt u. histor. Ta-^ohenb. zu dorn-
selben, 8. 195. — Robem, Klemeiit. Werk, I. 22. — . W.-B. d. Preuss. Rheiuprovinz. Tab. 32
Nr. 64 u. Tab. 83 Nr. 6.S u. 8. 33 u. 34. — r. Hefner, preuss. Adel, Tab, 7 S. 6 u. 41. —
Nächstdem auch in Bezug auf Aurcp-Elmpt die Bd. I. 8. 89 augefubrten Schriften.
EUy. Erbländ.-österr. Adeisstand. Diplom von 1780 für Jo-
hann Baptist Eloy, Doctor der Medicin zu Gratz.
MegeeU r. Mühlfeld, Brganc.-Bd. 8. 278. — Snppl. zu Si^bm. W.-B. I. 10.
Elp«is^ d'8lp«ii8, 8. Delpont, d'Elpons, Bd. II. S 448.
— 91 —
Els^ Eist, Ein arsprünglich nicderlflndisches Adelsgeschlecht,
welches 1563 AmeJiswerde, unweit Utrecht, inpe hatte, später auch
iD die Rheinprovinz kam und 1737 mit Lehmkulen im jetzigen Kreise
Leonep begütert war.
/>*. V. Ledfhur, III. 8. 247.
EkaBAWsiiy r. Elsenai-Elianewskl. Polnisches Adelsgeschlecht,
welches mit dem deutschen Orden nach Preussen gekommen sein soll
and früher sich Elzanow schrieb. — Lucas v. E. war 1629 Castellan
von Culm und Adam v. E. besass in der Mitte der zweiten Hälfte des
18. Jahrh. einen Antheil an Gajewo im Kr. Strassburg. Um diese
25eit war die Familie auch in Westpreussen mit Ostrowitt im Kr. Ma-
rienwerder und mit Gr. Turze im Kr. Stargard, so wie im Posenschen
mit Jaxice im Kr. Inowraclaw begütert. Albrecht Jacob v. E. stand
als Officier bei dem Cadettencorps in Culm und trat später in kk li^s.
Dienste und ein Lieut. v. E., welcher 1806 zur Invaliden-ComptJ||bie
des k. preuss. Infant-Regim. v.Treskow gehörte, starb 1827 alsPre-
nierlieut. der 2. Invaliden-Compagnie.
K. Pr. A.-L. V. 8. 147. - Frh. r. Letifbur, I. 8. 200.
Elsani« Ein in Niederösterr. von 1292 — 1397 vorgekommenes
Adelsgeschlecht, über welches Wi&sgrill . einige Nachrichten gege-
ben hat.
Wüt^riU, II. 8. 392 u. 393.
Elsasser r. Crienewald^ Crinenwaldi ■• Winderegg. Erbländisch-
österr. Ritter- und Freiherrnstand. Ritterstands-Diplom von 1702 für
Franz Ferdinand Elsasser v. Grünenwaldt und Wunderegg und Frei-
herrn-Diplom von 1713 für Franz Adam Elsasser v. u. zu Grienewald
and Wunderegg. Der Adel war durch kaiserliches Diplom yöm
15. Jnli 1591 für die Gebrüder Maximilian und Bernhard, die ElSite-
ser, in die Familie gekommen.
Mtyerle p. Mühlfeld, Brgäiu.-Bd, S. 54 u. 137. — Siebmacher, III. 70. — 9. Hefner,
tirolcT Adel. Tab. & a. 8. 5.
ElscB. Altes, paderbornsches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Stammsitze unweit Paderborn. — Hermann v. E. war 1428
Drost zu Ravensberg und wurde 1438 mit Kaldenhof im jetzigen
Kreise Halle belehnt. Die letzte Erbtochter des Geschlechts, M{ir-
garetha v.;S. zu Kaldenhof, starb 1656 und mit ihr ging auch der
Name des Stammes aus.
Frh. V. Ledehur, I. S. 200.
EbeMia, s. Degen, Edle'v. Elsenau. Bd. II. S. 437.
Elseaberk in ttatting. Oberpfälzisches Adelsgeschlecht aus dem
Schlosse Gutting. Ulrich Klsenbeck war im löwler Bunde gegen den
Herzog Albrecht und in den Kämpfen des Bundes wurde das genannte
Scbioss niedergebrannt. Wig. Hund erzählt, dass Hans Ulrich E. 1583
zu ihm gesagt habe, dass er Schloss Gutting wieder aufbauen wolle.
Wig. Hund, III. 8. 297.
Ebeahain. Reichsadelsstand. Diplom von 1605. Die Vorfah-
ren des Geschlechts waren Salzburgische Bürger gewesen, welche im
16. Jahrh. sich emporschwangen. Die Familie erbaute unweit Salz-
borg das Schloss Elsenhaim und kam in bayerischen Diensten sehr
xn Ansehen. Schon 1632 besassen drei Brüder v. E. die grossen Hof-
— 92 —
marken Wolnzacb, Oberpöring und Haimming. Der Stamm blühte
bis am die Mitte des 18. Jahrb., starb dann aus und wurde von der
b'amilie Ritz v. Sprinzensteiu beerbt.
Oberbayer. Arch. V. 8. 184.
Elsh^lte. Altes, erloschenes meklenburgisches Adelsgeschlecht.
Albrecht vauE. kommt 1270 in einer uckermärkisohen Urkunde vor;
Hinrich und Achim v. E. lebten 1443 und 1550 war das Geschlecht
noch im Mekleuburgischen begütert.
Cod. dipl. Brandenb., XIII. 8. 263 — r. Medinfj. 1. ^<. Üb n. \H\.
Elsheiti^ lelshdi (in Silber ein schwarzes Kreuz). Ein in der
Uckermark^ in Pommern und in Ost-Preussen vorgekommenes Adels-
geschlecht, welches in der Uckermark schon 1400 Grtineberg im Kr.
Preodau und später Göritz, Luckow und Storckow besass. In Poin-
mejtu war dasselbe 1466 mit Petershagen und Wollin und 1562 mit
Cnnow, Gartz und Pinnow angesessen und in Ostpreussen kamen
Auklappen und Sergitten im Kr. Pr. Eylau, sowie Mageinen in die
Hand der Familie: dieselbe blühte in das 17. Jahrh. hinein, bis Hans
V. E., Herr auf Grtineberg, 1621 den Stamm schloss.
Grundmann, 8. 137. — Ledebur , I. 8. 200 u. III. 8. 247. — Pommern^ch. W.-B. I.
Tab. 34.
Elsh«li, Elili«h-Blonering^ Elsh^lts-BUnierlug. Franz Eisholz,
Sohn eines Kaufmanns in Berlin, früher k. prenss. Regierungs-Secre-
tair zu Cöln, später Herz. Sachsen-Coburg-Got haischer Geschäftsträ-
ger am k. bayer. Hofe, vermählte sich 1833 mit Josephe Grf. v. Tör-
ring, Linie zu Seefeld, geb. 1789, wurde in den Adelsstand erhoben,
fcbrieb sich v. Elsholz-Blomering und machte sich als Lustspiel-
ij^ter bekannt. In neuester Zeit wurde derselbe als ehemaliger
Geschäftsträger am k. bayer. Hofe aufgeführt.
Frh. V. UdelHtr, III. S. 247.
Elsh«it, s. Heusden v. Eis h out, Freiherren.
Eisner. (Schild mit Schildeshaupte. Im blauen Schildeshaupte
drei goldene Sterne neben einander und im silbernen Schilde ein
blauer Löwe. Der k. preuss. General-Lieut. Carl Christian v. E. er-
hielt die Königliche Erlaubniss, den Schild der Länge nach getheilt,
rechts mit dem Schlosse Crakau, links mit dem Löwen de^ angestamm-
ten Wappens zu führen). Böhmischer Adelsstand. Diplom vom
20. Febr. 1693 für die Gebrüder Joachim Tobias und Erüst Ferdi-
nand Eisner. Schlesisches Adelsgeschlecht, welches seit 1642 in
Schlesien und namentlich im Breslauischen begütert ist. — Zuerst
werden Joachim E. und der Sohn desselben, Joachim Georg E. ge-
nannt. Des Letzteren Söhne waren die beiden angegebenen Brüder,
welche den Adel in die Familie brachten. Von den Nachkommen
standen Mehrere in der k. preuss. Armee und Zwei derselben stiegen
bis zur General-Lieutenants- Würde. Von diesen starb der Eine,
wohl der Carl Christian v.E., Chef desRegiments Gensd'armen, 1808,
der Andere aber, welcher zuletzt Commandarit der Festung Witten-
berg war, 1815 zu Dessau. Der Enkel des Ersteren und der Sohn
des 1831 verstorbenen k. prenss. Rittmeisters und Landesältesten
— 93 —
Friedrich Ludwig Joacbim v. E., war 1836 Herr auf Zieserwitz und
ein Anderer, der Landesälteste v. E., verm. mit einer v. Debschitz a.
d. Hanse llackscht^tz, besass Pilgramsdorf bei Goldberg. — Der Be-
sitz der Familie hatte im Laufe der Zeit mehrmals gewechselt. Schon
gegen P^nde des 17. Jahrh. waren die Gttter Blaschwitz, Sponsberg
and Tschirne in der Hand des Geschlechts; den späteren Besitz
hat Freih. v. Ledebur genau angegeben und zu den noch in neuestur
Zeit der Familie zustehenden schlesischen Gütern gehören nament-
lich Pilgramsdorf, Zieserwitz, Niederadelsdorf etc. — Von den jetzt
lebenden Sprossen des Stammes ist Benno Joachim y. Eisner, Ftlrstl.
Schwarzburg - Soudershausenscher w. Geh. Rath u. Staatsminister,
Chef des Ministeriums und Dirigent der L u. IL Abtheilung.
Sinapius, II. 8. 611. - Zedier, VIII. 8. 939. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 124. — frh. w. £*-
dfhur, I. 8. 2U0 u. III. 8. 247. — 8chleai8ohe9 W.-B. Nr. 95. — t. H€fn«r, schwarzburj;.
Adel, S. 68.
ElsMr T. Cr«Mw (in Gold zwei schräge sich kreuzende, schwarze
Baumstämme, oben und unten abgehauen und jeder mit ftinf gestüm-
melteu Astenden an den Seiten). — Ein in Schlesien und im Gross-
herzogthum Posen begütertes Adelsgeschlecht, welches ein Zweig des
alten, berühmten, böhmischen Herrengeschlechts Howora ist. — Nach
der am 8. Nov. 1620 am weissen Berge bei Prag gelieferten Schlacht
verliess die Familie, der Religion wegen, Böhmen und begab sich nach
Grosspolen, aus welchem sie später nach Schlesien kam. Durch kö-
nigliches Diplom vom 6. April 1787 erhielt dieselbe das Incolat in
Schlesien und am 23. Oct. 1852 die Erlaubniss zur Führung des al-
ten Prädicats: ▼. Gronow. In Böhmen waren die Güter Klinstein,
Kosteletz, Kostok und Schworetz in der Hand der Familie g^freseu
and in Schlesien hatte dieselbe Ober-Hayduk, Repten, Rosniontau
und Zernik etc. erworben. In neuester Zeit, .1854, gehörten dem
Stamme in Schlesien Kalinowitz im Kr. Gross-Strelitz und Pniow im
Kr. Tost, so wie im Grossherz. Posen Grünau im Kr. Franstadt und
Konojad im Kr. Kosten. — Von den Sprossen des Geschlechts ist
hier namentlich der k. preuss. Ober-Landesgerichts-Ralh Eisner
V. Gronow in Bromberg zu nennen, welcher, als ein sehr kundiger
Genealoge und Heraldiker, die durch Umfang, Vollständigkeit und
Richtigkeit sich so sehr auszeichnenden Angaben über die in West-
preussen und in der Provinz Posen vorkommenden Adelsfamilien,
w eiche Freiherr t. Ledebur in seinem Adelslexicon der Preuss. Mo-
narchie geben konnte, laut Vorrede I. S. V. u. VII., grossentheils ver-
f asst hat.
Frh. r. Ledebur, 1. 8. 201 u. III. 8. 247. — Schlesisches W.-B. Nr. 204.
Elster^ Vreiherrei (in Silber auf giünem Dreihügel ein achtspei-
chiges, schwarzes Wagenrad, ans welchem ein vorwärts gekehrter,
blau gekleideter Aann mit goldenem Kragen und Gürtel aufwächst.
Die blaue Mütze desselben ist mit einer rechts abfliegenden, rothen
Hahnenfeder besetzt und mit den Händen hält er einen am Kopfe
und Schwänze erfassten Fisch gerade vor sich hin). — Ein inOester-
reich als freiherrlich anerkanntes Adelsgeschlecht, welches aus
PreuEsisch Schlesien stammea und ein Zweig der in Schlesien begü-
— ei-
terten Familie v. £lsner sein soll, doch sind die Wappen, s. den vor-
stehenden Artikel, sehr von einander verschieden. — Der Grossvater
des unten genannten Freiherrn Friedrich, Freiherr Friedrich Wil-
. heim, ein Sohn des Friedrich Wilhelm v. E. aus der Ehe mit Eleo-
nore Freiin v. Krammer, war bei Krappitz an der Hotzenplotz (Reg.
Bez. Oppeln) geboren, trat in k. k. Militairdienste und starb 1799
als Oberst a. D. Aus der Ehe desselben mit Anna Freiin v. Apfal-
tren entspross Freih. Franz Friedrich, gest. 1840, ehemaliger Guts-
besitzer und Hauptmann in der krainischen Landwehr, später k. k.
quiesc. Kreis-Secretair zu Laibach, welcher sich 1803 mit Barbara
Grf. v.Thurn-Valsassina-Como-Vercilli, Freiin zum Kreuz, gest. 1861,
vermählt hatte, aus welcher Ehe Freiherr Friedrich, geb. 1813 zu
Schloss Strobelhof in Krain, k. k. Hauptmann a. D., stammt. Die
drei Schwestern des Letzteren sind die Freiinneu: Caroline, geb.
1806, ständische Stiftsdame in Krain, Marie, geb. 1809 und Hen-
riette, geb. 1816, verm. mit Carl Edlem v. Buchwald, Besitzer des
Guts Zirkna in Krain.
neiiL-al. Tascheiib. der fk>eih. H&user, 1867 S. 173 u. 1S59 8. 172. — r. Hafner, liraiu«r
Adel, 8. 8.
^ Elster (in Blau eine silberne Elster, welche im Schnabel einen
Fisch trägt). Ein in der Lausitz vorgekommenes Adelsgeschlccht, zu
welchem Carl August v. Elster gehörte, welcher 1803 als k. preuss.
Generalmajor und Commandant von Cosel starb.
N. Pr. A-.L., n. 8. 125. - Frk. v. Ledebur , I. 8. 201.
Bbterntii, Elster v. Elstemtii; Elstemain f. Elster (Schild
querg«theilt : oben in Roth ein silberner, geharnischter, in der Faust
ein Schwert schwingender Arm und unten schräglinks getheilt: oben
in Blau ein halber Pfau und unten gegittert). Reichsadelsstand. Di-
plom von 1755 für Theodor und Johann Gebrüder Elstermann, Haupt-
ieute in dem k. polnischen Regimente Fürst Lubomirski, mit dem
Prädicate: v. Elster. — Die Familie war 1774 in Schlesien mit Czie-
schowa ini Kr. Lublinitz und mit Ullersdorf im Kr. Grottkau begü- .
tert, und Sprossen des Stammes standen bis auf die neueste Zeit in
der k. preuss. Armee. Ein Elstermann v. Elster war 1836 Major
und Chef der Garnison-Compagnie des 12. k. preuss. Infanterie - Regi-
ments. Der Bruder desselben, Theodor Carl v. Elstermann, war
1806 Landrath des Kreises Neustadt.
N. Pr. A.-L. II. a. 1-25. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 201, u. in. 8. 247.
Eisten ind Ederhelnb, lirelherren. Reichsfreiherrnstand. Di-
plom von 1712 für Albrecht v. Elstern, k. k. Obersten und Genoral-
Feldquartiermeister, mit dem Namen: v. Elstern und Ederheimb.
Mtgerle r. Mühlfeld . Brgin».-Bd. 8. 54.
Elstib«r8, 8. Kameytsky v. Elstibors.
^ Elsnltf^ Elssiiti. Ein von Sinapius aufgeführtes, schlesisches
Adelsgeschlecht, von welchem derselbe nur nach Siebmadier das
Wappen gibt (in Schwarz ein goldener, schrägrechter, mit drei schwar-
zen Kugeln belegter Balken). Die Familie war zweifelsohne eines
Stammes mit dem alten sächsischen Geschlecbte v. der Oelsnitz, wel-
— Bo-
ches, .s. den betreffenden Artikel, in Gold einen mit drei silbernen
Kugeln belegten, schrägrechten, rothen Balken führt.
Sinapins, IT. 8. 611. — Siebmacher, II. 8. 47: v. K. ächksisch.
Elten. Altes, lüneburgisches Adelsgeschlecht, welches im 1(>.
Jahrh. noch blühte, sj^ler aber erloschen ist. In den auf der i^iblio-
thek zu WoJfenbüttel befindlichen geueal. Collectaneen Pfeftingers ibt
dasselbe Bd. IL S. 890 genannt. — Das Döring'sche Wappenbucli
giebt das Wappen, wie es um 1500 geführt wurde (in Hoth ein schwar-
zes, halb abgehauenes, springendes Windspiel mit weissem Maule
und rothem Ualsbande). Dagegen glich in der später äbgebrannieii
Klosterkirche zu Mediugen, am Epitaphium des Hauptmanns Kudolpii
V. Bothroer und seiner Gemahlin, Anna v. Reden, gest. ir)72, dars
halbe Tliier einem Utis und war weiss in Roth.
Zedier, VIII ». 982. — Frh. v. d. Knetebeck, 8. 890. — •. Meding, I. 8. 140 u. IM.
S. SZti.
Eltenberg, s. Steiner v. Elteuberg.
£Uer. Ein v. Hattstein im SpeciatrMister aufgeführtes und zu
dem niederrheiuländischen Adel gerecläpks, altes Adelsgeschlecht,
aus welchem Johann Burkard v. £. noch 1648 als k. schwedischer
Oberst und Commandaut zu Wasserburg am Inn war und Franz Rein-
hard V. E. 31. Aug. 1687 als Domcapitular zu Würzburg starb.
Hone, Ziitschr. für d. Oeschichie des Oberrheins III. 8.168. — Satter, 8.601. — r. Me-
ding, 111. 8. 155 u. 156.
Elterleii. (Schild von Blau and Gold quer getheilt mit einem
rechtsgekehrten, gekrönten Löwen von gewechselten Farben, welcher
mit den Yorderpranken ein Schwert mit goldenem Griffe yor sich nach
oben hält). Reichsadelsstand. Diplom vom 24. April 1783 für die
Gebrüder Elterlein: Hans Heinrich, Hans August, August Benjamin
und Johann August. — Dieselben stammten aus einem alten Nürnber-
ger Patriciergeschlechte, welches nach Annaberg im Erzgebirge ge-
kommen war und aus welchem Hans Elterlein, Stadtvoigt nnd Amts-
vcrwalter zn Annaberg, 24. Mai 1514 einen .kaiserlichen Waüen-
und Adelsbrief erhalten hatte, weshalb auch von Einigen das Diplom
von 1 783 nicht als Adelserhebungs-, sondern als Adels-Erneuerungs-
Diplom angeführt wird. Ein im Dresdner Calender zum Gebrauche
lür die Residenz, 1847 S. 157 erwähntes Erneuerungsdiplom von
1792 ist näher nicht bekannt. Zu den das oben erwähnte Wappen
und den Adel nach dem Diplome von 1783 führenden Linien des Ge-
schlechts gehören die später in Sachsen und Preussen vorgekommQ||
nen und in Sachsen noch vorkommenden Glieder der Familie, docli
gab es früher noch eine, ein anderes Wappen führende, wieder aus-
gegangene Linie, in welche, laut Notification d. d. Dresden 27« Juli
1767, der Reichsadelsstaud in der Person des Hans Heinricb^Iter-
lein 28. Oct. 1766 gekommen war. !3o viel bekannt ist, fübrJe diese
Linie das zweite, in zuverlässigen sächsischen Siegel-Sammlungen mit
dem Namen: v. Elterlein vorkommende Wappen: Schild von Blau
und Gold quer getheilt mit einem geharnischten, einen gekrönten Lö-
wenkopf habenden Ritter von gewechselten Farben, welcher mit bei-
den Fäusten ein die Spitze rechts kehrendes Schwert quer vor den
^ 96 -
Hals hält. — Die Familie besass früher Drehbach bei Wolkcnstein
und später in der Niederlausitz Drieschuitz im Kr. Cottbus, welches
noch 1837 in der Hand derselben war. — Carl Christian Friedrich
V. E., Herr' auf Drieschnitz, k. sächs. Oberstlieut. a. D., starb 1837
im 74. Jahre und hinterliess eine Wittwe, Wilhelmine Charlotte He-
lene V. Zeschau, einen Sohn, Carl FriedricH^'Julius v. £. and eine
Tochter, Luise Mariane Mathilde v. E. — Hans Heinrich v. E. und
Gurt Alexander V. E. erhielten 1850 in k. sächs. Militairdiensten das
Patent als Hauptieute und Ersterer wurde Wirthschafts-Officier der
Cadettenschnle.
HaudaehriftI, Notix. — A, D. Richter, de dominis quibuadam ab Elterleio , Annabergae
oliia clarU. Annabergae. 1742. — N. Pr. A.-L. V. 8. 146. — Frh. i». Ledebur, I. 8. 201 nnd
111. 8. 347 u. 248. - Tyroff, I. 244. — Suppi. zu Siebra. W.-B. IX. 13. - W.-B. d. Sfichs.
SUaten. I, 97. — Kneschke, I. 8. 138 u. 139. -^ v. Hefnery sachs. Adel. Tab. 27 u. S. 25.
Elt€rsh«fen. Schild toiI Schwarz, Silber und Roth quergetheilt,
ohne Bild). Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus
das spätere Elpershofen an der Jaxt, zwei Stunden von Langenburg,
war nnd welches zur rei^ftpmmittelbaren Ritterschaft des Cantons
Altmühl gehörte. ~ Eb^ferd v. E. war 1228 Abt zu Comburg.
Der Stamm blühte in mehreren Linien und wurde noch in das 17.
Jahrb. fortgepflanzt. — Biedermann nennt als Söhne des 160G ver-
storbenen Eberhard v. E. zu Ipsheim, Markgr. Brandenb.-Culmbach-
schen Rathes und Amtmanns zu Hobenegg, vier Brüder: Hans Lud-
wig, geh 1589, Hector Christian, geb. 1590, Hans Georg, geb. 1594
und Hans Gottfried v. E., geb. 1599. — Eva Rosina v. E., in erster
Ehe verm. mit Hans Joachim v.Stiebar u id in zweiter mit Georg Phi-
lipp v. Lentersheim, starb 1644 und Maria Barbara v, E., verm. mit
Hans Albrecht v. Wöllwart, 12. April 1670. Mit Letzterer ist wohl
auch der Name des Geschlechts ausgegangen.
Biedermann, Canton Altmuhl, Tab. 191 u.l92. — Siebmacher, I. lOxS.
Eltershttfei, Eltenh«feii, genannt Nagel, Nagl. (Schild nach Au-
gabfi^iniger von Silber und Schwarz schneckenweise in vier 1 heile
getheilt. Siebmacher giebt, ohne den Schild zu tingiren, den aus
dem unterm rechten Schildesfusse nach des Schildes Mitte gehenden,
breiten Schneckenschnitt silbern und den zu demselben von jder obe-
ren und linken Schildesseite herabgehenden roth an und ein Lackab-
druck des Wappens der v. Buhl, s. Bd. IL S. 144, welche 1825, als
Besitzer des Schlossguts Eltershofen, das Eiterhofensche Wappen und
Beinamen : Edle v. Eltershofen angenommen haben, zeigt aller-
Sgs in der linken Schildeshälfte Roth). — Ein von 1240—1516
vorgekommenes schwäbisches Adelsgeschlecht, welches zii den ho-
he nlohj^'schen nnd limpurgischen Vasallen und später zu den schwä-
bisi^-m^er Familien gehörte und das Schlossgut Eltershofen bei Hall
be^l^^ach Erlöschen des Statnmes nahm die haller Familie Nagel
Nanien und Wappen an und blühte bis 1714.
V. Hefner, auagestorb. schwfib. Adel, Tab. 2 u. 8. 1. — Siebmacher, V. 262.
. Eldngshtaseii. Fränkisches Adelsgeschlecht aus dem gleichna-
migen Stammschlosse und Dorfe unweit Ebenhausen, welches der
reichsunmittelbarcn Ritterschaft des Cantons Rhön -Werra einverleibt
— 97 —
war — ^ Hermann v. u. zu Eltingshnusen lebte um 1286. Der Mannes-
stamm blühte fort bis Hans v. u. zu E., welcher die väterlichen Le-
hen zu Trimberg, Bodenlauben und Eltingshansen empfangen hatte,
1465 starb. Derselbe hinterliess nur eine Tochter, Margaretha v. £.
Das Stammschloss E. fiel an das Hochstift Wttrzburg zurtick.
Bitdtrmann, Cantoa Khön-Werrn. Tab. 386
Elti, lireiherren und (irtfen. (Gräfliches Wappen: Schild geviert
mit Mittelschilde und einem in der unteren Reihe eingeschobenen
5. Felde. Im gekrönten, von Roth und Silber quer getheilten Mittel-
schilde oben ein aufwachs nder, goldener Löwe und unten ohne Bild:
Stammwappen. 1 und 4. in Gold (nach Andecn in Silber) ein rother
Querbalken, vor welchem und im Felde ein doppelter gekrönter,
schwarzer Adler mit goldener Bewehrung steht; 2 und Sin Schwarz
ein silberner Querbalken und vor demselben und im Felde ein ein-
wärts gekehrter, silberner Greif und im eingeschobenen 5. Felde ein
Sehach von Gold und Roth von 5 Reihen, jede zu fctnf Feldern und
im ersten Felde der oberen Reihe mit einqm schwarzen Sterne belegt:
Faust V. Stromberg. Freiherrliches Wappen: der Mittelschild des
gräflichen Wappens als das Stammwappen der Familie, 8 oben). Her-
ren- und Reicbsgrafenstand. Bestätignngsdiplom des alten Herren-
standes der Familie vom 19. Juni 1646 fttr-Hugo Friedrich v. Eltz,
Domdechanten zu Trier und für das ganze Geschlecht und Grafen-
Diplom vom 9. Nov. 1733 fttr Carl Anton Freih. v. Eltz und für die
jOngeren Brüder desselben, Damian Heinrich und Ernst Philipp Freih.
V. E. — Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, aus dem gleichnami-
gen Stammschlosse unweit Münster-Mayfeld im jetzigen Kr. Mayen,
Reg.-Bez. Goblenz, welches Schloss eine unmittelbare Ganerbschaft
des h. röm. Reichs war, von der alle Ganerben ritterlichen Ge-
schlechts den Namen annahmen. Der Reichslehnverband dieses
Schlosses hörte im 14. Jahrb. auf und dasselbe wurde ein Lehn des
Erzstiftes Trier, daher die v. Eltz aus früheren Reichsvasallen Lehn-
leute von Trier wurden. — Nach Angabe des N. Preuss. Adelslexicous
soll urkundlich feststehen, dass Rudolph v. E., welcher um 1160
lebte, vom Schlosse Eltz den Namen angenommen hatte. — Hum-
bracht beginnt die Stammreihe mit Georg um 938. Von den Nach-
kommen desselben- wird uin 1080 Conrad genannt, dessen Enkel, Con-
rad (n.)und Wilhelm, zwei Linien stifteten, welche sich dadurch un-
terschieden, dass die Linie des Ersteren später im Schilde einen gol-
denen, die des Letzteren einen aufwachsenden, silbernen Löwen führte.
Die Linie mit dem goldenen Löwen besass das Stammschloss Eltz und
schied sich im 11. Gliede mit den drei Söhnen Johanns, gest. 1480:
Johann (IL), Peter und Johann (III.) in drei Lini^m Die Nachkom-
menschaft Johanns (IL), geb. 1504 oder die Linie zu Langenau starb
mit den Kindern seines Urenkels, Johann Heinrich, aus; die Nach-
kommenschaft Peters oder die Linie zu Pyrmont, erlosch um 1660
mit den Töchtern seines Urenkels Franz, die Nachkommenschaft Jo-
banns (III.) aber blühte fort und von seinen Söhnen stiftete Johann
(IV.), gest. 1547, die ältere, jetzt gräfliche Linie, die Linie zu Kern-
Mnuehkgf Deauch. A.del8-L«x. III. 7
— 98 —
penich (im Kr. Adenau) nnd Friedrich, gest. 1556, die jüngere, frei-
herrliche Linie, die Linie zu Rübenach (im Kr. Coblenz). Nach an-
deren Angaben fällt die Stiftung der Linie zu Kübenach in eine weit
frühere Zeit und diese Angaben sind folgende: Weiner Brender,
Herr zu Eltz, übertrug 1311 seinem Sohne Peter die Voigtei zu Rü-
benach und so entstanden die noch blühenden Linien der Grafen
und Edlen Herrn Eltz zu Eltz und die der Freiherren Eltz zu Rtibe-
nach. Letztere Linie erhielt 1312 von dem Grafen Ruprecht v. Fir-
neburg die zur Voigtei Rübenach gehörigen Güter und 1563 wurde
diese Linie von Neuem you den Herzögen von Luxemburg mit Rübe-
nach und Bisholder belehnt. — Die von Wilhelm, s. oben, um 1165
gestiftete Linie mit dem silbernen Löwen im Schilde, blühte in deu
Rheinlanden bis zum 17. Sept. 1676, an welchem Tage dieselbe im
11. Gliede mit Johann Ludwig, Domdechanten zu Trier, ausstarb. —
Das Erbmarschallamt im Erzstifte Trier gelangte 1575 in die Fami-
lie, deren Sprossen übrigens, so lange die Väter noch lebten. Söhne
und Töchter, sonst aber Edle Herren und Frauen v. u. zu Eltz ge-
nannt wurden. — Vom Stifter der später gräflichen Linie, Johann (IV)
entspross aus der Ehe mit Margarcthe v. Breidbach, neben Jacob,
welcher von 1567 — 1581 Kurfürst und Erzbischof zu Mainz war,
Georg, kurmainzischer Amtmann, geb. 1562, welcher, verm. mit Anna
V. Burgthurm, seine Linie dauernd fortsetzte. Von einem Urenkel
desselben, Johann Jacob, geb. 1636, k.k. Oberstwachtmeister uudkur-
trierschen Rath und Amtmann, verm. mit Anna Maria Antoinette
Schenk v, Schmidburg, stammten vier Söhne, von welchen der ältere,
Philipp Carl 1732 zum Kurfürsten von Mainz erwählt wurde, der
zweite aber, Carl Anton Ernst, wie oben angegeben ist, mit seinen
beiden jüngeren Brüdern den Reichsgrafenstand in die Familie brachte.
— Graf Carl Anton Ernst, gest. 1736, k. k. und kurmainz. Geh. Rath,
setzte, verm. mit Helene Catharina Freiin Wamboldt v. Umstadt,
gest. 1763, den gräflichen Stamm fort. Aus dieser Ehe entspross
Graf Anselm Casimir Franz, gest. 1778, k. k. Kämm. u. Geh. Rath,
verm. mit Maria Eva Johanna Freiin Faust v. Stromberg, ge^. 1800,
der Letzten .ihres alten rheinländischen Adelsgeschlechts, welcher
16. Nov. 1737 die kaiserliche Erlaubniss erhielt, mit seinem ange-
stammten Namen und Wappen, Namen und Wappen der Familie Faust
V. Stromberg vereinigen zu dürfen. Von Letzterem stammte Graf
Hugo Philipp Carl, geb. 1742, k. k. w. Geh. Rath, verm. 1763 mit
Maria Sophia Walperge Freiin Boos zu Waldeck und Mpntfort, geb.
1744, welcher die grosse Herrschaft Vukov&r in Ungarn erwarb. Der-
selbe hatte, neben einer Tochter, Grf. Autonia, geb. 1768, welche
Stiftsfdame zu Münster-Bilsen war, fünf Söhne, die Grafen Emmerich,
Clemens Jacob, Lothar, August und Franz. Näheres über dieselben
ist Folgendes: Graf Emmerich, gest. 1844, k.k. Kämm., Geh. Rath etc.,
war in erster Ehe verm. mit Maria Henriette Grf. v. Collorcdo-Mans-
feld, gest. 1814 nnd in zweiter mit Maria Grf. Samogyi v. Medgyes,
geb. 1796, verm. 1821 und aus erster Ehe entsprossten dreiTöchler,
Grf. Isabella, geb. 1795, seit 1844 Wittwe von Carl Anselm Fürsten
— 99 —
von Thurn und Taxis, k, k. Geh. ,Rath etc.; Gff. Maria Henriette,
geb. 1800 und Grf. Caroline, geb. 1810, verm. 1831 mit Heinrich
Grafen Chotek v. Chotkowa und Wognin, k. k. Kämm. — Graf Cle-
mens, geb. 1770, war Domherr zu Trier, Speier und des Ritterstifts
St. Alban. — Graf Jacob, gest. 1844, k. k. Kämmerer, vermählte
sich 1813 mit Maria Anna Freiin v. Wamboldt zu Umstadt, gest.
1852, später Obersthofmeisterin I. M. der Königin Therese v. Bayern.
Aus dieser Ehe stammt das jetzige Haupt der Familie rCarl Graf und
Edler Herr v. u. zu Eltz, Freih. Faust v. Stromberg, geb. 1823, Herr
zu Eltz und Vukovdr, k. k. Kämm., verm. 18ö3 mit der Wittwe sei-
nes Bruders Hugo: Ludviue Grf. Pejacsevich v. Veröcze, geb. 1823,
aus welcher Ehe drei Töchter leben, die Gräfinnen: Sophie, geb.
1854, Marianne, geb. 1856 und Antonie, geb. 1858. Von den Ge-
schwistern des Grafen Carl vermählte sich Gräfin Sophie, geb. 1814,
1833 mit Erwein Grafen v. Schünborn, Grafen und Hefren zu Wie-
sentheid und Grf. Bernhardine, geb. 1815, 1845 mit Rudolph Grafen
V. Lützow zu Drei-Ltttzow u. Seedorf, k. k. Kämm, und Rittm. in d.
A., Graf Hugo aber, Herr zu Vukovär, ist 1848 gestorben. Derselbe
war, s. oben, mit Ludvine Grf. Pejacsevich v. Veröcze vermählt, aus
welcher Ehe eine Tochter, Hugoline, geb. 1849, lebt. — Graf Lo-
thar, geb. 1 782, wurde Domherr zu Mainz und Trier. — Graf Au-
gust, geb. 1783, k. k. Kämm, und Feldmarschall-Lieut. a. D., ver-
mählte sich mit Rosina Freiin v. Brentano, aus welcher Ehe ein Sohn
stammt, Graf Franz, geb. 1823, k. k. Hauptmann — und Graf Franz,
geb. 1786, der jüngste der oben genannten fünf Söhne des Grafen
Hugo Philipp Carl, k. k. Kämm., Geh. Rath und Feldmarschall-Lieut.,
auch Oberst-Hofmeister bei I. K. H. der E. H. Hildegarde, geb. Prin-
zessin von Bayern, vermählte sich 1824 mit Antonia Grf. Lodron-La-
terano, geb. 1795, Obersthofmeistcrin bei der eben genannten Frau
Erzherzogin K. H. — Was die freiherrliche Linie anlangt, wurden
Emmerich Joseph und Clemens Wenzeslaus Freie und Edle Herren
V. n. zu Eltz- Rübenach, laut Eingabe d. d. Haus Wahn im Regier.-
Bez. Cöln, 19. Juni 1829, der Adelsmatrikcl der Preuss. Rheinpro-
vinz in der Classe der Freiherren unter Nr. 48 einverleibt. — lieber
die mehrffichen Speciallinien, welche in früherer Zeit aus dem Stamme
hervorgegangen, später aber nach und nach wieder erloschen sind, so
wie Ober mehrere für die weitere Geschichte der Familie wichtige,
ältere Sprossen derselben, giebt der unten angeführte Artikel im N.
Preuss. Adelslexicon genauere Auskunft.
Bucelini, II. 8. 76, Scct. 2 S. 3 ii. III. S. 224. — ttumbracht, Tab. 128-131 u. 273. —
Gauke, I. ». 485—489. — ». HatMein, I. 8. 139— 1«0. — Zedier, VIII. 8. 957. — ». Lanff,
Snppl. 8. 19. — Allgera, geneal. ii. Nta.nUlian(lb. 64. Jahrg. 1824 I. 8. 545—547. — N. Pr.
A.-L. IT. 8. 125—128. — Deutseh« Grafenh. d. Oegtnw . I. 8. 214—216. — Frh, r. Ledßbur,
I. 8. »Ol u. 202. n. IM. 8. 348. -> Geueal. Tascheuh. d. gräfl. Häuser, 1859 8. 240 u. 241 u.
histor. Handbuch zu doin.i<»lh<»n, 8. 196. — Siebmacher, I. 128: v. Elta, Rheinl&ndisch. —
Sckannat, Corpos Tradit. Fuldvns., 1724. (Kupfer vor der Zueignung). — -Durchl. Welt. II.
123 s Gr. V. E. — ». Meding, 111. 8. 166—160. — 8nppl. lu 8iebm. W.-B. II. 8: Edle Her-
ren T. K. u. HI. 1: Gr. v. B. -Kempenich. — Tijroff, I. 110: Gr. v. E,-K. und Siebenkeex,
L 8. 349-J5i: Preih. u. Grafen t. K. - Robetu , RlemcnU-WeTk, I. 28: Freih. v. E. —
W.-B. d. Kgr. Bayern, I. 33 u. v. Woickern, Abthl. 1: Gr. v. E. — W. B. der Preuss. Rhein-
proTins, I. Tab. 33. Nr. $6.- Freih, ▼» B.-Rübenwh u. II. Tab. 16 Nr. 32: Gr. v. E.-K. u.
8. 34 u. 131 u. 132. — ». ffe/ner, bayer. Adel, Tab. 3 u. 8. 9, preuss. Adel, Tab, 50 u. 8. 41
Nassauer A4e1, Krglnx.-Bd. 8. 4. .
7*
— 100 —
ElrelingeMde. Altes, lüneburgisclies Adelsgeschlecht, welches,
wie das Wappen ergiebt, zu dem lilankenburg-Campenschen Ge-
schlechte, s. Bd. I. S. 459 u. Bd. II. S. 203 u. 204: v. Campe, Cam-
pen Y. Isenbüttel, gehörte. — Urkundlich kommt Ludewicus miles de
Elvelingeiode vor, welcher 1296 seine Gütier an das Kloster Walken-
ried verkaufte und Steffens führt ebenfalls nach einer Urkunde von
1331 einen Lodewich v. E., nach Allem eine und dieselbe Person, auf.
Erath, Cod. dipl. QuedlinI)., 8. 421. — Steffen* ^ Campeu-Isenhuttelsrhe riMchlecblsRe-
schichte , S. ISO. — r. Mediny, 1. 8. Hti u. 147. — Urkuudeii-Buoh für Nioder««chHen, U.
S. 358.
Elvenich. Erbländ. -österr. Freiherrnstand. Diplom von 1772
für Sylvester v. Elvenich, k. k. Obersten und Capitain-Lieutenant der
Leibgarde zu Fuss. — Ein aus Cöln stammendes AdelsKCschlecht,
dessen Stammväter wohl Balthasar v. E., Doctor beider Rechte zu
Cöln, war. Söhne und Enkel desselben standen in der k. k. Armee.
Von den Enkeln erwarb Friedrich v. E., k. k. Hauptmann, das Gut
^Hradisch in Böhmen und ein anderer Enkel war der genannte Em-
pfänger des Freiherrndiploms Sylvester v. E.
Freih. v. Krohne, T. 8. 299 u. 300. — Afegerle r. Mühlfeld, 8. 47. - Frh. v. Ledebur^
I. 8. 202.
Ehenich^ Ritter. Erbländ.-österr.Hitterstand. Diplom v. 11. Sept.
1829 für Emerich Elvenich, Gutsbesitzer in Böhmen. Der Stamm
ist fortgesetzt worden. — Carl, Ritter v. Elvenich war in neuester
Zeit Major im k. k. 17. Infaut-Regimente und ein Sohu desselben,
Heinrich Ritter v. E , war k. k. Lieutenant.
Handschrifll. Notix. — Militair-8cheroatisin.
\ Eherfeld, Elverfeld-Beverforde^ lirelherren (in Gold fünf rothe
Querbalken, oder wie Andere angeben: Schild von Gold und Roth
elfmal quergetheilt : Stammwappen der v. Elverfeld. Wappen der
Freiherren v. Elverfeld- Beverförde: Schild geviert: 1 und 4 das El-
verfeldsche Stammwappen und 2 und 3 in Gold ein natürlicher,
Schrägrechts emporspringender Biber: Beverförde). Reichsfreiherru-
stand. Diplom vom 11. Oct. 1517 für die Gebrüder Friedrich Wer-
ner V. Elverfeld und Johann Werner v. Elverfeld, Domherrn zu Mün-
ster und Havelberg und vom 10. Mai 1789 für Friedrich Clemens
Freiherrn v. Elverfeld über die kaiserliche Bewilligung, zu seinem
angestammten Namen und Wappen den Namen und das Wappen der v. Be-
verförde hinzufügen zu dürfen. — Die Familie v. Elverfeld ist ein altes,
stiftsfähiges, urkundlich schon 1 264 und 1282 vorgekommenes, westphä-
lisches und rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen Namen Einige von
der jetzt so bekannten Stadt Elberfeld im Berzogthum Berg ableiten,
während Andere als die vormalige Stammburg des Geschlechts das
Städtchen.Elberfeld oder Elverfeld in der Grafschaft Mark nennen. —
1282 lebte Conrad Elverfelde und Freih. v.Ledebur hat den Besitz der
Familie vom 13. u. 14. Jahrb. inWestphalen und vom 14.u. 15.inder
jetzigen Rheinprovinz genau nachgewiesen In Westphalen breitete
sich das Geschlecht, welches später in den Erzstiften zu Cöln, Mün-
ster, Paderborn und Osnabrück, so wie bei dem deutschen- und Jo-
hanniter-Orden vielfach aufgeschworen hat, namentlich in der Graf-
schaft Mark aus, auch kam eine Linie nach Niedersachsen, zu wel-
— 101 —
eher Jonas v.E. gehörte, welcher in der zweiten Hälfte des IG.Jahrh.
ein lateioischesWerk über den holsteinischen Adel in Versen schrieb.
Dasselbe erschien 1592 zuHaml»urg und ist jetzt sehr selten. — Die
Familie, in deren Hand in der Rheinproviuz Hamm bei Gcnnep noch
1835 war, ist in Westphalen reich begütert und gehört auch im
Kgr. Hannover zu dem ritterschaftlichen Adel der Grafschaft Bent-
heim. — Die abwärts steigende Stammreihe der jetzigen Freiherren
V. Elvcrfeld-Beverförde ist folgende: Freih. Heinrich ,v, Elverfeld,
Herr zu Herbede: Henriette v. Schall zu Bell undSchwadorf; -r Ro-
bert zu Herbedc und Dalhausen: Anna Cunigunde Stael v. Holstein
zu Steinhausen; — Franz Sigmund zu Herbede u. Dalhausen; Kegina
Theresia Freiin v. Galen zu Bisping; — Friedrich Christoph Georg
zu Stein- und Dalhausen: Maria Victoria F'reiin v. Wolf-Metternich
zu Wehrden; — Carl Friedrich zu Steinhausen, Herr zu ßispinghof,
Ahlen, Ober- und Nieder-Werries etc., kurcöln. u. Fürstl. Münster-
scher Geh. Gath und Droste des Amtes Bocholt: Franzisca Christina
Freiin v. Vittinghof, genannt Schell v. Schellenberg, verm. 1765.
Aus dieser Ehe entspross der obengenannte Freiherr Friedrich Cle-
mens, geb. 1767, gest. 1335, welcher von dem k. preuss. Staatsmi-
nister Freiherrn v. Beverförde-Werries als Sohn und Erbe mit der
Bedingung adoptirt wurde, den Namen und das Wappen seines alten,
mit ihm dem Erlöschen nahen Stammes, s. den Artikel : Beverförde,
Bd. I. S, 401, fortzuführen. Derselbe vermählte sich 1794 mit Anna
Maria Grf. v. Westerholt-Gysenberg, aus welcher Ehe, nebeu einer
Tochter, vier Söhne entsprossten. Der älteste der Letzteren ist
Carl Adolph Maria Freih. v. Elverfeld, genannt v. Beverförde-Wer-
ries, geb. 1795, Herr zu Langen, Ober- und Nieder-Werries, Uams-
weerum, Böuninghausen, Bispinghof, Falkenhof, Loburg, Nierhoven
etc., Burgmann zu Horstmar und Nienborg, k. preuss. Kammerherr,
verm. 1831 mit Clara v. Briest, geb. 1807, aus welcher Ehe, neben
drei Töchtern, den Freiinnen: Maria Anna, geb. 1836, Wilhelmiue
geb. 1839 und Marie, geb. 1842, ein Sohn stammt: Freih. Carl Ma-
ximilian, geb. 1845. — Die Geschwister des Freiherrn Carl Adolph
Maria sind, neb.n einer Schwester, Freiin Wilhelmine, geb. 1801,
seit 1841 Wittwe des k. preuss. Generalmajors Lebrecht v. Graeve-
oitz, die drei Brüder Friedrich, Maximilian und Wilhelm. Freih.
Friedrich, geb. 1796, k. preuss. Generalmajor a. D., vermählte sich
1837 mit Marie Grf. v. Kospoth, aus welcher Ehe eine Tochter,
F'reiiu Clementine, geb. 1838, verm. 1858 mit dem k. preuss. Lieu-
tenant Ferdinand Freih. v. d. Recke auf Uentrup und zwei Söhne
stammen, die Freiherren Max, geb. 1840 und Carl, geb. 1843. —
Freih. Marimilian, geb. 1798,. k. preuss. Major a. D., hat sich 1842
mit Franzisca Freiin v. 0er zu Egelburg vermählt — und Freih. Wil-
helm, geb. 1799, k. preuss. Major a. D., vermählte sich 1827 mit
Laura Freiin v. d. Lippe, aus welcher Ehe zwei Söhne leben, die
Freiherren: Friedrich, geb. 1828, k. preuss. Lieutenant a. D. und
Carl. geb. 1829.
9. 8t4in4n, m. S. 1506 u. I. Tab. 6 Nr. 8. - N Pr. A.-L. U. 8. |28 u. «9. — Frh,
. — 102 —
r. rf, KnesebecJt, 8.123. — Fahmf, f. 8. «>3 u. II. S. 38. — General. TasclnMib. d. freih. Hiu-
aer, 1849 8. 197—199. 1855. 8. 144 u. 145 ii. 1859, s. 172 u. 173. — Frh. r. Udebur, f. 8. 202
u. III. 8. 248. — Siebmacher, I. 191 v. Klvorfeldt, Westphälisch. — ». Unding. 11. 8. 159.—
8uppl. XU 8Iebni. W.-B. VII. 5: FnMii. v. E. u. XI. 5: v. K. — Tyrof, I. 143 Freih. v.K. —
W.-B. d. Kgr. Hannover C. 69 Nr. l.: v. K. u. Nr. 'i: v. K. genannt v. H. u. W. u. 8. 6. —
Knetchke, III. 8 123-126. - p. Hefner, preoss. Adel, Tab. 50 u. 8. 41.
i Elrerich, genannt Htes^ Haess.' Niederrheinisches Adelsgeschlccht,
welches in Westphalen mit dem Gute Harel begütert war und aus wel-
chem noch 1656 Hermann v. G., genannt Häss als Geh. Regier.- und
Amts-Kammerrath im Fürstenthume Cleve vorkam.
Histor- polit - geogr.- Mtatist.-milit. ßeitnlge. die k. preiiSM. Staaten b«'treff.iid, II. 1 8.72.
— N. Pr. A.-I.. II. 8 129 ii. V. 8. 14ß. — Freih. v. Ledebur, I. S. 202.
Eifern^ Eher, Lünebnrgisches, adeliges Patriciergeschlecht, des-
sen altes Wappen, wie Büttner angiebt, durch einen kaiserlichen Wap-
penbrief von 1324 vermehrt wurde und in welches üieronymus Ste-
phan V. Elvern, welcher 1624 als Kaiserl. Reichs-Hofrath starb, den
Adel brachte. — Zu dieser Familie gehörte später der um seine Vater-
stadt Lüneburg sehr verdiente Consul Lepnhp.rd v. Elver. Der Stamm
erlosch in Lüneburg imMftrz 1701 mitStalzOeorg v. Klver, doch sollen
einige Sprossen desselben sich nach Lübeck gewendet und daselbst
im Anfange des 18. Jahrh. noch gelebt haben.
Freih. v. Krohne, I. 8. 270. — r. Midinfj, III. 8. 160 u. 161: nach Bnltner , Geneal. d«r
Lüneb. adel. Patric. Geschl.
Elwem. Ein in Pommern vorgekommenes Adelsgeschlecht, wel-
ches 1639 mit Relzow im Kr. Greifswald begütert war. Nach Allem
gehörte dieses Geschlecht wohl zu der im vorstehenden Artikel abge-
handelten lüneburgischen Fatricier-Familie.
Frh. 9. Ledebur, III. 8. 248.
Elitn^wski; s. Elsanowski, v. Elsenau-EIzano wski. S. 91.
Elfenbanm auf Wifsenheinij Ifieseiihaiii, Edle. Reichsadelstaud. Di-
plom vom K. Leopold I. für die Gebrüder Daniel, Carl u. Christoph
Elzenbaum, mit dem von ihrem Besitzthume hergenommenen Beinamen :
auf Wiesenheim. — Die Familie gehört zu dem Adel in Tirol. Der
S^tamm hat fortgeblüht und Florian Edler v. Wiesenhain war in neuster
Zeit Oberlieutenant im k. k. ll.Jägerbataill.
V. Hefner, tiroler Adel. Tab. 24 ii. 8. 22.
Enbach. Kurbayer. Adelsstand. Diplom vom 16. Nov. 1685 für
Joachim Embacher, Mitglied des äusseren Raths in München. Derselbe,
aus einer Münchner Bürgerfamilie stammend, kam später in den In-
nern Rath und starb als Bürgermeister 25. März 1705. Dreimal ver-
mählt, ist doch das Geschlecht mit ihm, oder bald nach ihm erloschen.
V. Hefner, Stammbuch. I. 8. 332.
Enbden, Enden. Ein ursprünglich magdeburgisches Adelsge-
schlecht, dessen gleichnamiger Stammsitz im jetzigen Kr. Neu-Hal-
densleben liegt. Die Familie besass 1578 Kbendorf im Kr. Wolmir-
stedt und Gross-Saltze im Kr. Calbe und kam auch nach Sachsen, wo
sie 1598 Riesa inne hatte, so wie nach Ostpreussen in das Angerbur-
gische. Später ist der Stamm erloschen.
Knauth, 8. 502 u. SOS. — Frh. p. Ledebur.l. 8. 202 u. III. 8. 248.
Enbden. Reichsadelsstand. Diplom von 1791 für Carl Adam
Embden, Fürstl. Salm-Salmschen Geh.-Rath und Ober-Amtmann.
Handschr. Notiz.
— 103 —
Emberg. Schlesisches Adelsgescblecht, welches 1689 Dometzko
im Kr. Oppeln besass, später aber erloschen ist.
Freih. 9. Udebur, III. 8. 248.
EnbriMg. Tiroler Adelsgeschlecht, in welches Andrae Embring
1563 den Reichsadel brachte und welches 1650 mit Carl v. E., Pfle-
ger zu Toblach, erloschen ist.
9. Befn^r, «usgcst. tiroler Adel. Tab. 2.
Enbsij EnbS; Enps (in Roth der Kopf und Hals einer weissen
Gemse). Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches früher mit meh-
reren Gütern angesessen, der reichsunmittelbaren Ritterschaft des
Cantons Altmflhl einverleibt war. Aus demselben stammte noch diie
letzte Aebtissin des 1 807 aufgehobenen, adeligen Jungfrauen-Klosters
zu DQssern bei Duisburg. — Der bei Angabe dieses Geschlechts von
Einigen angeführte Grafenstand gehörte zweifelsojine nicht In diese
Familie, sondern in die von Hohenems, auch Ems genannt, welche
bekanntlich ein ganz anderes Wappen führte : in Blau einen springen-
den, goldenen Bock mit schwarzen Hörnern.
Biedermann, Canton Altmfihl. T»h. 1J»3. - N. Hr. A.-L. II. 8. 129. — Frh. v. Ledebur,
I. 8. 202. — Sietmacher, I. 109 : v. EmbH. Fräiikiscli.
Enend«rffer^ Enerst^rffer. Oberpfälzisches Adelsgeschlecht, aus
welchem, nach Wig. Hund, Albrecht E. 1359 lebte und ein Anderer
des Stammes noch 1444 vorkam.
Wig. Hitnd, in. S.295.
Emerberg, Emmerberg. Niederösterreichisches Adelsgeschlecht
aus dem gleichnamigen Stammschiosse, westwärts von Wienerisch-Neu-
stadt im Gebirge, welches nach Steiermark kam und das Truchsesseu-
u. Erbkucholmeister-Amt des Herzogthums Steiermark an sich brachte.
Erenfridus de E. tritt zuerst 1165 urkundlich auf und Dietrich v. E.,
der Letzte des Stammes, lebte noch 1461.
WisMgriU^ II. 8. 393-896. — Schmutt, I. 8. 320 ii. 321.
EMerifhy Enncrieh. Reichsadelsstand. Diplom vom 26. Mai 1559
für die Gebrüder Hans und Urban Emerich und Adelsbestätigungs-
diplom von 1654 für Philipp Werner E., kaiserl. Reichstiscal zuSpeier, •
vom 31. März 1732 für die ganze Familie und vom 6. Nov. 1742 für
das Geschlecht im Oettingenschen, Mainzischen und Augsburgischen,
namentlich für Franz Valentin v. E. , kurmainz. Rath und Fürstl.
Augsburg. Geh.-Rath und Referendar in Spiritualibus und für Wende-
lin V. E., Fürstl. Oettingen-Wallersteinschen Geh. Hofrath. — Altes,
ursprünglich görlitzer Stadtgeschlecht, welches später in der Lausitz
begütert wurde und aus welchem ein Zweig nach Bayern gekommen
ist. — Von den frühern Sprossen der Familie ist besonders Georg
Emerich, Bürgermeister zu Görlitz, dadurch bekannt, dass er, nach
der Rückkehr von einer Reise nach Palästina, 1481 die noch ganz
erhaltene Kirche zum heiligen Grabe nebst dem heiligen Grabe, eine
Nachbildung des heiligen Grabes zu Jerusalem , nach einem von ihm
ans Palästina mitgebrachten Modelle erbauen iioss. — In neuerer
Zeit haben Sprossen der Familie, welche 1783 mit Hermsdorf unweit
Görlitz in der Oberlausitz begütert war, in der kur- n. k. sächs., so
— 104 —
wie iu der k. preuss. Armee gestanden, auch hat der nach Payern ge*
kommene Zweig fortgeblüht. In die Adelsmatrikel des Königreich
Bayern wurden eingetragen: die Gebrüder Joseph Aloys v. E., geb.
1762, Beneficiat zu Heiligenstädt und franz Xaver v. E., geh 1765,k.
bayer. Poslhalter und Salzfactor zu Mindelheim» mit dem Sohne ihres
verstorbenen Bruders, des ehemaligen Grftfl. Fuggerschen Verwalters
Anton von E. zu Schmichen: Joseph v. E., geb. 1808 und mit ihrem
• Vetter: Franz Ferdinand v E.,geb. 1789, Official des K. Bayer. Grenz-
Postamts Hof.
•. Lang, K. 328. - N. Pr A.-L. II. 8.129. — Freih. r. Ledebur, I. 8. 202 u. II!. S. 248.
— Sappl. XII Slobm. W.-B. I. 34. - T*frof, I. 65 u. Siebenkees, I 8. 351. — W.-B. d. Kgr.
Bayern.V. »5.— SchlesJsch. W.-B. Nr. 877. — W.-B. des SSth«. Sunt. VI. 28; f. Emmerich.—
V. He/ner, ba>er. Adel, ThI*. 84 u. 8. 76 - Kneschke, III. S. 126 u. 127.
Enerkiigen. Altes , schwäbisches Adelsgeschlecht, dem Wappen
nach : (in Silberein schwarzer, schräglinks liegender, doppelter Wider-
haken) eines Stammes mit der alten Familie Sphenck v. Winterstädt.
-— Das gleichnamige Stammhaus, ein noch bewohntes Schloss bei Man-
derkingen im heutigen Grossh. Baden, kommt in früher Zeit vor und
das nach ihm sich nennende Edelgeschlecht war reichenauscher Dienst-
adel. Walther utid Heinrich v. Aemerkingen, Beide Ritter, und Eg-
loff V. Aemerkingen treten urkundlich 1366 auf und der Stamm blühte
noch 1509.
Mone, Zeitachr. für Oeschichtp des Oberrhcfus. III. 8. 90. — r. Hr/ner, ausgestorbener
Schwab. Adel. Tab. 2. 3. 11.
Enersleben, s. Schenk v. Flechtingen.
EMentorferi s. Emcndorffer S103.
Enh^lTer. Oberpfälzisches, aus Kitzbühel in Tirol stammendes
Adelsgeschlecht, aus welchem Hans E. 1488 zu Aramerthal und Achatz
E. 1503 zu Schirling angesessen war.
Wig. Hund, III. 8. 295.
Eming; s. Krempclhuber, Edle auf Eming.
Enleben. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, welches im 12. —
14. Jahrb. das gleichnamige, eine halbe Stunde von Gotha gelegene
Dorf besass.
V. HtUbach , I. 8. 329, nach Brückner, Beschreib, d. Kirchen- und Srhulenstaatn im H .
Gotha, 11. Stck. 4. 8. 35.
EMling^ Enlinger v. Enling, Jnling y Jnliiger. Niederösterreichi-
sches, von 1291 — 1387 vorgekommenes Ritterstandsgeschlecht.
Wiasgrill, II. 8. 896 u. 897.
EnMe, Eitter ■• Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1764 für
Friedrich Emme, mit dem Prädicate: Edler v. — Der Stamm ¥rarde
fortgesetzt.
Uandschr. Notis. — Suppl. an Siebm. W.-B. XI. 5.
Emüfrling. Erblftnd. - österr. Adelsstand. Diplom von 1815 für
Gottfried Emmerling, k. k. Oberlieutenant.
MtfferU V. Mühlfeld, BrfcanB..Bd. 8. 278.
X EiMüenhtfeii. Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, welches be-
sonders in Nördlingen blühte und sp&ter in dem ehemaligen bayer.
Rezatkreise angesessen war.
Buottimi, II. 8. 76. — Zetler, VIII. S. 1015. — Fteih. w. Krokne, I. 8. 271—278. -
SiebmacAer, II. 91.
— 106 —
Enniiger. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1856
für Dr. J. W. Emmiuger, k. k. w. Geh.-Rath und Statthalter in Nie-
der-Oesterreich.
Aagsb. Allg. Zeit. 1856.
EnniighaM, Emminghtass, Edle. Reichsadelsstand. Diplom von
1774 für Heinrich Theodor Emminghausen, k. preuss. Geh. Rcgic-
niDgs-Bath, mit dem Namen und Prädicate: Edler v. Emminghaus u.
K. Preuss. Anerkennungsdiplom des demselben verliehenen Adelsstan-
des vom 5. Juli 1774.
•. Hgltbach, l. 8. 329. — N. Pr. A.-L. I. 8. 4ß u. V. 8, 147. — Fr*, v. Ledcbut\ I.
8.20». — Suppl. XU Siehm. W.-B. VI. 12 ii. VIII. U. — W.-B. d rreiis». Monarch. I U.
14. — Kiuxchke, IIT. 8. 127 u. 128.
Enperger, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1766
für Benedict Alphous Empergcr, Advocateu und ßannrichter in
Kärnten, mit dem Prädicate: Edler v.
Mtgerle 9. Mühlfetd, Erg&nE.-Bd. 8. 278.
Enpich. Reichsadelsstand. Kursächs. Reichsvicariatsdiplom vom
1. Juni 1792 für Carl Ferdinand Empich, h. meklenb.- Schwerin. Do-
mainenrath u. K. Preussisches Anerkennüngsdiplom des demselben
verliehenen Adels v. 3. Jan. 1794. — Der Diploms-Empfänger Uauftc
sich in den nächsten Jahren in Pommern mit den Gütern Dochow,
Giesebitz, Grossendorff, Warbelin und Zipkow im Stolper Kreise an,
hat aber in der Ehe mit Susanna Elisabeth v. Braunschweig den Stamm
nicht fortgesetzt.
V. Beahach, I. 8. 330. — N. Pr. A.-L. II. 8. 129. III. 8. 4 u. V. 8. 147. — Frh. r. U-
debur, I. 8. 202 u. III. 8. 248. — Tyroff, I. 189. — W.-B. <L Preuss. Monarch. III. 14. —
Kjwekke, II. S. 130 und 131.
Ems, 8. Hohenembs, Grafen.
Enben. Ein in Cleve vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus wel-
chem Friedrich Heinrich d'Enbers 1802 als k. preuss. Generalmajor
pensionirt wurde. Derscbe starb ohne Nachkommen 1803.
Freik. ». Led^hur, I. 8. 203.
Eiek ▼. der Barg. Reichssadelstand. Diplom vom 30. Mai 1 747
für Franz Enck, Salzburg. Hofkammerrath u. Garderobe -Inspector.
Nach V. Hefner, Stammbuch, 1. S. 333. starb der Diploms-Empfänger
4. März 1776 zu Salzburg, die Wittwe desselben, Eva v. Waldmtiller
1789 und die 1765 geborene einzige Tochter, Victoria, im Jahre 1832.
Doch giebt von Lang an , dass zwei Enkel des Franz E. v. d. B. : die
Gebrüder August Leopold Augustin, geb. 1797 und Carl Ernst Leo-
pold E. V. d. B., geb 1800, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern ein-
getragen worden sind.
■■* 9. Lang, 8. 328. - Suppl. «u Siebm. W.-B. IX. 13. — W. B. d«?8 Kgr. Bayern, V. 25. .
Ett€keT«irt, Enckev^irdt^ Enkevoird^ Eickehrt^ Freiherren ■• Crafei.
(nach Wissgrill : Schild mit Herzschilde. Im blauen Herzschilde eine
schwebende, offene, goldene Krone, in welcher zwei emporstehende,
gekreuzte, grftne Palmenzweige stecken und im Schilde das alte Encko-
voirtsche Wappen : Schild golden und durch eine schwarze Linie quer-
getheilt mit drei, 2 u. 1 , schwarzen Adlern. Ganz verschieden von die-
sen Wappen ist das in den Supplementen zu Siebm. W.-B. gegebene :
— 106 —
Schild geviert, mit Mittelscbilde. Mittelschild quergetheilt: oben in
Silber fünf, 3 u. 2, Hermeline und unten Roth, ohne Bild. 1 und 4 in
Roth zwei gekreuzte, mit einem rothen Bande zusammengebundene
Commandostäbe und 2 und 3 von Gold und Schwarz der Länge nach
getheilt mit einer Arabeske aus zehn gebogenen Strahlen von gewech-
selten Farben). Reichsgrafeustand. Diplom von 1651 für Adrian
Freih. v. E ," k. k. Feldmarschall. — Ein aus Brabant stammendes
Adelsgeschlecht, welches mit dem freiherrlichen Titel nach Oesterreich
kam , im genannten Jahre den Grafenstand erlangte und später die
Herrschaften Grafenwerth, Ober-Seeborn, Schönberg etc. erwarb. —
Von den früheren Sprossen des Stammes war namentlich der ge-
lehrte Cardin \1 Wilhelm v. Enckevoirt bekannt, welcher 1534 als
Bischof zu Tortosa und zu Utrecht starb. — Die nach Oesterreich ge-
kommenen Glieder der Familie machten sich im 30jährigen Kriege
mehrfach um das Erzhaus Oesterreich verdient. Der Mannesstamm
blühte fort, bis derselbe mit Wenzel Adrian Gr. v. E., k. k. Geh.-Rath
etc., 20. Aug. 1738 erlosch, da derselbe nur zwei Töchter hinterliess.
Jöcher, Compeiid. Gelehrt.-Lexic, Ausgabe von 1726. 8. 869. — Oauhe, I. 8. 489 u. 490.
— Wixnrfnll, II. S. 397—400. — Suppl. zu Siebm. W.-B. XII. 19.
Eiick«T«rt (Schild quergetheilt durch einen schmalen, rothen,
mit drei neben einander stehenden, silbernen Kugeln belegten Quer-
balken. Oben in Gold zwei einv&rtssehende, schwarze Adler u. unten
in Silber auf grünem Rasen ein vorwärtssehender, sitzender, goldener
Löwe zwischen zwei grünen Palmenbäumen , welche derselbe mit den
ausgebreiteten Vorderpr^nkeu umfasst). Reichsadelsstand. Diplom
vom 16. Februar 1663 für Daniel Ingkefort, kurbrandenburg. Genc-
ral-Proviantmeister und Ober -Salzfactor und kurbrandenburg. Aner-
kennungsdiplora des demselben verliehenen Adels vom 18. Jan. 1665,
unter Schreibung des Namens : v. Enckevort. -- Die Annahme Eini-
ger, dass die Familie des Diplom - Empfängers vermuthlich mit dem
im vorstehenden Artikel besprochenen brabantischen Geschlechte im
Zusammenhange gestanden habe, wird wenigstens von der Heraldik,
8. den vorstehenden Artikel, nicht unterstützt. — Die Familie erwarb
nach und nach ansehnliche Güter in Pommern und in der Neumark,
namentlich in Pommern die Güter Vogelsang, Lukow, Warsin, Mönke-
ber« etc. im Kr. Ueckermünde. Die eben genannten Güter kaufte ein
Enkel des Daniel v. E., Berndt Friedrich v. E., k. preuss. Hauptmann,
von welchem sechs Söhne stammten , von denen Carl Gottlob v. E. die
Güter erbte. — Von den späteren Sprossen des Geschlechts war Berndt
Friedrich v. E. k. preuss. Oberst bei dem Cadettencorps in Berlin apd[^
Gustav Heinrich k. preuss. ^Regierungspräsident. Die NachkommÄ*
des Letzteren, zu denen der Landschaftsdepotirte Heinrich v. £. ge-
hörte, besassen 1836 Garz und Rosenfelde im Kr. Pyritz und um die
selbe Zeit war Eduard v. E. Herr auf Vogelsang und Albrechtsdorf.
Der Name des Geschlechts ist übrigens so wie früher, audh in neuester
Zeit mehrfach in den Listen der königl. preuss. Armee vorgekommen.
1853 waren zwei Sprossen des Stammes k. preuss. Rittmeister, der
eine im Garde -Cuirassier-Regim. und der andere im 2. Cuirassier-
— 107 —
Regim. und zwei dienten als Lieutenants. — Die zuletzt bekannt ge-
wordene Belebnungmit den pommernschen Ci titern Bellin, Berndshof,
Damgarten, Luckow, Mönkeberg, Plönzig, Rosenfelde, Vogelsang und
Warsiu erfolgte 1850.
Brüggemann, I. Hptst. ^0. — r. llellhtief,, I. 8. 333. - N. Pr. A.-L. II. S. 134 u. 185.—
Frh. V. l^dehur, T. 8. 20.1 u. III. 8. 24s. - W. B. der Preuss. Moiirtrch. III. 14. — Pomin.
W.-B. I. Tab. 11. u. 8. 30. — Knesehke, I. .*<. 13» a, 140.
fMdty auch Freiherren (in Gold ein grauer, nach der rechten Seite
springender Wolf). Reichsfreiherrenstand. Bestätigungs-Diplom des
schon 1426 der Familie erneuerten Freiherrnstandes vom Sl.Octob.
1530 für Nicolans v. Ende, Herrn auf Wolkenburg, Lausnitz, Königs-
feld und Fuchshain, Doctor der Rechte, kaiserlichen Hofrath, Kam-
raergerichts-Assesgor etc., so wie vom 10. Mai 1705 fürChristian VoU-
rath V.Ende. — Altes, sächsisches, seit dem 13. Jahrh. näher bekanntes
Adelsgeschlecht, welches sich im Laufe der Zeit weit ausbreitete, an-
sehnliche Gtlter im jetzigen Königreiche Sachsen, in der Provinz Sach-
sen, den sächsischen Ftlrstenthümrrn, im Anhaltschen, Reussischen etc.
erwarb, den Erb - Ritterstand erlangtiß und später auch nach Oester-
reich, Westpreussen, Hannover und beide Hessen gekommen ist. —
Der eigentliche Ursprung der Familie liegt im Dunkel einer Zei*, über
welche sichere Nachrichten vielfach fehlen. Spangenberg wollte das
Geschlecht aus Franken herleiten , Pcccenstein hielt es ftlr ein einge-
borenes meissensches Geschlecht und Gauhe folgte der Mehrzahl
früherer Schriftsteller, welche die Anfänge des Stammes in der Schweiz
und zwar im Canton St. Gallen suchen, in welchem ein Schloss Endt
oder Enne lag, nach welchem ein später nach Tirol gekommenes Rit-
tergeschlecht sich genannt hatte. Sonach ist es wohl am besten , bei
dem Obengesagten, dass das Geschlecht eins der ältesten in Sachsen
sei, einfach zu bleiben und diese Angabe ist historisch leicht zu be-
gründen. Otto V. Ende, früher schon getreuer Rath des Markgrafen
Heinrich zu Meissen, stand später mit lleinrich v. Ende dem Landgra-
fen Friedrich mit der gebissenen Wange und dem Bruder desselben,
Diezmann , eben so treu zur Seite und in der Geschichte der beiden
Letzteren kommt der Name der Ersteren vielfach mit Ehren vor.
Heinrich v. E., des Markgrafen Friedrich Rath und Oberst, pflanzte
den Stamm durch zwei Söhne, Heinrich IL und Gottfried, fort. Letzte-
rer lebte um 1290 und von seinen Nachkommen war Heinrich v. E.,
Herr auf Lindenberg, erst des Kurfürsten Friedrich des Streitbaren
zu Sachsen Orator, später aber Rath des Königs Sigismund, welcher
ihm das Schloss Carlstein in Böhmen lebenslang einräumte und von
welchem Schlosse er sich auch Erb -Pannerherr nannte. Die Nach-
kommenschaft desselben erlosch wieder, Heinrich II. aber, Kriegs-
oberst des Markgrafen Friedrich, setzte den Stamm durch zwei Söhne,
Heinrich III. und Ulrich, in Sachsen fort. Zu Heinrichs III. Nachkom-
men gehörte der oben genannte Nicolaus v. E.. welcher das erwähnte
Bestätigungsdiplom des Freiherrenstaudes der Familie von 1530 er-
hielt und dessen Nachkommenschaft sehr gliederreich wurde, von Ul-
richs Söhnen aber erhielten Ulrich IL und Heinrich IV. durch kai-
serl. Diplom von 1463, ihrer Tapferkeit wegen, auf den Helm ihres
— 108 —
Wappen eine goldene Krone. Aus dieser Linie war schon Hans Adam
V. E., gest. 1706, k. preuss. Oberst und Amtshauptmann zu Rosen-
feld, Herr auf Alt-Jesönitz unweit Bitterfeld, Trinum imAnhalt-Göthen-
scben etc., welche noch jetzt in der Hand der Familie sind, nachdem
diese Besitzungen, da Hans Adam v. E. ohne Leibes-Erben gestorben,
auf seine nächste Verwandtschaft kam. — üeberdie frühern und spÄtern
genealogischen Verhältnisse der Familie haben bis zu ihrer Zeit Val.
König, Gauhe und v. Uechtritz und neuerlich das geneal. Taschenbuch
d. freih. Häuser näheren Aufschluss gegeben, auf welche hier verwie-
sen werden muss. — Nach Hannover, wo die Familie durch Er-
werbung des Gutes Bierde im Lüneburgischen dem ritterschaftlichen
Adel der Lüneburgischen Landschaft einverleibt wiirde, kam dieselbe
1759 mit dem Ober- Appellationsrathe Gotthelf Dieterich v. E., welcher
früher herz. Braunschw.-Wolfenbüttelscber Hofrath gewesen war, doch
hatte schon in der 2. Hälfte des 17. Jahrb. Rudolph v. Ende als Gene-
ral in Braunschw.-lüneburgischen Diensten gestanden. Zu dieser Han-
noverschen Linie gehörte auch der Sohn des kurbraunschw.-lüneburg.
Staatsministers Freih. v. E. aus der Ehe mit einer v. d. Schulenbnrg :
Friedrich Albrecht v. E., welcher 1829 als k. preuss. Generallientc-
nant starb. — Nach dem geneal. Taschenb. der freih. Häuser blüht
der freiherrliche Stamm jetzt in zwei Linien, in der zu Alt-Jessnitz,
welche in einen älteren und jüngeren Zweig zerfällt und in der Linie
zu Düdelsheim, doch dürfte nach den oben angeführten Diplomen dem
ganzen Stamme der freiherrliche Titel zustehen und dass einige Li-
nien sich nur des adeligen Prädicats bedienen, hängt wohl nur davon
ab, dass diese Linien nicht die betreffenden Intimationen eingelöst,
oder dass die Vorfahren den freiherrlichen Titel nicht geführt haben.
Die Linie zu Alt-Jessnitz besitzt das Majorat Alt-Jessnitz im Bitter-
felder Kreise, Reg.-Bezirk Merseburg, so wie die Lehengüter Trinum
im Herz. Auhalt-Cöthen wid iflttersbach im Kgr. Sachsen. Haupt des
älteren Zweiges dieser Linie ist Freih. Heinrich, geb. 1833 — , Sohn
des 1856 verstorbenen Freiherrn Otto, k. sächs. Kammerherm und
Mitgliedes des K. Preuss. Herrenhauses — Majoratsherr auf Alt-Jess-
nitz, Herr auf Trinum, k. preuss. Lieut. im Grenadier - Regiment K.
Alexander. Die beiden Brüder desselben sind, neben drei Schwestern,
den Freiinnen: Charlotte, geb. 1837, Anna, geb. 1841 und Geraldine,
geb. 1843, Freih. Otto, geb. 1836, ebenfalls k. preuss. Lieut. im
Grenad.-Reg. K. Alexander und Freih. Hermann, geb. 1840, Beide
Mitbesitzer des Lehensgutes Trinum. — Das Haupt des jüngeren
Zweiges ist Freih. Friedrich, geb. 1782 — Sohn des 1813 verstorbe-
nen Freih. Friedrich Carl , k. sächs. Stiftskammeratbs — k. sächs.
Kammer- und Jagdjunker. Die Schwester desselben, Freiin Augusts,
geb. 1786, war mit dem k. sächs. Major v. d. Mosel vermählt. — Von
dem Bruder des Freih. Friedrich Carl, dem Freih. Christian Wilh. gest.
1813, k. sächs. Generalmajor, stammen ans der Ehe mit einer Grf.v.By-
landt: Freih. August, geb. 1799, Herr auf Dittersbach, k. s. Kammer-
und Jagdjunker, verm. 1839 mit Bertha v. Sandersleben, ans welcher
Ehe ein Sohn, Georg, geb. 1847, entsprossen ist — und Freiin Elisa-
— 109 —
beth, geb. 1801, verm. 1828 mit dem k. säebs. Kammeiberni u. Vica-
riatsratbe v. Brochowsky. — Das Haupt der Linie zu Düdel&heira im
Grossb. Hessen ist Freih. Wilhelm, Herr auf Düdelsbeim bei Büdin-
gen, verm. mit Maria Frauzisca Grf. zu Alt- Leiningen -Westerburg,
gest. 1837, aus welcher Ehe .zwei Töchter, Pauline Eleonore und
Auguste und zwei Söhne, Freih. Friedrich, k. k. Hauptmann und
Freih. Otto, k. k. Oberlieutenant, stammen. — Im Kgr. Sachsen sind
bis auf die neueste Zeit Freiherren und Herren v. E. in Hof- Civil- u.
Militairdiensten vorgekommen. Oscar v. E. k. s&chs. Oberlieutenant
der Reiterei trat 1851 aus dem activen Dienste u. Arthur v. E. ist k.
Sachs. Hauptmann. Der Familie v. E. stand in neuester Zeit Jahna un-
weit Meissen zu.
PecctHMtein, Themt. Saxoii. 1. 8. 102. — A'nauih, 6. 508 u. 504. — Atbin, Werthersche Ge-
schichte 8. 63. — Sinapius. 11. 8. 611 u. 612. — Vol. Kö'nifj, I. 8. 3Ü1-336. — (iauhe. l.
8. 4yO— 495. — Diethmar, S. 13 u. Nr. :\9. — r. Dreyhaupt, Tab. 42. — r. UfChtritt , Diplom.
>achricht IV. 8. 46— 4t» u. V. 8. 26-30 (von 1686— I7«i;. — N. Pr. A.-L. II. 8.129—131. —
Fteih. r. d. Knesebeck, 8. 124. — Frei/t. r. Ubfhur, I. 8. 203 u. lil. 8. 248. — (Jeiieal.Ta-
schenb. d. freih. Hau«er 185». 8. 147 u. 1859, 8. 173-175. - Siebntacher, I. 154. — r. Me-
ding, I. 8. 147—149. — W.<B. de» Kgr. Hannover, C. 19 u. 8. 6. — W.-B. d. Sachs. Staat. I.
52 : Freih. v. £. u. II. 8. 61 : v. K. — v. Hefner, flachs. Adel, Tab. 26 u. 27 u. 8. 8 u. 9. u.
preass. Adel, Tab. 60 u. 8. 41.
Eidlell. Preuss. Adelsstand. Diplom vom 15. Oct. 1850 für E.
G. Endell, k. preuss. Geh.Commercien-Rath bei der Hauptverwaltung
der Staats-Schuldeu. Ein Sohn desselben wurde in der Gegend von
Crossen begütert.
Geoeal. diplum. Huudh. für d preuts. Staat, I. S. 78. — N. Pr. A.-L. V. 8. 28 und
8. 143. - Frh. o. Ledehur, I. 8. 204.
. EndleltK, s. Fischer v. Endelau.
^ £idlelilitMser. Allbayerisches Adelsgeschlecht, welches nach
V. Hefner, vielleicht mit den in den Monum. boic, VIII. S. 386, 507
etc. aufgeführten alten Endelzhausen im Zusammenhange standen,
eher aber wohl Stamm- und Wappen-Genossen der Taufkircher wa-
ren und sich von Endelzhausen im Gerichte Wolfrazhausen nannten.
Hans Endelzhauser war von 1445—1457 Unterrichter zu München.
Wig. Hund, III. 8. 296. — r. Uefner, Münchner (Geschlechter.
Elller, Enilers, Endlerss^ Enilersi. (Schild geviert: 1 und 4 in
Roth ein aufrecht zum Sprunge nach Rechts gerichtetes, silbernes
Einhorn und 2 und 3 in Blau ein sechsstrahliger, goldener Stern).
Böhmischer Adelsstand. Bestätigungs-Diplom des alten Adels der
Familie vom 22. März 1564 für die Brüder Martin, Christoph und
Hans die Ender und nochmaliges Adelsbestätigungsdiplom für das
Geschlecht von 1587. Die Familie, welche mit jGeschlechtern von
gleichlautenden Namen nicht zu verwechseln ist und in der Oberlau-
sitz die Güter Cosma und Leopordshain im Kr. Görlitz erworben
hatte, erlosch 26. Aug. 1646 mit Carl Waltber v. Ender.
Frh. 9. Ledebur, 1. 8. 204. — Dortt, Allgem. W.-B., II. 8' 142 u. 143 u. Ni. 248.
Endleres, Utter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1858
für Carl Enderes, k. k. Ministerial-Rath.
AugHb. Allg. Zeit. 1858. April.
Enilerle, Edle ■. Ritter. Erbländ.-österr. Adels- u. Ritterstand.
Adelsdiplom von 1820 für Johann Enderle, NiederOsterr. Appella-
— 110 —
tionsrath, mit dem Pi ädicatc : Edler von und Ritterstandsdiplom vom
10. Jan. 1844 für denselben als k. k. w. Ilofrath.
Haiuischr. Notiz. — MegerU v. Mühlfeld, ErgSnx.-I*d. S. 278.
' Enderliii, Eiiderlein. ßrandenburgisches Adelsgcschlecht, welches
Cuiiersdorf, Wildenbruch und Zauchwitz im jetzigen Kr. Zauche-Bel-
zig schon 1375 und Miersdorf im Kr. Teltow 1451 besass. In späte-
rer Zeit kamen Gallun, Gersdorf, Gross-Machenow und Malsow in die
Hand der Familie und bis zur Mitte des 18. Jahrb. hatte dieselbe
noch Falkenberg im Kr. Lebus inne. Das N. Pr. A.-L. giebt nach
den Königschen Sammlungen an, dass der Mannesstamm im Anfange
des 18. Jahrb. mit Hans Dietrich v. F., k. preuss. Lieutenant, verm.
mit einer v. Zieten a. d. Hause Dechlow, erloschen sei und dass die
an die Krone Preussen heimgefallenen Güter einem v. Montaigne zu-
getheilt worden wären.
N. Pr. A.-L. V. 8. 147. - Fth. v. Ledcbitr, I. 8. 204.
, Eiiderndorf, s. Ilarsdörfer, Harsdorf v. Enderndorf.
Enders ^ Edle «ud Ritter. Erbländ.-österr. liitterstand. Diplom
vom 8. Jan. 1767 für Christoph Enders in Steiermark, wegen der
von ihm anzuhoffenden, nützlichen Dienste, mit dem Prädicate: Edler von.
M4ff^rle v. Mühlfeld, 8. 107. - Knetchkf, IV. 8. 112.
Enders v. Egelhofsberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1813 für Johann Enders, k. k. Oberlieutenant bei v. Lindenau-Infan-
terie, mit dem Prädicate : v. Egelhofsberg
Megerle v. Mühlfeld, S. 178.
. Endewtt« Lüneburgisches, adeliges Patriciergeschlecht, aus wel-
chem in einer alten Genealogie Johannes Endewat ausdrücklich Nobi-
lis genannt wurde. Das Wappenbild hatte grosse Aehnlichkeit mit
den Bildern des Schildes der v. Langlingen und v. Spörcke, s. die
betreffenden Artikel. — Cord Endewat, welcher zwischen 1440 und
1468 lebte, wird als Letzter dos Stammes genannt. — Büttner, im
Anhange zur Geneal. der Lüneburg, adel. Patricier-Geschlechter.
9. Meding, I. 8. 148 ii. 149.
Endingen. Altes, elsassischcs und schwäbisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Johannes deE. urkundlich 1307 und Rudolph \. E., Rit-
ter, 1331 vorkommen. — Jacob Reichardt v. Endingen schrieb sich
noch 1608 in ein Stammbuch ein.
Mone, Zeiuchr. fiir die (icsch. des OberrhciiiV«, IV. 8. 370 u. 379. — Siehmacher, I. 193:
T. Endiiigon, RIsasMinch. — r. Meding, III 8, 161.
Endnann^ Endemann. Ein in Preussen im vorigen Jahrh vorge-
kommenes Adelsgeschlecht. Eilü Oberst v. E., welcher bei dem k.
preuss. Dragoner- Regimente Kronprinz gestanden hatte, starb 1753
und der Bruder desselben Friedrich Paul v. E. war Oberst und Com-
mandant des Regim. Holstein-Gottorp. Letzterer kam 1723 als Lieu-
tenant des k. preuss. Leibrogiments zu Pferde ohne Angabe des ade-
lißon Prädicats vor.
FW/, v. Ledebur, I. 8. 204.
findorfer n Mcndorf. Altbayerisches Adelsgeschlecht, wohl aus
— in-
dem Slammhause Endoif oberhalb des Wüi nisecs. Wernhard E. tritt
urkundlich um 1130 auf und Hans E. zu Mendorf noch 1439.
Wiff. Hund, 111. 8. 296. - Moiiura. I)oic. II. 8. 291.
Eadscei Frei- und Panierkerreii. Fränkisches Herrengeschlecht,
welches sich-Pannerherren nannte und von dem Schlosse und der
grossen Herrschaft Endsee den Namen angenommen hatte. Der Stamm
muss schon in sehr früher Zeit erloschen sein, denn die alten Grafen
V. Rothenburg in Franken schrieben sich schon 825 Herren zu End-
see. — K. Ruprecht liess 1408 das Schloss P^ndsee einreissen, von
dem noch im Anfange des vorigen Jahrh. Ueberreste zu sehen waren.
Schon vor Zerstörung dieses Schlosses kam auf demselben ein Rit-
tergeschlecht Lösch vor, welches den Beinamen: v. Enxlsee führte
und aus welchem 1341 Götz Lösch v. Endsee, Ritter, Zeuge bei ei-
nem Vertrage war, welchen Hans und Erkinger v. Seideneck er-
richteten. Ob mit diesen. Lösch v. Endsce die späteren Familien
Lösch V. Hilgartshausen in Bayern oder die Lösch v. Müllenheim in
Hessen, s. die betreffenden Artikel, irgend im Zusammenhange ge-
standen haben, muss dahingestellt bleiben.
r. Fatck^HMtein, Aiitiqii. Norcig. 11. S. 2H7 u. 304. - Gauhf , II. S. 1446.— Salver, S. 190.
EmisnanK v. lUnow. Erbländ.-österr. Adels- und Ritterstand.
Adels-Diplom von 1818 für Carl Endsmann, auf Krzizanau in Mäh-
ren undRuppersthal in Nieder-Oesterreich, mit dem Prädieate : v. Ro-
Dow und Ritterstands-Diplom vom 6. Nov. 1820 für Anton E. v. R.,
k. k. Oberlieutenant.
UandNchriftl. Notiz. — Meyerle v. »fühl/etH, S. Ii8 u. Ergüiiz.-Bd. 8. 137.
Endter. (Schild geviert: 1 und 4 in Schwarz auf freistehendem,
grünem Boden eine rechtsgekehrte goldene Ente und 2 und 8 in Blau
ein schräglinker, wellenförmig gezogener, silberner Balken). Nürn-
berger Patriciergeschlecht, aus welchem Wilhelm Maximilian An-
dreas E., der Rechte Doctor, mit Paul und Wolfgang E. 1623 eine
Kaiserliche Wappen- Verbesserung mit der Erlaubniss, sich v. E. zu
schreiben, erhielten.
SUbmacher, V. 218. — 8uppl. zu Siebra. W.-B. I. 12. — Tyroff, I. ö.*». — W.-B. d. Kgr.
Biyern, V. 26
EneKckkl, Eaenkel ?• Albrechtsbarg, hreiherren. Erbl.-österr.
Freiherrnstand. Diplom vom 14. Jan. 1594 für Albrecht, Josias und
David V. Enenckhl. — Altes, österr. Adclsgeschlecht. Die Stamm-
reihe desselben beginnt Bucelini mit TheodoricusE., welcher um 1108
lebte. Von den Nachkommen, welche sich v. Albrechtsburg schrieben,
verfasste Johann v. E., Domherr zu St. Stephan in Wieni^vein Fttr-
stenbuch von Oesterreich und Steyerland in deutschen Versen. —
David Freih. E. v. A. war 1583 erzh. österr. Mundschenk und
Georg Achaz E. Freih. v. Hohenegg tibersetzte im Anfange des 17.
Jahrh. den Thucydides ins Deutsche, schrieb einen Tractat : Sejanus,
s. de praepotentibus regum ac principum ministrie und war besonders
durch sein Werk: de privilegiis juris civilis, welches noch 1 720 neu
aufgelegt wurde, bekannt. Der Stamm erlosch 9. Febr. 1627 mit dem
Freih. Job Hartmann, dessen einzige Tochter, Judith P^lisabeth, sich
1639 mit Christoph Ehrenreich, Gr. v. Schallenberg vermählte.
BuceUni, III. 8. 33 — JGchrr , Comp. Qolelirt. Lox., S. 8(^9. - Frh. r. Hoheneck. UL
8. m-l54.
— 112 —
Gauhti, I. a. 495. — Zedier, VIII. 8. 1173. — WissgriU, Tl. 8. 410. — St>bmach^r, ]. 33.
Biiiifiikhl. Herren u. Preih. — Tyrof, I. 65 : Eniiiekhl v. Aibr^chtsperg, u. Siebenkees, I.
N. 36'i; Kueiikel t. Albreclittiburg.
FiHenkl ?. £iikelsteni. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom mit
dem Prädicate: v. Enkelstern. — Joseph Eneukl v. Enkelstern war
1856 Hauptmann 1. Classe im k. k. 41. Infant-Regim.
Milit. Schemmtism.. 1856 8. 281.
EnftKs, dies Enfaiis dlUvernas^ lirafci^ s. Desenffans d'Aver-
nas, Graten, Bd. II. S. 460 u. 461.
Engel ^ Vreilierren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1756 für Elias Engel, k. k. Rath und Protomedicus.
Megeile o, Mühlfeld, 8. 47.
Eigel. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1851 fOr J.
Engel, k. k. Major a. D.
Augsb. Allg. Zeit. 1851.
Engeln Edlle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1808
für Franz Stephau Engel, k. k. liofkriegs-Secretair mit dem Prädi-
cate: Edler von.
MegerLe v. MühL/eld, Ergfliiz. Bd. 8. 278.
Engel. (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Gold ein En-
gel mit einem Schwerte in der Rechten und links in Blau ein aus Wol-
ken hervorkommender, einen Kranz haltender, geharnischter Arm).
Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 26. Oct. 1656 ftlr Hans Hein-
rich Engel, k. schwed. Obersten aus dem Lande Kehdingen. Die
Familie kam ins Bremensche und besass 1656 die Güter Gewensieck
und Kuckenbüttel und 1685 Freiburg. Die beiden ersteren Güter
waren noch 1700 in der Hand der Familie.
Muthard, 8. 225 u. 2J6. — Kobbe. Gesch. d. Herzogth. Bremen, I. 8. 298. — Frh, 9. d.
Knetebeck, 8. 124. — Frh. v. Ledebur, 1. 8. 204.
Engel (in Gold auf grünem Boden ein vorwärts sehender Engel
mit rothem Ober- und blauem Uuterkleide und mit schwarzen Flü-
geln, welcher in der Rechten ein Schwert hält. Die Angabe Einiger,
dass im silbernen Schilde der Erzengel Michael mit dem Drachen sich
finde, muss auf einem Irrthume beruhen). Reichsadelsstand. Diplom
vom 17. Dec. 1739 für Hans David Engel, k. dänischen Capitain,
Herrn auf Breescn in Mecklenburg. Der Grossvater desselben, Hans
E , Herr auf Gewezin, Labs und Podewall im Meklenburgischen. k.
schwedischer Oberst, hatte schon 18. Nov. 1662 den schwedischen
Adelssts^^d erlangt. — Von den Nachkommen des Hans David v. E.
erhielt Ciarl Heinrich v. E., Ritter und Herr auf Breesen 1790 durch
Reception die Rechte des eingeborenen meklenburgischen Adels und
noch in neuerer Zeit 1836 kamen in Mecklenburg vor: Kammerherr
V. Engel, Herr auf Breesen und Kammerherr v. E., Herr auf Feldberg.
Zu dem nach Sachsen gekommenen Zweige der Familie gehört na-
mentlich Carl August Maximilian v. Engel, geb. 1795 zu Dresden, seit
1849 k. Sachs. Generallieutenant, Königl.General^Adjutant, Oberstall-
nioihtor etc.
N. l'r. A.-L. II. 8. 131. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 204 ii. III. 8. 248. — Mecklenb. W.-
H. T«l». U Nr. :.l u. 8. 6 u. 20. — W. B. d. sachs. 8U»ten, III. 88. - Kneschke, I. 8. 140.
— #, Hf/Hfr, «ftchii. Adel, Tnb. 27 u. 8. 36 u. raekl^-nb. Adel, 8. 8.
— 113 —
Engel (im Schilde ein Querbalken, oben von zwei, unten von ei-
ner Rose begleitet). Altes, cölniscbes Geschlecht.
Fahn«, I. S. 94. — Frh. t. Ledebur, I. 8. 204.
Engel T. EKgeUbnrg^ lUttfr. Erbländ.-österr. Ritterstand. Di-
plom von 1772 für Stephan Engel, k. k. Legations-Secretair zu Vene-'
dig, mit dem Prädicate: v. Engelsburg.
Mfgerle t. Mühlfeld, Krgäuz.-Bd. 8. 137.
Enget V. Engelsfnss, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
vom 27. Febr. 1664 fürServatiusE., mit dem Prädicate ^ v. Engelsfnss.
V. Hellbach, I. 8. 331.
Engelberg. Ein in der Eifel vorgekommenes Adelsgeschlecht,
aus welchem Lorenz Friedrich v.E. zu Orsbeck die v. Heimbachschen
Güter zu Baasem bei Cronenburg zu Lehn erhielt, welche später
durch Vermählung an die v. Klinkhammer gelangten. Der Letzte des
Stammes soll im ersten Jahrzehnt dieses Jahrb. mit Hinterlassung
einer Wittwe, geborenen v. Mylius, zuCöln gestorben sein. — Gleich-
namige Geschlechter gab es übrigens mehrere, so z. B. die v. E. in
der Schweiz (Schild quergetheilt: oben in Gold ein aufwachsender,
blauer Löwe und unten Roth ohne Bild); die v. E in Tirol (im Schilde
ein aus einem Dreiberge aufwachsender Engel), welche um 1500 er-
loschen sein sollen etc.
BiflU illustrau. II. Abth. 1. - N. Pr. A. L. II. S. 1^1. — Frh. p. Ledebur, I. 6. 204.
Ettgelkerg, s. Angelini v. Engelberg, Bd. I. S. 83.
Engelbrecht (in Blau eine Burg mit runder Umfassungsmauer und
zwei Zintenthürmen, zwischen welchen eine goldene Krone schwebt,
aus welcher eine goldene Lilie hervorgeht). Schwedischer und Reichs-
Adelsstaiid. Schwedisches Adels-Diplom vom 17. März 1684 für
Georg Engelbrecht, k. schwed. Tribunals-Assessor und Consistorial-
Director zu Wismar und Reichsadelsdiplom von 1744 für Hermann
Heinrich v.E., k. schwed. Vicepräsidenten der Kammer und des Ober-
sten Appellations*- Tribunals zu Wismar. Der Stamm blühte fort und
zu demselben gehörte Hermann v. E., gest. 1818, Enkel des Her-
mann Heinrich v. E., k. preuss. Generallieutenant und Chef des 33.
Inf.-Regim. Derselbe war früher in der k. schwedischen Armee bis
zum Generalmajor und Chef eines Infanterie -Regiments gestiegen,
wurde 1805 General-Adjutant des Königs und Commandant der Goe-
tha-Garde zu Stockholm, trat 1815 mit dem Range eines General-
Lieutenants aus k. schwedischen Diensten und wurde in demselben
Jahre k. preuss. Generallicutenant und bald darauf Gouverneur von
Stralsund, Inspecteur der pomm. Landwehr etc. — Die im Vorste-
henden Genannten waren Sprossen eines mehrfach verzweigten Schwe-
disch-Pommernschen Geschlechtes, in welches, nach den verschiede-
nen bekannt gewordenen Wappen, s. weiter unten, auch mehrere
Adelsdiplome gekommen sein müssen, über welche aber genauere Nach-
richten bis jetzt noch fehlen, wie denn überhaupt in Bezug auf die Fa-
milien dieses Namens und über die, vom Freiherrn v. Ledebur angege-
benen Güter derselben noch Mehreres zu sichten übrig bleibt.
Swea Rike* Matrikel, II. 8. 984 u. 985. — N. Pr. A.-L. U. 8. 181 u. 133. — Frk. 9, d
Knetebeck, 8. 12&. ~ Frh, 9. Ledebur, I. 8. 204 ii. HI. 8. 248.
' Knttekke, Deutseh. Adels-Lex. III. 8
— 114 —
^ Engelhrecht^ EngelbrecMeM« (Schild von Gold und Roth schräg
geviert mit Scbildesfusse. Schild auf der Mitte belegt mit einem vor-
wärts sehenden, silbernen, geflügelten Engelskopfe, über welchem ein
blauer Turnierkragen mit drei Lätzen schwebt und im rotben Schil-
^ desfnsse ein sechsstrahliger, goldener Stern). In Kur-Braunschweig-
Lüneburg und im Kgr. Hannover anerkannter Adelsstand. Adels-Er-
neuerungs- Bekanntmachung in Hannover vom 15. October 1728 für
den Ober-'-Appellationsrath Georg Engelbrecht, mit dem Prädicate:
V. Engeibrechten und vom 15. August 1736 auf Grund eines Kaiser-
lichen Diploms vom 15. Nov.. 1728 für den Hofrath und Procurator
Gottlieb Ludwig Engeibrechten, Halbbruder des Georg v. E., für sich
und seine Nachkommenschaft, mit der Freiheit, sich von den Gütern
zu nennen und zu schreiben. — Beide waren Enkel des Fürstlich
Braunschw. - Wolfenbütteischen Canzlers und Geh. Raths Dr. Ar-
nold Eugelbrecht, Herrn auf Yoldagsen, Gronau und Riedeburg- Er-
sterer, Georg v. Engeibrechten, starb 12. Dec. 1735 ohne männliche
Nachkommenschaft zu hinterlassen, die des Gottlieb Ludwig v. E.
aber blühte fort, gehört im Kgr. Hannover durch Besitz eines Gutes
zu Gronau im Hildesheimischen zu dem ritterschaftlichen Adel der
hildesheimischen Landschaft und mehrere Sprossen des Stammes
standen und stehen in der k.'hannov. Armee. Dem erwähnten Wap-
pen der Familie liegt wohl das von Siebmacher II. 1 32 unter dem
Elsassischen Adel angegebene Wappen zum Grunde : von Gold und
Roth ein Andreaskreuz getheilt, mit blauem Turnierkragei^,
Manecke, biograph. SicUzen, 8. 80 u. 40. — Frh. v. d. Knesebeck, 8. 125.^)»- Frh. «. Le-
debur, 1. 8. 304 u. III. 8. 248. — W.-B. d. Kgr. Hauiiov. B. 11 u. 8. 6. — Kneachke, II.
8. ISO u. 181.
Engelbrecht. Schwed.-pomm. Adelsgeschlechter, eines Stammes
mit den in beiden vorstehenden Artikeln besprochenen Familien die-
ses Kamens, doch mit verschiedenen Wappen. Eine Familie v. E. in
Neu-Yorpommern führte in Roth auf grünerErde einen weissen Thurm
und ein Geschlecht in Wismar, wo der Name desselben mehrfach vor-
kam, ebenfalls in Roth einen Thurm. Eine andere Familie v. £. hatte
im rothen Schilde einen geflügelten Engelskopf und Siebmacher, lY.
54 giebt unter den Geadelten das Wappen einer Familie v. Engel-
brecht folgendermassen an: in Gold ein rothes Andreaskreuz and
zwischen dem oberen Arme ein rechtsgekehrter Eberkopf. — Yon in
das Geschlecht weiter gekommenen Adelsdiplomen ist nur noch ein
Reichsadelsdiplom vom 3. Oct. 1757 für Carl Philipp E., k. dänisch^
Lieutenant, bekannt, doch fehlen Nachweise über das demselben er-
theilte Wappen.
Frh. V. Ledebur, I. 8. 204 u. 111. 8. 248.
Engelliroiiier, Eigelbranner^ i'kfMgty, genannt Engelbr^nier.
Reichsadelsstand. Diplom vom 25. Nov. 1800 für Johann Conrad En-
gelbronner, Herz. Sachs. Goth. Geh. Legationsrath. — Derselbe
stammte aus einer elsassischen Familie, welche in Folge der Reli-
gionsstreitigkeiten sich in das Clevische begeben hatte und führte
den Geschlechtsnamen seiner Gemahlin, Jacobina d'Aubigny, welche
die Letzte ihres Stammes war, fort, indem er sichd^Aubigny, genannt
— 115 —
£ngelbroniier, schrieb.
Handschriftl. Nolis. — StHeder, Hessische Gelehrten-Geschichte, Bd. 37 8. 861.
Engellitrdl ?. Steinberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1759 für Anton Engelhard, k. k. Rittm. bei Carl Gr. v. Pdlffy-Cui-
rassieren.
Mefferle «. Mühlfeld, 8. 178.
* EageUiariit. Preussischer Adelsstand. Diplom vom 11. Aug.
1835 ffir Ludwig Wilhelm Engelhardt, k. preuss. Rittmeister und Le-
gationssekretair bei der Gesandtschaft am k. schwedischen Hofe.
Frk. 9. Ledebur, l. 8. 205 a. III. 8. 248.
Eagelhardt ?• AdllersliofeB« ErbUnd.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1704 fttr Franz Joseph Engelhardt, Licentiat der Rechte und
Canzleiverwalter der Stadt Rfedlingen, mit dem Prädicate : v. Adlers-
hoffen.
Megerle v. Mühl/eld, Ergäns.-Bd. 8. 278.
EBgelbtrt, Engellitrt ■• Sclmalleiistdnj Schiellensteiii ^ auch Prel-
bcrrcii. (Stammwappen: Schild quer getheilt : oben in Blau ein vor-
wärts sehender, aufwachsender Engel mit goldener Krone und golde-
nen Flflgeln, mit der Rechten ein Schwert emporhaltend und unten
in Roth drei schrägrechte* goldene Balken. Freiherrl. Wappen nach
dem Diplome von 1772 und nach den Suppl. zu Siebm. W.-B., VI.
2 1 : Schild gevlert mit Mitteischilde, in welchem das Stammwappen
zu sehen ist. 1 und 4 in Gold ein einwärts sehender, golden bewehr-
ter, schwarzer Adler und 2 und 3 in Blau auf grflnem Boden ein vor-
wärts sehender, gekrönterEngel, welcher in der Rechten ein Schwert
hält, die Linke aber in die Seite setzt). — Erbländ.-österr. Freiherrn -
stand. Diplom von 1772 ftlr Vincenz v. Engelhart und Schnellen-
stein, k. Oberstlieutenant. — Schlesisches Adelsgeschlecht, in wel-
ches zwei Wappenverbesserungsbriefe vom lO.Dec. 1558 und 19.Dec.
1573 und ein Anerkennungsdiplom des Adels vom 4. Mai 1597 ge-
kommen sind. — Nach Angabe Einiger soll das Geschlecht aus der
Schweiz stammen und mit Hans Engelhard, dem „Langen'* nach Schle-
sien gekommen sein, während Andere die Familie als breslauisch^s
Patricier-Geschlecht gegeben haben. Gewiss ist, dass die Familie be-
reits 1390 mit Wünschelburg im Glatzischen angesessen war, und,
nachdem Valentin E. diese Besitzung 1414 verkauft hatte, das Berg-
schloss Schnallenstein oder Schnellenstein und bald darauf andere
Besitzungen in der Grafschaft Glatz an sich brachte und dass dieselbe
seitig nach Lief- und Gurland gekommen und daselbst sich auch aus-
gebreitet hat. — Die genauere Stammreihe des Geschlechts wird mit
Johann v. E. und S. begonnen, welcher 5 Söhne: Gottfried, Ferdi-
nand, Hans Heinrich, Christian und Hans Ernst, hatte. Gottfried
y.E., HerraufDreske (das jetzige Juliusbarg imOelsischen) und später
• auf Haidan imWohlauischen, war des Ohlauischen Weichbildes Cassa-
Director und von dem Sohne desselben, Carl Ferdinand,' Herrn auf
Haunold im Münsterbergischen, stammten drei Söhne, Carl Fried-
rich, Herr auf Noldau, k. preuss. Hauptmann, Sylvius Wilhelm, Herr
auf Dobergast, ebenfalls in k. preuss. Kriegsdiensten und Carl Sig-
8*
— 116 —
mund V. E. — Ferdinand v. E. blieb 1647 al8 k. k. Oberst bei Boz-
zolo unweit Cremona ; — Hans Heinrieb war 1648 herz. liegDitzscher
Rath und Kammerjunker ; — von Cbristian^s Enkeln war Christian
Wilhelm Landes-Commissar des Fürstenthums Schweidnitz und Vater
zweier Söhne und Christoph Gottfried, erst in k. preuss., später in k.
k. Kriegsdiensten, bis 1737 Oberst und Commandant zu Orsova, hin-
terliess einen Sohn und drei Töchter. — und Hans Ernst, k. k. Haupt-
mann a. D., war Herr auf Ingraiusdorf im Schweidnitzischen und hat
seine Linie nicht fortgepflanzt. — Im vorigen Jahrb. waren in der Hand
der Familie noch die schlesischen Gtlter Dobergast, Hartlieb, Ku-
chern, Merzdorf, Noldau, Waboitz etc. und Sprossen des Stammes
haben bis auf die neueste Zeit in der k. preuss Armee gestanden.
Ein Oberst v.E. war 1834Commandeur des k. preuss. 6. Husaren-Re-
giments und ein Rittmeister v. E., gest. 1818, war früher Premier-
Lieut. und Adjutant im Regim. König von Bayern-Dragoner gewesen.
Ein Sohn des Letzteren war 1853 Rittm. im 2. k. preuss. Dragoner-
Regimente und ein Enkel des oben genannten Freiherrn Vinccnz:
Alexander Freiherr Engelhart v. Schnellenstein, wurde 1856 unter
den k. k. unangestellten Fcldmarschall- Lieutenants aufgeführt.
stumpf. Beschreib, d. Kidgenos.tcnschufi, 13. Buch, n; 3ßl. — Sinapiua, I. S. 850. and
ril. 8. 612—614. — Gauhe, \. 8. 496-498. — Zffiler, VIII. 8. UM— 11:)7. - Hupel, Mate-
rial., ITSÜ 8. 227. — Megtrle r. Mühlfeld, Ergfttiz.-Bd. 8. 53. — «. Firks, Urspr. d. Adels
in d. 0«tseeprovin»eii , S. 157, — N. Pr. A.-L. II. 8. 132 u. 133. — Frh. v. Letiebur , I.
8. 205 u. III. 8. 248. — Siebmachfr, II. 53. — Suppl. zu 8iebm. W.-B. XII. 19: ▼. K.; Kit-
ter V. B. u. Freih. v. E. — Kneschke, I. 8. 141 u. 142.
Engelhofer^ Engelshofer. Niederösterreichisches, zu Schirmanus-
reutt und Marbach begütertes Adelsgeschlecht, aus welchem Joachim
E. 1548 und Georg Sigmund E. noch 1629, und zwar Letzterer in
einem Testamente, vorkommen.
WiiagriU, 11. 8. 400 u. 401.
Engflke. Im Kgr. Preussen erneuerter Adelsstand. Adels-Er-
neueruugs-Diplom vom 10. März 1805 für Peter Gottlieb Engelke,
Privatgelehrten in Danzig. — Nach Angabe Einiger ist das erwähnte
Diplom ein Adelsdiplom, wie z. B. v. Uellbach angiebt, (welcher, ehe
die preussisehen Erhebungen durch neuere Werke näher bekannt ge-
worden sind, in Folge ihm überlasseuer handschriftlicher Notizen
Nachweise über diese Erhebungen gegeben hat und daher, dem Prio-
ritätsrechte gemäss, in Bezug der Preuss. Erhebungen in unserem
Werke citirt wird, während sonst die Nennung seines Namens durch
die den Artikeln beigefügte Literatur unnöthig wird) und in den dem
1. und 3. Bande des N. Preuss. Adelslexicons vorgesetzten Notizen
über die Preussisehen Erhebungen ist das Diplom der Familie v. EHr
gelke als Adelsdiplom vom 16. März 1810 aufgeführt. — Die iüBede
stehende Familie soll übrigens ein altes, aus Westphalen mit den
deutschen Rittern nach Preussen gekommenes Adelsgeschlecht sein
und das N. Preuss. Adelslexicon erzählt eine, den im 14. Jahrb. leben- <
den Ritter Hart v, Engelke betreffende Familiensage, welche das jet-
zige Wappen (Schild quer getheilt: oben in Gold ein Rabe, mit ei-
nem Ringe im Schnabel und unten in Blau drei, 2 und 1 in einander
geschlungene, goldene Ringe) zu deuten versucht. — Peter Gottlieb
— 117 —
V. E. war später Präsident des evangelischen Consistoriums zu War-
schau und ein Sohn desselben stand 1833 als Lieutenant in der k.
preuss. 1. Artilhrie-Brigade zu Danzig.
9. HeUback, I. S. 3S2. ~ N. Pr A.-L. Tl. S. 133 IIT. 8. 6 ii. V. 8. 147 u. 14«. —
Frk. 9. Ledebur, I. 8. 205 u. HI. 8. '24S: Kngflke, auch Kngeicke v. Riedekaii in Freunsen.
— W.-B. d. Preu»«. Mouaroh. HI. 14. — Kneschke, IV, 8. 112 u. 113.
EKgellis^ 8. Katzmann v. Engeliis.
Eigelmtnii. (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Blau ein
?on zwei Sternen begleiteter, goldener Querbalken uud links ein Rit-
ter mit geschwungenem Schwerte). Preussischer Adelsstand. Diplom
vom 10. Sept. 1840 für denk, preuss. Geh. Finanzrath und Proviii-
zial-Steuer-Director Engelmann zu Königsberg, Herrn auf Przybor im
Steinauer Kreise Schlesiens. Derselbe war ein Sohn des verstorbe-
nen Ländraths im Jauerschen Kreise E. Ausser dem erwähnten Gute
Przibor anira|^ Steinau erwarb die Familie auch in Ostpreussen Kl.
Schwansfelcnm Kr. Friedland.
Q«MMl.-dfplom. Jahrb. für d. pr«>uflfl. Staat, I. 8. 79. — N. Pr. A.-L. VI. S.'28 u. 8. 139.
Frk. 9. Ledebur, l. 8. 20.'i u. II I. 8. 248.
Engelnain ?• EngebthtL Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
Ton 1804 für Johann Engelmann, k. k. Hauptmann bei Marquis Man-
fredini Infanterie, mit dem Prädicate: v. Engelsthal.
MegerU 9. Mühlfeld , 8. 178.
EKgelnann v. Freyenthai auch Freidentlial (Schild geviert : 1 u. 4 in
Gold ein aufwachsender, vorwärtssehender Engel mit schwarzen Flü-
geln, welcher Arme und Hände vor sich hält und 2 uud 3 in Roth ein
aus der obeiren, linken Ecke des Feldes hervorkommender, im Ell-
bogen nach unten gekrümmter, rechts gekehrter, blau geharnischter
Arm, welcher in der Faust ein Schwert nach unten und rechts, als
Variante auch einen Ring, hält). Böhmischer Adelsstand. Diplom
vom K. Rudolph II. für Vdalbert Engelroann, mit dem Prädicate: v.
Freyenthal. — Der Diploms-Empfänger war aus Zittau gebürtig, kam
jang an den Hof des K. Carl V. als Amanuensis, wurde dann unter
£. Ferdinand I. in der Reichs - Canzlei und unter K. Maximilian 11.
als Secretair in der k. Kammer zu Breslau angestellt, lebte später
lange am Hofe des K. Rudolph II. und ging zuletzt wieder in seine
Vaterstadt zurück, wurde in den Rath aufgenommen, erlangte das
Bflrgermeisteramt und starb 1616 im 85. Jahre.
Carpxo9, AiialecU Fastorum ZitUvieusiura. 171(>. II. 4. 8. 280 u.V. 9. S. 317: Bngelmano
▼. Freyenthal. — Mönch, W.-B. Zittauisclier Geschlechter (Manoscr. auf der 8tadtbibIiothek
SU Zittau;. Tab. 10: Eiigeimanii v. Fnideiilhal. — Kn^tchke, IV. 8. 113 u. 114.
Eagelmor ■■ Aafkirchen «ndl Moregg. Tiroler, ursprünglich den
Namen: Mor v. Aufkirchen führendes Adelsgeschlccht, welches, da
mehrere Sprossen desselben den Taufnamen Engelinns führten, um
sich von den tiroler Familien Mohr zu unterscheiden, den Namen
Engelmor annahm. Der, der Familie zustehende Hof bei Enneberg
wurde 1634 von dem Bischöfe zu Brixen als adeliger Sitz, unter dem
Namen Moregg, anerkannt, doch schon bald darauf ging der Manncs-
stamm aus. Von der Letzten dieses Namens stammte Joseph Ignaz
Declara, De Clari, s. Bd. II. S. 435: Declara-Engelmor v. Aufkirchen
— 118 —
zu Moregg, welcher , nachdem er den Adel erhalten, ohne Nachkom-
men starb.
V. HefneTy musgest. tiroler Adel, Tab. 2. t
Engckbrnniii Vreih.^ s. Gentillott v. Engelsbrunn, Frei-
herren.
Engebbiirg, s. Engel v. Engelsburg, S. 113.
Engelschalcbfeld. Niederösterreichisches, im 13. u. 14. Jahrh.
vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches auf Engelschalichsvelde,
dem späteren Schlosse Enzesfeld , sas^, Berchtold v. E. kommt ur-
kundlich schon 1249 und Dietrich v. E. 1339 vor. 1378 hatten die
Dynasten v. Walsee Enzesfeld bereits pfandweise inne.
Wiugriü, U. 8. 403.
^ Engelsclialk. Oberbayerisches AdeL^schlecht, welches «inen ge-
freiten Edelsitz im Markte Murnau hatte, denselben ah^lfiOO, wegen
Friedensbruch des Asmus E. , verlor. — Die FamiliWirar aach «u
München , Augsburg und Innsbruck angesessen und erlosch 1539 mit
Gabriel, od^r nach Anderen mit Georg E.
Wig. Hund, III. 8. 296. — Monum. boic.X. 8. 225. - 9. Hefner, Mnncliencr Geschh chtcr
Engelschall, Edle «. Ritter. Reichsritterstand. Diplom v. 1694 fttr
die Gebrüder Heinrich Bernhard und Martin Georg Engelschall , mit
dem Prädicate : Edle von.
9. He/ner, Stammbuch, I. 8. 336.
Engebcheiii, s. Thim y. Werthenfeld u. Engelschein.
Engekfnss^ s. Engel v. Engelsfuss, S. 113.
Engelsliaiis, CIrafen. Erbländ.-Österr. Grafenstand. Diplom von
1709 für Johann Erasmus Freiherrn v. Engelshaus.
iiegerle 9. Mühl/eld, Ergäns.-Bd. 8. 13.
^ Engelshofen , Ritter nnd Freiherren. Erbländisch österreichischer
Ritter- und Freiherrnstand. Ritterstandsdiplom von 1697 für Johann
Sigmund und Johann Ignaz Ponz, mit dem Prädicate und Namen : Edle
V. Engelshofen und Freiherrndiplom von 1731 für Franz Leopold
Ritter und Edlen v. Engelshofen, k. k. General-Feldzeugmeister, Hof-
kriegsrath und Obersten des Slavonischen Husaren-Regiments. Letz-
terer ist 1761 gestorben. — Als Wissgrill schrieb (1795) lebte noch
Ferdinand Edler v. E., Herr der Herrschaften Stockern und Albrechts-
berg, verm. mit Aloysia Edlen v. Stettner, doch fand sich bis dahin
männliche Nachkommenschaft aus dieser Ehe nicht vor.
WitagriU, II. 8. 401 n. 402.
Engelskirchen^ Edle mni Ritter. Reichsritterstand. Diplom von
1708 für Johann Ignaz Engelskirchen, k. k. Hof- und Feldkriegs-
Secretair und für den Bruder desselben, Leopold E. , k. k. Hofliefe-
ranten mit dem Prädicate : Edle v. und zu £.
MegerU e. Mühlfeld ^ Ergins.-Bd. 8. 137.
. Engelstein. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 30. Jan. 1647
für Gabriel Engelstein.
9. Hellbachf 1. 8. 332.
Eigebtbdy s. Engelmann v. Engelsthal, S. 117.
— 119 —
BagehCMif. Altes , zum Adel Id der Eifel gehöriges Geschlecht,
welches im 14. Jahrh., wohl durch Yermählang, die Herrschaft Ren-
laad an sich brachte. £dmund v. Engelstorp kommt urkandlich 1357
Tor und Edmand v. E., Herr auf Reulaod, wurde 1388 ven dem tler-
loge za Jülich mit Wildenburg belehnt. Aus der Ehe des Letzteren,
Term. mit einer v. Merode, stammte Dietrich v. E., Herr auf Reu-
land, Engelsdorf y Wi^denbarg, Asselborn, Kinsweiler, Thurn und
Manbach, welcher derLetzte seines Mannsstammes war. Die einzige
Erbtochter, Alverada v. £., yermählte sich 1401 mit Werner v. Pal-
land, welchem sie ihr reiches Erbe, die genannten Herrschaften und
Gfiter, zubrachte.
Eißia Ulnatr. I. Abtb. 2. 8. 1091 u. U. Abth. 1. S. lOiS. — N. Pr. A.-L. H. S. 13» h. 184,
«vh Unter Bernfiiog auf Krmmer, Academ. Beiträge und Urkunden zur Geschichte der Her-
rn V. Heinsberg. — Fahne, I. 8. »4 n. II. 8. 30 u. 217.
hgcttrom, auch Crafen. Schwedischer Adels- und Grafenstand.
Adalsdiplom vom 22. Nov. 1751 und Grafendiplom v. 1814 fttr Lars
T. E., k. schwedischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten. —
Ein Sohn des Letzteren war 1826 aggreg. Major des k. preuss. 7. Hu-
saren-Regimentes, trat später in k. russische Dienste, ist als k. russ.
Generalmajor gestorben und hat zwei Söhne, die Grafen Edmund u.
Lorenz, hinterlassen. Letzterer war 1854 Herr auf Ostrowiecko im
Posenschen, wo schon Graf Lars mit Jancowize etc. ansässig war. In
Schweden besitzt die Familie Rönneholm bei Malmöe. — Aus der
adeligen Linie war ein Rittmeister v. E. 1836 Landrath d. Kr. Bergen.
8uea AI*«, S. 64. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 1»4 u. V. 8. 149. — Frh. v. Udebur, I. 8 «)5
. III. 8. 248.
Engl f. and la Wagrain ^ hreiherrei and Clrafea (Schild geviert: 1
u. 4 von Roth und Silber quergctheilt mit einem, auf einem Htigel
einwärts springenden Windhunde von gewechselten Farben und mit
goldenem Halsbande u. 2. u. 3 in Silber ein blauer (richtiger wohl
ein rother) Wolf: Wiessenstein). Reichs - Freiherrn - u. Reichs- und
erbländ.-österr. Grafenstand. Freiherrn-Diplora vom 8. Juli 1681 für
Sigmund Friedrich Engl v. und zu W., Herrn der Herrschaft Starein
und MOhlbach in Nieder- Oesterreich und niederösterr. Regierungs-
Rath, so wie fOr den Vetter desselben, Gottfried Engl zu Wagrain u.
fär das ganze Geschlecht und Grafen-Diplom vom 4. Jan. 1717 für
die Freiherren Franz David , Landrath in Oesterreich ob der Enns,
und Franz Georg E. z. W., k. k. Kämmerer und Reichshofrath, wegen
alt -adeligen Geschlechts und dem Reiche und dem Hause Oesterreich
geleisteter Dienste. — Altes, in Ober-Oesterreich schon über 4 Jahrh.
begütert gewesenes Adelsgeschlecht, welches sich später auch in
Niederösterreich ansässig machte und welches Prevenhuber zu dem
Adel der Stadt Speier zählte. — Georg Engl v. Purgstallfeinem gefrei-
ten, adeligen Sitze in Vöcklabruck) starb 1398 und von dem Sohne
desselben , Albert, K. Friedrich's HI. Hofdiener und Jägermeister in
OesterreicTi ob der Enns, stammten vier Söhne, Albert II, Oswald,
Augustin und Georg, welche 10. März 1504 eine Kaiserliche Bestäti-
gung und Verbesserung ihres alten, angestammten Wappens erhielten,
nachdem Albert IL, k. Mautner und Aufschläge-Einnehmer, 1499 die
— 120 —
Kaiserliche Erlanbniss erlangt hatte, seinen Hof- and Burgstall Wa-
grain von Neuem zu bauen , zu einem adeligen Sitze zu erheben und'
sich und sein Geschlecht nach diesem Sitze zu nennen und zu schrei-
ben. Von den vier oben genannten Brüdern pflanzte Augustin durch
seinen Sohn, Stephan, den Stamm fort und die beiden Söhne des
Letzteren, Simon und David, stifteten zwei Linien , die ältere und die
jüngere. Die von Simon gestiftete, ältere Linie erlosch schon 1 683
mit dem oben erwähnten Freiherrn Sigmund Friedrich, während die
von David gegründete , jt^ngere Linie fortgesetzt wurde und die von
Davids Enkel, dem Freih. Gottfried, Herrn zu Säussenburg und Pöt-
tenbach, aus der Ehe mit Maria Maximiliane Freiin Spindler v. Hof-
eck stammenden zwei Söhne, Franz David und Friedrich Georg, s.
oben, den Grafenstand in die Familie brachten. Von diesen zwei
Brüdern gingen zwei Linien aus, nämlich vom Grafen Franz David
die ältere zu Wagrain und vom Grafen Franz Georg die jüngere zu
Säussenburg und in Niederösterreich. — Die fortlaufende Stammreihe
der noch blühenden, älteren Linie ist folgende: Graf Franz David,
gest. 1722, Stifter der Linie, Verordneter des niederösterreichischen
Herrenstandes: Polyxena Elisabeth Freiin v. Grienthal; — Graf Jo-
hann Weickärd Adam, gest. 1755, kurpfälz. Geh.-Rath: Maria Josepha
Theresia Freiin vonHoheneck, verm. 1720; — Graf Joseph Weickard
Christoph Otto, geb. 1728, k. k. Kämm. u. Verordneter des Nieder-
österr. Herrenstandes: Ernestine Josepha Grf. v. Herberstein, verm.
1758; — Graf Franz Friedrich Joseph , geb. 1762: Walpurga Chri-
stina Grf. V. Auersperg, verm. 1792; — Graf Philipp, gest. 1842, k.
k. Kämmerer: Maria Josepha Freiin v. Hingenau, gest. 1837. — Aus
der Ehe des Grafen Philipp stammt als älterer Sohn : Graf Sigmund,
geb. 1828, jetziges Haupt der Familie, Besitzer der Majorats-Herr-
schaft Säussenburg und der AIlodial-Herrschaften Wagrain und Schön-
dorf in Ober-Oesterreich, k. k. Kämm., verm. 1854 mit Maria Freiin
Zessner v. Spitzenberg, geh 1833. Die Schwester des Grafen Sig-
mund, Grf. Sophie, geb. 1833, vermählte sich 1851 mit Alfred Freih.
V. Hingenau, k. k. Kämm, und Landesgerichtsrath zu Triest und der
Bruder, Graf Julius, geb. 1831, steht als Lieutenant im k. k. 8. Cuirass.-
Regim. Prinz Carl v. Preussen. — Die Stammreihe der jüngeren, in
neuerer Zeit erloschenen Linie lief, wie folgt, fort: Graf Franz Georg,
gest. 1721, Stifter der Linie, k. k. Kämm. u. Geh.-Rath: Anna Mar-
garetha Freiin v. Engl, gest.. 1728; — Graf Franz^ Friedrich Tho-
mas, gest. 1767, k. k. Kämm. u. Regierungs-Rath: erste Gemahlin:
Maria Josepha Susanna Grf. v. Sinzendorf, gest. 1747; — Graf Franz
Sigmund Adam, gest. 1796, k. k. Kämm. a. w. Geh.-Rath: erste Ge-
mahlin: Josepha Franzisca Lucia Grf. Mamucca della Torre, verm.
1763; — Graf Franz Sigmund, geb. 1775. k. k. Kämm, und Majo-
ratsherr auf Säussenburg in Oberösterreich. Derselbe erwarb 1841
die Allodialherrschaft Wagrain in Oberöstcrreich vom Grafen Philipp
E., auf Grund eines Familienvertrags von 1695, käuflich u. bestimmte
zu Gunsten der beiden Söhne des Grafen Philipp eine Schenkung da-
hin, dass nach dem Tode des Käufers einer der Söhne des Verkäu-
— 121 —
fers, die Grafen Sigmund oder Julius, s. oben, je nach Verfügung des
Grafen Franz Sigmund E. auf Säussenburg und Wagrain, letztere
Herrschaft schuldenfrei erhalten solle. Nach Bestimmung des Grafen
Franz Sigismund ist Wagrain an den Grafen Sigmund , s. oben, gcr
kommen, an welchen auch das Majorat Sftussenburg fiel.
Bucelini, U\. — Hühner, MI. Tab. 900. — Oauhe, 1. 8. 49Ä u. 4%. — WÜMtqrill, 11. 8.
404—410. MegerU v. Muhi/ttld, 8. 17. - Schmutz, I. 8. 322. - D. Grafenh. d. Oenpiiwart
r. 8. 21*— 818.*— Geneal. Taschoiib. der isrnfl. iräu!i«'r. IS.")». 8. 242 u. bist. Hniidb. zu deni-
»eibeo, S. 1»7. - Siippl. su 8ltbra. W.-B.-*!. 29 u. VII. 19. — Ttjrof, II. SO.
Ea^lert ?• leerfeb. Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom
?on 1855 für J. Fr. Englert k. k. Ober - Finanzrath, mit dem Ptftdi-
cate : v, Meerfels.
, Angsb. Allgem. Zeitung, 1855.
Enlmbery Ritter. Kurpfälzischer Ritterstand. Diplom vom 11. Aug.
1790 für Georg Joseph Enhuber, kurpfälz. Hofkammerath in Sulz-
bach. — Fünf Söhne desselben , die Brüder : Tobias Joseph Adam,
geb. 1762, k. bayer. geistlicher Rath und Pfarrer zu Raswsng; Mo-
ritz Egid, geb. 1766, k. bayer. Rath in Amberg; Egid Joseph, geb.
1768, k. bayer. Hauptmann; Max Joseph, geb. 1770, k. bayer. Pfar-
rer zu Bergen u. Carl Joseph Ritter v. E geb. 1775, k. bayer. Maut-
nnd Hall-Oberbeamter, wurden in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragen.
». LaHQ, S. 329. — W.-B. d. Kgr. Bayern. V. 26.- v. Hgfner, bayer. Adel. Tab. 84 «.
8. 75. — kneachke, U. 8. 131 u. 132.
Enis f. Atter, Enis ? • Atte r nnil Jveagh^ Ritter nnd l'reiherm (Stamm-
wappen: Schild mit grünem Schild-Haupteif in welchem eine die innere
Fläche vorwärtskehrende, rechte Hand sohwebt und im gleichfalls
grünem Schilde ein rechtsgekehrter, doppelt geschweifter, rother Löwe.
Freiherrliches Wappen: in Silber ein rother, doppelt geschweifter
rechtsspringender Löwe, über welchem frei ledig eine offene, natürliche
Hand schwebt). Böhmischer Ritter- u. Freiherrnstand. Ritterstands-Di-
plom vom 27. Octob. 1680 für Niclas Mac Enis v. Atter, mit Verleih-
ung des böhmischen Incolats und Freiherrn-Diplom vom 6. Februar
1784 für Joseph Enis v. Atter und Iveagh, Herrn auf Bukowan in
Böhmen und für den Bruder desselben, Franz P^nis v. A. u.J.f Herrn
auf Lazan-Mieltschiz. Das oben erwähnte Freiherrndiplom von 1784
hat Megerle v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. S. 13. als Grafendiplom aufge-
führt, doch muss dies auf einem Irrthume beruhen, da die Familie
selbst, unter Berufung auf dieses Diplom, nur den freiherrlichen Ti-
tel führt. — Die Familie der Freiherren Enis v. Atter und Jveagh
stammt aus dem alten irländischen Geschlechte der Enis v. Atter Grafen
V. Jveagh, aus welchem sich in Folge der Religions-Unruhen unter Kö-
nig Heinrich VIII. u. der Königin Elisabeth ein Zweig nach Böhmen
wendete. Zu diesem Zweige gehörte der Sohn d«^s Roger E. v. A. aus
der Ehe mit Rosa Mac- Arten v. Kinalerth, der oben genannte Niclas
Mac Enis v. A., welcher, mit dem Incolate in Böhmen, wie angegeben,
den Ritterstand in die Familie brachte. Von demselben stammte aus
der Ehe mit Catharina Witanowsky v. Wlczkowiz: Joh. Ernst Mac-
Enis V. A. u. J., verm. mit Maria Anna Pezowsky v. Lub u. aus dieser
Ehe entspross Franz Ernst Mac-Enis v. A. u. J. verm. mit Victoria Kheck
— 122 —
V. Schwarzbach. Letzterer hioterliess drei Söhne, Wenzel, Franz und
Joseph £nis v. A. u. J., voii>^elchen die beiden Letzteren, s. oben,
den Freiherrnstand erlangten und Freih. Joseph die freiherrliche
Linie fortsetzte, während von seinen Brfldern Wenzel nur weihliche,
und Freih. Franz keine Nachkommen Mnterliess. Wenzel Mac Enis,
gest. 1796, Herr auf Borzikau und Malloniz in Böhmen, hatte sich mit
Eugenie Freiin Haugwitz v. Biskupiz vermählt, aus welcher Ehe z^ei
Töchter entsprossten : Liberata, welche sich 1795 mit Moritz Freih.
V. Trautenberg und Maria Anna, welche sich 1802 mit Johann Wil-
lielnt Gr. v. Klebelsberg, k. k Kämm, und Oberstlieut., vermählte, —
und Freih. Franz, verm. mitNothburga Chanowsky-Krasilowsky-Dlau-
howsky V. Langendorf, starb 1814 kinderlos. — Wie angegeben, setzte
Freih. Joseph die freiherrliche Linie dauernd fort. Derselbe, gest.
1824, Herr auf Bukowan in Böhmen, hatte sich in erster Ehe mit
Maria Barbara v. Zadubsky-Schönthal, gest. 1776, u. in zweiter mit An-
tonie DUmhowesky v. Langendorf, verm. 1780, gest 1808, vermählt
und aus der zweiten Ehe entspross Freih. Jöfteph Franz, geb. 1784,
gest. 1852, k. k. Kämm, und Major in d. A., yerm. mit Regina Freiin
V. Notumtt, genannt von Nottheim, geb. 1792 und vermäbU 1820. —
Der Personalbestand der Familie war neuerlich nur bis 1854 bekannt
und wurde, wie folgt, angegeben: Freih. Wenzel, geb. 1820, — Sohn
dos Freiherrn Joseph Franz — Herr auf Unter-Pocernitz, k. k. Ritt-
nfäster im 4. Husaren - Reglm. Graf Schlik und Adjutant des Regi-
ments-Inhabers, verm. l^ß mit Pauline Grf. v. Schlick zu Bassano
und Weisskirchen, geb. 1Ä7* Als Schwestern des Freih. Wenzel
wurden genannt: die Freiinnen Anna, geb. 1822, Leopoldine, geb.
1825 und Rosa, geb. 1831 und als Hinterlassene des Grossvaters des
Freiherrn Wenzel, des Freiherrn Joseph ans zweiter Ehe, s. oben,
wurden aufgeführt zwei Töchter: Freiin Elisabeth, verm. 1813 (nit
Franz Biesebin v. Bieschin, k. k. Hauptmann, Wittwe seit 1849 und
Freiin Eleonore, verm. 1815 mit Franz Grafen Bubna v. Littitz und
vier Söhne, die Freiherren Carl, geb. 1790, Herr auf Lacan-Milzitz,
k. k, KA^m.; Franz, geb. 1796, k. k. Lieut. a.D.; Johann, geb. 1797
und EmlEtnnel, geb. 1800.
Geiical. Taschenfi. d. freih. Häuner, t848 S. 99—101 ii. 18A5 8. 145 u. 146. — Sappl. zu
Siebm. W.-B. VII. 17: Ritter u. Frvih. v. E. - Tyrof, II. 290: Ritter und Freih. E. v. A.
— Byrtl, I.: Freih. E. v. A.
Enkevoirt^ s. Enckevoirt, Grafen, S. 105.
Enneberger v. Enneberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1759 für Johann Michael Enneberger, Weltpriester, wegen sei-
ner philosophischen und theologischen Kenntnisse, mit dem Prädi-
cate : v. Enneberg.
Metjerle v. Mühlfeld, 8. 178 u. 179,
Ennenkly s. Enenkl, Freiherren, S. 112.
Enninliiiiisen. Ein zu dem Adel der Rheinprovinz gehöriges
Adelsgeschlecht, dessen Namen und Wajy^en Bernd 1835 noch unter
dem nicht immatriculirteu Adel der genaanten Provinz aufgeführt hat
qnd von welchem derselbe in dem unten angeführten Wappenbuche,
— 123 —
S. YII, sagt, dass dasselbe zu denjenigen Familien gehöre, welche
wohl im Mannsstamme erloschen wären. ^
Frk, V. LetUbur, L 8. 205.— W..B/d. Preuss. RheiDprov. II. Tab. 17 Nr. 33 u. 8. 132.
EniOy s. Alberti v. Enno, Albertis de Enno, Bd. I.
S. 39 u. 40.
Eanoji s. Saint-Ennoy, Freiherribn.
Eaisbriick^ s. Klopfstein v. Ennsbruck, Freiherren.
Eiftcli^ Preiberreii. Erbländ.-österr. Freiherfnstand. Diplom von
1813 für Friinz v. Ensch, Hauptmann der k. k. 3. Jäger-Division.
liegerU 9, Mühlfeld, Ergäns.-Bd. R. 55.
^ Encbiligei. Alt«s , luxemburgisches Adelsgeschlecht aus dem
gleichnamigen Stammhause im Luxemburgischen, welches später zu
dem angesehensten Adel derPMfel und der Jfilichschen Lande gehörte
ond als dessen Stammvater Ludwig v. Enchringcn, welcher um 1230
lebte, genannt wird. -^ Zu den Gütern der Familie kamen bald durch
Vermählungen die Burg Rittersdorf und die Burg Schwarzenburg mit
allen zu denselben gehörenden Besitzungen und viele Sprossen des
Stammes gelangten in Kurtrier zu hohen Würden. Die Hauptlinie, die zu
Rittersdorf und Schwarzenburg blühte, erlosch 1605 mit Gerhard v. E ,
welcher in der Mosel ertrank und dessen Erbtochter aus der Ehe mit
Ursula V. Braunsberg zu Burg Brool, Anna Magdalena v. E., sich mit
Johann Freiherrn v. d. Reck vermählte. — Eine Nebenlinie, die der
V. E. zu Lissem, soll nach Humbracht schon früher mit Philipp v. E.
erloschen sein, doch kommt in* der Eiflia illustrata Wilhelm Dietrich
V. E. als Herr zu Lissem und Wolfsfeld urkundlich noch 1 684 vor.
Eine andere Nebenlinie, die der v. E. zu Ell ist nacB dem eben ge-
nannten Werke mit Franz Hermann v. E., dessen Güter die Schwes-
ter desselben, Maria Anastasia v. E., an ihren Gemahl, Franz Fried-
rich V. Sickingen, brachte, (wohl um 1630) ausgegangen und von
der Linie zu Bitburg, welche aber Einige nicht annehmen, lebte noch
1664 Johann Dietrich v.E., welcher, verm. mitSibyllaRegina v. Kop-
penstein, später kinderlos starb. Einer neueren Angabe nach soll
der ganze Stamm 1700 mit Franz Adam v. E. erloschen sein, doch
finden sich über den Abgang der Familie sehr verschiedene Angaben.
So nimmt v. Meding an, dass Franz Hartmann (nach allen der oben
genannte Franz Hermann), welcher noch jung nach 1630 gestorben,
der Letzte gewesen sei und bei so verschiedenen Angaben giebt wohl
Freib. v. Ledebur am richtigsten an, dass das Geschlecht gegen Ende
de? 17. Jahrh. ausgestorben sei.
Bucelini, III. S. 225. — Humbraeht , Tab. 19. - Oauhe, T. 8. 498. - ». NatMein, I.
8. 169. — Eiflia lllustr. II. Ahth. I. 8 106. — N. Pr. A.-L.. II. 8. 135 u. 136. — Frh. p. Le-
debur, I. 8. 205 u. III. 8. 248. — ». Meding, 11. 8. 160.
Ense. Altes, ursprünglich aus dem Waldeckschen stammendes,
niederrheinisch-westphälisches Adelsgeschlecht, welches Balkinghof
bei Erwitte schon 1333 besass, im 15. Jahrh. Gerkendael undScherm-
beck und im 16. Jahrh. Anröchte, Bredenol, Ense, Erleburg und Wes-
terkotten besass, auch in Iserlohn angesessen war. Das Gut Wester-
kotten stand der Familie noch 1691 zu. — Das Geschlecht hatte sich
in zwei Linien getheilt, in die v. Ense, genannt Vamhagen, s. den Ar-
— 124 —
tikel : Vanihagen v. Ense und die v. Ense, genannt Schneidewind,
Snydewinth, aucTi genannt v. Kcgeler. Die erstere Linie führte das
Wappenbild, eine schwarze Bremse,' oder Schneidezange, in Geld,
die letztere Linie aber in Silber.
' V. llalt^fein , 1. S. 407 u. SO^. — r. Steinen, I. 8. 1142—1150 u. Tnh. VII. 2. — />//
V. Ledehttr, I. 8. 205. — Siehmacler . II, 114: v. Ense, NiodcrrheiuländiHch. — Rohenx
Klem. Werk, II. Nr. 45 u. 8. 58.
^ Elltier. Preussischer Adelsstand. Diplom von 1769 für Johann
Entier, k. preuss. Major im Regimente v. Lossow-Husaren. Derselbe
setzte den Stamm nicht fort.
fhJTeltbach, I. 8. 838. — N. Pr. A.-L. I. 8. 45 u. V. 8. 148. — Frh. v. Ledebur , I
8. 905: — W.-B. d. Pruuss. Monarch., III. 15. — Kn«schkf, IV. 8. 114 Q. 115.
Entner ?. Entnersfeld^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Er-
neuerungs-Diplom von 1765 für Franz Friedrich Entner, Pürstl. Pas-
sauischen Hofrath und Mitglied mehrerer öconoroischer GcTsellschaf-
ten, mit dem Prädicate: Edler v. Entnersfeld. Nach Angabe des
Diploms waren die Voreltern desselben schon in den Adelsstand ver-
setzt worden und er selbst hatte sich bei der böhmisch-österreichi-
schen Hofcanzlei in Wien sehr verdient gemacht.
Leupold, I. 2. 8. 268. — Mtgerle v. MuAl/eld, 8. 179.
Entres^ Edle;^ Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1770 für
Joseph Entres, Temeswärer Admirtistrations-Secretair, mit dem Prft-
dicate: p]dler von.
Megerle v. MühlfeUl, S. 179.
Eiitress ?. Fürstnirck^ auch Freiherren. Adels- und Freiherrnstand
des Königreichs Württemberg. Adelsdiplom vom 18. Dec. 1822 für
Heinrich Entress, k. württcmb . Regierungs-Director zu Ellwangen,
mit dem Prädicate. v. Fürsteneck und Freiherrndiplom vom 16. Nov.
1858 für den Sohn desselben, den k. württemb. Obersten E. v. F.
Württ. Kegler. -Blatt, 1822. Nr. 84. — Wfirltemb. Staats-AniPlger vom 20. Nov. 1858. -
p. Hefner, württ«»!). Adel, Tab. 19 n. 8. 15 u. Ergäiix.-Bd. Tab. 16 u. 8. 35.
Entiebeck, genannt ?. Pangerwiti. Ein aus Pommern stammen-
des, nach Ostpreussen gekommenes Adelsgeschlecht, Welches die Gü-
ter Lenken, Lenkeningken und Naujeningken im Kr. Ragnit, Lepie-
nen im Kr. Niederung und Pieragienen im Kr. Insterburg erworben
hatte und auch im Preuss. Markschen sich ansässig machte.
Fih. V. Ledebur, III. S. 24S.
Entieiiberg^ Eiitiberg (in Blau drei, 1 und 2, rothe, zur Hälfte
weggeschnittene, sechsblättrig gewesene Rosen, welche schrägrechts
so gelegt sind, dass die Blätter nach oben und links, die verstümmelten
Theile aber sich nach rechts kehren). Altes, rheinländisches Adels-
geschlecht, welches zum fuldaischen Lehnshofe gehörte, im Eichsfel-
dischen begütert war und mit Familien von gleichlautenden Namen
nicht verwechselt werden darf. Nach Schannat war Eccard v. En-
tzenberg 1417 der erste und Johann v.E. 1520 der letzte Fuldaische
Vasall dieses Stammes.
Schannat, 8. 75. — Wolf, Urkund<>nbuch de« Bich&feldes, 8. 12. — Siebmaeher, I. lliO :
V. Kntxberg, Rheiuländiüch. — v. Meding, III. 8. 161 n. 162.
Eatsersdorf^ Rnsersdorf^ Eaiesdorf^ Eniinsdorf. Altes, österrei-
— IM —
chisches Adelsgescblecht aus dem gleichnamigen Stammschlosse an
der Donau, 2 Meilen von Wien. Dasselbe kommt urkundlich zuerst
mit Dietericus miles de Encinsdorif 1261 vor und blühte bis Wolf
Christoph v. u. zu Entzersdorff im Langenthai, kais. Rath und Land-
rechtsbeisitzer in Niederösterreich, 1598 den Stamm schloss.
Qauhe, 11. 8. 255 u. 256. — Wisayrill, II. 8. 4l7-4il. - Schmutz, I. S. 325. — S»>6-
mackerf I. 88 : v. Butzesdorf, Oe»terreichiHch, in der „Declmratioii** : v. Kiitzorsdorf.
k Easbers^ Euberg im lählhein, Freiherren (in Blau ein goldener,
oben mit einem Rubin besetzter Ring). Altes, schwäbisches Adels-
gescblecht, dessen Freiherrnstand aus einem Kaiserlichen Diplome
?om 17. Juli 1671 erweislich ist, welches Georg v. Enzberg, Ritter,
erhielt. Die Stammburg, welche dem Geschlechte den Namen gab,
lag zunächst des Flusses Enz im ehemaligen Enzingaae, unjveit Matll-'
bronn an der badischen Grenze und gehörte später zu dem reichs-
unmittelbaren Cauton Craichgau. Aus dieser Burg verbreitete sich
der Stamm diess- und jenseits des Rheins nach Schwaben, Elsass und
Bayern und erkaufte 1409 die zum schwäbischen Ritter-Canton He-
gau gehörige Herrschaft Mühlheim an der Donau.— Die früher mehr-
fach als fest bestehend angenommenn Angabe, dass Zweige des Stam-
me's sich auch nach Tirol verbreitet hätten und dass die aus densel-
ben hervorgegangenen jetzigen Grafen v. Enzenberg zum Freien-
ond Jöchelsthurm, s. den nachstehenden Artikel, eines Stammes mit
den Freiherren v. Enzberg zu Mühlheira wären, ist neuerlich wieder-
holt angefochten worden und namentlich hatv.Uefner ausgesprochen,
dass beide Geschlechter ganz verschiedenen Ursprunges wären und
in gar keiner Verbindung mit einander ständen, wenn auch das Enz-
bergsche Wappenbild: der goldene Ring in Blau, 1671 bei Erhebung
der Familie Enzenberg in den Freiherrnstand in das Wappen gekom-
men sei. Nach Allem schwebt wohl noch die Frage, welche Annahme
die richtige sei. — In früherZeit und bis zum Anfange des 14. Jahrh.
waren die Enzberge Lehenmannen der Grafen v. Vaihingen, als aber
die Macht und das Ansehen dieser Grafen erlosch, wurden sie Vasal-
len des regierenden Hauses Württemberg. Von dem Kloster Maul-
bronn, übe^welcbes die Sprossen des Stammes urkundlich schon 1185
als Schirmvogte gesetzt waren, trugen dieselben bis 1285 mehrere
Güter zu Lehen, doch gab die Advocatie über dieses Kloster später
Aulass zu grossem Zwiste, welchen erst 1285 ein Kaiserlicher Com-
promiss-Vergleich hob, doch waren diese Vorgänge wohl Mitursache,
dass die Gebrüder Georg und Friedrich, die Enzberge, 1438 alle ihre
Güter, und selbst das Stammschloss, verkauften und nach Oberschwa-
ben zogen, wo s^ schon, wie oben angegebfn, die früher den Grafen
V Zollern zustehende, von diesen aber an die v. Weiden gekommene
reichsunmittelbare Herrschaft Mühlheim erworben hatten, welche noch
jetzt im Besitze der Familie ist und durch Vertrag mit Baden seit
1807 unter Württembergischer Landeshoheit steht. — Der nächste
allgemeine Stammvater der späteren und jetzigen Freiherren v. Enz-
berg ist Johann v. !<]., verm. mit Magdalena Voigtin v. Alten-Gum-
merau und Prassberg, welcher 1841 lebte und von dessen Nachkom-
— 126 —
inen Mehrere in Hochstiften uud Orden des H. R. Reichs aafgeschwo-
ren hatten. Von demselben stammte in der 7. Generation Freiherr
Niclas Carl — ein Sohn des Freih. Niclas Friedrich aus der Ehe mit
Maria Elisabeth v. Rottberg und ein Enkel des Johann Friedrich und
der Maria Anna v. Herbstheim — welcher, verm. mit Maria Ursula
Regina Freiin y. Hallweil, zwei Söhne hinterliess, die Freiherren Ni-
clas Ludwig August und Niclas Friedrich Veit, welche Beide den
Stamm fortsetzten. Der Erstere derselben, verm. mit Antonie Caro-
line Roth y. Schreckenstein, starb 1817 und seine Nachkommenschaft
erlosch mit seinen Söhnen : Niclas Honorius, welcher, yerm. mit Ma-
ria Eleonore Grf. v» Truchsess-Waldburg, 1844 ohne Nachkommen
starb — und Joseph, Obersten des yormaligen schwäb. Kreis-Regi-
mtntes HohenzoUern-Cuirassiere, unyermählt, gest. 6. Juli 1846. —
Freih. Niclas Friedrich Veit aber setJzte den Stamm weiter fort. Aus
seiner Ehe mit Maria Franzisca Euphemia Freiin y. Flachslanden
entspross Freih. Niclas Friedrich IL, verm. in erster Ehe mit Con-
stantia Freiin Zweyer v. Evenbach und in zweiter mit Anna Ma-
ria Freiin Pappus y. Trazberg und yon ihm stammte Freiherr Leo-
pold, gest. 1855, yerm. mitJosephiue Grf.y. Waldborg-Zeil u.Trauch-
burg, geb. 1786. Der Sohn aus dieser Ehe ist das Haupt der Fami-
lie : Nicolaus Freih. y. Enzberg, geb. 1816, Herr zu Mühlheim und zu
Bronnen, verm. 1843 mit Luise Freiin y. Leuprechting, geb. 1826,
aus welcher Ehe zwei Söhne, Rudolph, geb. 1846 und Bruno, geb.
1847 und zwei Töchter, Emma, geb. 1850 und Maria, geb. 1855,
stammen. — Die Schwestern des Freiherrn Nicolaus sind: die Freiin-
nen: Johanna, geb. 1812, Anna, geb. 1813, Josepha, geb. 1814. verm.
1841 mit Maximilian Grf. y. Waldburg-Hohenems, Maximiliana, geb.
1817, verm. mit Wilhelm Grf.v. Truchsess- Waldburg-Zeil undTrauch-
burg, Wittwe seit 1847 und Franzisca, geb. 1820, verm. 1839 mit
Johann Wilhelm Freih. v. Bodmauu, grossh. bad. Kammerherrn und
Oberhofgerichtsrath. — Von dem Bruder des Freiherrn Leopold, dem
Freih. August, gest. 1831, k. württemb. Oberstlieutenant, leben aus
der Ehe mit Charlotte Freiin v. König, geb. 1779, eine Tochter,
Freiin Pauline, geb. 1827 und ein Sohn, Freih. August^eb. 1828.
Bucelini, II. Scct. II. S. 112. - Gauhe, I. H. 498 li. 499: nach Bucelini u. Spaugeuberg
P. II. — C<ut, Adebb. d. Kgr. Württumb. H. 188-^190: auch unter Berufung auf Cru^tu.«
Chronik von Schwaben, Bd. I. u. II. und Oehres, Chronik von Pforzheim. -- Gcneal. Ta-
schenb. d. freih. HÄuser, IS49 8. 110-113 n. 1M7 S. 175 u. 176. — Siebmacher ^ I. 110:
V. BnUberg, Schwäbisch und .193 ; v. Kntzenberg. Elsassisch. — v. UeJing , III. 8. 589 uud
590 in dem Artikel; v. Schnohcu. — Tijroff ^ I. 1Ü8 uud Siebenkeei, I. S. 65 u. 66. — W.-B.
d. Kgr. Württemberg : Freih. v. R.
Eueiiberg^ Enienbeij^ tum Prelen- ud JöelMibthnrai ^ ijrafeii.
(^Schild geviert mit Mittelschilde. Im gekrönten blauen Mittelschilde
ein goldener, oben mit eihem Rubin besetzter Ring: Wappenbild der
schwäbischen Enzenberge, bei Erhebung in den Freiherrnstand 1670
ins Wappen gekommen. 1 und 4 in Gold eine auf drei Bergen ein-
wärts aufspringende Gemse: Grenns v. Grensen und 2 und 3 in Roth
drei aufrechtstehende, bis an den Feldesrand reichende, neben ein-
ander stehende, silberne Spitzen: Wappenvermehrung von 1628).
Reichsgrafenstand. Diplom vom 4. April 1764 für Cassiun Ignaz
— 127 —
Bonaventnra, Freih. V. Enzenberg. — Altes tiroler Adelsgescblecht,
welches man früher allgemein für einen Zweig d6r alten schwäbischen
Familie v. Enzberg, s. den vorstehenden Artikel, nahm und mit letz-
terer Familie dadurch in Verbindung brachte, dass der im Nachste-
henden genannte Eberhard Enzenberg, der Stammvater der späteren
nnd jetzigen Enzenberge, als Bruder des Johann v. Enzberg gegeben
wurde, welcher oben als nächster Stammvater der Enzberge angeführt
worden ist. Neuerlich ist, wie schon im vorstehenden Artikel erwähnt
wnrde, die Verbindung beider Geschlechter in Zweifel gezogen wor-
den und V. Hefner glaubt, dass er die beste Aufklärung darüber gege-
ben habe, dass beide Geschlechter ganz verschiedenen Ursprunges
wäreu. Wie dem auch sei — beide sind sehr angesehene Geschlech-
ter, was hier genügen mag. Neuere Forschungen gehen nun auf Fol-
gendes zurück : der nächste Stammvater der Enzenberge, Eberhard
E., leistete im Schweizer Kriege 1498 dem K. Maximilian I. treue
Dienste, machte sich später zu Klausen ansässig, vermählte sich mit
Christina Grennsin v. Grennsen aus Pustertkal und nahm mit kaiser-
licher Erlaubniss das Wappen derselben, in Gold eine Gemse, an.
Der Enkel desselben, Georg, brachte 1578 durchKaufden HofFreien-
thnrm bei Mühlbach in Tirol an sieb und wurde vom Erzherzoge Fer-
dinand von Oesterreich in Tirol 16. Dec. 1578 in den Adelsstand
mit dem Namen : v. Enzenberg zum Freyenthurm, und zwar unter
Bestätigung des angestammten Wappens und mit Eröffnung des Helms
desselben, erhoben. Die beiden Söhne desselben, Michael und Ana-
nias V. E. zum F., stifteten zwei besondere Linien, die ältere und
jüngere, von welchen Letztere bald wieder ausging, Erstere aber
dauernd fortblühte. Michaels Sohn, Georg, wurdB 27. Dec. 1628 in
den Reichsritterstand versetzt, wobei eine Vermehrung des Wappens
mit den drei silbernen Spitzen in Roth statt hatte und der Sohn des-
selben, Franz, erhielt 14. Juli 1671 den Reichsfreiherrnstand mit der
Erlaubniss, sich v. E. zum Freyen- und Jöchelsthurm nennen und
schreiben zu dürfen, da sein Vater, Georg, zu dem Besitzthume der
Familie, dem Hofe Freyenthurm, auch den Jöchelsthurm gekauft
hatte Bei dieser Erhebung in den Freiherrnstand wurde dem Wap-
pen ein Mittelschild mit dem erwähnten Wappenbilde der schwäbi-
schen Enzberge zugesetzt. — Von den beiden Söhnen des Freiherrn
Franz^ Christoph und Ferdinand gründete Ersterer die gräfliche Li-
nie durch seinen oben genannten, wie erwähnt, in den Grafenstand
versetzten Enkel, Cassian Ignaz Bonaventura, welcher, gest. 1772,
mit Sophie Amalie Grf.Schack v. Schackenburg, ge&t. 1788^ vermählt
war. Aus dieser Ehe entspross Graf Franz Joseph (I.), geb. 1747,
▼erm. 1771 mit Walburga Grf. v. Rost und von ihm stammte Graf
Franz Joseph (IL), gest. 1843, k. k. Kämm., Herr der Herrschaften
Singen und Megdberg in Sch^q^Acn etc., verm. in erster Ehe 1798 mit
Maria Franzisca Freiin v. Enzenberg, gest. 1830 und in zweiter 1832
mit Maria Elisabeth Grf. v. Bissingen-Nippenburg, gest. 1836. —
Der spätere Personalbestand der gräüiehen Linie (über den freiherr-
lichen Stamm fehlen genauere Nachrichten) wurde neuerlich, wie
— 128 —
folgt, angegeben: Franz Graf y. Enzenberg zum Freyen- und Jöchels-
tburm, geb. 1802, Sohn des Grafen Franz Joseph 11. aus erster Ehe,
s. oben, Grundherr auf Singen und Arten, Herr und Landmann in Ti-
rol, Kärnten, Krain, Steiermark, Görtz und Gradisca, Patricier in
Triest, Gewerbs- und Schmelzherr in Tirol, k. k. Kämm., verm. 1831
mit Ottilie Grf. v. Tannenberg, Freiin zu Tratzberg, geb. 1801, Her-
rin von Eampan, Liebeneich und Neuhaus in Tirol, aus welcher Ehe,
neben einer Tochter, Grf. Marie, geb. 1836, verm. 1857 mit Oswald,
Gr. V. Trapp, Freih. zu Pisein und Caldonatsch, k. k. Kämm. etc. drei
Söhne stammen, dieGrafen: Rudolph, geb. 1835, Hugo, geb. 1838 und
Arthur, geb. 1841. — Die Geschwister des Grafen Franz sind die
vier Schwestern, die Gräfinnen: Franzisca Josepha, geb. 1799, So-
phie, geb. 1803, Leopoldine, geb. 1817, Profess des Ordens zum hei-
ligen Herzen Jesu in Kienzheim imElsass und Agnes, geb. 1821, Pro-
fess des Ordens der Heimsuchung Mariae zu Dietramszell in Bayern
und die drei Brüder: Graf Gustav, geb. 1811 ; Graf Carl, geb. 1813,
grossh. bad. Hauptmann^ verm. 1846 mit Johanna Freiin v. Maydell,
aus welcher Ehe ein Sohn, Hermann, und eine Tochter, Olga, stammt
und Graf Werner Friedrich, geb. 1816, Weltpriester. — Der Halb-
bruder des Grafen Franz aus de^ Vaters zweiter Ehe, s. oben, ist :
Graf Alfred, geb. 1834, k. k. Oberlieutenant.
Lfiupold , I. S. 268—283 mit de« in die Familie gekummenen Diploinen. — Megerle
V. Mühlfeld, 8. 17. — Schmutz, I. 8. 324. — Ca^t, Adelsb. d. Grossli. Baden. Abth. 2. —
Deutsche (Jrafvnli. d. (segeuwart, J. 8. 219 u. 220. — Geneal. Tascheub. der Krnfl. Hauser,
185» S. 242—244 u. iiistor. Handb. zu demselben, N. 19il. — 8uppl. zn Siebm. W.-B. XI. 2.
— Tyroff, II. 92. - W.-B. d. Kgr. Bayern, II. 91 u. XUI. 8. — Oestcrr. W.-B. 11. 99. —
9. Uifner. hayer. Adel, Tab. 3 u. 8. 9; tiroler Adel, Tab. 5 u. 6u. 8. 5; Jtraiiier Adel, 8.8
u. Rrgänz.-Bd. 8. 4, 12 u. 35.
Emenhofer* ftf^Eindhofen. Keichsadelsstaud. Diplom von 1763
für Carl Enzenhofer, k. k. Grenadier-Obeilieutenant bei Graf For-
gdcz-lnfanterie, mit dem Prädicate : v. Eindhofen.
Meyerle e. Mühlfeld, Ergünz.-Bd. 8. 278.
Euienweiser. Nicdcrösterreicliisches, im 1 6. Jahrh. vorgekomme-
nes Adelsgeschlecht, aus welchem Johann v. E. 1529 ständischer
Hauptmann zu Wien war. Die Erben desselben kamen noch 1534
— 1542 als Besitzer von Peygarten vor.
Wis^grill, II. 8. 416.
Enzianer. Niederösterreichisches, mit Diddermannstorf und Pro-
derstorf begütertes Adelsgeschlecht, in welches zwei Brüder, Johann
Enzianer, Doctor der Medicin und Georg E. 10. August I51ö den
Adel gebracht hatten. Der Stamm erlosch zwischen 1590—1592 mit
Christoph v. Enzmncr.
Wisgyrill. II. 8. 4a I 11.422.
EiiiUngeu^ Entiliugeii. Altes, fränkisches, längst erloschenes
Adelsgeschlecht, dessen Wappen sich an dem.prachtyoUen Denkmale
befindet, welches dem 1610 verstortenen Würzburgischen Domde-
chanten Johann Conrad Kotwitz v. Aalenbach errichtet worden ist.
Saleer, 8. 456. — Siebmacher, 11. 81. — c. M«ding, III. S. 163.
Enzmfiller^ Ennunller ?. n. im Kirchberg anf Windshag^ Pragthal u.
Laxeiiegg. Erbländ.-Österr. Freiberrn- und Grafenstand. Freiherrn-
— 129 —
.Diplon^ vom 5. Jan. 1651 für Joachim v. Enzmüller, Niederösterr.
Regimentsrath und Grafendiplom von 1669 für denselben, mit dem
Namen : Graf v. und zu Windsliag. Der Diploms-Empfänger war aus
Schwaben gebürtig und wurde 1641 unter die heuen Geschlechter des
niederösterr. Ritterstandes aufgenommen.
WiMgriU, IL S. 422.
Epea^ lepei; s. Oepp.
V EHN^i Eppaaer t. Eppnrg. Tiroler Adelsgeschlecbt, welches viel-
leicht ursprünglich zu den Ministerialen d«r alten tiroler, um 1295
erloschenen Dynasten und Grafen Eppan oder Hoheneppan gehörte.
' — Die Familie war im Anfange des 14 Jahrh. iuBrixen ansässig und
wurde später, im Besitze von Eppurg, landsässig. Der Stamm ist mit
Georg E. v. E., welcher 1564 zu Klausen starb, ausgegangen.
9. HtfMr. ausgestorbener tiroler Adel, Tab. 3.
Eppele. Oesterreichisches Adelsgeschlecht, in welches durch die
Gebrüder Marcus und Paul Eppele 1588 dei" Adel gekommen war.
Ersterer kommt als Herr auf Gross-Heinrichs 1598 vor, findet sich
ab^ in die Matrikel des niederösterr. Ritterstandes nicht eingetragen
Q||ULetzterer wurde noch von 1612—1618 genannt.
^%ingriU, 11. 8. 423.
Eppe (in Gold ein, an einem Stabe eine Rose emporhaltender Affe).
Altes, westphälisches, später auch im Waldeckschen begütertes Adels-
geschlecht, nicht zu verwechseln mit der im Anhaltschen vorgekom-
menen Familie Oepp oder Epen und Oepen. — Das Geschlecht ge-
hörte 1290 zu den Burgmännern von Warburg und kommt 1434 unter
der Ritterschaft des Herzogthums Westphalen vor. Im Waldeck-
schen sass die Familie auf einem Sitze ihres Namens und besass Go-
delsheim 1515 und noch 1586 und Reckenberg ebenfalls 1586 und
noch 1649.
trk, ». Ledebur, I. S. 205 u. 206.
Eppendorf. Ein in Meissen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
aus welchem sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Heinrich v. E.,
' gebürtig aus Freiberg, ein Schüler des Ulrich Zasius, Professors der
Rechte zu Freiburg und Freundes Ulrichs v. llutteii, so wie desEras-
mus V. Rotterdam, durch mehrere mit Letztcrem gewechselte Streit-
schriften bekannt machte.
Jöcher, Curapeud. Gelehrteu-Lexic. Ausg. von 1726, 8. 87G. ^ Zedier, VIII. 8. 1444.
Eppensteln^ s. Carnea-Steffaneo di Tapogliano zu
Kronheim u. Eppenstein, s. Bd. IL S. 229.
i Eppingen, Eppiiiger. Ein ursprünglich aus der Unterpfah: und
zwar aus dem gleichnamigen Sttimmhause unweit Bretten im Graich-
gau stammende^, mit dem deutschen Orden 1450 nach Preussen ge-
kommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Andreas v. Eppiugen 1499
Castellan von Pommerellen war und welches von dem Gute Boroschau
im jetzigen Kreise Karthaus auch den Beinamen Boreszowski führte.
Die Familie erwarb in Ostpreussen im Laufe der Zeit eine grosse An-
zahl Güter, hatte namentlich im 17. Jahrh. und in der ersten Hälfte
des 18. viele Besitzungen inne und besass noch 1765 Wesselshöfen
KnescJikey l>ent%ch. Adels-Lcx. III. 9
— 130 —
im Kr. Heiligenbeil. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen. Aus-,
ser dem oben genaunten Andreas v. £. finden sich noch folgende
Sprossen des Stammes aufgezeichnet: Hartmann v. E. befand sich
1530 mit dem Karfürsfen von der Pfalz alsGeh.Rath auf dem Reichs-
tage zu Augsburg; Wilhelm v. £. kommt 1540 als kurbrandenb. Land-
rath und Hauptmann zu Marienwerder vor; Johann Wilhelm beklei-
dete 1690 die eben genannten Aemter und 1727 lebten Fabian
Abraham y, £., Herr auf Pockerau und Ernst Ludwig v. E., Herr auf
Wesselshöfen.
Oauhe, I. 8. 499. - N. Pr. A.-L. V. 8. 148 u. 149. — Frh. v, Ledebur, I. 8. 206 u. III.
8. 348 u. 249. - Siebmacher, V. 174.
EppleD aufHärtenstein. Adelsstand des Königr. Bayern. Diplom
vom. 4. Aug. 1814 für Joseph Franz Xaver E., Fürstlich Thurn- und
Taxischen Geh. Hofrath in Regensburg und für die Söhne seines ver-
storbenen Bruders : Franz Valentin Anselm, geistlichen Rath und Ca-
noiiicus zu St. Moritz und. Peter in Augsburg, Joseph Thaddäus, k.
bayer. Obersten und Commandanten zu Regensburg und Joseph Hein-
rich Joachim, Pfarrer zu Oberrot im liierkreise. Dieselben, wfelche
durch dieses Diplom für Adelige des Reichs erklärt und in dieAAsIs-
matrikel des Kgr. Bayern eingetragen wurden, waren Nachkottmn
des Franz Anton Eppelen, gräflich Königseggschen Geh. Raths und
Ganzlei- Verwalters, welchem 1717 von Albert Eusebius Grafen zu
Königsegg und Rothenfeh, Kraft inne gehabter grossen Pfalzgrafen-
Comitive, adeliger Stand und Wappen verliehen worden war.
e. Lang, Suppl. 8. 9h u. 96. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 27. - t. He/ner, bayer. Adi>t.
Tab. 85 n. 8. 7b. ~ Knesehke, I. 8. 142.
Eppstein^ Epstein^ dräiniifa. Die beiden Töchter des 1739 ver-
storbenen Landgrafen Ernst Ludwig zu Hessen-Darmstadt aus der
Ehe desselben mit einer Freiin v. Spiegel, vermählt gewesenen Grf.
V. Seiboltsdorf, führten den Namen: Gräfinnen v. Eppstein. Dieser
Name war von dem Schlosse und der Herrschaft Eppstein entnommen
worden, welche das alte Herrengeschlecht dieses Namens, s. den Ar-
tikel: Epstein, die späteren Grafen v. Eönigstein, besassen. Nach
Erlöschen dieses Stammes kam ein Theil der Besitzungen an Hessen-
Darmstadt und Landgraf Ernst Ludwig verlieh Eppstein seinen zwei
Töchtern.
r. Hellbach, I. 8. 835.
Eps^ Ebs. Altbayerisches Rittergeschlecht aus dem gleichnami-
gen Stammhause am rechten Innufer bei Kufstein. Eberhart und,
Fridericus de Ebs treten schon 1190 in Scheiernschen Urkunden
auf und der Stamm blühte, bis Ott Epser 1468 den Stamm schloss.
Wip. Hund, I. 8. 197. — Moiium. bofca, X. 8. 432.
. Epstein^ Eppstein^ auch Cirtfen. Ein in früher &\i zu dem un-'
mittelbar reichsfreien schwäbischen Adel gehörendes, später reichs-
gräfliches Geschlecht in der Wett^rau aus dem in Letzterer gelege-
nen Stammschlosse und reichsfreien Herrschaft Epstein, welche nach
Erlöschen des Stammes theils an Kur-Mainz, theils au Hessen-Darm-
stadt fiel. — Spener, Winckelmann, Lucae u.A. leiten das Geschlecht
von den ehemaligen Grafen v. Mürtzthal in Steiermark her, während
— 131 —
Neuere die schwäbischen Epsteine als Ahnherren der steieriscb-kärnt-
ner Grafen v. Mflrtzthal und P^ppstein annehmen. — .Wiedj^randus,
Herr v. £. starb 1075 als Abt zu Fulda und Siegfried v.E. war 1059,
Siegfried IL 1200 und Siegfried III. 1225 Erzbischof und Kurfürst
zu Mainz. dj^Anfange des 13. Jahrh. hatte übrigens der Stamm das
Scbloss und die Herrschaft Königstein an sich gebracht, nannte sich
nach diesen Besitzungen und blühte, bis Eberhard Graf v. Königstein
and Herr von Epstein 1544 den alten Stamm schloss, worauf Ludwig
Graf zu Stolberg, Sohn der Schwester des Grafen Eberhard, Anna,
Terw. Grf. zu Stolberg, die Reichslehne des Stammes seiner Mutter
in Besitz nahm, welche, als derselbe erblos starb, 1581 Kur-Mainz an
sich nahm und, wie auch das Haus Stolberg dagegen stritt, an sich
behielt, so dass diesem Hause nur Name und Wappen der Grafschaft
Königstein: (in Gold ein schwarzer, rechtsschreitender Löwe: Herr-
schaft Königstein und von Silber und Roth sechsfach sparrenweise
getheilt: Herrschaft Epstein) als erstes und zweites Feld des zweiten
Pfahles ihres Wappens verblieben sind.
Lmea«, OrafenNaal, 8. 226—248. — Gauhe, I. 8. 3079-3081, 8. 3100 u. SlUl , im Arti-
kel: KÖBigsteio u. 11. 8. 1446—48. — ZedUr, VIII. 8. 1447. — Wenk» diploin. Nachricht,
foo den aasgestorbenen Dynasten v. Epponstcin, Dnrmstadt, 1775 u. 76. — Salver , 8. 2V5
B. 2S9. — Schmutz, I. 8. 326.
Epstdii f. Aikerberg. Erbländ.- Österreich. Adelsstand. Diplom
von 1789 für Wenzel Epstein, k. k. Gubernial- und Präsidial-Secre-
tair in Oesterreich ob der Enns, mit dem Prädicatc: v. Ankerberg.
Megerle v. Mühl/eM, 8. 179.
ErasM«, s. Caraccioli, Stella Caracciolo, Grafen, s.
Bd. n. S. 218.
Erath. Reichsadelsstand. Diplom von 1750 für Anton Ulrich
Krath, Fürstl. Oranien-Kassauischen Regierungs-Path zu Dillenburg.
— Der Stamm hat fortgeblüht und die Familie ist im Nassauischen
begütert.
Meuifl, Lezicon vcrstorb. deuUcher Schriftsteller. TU. S. 142. — Knppl. xu 8iebm.W.-B.
X. 12.- V. £., KlUer. - r. Uefner, nassauischer Adel, Tab. 6 u. 8. 6..
Erb. Erbläud.-österr. Adelsstand. Diplom von 1732 für Johann
Franz Carl Erb, k. k. Hofrichter und Verwalter des Stifts Lambach
und für den Bruder desselben, Georg Joseph Erb, Landschafts- Ver-
ordneten in Oesterreich ob der Enns.
Mtgerl€ v. Uühl/eUl, Ergäns.-Bd. 8. 279.
Erb f. Ireckhaisea. Ein in der Grafschaft Hoya, im Lippe'sch|^
und im Bremen'schen vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem
in den genannten Gegenden mehrere Sprossen im 16. Jahrh. hohe
Ehrenstellen bekleideten.
r. ffellbaeh, I. 8. 335.
Ertadij Erpach; Schencken, Herren und Grafen. (Schild geviert :
1 und 4 quer getheilt : oben in Roth zwei neben einander stehende^
sechsstrahlige, silberne Sterne und unten in Silber ein solcher rö-
ther Stern: Grafschaft Erbach und 2 und 3 in Silber zwei rothe Quer-
balken: Herrschaft Breuberg. Wappen der Grafen Erbach-Erbach :
der eben beschriebene, gevierte Schild mit einem durch Diplom von
9* .
— 182 —
1775 zugesetzten goldeDen, den kaiserlichen Adler zeigenden Mit-
telschilde. Wappen der Grafen zQ Erbach-Wartenherg-Koth : Schild
geviert'mit goldenem, den kaiserlichen, schwarzen Adler enthalten-
den Mittelschilde: 1 das Wappen der Grafschaft Erbach: die drei
Sterne im quergetheilten Felde; 2 in Silber ein rotl^ Querbalken,
welcher von drei rothen Kugeln, oben zwei neben einander und unten ei-
ner, begleitet ist : Grafen zu Wartenberg; 3 in Roth ein rechtsgekehrter,
silberner Greif und 4 in Silber zweirothe Querbalken : Herrschalt Breu-
berg). Reichsgrafenstand. Diplom von 1532 für Eberhard Herrn zuEr-
bacli, wegen seiner Verdienste im Bauernkriege und unter Erhebung der
Herrschaft Erbach zur Reichsgrafenschaft. — Altes, fränkisches Her-
ren- und Grafcngeschlecht, als dessen Stammeltern Eginhard, Kaiser
Carls des Grossen Canzler und Geheimschreiber, später Abt und Stif-
ter des Klosters Seeligenstadt am Main und die Gemahlin desselben,
Inima, des Kaisers Tochter, genannt werden und welches noch das
Land inne hat, welches Eginhard vom K.Ludwig dem Frommen 815
erhielt und 819 dem Kloster Lorsch mit der Bestimmung vermachte,
dass es als Lehn seinen Nachkommen verbleibe. »Die Nachkommen
waren Stände des Reichs und erschienen als solche^ schon in sehr frü-
her Zeit auf den Reichs- und Kreistagen. — Georg, Herr zu Erbach,
gest. 1209, wurde von Kurpfalz mit dem Erbschenkenamte beliehen,
welches der Familie bis 1806 zustand; Eberhard, gest. 1269, hatte
Antheil an dem vom Könige Wilhelm von Holland abgeschlossenen
Landfrieden, zu dessen Aufseher und Beschützer später Eberhard,
gest. 1322, Conrad, gest. 1393 und Eberhard der Aeltere, gest. 1425,
eingesetzt waren"; Dietrich wurde 1434 Erzbischof und Kurfürst zu
Mainz und Eberhard, gest. 1539, welchem seine Gemahlin, Maria
Grf. zu Werthheim, die halbe Grafschaft Breuberg zugebracht hatte,
erhielt, wie oben angegeben, für sich und sein Geschlecht den Reichs-
grafenstand. — Durch die Nachkommenschaft dreier Brüder r'Eberhard,
gest. 1269, Conrad, gest. 1283 und Hans, gest. 1270, theilte sich der
Stamm in drei Linien, die sich später in mehrere, im Laufe der Zeit
wieder erloschene Zweige ausbreiteten, in der Mitte des 17. Jahrb.
aber durch Georg Albrechts I., gest. 1647, Söhne: Georg Ludwig I.,
gest. 1693 und Georg Albrecht IL, gest. 1717, wieder in die beiden Li-
nien Erbach-ErbachundErbach-Fttrstenau theilten. Die Linie Erbach-
Erbach erlosch 1731 mit defti Grafen Friedrich Carl, die Linie Er-
faSeb-Fürstenau aber, welche jene beerbte, schied sich durch die drei
Söhne des Stifters: Philipp Carl, geöt. 1736, 'Georg Wilhelm, gest.
1757 und Georg August, gest. 1758, in die drei Linien Erbach-Für-
stenau, jetzt Erbach-Wartenberg, Erbach-Reichenberg, jetzt Erbach-
Erbach undErbach-Schönberg, welche aber nicht nach dem Alter der
Abstammung, sondern nach dem des jedesmaligen Hauptes jeder Li-
nie rangiren, in Folge welcher Familien-Bestimmung in neuester Zeit
Erbach-Schönberg als erste Linie, Erbach-Fürsten au als zweite und
Erbach-Krbach als dritte aufgeführt wird. — Aus der ältesten Linie
Erbach-Fürstennu besassen die Söhne des Stifters, des Grafen Phi-
lipp Carl, s. oben: die Grafen Ludwig Friedrich Carl Eginhard, gest.
— 133 —
1794 und Georg Albrecht III., gest. 1778, den Fürstenauer Landos-
antheil gemeinschaftlich, errichteten aber 1756 eine Primogenitur-
Constitution. Ein Sohn des Letzteren, Graf ChHstian Carl August
Albrecht, seit 1794 allein regierender Graf, erkaufte die zu den Be-
«itzungcn der erloschenen Dynasten v. Hirschhorn gehörige- Herrschaft
Rotheuberg. — Die Linie Erbach-Reichenberg, welche jetzt den Na-
men Erbach-Erbach oder Erbach- Wartenberg-Roth führt, grtlndete,
wie angegeben, Graf Georg Wilhelm. Nach Verordnung desselben
flhren alle Grafen dieser Linie den Namen Franz uhd im Wappen
den durch Kaiserliches Diplom von 1755 demselben beigesetzten kai-
serlichen Adler. In diese Linie kam später durch Adoption die Graf-
schaft Wartenberg-Roth im Kgr. Württemberg mit dert Amte Stein-
bach im Kgr. Bayern. Es nahm nämlich 4. Dec. 1804 Ludwig,. Graf
Kolb V. Wartenberg, der Letzte seines Stammes, seine beiden Neffen,
Franz Carl Friedrich und Franz Georg Friedrich, Grafen v. Erbach-
Erbach mit der Bestimmung an Kindesstatt an, dass dieselben seinen
Geschlechtsnamen und Wappen neben dem angestammten Namen und
Wappen führen, und dass nach seinem Tode der ältere Adoptivsohn
nach dem Rechte der Erstgeburt succediren solle. Graf Franz Carl
Friedrich trat 3. Febr. 1809 in Mitbesitz und, nach dem Tode seines
Adoptivvaters, 10. März 1818 in Alleinbesitz der Grafschaft Warten-
berg-Roth. Die Primogenitur in dieser Linie wurde 1784 von dem
Grafen Franz, gest. 1823, Grossvater des Grafen Franz Eberhardt,
8. unten, eingeführt. — Die Linie Erbach-Schönberg gründete, wie
oben erwähnt wurde, Graf Georg August, Grossvater des Grafen Lude-
wrg, g. unten. — Die Stammreihen sämmtlicher drei Linien des Hauses
Erbach sind möglichst genau in dem Werke: deutsche Grafenhäuser
der Gegenwart angegeben, auf welches, im Falle des Bedarfs dieser
Stammreihen, hier verwiesen werden muss. — Von dem neueren Per-
sonalbestande der Familie, deren Öäuptern der drei Linien das Prädi-
cat: Erlaucht zukommt, mag hier, und zwar in der oben erwähnten
Ordnung nach dem Alter der Häupter der Linien, Folgendes ein n
Platz finden: I. Linie Erbach-Schönberg: Graf Ludewig, geb. 1792,
— Sohn des Grafen Gustav Ernst, aus der Ehe mit Henriette Chris-
tine Grf. zu Stolberg und Enkel des Grafen Georg August, Stifters
der Linie Erbach-Schönberg — Herr der Standes-Herrschaft Schön-
berg im Grossh. Hessen etc., grossh. hess. Generallieutenant, verm.
in erster Ehe 1837 mit Maria Grf. v. Gronsfeld, gest. 1852 und in
zweiter 1854 mit Wilhelmine Grf. v. Gronsfeld, verw. Freifrau v. Ell-
richshausen, gest. 1858. Aus erster Ehe stammt, neben einerTochter,
Grf. Marie, geb. 1839, ein Sohn, Erbgraf Gustav, geb. 1840. —
IL Erbach-Fürstenau: Graf Alfred, geb. 1813 — Sohn ((es Grafen
Albert, gest. 1851, aus der Ehe mit Fürstin Amalie zu Hohenlohe-
Neuenstein-Ingelfingen , geb. 1788 und Enkel des Grafen Christian
Carl August Albrecht, gest. 1803, verm. mit Dorothee Luise Grf.
v. Degenfeld-Schomburg, verm. 1786. — Graf zu Erbach-Fürstenau,
Herr zu Breuberg, Rothenburg etc., k. k. Major. Die Geschwister
desselben sind die fünf Schwestern: Grf. Emma, geb. 1811, Wittwe
— 134 —
seit 1841 von dem Erbgrafen zu Stolberg - Wernigerode, Grf. Tbe-
cla geb. 1815, verm. 1836 mit dem regierenden Fürsten zulsenburg-
Büddingen, Grf. Luitgarde, geb. 1817, verm. 1840 mit dem regieren-
den Grafen v. Rechteren zu Limpurg, Grf. Adelheid, geb. 1822, verm.
1843 mit Botho Grafen zu Stolberg- Werningerode und Grf. ClotildCf
geb. 1826, verm. 1843 mit dem regierenden Grafen Franz Eberhardt
zu Erbach-Erbach und von Wartenberg — und die drei Brüder: Graf
E^r, geb. 1818, k. k. Major, Graf Adalbert, geb. 1828 und Graf
Hugo, geb. 1832, k. k. Hauptmann.— III. Erbach-Erbach, GrafFraq«
Eberhardt, geb. 1818. — Sohn des Grafen Carl, gest. 1832, ansller
Ehe mit Anna Sophie Grf. zu Erbach-Fttrstenau und Enkel des Gra-
fen Franz, gest. 1823 aus erster Ehe mit Luise Charlotte Polyxene,
Prinzessin v. Leiningen, gest. 1785. — Graf zu Erbach und v. War-
tenberg, Herr zu Breuberg, Wildenstein, Steinbach, Curl und Ostcr-
mannshofen, erbl. Reichsrath der Krone Bayern u. k. bayer. Oberst
ä la suite, verm. 1843 mit Grf. Clotilde zuErbach-Fürstenau, s. oben,
aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Sophie, geb._ 1851 und Emi-
life, geb. 1852, sechs Söhne stamrtien, die Graifen: Georg Albrecht,
geb. 1844, Ernst, geb. 1845, Eberhard, geb. 1847, Alfred, geb. 1848
und Alexander und Arthur, Zwillinge, geb. 1849. — Zu dem reichen
Grundbesitz der Familie gehören die Herrschaften Erbach und Breu-
berg, letztere mit Werthheim, gemeinschaftlich unter grossh. hessi-
scher Oberhoheit; das Mediatgericht Eschau unter k. bayer. Oberho-
heit; die Standesherrschaft Wartenberg-Roth im Kgr. Württemberg,
die Allodialgüter des gräflichen Hauses Wartenberg etc. etc.
Buceliai, U. 8. 8. Tl. Sect. 8. .■> ii. III. Append. .<«. 103. — Spener, S. 441 a. Tab. V.
Hübner, II. Tal». 584—586, - Sinapiuny II. 8. TO u. 71. — Trier, S. 545 u. 546. — Daniel
thhneider,' hocli^räfl. Brüachscho Stammtafel etc. Frankf. a. M. 1736. -- Biedermann, Frank.
Grafen, Tab. 62-7»!, Caiiton Baanach , Tab. 79 a. Canton Steigerwald, Tab. 179. -> Frh.
V, Krohne, I. 8. 278-283. — Salver, 8. 226. 229. 238. 241. 24V. 256. 282 u. 339. — W. Luck,
histor. Qoneal. des Hauses Krbach. Frankf. a. M. 1786. — Jacobi, 1800, II. 8. 78 u. 79. —
A. Oeiienl. u. Staats- Haridb. 1824. I. 8. 547—551. — Oothaischer geneal. Hofcalender , 1834,
8. 165—169 u. 1859 8. 236-238. — N. Pr. A.-L. II. 8. 186 u. 137. — Cast, Adcisb. d. Kgr.
WArttemb. 8. 7—9. — Deutsche «rafeuh. d. Gegcnw. T. 8. 220-228. — Frh. v. Ledebur, I.
&, 206. ~ G. Simon, Geschichte der Dynasten u. Grafen eu Erbach und ihres Landes , Frkf.
a. M. 1858. — Siebmache'r, I. 15 u, VI. 18. — Durchlaucht. Welt, II. 8. 528. — ». Meding,
[II. 8. 164—167. — Suppl. xu Slel»m. W.-B. X. 2 u. W\. 20. — Tyrvff , I. 234 u. Siebenkees,
I. 8. 352-864. — W.-B. d. Kgr. Bayern, Tl. 48t Gr. v. Wartenberg- Koth. - W.-B. d. Kgr.
WQrttemb. : Gr. v. K. — r. Hefner, bayer. Adel, Tab. 4 u. 8. 9 ; wurttemb. Adel, Tab. 2
u. 8. 2 ; hessischer Adel, Tab. 7 S. 8 a. Ergäns.-Bd. 8. 4 u. 35.
Erbe und Ehrenbnrg; s. Ehrenburg, Freiherren, S 47.
Erben, Ritter und Freiherren. Erbländ.-österr. Ritter- und Frei-
herrnstand. Ritterstands-Diplom von 1789 für Johann Joseph Erben,
k. k. Gubernialrath und Staatsgüter-Administrator in Böhmeh, wegen
Einführung des Robot- Abolitions-Systeras und Verbreitung des Nor-
malschulen-Instituts in Böhmen und Freiherrn-Diplom von 1815 für
Denselben als k. k. Hofrath der Hofkammer.
Megerle 9. Mühlfeld, 8. 47 u. 8. 107.
Erberg, h'eUierren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
vom 16. Juni 1714 für die Gebrüder Johann Daniel v. Erberg und
Johann Adam v. E. mit dem Prädicate: zu Lusthai und Osterburg. —
Der Ahnherr der Familie war Veit Erber, Bürger und Rathsmann zu
Laibach. Derselbe bekam 12. Aug. 1*567 einen kaiserlichen Wap-
ponbrief und sein Urenkel, Leonhard Erber, ein Sohn des Adam Er-
— 135 -
ber aus der Ehe mit Johanna Hofstcttcr, wurde 27. Mai 1668 mit
dem Pr&dicate: y.Erburg in den erblünd.-ftsterr. Adelsstand versetzt.
Von Letzterem stammten die oben genannten beiden Brüder, welche
den Freiherrustand in die Familie brachten. Freih. Johann Daniel,
neb. 1716, war in erster Ehe verm. mit Susanna Margaretha Dinzl
V. Angerburg, gest 1699 und aus dieser Ehe entspross Freih. Franz
Michael, gest. 1760, von dessen Sohne aus der Ehe mit Renata The-
rese Freiin Gall v. Gallenstein, dem Freih". Wolfgang Daniel, gest.
1783, verm. mit Maria Anna Grf. v. Neuhaus, gest. 1774, Freih. Jo-
seph Angustin, stammte. Letzterer, gest. 1843, Herr zu Lusthai und
Osterbnrg in Krain, k. k. Kämm, und Geh. Rath etc. hatte sich 1794
n.t Josepha Catharina Grf. v. Attems-Pezzenstein vermählt und der
Sohn aus dieser Ehe Freih. Joseph Ferdinand, Herr zu Lusthai und
Osterburg, k. k.Kämm. und Legationsrath, schloss 27. April 1847 den
Mannsstamm des (reschlechts. — Die Schwester desselben. Freiin Ca-
tharina, geb. 1807, hat sich 1839 mit Ludwig Grafen v. Attems-Pez-
zenstein, k. k. Kämmerer, vermählt.
Mtgtrle v. ifükl/eld, Eri/:nn%.-liA. R. 55. - 9 Schvn/eM. II. S. 124. — Jahrb. d. deut-
•rb^a Adel«. IMs ». 28vS. ^ (Joiu-al. Tatcheiib. d. froih. Häuser , 1848 8. 103—105. 1855
S. 147 u. 14« u. 1857 8. 176. - Ty^of, II. 89. — r. He/nrr, kraiucr Adt-I, 8. 8.
Irbnanassahl, s. Ditterich v. u. zu Erbmannszahl, Rit-
ter n. Edle, Bd. IL S. 507.
Erbs f. droehowskl. Reichsadelsstand. Diplom von 1753 für An-
dreasErbs, k.poln. Postmeister zu Krakau, mit dem Prädicate : v. Gro-
chowski.
HaudAchr. Notii. — Suppl. tu Siebm. W.-B. X. 12.
• Errkert« Reichsadelsstand. Diplom vom 22. Jan. 1766 für den
brandenburg - culmbachschen Geh. Rath Erckert. Der Stamm war
fortgesetzt worden und zwei Söhne des ehemaligen Hauptmanns v. E.
im Cadetten-Corps zu Culm und Enkel des Diploms-Empfängers stan-
den 1851 in der k. preuss. Armee.
H. Pr. A.-L. II. 8. 137. — Frh. v. L^debur, I. 8. 206. — Suppl. xii Sicbm. W.-B. IX. 13.
Erde, s. Eerde, auch Freiherren, S. 33.
Erdeljij hreiherr. Erbland.- österr. Freihermsttod. Diplom vom
Febr. 1859 für B. v. Erdelyi, griechischen Bischof zu Grosswardein.
Aagnb. Allg. Z<^it. 1859.
Erder, Ertler, Hertler. Ein früher in Ostpreussen vorgekomme-
nes, später erloschenes Adelsgeschlecht, welches mit Arcklitten, Aw-
tinten und Korblack im Kr. Gerdaueu begütert war.
J^h. 9. Ledtbur, III. 8. 24«.>. •
* ErdMian, Erdtmaiin. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom
13. Aug. 1703 für Jacob Erdmann. Ein Major v. Erdmann, welcher
auch Erdtmann geschrieben wurde, stand 1806 im k. preuss. Infant.-
Regim. v.Pelchrzim und starb 1824 im Pensionsstande und ein v.P>dt-
mann war 1843 Oberförster zu Kruttinen in Ostpreussen. Auch kam
ein Adelsgeschlecht dieses Namens in Oesterreich vor, aus welchem
Stephan v. Krdmann 1830 k.k. Generalmajor und Brigadier in der
Lombardei war.
N. Pr. A.-L. II. 8. 137. — Frh. r. Ledebur, I. 8. 206 u. III. 8. 249.
— 136 —
IiAmjm itrf Eins der ältesten and angesehensten sächsischen
Advisgvschlecbter aus dem gleichnamigen Stammhause unweit Augus-
U^burg« welches schon aus dem 12. Jahrh. bekannt ist. Nach Uorn,
\W\ ricus iUustr., S. 296 u. 340 kommt Werner v. E. 1230 in einem
d^itt Kloster zu Lusewitz ertheilten Donationsbriefe vor und Johann
\. K. erscheint 1272 in einer Urkundö des Klosters Dobrilugk als
Zeu^t^. Menelius v. E. wohnte nach Weck, Dresdner Chronik, S. 459,
14M dem Landtage zu Grimma bei und hatte gegen dicUussiten sich
90 tapfer gezeigt, dass er zum Ritter geschlagen wurde ; Dietrich v. E.
war um 1546 herz. Sachsen-Coburgscher Uofmarschall, Nicol v. E.,
Herr auf Gaschwitz und Güldengossa, 1590 kursächs. Ober-Steuer-
Kiuuohmer des Leipziger Kreises etc. etc. Im 17. und im Anfange des
l^. Jahrh. lebten zwei Söhne des lians Dietrich v.E., ELerrn auf Kös-
«eru und Bohlen, kursächs. Inspectors der Laudesschule zu Meissen:
Wolf Dietrich v.E., kursächs. Oberjägermeister und Ober-Hauptmann
«u Nossen, welcher 1720 ohne Nachkommen starb und Ernst Dietrich
\. K., kursächs. Kammerherr und Ilausmarschall, welcher bald nach
neiuem liruder gestorben ist. Von Letzterem stammten zwei Söhne:
Johann Friedrich v. E., Herr auf Rennersdorf, kursächs. Kammerherr
und Land-Jäger- und Ober-Forstmeister zu Bärcnfels und Ernst Ferdi-
uaud, Herr auf Neukirchen, Kössern etc., kursächs. Kammerherr und
Uausmarschall. — Der Stamm hat dauernd fortgeblüht und bis auf
die neueste Zeit haben mehrere Sprossen desselben in kur- und kön.
ttächs. Hof-, Civil- und Militairdiensten gestanden. Zu denselben ge-
hören : Heinrich Otto v. E., Herr auf Schönfeld, k. sächs. Lieut. in
d. A. und Mitglied der I. Kammer der Stände des Kgr. Sachsen und
Hermann v. E., k. sächs. Hauptmann, auch waren mehrere Glieder der
Kl^inilie in Preussen bedienätet. Ein V. E. starb als Chef-Präsident
der Regierung zu Liegnitz und der Sohn desselben aus der Ehe mit
t^iuer v. Rappard stand 1836 im k. preuss. 26. Infanterie-Regim.; Ju-
liUM Bernhard Richard v.E., Herr auf Weissig, wurde 1832 k. preuss.
Kauunerhorr and derk. preuss. Ober-Forstmeister v. £. besass Ho-
h^^n-Ahldorf nwwelr Jüterbock in der Provinz Brandenburg. Von den
TÄohtern des Letiteren war Therese Emma v. E., gest. 1848, seit
IHÜl In morganatischer Ehe vermählt mit dem Prinzen Georg zu
Auhalt-Dessau und war bei ihrer Vern ählung zur Gräfin v. Reina er-
hobt«u worden» Die Kinder aus dieser Ehe führen den Namen : Gra-
fik» und Gräfinnen v. Reina. — Das obenerwähnte Stammhaus der
Kamilli« blieb bis 1484 in derselben und stand zuletzt dem kursächs.
AmUhauptmanne zu Hohnstein, Heinrich v. E. zu, dagegen ist das
(^«^»t^hlm'ht, welches schon 1360 Chemnitz im Erzgebirge besass, in
d«»n Wt^Mt anderer ansehnlicher Güter gelangt und Knauth nannte
«u ««»Iner Zeit namentlich Neunkirchen, Steinbach, Elbersdorf, Kös-
)««»rn, Höhlen etc., wie es in damaliger Zeit hiess: in Meissnischer,
nohouHteiuer undColditzer Pflege. In neuester Zeit wurden als 6e->
Sit» der Familie Im Kgr. Sachsen Schönfeld bei Hayn, Linz mit Poni-
ckau, /schorna bei Radeburg und Cunsdorf bei Keichenbach genannt
und in dum proussischen Autheile der Oberlausitz standen Jahmen,
— 187 —
Reichswalde und Weisgig 1832, Boxberg 1847 und, Paulsdorff 1855
dem Geschlechte zu.
tCnawfh, H. 504. — Volant. Knnifj, II. S. 371-378. - Oauhtf, I. S. ÄOO u. .101. - Zi-d-
Iw. VIII. 8. lÄCH. — V. UeciTtriti, dipiom. Nnrhr. II. K. 37—41. — N. Pr. A.-L. 11. S. 138.
Frk. 9. L^tlthur, I. 8. 1>06 u. III. S. -J*». — Siebmacher, I, 15i» : v. KrtinMiinsdorf , MeUs-
irfsch. — W.-B. der tSchj». 8U«t«n. I. 9«. - HchleHlsrh. W.-B. Nr. 16B. — Kn^itchkfy 1.8.143.
- ». Btfner, lifh«. Adtl, Tab. '^7 u. ». 26. ^
Knlnaiinsderf, s. Ehrnstein.u. Ebrnstein v. Erdmanns-
dorf, Freiherren, S. 53.
• Brdady, Krdedj in Manjaroker^k nad lante Claudia^ drafen. Eins
der ältesten und angesehensten ungarischen Geschlechter, welches
sich weit ausgebreitet hat und reich an Besitzangen wurde, eines
Stammes mit den Pälflfys, d. h. wie Mehrere annehmen, dass die Fa^
milie P41ffy durch Vermahlung Geblüt, Namen und Wappen des Ge-
schlechts Erdödy führt. — Das gräfliche Haus Erdöd schied sich zei-
tig in eine ältere und jüngere Linie: erstere stiftete Georg I., letztere
Gabriel L, Söhne des Grafen Christoph I. In deutschen genealogi-
schen Werken wird mehrfach als gemeinschaftlicher Stammvater des
Oe^cblechts Thomas I. von Bakacs,. ältester Sohn des Nicolaus Kecs-
kc88, genannt, welcher 1389 den Adel erlangte und dessen Bruder,
Franz I. v. Erdöd, das Prädicat: Nobilis de Szathmüir erhielt, Le-
hotzky aber hält, nach ungarischen Historikern, den Nicolaus I. Er-
död, von Erdöd, einer Dragffischen Besitzung im Szathmärer Comitate
genannt, Castellan zu Keeske, für den Stammvater des Geschlechts,
während Andere dasselbe von dem Aulicus des Bartholomaeus Dragffi,
Valentin, ableiten. Nach Allem haben die Angaben Lehotzkys das Mei-
• sie für sich und derselbe ist auch für die früheren genealogischen Ver-
bältnisse der Familie die beste Quelle. Da das Werk des genannten
X Schriftstellers Mehreren nicht leicht zugängig sein möchte, so wird
hier auf das verwiesen, was aus demselben die deutschen .Grafenhäu-
ser der Gegenwart, s. a. u. a. A.,'mitgetheilt haben. — Der Grafen-
stand mit dem Prädicate: v. Monoszlo, Freiherren v. Monyor6ker6k
kam durch Peter II. 1511 in die Familie und Thomas Graf Erdödy
V. Monoszlo, Banus vonCroatien, erlangte 1607 die Erb-Obergespans-
würde im Warasdiner Comitate, welche Würde die beiden Hauptlinien
der Familie, die ältere, welche sich in einen älteren und jüngeren Ast
geschieden hat, und die jüngere Hauptlinie gemeinschaftlich beklei-
den. — Vollständige und leicht übersichtliche Stammreihen beider
Hanptlinien finden sich in den Grafenhäusern der Gegenwart, und den
neuesten Personalbestand des gräflichen Gesammthauses ergiebt das
geneal. Taschenbuch der gräfl. Häuser. Hier können aus dem glieder-
reichen Stamme nur Nachstehende genannt werden : Aeltere Haupt-
linie: Aelterer Ast: Franz Graf Erdödy v. Monyor6ker6k und Mo-
noczlö, geb. 1830 — Sohn des 1856 verstorbenen Grafen Cajetan aus
der Ehe mit »nestine Freiin v. Lerchenfcld-Prennberg, geb. 1801
— Herr der Majoratsherrschaft Galgöcz und Pötsj6n, so wie der Al-
lodialherrschaften Monyorökor^k, JÄnöshÄza, mit Nagy-Somly6 und
Vep in Ungarn, k. k. Kämm., vorm. 1853 mit Helene Grf. v. Obern-
dorff, geb. 1831, aus welcher Ehe drei Söhne stammen: Emmerich,
— 138 —
geb. 1854, Thomas, geb. 1855 und Carl, geb. 1857. — Von den sechs
Schwestern des Grafen Franz vermählte sich Grf. Frauzisca, geb.
1821, 1848 mit Carl Freih. v. u. zu Leoprechting, k. bayer. Kämm.,
Grf. Caroline, geb. 1823, 1847 mit Hippolyt Marquis Pallavicini, k.
k. Kämm, und Rittm. in d. A. und Grf.Eugenie, geb. 1826, 1849 mit
Georg Grafen Festitics, k. k. Kämm, und Oberstlieut. in d. A. — Jün-
gerer Ast: Graf Johann, geb. 1794, — zweiter Sohn des Grafen Ale-
xander aus der Ehe mit Amalia Grf. v. Pdlffy — Mitherr von Csasz^r-
v4r, k. k. Kilmm., wirkl. Erb-Obergespan. des warasdiner Comitats
und Beisitzer der Gerichtstafeln in Dalmatien, Croatien und Slavo-
nien, verm. 1840 mit Therese Grf. Kaczynska, geb. 1820. — Der
jüngere Bruder des Grafen Johann, Graf Anton, geb. 1797, Mitherr
von Csaszarvar, k. k. Kämm., vermählte sich 1836 mit Luise Freiin
V. Lo Presti de Fontana d'Argioli, geb. 1819, aus welcher Ehe, ne-
. ben zwei Töchtern, ein Sohn stammt,: Johann Nepomuk, geb. 1847.
— Von dem 1815 verstorbenen Grafen Sigismund, einem Bruder des
oben genannten Grafen Alexander, stammt aus der Ehe mit Maria
Grf. Festetics v. Toina, gest. 1837, ein Sohn: Graf Alexander, geb.
1804, Mitherr der Herrschaft V^p in Ungarn und von Csaszarvar in
Croatien, Herr von Ebergeny und Drecsizlovez, k. k. Kämm., verm.
1843 mit Leopoidine Grf. Batthyany-Strattmann, geb. 1824. — Jün-
gere Hauptlinie: Graf Georg, geb. 1785 — Sohn des Grafen Ladis-
laus, gest. 1786, aus der zweiten Ehe mit Agathe Freiin v. Stillfried
— Herr der halben Herrschaft Monyorokerök, k. k. Kämm*, u. w.Geh.
* Rath, verm. 1807 mit Maria Grf. -Aspremont-Linden und Baindt, Erb-
herrin der Burgen und Herrschaften Lednitz, Onod, Sgerenz, Borsie,
Makowicza etc., aus welcher Ehe, neben drei Schwestern: Grf. Aga-
the, geb. 1808, verm. 1825 mit Johann Gr. Sz^chenyi, k. k. Kämm.,
Grf. Franzisca, geb. 1812, verm. 1833 mit Philipp Freih. Skrbensky
v. Hrzistie, k. k. Kämm., Geh. Rathe etc. und Grf. Maria, geb. 1817,
verm. 1839 mit Anton Gr. v. Wolkenstein-Trostburg, k. k. Rittm. in
d. A., drei Söhne stammen: Graf Stephan, geb. 1813, Herr der
Herrschaft Vöröswär, k. k. Kämm., verm. 1835 mit Justine Freiin
V. Mtiller-Hoernstein, gest. 1845, Graf Ludwig, geb. 1814, Herr der
Herrschaft Füzes, verm. 1841 mit Johanna v Reimann und Graf Carl,
geb. 1816, Herr der Herrschaften Monoszlö, Seilin und Kuttina in
Croatien, verm. 1845 mit Juliane Grf. Kolowrat-Krakowsky, geb. 1823,
welche drei Brüder sämmtlich.durch zahlreiche Sprossen den männ-
lichen und weiblichen Stamm ihrer Linie fortgesetzt haben. Der be-
deutende Güterbesitz des gräflichen Gesammthauses ist bei den ein-
zelnen Gliedern desselben angegeben worden.
Zedier, VII l. 8. 1571—1576. — Lehottky , Stttinnatographia. II. S. 117—122. — Jacobi,
4800. I. 8. 197—19». — Allgem. geneal. u. Staatshaiidb. li<24, I. S, 551 u.' 562. — lieutsclie
Qrafenhäaser d. Gegenwart, III. 8. 99—108. — Genoal. Tascheiib. d. grufl. Kuuner. 18ö9.
8. 244—247 u. histor. Haiidb. zu dero.sen)en. S. 200. — Siehtnacher, III. 30. — TtjroJ , II.
103. — r- Hefner, krainer Adel, Tab. 4 ii. ö. 8.
Erdt, Ritter und hreiherreii. Reichs- und erbländischer Ritter-
und Reichsfreiherrnstand. Ritterstandsdiplom von 1719 für Johann
Georg V. Erdt, kurbayer. Hofkammerrath und Oberst-Landzeugamts-
Commissair, in Betracht seiner Civil- und Militairwissenschaftcn und
— 139 —
Freiherrendiplom vom 28. Febr. 1764 für den Sohn desselben, Jo-
seph Ignaz Keichsritter v. Krdt, kurbayer. Geh. Hatli und Cabinets-
Secretairs des Karfürsten Joseph Maximilian von Bayern, so wie
Admiuistrator der Herrschaft Haag. Dieselben stammten aus einer
nlsburger und tiroler Landsassen- Familie, welche die erste Adelsbe-
Mtigang 1621 von dem Erzherzoge Leopold von Oesterreich erhalten
hatte. — Ein Sohn des Freiherrn Joseph Ignaz, Freih. Joseph Mar-
cas, geb. 1749, wurde in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern in die
Classe der Freiherron eingetragen.
9, LoHg, H. 118 11. 119. ~ Megerle r. MühlfeUi, 8. 107 u. lUft. - Suppl. tu Hiebnl. W.-
■L X. l:r.- Frh. V. K. — W.-B. d. K^r. Bayern, II. 92 u. v. WÖIrkern. Abtii. IT. H. 205 und
SOC — w. H'-Jiur, bajcr. Adel. T»b. 30 u. 8. 33 — Kneschke. III. N. 128—180.
I Erfai auch heikerren. Altes, thüringisches AdelsgescMecht,
welches sonst auch Erfa und Erff geschrieben wurde, aus dem gleich-
namigeD Stammhause, dem jetzigen Friedrichswerth im Gothaischen,
welches urKundlich 1310 in der Hand der Familie war. Nach dem
Stammregister in der Gotha diploniatica soll das Geschlecht in einer
sehr frühen Zeit aus Ungarn nach Thüringen gekommen sein und zei-
tig das genannte Stammhaus, eine Meile von Gotha an der Nesse, er-
baut haben. Nach Spangenberg, Mansfeldische Chronik, wurde Wen-
lel £rffa 964 vom K. Otto d. Gr. zum Ritter geschlagen und derselbe
Schriftsteller meldet im Adelsspiegel, dass Härtung E., des Landgra-
fen Ludwigs in Thüringen Hofmeister, 1237 im gelobten Lande seine
Tapferkeit bewiesen habe. Später kommt derselbe 1242 in einer
DoDationsurkunde des Klosters* Georgenthal als Zeuge vor Här-
tung (IL) V. E. erscheint nach Hörn, Frideric. bellic, in drei Ur-
kunden von 1384, und in einer Urkunde von 1390 werden ihm, als
Geh. Rathe, und seinen Erben von den Landgrafen in Thüringen und
den Markgrafen in Meissen Friedrich, Wilhelm und Georg etliche
jährliche Gulden von den -Stadt- Renten zu Jena als Unterpfand ein-
gesetzt; Heinrich v. E. war 1540 kursächs. Rath; Hans Hartmann
- V. E., ein Sohn des Fürstl. Sachs. Raths und Commandanten zu Co-
burg, Georg Friedrichs v. E., starb 1660 als Landes-Hauptmann und
Commandant zu Coburg und hinterliess zwei Söhne : Hartmann Frie-
derieb, k. grossbrit. Obersten und Hans Heinrich, gest. 1695, herz.
Sachs. Geh. Rath, Ober- Aufseher zu Eisenberg, des Fränkischen Krei-
ses Kriegsrath und Amtshauptmann zu Camburg, von welchem letz-
teren zwei Söhne, Friedrich Moritz und Wilhelm Heinrich stammten,
und von einem Bruder des oben genannten Hans Hartmann v. E., dem
Fflrstl. Altenburg. Land- und Kriegsrathe Georg Sigmund v. E., ent-
spross Hans Christoph, Fürstl. Hofrath zu Altenburg. Georg Hart-
mann v. E., gest. 1720, Herr auf Lind bei Neustadt an der Heyde im
Coburgischen, war Markgräfl. Ansbachscher Geh. Rath und comman-
dirender General-Feldzeugmeister des Fränkischen Kreises und der
Sohn desselben, Johann Friedrich Crafft v. E., früher k. grossbrit.
Legationsrath, wurde 1737 k. poln. u. kursächs. Geh. Rath und Abge-
sandter, nachdem er den Reichsfreiherrnstand in seine Linie, zu wel-
cher nach Allem llartraann Freih. v. E., kurhannov. Geh. Rath und
1740 Resident am k. k. Hofe, gehörte, gebracht hatte. — Von den
— 140 —
späteren Sprossen des Stammes war gegen Ende des vorigen Jahrh.
Gotttieb Friedrich Hartmann v. E. herz. Sachsen-Meining. Reise-
Oberslallmeister. — Die Familie war namentlich im 17. Jahrh. in den
thüringischen Landschaften mit mehreren Gütern angesessen und im
genannten Jahrh. wurde eine Linie derselben der reichounmittelbaren
Ritterschaft des Fränkischen Rittercantons Ottenwald einverleibt, in
welchem Cantone 1770 der Familie die Güter Gackstall, Mistlan,
Rudern, Saurach, Schmerach und Triftshansen zustanden.
Knauth, 8. 504: v. ErflF. — r. Gleichenstein ^ Nr. 22. — Schannat, 8. 75. — Val. Kü
niff, n. 8. 379—390. — Gauhe, I. 8. 501—503. — Brückner, Bcschr. d. Kirchen- ii. Schuieu-
ittaates im Hers. Gotha, III. 11. Stck. 8. 37 u. 38 n. S. 49. — Biedermann, Canton Otten-
wald, Tab, 2:i6— 247 u. Canton Khön - Werra im 1. Verzeichnisse. — frh. 9. Krohne , II.
S. 4<)6— 410. — r. Uechtrit», Geschl.-Krxähl. I. Tab. 74. u. 75 — N. Pr. A.-L. II. 8. 13H. —
Frk. v.*Lehebur, I. 8. '>06. — Siehmacher, I. 149. — v. Meding, II. 8. 161. — 8uppl. r.w
Siebm. W.-B. IV. 11. -Tyrof. I. \hH u. Siebenkees, I. 8. 354. — W.-B. d. Sachs. Staaten.
IV- 11: Frcih. v. E. — v. Uefner, »achs. Adel, Tab. 8 u. S. 9 u. 8chwar«bnrg. Adel, 8. 58.^
Erggelet^ l^eikerreD. Erbländ.-österr. Freiherrnstan^. Diplom
von 1808 für Johann Fidelis Erggelet, Hofrath der k. k. vereinigten
Hofcanzlei.
Megerle v. Mühl/eld, 8. 4T.
Erg«lding. Altbayer. Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen
Stammhause im Gerichte Landshut, aus welchem Dietmarus, de Ergol-
tingen urkundlich schon 1153 vorkommt. Nach Erlöschen des Stam-
mes sollen die v. Muggenthal den Schild der Ergoldinger (von Blau,
Schwarz und Roth der Länge nach getheilt) angenommen haben, doch
kommt derselbe im Wappen der Freiherren v. Muggenthal nicht vor.
Monum. boic, IV. 8. .V28, V. 8. 276 «. VIII. 8. 508. — r. Hffner, Ergänt.-Bd. Tab. 5
u. S. 17: Mugigenthal.
Erg«ltsba€h. Altes, niederbayerisches Adelsgeschlecht, aus wel-
chem Eberhart v. E. mit «einem Sohne, Hermann, und seiner Toch-
ter, Otilige, urkundlich 1318 vorkommt. Im 14. und 15. Jahrh. ge-
hörte das Geschlecht auch zu dem Regensbarger Patriciate: Hans
Berthold v. E., Ritter, war 1353 und Berthold v. E. 1483 Bürger-
meister zu Regensburg.
" Wig. Hund, III. S. 298. - Mowum. boica, XI. 8. 387.
Erhardt^ auch Freiherren. (Schild geviert mit Mittelschilde. Mit-
tclschild quer getheilt: oben, in Silber eine ^ünfblättrige rothe Rose
und unten in Roth zwei neben einander stehende, silberne Rosen. 1
und 4 in Gold ein rechtssehender, gekrönter, schwarzer Adler und 2
and 3 in Roth ein einwärts gekehrter, gekrönter goldener Löwe, wel-
cher in den Pranken eine blaue Kugel emporhält). Erbländ.-österr^
Adels- und Freiherrnstand. Adelsdiplom von 1677 für Augustin Er-
bardt, Doctor der Rechte und k. k. Rsgierungsrath und Hof-Secretair
and Freiherrn-Diplom für denselben vom 12. August 1687. — Der
Diploms-Empfänger war aus Bayern gebürtig und früher in kurbayer.
Diensten auch als Regierungsraih angestellt. Derselbe, mit Clara
v. Nundorf vermählt, wurde in Niederösterreich mit mehreren Gütern
angesessen und hinterliess 1695 nur eine Tochter, Maria Theresia
Freiin v. E., welche sich mit Ehrgott Grafen v. Kueffstein vermählte.
WiBtgriU, II. 8. 423 u. 424. ~ Kneichke, III. 8. 130.
Erhardt, Erhard. (Schild der Länge nach getheilt: rechts in
— 141 —
Gold eiu aufspringender Hirscb und links in Schwarz drei silberne
Querbalken). Preussiscber Adelsstand. Diplom vom 19. Oct. 1835
fQr Johann Christian Ladwig Erhardt, k. preuss. Major. Derselbe
stieg später zum Generallleutenant und Brigadier der Garde-Artillerie.
N. Pr. A -L. II. 8. 138. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 20«.
Erich f. Erichstein. Ritter. Beicbsritterstand. Diplom von 1800
ftlr Johann Erich, Grossliändler zu Lübeck und fflr den Sohn seines
verstorbenen Bruders, Matthias Jonas Erich, mit dem Prädicate:
V. Erichsen.
Handschriftl. Notiz.
Erich f. lelaBibHeh «id Ucktenheimi auch Mtter. Oesterreichi-
sches Adels- und Kittergeschlecht, in welches der Adel durch Diplom
vom 1. Dec. 1550 ftir Peter u. Ambrosius Hans E. gekompien ist. —
Leopold E. V. M. und L. starb 1790 zu Salzburg. In neuester Zeit
(1856) standen in der k. k.^rmee: Ludwig Ritter E. v. M. u. L., Ma-
jor im 43. Inf.-Reg. und Georg Alois E. v. M. und L., Hauptm. im
27. Inf.-R6gim.
liilit. SchcniAtiRin. 1856 8. 239 u. 287.
Erichsei, ErichMU^ Erichsei f. Zitiewiti. Ein in Preusseu vorge-
kommenes Adelsgeschlecht, wohl holsteinischen und dänischen Ur-
sprungs , aus welchem mehrere Sprossen in der K. Preuss. Armee
standen. Schon in der Armee des Kurftlrsten Georg Wilhelm zu Bran-
denburg diente einErichson als Oberstlieutenant und Regiments-Com-
mandant und in neuerer Zeit stand Carl Gustav v. £., geb. 1743 zu
Moscau, in der k preuss. Armee, trat 1813 aus dem activen Dienste
und starb 1827 mit Hinterlassung einesSoBnes, welcher als k. preuss.
Major pensionirt wurde. — Ein Rittmeister v.E. erhielt 1812 die kö-
nigliche Erlaubniss, mit seinem Namen und Wappen den Namen und
das Wappen seiner Adoptivmutter, einer verw.Frau v. Zitzewitz, ver-
binden und sich v. Erichson, genannt Zitzewitz nennen und schreiben
zu dürfen und eiu Nachkomme desselben, welcher Lieutenant im k.
preuss. 6. Infant.-Reg. war, unterschrieb sich vollständig: v. Erich-
sen-Wasa-Ainski, genannt v. Zitzewitz-Trolle.
9. Hellbach, 1. 8. 837. — N. Pr. A.-L. II. 8. 139. - F^h. t. Udebur , I. 8. 207 u. III.
«. 249
Ering. Altes, niederbayerisches Herrengeschlecht aus dem gleich-
nami^ren Stammhause am lun, aus welchem zuerst Meinhart um 1090
yorkoiiTOt. Pabo, welcher in der 2. Hälfte des 12. Jahrb. lebte, wird
in den iKionum. hole, in welchen der Name des Geschlechts mehrfach
genannt Wrd, sehr oft erwähnt. Der Stamm ist wohl 1302 mit Hein-
rich E. ausgy^angen.
Wig. Hund, T.> 43
\ Erkel. '^^^*', geldernsches Dynastengeschlecht, welches den
Reichsadelsstand b>^as8, ohne dass sich dasselbe unter die Reichs-
fürsten und Fürsten^j^Qssen zählen durfte. Es entstanden daher
grosse Streitigkeiten, ». jnj 15 j^hrh. Johann v. Erkcl, der Gemahl
der Tochter des Herzog^vühelm zu Geldern und Jülich, Johanna,
der Letzten ihres Stammes, ^^gp^^^^ ^^j ^^ Geldernsche und Jü-
_ 142 —
Hchsche Erbe machte. Derselbe kam namentlich mit den Grafen
V. Holland in grosse Processe, welche ihm Gut and Freiheit kosteten,
so dass er sich zuletzt genöthigt sah, das Wenige, was er noch besass,
dem Hause Egmont zu* überlassen.
N. Pr. A.-L. II. S. 189. — >'o/m«. II. 8. 38 u. 217.
^ ErkeleD^ ttrafen. Altes, geldernsches und jülichsches Herrenge-
schlecht, wahrsclj^nlich eines Stammes mit dem im vorhergehenden
Artikel besprochenen Geschlechte, welches sich Grafen undErbdros-
ten zu Erkclen, Erkeln, schrieb. Heinrich Graf und Erbdrost zu Er-
kelen war Abgesandter des Herzogs Wilhelm zu Jülich bei dem 1528
zu Gorkum geschlossenen Frieden mit Carl v. Egmont, Herzog zu
Geldern.
N. Pr. A.-L. II. 8. 189; — FcUk^, Cod. dipl. Corb. 8. 314.
^ firkmaN8d«rf| Erckmanisd^rf. Meissnisches , von Knauth nur
dem Namen nach aufgeführtes erloschenes Adelsgeschlecht, welches
nach Gauhe mit der meissenschen Familie v. Ettmaunsdorf, s. den
betreflfenden Artikel, nicht zu verwechseln ist.
Knauth, 8. 504.
Erk«, Ritter. Erbländ.-Österr. Ritterstand. Diplom von 1779
für Johann Edmund Erko.
Megerle v. Mühl/eld, Ergaiiz.-Bd. 8. i:W.
Erla^ Erlab. Ein in Niederösterreich und Steiermark von 1146
bis 1631 ansässig gewesenes Rittcrgeschlecht, welches später aus-
gegangen ist Da das Geschlecht auch Erlach geschrieben wurde,
war dasselbe vielleicht eines Stammes mit einem Geschlcchte dieses
Namens, doch ist darüber, da das Wappen nicht bekannt ist, keine
Gewissheit zu erhalten.
WiiMgHll, II. 8. 424 u. 425.
^ Erlaeh^ auch h-eiherren «nd ürafei. (Stamm wappen: in Roth
ein silberner Pfahl, welcher mit einem schwarzen Sparten belegt ist).
Reichsgrafenstand. Diplom von 1745 für Hieronymus Kreih. v. Er-
lach, k. k. Feldmarschall-Lieutenant. — Altes Adelsgoschlecht der
Schweiz, welches von Stumpff und anderen schweizerischen Histori-
kern zu den sechs ältesten schweizerischen Adelsfamilien gerechnet
wird, das alte, gleichnamige Stammschloss im Canton Bern bis in das
13. Jahrb. inne hatte und, wie viele alte schweizerische Adels$^^-
schlechter, seinen Ursprung von den Grafen v. Neufchafel abl^^tet.
— Die ordentliche* Stammreihe der Familie, welche schon ir früher
Zeit vorkam und in späterer Zeit auch nach Deutschland -^»ni und
im Anhaltschen, im Brandenburgischen und in Ostpreuss'*^ begütert
wurde, beginnt Bucelini mit Huldrich E., welcher um ^70 Herr zu
Rychenbach war. Rudolph v. E. schlug alsFeldherr c^rBerner 1339
die Herzoge zu Oesterreich und die Grafen zu Nid^ ""^ ^^ 1360
war Burchard v. E. österr. Landvoigt in der Sch^^^. Wolfgang v. E.
Htarb 1651 als Voigt zu Mulden und ein gleich'-"'^^^ J*i"gerer Sohn
1607 als Würzburg. Kriegsrath, Oberster und^^^''-A'"^"»ann zu Mär-
«tftdt und Neustadt. — Von Wolfgangs ältesL^^^^"®' Burchard, stam-
men iwei Söhne» Erasmus, welcher löi/ Unter-Marschall zu Mainz
war and einen, in den Württemberg. Bauernunruben umgekommenen
Sobn, Wolfgang, hinterliess, und Burchard^ gest. 1640 als Fürst!. An-
baltscher Rath und Hof-Marschall. Von den Söhnen des Letzteren
hatte August, gest. 1684, Fürst). Anholtscher Rath, sieben Söhne, von
welchen Christian Leberecht und Carl Heinrich, Anbaltscher Rath,
den Stamm fortsetzten. Nächstdem machten im 17. und 18. Jahrh.
sich folgende Glieder der Familie bekannt: Johann Ludwig, Freih.
?. E., gest. 1660, k. franz. General-Lieutenant etc.: Hans Jacob, gest.
1694, ebenfalls k. franz. General-Lieutenant: Siegmuud, gest. 1G99,
Schultfaeiss des Cantons Bern etc. ; Hieronymus, k. k. Gcueral-Feld-
marschall-Lieutenant, Schultheiss des Canton Bern, Herr auf Hindel-
banck, Beryswil etc., welcher, wie oben angegeben, den Grafenstand
in die Familie brachte; Sigmund v. £., Freih. v. Copet, gest. 1722,
k. prcuss. General-Major und HofmarschaJl, bis 1713 Colonel und
Commandant der hundert Schweizer des Königs Friedrich L und Vir-
tor V. E., Bruder des Freih. Sigmund, Capitain aux Gardes des Kö-
nigs Ludwig XV. von Frankreich. Ausser dem genannten Freiherrn
Sigmund sind im Königr. Preussen mehrere Familienglieder zu hohen
Würden gelangt. Albrecht*Friedrich Graf v. Erlach, geb. 1696, gi>t.
1788, wohl ein Sohn des Grafen Hieronymus, Schultheiss zu.Bern und
Herr zu Hindelbanck und ürthenau, erhielt 1780 den schwarzen Ad-
Icrorden und Friedrich August Freih. v. Erlach, ein Sohn des herz, an-
halt-bernburg. Hofmarschalls August Leberecht v. E. aus der Ehe
mit einer V. Schenk, stieg zum k. preuss. General-Lieutenant und Chef
eines Füsilierregim., trat 1791 aus dem active^ Dienste und starb
1801 als Herr auf Ober- und Nieder-Sttrding und Bogenau im Breslaui-
schen. Aus seiner Ehe mit einer v. Wallwitz, verw. Frau v. Rauch-
haupt, stammten drei Töchter und ein Sohn, welcher zuletzt in Mann-
heim alsPrivatmann lebte. Von den Töchtern vermählte sich die eine
mit dem Grafen v. Pückler, Herrn auf Gimmet, die andere mit dem
Freih. v. Röhl auf Grossreichen und die dritte lebte noch 1836 als
Wittwe des Freiherrn v. Zedlitz auf Teichenau bei Schweidnitz und
zwar als Letzte des Geschlechts in den preussischen Staaten. Dage-
gen hat im Stammlande, der Schweiz, wo das Geschlecht die Güter
Erlach, Castelen, Siegelsberg etc. etc. besass, der Stamm dauernd
fortgeblüht.
ÄwcW/ni, III. 8. 234 u. IV. ». 71. — Stumpf, Schwei«. Chronik, Lib. 8. c. 9. — Maij,
Rist, milit. de In Suisse. VI. 8. 62 u. ff. — Leu, Schweizer Lexic. VI. S. 392-411.— LuU,
Nekrolog merk\Mird. Schweizer. S. 124—130. — Beckmann, Th. 7 8. 216—219 u. T»b. A. —
Gauhe, I. 8. 502—505 u. Tl. S. 1448. — r. flaftslein , III. Suppl. S. 33. — Zedier, VIll.
8. 1677. — Eitor, 8. 400. — Megerle v. Mfühtfeld, Erginz.-Bd. 8. 13. — N. Pr. Adelslox.
II. 8. 139 u. 140. — Frh. p. Ledebur, I. 8. 207. — Siebmacher, I. 200: v. E. Schweitcrisch.
— ». Medinff, III. 8. 167. — Suppl. zu 8icbm. W.-B. VII. 29. v. E. u. IX. 2.' Or. v. K. -
berner W.-B. von 1829.
* Erlach (in Blau ein mit einer rothen Kose belegter, silberner
Querbalken). Altes, niederbayerisches Adelsgeschlecht, eines Schil-
des mit denen v. Aufsess, welches urkundlich seit der Mitte des 11.
Jahrh. vorgekommen ist und aus welchem noch 1583 Wolf v. E.,
Oberst des Herzogs Ernst v. Bayern, Kurfürsten zu Cöln , war. —
Von einem alten, im 13. Jahrh. vorgekommenen fränkischen Adels-
gaaebleehte dieses Namens aus dem Stammhanse Erlach bei Neustadt
— 144 —
am Main, welches zu den Hohenloheschen Dienstmannen gehörte,
fehlen Angahen Qiher das Wappen und es ist daher nicht zu bestim-
men, ob dasselbe mit einem der anderen Geschlechter v. Erlach im
Zusammenhange g^estanden habe.
Wig. Handy 111. S. 299. — Ifouum. boic. II. 8. 324. VI. S. 37 a. VIII. 8. 203. ;
Erlach. s. Fischer v. Erlach, Freiherren.
Erlacker ?. Erlach. (Schild geviert: 1 und 4 in Roth eine sil-
berne, ganze Spitze und in derselben auf grünem Dreiberge ein grü-
ner Baum und 2 und } in Blau ein einwärts gekehrter, goldener Greif).
Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1745 für Johann Baptist
Erlacher, Yicefactor bei dem Oberst- Berg- und Schmelzwerkamte zu
Schwatz in Tirol, mit dem Prädicate: v. Erlach.
Mgfferie 9. Mukl/eUl, ErKÄoi.-Bd. S. 279. — W.-B. d. Kpr. Bayern, V. 27. — v. He/ner,
bayer. Adel, Tab. 85 u. 8. 75 u. tiioler Adel, Tab. 24 u. 8.* 22.
Erlacker ?. Khaji Erlacker de Khai. Oesterreich. Adelsgeschlecht,
ans welchem Sprossen in neuester Zeit in der k. k. Armee standen.
Edmund Erlacher de Khai war 1856 Oberlieutenant im 30. Infant.-
Regim. und Adolph Erlacher v. Khay Lieuten. im 24. Inf.-Regim.
Militair-Hchematisro., 1S56, 8. 231 u. 249.
Eriekach. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, aus welchem
Christoph v E., Herr zu Kirchen-Sittach -im Thüringischen, 1530 im
kursächs. Comitate auf dem Reichstage zu Augsburg bei Uebergabe
der Augsburgischen Confession war. Der Stamm erlosch zu Ende des
16. Jahrb., worauf die v.Thoss (dieThossen), s. den betreffenden Ar-
tikel, welche 1719 ausstarben, den Beinamen: v. Erlebach annahmen.
— Der Beiname Erlebach kommt übrigens auch bei dem alten thü-
ringischen Adelsgeschlechte v. Marschall, genannt Greiff, vor.
Gauhe, II. 8. 256 u. 257. — Zedier, VIII. S. 1690.
Erlenkach (in Roth eine stehende, silberne Gans). Altes, von
V. Ilattstein zum rheinländischen, von Siebmacher zum bayerischen
Adel gezähltes Geschlecht, welches auch im Nassauischen blühte und
daselbst noch 1566 vorkam. Uumbracht, welcher die Beinamen: ge-
nannt Weilbach, Wilbachcr, auch Uofmann dem Geschlechte beilegt,
schliesst die von ihm gegebene Stammreihe mit Johann v. E., welcher
1530 lebte und nur eine einzige Tochter, Maria, hatte, welche ins
Kloster ging und 1590 starb, doch sagt Humbracht nicht, dass Johann
v. E. den Stamm beschlossen habe.
Humbracht, 8. 289. — «. HatMein, im Special-Urgiiiter. — Siebmacher, II. 57: v. Krl-
bach, Bayerisch..— •. Meding, III. 8. 168.
Erleikaipt^ s. Hund v. Saulheim, Erlenhaupt, Hürth.
Erlenkanip; heikerren. Reichsfreiherrnstand vom 21. März 1674
für Johann v. Erlenkamp. Ein nach Angabe einiger Schriftsteller
nraprünglich aus dem Königreiche Neapel stammendes Geschlecht,
welches nach Schwaben kam und früher den Namen de Campo oder
Kamp führte, welcher später in Erlenkamp verwandelt wurde, weil
Ulricus de Campo, der gegen die Türken sehr tapfer gefochten und
vom K. Carl V. den Reichsadel erlangt hatte, an einem Orte lebte,
an welchem viele Erlen standen. Nach Bagmihl im Pommcrnschen
Wappen-Buche u. A. war aber der Stammvater des freiherrh Oe-
— 14Ö —
sckltclite T. Erlenkamp, Haus £., ein reicher Bürger and Kaufmann
n Hamburg, welchem Herzog Gustav Adolph von Mcklenburg-Gttst-
row .1670 das Amt Flau verpfändete und welcher dann im Mecklen-
bargischen und Lauenburgischen mehrere Güter kaufte, auch den
Freiherrnstand, &. oben, in seine Familie brachte. — Namen und
Wappen der Freiherren v. Erlenkamp sind durch k. Preuss. Diplom
vom 3. Juli 1776 auf Adolph Friedrich v. Langermann, k. preuss.
Lieutenant und den Bruder desselben, Ludwig Christoph v. Langer-
flimnn, Herrn auf Bollewick und Spitzkuhn übergegangen, welche
Beide, s. den Artikel: v. Langermann-Erlenkarap, Freiherren, als Ab-
kömmlinge weiblicher Seite des Freiherrh Johann, Anwärter des von
diesem errichteten Majorats- Fideicommisses waren, welches zu dama-
liger Zeit ein 75jähriger Freiherr v. E. ohne Nachkommenschaft
inne hatte.
Sietmach^, V. ZnsaU 5 Nr. 3 : Freih. v. E. — •. Meding , III. 8. 168—170 : p. E. und
rr«ib. ▼. E. nach hMidsehriftlichen Nachrichten. — Kmesehke, I. 8. 259 a.-260, im Artilt«!
T. Laogcrmanu-Erlenkamp, Freiherren.
Erler, Eille. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1754 für
Johann Engelbert Erler, mit dem Prädicate: Edler v.
AfegeHt r. liüklMd, Ergaas.- Bd. 8. 879.
Erligheiiii^ Erleikeim. Altes, von 1143 — 1544 vorgekommene^,
schwäbisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen. Stammhaujse
bei Bessigheim im jetzigen Kgr. Württemberg. Dasselbe gehörte auch
zu den knrpfälz. Vasallen und zu den Afterlehnsleuten der v. Ma-
genheim.
J/cme. Zeiuchr. f. d. Gesch. d. Ob-rrheins, I. S. 4*i6, VI. 8. 307 u. X. 8. 300. - v. Hef-
ner, aiugectArb. sehwib. Adel, Tab. 3 u 8. 11.
Erliiger, Krliigei. Altbayerisches, zuerst in der Mitte des 12.
Jahrh. imd später l^s 1344, woOttodeErlinger urkundlich erscheint,
vorgekommenes Adelsgeschlecht. Bald nach Letzterem ist wohl im
Anfange des 15. Jahrh. mit Heinrich v. E. der ätamm erloschen.
Wig, Hund, III. 8. 2iW. — Monura. boic, VI. 8. 473, VIII. 8. 128 u. X. 8. 89.
Erliigshefen . Fränkisches, durch Besitz des Gutes Erlingsho-
fen, drei Stunden von Weissenberg, der reichsunmittelbaren Ritter-
schaft des Canton Altmühl einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht.
Rüdiger v. u. zu E. machte 1332 das Stammhaus dem Hochstifte
Eichstädt lehnbar und Christoph v. E. zu Bechthal kommt noch
1539 vor.
hiedermann, Canton Altmühl, Tab. 194.
Erlingshefer. Altes, niederbayerisches Adelsgeschlecht, welches
nrkundlicl^ 1305 erscheint und aus welchem noch 1410 Rüger Er-
longshofer vorkommt.
Wig. nufui, III. 8. 8i^8. ~ Moniim. boic. XL 8. 388.
Erbfeldi tittcr. Böhmischer Ritterstand. Bestätignngs-Diplom
von 1699 für Johann Franz Leopold v. Erlsfeld.
9. UeUhach, I. 8. 338. ^
ErniaMs v. libera«. Reichsadelsstand. Diplom von 1718 für Jo-
hann Carl Erraanns, k. k. Unter-Lieutenant, mit dem Prädicate:
T. Biberau.
üefftrl« t. MÜhl/eld, Ergan«.-Bd. 8. 279.
Mn€Kkk«t Deutsch. Adela-Lcx. III. 10
— 146 — -
Em'entraHti EmtnMt, Vreiherr»^ s. Irmtraut und v. Wer-
kamp, Ermtraut, genannt Alt-Berkhansen.
Emrekher. Altbayerisches Adelsgescblecht, aus welchem Hanns
£. 145^ Landrichter zu Kelheim und Conrad £. 1484 Archivar zu
München war.
Wig. Hund, III. S. 298.
EnaHj Erii«W|. auch hri^herrei. Altes, ursprünglich steiermär-
kisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause sieben
Meilen von JSruck, welches aoch nach Kärnten und Oesterreich kam
und später auch den freiherrlichen Titel führte. — Bucelini beginnt
die Stammreihe 1451 mit Jacob v.E. und setzt dieselbe bis zu seiner
Zeit um 1669 fort. 1720 lebte noch ein k. k. Capitain v.Ernau, wel-
cher durch einen 1717 auf den Fürsten von der Moldau unternom-
menen Anschlag bekannt geworden war.
Bueelini, II. 8. 77. — Oauhe, I. 8. 505. — Wi*»gHH, II. 8. 426 u. 427. — Schmutt, I.
8. 298. — Siebmacher, I. 46 : v. Krnaw, Kürntnerisch u. V. 48.
Embergj Ehmberg, s. Ehrenberg, Ehrh-berg, Ernberg,
S. 46.
Eriiil«rfer^ Ehriil^rf. Niederösterreichisches, im 14. und 15.
Jahrh. vorgekommenes Adelsgeschlecht.
. WittgriU, II. 8. 427.
Eriest (in Gold ein schwarzer Widder). Altes Patriciergeschlecht
der Stadt Bern, aus welchem mehrere Landvoigte und andere hohe
Staatsbeamte hervorgegangen sind und aus welchem Johann Victor
V. E., geb. 1742 zu Bern, aus fremden 1786 in k. preuss. Militair-
dienste trat. Derselbe starb 1817 als k. preuss. Generalmajor a. D.
Ein Sohn von ihm, früher Officierim k. preuss. Feldjäger- Regimente,
war 1836 k. preuss. Regier.- und Forstrath zu Breslau.
N. Pr. A.-L., II. 8. 141. — Frh. v. Ledebttr, I. 8. 207.
Eriesti. Böhmischer Adelsstand; Diplom von 1718 für Adam
Ernesti, Hofrichter der königl. böhmischen Städte.
Megerle 9. Mühlfeld, ErgSns.-Bd. 8. 279.
Eriesti ?. Nvlbach, Edle. (Schild durch einen von Gold und Roth
zwölfmal schrägrechts gestreiften Querbalken get heilt: oben in Gold
drei, 2 und 1, fünfblättrige, rothe Rosen mit goldenen Butzen und un-
ten in Blau zwei ins Andreaskreuz gelegte, silberne Anker, welche
von zwei sechsstrahligen, silbernen Sterpen, dem einen rechts, dem
anderen links, begleitet sind). In Kur-Bayern bestätigter Adelsstand.
Bestätigungs-undAusschreibungs^iplomv. 17. April 1774 für Gabriel
Ernesti, Kauf- und Handelsherrn in Luxemburg. Derselbe hatte von
Franz Anton Grafen v. Waldburg-Zeil, Kraft der ihm zustehenden
grossen Reichs-Comitive, 4. Jan.* 1758 ein Pfalzgräfliches Edeln-Di-
plom erhalten. Der Sohn des Diplom-Empfängers, Niclas, war in
kurbayerische Militair^ienste getreten und starb als Oberst mit Hin-
terlassung eines Sohnes, Joseph Ferdinand Maria Edler E. v.F., wel-
cher, geb. 1773, k. bayer. Hauptmflfhn der mobilen Legion, mit seinem
Vetter, Michael Edlen E. v. F., geb. 1781, k. bayer. Lieutenant, in
die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen wurde.
9. Lang, 8. 829 u. 330. — 8uppl. zu Siebm. W.-B. V. 26. — W«B. d. Kgr. Bayern , V.
• 99. — 9. He/ner, bayer. Adel, Tab. 85 u. 8. 7S.
— Uf —
Enttli Vreikerr. ErUänd.-österr. Freiherrnstand. Diplom von
1818 für Gregor Ernst, k. k. Oberstwachtmeister des 2. Szekler-
Orens-Infant-Regiments.
M€9«rle w, Mfikl/eld, 8. 47.
Enst. (Schild ge viert: 1. ein^ von zwei Sternen begleiteter, aus
Wolken kommender, geharnischter, in cler Faust ein Schwert schwin-
gender Arm; 2. ein Patriarchenkreuz, 3. drei rothe Schrägbalken und
4. ein Halbmond, begleitet von drei Sternen). Ein zu dem preuss.
Adel gehörendes Geschlecht, aas welchem in neuerer Zeit einige
Sprössen in der k. preuss. Armee gestanden haben.
M. Pr. A.-L. If . 8. Ul. — Frk. «. Ledebur, I. S. M7.
Enst f. Almaishauen. In Karbayern ausgeschriebener Reichs-
adelsstand. Adelsdiplom vom 12. Dec. 1682 für Johann Ernst, kur-
bayer. Kämm, und Oberst zu Fuss und Ausschreibung dieses Diploms
in Kurbayern vom 8. März 1684. Der Empfänger des Adelsdiploms
war ein Sohn des 1667 zu München verstorbenen kurbayer. Geh.
Baths Johann Ernst aus der Ehe mit einer v. Prugglack. Noch 1802
war Felicitas v. E. Mutter im Ridler-Regelhaus zu München. Später
ist die Familie erloschen. Almanshausen liegt am Würmsee.
r. ITe/ner, Stammbuch. I. 8. 342.
- Enst T. Eriesi. Schild geviert : 1 und 4 in Silber ein von Gold
und Roth in zwei Reihen geschachter Sparren und im blauen
Feldeshaupte drei neben einander stehende, die Hörner nach oben
kehrende llalbinonde und 2 und* 3 in Roth zwei gekreuzte Greifs-
klauen, über weichen oben ein goldener Stern schwebt). Reichsadels-
stand. Diplom vom 1. Mai 1773 für Johann Carl Ernst, kursächs.
Hofrath, mit dem Prädicate : v. Ernest. Derselbe starb bald nach
seiner Erhebung in den Adelsstand, worauf seine beiden Söhne, Jo-
hann August E. V. E., kursächs. Legationsrath und Christian (nach
Anderen Christoph) Sigismund E. v. E., kursächs. Kammer-As-
sistenz-Rath, um Notification des ihrem Vater verliehenen Adelsstan-
des baten, welche Notification auch in Kursachsen 8. Febr. 1774 er-
folgte. Die letzt genannten Beiden lebten noch 1798. Ueber das
Fortblühen des Stammes im 19. Jahrb. fehlen genaue Nachrichten.
Im Kgr. Sachsen kommt schon seit längerer Zeit die Familie nicht vor.
IlMdsehriftliche Notisen. - W.-B. d. Sachs. 8U»ten, III. 89.
b IbBst V. Enisthauen. (Schild durch einen schräglinken, rothen
Balken gctheilt: rechts, oben, drei nach der ovalen Rundung des
Schildes gestellte, sechsstrahlige, goldene Sterne, und unten, links,
golden, ohne Bild). Preuss. Adelsstand. Diplom vom 7. Nov. 1786
fQr Victor Tobias Ernst, k. preuss. Geh. Finanzrath und Präsidenten
des Ober-CoUegii raedici, mit dem Prädicate: v. Ernsthausen. — Das
hier uacli den gewöhnlichen Angaben erwähnte Diplom führt das Wap-
penbuch der Preussischen Rheinprovinz, welches das Wappen der
Familie unter denen des nicht immatriculirten Adels dieser Provinz
giebt, als Renovations- oder Confirmations - Diplom des Adels auf.
Der Präsident E. v. E. pflanzte den Mannsstamm durch zwei Söhne
fort, von denen der ältere 1813 als k. k. Rittm. starb, der jüngere
10*
— iis —
aber trat als k. preuss. Major aus dem activen Dienste tiDd wurde
später Landratb des Kreises Gummersbach im Reg.-ßez. Cöln. —
Der durcb einen Irrthum v. Hellbach's von Einigen zu dieser Familie .
gerechnete k. k. Oberstwachtmeister Gregor Freih. v. £rnst, s. den
betreffenden Artikel, S. 147 gehört gar nicht zu diesem Gesohlechte.
Derselbe ist olfne ein Prädicat nur mit seinem Geschlechtsnamen in
den Freiherrnstand erhoben worden.
r. Hfllbaeh, I. 8. 839. — N. Pr. A.-L. II. 8. Hl u. 142, III. S. 2 u. VI. 8. 28. — fV-h.
>. Ledtbur^ I. 8. 207. — W.-B. d Preuss. Monarch. lU. 15. — W.-B. d. Preii.ss. Uhein-Pro-
vink.Il. Tab. 17 Nr. 34 u. S. 132 u. 133. — Kn§»chhe, II. 8. 135 u. 136.
Ernst T. FelseDbergj Edle «nd litter. Reichsritterstand. Diplom '
von 1765 für Wilhelm Ernst, Vorder-Oesterr. Regierungs- oud.Kam-
merrath, mit dem Prädicate: Edler v. Felsenberg.
Megerle 9. Müht/eld, Erg&os.-Bd. 8. 137.
Er«ltflieiM. Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, aus welchem
Hans Friedrich v. E. und Wigelius v. E., nach v. Meding, 1586 vor-
kamen und Hans Erhard v. E. 1 634 k. k. Rittmeister war. Der Stamm
ist später ausgegangen.
V. Hatttttein, I. Suppl. 8; 29. — Oberbayer. Archiv« VI. 8. 381. — Siehmacher , I. 120.
— V. M^diny, III. A. 170. * .
Erp. Westphälisches Adelsgeschlecht, in der zweiten Hälfte des
16. Jahrb. im Cleveschen niit Langenfeld und Techelen angesessen.
Der Mannsstamm ging wohl zu Ende des 16. Jahrfa. aus: Töchter des
Geschlechts lebten noch zu Anfange des 17. Jahrb.
Fahn«, II. 8 39. — Frh. t. Ledtbur, I. 8. 207.
. ErpenMij Erpeis«!^ Arpciseo (Schild mit runden Schneckenlinien
grün, roth und weiss in drei Theile getheilt und in der Mitte, wo die
Schneckenlinien zusammenlaufen, eine weisse fünfblättrige Rose).
Altes Patriciergescfaiecht der Stadt Lüneburg, genannt; die Erpen-
sen mit der einfachen Rose, welches bis gegen Ende des 15. Jahrb.
geblüht hat. Heinrich v. E., welcher 1463 nach einem Monumente
im Dome zu ßardowick beerdigt wurde und nach demselben Yenera-
bilis Dominus Henricus de Erpeusen, Decanus, genannt wurde, schloss
wohl den Stamm.
r. Meding, III. 8. 170 u. 171: nach Büttner, Geneal. der LGncbnrg. adel. Patriderge-
schlechter.
Erpensen (in Blau ein schrägrechter, wellenweise gezogener, sil-
berner Balken). Eine ebenfalls, wie das im vorstehenden Artikßl an-
geführte Geschlecht dieses Namens j zu dem adeligen Patriciatln Ltl-
neburg gehörende, dem Wappen nach aber mit jenem Geschlechte
nicht zu verwechselnde Familie, wefche nach Allem mit Heinrich v. E.,
Rathsherrn zu Lüneburg, 1487 erloschen ist.
e. Meding, III. 8. 171: nach Büttner« Geneal. d. adel. Patrieiergeschl. Lüneburgs.
Erplingei. Altes, im 14. und 15. Jahrb. vorgekommenes, tiroler
und schwäbisches Adelsgeschlecht.
Or. V. Brandt«, 11. 8. 54. — Zedier, VIII. 8. 751.
Erps^ Mseh^tte f.Erps^ firafen. In Kur-Bayern bestätigter Reichs-
grafenstand. Bestätigungs-Diplom des 1644 in die Familie gekomme-
i^en Grafenstandes im Kurpfälzischen Reichs- Yicariate vom 2. Sept
— 149 —
1790 für Joseph Theodor B. v. E., Pfleger und Registratur-Inspec-
tors zu Trausnitz. — Derselbe gehörte zu einer Seitenlinie des itn
Hanptstamroe nach Anfang des 18. Jahrh. erloschenen, brabantischen
Grafengeschlechts Boischott,^s. Bd. I. S. 541 u. 542, welche durch
den Kurfürsten Maximilian Emanuel nach Bayern gekommen war und
drei seiner Söhne wur(}en in die Grafenclasse der Adelsmatrikel des
Kgr. Bayern eingetragen, die Grafen: Aloys Emanuel Johann Nepo-
inuck, geb. 1763, k. bayer. Rentbeamter in Braunau, Joseph -Johann
Baptist Anton, geb. 1767, k. bayer. Kämm, und Maut-Ober- Inspector
in Salzburg und Maximilian Joseph Theodor, geb. 1777, Johanniter-
Ordens-Rittör, Comthur und Professus.
•. Lnnff. S. 25 ^. 36. — W.-B. d. Kgr. Bayoru . I. 84 u. v. Wölckern, Abth. I 8. 77 und
78. — c. Hefner, bayer. Adel, Tab. 2 u. 8. 7 ii. Ergäac.-Rd. 7). 4.
I Erskein, Erskine^ FreiherreD. Schottisches Baronengeschlecht,
welches den Namen von dem Schlosse Erskine in der Baronie Ren-
frey erhielt, den gräflichen Character von Marr, Kelly etö. führte
und zu den schottischen Pairs gehörte. Als Ahnherr des Stammes
wird Henricus v. E. genannt, welcher im 13. Jahrh. unter dem Kö-
nige Alexander II. von Schottland lebte. — Von den Nachkommen
erwarb Alexander v. Erskine, gest. 1657, Herr auf Erskin-Schwinge
bei Bremen etc., Erbkämmerer des Herzogthums Bremen, k. schwed.
Kriegs- und Staatsraths-Präsideut etc., 1654 die Güter Hohen-Barne-
kow und Roloffshagen im jetzigen Regier.-Bezirke Stralsund. Dass
derselbe den Stamrp fortgesetzt habe, ist nichi bekannt und das Ge-
schlecht in Deutschland mit ihm, oder bald nach ihm wohl'erloschen.
- In Schottland blühte der Stamm fort und Thomas Lord Eskinc,
geb. 1750 und gest. 1823, ein Sohn des Grafen Buchan, wurde als bri-
tischer Anwalt und Staatsmann sehr berühmt, trat 1806 in das von
Fox gebildete Ministerium als Grosscanzier ein, zog sich aber nach
dem Tode Fox's wieder zurüok und lebte fern von Staatsgeschäften.
— Nach dem geneal. diplom. Jahrb. für den preuss. Staat, Bd. I. Ab-
thl. 2 S. 79 und dem N. Preuss. Adelslexicon soll aus diesem Stamme
das Stralsundische Adelsgeschlecht v. Pommer-Esche, s. den betref-
fenden Artikel, herzuleiten sein: eine Angabe, welche von der He-
raldik nicht unterstützt wird. Das Wappen der schottischen Erskine
wird als gevierter Schild angenommen: 1 und 4 in mit goldenen
Kreuzchen bestreutem Blau ein schräglinker, goldener Balken und 2
und 3 in schwarz zwei silberne Ziegel, während die v. Pomme-Esche
ein redendes Wappen führen: in Silber auf grünem Boden ein grü-
nender Eschcnbaura und auf dem Helme ein stehender Greif (Pom-
mernscher Greif), welcher in der rechten Pranke ein Schwert und ei-
nen Lorbeerkranz hält.
Fort.«*et7.unK d. «lljjim. hisjtor. Loxk. S. 451. - Oauhe, II. 8. 257—260. — N. Pr. A.-L.
II. 8. 142 II. VI. 8. 2«. — Frh. t. Ledebur , I. 8. »07 n. II. 8. 31«; im Artikel Pommer-
_ Esche.
Erstenberg xum freyeuthvni, freiherrei. Erbländ.-österr. Frei-
herrnstand. Diplom vom 1. Mai 1812 für Simon Joseph Ritter v. Er-
stenberg zum Freyenthurm, k. k. Reichs-Hofrartis-Agenten. — Nie-
derösterreichisches Adelsgeschlecht, in welches Andreas Erstenber-
ger, Secretair des Erzbischofs und Kurfürsten Daniel zu Mainz,
— 150 —
13. Nov. 1562 äeu Reichsadel brachte und zwar mit Besserung sei-
nes, der Familie durch Kaiserlichen Wappeubrief von 1461 ertheilten
Wappens. Derselbe erlangte später, 18. Juli 15,71, den Reichsritter-
stand mit dem Prädicate: v. Erstenberg zum Freyenthurm, eineD^
Edelhofe bei Mannswerth inNieder-Oesterreich, wurde 15. Mai 1.^82
in das Consortium der Niederoesterr. Stände aufgenommen, war mit
Eva Hegenmüller von Dubenweiler vermählt und starb 1593 als kai-
serL Reichs-Hofrath. Seine Nachkommen bekleideten in &ur-Mainz
Hof- und Staatsämter und waren am Rheine, zu Aschaifenburg und zu
Kttlzheim mit mehreren adeligen Lehen .begtttert, hielten sich aber
nicht weiter zu den Niederösterr. Ständen. Erst 1810 nahm der oben
genannte Simon Joseph Ritter v.E. z. F. die niederösterr. Landmann-
scbaft wieder in Anspruch und erwies durch fortlaufende Lehnsbriefe
seine Abstammung von Andreas Erstenberger, s. oben, durch sieben
Generationnn, wie folgt: Johann Gottlieb Erstenberger v. Erstenb.erg
«um Freyenthurm, — Sohn des Andr.v. Erstenberger : Helena Ilötzen-
berger von Kronberg, verm. 1583. — Johann Wilhelm, gest, 1625
im Felde als Führer einer auf eigene Kosten für den kaiserlichen.
Dienst in den spanischen Niederlanden errichteten und unterhaltenen
Gompagnie zu Pferde: Elisabeth Luck von Hohenstein, verm. 1616;
— Johann Sigmund, gest. 1672, kurmainz. Hof-Kammerrath : Anna
Maria Burckhartv. der Klee; — Jacob Adam: Anna Catharina Schramm
V. Wogeastadt; — P^er Carl, gest. 1765: Anna Catharina Ortner
V. Orth; -^ Friedrich Anton, gest. 1796: Catharina Franzisca v. Eber-
hard, gen. V. Schwinden; — Freiherr Simon Joseph, gest. 1850, herz,
braunschw. und anhaltscher Kammerh., Geh. Legationsrath und Ge-
schäftsträger am K.K.Hofe zu Wien, 1811 in die Niederösterr. Land-
mannschaft und 1834 in den Herrenstand derselben aufgenommen. Aus
der Ehe des Letzteren mit Marie Magdalene Freiin v. Geramb, geb.
177a und verm. 1801, cntspross Freih. Eduard geb. 1812, Mitglied
des Nieder,österr. Herrenstandes, verm. 1840 mit Camilla Freiin
Münch V. Bellinghausen, geb. 1820, aus welcher Ehe, neben zwei'
Töchtern, Maria, geb. 1841 und Leontine, geb. 1845, ein Sohn
stammt: Freih. Eduard IL, geb. 1843. Die beiden Schwestern des
Freih. Eduard sind: Freiin Mathilde, geb. 1803, verm. 1823 mitCarl
Grafen v. Strachwitz-Susky-Gross-Zauche und Kamminietz, k. k.
Kämm, und Landrath des Tost-Gleiwitzer Kreises in Schlesien und
Freiin Attala, geb. 1806, verm. 1826 mit Mauritz Gr. v. Strachwitz,
k. k. Kämmerer.
WiMffrill, II. 8. 42S. — v. Lang, Sapplem. 8. 41. — Mrgrrie e. MühlMd y S. 47 ii. 4«.
— Geiieal. Taschenb. d. freih. Hauser. 1849 8. 114 u. 115 u. 1857 8. 176. — Siebmacher,
1.39: Die Erstenberger, Oestcrreichisch. — W.-B. d. österr. Monarch. XF. 28. — W.-B. d.
Kgr. Bayern, 11. 92: Freih. v. K. su F. V. 29: v. E. u. v. WÖIckern, II. AUth. S. 206 und
207; Frh. v. E. — v. He/n^r, bayer. Adel, Tab. 30 u. 8. 33 u. ErKÄni.-Bd. 8. 12.— Kneschke.
III. 8. 131 u. 132.
Ertel V. Krchla«, Freikerrei. (Schild geviert, mit Mittelschilde.
Mittelschild von Silber und Blau quergetheilt mit einem vorwärts se-
henden, stehenden Manne, dessen kurzer Rock etc. gewechselte Far-
ben zeigt und welcher in der Rechten ein Schwert emporhält. 1 und
4 in Gold ein schwarzer, gekrönter Adler und 2 und 3 in Blau ein
— 151 —
rechts gekehrter, silberner Halbmond). Erbländ.-österr. Freiherrn-
iteod. Diplom vom 26. Jan. 1793 für Johann Wenzel Ertel v. Ereh-
lim, k. Richter zu Iglau in Mähren. — Ein arsprünglich schlesisches,
ans Gross-Glogau stammendes Adelsgeschlecht, in welches Johann
Nepomuk Ertel, Syndicus der Stadt Glogau und später k. k. und kur-
pftlzischer w. R0th und Bürgermeister zu Glogau, 19. Jan. 1728 den
böhmischen Adelsstand brachte, nachdem schon 21. Aug. 1661 der
Grossvater, Johann Ertel, Bürger und Rathsmann zu Gross-Glogan,
einen Kaiserlichen Wappenbrief erhalten hatte. Von dem genannten
Empfänger des Adelsdiploms stammten zwei Söhne: Anton Rudolph
V. Ertel, Herr auf Denkowitz im Glogauischen, k. k. Fiscal in den
Fürstcuthümern Troppau, Jägerndorf und Teschen, welcher den ade-
ligen Stamm fortsetzte und von welchem Nachkommen in k. k. und
k. prenssischen Militairdiensten standen und der oben erwähnte Frei-
herr Johann Wenzel, welcher, vor seiner Erhebung in den Freiherrn-
stand, als Herr der Güter Ober- und Nieder-Krehläu im Fürstenthume
Wohlau in den erbländ.-österreich. Ritterstand mit dem Prädicate :
V. Krehlan versetzt worden war. Derselbe war in erster Ehe mit Ma-
ria Magdalena Lorber, gest. 1797 und in zweiter mit Franzisca Freiin
Göldlin V. Tiefenau vermählt und hatte aus erster Ehe neben einer
Tochter, Philippine, gest. 1815, verm. mit Joseph Vogel, k. k. Ver-
pflegungs-Ofücier, sechs Söhne, die Freiherren Carl, Johann, Hein-
rich, Franz, Joseph und Leopold, von welchen Franz und Joseph den
Stamm fortgesetzt haben. Freih. Franz, gest. 1826, k. k. Oberst a.
D. hatte sich 1796 mitAloysia v. Loewenfeld vermählt und aus dieser
Ehe entsprosste Freiin Cäcilie, geb. 1812, verm. 1834 mit Clemens
Cortesi v. Arnal, k. k. Generalmajor a. D. und zwei Söhne : Freih*.
Franz (IL) geb. 1799, verm. 1820 mit Eleonore Wagner, geb. 1803,
aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Cäcilie, geb. 1825, zw^i Söhne
' stammen: Freih. Fran_z (IIL), geb. 1821, k. k. Rittm. und Freih. Jo-
hann, geb. 1824, k. k. Rittm., — und Frh. Rudolph, geb. 1809, k. k.
Rittmeister. — Freih. Joseph starb als k. k. Major und hinterliess
ans der Ehe mit Antonia Freiin Tauber v. Taubenfurth eine Tochter,
Constantia, geb. 1804 und zwei Söhne, die Freiherren : Wilhelm, geb.
1802, Auscultanten des mährischen Landrechts und Joseph, geb.1806.
Lfupolfi, I. S. 283 u. 284. — M>^g*rle v. Mühl/eld, 8. 48, 108 u. 179. — Taschenb. der
freih. Il.'iii^or, ltt49 S. 116 u. 117 ii. 1855 8. 149. — Frh. r. Ledebur, I. 8. 207.— Kneschk«,
II. 8. 13fi.
Ertel f. Sea«. Erbl. österr. Adelsstand mit dem Prädicate : v Seau.
Rudolph E. v. S. war 1856 Oberst-Lieutenant im k. k. 20. Infant.-
Regimente und ist wohl Empfänger des Adelsdiploms.
Militair-Srheinatistn. 18.'^6, 8. 218.
» Erthal, Ehrtbal, auch FrdherreD. Altes, fränkisches Adelsge-
schlecht aus dem Stammhause Erthel, welches die Güter Hessles, Kis-
singen, Elfcrshausen, Schwartzenau, Gochsheim, Leutzendorf und am
Ober-Rheine Gross-Winterheim im Jngelheimer Grunde au sich ge-
bracht hatte, zu der reichsfreien Ritterschaft der Cantone Ottenwald
und Baunach gehörte und in den Hochstiften zu Mainz und Bamberg
Ztt hohen Würden gelangt war. — Humbracbt beginpt die Stamm
— 152 —
reihe des Geschlechts mit Heinrich v. E. um 1170, von dessen En-
keln Heinrich (II.) 1261 als geforsteter Aht zu Fulda starb, Conrad
aber den Stamm fortsetzte. Von den Nachkommen desselben wurde
Burchard v. E., Herr auf Schwartzenau, 1520 von der Fränkischen
Ritterschaft an den Kaiserlichen Hof gesendet und von seinem Ur-
enkel, Johann Christop*h v. E., gest. 1637, Fürstl. Wtirzburg. Rath
und Amtmann zu Hassfurt, stammte unter anderen Söhnen Julius
Gottfried v. E., Herr auf Schwartzenau,. Ftlrstl. Wtirzburg. Rath und
Amtmann zu Bischofsheim, wie auch ältester Ritterrath in Franken.
Von den Söhnen desselben starb Johann Christoph v. E. 1714 als
Domherr zu Bamberg und Fürstl. Bamberg. Geh. Rath und Kammer-
Präsident, Philipp Valentin aber, Ftlrstl. Wtirzburg. Geh. Rath und
Ober-Schultheiss, wie auch Ober-Amtmann zu Trimberg und des kai-
serlichen Landgerichts in Franken Assessor und ältester Ritter-Rath
m Franken, setzte den Stamm durch sechsSöhne fort, von denen Carl
Friedrich v. E., Herr anf Leutzendorf, Ftlrstl. Anspachischer Canz-
1er, Aratshauptmann zu Wassertruhendingen und Ritterrath des Can-
tonsBaunach, 1726 mit Hinterlassung von vierSöhnfen starb. — Spä-
ter kam das Geschlecht durch einen der letzten Sprossen des Stam-
mes, durch Friedrich Carl Joseph Freih. v. E. zu hohem Glänze. Der-
selbe, geb. 1719, — ein Sohn des 1748 verstorbenen Philipp Chris-
toph Freih. v. und zu Erthal, k. k. und kurmainz. Geh. Raths, Oberst-
Hofmarschalls und Ober-Amtmanns zu Lohr aus erster Ehe mit der
1738 verstorbenen Maria Eva Freiin v. Bettendorf — wurde 1774
zum Erzbischof zu Mainz, des H. R.Reichs durch Germanien Erzkanz-
ler und Kurfürsten, so wie zum Bischöfe zu Worms erwählt, 1775 con-
secrirt und starb 1802. Als Brüder desselben wurden angegeben:
Lothar Franz Michael, geb. 1717, k. k. und Kurmainz, w. Geh. Rath,
Obersthofmeister, erster Staats- und Conferenz-Minister und Hofge-
richts-Präsident, welcher 1800 noch lebte und Franz Ludwig Philipp
Carl Anton, geb. 1730 und gest. 1795, seit 1779 Fttrfet - Bischof zu
Würzburg und Bamberg. — Das alte Geschlecht ist 1805 erloschen
und wohl mit dem erwähnten Freiherrn Lothar Franz Michael.
ffumhracht, T»b. 20. — Qauh^, I.' 8. 505 u. 506. — r. Haftatem, III. 8. 16) u. 174. —
Zedier, VI II. 8. 1793. — Bitdermann ^ C»nton B»nnach, Tab. 18-29 und Cauton Rhön-
Werr«, T«b. 13. — Hortchelmann, Sammluug zuverl. Ahiieiiur^ln , S. 18 : Ahnentafel des
oaehber. Kurfürsten Fr. C. J. lu Mains. — 8<üver , 8. 468 526 , h%b u. a. v. a. O. — N.
Geoeal. Handb. 1777 8. 59—62 u. Nachtrag, I. 8. 49. — Jacobi , 1800. I. 8. 183 u. 184. —
8i*bmaeher, I. 10^; v. E., Fr&nkisch. — 8uppl. xu Siebm. W.-B. II. 15. — Ti/rof, II. 6.
^ ErtiDgen, s. Leutrum v. Ertingen, Grafen.
Ertl, Ritter. Erbländ. österr. Ritterstand. Diplom vom I.Mai 1773
für Johann Nepomuk Ertl, k. k. wirklichen Rath, auch Hof- und
Nieder-Oesterr. Vice-Kammer-Procurator.
Megerle v. Mühl/eld, 8. 108. — Kneschke, IV. 8. 115.
Erwitte^ auch IVefherreH (in Gold drei rothe, oder in Roth drei
goldene Querbalken so wie auch von Gold und Roth balkenweise ge-
theilt und darüber ein rother Löwe). Altes westphälisches Rittcrge-
schlecht aus dem Stammhause Erwitte oder Erwete im Paderborn-
scheu, welches schon 1022 durch den Bischof Meinwercus in die
Familie gekommen sein soll. Urkundlich stand dem Geschlechte
— 153 —
if
diese Besitzung schon 1188 und noch 1309 zu, später aber kam die-
selbe aus der Hand der Familie und im 16. Jahrb. nahm eins der
drei alten westphälischen Adelsgeschlechter Droste von diesem Sitze
den Heinamen an und nannte sich Droste v. Erwit oder Krwite, s.-
den betreffenden Artikel, Bd. II. S. 584, welches Geschlecht mit dem
hier besprochenen nicht zu verwechseln ist. — Die v. Erwitte waren
Vögte des Stifts Geseke nnd begütert zu Endeke, Elbinghausen etc.
und hatten 1633 noch in Westphalcn Vosdeel und Welschenbeck und
im Rheinlande Oeffte im jetzigen Kr. Mettmann inne. — Dittmarv.E. .
kommt 1605 als k. dän. Oberst vor und Dietrich Ottmar v. E. blieb
als k. k. Generalmajor 1631 bei Leipzig. Von Letjjterem stammten
Ferdinand Treib, v. E., welcher noch 1697 als Abt des kaiserlichen
freien Stifts Werden lebte und Heinrich Franz v. E., welcher in der
zweiten Hälfte des J7. Jahrb. kurcöln. Staatsminister und Gesandter
an mehreren Höfen war. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen.
Gauhf. T. 8. .'»07 narh : Imhof, Notit. Fror. Imper. Rom. — N. Pr. Adnlslex. II. 8. Wl.
— Fahne^ I. S. 95. — Frh. r. L^dehur, I. 8. 207. — Supi»!. zu Siel.in. W.-». XII. 20.
Erwitte^ s. Droste v. Erwit, Erwite, Droste zum Ftich-
ten etc. Bd. IL S. 584.
^ Enil«rf, Ertzd«rflr. Altes, sächsisches und märkisches, längst er-
loschenes^ Adelsgeschlecht, welches von Müller, Annal. Saxon., dem
Sachs. Adel zugerechnet wird und aus welchem Angelus, Mark. Chro-
nik, den Busso v.E. anführt, welcher 1244 als Oberst der Harzgrafeli
sich in der Mark niederliess. Bernhard v. E. stiftete 1246 einen
ewigen Frieden zwischen dem Erzbischofe zu Magdeburg und den
Markgrafen zu Brandenburg und Hans Wilhelm v. E. auf Hersdorf
wohnte nach Müller, Annal. Sax. S. 472, mit Anderen vom Adel den
Exequien des 1668 verstorbenen Herzogs zu Sachsen-Altenburg bei.
Gauhe, I. 8. 510 am Schlüsse» tlon Artikels: v. Kurtorf. und II. 8. 860. — N. Pr. A. L.
II. S. 142.
Enleben. Altes, märkisches Adelsgeschlecht aus dem gleichna-
migen Stammhause im jetzigen Kreise Osterburg der Altmark, wel-
ches in der zweiten Hälfte des 16. Jahrb. im Hrandenburgischen mit
Niebel im Kr. Zauche-Belzig und Seibelang im Kr. West-Havelland
begütert wurde und in der Mitte des 18. Jahrb. in Pommern die Gü-
ter Jessonke, Lubben und Seehof im Kr. Rummelsburg besass. Sei-
belang, Retzow, Hoppenrade etc. waren 1843 in der Hand des k.
preuss. Majors a. D. v. E., Domdechanten des Dom-Capitels zu Bran-
denburg etc.
N. Pr. A.-L. n. 8. 142 u. VI. 8. 127. — Frh. v. Lfdebur, I. S. 207 und III. S. 249.
Erzberg^ Cattarlni ?. Erzberg. Erbl. österr. Adelsstand. Diplom
VQn 1782 für Johann Baptist Cattarini zu Görtz, mit dem Namen-
V. Erzberg. \-'
if^gfrU V. Mühlfeld, ErgÄnx.-Bd. 8. 258.
Esbeek (in Roth drei silberne Ströme) Soester Patricier-Ge-
schlecht, nicht zu verwechseln mit der ursprünglich braunschweigi-
schen Adelsfamilie v. Esebeck, welches das Gut Brockhausen bei Soest
besass. — Von Goswin v. E., Herrn zu Brockhausen, stammte aus
— 154 —
der Ehe mit Anna v. Michels: Anna Maria" Elisabeth v. E., welche
als Erbin des Gut Brockhausen 1679 ihrem Gemahle, Johann Florenz
V. Krane zubrachte. Später kommt noch Jan Florenz v. E. vor, wel-
cher sich 1713 mit Christiana Helena v. Dael vermählte.
e. Steinen, Tab. S.i. - Frh. v. Ledehur, 1. 8. 208.
^ Escar$5 d'Escars, lirafen. Französisches Grafengeschlecht, aus
welchem Johann Graf d'Escars 1793 aus k. franz. Diensten in k.
preussische als Generalmajor v. d. A. trat. Später ging derselbe wie-
der nach Frankreich zurück und starb 1822 als k. franz. Generallieu-
tenaut und Herzog d'Escars.
N. Pr. A.-L. 11. S. 142. — Frh. v. Ledfbur, l. 8. 208."
'^ Esch (im Schilde drei, auch mehrere Querbalken) Altes, schon
gegen Ende d'es 13. Jahrh. erloschenes Dynastengeschlecht, dessen
Stammsitz das heutige Kaisersesch im Kr. Cochem, Regier.-Bez. Co-
blenz, war und welches noch 1284 Lehne zu Liefer und Winterich
im Kr. Berncastel besass.
Frh. V. hedebur, \. 8. 208.
Eseh; Esfh v. Langwieseii^ auch iVeiherren. (Schild quer getheilt :
oben in Gold ein aufwachsender rother, doppeltgcschweifter Löwe
und unten in Blau zwölf halbe, silberne Lilien; von welchen ftlnf an
die Theilungslinie stossen, die übrigen aber zu 4 und 3 gestellt sind,
oder nach Anderen in Folge alter Siegel unten Blau mit Eisenhüt-
chen). Altes Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze Esch im Kr. Witt-
lich, Regier.-Bez. Trier, welches Burgmannssitze zu Manderscheid
und Neuenburg besass und aus welchem schon im Anfange des 16.
' Jahrh. Philipp v. E. die Güter Dreis, Gladbach, Langenwiesen und
Luxem inne hatte. Eva v. Esch war um 1530 mit Kuno Herrn zu
Eltz vermählt. — Der Reichsfreiherrnstand kam 16. Mai 1679 in der
Person des Edmund v. E. in die Familie, und dieselbe schrieb sich
nun meist Esch v. Langwiesen, nach einer Besitzung dieses Namens
im jetzigen herz, nassauischen Amte Wallmerod, wegen welcher die
Familie der ehemaligen reichsunmittelbaren Ritterschaft des Mittel-
rheins einverleibt war. Langwiesen, welches neuerlich in die Hand
der Grafen v. Walderdorff zu Molsberg kam, gelangte im 16. Jahrh.
aus dem Geschlechte der v. Irmtraut in die Familie, welche von 1685
auch mit der Voigtei zu Weidenhau im Amte Wallmerod von Nassau
belehnt war und jetzt noch den Erlerhof bei Selters besitzt. — Meh-
rere Sprossen des Geschlechts stiegen im 18. Jahrh. zu hohen Ehren-
steilen in der k. k. Armee und gegen Ende des 18. und im Anfange
des 19. Jahrh. lebten: Carl Friedrich Freih. v. E. und L., kurtrier-
scher Kammerherr, Ritterrath bei dem Canton Mittelrhein und Burg-
jtn&nn zu Friedberg in der Wetterau; Philipp v. E., Kammerpräsident
^'^^pid Domcapitular zu Corvey; Carl Friedrich v. E., kurtrierscher
Kammerh. und Oberamtmann und Franz Philipp Freih. v. E. zu L.,
Archidiaconus im Domcapitel zu Minden. Ein Freiherr v. E. zu L.
erhielt 1814 die Landobersten-Stelle bei dem herz, nassauischen Ba-
taillon und ein anderer Sprosse des Stammes ist jetzt Herr desErler-
hofes im Amte Selters.
if. ffattttein, I. 8. 158. — Frh. v. Krohne, I. 8. aSS u. 284. — N. Pr. A.-L. IF. 8. 143.
— 166 —
fir*. 9. Ledehur, T. 8. 208. — Oenonl. Taschfnb. d. froih. lUuspr, IfiSO fl, 175 n. 176. —
0k%mmcäer, V. ZnsKtt 4. — Tttrof, I. 181 u. Sifb^nkeeii, 1. 8, 355. — Knexchke. IV. 8. 1|5
«. 116. — r. He/ntr, nassauiticher Adel, Tab. € u. 8. G u. preu»«. Adel. Tab. 51 ii. 8. 42.
Esf.li ii Bitbwrg (im mit Krenzcheii bestreuten Roth drei, 1 und
2, Jacobns-Muscheln). Altes, triersches Adelsgeschlecht, welches
sich nach der jetzigen Kreisstadt ßitburg nannte und aus welchem
Catharina v. E. zu Bitburg mit Otto Reinhold v. Roishausen zu Stau-
tenberg vermählt war.
Frk. V. Udtöur, J. 8. 208.
EmIi n tberesch (in Roth zwei silberne Querbalken, von welchen
der obere mit drei, der untere mit zwei goldenen Kugein belegt ist).
Triersches Adelsgeschlecht aus dem Sitze Oberesch im jetzigen Kr.
Saarlonis, welchem schon 1471 Neunkirchen im Kr. Ottweiler
instand.
Frk^ r. Led«hur, 1. S. 20«/
Ksrhfnaii; s. Gergens v. Eschenau.
' Esehenbach. Altes, oberpfälzisches und fnlnkisches Adelsge-
Bchlecht, aus welchem, neben der Tochter Walthers v. Eschibach,
Gemahlin Mangolds Grafen v. Nellenburg, um 1287, hier besonders
Wolfram v. E., einer der berühmtesten deutsclicn Dichter aus der -oi-
slen äälfte des 13. Jahrb., zu nennen ist. Man weiss von ihm nur,
dass er als Ritler an mehreren Kreuzzügen Theil nahm, sich 1207
unter den Dichtern bei dem Sängerkriege auf der Wartburg befand,
Schreiber des Herzogs Otto von Ocsterreich war, gegen Ende seines
Lebens sich in seine Heimath, die Oberpfalz, zurückzog und auf dem
Stammsitze seiner Familie starb. Seinen Grabstein jm Markte Eschen-
bach sah und beschrieb noch 1462 der Sänger und Ritter Jacob Pü-
terich v. Reicherzhansen (aus einem österr. Rittergcschlechte) und
im Interesse der Heraldik mag hier angeführt sein, dass im Wappen-
schilde sich ein Hafen (Topf) mit Henkel und Schnäuzchen und auf
dem Helme das Schildesbild, gefüllt mit Blumen, fand. — lieber eine
von Knauth, S. 504 nur dem Namen nach unter dem meissenschen
Adel genannte Familie v. Eschenbach fehlen alle nähere Nachrichten.
Srhmelter, fibrr (irab und Wappon Wolframs v, Esclienbach , MünchtMi 1637. — Sfon*f,
Z«it8chr. für di« Geschichte des Oberrhoins. I. S. 79.
Esckenbach , s. Ebner v. Eschenbach, auch Freiher-
ren, S. 11 u. 12.
Esrheabaehfr^ Ritter. Erbländ. -österr. Ritterstand. Diplom
1860 für Joseph Eschenbacher, k. k. Major bei der Artillerie. Di
selbe war 1856 k. k. Oberst und Comroandant des Artillerie-Zeu!
Yerwaltungs-Districtes zu Mantua.
Hiindichnftl. Notii. — Milit.-Scheraat., 1856 8. 66.
Esfhenberg^ Esrhenber. Thüringisches Adelsgeschlecht, welches
schon im Anfange des 12. Jahrb. vorkommt und noch im 14. Jahrh.
auf seinem, eine Meile von Gotha entfernten Stammsitze sass.
V. IJellhach, I. S. .340.
FiSfhenblirgy Partscher v. Eschenbiirg; Ritter ■. Freiherren. Erbländ. -
österr. Ritter- und Freiherrnstand. Ritterstands-Diplom vom 21. Jan.
1817 für Franz Xaver Purtscher, k. k. Geh. Rath und Appellations-
, — 156 —
Gerichts-Präsidenten zn Innsbruck mit demPrädicate: v. Escheuburg,
und Freiherrn-Diplom vom 14. Dec. 1836 für denselben, mit Auf-
nahme in die Landmannschaft der gefürsteten Grafschaft Tirol und
Vorarlberg. Der Biploms-Empfänger stammte aus dem Vintschgau
und starb 1841 zu Verona als Präsident des lombardisch-venetiani-
scheii Senats der obersten Justizstelle. Aus seiner zweiten Ehe mit
There^e Edlen v. Rotterheim stammt Freih. Heinrich Clemens Carl,
geb. 1818, tirolischcr Landstand und k. k. Landesgerichts-Rath,
vcrm. 1852 mit Thcrese Dumrflcher Edlen v. öesterreicher, geb.
1827. Die Kinder desselben sind zwei Töchter, Helene, geb. 1854
und Marianne, geb. 1856 und ein Sohn, Carl, geb. 1857. — Die
Schwester des Freih. Heinrich Clemens Carl, Antonia, geb. 1820, ver-
mählte sich 1847 mijt Fortunato Bevilacqua, Grosshandlungs-Associ6
zu Verona.
Metjfirle v. MüfilfelJ, S. 138. — Gfiieal. Tasrhonb. d. freih. llSiwer, 18.S5 S. 149 u. lÄO
u. 1859, 8. 17B u. 177. - W. B. rt. osterr. Monarch. XV. 3S. — Kneachke, II. 8. 187 u. 1.H8.
Escher, Escher vom Gias^ Escher v. der Linth (im blauen, mit einem
besternten, goldenen Rande eingefassten Schilde ein freistehendes
weisses Trinkglas und über demselben ein sechsstrnhliger, goldener
Stern). Altes, schweizerisches, seit 1385 mit dem Züricher Bürger-
rechte versehenes Adelsgeschlecht. Dasselbe stammt aus dem Städt-
chen Kaiserstuhl und die Sprossen desselben gehörten zu den adeli-
gen Dienst- und Lehnleuten der Grafen v. Kyburg, Habsburg, Lupfen
und der Freiherren v. Regensberg. — Jacob. Aischere lebte 1190 als
adeliger Dienstmann der Grafen v. Habsburg. — ^ Rudolph Escher,
Bürgermeister in Zürich, erhielt 15. Nov. 1491 einen Kaiserlichen
Adelsbestätigungs-Brief, mit Wappen Vermehrung: den angegebenen
goldenen Rand mit Sternen. Zu diesem Stamme gehörte der hoch-
verdiente Erbauer der beiden Linthcanäle (angefangen 1804 und voll-
endet 1822): Johann Conrad Escher, gest. 9. März 1823. Nach
seinem Tode wurde nach dem Beschlüsse der Tagesatzung seinen
Nachkommen der Beiname: v. d. Linth beigelegt.
ffattrfschriftl. Notiz. — Sit'hmacfnr, l. lyO: Die Kscher v. (Jlas , Acbweizerisch. — Zü-
richer Wappeiibuoh. 1857 Nr. 97 u. 98.
Escher^ Eseher rom Lachs. (Schild schrägrechts getheilt: rechts,
unten, Gold ohne Bild, links, oben; in Roth ein auf der Theilungslinie
ch oben schreitender Luchs). Schweizerisches Adelsgeschlecht und
Zweig der alten Escher vom Glas, welcher sich 1433 von dem
ptstamme absonderte. Im genannten Jahre wurde nämlich Gott-
äed Escher. geb. 1400, Zürichscher Gesandter am K. K. Hofe, vom
K. Sigmund zum Ritter geschlagen und erhielt das beschriebene Wap-
pen, welches seine Nachkommen^ die in zwei Linien: Escher vom
Luchs und Escher v. Berg (Beiname von einer Besitzung) fortgeblüht
haben, führen. — Die Familie gehört auch zu dem Berner Adels-
hausc Distelzwang.
Hatidschriftl. Notiz, — Sifhmacher, I. 198 : Die Kscher v. Luchü, Schweinorisrh. — Zü-
richer W.-R. 8. oben u. Berner W.-B. von 1829.
Eseherde^ Esrherte, Eschede. Altes braunschweigisches und
braunschweig^-lüneburgisches Adelsgeschlecht, aus welchem, nach
— 157 —
Grupen, Johann, LudoJff und Dietrich, alle drei Ritter E., 1292 in
einer Urkunde des Klosters Marienrode vorkommen und Uugo, Rit-
ter, und Johannes, die Escherte genannt, auf Escher-Camp 1314 ur-
kundlich auftreten, auch wird von Lauenstein Basilius v. Escherdc
1249 und Ilatto v. Escherte 1393 unter den Domherren zu Hildes-
heim aufgeführt. — Der Stamm ist 1439 mit Hartwich v. IC. erloschen
und die Gtlter kamen an die v. Bortfeld und v. Hanensee.
Orupen,* Ant\quit. Haniiov., I. S. 59 u. 83. — Lauenstein, Historia Hildesieii««. I. S. 'J2U
n. 231. — Musshard, S, 228. — Gauhe , 11. 8. 261. — Zedier, Vlll. 8. 18Ü7. — Spanyen-
berg, Vaterlind. Ma^'az. 11 (. 8. 327.
Esckericfaj Frfihfrren. (Schild geviert: 1 und 4 in Blau ein von
Gold und Blau in zwei Reihen, jede zu fünf Feldern, geschachter
Schildesf uss , auf welchem ein gekrönter, goldener Löwe einwärts
springt und 2 und 3 in Roth ein wellenweise gezogener, silberner
Querbalken, hinter welchem zwei Lilienstengel im Kreuz liegen).
Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 26. Jan. 1790 für
Adam Franz v. Escherich, Herrn auf Tuczag, Budislau und Zalschy
in Böhmen, k. k. Appellationsrath (und später Landrechts-Präsidenten
zu Prag). Derselbe stammte aus einem Österreich. Adelsgeschlechte,
welches von Einigen für einen Zweig der alten schweizerischen Adcls-
familie Escher v. Luchs gehalten wird, dofth sprechen für diese An-
nahme die Wappen beider Familien, s. oben und den Artikel: Escher
vom Luchs, S. 156 eben nicht, doch behaupten Einige, dass der Löwe
im Wappen dadurch entstanden sei, dass man einen Luchs in einen
Löwen verwandelt habe. — Werner Escherich, nach der! eben ge-
nannten Einigen, ein Urenkel des Niclas Escher, welcher, aus dem
schweizerischen, sich in viele Aeste und Zweige geschiedenen und in
entfernte Länder gekommenen Adelsgeschlechte dieses Namens stam-
mend, sich mit einer Grätin v. Biniagen vermählte und durch dieselbe
die gleichnamige Herrschaft im Elsass an sich btachte, war Vogt des
Klosterhauses zu Ursperg und erhielt 27. Juni 1643 eine kaiserliche
Bestätigung seines altadeligen Standes und Herkommens. Der Enkel
desselben, Anton v. Escherich, diente dem Erzhause Oesterreich in
den ungarischen und Reichskriegen und blieb 1687 als k. k. Major
vor Landau, nachdem er in der Ehe mit Amalia v. Irmtraud den
Stamm" fortgesetzt hatte. Ein Enkel des Letzteren, Georg Lorenz
V. E., früher k. k. Lieutenant, später Fürstl. Schwarzenberg. Haupt-
mann der Herrschaft Krumau in Böhmen, erlangte als solcher 18. Oct.
1743 den böhmischen Ritterstand und das Incolat und aus seiner Ehe
mit Maria Josepha Catharina Marchesa Alvarez de Toledo stammte
der obengenannte Freiherr Adam Franz, welcher 1814 starb und mit
Elisabeth Ludmilla Günther v. Sternegg vermählt war. Aus dieser
Ehe entspross Freih. Georg, gest. l8l6, k. k. Kämm., Gubernialrath
und Kreishauptmann zu Tarnow in Gajizien, verro. mit Eveliue v. Ab-
dank-Melbechowska, geb. 1784 und von demselben stammen vier
Söhne: Freih. Severin, geb. 1804, (1857) k. k. Raths-Secretair des
obersten Gerichts- und Cassationshofes zu Wien ; Freih. Alfred» geb.
1806; Freih. Oscar, geb. 1814, Concipist der k. k. Landes-Finanz-
Direction zu Lemberg und Freih. Hermann, geb. 1815, k. k. Kam-
— 158 —
merer und Oberst in d. A., verm. 1855 mit Maria Freiin v. Rennet,
geb. 1828.
Megerle 0. lfttA7/«/r?. S. 48. — Geneal. Taschenbuch der freih. liüiiser, 1849 8. 117—119 n.
1857 S. 178. — Suppl. zu Siebm. W.-B. VIJ. 17: KUter v. E. (bei der üeberschrift ist eine
Verwechselung mit Scblutiteky erfolgt). — Tyroff, It. 390. — W.-B. der Oestcrr. Monarch. X.
45. — Kneschkty 11. 8. 138 u. 139.
Eschstmth. Beichsadelsstand. Diplom v. 1773 für Johann Esch-
struth und von 1776 für Johann Adolph E., hessischen Obersten.
9. Hefner, Tab. 7 und 8. 8. ' ' »
^ Eschwege. Altes, hessisches und fränkisches Adelsgeschlecht,
welches sonst auch Aschinwege, Eschinwege und Eschwe geschrieben
wurde und aus welchem Hans und Orban v. Aschinwege 1425 urkund-
lich auftreten. — Ob die Familie mit der hessischen Kreis- und
Amtsstadt Eschwege an der Werra in Verbindung gestanden und die
Burgmannschaft dieser Stadt besessen habe, ist genau nicht bekannt,
wohl aber dass schon zeitig dieselbe an der Werra, namentlich mit
Aue , Reichenbach etc. begütert war und auch in Thüringen das Gut
Kammerforst etc. erwarb. Früher war das Geschlecht auch in der
gefürsteten Grafschaft Uennel^erg mit Rossdorf angesessen und Mül-
ler führt in den Annal. Saxon. an, dass Curt v. Eschwege 1584 bei den
Exequien des letzten Fürsten Georg Ernst zu Henneberg das Henne-
bergische Wappen getragen habe. Die Familie bat fortgeblüht, ist
in Hessen ansehnlich begütert und besitzt auch Lehne im Kgr. Han-
nover. — Rudolph Friedrich Carl v. E. wurde 1848 Lieutenant in
der k. hamov. Garde du Corps.
r. Gleichenstein, Nr. 24. — Schannat, 8. 75. — Gauke, IL 8. 261 und 262. — Zedier. VIII.
8. 18«9. — Rommel, Geschichte von Hessen I. Anmerk. 8, 227 u. TV. Anmerk. 8. 494. —
Freih. 9. d. A'ne»ebeek, 8. 126. — Siebmacfier, I. 138: v. £. Hessisch. — v. Meding^ U. 8.
161 u. 162. — Vf. B. d. sächs. Staaten, VII. 35. — r. Hefner, Hessischer Adel, Tab. 7 u. 8. 8.
— Kneachke, I. 8. 143 u. 144.
Esebeck; auch h*eiherreii. Reichsfreiherrnstand Diplom im Rur-
pfalz- Bayerischen Reichsvicariate von 1740 für Hans Asmus v. Ese-
beck, Herrn zu Ingweyler u. auf Grossen-Salza, Liebehna u. Locherau,
herz, pfalz - zweibrücksch. w. Geh. -Rath und Etatsminister etc. und
K. Bayer. Bestätigungsdiplome des der Familie zustehenden Freiherrn-
standes vom 8. Januar 1834 und 5. Febr. 1838. — Altes, ursprüng-
lich braunschweigisches Adelsgeschlecht , welches Einige bis in das
10. Jahrh. zurückführen und welches früher den Namea Hasbeck und
später Asbeck und Esbeck, woraus der jetzige Name e^ntstanden, ge-
habt haben soll. Das Stammschloss Esbeck oder Esebeck bei Schö-
ningen im Braunschweigischen, mit welchem die Familie vom K.Hein-
rich I. in Anerkennung der 936 in der Schlacht bei Merseburg
bewiesenen Tapferkeit, der Sage nach, beliehen wurde, kam 1263
durch Kauf an das Bisthum Halberstadt und von diesem an Braun-
schweig, worauf es bis 1422 wÜter an die Familie v. Esebeck, nach
dieser Zeit aber an die v.d. Asseburg gelangte. Neben diesem Stamm-
hausc besass das Geschlecht im 13.u. 14. Jahrh. auch mehrere andere
Güter im Braunschweigischen, verliess aber schon im 13. Jahrh. das
Stammland, wendete sich ins Magdeburgische, in welchem es bedeu-
tende Lehen imie hatte und wurde vem 14. Jahrh. an auch im Anhal-
tischen begütert. Gross -Salze mit Jehmig bei Halle war lange, bis
— 159 —
1714 ein Hauptsitz der v. Esebeck, weJÖJC daselbst grosse Salzwerke
angelegt hatten. lin Departement Nie^rhein des Elsasses stand der
Familie Ingweiler von 1540 — 1793 zu und in neuerer Zeit ist dieselbe
zu bedeutendem Grundbesitz in der Provinz Preussen gelangt und bat
auch im Salzburgischeu Güter an sich gebracht. Als Besitz des Ge-
schlechts wurden 1856 angegeben: in* Ober-Oesterreich Mammling
und Sunzing bei Brauau ; in Ostpreussen, die aus 22 Ortschaften be-
stehenden Peistenschen Güter und in Litthauen: Albrechtau und
Ernstwalde,' später, 1859 wurden genannt: in Preussen die Peisten-
schen Güter 18 Ortschaften und in der Mark Reichenwalde bei Stor-
ckow. — Was frühere und spätere Sprossen des Stammes anlangt, so
war nach Angabe Einiger Ludwig de Asbecke 1205 Dapifer des K.
Otto IV., Heinricus de Asbecke aber 1276 Ministeriale des Herzogs
Albrecht zu Braunschweig, doch fragt sich immer noch, ob hier nicht
eine Verwechselung mit dem alten westphälischen Geschlechte von
Asbeck vorkommen könnte. Bertram de Esjbeck kommt gegen Ende
des 13. Jahrb. als Commendator der Tempelritterschaft in Aleman-
nien und Böhmen und Friedrich 1297 als Comthur des deutschen Or-
dens zu Mewe vor. Nach dieser Zeit treten urkundlich mehrere
Sprossen des Stammes als: Milites auf. — In der zweiten Hälfte des
16.. Jahrb. war Hans Asmus (I.) v. E., Herr auf Grossen-Zalta, Lie-
behnau, Locherau im Auhaltschen und Jehmig im Magdeburgiscbp,
mit Anna Catharina v. Werdenslebcn a. d. Hause Bnimby vermählt
Und ein Sohn aus dieser Ehe, Burkard v. E., commandirte später ilki
90Jfthrtge& Kriege die Ritterpferde im Herzogthume Magdeburg.
Letzterer hatte, aus der Ehe mit Rosina v. Spitznase acht Kinder, von
welchen ein Sohn, Joachim Friedrich, sächs. Kammerjunker und ein
Anderer, Hans Asmus (II.) kais. Capitain war. Der Sohn des Letzte-
ren, Hartwig Joftlan, blieb 1698 als Hauptmann im Kriege gegen die
Türken in Ungarn. — Philipp Jordan v. E., gest. 1746, Herr auf Lie-
behnatt, Locherau etc., Anhalt-Bernburg. Ober-Stallmeistei', war ver-
mählt mit Auguste Elisabeth v. Einsiedel, aus welcher Ehe 11 Kin-
der entsprossten. Von diesen setzte der oben genannte Freiherr Hans
Asmus den Stamm fort. Derselbe war mit Johanna Friederike v.
Göllnitz, gest. 1771 , vermählt und wurde nach seiner Erhebung in
den Freiherrnstand , s. oben, bei der Reichsritterschaft als Freiherr
immatriculirt. Von seinen Söhnen musste, während des 7jährigen
Krieges, da ein Theil der Besitzungen der Familie unter preussischer
Lehenshoheit stand, der Eine, Freih. Carl (1), sich in Preussen zum
Militairdienste stellen, stieg später zur Würde eines k. preuss. Gene-
rals, wurde Inhaber eines Dragoner-Regiments, war Herr auf Siegels-
dorf bei Bitterfeld und stiftete die preussische Linie der Familie,
während sein Bruder, Freih. Eberhard, gest. 1817, 1^. französ. Mar6-
chal de Camp, verm. mit Catharina Grf. v. Luxburg, die zweibrücken-
sche Linie des Stammes gründete. Die anderen vier Söhne des Freih.
Hans Asmus waren, neben einer Tochter, Freiin Luise, verm. mit
dem franz. Feldmarschall Baron v. Closen und nach dem Tode des-
selben mit Carl Gustav Grafen von Stralenheim-Wasaburg, k. fran-
— 160 —
ZÖ8. Generallieutenant, i^'reih;. Ludwig, pfalz-zweibrtlckenscben Geh.-
Rath, Staatsminister, ObetjUperm eisler u. Oberamtmann zu Trarbacb,
verm. mit Caroline Auguste Freiin Gayling v. Altbeim; Freih. Frie-
drich, Capitain im k. franz. Regimente Royal Deux-Ponts; Freih. Hein-
rich,.gest. 1809, ebenfalls k. franz. Capit. im genannten Regimente,
verm. mit einer Gräün Firnhaber von Eberstein und Freih. Georg,
gest. 182ß, Oberst- der Garde zu' Fuss u. Kammerherr des Herzogs
von Zweibrücken , verm. mit Charlotte Freiin v. Closen auf Hayden-
burg. — Die Familie blüht jetzt in den obenerwähnten zwei Linien,
der Zweibrückenschen u. Preussischen Linie. Vom Stifter der Zwei-
brückenschen Linie, dem Freihcrru Eberhard, stammte Freih. Fiied-
rich Ludwig Hans, gest. 1852, k. franz. Oberst, verm. 1818 mit
Maria Anna Miss Atwell-Smith, geb. 1800. Aus dieser Ehe entspross
Freih. Friedrich,, geb. 1820, k, bayer. Rittm., verm. 1847 mit The-
rese v. Fritsch, geb. 1830, aus welcher Ehe zwei Söhne, Augast, geb.
18ö0 u. Oscar, geb. 1851 stammen. Die Schwester uies Freiherrn
Friedrich, Freiin Marie, geb. 1818, vermählte sich 1849 mit dem k.
bayer. General-Staats Procurator Max Loe. — Der Stifter der Preus-
sischen Linie, der oben genannte Freiherr Carl, war mit Wilhelmine
Schönberg v. Brenkeuhoff vermählt. Aus dieser Ehe entspross Freih.
Carl, (11.) geb. 1786, -Herr auf Reichen walde, k. preuss. General-Lieut.
%.D., verm. in erster Ehe mit Friederike v. Sauken, gest. 1830 und
»'«weiter 1832 mit Therese v. Stülpnagel, geb. 1810. Aus erster
£ke stammen, neben zwei Töchtern, Freiin Natalie, geb. 1815, vernj.
1833 mit Hermann Freih. Hofer y. Lobenslein, k. preuss. Obersten
und Regiments -Commandanten und Freiin Elise, geb. 1@23, vi^r
Söhne: Freih. Rudolph, geb. 1812, k. preuss. Major etc.; Freih. Her-
mann, geb. 1816, Herr auf Wangnick, Katlack und ßucl^holtz, königl.
preuss. Landwehr -Hauptmann a. D., verm. 1843 mit Laura v. Stud-
uitz, geb. 1821, aus welcher Ehe drei Söhne leben : Freil^, Hugo, geb.
1818, Herr der Peisteus/chen Güter, k. preuss. Rittm. a. D,, verm.
1845 mit Anna v. Schön, geb. 1817, aus welclier Ehe zwei Töchter
entsprossten; und Freih. Carl, geb. 1821, k. preuss. HSrUptmann,
verm. 1851 mit Clara Freiin v. Rothkirch -Panthen, geb. 1828, aus
welcher Ehe ein Sohn und drei Töchter stammen. Aus der zweiten
Ehe des Freih. Carl, (11.), s. oben, entsprossten, zwei Töchter und
drei Söhne, die Freiherren: Ferdinand, geb. 1833, Friedrich, geb.
1835 undConstanz, geb. 1836, sämmtlich k. preuss. Lieutenants. —
Nächstdem leben noch mehrere Nachkommen der oben genannten
Brüder des Freih. Carl (I.), der Freiherren Heinrich und Georg, und
zwar Enkel und Urenkel Beider. Die Enkel des Freih. Heinrich sind:
Freih. Christian Philipp, geb. 1817, Sohn des 1839 verstorbenen
Freih. Heinrich Christian, grossh. hess. Majors, k. k. Hauptmann in
d. A. und die Freiherren Carl und Gustav, Beide in Paris, Söhne
des 1824 verstorbenen Freih. Fraaz. Von dem Sohne des Freih.
Georg, dem Freih. Carl, gest. 1831,J^rüfecten zuMainz und später
Bürgermeister zu Zweibrücken , stammen aus der Ehe mit Christine
v. Kreutzer zwei Söhne: Freih. Carl, geb. 1810, k. preuss. Kammerh.
, — 161 —
und fQrstl. bohenzollern-sigroaring. Major a. D., verm. mit Therese
Freiin v. Fahnenberg, geb. 1815 und Freih. Georg, k. bayer. Ki
merjuuker u. Rittm. a. D., verm. in erster Ehe mit Marii^
¥. Magerl, gest. 1841 und in zweiter mit Wilhelmine Jtug»
Beckmann, VII. 2. K. 219-221 ii. Tab. A. Nr. 13. — Oauhe, I. 8. M7 «. MSf— XMICr,
VITI. 8. 1S78. -. N. Pr. A.-L. II. S. 143 u. 144 u. VI. 8. 28. — GenetL «flMB. tukxb, tkf
d. pr*as8. Suat, 1841 ft. Bd. 2. Abth. 8. 79. - Frh, v. Ledebur, l. ^^M v. llf. 8. 149. —
Ceneal. Ta^chenb. d. freih. Häuser. 1856 8. 168—174 u 1859 8. ITT^HH. « Bittmatk^r^ !• •
167: ▼. RscrMbeck, 8&rhiiiich. - W.-B. d- Kgr. Bayern, XI. 19: v. iL Vivlk. — KnetcUie, '^^ '
II. 8. 139 u. 140. — p. /^«^««r, bayer. Adel, Tab. 30 u. «. 33, prelin. AM, Tftb. 11 B. 8.4t .- ''%■
Q. hess. Adel, Tab. 7 u. 8. 8.
Esel f. Alten-SehÖBbteb. Altes, fränkisches AcJaUgesehleeiit, wel-
ches früher Esel hiess, sich abei^ nach' Erw6rb dö8 Giitea Alt-Schön-
baeh am Steigerwald nach demselben nannte und darch dieaen Besitz ^
der reichsfreien Ritterschaft des Cantons Steigerwald einverleibt ^
wurde. Das Gut Alt-Schönbach kam 1545 durch Wolf v. Crailsheim *
an den Stamm desselben. — Conrad E. war 1297 dee li. rOm. Eeichs
Schultheiss zu Nürnberg; Heinrich E. besass 1303 Lehne in Steft,
Windsheim, Westheim und Ulshofen und Hans Philipp E. v. A.-S., . ^^
sesshaft zu Neustadt a. d. Aisch, leht<e noch 1581 uflS war wahr-^ -^M >f''
scheinlich der Letzte seines Stammes. Früher hatten ^^^^fjäMjHß'iÜI^ ^
Geschlechts Esel v. Illesheim, einem Sitze 1 Stunde von iflbidsnShn,
geipannt und Einige schrieben sich Esel v. Windsheim, oder Norden-
berg, weil sie daselbst wohnten. '
BiedenHann, Canton Steigerwald, Tab. 206 und 207.
Esel f. Berg «. Esel ?. Sawenhfim. Zwei nur aus Siebmachers W.-
B. bekannte Adelsgeschlechter, ersteres ein fränkisches, letzteres ein
elsassisches. Die Esel v. Berg führten in Gold einen rechtsschreiten-
deu Esel von natürlicher Farbe und die Esel v. Sawenheim hatten ei-
nen quergetheilten Schild, oben Silber ohne Bild und unten in Schwarz
einen gehenden, weissen Esel.
Siebmacher, II. 80: Esel v. Berg, Fränkisch n. II. 129: E. ▼. Sawenheim, Elaas^ftch.
Esel V. Eselstein, s. Ottensteiner. . *
Eselarn^ Euelarn^ Eslara. Altes, österreichisches Adels^eschlecht,
welches von 1228— 1413 in Niederösterreich, und namentlich in Wig '
sehr begütert war.
WiUgHU, II. S. 428—432.
Eselskepf-Ietierede^ s. Auer v. Eselskopf-Motzero«
Bd. I. S. 140.
Esenwein. Bayerischer Adelsstand. Diplom vom 22. Febr. 1821
für Wilhelm Eberhard Friedrich Esenwein, Herrn unf Virnsberg.
Regier.-Blatt d. Kgr. Bayern, 1821. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 30. — v. Htfner, bayer.
Adel, Tab. 85 u. 8. 75.
Eskeles, Edle, Ritter «. VrelhenreB. Erbländ.-österr. Adels-, Rit-
ter- und Freiherrnstand. — Adelsdiplom von 1798 für Bernhard Es-
keles, Gesellschafter des Grosshändlers Freiherrn v. Arnsteiner, mit
dem Prädicate: Edler v.; Ritterstandsdiplom von 1811 für denselben
als Grosshändlerin Wien, aus all^||rfHteigenem Antriebe und Frei-
herrndiploro von 1822 ebenfalls Jj^^^^Ben als Banquier zu Wien.
MegerU v. Mühlfeld, 8. 108 u. 179 u. ^V^HPp^^-
Eskea, Estken. Altes, ursprünguct aus Westphalen stammendes
Kneschke, Deutsch. AdeU-Lex. III. 11
— 162 —
Adelsgeschlecht, welches früher 211 den alten preussischen T. an des-
rittern, später zu den Patrieiern in Thorii gehörte und dieGüterGrü-
ben und Langendorf besass.
Frf>. 1». UtUhitr, T. 8, 209 ii. III. 8. 24».
Külcbfiii, s. Eislen, S, 76.
Eimatliij ^uanit. Ein in Mcklenbnrg vorgekommenes Adelsge-
schleclit, aus welchem Sprossen seit der Mille de« 18, Jahrb. in der
k. preass. Armee standen. Ivin Major v. E, wurde 1792 in das In-
fant.-Rcgim. V. Mansteiix versetzt, nachdem er mehrere Jalire Adju-
tant bei der westphälischen Inspection der Infanterie gewesen war
und ein Sohn desselben stand als Officier im Regimente Fi ur fürst
V. Hessen und nahm 1812 den Abschied.
N. Pr AI., tl. K, Hr4, - /VA, r. LftUbur, J. 8. 200.
Espanart; FrrihrrreD« Reicbsfreiherrnstand, Diplom von 1701
ftlr Franz Philipp Espallart, k. k* Rittmeister.
Kspeliiigeroila« Altes AdelsgescUlecbt der ehemaligen Grafschaft
Dassel im jetzigen Kgr. Hannover. Dasselbe stammte aus dem Ge-
schlechte Bicme. GosericJi, einer der SObne des von seinem Riller-
sitze Bockelnhagen, 8. den Artikel Bockelnhagen, Bd. I. S. fiOl, zu-
geiiannler Pencesslaus Rieme, baute sich zu Espelingermla an
nannte sich nach seinem Sitze undbehielt das Bockeinhagensche Wap-
pen; (in Kcitb zwei silberne, mit der Spitze nieder- und auswärts
gekehrte Fiscbangelu) bei. Der Stamm ist längst erloschen.
Lentr, r>fts*tUcU« ChToiiJk. S. 172 u. 178. — Wßlß , vmitM. ÜrkutHlt^nbuili , 8. l'i. —
Espinaril de C<»t«gnCj Ifrelherreii. Altes, elsagsisches Ritterge-
scblecht, welches der Hitterschaft im Elsass einverleibt war. Aus
demselben stammte Benignus Johann Clandias E. de C, geb 1754^ k.
bayer, (iencralmajür der Artillerie^ Staat&rath und General-Director
des Staatsministerinms der Artillerie» welcher mit dem Sobne seines
verstorbenen Bruders, des k. bayer. Generalmajors Franz Alexander
E, de C. : August Alexander Heinrich E. de C, k. bayer. Artillerie-
Oberlientenant, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern, und zwar in
der C lasse der Freiherren^ eingetragen wurde, nachdem der Frei-
berrastand bis in das 5, Glied hinauf urkundlich nachgewiesen wor-
den war.
». Lang, ?<up|>L S. AI u. A% — W.-B. d, Kgr. Bftyern , IT. TS u. t, Wölclterii, Abtl. 2.
- r. Hffntf, Luyer. Adel. T«b. »ti tt. 8. 30.
FiSseUfü. Im Kgr. Preussen anerkannter und erneuerter Adels-
stand. Diplom vom 12. März 1787 fUr Friedrich lleiuricb Dietrich
V. Essellen, k. prcuss. Justizrath und Herrn auf Krengeldanz und
Krewinkel im Cleveschen. — Derselbe gehörte zw einem westphäli-
schen Adelsgeschlechte und von seinen und den Nachkommen des
k. preuss. Landrichters nnd Jastizraths \\ Essellen zu Bochum haben
Mehrere in k. preuss, Staats- und Militairdiensten gestanden.
r. HtmacJk, 1. 8. .Hl. — N. I ! (« u. 146 m, V. S. 149. — frh. r, l^tt^-
&«/", r. 8. W9. — W.-B. tl, Preii- ■■ — Ä'turjicA**, IIT. 8. 133.
Essen^ auch freiherreii und 4irak-ii, (Stammwappen: in Silber ein
V
I
— 163 —
Bchrftglinker, schwarzer, mit drei goldenen Rauten belegter Balken).
Altes, ursprünglich westphälisches Adelsgeschlecht, eines Stammes
und Wappens mit den v. Düngein, s. Bd. IL S. 595 und den v. Eickel,
S. 63, welches am Niederrhein und in der Niederländischen Pfovinz
Geldern begütert wurde, zeitig nach Curland, Liefland, auf die Insel
Oesel und nach Schweden, wo dieselbe den Freiherrn- und Grafen-
stand erlangte, kam und im 17. Jahrb., so« wie' in der ersten Hälfte
des 18. Jahrb. im Brandenburgiscben, in der zweiten Hälfte des 18.
Jahrh. aber in Westpreussen und in Pommern angesessen war. —
Friedrich Wilhelm v. £., k. preuss. Oberst, besass nach der Mitte des
18. Jahrh. Gross- Yolz im Kr. Rummehburg; Peter v. £. war im An-
fange dieses Jahrh. k. russ'. General der Infanterie und Gouverneur zu
Petersburg und ein k. preuss. Major v. £. kommt 1815 als Comman-
dant von Memel vor und starb 1818*.
Brüffgtma^^^, l. 9. Uptst. — Hupet, Materialien, 1788 S. 203. — v. Firks, Ursprung dea
Adel« in den OsUeeprov. 8. 157. — N. Pr. A.-L. ir. S. 145: ^ Frh. ». Udebur, l. 8. 2Q9
0. ill. 0. U9. — 8i0bmaeh4r, V. 35.
' Emtn, MIe «nd Ritter. (Schild der Länge nach getheilt : rechts
in Gold ein rothes Füllhorn und links in Silber auf grünem Dreibügel
ein Weinstock). Reichs* Ritterstand. Diplom vom 26. März 1706
fAr Franz E., k. schwedischen Hofgerichtsrath, mit dem Prädicate :
Edler von. — Derselbe, aus einer angesehenen Greifswalder Familie
stammend, setzte den Stamm fort und von seinen Nachkommen be-
sass der Landschaftsrath v. Essen, gest. 1834, das Gut Nadrense im
Kr. Ueckermünde.
N. Pr. A.- L. II. 8. 145. - Frh. v. Ledebur, 1. 8. 209 u. III. 8. 249. ,
Esseiij Esseniiis v. Essen (in Silber ein das Feld ganz überziehen-
des Kreuz). Reichsadelsstand. Diplom vom 30. Dec. 1767 für Au-
gust Franz Essenius, knrsächs. Legationsrath und am k. polnischen
Hofe accreditirten Jlesidenten. — Die Notification dieser Erhebung
erfolgte in Kursachsen 28. Juli 1768. — Der Stamm wurde fortge-
setzt und das Geschlecht g^fiört jetzt zu dem Adel der freien Stadt
Frankfurt a. M.
Handscliriftl. Notizen. — v. Htfner, frankftirter Adel.
Esser. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1774 für Chris-
tian Esser, k. k. Oberlieutenant bei dem Infant.-Regim. Gr. v. Deym.
Megerle 9. Mühlfeld, Erg&ns..Bd. S. 279.
I EssliBger. Scblesisches Adelsgeschlecht, welc^^es aus der ehe-
maligen freien Reichsstadt Esslingen, 2V» Stunde von Stuttgart,
stammte. Dasselbe wurde zuerst im österreichischen Schlesien begü-
tert, später aber liesscn sich Zweige auch in den Fürstenthümern
Breslau, Schweidnitz und Münsterberg, so wie auch in der Standes-
herrschaft Militsch nieder Im Breslauischen, wo Lohe schon 1558
der Familie zustand, wurde Bohrau im Kr. Strehlen das Stammhaus,
nach welchem sich das Geschlecht schrieb. — Nicolas v. Esslinger
und Bohrau (Bohre) war 1634 Hofmeister zu Militsch und mit Bar-
bara v. Lüttwitz vermählt. Die Familie blühte in das 18. Jahrh. hin-
ein und besass noch 1719 Ober-BOgendorf im Schweidnitzischen.
Später ist der Stamm erloschen.
Sinapiu», I. 8. 851 u. II. 8. 614. — Gauhe, II. 8. 264. — N. Pr. A.-L. II. 8. 145. —
Frh. V. Udebur, I. S. 209. — Siebmaeher, I. 51 : Die Sssllnger, Schlealaeh.
11*
— 164 —
Esslingfr ?. Esslingen. Erb]änd.-östcrr. Adelsstand. Diplom von
1853 fttr Jacob Esslinger, k. k. Artillerie-Hauptmann, mit dem Prä-
dicate: v. Esslingen.
AugRb. alltc. Zeit. 1853.
Essmeister. Ein in Nioderösterreich nur von 1473 — 1513 vorge-
kommenes Adelsgeschlecht.
Wi$.if/rUl, 11. S. 432. ^
« l^terhÄiy-Cialantlia^ (Irafeii und Krsten. Reichsgrafen- und Für-
stei>stand. Grafendiplom vom 10. Aug. 1626 für Niclas E., Freih.
v. G., vom 17. Nov. 1683 für Johann (III.) E., k. k. Kämm., Gene-
ral etc. für sich, seine Nachkommen und seine Agnaten und Für-
stendiplom vom 7. Dec. 1687 für Paul (IV.) Gr. E, — Schloss und
Herrschaft Galantha im Pressburger Comitate, von welcher Besit«
zung die Familie das Prädicat führt, kamen 1421 in dieselbe und
10. Aug^ 1G26 erlangte das Geschlecht, in Folge des Besitzes der
Herrschaft Forchtenstein, den Titel : Erbgrafen zu Forchtenstein. —
Eins der ältesten, durch viele seiner Sprossen berühmtesten und
durch grossen Güterbesitz vornehmsten, edlen Geschlechter Ungarns,
als dessen Stammvater Paul Estoras genannt wird. Derselbe, der
Sage nach ein Sohn des Heerführers der Hunnen Enrs oder Eörs,
wurde 969 getauft und erhielt den Namen Paul, behielt aber mit sei-
nen Nachkommen den Namen Estoras bei. Die Gemahlin desselben
soll die Tochter des ungarischen Fürsten Aba III., Serena, gewesen
sein, welche in der Taufe Christine genannt wurde. — Die genealo-
gischen Verhältnisse der Familie sind von einem Nachkommen Pauls,
Ludwig Estoras,-'an, welcher, Feldherr des Königs Salomon I. in Un-
garn, um 1070 vor dem jetzigen Belgrad blieb, bekannt und finden
sich nach den besten, unten angegebenen Quellen aus dem 18. Jahrb.
wohl am übersichtlichsten und kürzesten in den deutschen Grafen -
häusern der Gegenwart zusammengestellt, auf welche hier verwiesen
wird. Ludwig's zweiter Sohn, Michael Estoras, rettete dem König
Ladislaus, dim Heiligen, als Oberst der königlichen Leibwache in ei-
ner Schlacht mit den Cumanen um 1090 das Leben und erhielt als
Belohnung 1095 zuerst das Wappen, welches die Familie noch führt:
in Blau einen rechtsgekehrten, gekrönten, goldenen, in der rechten
Pranke einen Säbel emporhaltenden Greif. Dieses Wappen wurde
später, 1225, durch Königl. Diplom für Matthias Estoras dadurch ver-
mehrt, dass der Greif in die linke Pranke drei Rosen erhielt und auf
einer goldenen, königlichen Krone zu stehen kam. Von den Nach-
kommen desselben erhielt Nicolaus I. v. Estoras 1421 die obenge-
nannte Herrschaft Galantha und von Nicolaus L in der 7. Generation
stifteten die drei Gebrüder Daniel I., Paul III. und Nicolaus H., —
Söhne des 1595 verstorbenen Franz IV., welcher zuerst mit dem Na-
men Esterhäzy vorkommt, früher sich aber Estoras Baro de Galan-
tha schrieb, — drei Linien: die ältere oder erste Hauptlinie zu Czess-
nek, die mittlere oder zweite zu Zolyom oder Altsohl und die jüngere
oder dritte, spftter fürstliche, zu Frakno oder Forchtenstein und die
aus dieser hervorgegangene gräfliche Nebenlinie zu Papa. Die Ein-
— 166 —
theilang in diese drei Hauptlinien, welche sämmtlich fortblühten, bat
bis aaf die neuere Zeit bestanden, in weicher dieselbe etwas verändert
worden ist Man theilt nämlich jetzt den Stamm EsterhÄzy-Galantha
in vier Häuser. ein: in das Haus Forchtensteih, Hallewyl, Altsohl und
Czessnek: Das Hans Forchtenstein zerfällt in zwei Linien, die ältere,
forstliche, und die jüngere, gräfliche, welche Letztere aus einem äl-
teren und jüngeren Zweiga besieht. Die Häuser Hallewyl und Altsohl
haben .keine Unterabtheilungen, das Haus Czessnek aber hat sich in
eine ältere and jüngere Linie geschieden. — Der reiche Güterbesitz,
in welchen der Stamm im Laufe der Zeit gekommen ist, kann hier
nicht vollständig angegeben werden : es genüge von demselben anzu-
ftlhren: in Ungarn die Herrschaften Gs&kvar, Dotis, Gesztes, Papa,
Ugod, Devecserund Mezzölak; die Herrschaft Tallos; die Herrschaf-
ten Landschütz und Wartberg und Frankno; die Herrschaft Gro-
deck etc. in Russland: die Herrsch. Därda und Gattendorf; die
Herrsch. Z^lez, Megyer und Yisk; die Herrsch. Szombathhely und
Czessnek im Yessprimer Comitate, Säfrod im Stuhlweidsenburger und
Bressing im Oedenburger ('omitate; in Siebenbürgen: die Herrsch.
Gyalu, Obräzso, M6ts; die Güter Ikl6d,.Szt&na, Zamosfalva und
Abasfalva; in Niederösterreich die Herrsch. Schwarzenbach und Pot-
tenstein; in Bayern die. gefürstete Grafschaft Edelstetten; in Baden
äi6 Herrsch. Gailingen etc. etc. — Wie über die fortlaufenden Stamm-
reihen der sämmtlichen Linien des Hauses Esterhdzy v. Galdntha und
Aber die genealogischen Verhältnisse derselben bis 1854 nach dem
oben Mitgetheilten die deutschen GVafenhäuser im Falle des Bedarfs
die genauesten Nachweise ergeben, so ist hinsichtlich des neuesten
Personalbestandes des so gliederreichen Stammes auf die letzten Jahr-
gänge des Gothaischen genealogischen Taschenbuchs und des genea-
logischen Taschenbuchs der gräflichen Häi^ser zu verweisen und es
kann hier nnr auf die jetzigen Häupter der Familien und auf diejeni-
gen Sprossen der Familie Rücksicht genommen werden, welche für
die spätere Geschichte des Stammes von besonderer Bedeutung wer-
den können. Es mögen daher nachstehende Angaben hinreichen:
Haus Forchtenstein Aeltere, fürstliche Linie: Paul Anton Fürst
E-terhazy v. Galäntha, geb. 1786, gefürsteter Graf zu.Edelstetten,
Herr zu Forchtenstein, k. k. Kämm, und w. Geh. Rath, folgte seinem
Vater, dem Fürsten Nicolaus, 1833, verm. 1812 mit Prinzessin The-
rese zu Thurn und Taxis, geb. 1794, aus welcher Ehe, neben zwei
Töchtern, ein Sohn entspross: Prinz Nicolaus, geb. 1817, k. k.Kämm.
und Rittm. in d. A., verm. 1842 mit Lady Sarah Frederica Caroline,
des George Child VilliersEarl of Jersey Tochter, gest. 1853, aus wel-
cher Ehe eine Tochter und 3rei Söhne stammen, die. Prinzen: Paul,
geb. 1843, Rudolph, geb. 1844 und Nicolaus, geb. 1851. — Jüngere
Linie. Aelterer Zweig: Nicolaus Graf v. EsterhÄzy, Freih. zu Ga-
läntha, Erbgraf zu Forchtenstein, geb. 1804, Sohn des 1856 verstor-
beneu Grafen Nicoiaus, k. k. Kämm, und w. Geh. Rath, Herr zu Cs4k-
var, Dotis, Gesztes, Papa, Ugod, D^vecser und Mezzölak, verm. 18Ö9
mit der Erbtochter des letzten Grafen Maximilian v. Plettenberg-Wit-
— 166 —
tem zu Mietingen, Maria Grf. zu Plettenberg-Mietingen, geb. 1809,
Besitzerin der plettunbergschen Güter, aus welcher Ehe, nach deren
Vollziehung Graf Nicolaus den Namen Esterb&zy-Plettenberg annahm,
drei Söhne entsprossten, de Grafen Paul, geb. 1834, Maximilian, geb.
1837 und Nicolaus, geb. 1839. — Jüngerer Zweig: Gr. Michael, geb.
1794, Herr der Herrschaft Tallos, k. k. Kämm., verm. 1817 mit So-
phie Freiin op dem Hamroe,. genannt v.' Schopping, verw. Grf. v. Fünf-
kirchen, gest. 1844. — Von den beiden Brüdern des Grafen Michael,
dem Grafen Joseph, gest. 1847 und dem Grafen Carl hat Letzterer
den Mannsstamm fortgesetzt. Derselbe, gest. 1856, Herr zu Frakno,
k. k. Kämm. u. w. Geh. Rath, gewesener .Obergespan des raaber Co-
mitats, vermählte sich 1820 mit Antonie Freiin v.Per^nyi, gest. 1847
und aus dieser Ehe stammen drei Söhne, die Grafen Anton, Franz und
Ernst. Graf Anton, geb. 1820, Herr zu Hodj im pressburger Comi-
täte, k. k. Kämmerer, vermählte sich 1 84Ö mit Vera Fürstin v. Trou-
betzkoi, aus welcher Ehe zwei Söhne stammen, Michael, geb. 1853
und Franz, geb. 1856; Graf Franz, geb. 1823, ist k. k. Major in d.
A. und Graf Ernst, geb. 1826, vermählte sich 1854 pait Euphemie
V. Tengoborsky. — Haus Hallewyl:. Graf Valentin, geh 1814, Sohn
des 1838 verstorbenen Grafen Valentin aus der Ehe mit Anna Grf.
Weissenwolff, k. k. Kämm. u. Geh. Bath, a. (s Gesandter u. bevoUm.
Minister am k. russ. Hofe. Ein Bruder seines Vaters, Graf Ladis-
laus, geb. 1797, k, k. Kämm., ist Herr der Herrschaft Grodeck etc.
in Russland. — Haus Altsohl: Graf Casimir, geb. 1803, Sohn des
1829 verstorbenen Grafen Johann Nepomuk' Casimir, Herr auf Zölyom
und Dobronyiva, k. k. Kämm., verm. in erster Ehe mit Leopoldine
Grf. Sz&päry^ gest. 1838 und in zweiter mit Aspasia Freiin v. Mont-
val, geb. 1804. Aus der ersten Ehe entsprossten drei Töchter, aus
der zweiten aber eine Tochter und ein Sohn, Graf Daniel, geb. 1843.
— Haus Czessnek: Aeltere Linie :^ Graf Aloys, geb. 1780, Sohn des
1840 verstorbenen Grafen Johann Nepomuk aus der Ehe mit Agnes
Grf. V. Qan£fy, k. k. Kämm, und Oberstlieut. in d. A., verm. 1818 mit
Johanna Grf. v. Batthy&ny, geb. 1797. Die vier Brüder desselben
waren und sind: Graf Geor^, geb. 1781, k. k. Kämm., Geh. Rath und
Ober-Stabelmeister, verm. 1808 mit Caroline Grf. v. Praschma, gest.
1846; — Graf Michael, geb. 1783, verm. 1817 nnit Antonia Freiin
V. Schröflfl-Mannsberg; — Graf Dionys, geb. 1788, verm. 1824 mit
Caecilie Grf. v. Haller; — und Graf Ladislaus; geb. 1790, k. k. Kämm,
und Hofrath bei der vormal. siebenbürgischen Hufcanzlei. Die Gra-
fen Georg, Michael und Dionys haben den Stamm fortgesetzt. Vom
Grafen Georg entsprossten zwei Söhne : Graf Georg, gest. 1856, k. k.
Kämm., Geh. Rath, a. o. Gesandter u. bevollm. Minister ain k. preu^s.
Hofe, verm. mit Luise, des Herzogs Anna Ludwig Ferdinand v. Ro-
han-Chabot Tochter, geb. 1824, aus welcher Ehe, neben zwei Töch-
tern, ein Sohn, Graf Georg, geb. 1848, stammt und Graf Carl, geb.
1820, k. k. Kämm. Vom Grafen Michael stammen vier Töchter und
drei Söhne, die Grafen: Stephan, geb. 1822, Anton, geb. 1825 und
Franz, geb. 1829 und vom Grafen Dionys eine Tochter und drei Söhne,
— . 167 —
die Grafen Johann, geb. 1825, Michael, geb. 1826 nnd Kolomann,
geb. 1831, verm. mit Pauline Grf. Bethlen v. Bethlen, geb. 1834. —
Jftngere Linie: Graf Joseph, geb. 1799, Sohn des Grafen Joseph,
Tormahlt 1823 mit Rosalie Freiin y. Barthodiosky , ans welcher
Ehe ein Sohn, Graf Geiza, geb. 1834, stammt. Die vier Söhne seines
'Vaters-Bruders, des Grafen Emmerich, gest. 1838, sind die Grafen:^
Paul, geb. 1804, k. k. Rittm. in d. A., verm. mit Antonie Grf. Yiczay,'
geb. 1812; Emmerich, geb. 1808, k. k. Rittm. in d. A.; Alexander,
geb. 1810, k. k. Kämm, und Oberst ad honores in Pension und Graf
Ladislaus, geb. 1812, k. k. K&mmerer u. Rittm. in d. A., verm. mit
Elisabeth Freiin v. Orözy, geb. 1822. Von diesen vier Brüdern ha-
ben die Grafen Paul und Ladislaus Nachkommenschaft.
Imkof^ Not. Proe. Germ. Lib. V. c. 24 S. 276. — Trophaenm nobiliii. et antiquiss. Do-
mos Estoruianae, Vieniiae HOO. - Illustres Bsterbasiaaae Gentis beroes, Tyrnaviae. 1727.
— ZtdltTy VIII. 8. 11187. — leupold, 1. 6. 985-325. mit Diplomen oud AbneiitafcJ. — Wia*--
friU, II. S. 432—464, mit 3 Ahnentafeln. — Jaeobiy 1800, I. S. 521-523 o. II. S. 200 o. 201.
— 9. Lang, S. 2—4. — Megerle 9. MühlUld, 6. 4 u. 5 n. ErgÜos.-Bd, 8. 8 — Schmui», I.
8. 334—337. — Allg. gcneal. u. SUats-Handb. 64-. Jabrg. 1824. I. 8. 274>279. — Dovtsche
Gnfeah. d. Gcgenw. III, 8 104 112. — Frh. 9. Ledtbur, lll. 8. 249. — Gothaisches ge--
«•ml. Taschenb. 1859 8. 122 u. 123: unter Berufung auf 1836, 8. 99. und 1848, 8. 124. — Ge-
aeal. Tasehenb. d.'gr&A* Häuser, 1859 8. 247—253. — Siebmacher, V. 5. — Suppl. la Slebm.
W..B. I. 31, VIII. 1 u. XII. 20. — r«rfl/, II. 113. - W.-B. d. Kgr. Bayern, I. 3 «. v. WÖI-
ekcra, Abth. 1. — W.-B. d. osterr. Monarch. Bd. I.— Mfrtly Bd. I. —».Befntr^ hoher Adel,
Firsten B. v. G. nnd krainer Adel, 8. 27. — lllusti. deutsehe Adelsrolle, 1. Tab. % Nr. 7 u.
8. 20—22.
• Esfeno^ (Srafea. Altes, französisches Grafengeschlechti aus wel-
chem 1789, bei dem Ausbruche der Revolution, Glieder naeh Preus-
'sen kamen. Einer derselben wurde 1798 k preuss. Kammerherr.
* N. Pr. A.-L. II. S. 146.
Ettken^ s. Esken, S. 161.
\ Esttc^, FEstocq, auch trafen. Reichs-Grafenstand. Diplom vom
7. April 1744 für Johann Hermann v.L'Estocq, k. russ.Geh.Rath etc.
— Französisches, aus der Picardie und Champagne stamiiiendes Ge-
schlecht, dessen protestantische Linie nach Aufhebung desEdicts von
Nantes sich nach England, Schottland und später nach Deutschland,
namentlich nach Hannover, begab. Die Familie wurde zuerst durch
das bewegte Leben des oben genannten Grafen Johann Hermann, geb.
1692 zu Celle, bekannt, welcher ohne Nachkommen 7. Sept. 1767 zu
Petersburg starb. — Mehrere Sprossen des Stammes kamen in Preus- .
seu zu hohen Ehrenstcllen und zu denselben gehören namentlich An-
ton Wilhelm und Ludwig Heinrich, v. L'E. Ersterer, geb. 1738 zu
Celle, der Sohn des in demselben Jahre als Oberstlieutenant in die k.
preuss. Armee eingetretenen, aber bald verstorbenen v. L'E. aus der
Ehe mit einer v. Grabow, wurde von einem Oheime, welcher k. preuss.
Kriegsrath undCanzler der Universität Königsberg war, erzogen, trat
in die Armee 1758 ein, stieg von Stufe zu Stufe, nahm als General
der Cavallerie und Gouverneur von Breslau 1814 seinen Abschied
und starb 1815. Unter den Augen des Königs Friedrich II. in Zie-
tben's Schule gebildet, wurde er einer der ausgezeichnetsten Führer
der Reiterei und zeichnete sich in vielen Schlachten, besonders aber
bei Eylau aus, wo er namentlich zum Ausschlage der Schlacht bei-
trug. Aus seiner Ehe mit einer v. Koppelow, welche als Wittwe Ober-
hofmeisterin der Prinzessin Wilhelm wurde, entspross ein Sohn, wel-
— 168 —
eher als k. preuss. Major aus dem activen Dienste trat und Hofmar-
achall des Grossherzogs von Meklenburg-Strelitz wurde, später aber
diese Stellung aufgab und sich in derOberlausUz mit Ebersbach, Gir-
bigsdorf, Kiessingswalde und Ober-Neundorf bei Görlitz ankaufte. —
Ludwig Heinrich v. L'K., 8. oben, ein Neffe des Generals Anton Wil-
h^m V. L'E., trat 1*815 als k. preuss. Generafraajor aus der Armee,
war dann Ministerresident mehrerer deutschen Rundesfürsten am k.
preuss.. Hofe und starb 1837. Ein Sohn desselben, Ernst v. L'E. war
am diese Zeit k. preuss. Regierungsrath in Merseburg.
N. Pr. A.-L. 11. S. 146 u. 147. — Diplom. Jahrb. f. d. preii««. Staat, 1841. 2. Abth. 8. 71f.
— Frk. V. Ledebur, I. 8. 209 u. 111. 8. 249. — Schlesisches W.-B. Nr. 202.
• EsterfT (in Roth eine schrägrechts gelegte, doppelte, silberne Li-
lie). Altes, braunschweigisches, urkundlich schon 1239, 1247, 1251
und 1281 vorkommendes Adelsgeschlecht, nach Pfeffing.er, wofür al-
lerdings das Wappen spricht, eines Stammes mit der Familie v. ^Schack, .
8. den betreffenden Artikel. Die Familie v. Schack besass nämlich
das Gut Estorff (Estorp) im Braunschweigischen, nach «welchem sich,
laut Urkunden von 1200 und 1342, Glieder dieses Geschlechts nann-
ten. — Mangold v. E. wird 1281 als Burgherr zu Jiüneburg, und Con-
rad V. E. mit der gleichen Wtirde 1307 aufgeführt; Ludolph v. E.
war 1448 Dompröpst zu Halberstadt'und ein anderer Ludolph v. E.
1507 hers.brannschw. idneb. Geh. Rath, Grossvogt zu Celle und Haupt-
mann zu Winsen; Emerentia Cathariiia v. E. stand von 1642 — 1667' ,
und Dorothea Emerentia v. E. von 1-722 — 1731 dem Stifte Ebsdorf
als Aebtissin vor; Ludolph Otto v. E. starb 1691 als Abt zu St. Mi-
chaelis in Lüneburg und erster Landschafts-Director und Dietrich
Hartwig 1700 als Dompropst und. Senior zu Havelberg, kurbrandenb.
Kriegs-Oommissar und Director des Priegnitzschen Kreises; Otto
V. E. war 1729 k. grossbrit. Hofrichter zu Celle und Landrath etc.
etc. — Die Familie, deren ältester lüneburgischer Lehnbrief von
1487 ist und welche 1533 das von denen v. Hitzacker 1292 erkaufte
Gut Veersen freiwillig dem Landesherrn zu Lehn auftrug, hat fort-
jseblüht und gehört jetzt im Kgr. Hannover durch Besitz der Güter .
Barnstedt, Veersen, Teiendorf und zweier Güter, wie in Netze, so
auch in Bleckede zu dem ritterschaftlichen Adel der Lüneburgiscben
Landschaft. Sprossen desselben haben mehrfach in der k. hannov.
und* k. preuss. Armee gestanden. Neuerlich ist die Familie auch in
Westpreussen, Posen und Franken begütert worden.
J. Burmeixter, Genealogia familiae Estorfioritm. Hamburgi, 1616, fol. — Pfe/fingery I.
S. 4.13—442. — Gauhe, I. 8. 508 u. 509. — Schmidt, Beitrüge zur Geschichte des Adels, 1.
8. 182 u. 1^3 u. U. 8. 809. — N. Pr. A.-L. V. 8. 149. — Frh. v. d. Kn^aebtck, 8. 126. —
Frh. 9. Ledcbur, I. 8. 209. - Siebmacher, I. 184. — Köhler, Abhaudl. vom silbernen, 1516
tu Alt-Oettiiig ▼erlobten Schiffe. Tab 1 Nr. 4 nnd 8. 24. — v. Meding, 1. 8. 149 u. 150. —
W.-B. d. Kgr. Hannover, C. 8 u. 8. 3. — Kneschk«^ II. 8. 140-142.'
EstorlT; Est«rp (in Grün ein oben und unten abgehauener, schräg-
rechts liegender und an jeder Seite zweimal geasteter silberner Baum-
stamm). Altes, bremensches, zum Adel im Kedinger Lande gehören-
des Geschlecht, welches in der ersten. Hälfte des 18. Jahrb. erloschen
sein soll und welches, wie schon die Wappen ergeben, mit der im vor-
— 169 ~
stehenden Artikel besprochenen lünebnrgischen Familie dieses Na-
mens in keiner Staromverwandtscbaft gestanden bat.
Mu<hard, 8. 229. - Gauht, T. 8. .'.OS. — Frh. v, Krohne, l. 8. 284 u. 285. — p. Mfeding,
r. 8. 160. - 8upi>l. XU Sioüin. W -B. V. 16. .
EtoehfeM, s. Brandbuber v. Etscbfeld, Bd. II. S. 17.
Ettenberg^ s. Biermann v. Ettenberg, Bd. I. S. 426.
Ettenreich^ Ritter. (Scbild geviert: 1 und 4 in Gold der kaiser-
liche Reicbsadier und 2 und 3 in Roth zwei verschlungene Hände und
Ober denselben eine Bürgerkrone). Erblftnd.-österr. Ritterstand. Di-
plom von 1853 für Georg Ettenreicb, Btlrger in Wien, in Anbetracht
der mntbigeu Bcibülfe zur Abwehr des am 18. Febr. 1853 gewagten
meuchlerischen Attentates auf Sr. Maj. des K. Franz Joseph 1. von
Oesterreich geheiligte Person.
Ban<Uebnm. Notis.
Ettenreicher ?. Ettenreich. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1755^ ftir Heinrich Ettenreicher, Tuchhändlfe'r, wegen Monturs-
Tflcher-Lieferung, mit dem Prädicate: v. Ettenreich.
Megerte v. Mühtfeldy 8. 179.
Ettinghansen^ auch RUter. Erbländ.-österr. Adels- und Ritter-
stand. Adelsdiplom von 1812 ftlr Constantin Ettinghausen, k. k. Ge-
neral-Feldwachtmeister und Ritterstands-Diplom von 1857 für A.
Y. Ettinghansen, k. k. Regiernngsrath und Professor an der Universi-
tät zu Wien.
Megtrl« v. Mühlfeld, Erg&Dz.-Bd. 8. 279. — Augsb. aUg. Zeit., 1857.
Ettinghaasen ^ iettinghaascn ^ s. Brunnen, zum Brunnen,
Bd. II. S. 108.
Ettnanasderf. Altes^ meissensches, erloschenes Adelsgeschlecht,
welchea^wie Gauhe angiebt, ganz verschieden von den meissenschen
Familien v. Erdmannsdorf und Erckmannsdorf war. — Herte and
Heinrich v. E. waren 1476 im Comitate des Herzogs Albrecht zu Sach-
sen auf der Reise nach Palästina, wie Müller, Annal. saxonic. S. 42
erzählt, und Asmns v. Ettmannsdorf besass noch nach Gauhe um die
Mitte des 16. Jahrb. die Rittergüter Gross-Städteln, Keschwitz und
Gossa im Meissenschen. — Knauth erwähnt die Familie nicht und
Gross- und Klein-Städteln und Gaschwitz (ein Dorf Keschwitz in Sach-
sen ist nicht bekannt) waren einst in der Hand der Familie v. Erd-
mannsdorff. So könnte denn Gauhe wohl geirrt und die von ihm An-
geführten zu letzterer Familie gehört haben.
Gauh€y II. 8. 262.
EUnayer ?. Adelsbarg, auch Ritter. Erbländ.-österr. Adels- und
Ritterstand. Adelsdiplom von 1812 für Anton Ettmayer, Buchhalter
derGalizischen Provinzial-Staatsbuchhaltung, wegen 50jähriger Dienst-
leistung, mit dem -Prädicate-; v. Adelsburg und Ritterstaudsdiplom
von 1822 für denselben als jubilirten Galizischen Provinzial- Staats-
buchhalter. Der Stamtii wurde fortgesezt und Andreas E. Ritter v. A.
war 1835 k. k. Kreishauptmann zu Tarnow in Galizien.
MegerU v. Mühl/gld, 8. 179 u. Krgini.-Bd. 8. 137. - , . '
Ettecr and Elterite^ RittoA BiVhaffscher lUtterstaud. Diplom von
— .170 —
1708 für Johann Christoph Ettner, ){. k. Rath, mit dem Prädicate:
V. Ettner und Eiteritz.
MegerU 9. Mühlfeld, Krgäuz.-Bd. 6. 137.
Etsbach^ Etibaeh ▼« Buckenbarg. Niederrheinisches Adelsge-
schlecht, welches schon 1440 Dtickenburg im jetzigen Kreise Opla-
den besass und im 16 — 18. Jahrh. auch aridere Güter ami^iederrhein
inne hatte. Im Anfange der ersten Hälfte des 17. Jahrh. stand der
Familie im Bentheim'schen das Gut Langen zu, welches noch 1780
Eigenthum derselben war. Spätere Besitzungen sind nicht bekannt.
V. Haustein, I. 8. 398 u. d. 430. — Fahne, I. 8. 96 u. Tl. S. 39. — Frh. v. LedeOur,
I. 209.
Etxd^rf^ Eitwt, auch Freiherren und firafea. (Stammwappen:
in Silber ein mit den Hinterläufen auf einem grünen Dreihügel ste-
hender, mit den Vorderfüssen springender, rother Hirsch). Reichs-
freiherrnstand. Diplom vom 17. Juli 1684, nach anderen Angaben
vom 23. Juli 1682, für Georg Carl v. E., Vicedom und Landschafts-
Präsidenten, und Reichsgrafenstand: Diplom im Kurpfälzischen
Reichs- Vicariate vom 19. Aug. 1790 nachv. Lang für Ludwig Adam
Freih. v. E., Domherrn zu Freising und Regensburg etc. mit seinen
zwei Hrüdern, Johann Nepomuk, kurpfälz. Geh. Regier. -Rathe zu
Landshut und Pfleger zu Kirchberg und Gottlieb, Vicedom zu Ellwan-
gen. Dagegen nehmen Andere an, dass der Letztere dieser Brüder
Franz Xaver geheissen habe, kurpfälz. Kämm., Geh. Rath, Vicedom
und Landschafts-Präsident gewesen sei und dass von ihm die jetzigen
Sprossen der gräflichen Linie abstammten. — Die Familie v. Etzdorif
ist ein altes, thüringisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen
Stammhause im Amte Eisenberg- des Herzogthums Sachsen-Altenburg
— Heinrich Ezelsdorf, Ritter, kommt urkundlich als Zeujjt bereits
1270 vor und 1274 überliess derselbe seine beiden fiöfe inEisenberg
dem Landgrafen Albrecht in Thüringen, welcher diese Höfe dem Klos-
ter zu Eisenberg schenken wollte. Balthasar v. E. lebte um 1496
und die Brüder, Hans Heinrich und Melchior v. E. besassen 1547
die Güter Behmen im Weimarschen und Herrschdorf im Meiningen-
schen. Die Söhne der Letzteren, Joachim und Wilibald, schlössen
ihrer Besitzungen wegen 1575 einen Vertrag; Heinrich v. E. warum
diese Zeit hbrz. sächs. Coburg. Rath und Rentmeister; Friedrich 1588
Hauptmann zu Jena und Christoph in demselben Jahre Amtmaun zu
Römhild. Hans Wilhelm v. E. starb 1640 als Gräfl. Stolbergscher
Haus- und Forstmeister und Hans Friedrich und Heinrich v. E. hat-
ten noch 1670 mehrere Güter im AUenburgischen inne. Um diese
Zeit war Georg Friedrich v. E. h. sachs. gothaischer Obersteuerein-
nehmer und Oberkriegscommissar. Von der zahlreichen Nachkom-
menschaft desselben kam ein Sprosse nach Bayern, wo als erstes
Glied der Familie Johann Georg V. E., verm. mit Anna v. Weise, genannt
wird. — Ausser den Besitzungen in den thüringisehen Landen wurde
das Geschlecht auch in Franken ansässig und gehörte zu der reichs-
freien Ritterschaft des Cantona Ottenwald. In Bayern kam zuerst
das Gut Weyhenatephan in die Band desselben und nach diesem Gute
— 171 —
sehrieb sich aach die Familie, später erwarb sie auch Pfetrach etc.
— Von der freiherrlichen Linie lebtep gegen Ende des 18. Jahrb.,
als Siebenkees schrieb^ die Freiherren Johann Nepomuk Joseph und
Franz Gottlieb. Ersterer war kurpfalz.-bayer. Kfimm.-, Geb. undRe-
gi^rnngsrath zu Lahdshut und der Landschaft in Bayern Verordneter
des Rentamts Straubing und wurde 1785 in die Reichsritterschaft d es
Cantons Ottenwald aufgenommen, nachdem Letzterer, kurbayer.
Kämmerer, Geh.- und Regierungsrath zu Straubingeh und dann kur-
mainz. und FOrstl. Ellwangscher Geh. Rath und Vicedom zu Ellwan-
gen, der genannten Ritterschaft schon 7. Juni 1 780 einverleibt wor-
- den war. — Beide sind nach Allem die oben erwähnten Mitempfäuger
des Grafendiploms, was Siebenkees nicht gewusst hat, da er von der
grftfl. Linie nur den Grafen Ludwig Adam angeführt hat. — Die gräf-
liche Linie hat in Bayern fortgeblüht und nach v. Lang waren in die
Adelsmatrikei des Königreichs Bayern eingetragen: Ludwig Adam
Gr. ¥. E., s. oben, geb. 1739, k. bayer. Geh. Rath, Senior und Jubilar
des Hochstifts Regensburg und die fünf Neffen desselben, die Grafen ;
Joseph Maria, geb. 1763, Herr auf Pfetrach, k. bayer. Kämm., früher
^ Regierungsrath in Landshut, Carl Wilhelm, geh, 1766, k. bayer.
Kämm, und quittirter Hauptmann, Joseph Anselm Igna2, geb. 1775,
Maria Sigmund, geb. um 1778 und Franz Wilhelm, geb. 1782. —
Was den späteren Personalbestand der gräflichen Linie anlangt, so
hinterliess Franz Xaver, s. oben, aus erster Ehe mit Maria Grf. v. Fng-
ger-Göttersdorf zwei Söhne, den Grafen Carl, geb. 1766, welcher spä-
ter als k. bayer. Kämm, und Hauptmann ä la suite und als kinderloser
Wittwer in Landshut lebte und den Grafen Joseph Maria, gest. 1 848,
k. bayer. Kämm., Regierungsrath etc., verm. in erster-Ehe mit Maria
' Theresia Grf. Hörl v. Watter^dorf und in zweiter mit Maria Anna
f. Nagl. Aus der ersten Ehe entspross Grf. Caroline, geb. 1797,
verm. 1817 mit Carl Theodor Gr. v. Holnstein, k. bayer. Kämm, und
Regierungs-Rath und aus zweiter Ehe: Graf Joseph, geb. 1807, k.
bayer. Kammerjunker, verm. 18*13 mit Adriana Grf. Balbi, aus wel-
cher Ehe Grf. Anna, geb. 1844 und Graf Joseph, geb. 1846, sUm-
men. — Aus einer adeligen Linie der Familie stammte Carl v. E.,
welcher als Generalmajor in der k. württerab. Armee stand, im Pen-
sionsstande 1837 starb und zwei Töchter, Frl. Dorothee, geb. 1799
und Wilhelmine, geb. 1804 und einen Sohn, Carl, geb. 1806, hin-
terliess.
Sehannat, 8. 75. — Vatenf. Konig, ITT. 8. 276—288. - Oauhe, T. S. 509 n. 510. — Allg.
hwtor. Lexic. II. 8. 196. — Zedier, VIII. 8. 2046. — Biedermann, Cantoii Ottenwnld, T«li.
300. — r.. Lang, 8. 24 u. 25. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 147. — Caitt, Adcish. d. K>?r. Wiirtlem-
b«rg« 8. 417. — DeHUche Grafeiih. d. Qegcnw, I. J). 224 it. 225. — Frh. v. Ledehur, 1. 8. 210.
- Geneal. Taschcub. d. (iräll. Hau.sor, 1859 8. 257 unter Berufung auf 1856 8. 21B u. hisior.
Handb. «u demselben, S. 203. — Siehmacher, U 156; ▼. Ktxdorf, roeh.inisch u. VI. 15: ver-
mehrt. — r. Meding, I. 8. 151. - Tyrojf, I. IG5^ Freih. v. B. und Siebenkees, I. 8. 358 u.
359.— 8uppl. zu Siebm. W. B. XII. 20.— W.-B. des Kgr. Bayern. I. .35 u. Xri."7: Gr. ▼. K.
W.-B. d. Siebs. Staaten, III. 90. — r. Hefner, bayer. Adel, Tab. 4 u. 8. 10; wortterob. Ad«'!,
Tab. S u. 8. 7; sächs. \dt:l, 8. 26 u. sohwarzburg. Adel, 8. 58.
Etiel. (Schild geviert mit Mittelschilde. Im blauen Mittelschilde
eine goldene Bardenharfe mit schrägrechts darüber gelegtem silber-
nem Wnrfspiesse. 1 und 4 in Silber ein schwarsei, schwebendes
— 172 —
Kreuz nnd 2 und 3 in Schwarz ein rother Pfahl). Im Königr. Preus-
scn erneuerter und anerkannter Adelsstand. Diplom von 1846 ftir
Franz August v. E., k. preuss. Generalmajor und Telegraphen-Direc-
tor. — Die Familie v. Etzel, ursprünglich O'Ethel geschrieben, ist
ein altes, irländisches Häuptlingsgeschlecht des' Königreichs Ulfter,
welches seine Abstammung von dem sagenhaften spanischen Helden
Mileagh herleitet, welcher in sehr frtlher Zeit ganz Irland eroberte
und die Sitze des Geschlechts O'Ethel lagen in der Gegend des heuti-
gen Londonderry, nordwestlich dieser Stadt an der Foyle-Bucht. —
An den jacobitischen Kämpfen auf Seiten der Stuarts betheiligt, wur-
den die O'Ethels nach der Schlacht am Boyne 1690 aus ihren Besit-
zungen vertrieben und zerstreuten sich, in der Zahl von vier Brüdern,
in Frankreich und den Niederlanden. Die beiden ältesten starben in
den Kriegen Ludwigs XIV. unbeerbt, die Nachkommen der Jüngeren
aber traten zur protestantischen Religion über und widmeten sich
dem Kriegs- und Seedienste der General-Staaten. Im 18. Jahrh. er-
loschen diese Nachkommen bis auf einen Sohn, welcher sich in Rot-
terdam niedergelassen und den Handelsstand ergriffen hatte. Um die
Mitte des 18. Jahrh. siedelte derselbe nach Bremen .über und erwarb
daselbst-als *Schiffscapitain und Schiffseigner das Gross-Bürgerrecht,
wobei er den Namen, in welchem bereits in Holland das h sich in z
verwandelt hatte, dadurch änderte, dass er das 0 zu demselben zog,
den Apostroph wegliess und dem gemäss das E'klein schrieb. Später
wurde derselbe in die Dienste des Königs Friedrich IL von Preussen
berufen, wodurch seine Nachkommen in das Preussische Heer kamen,
welchem sie sämmtlich angehörten und noch angefrören. Bei Erneue-
rung des Adelsstandes im Kgr. Preussen wurde die schon früher wie-
der aufgenommene Schreibart des Namens: O'Etzel in die einfa-'
chere, jetzt gebräuchliche: v. Etzel verändert Der obengenannte
Empfänger des Erneuerungs-Diploms starb 1850 nnd einer der zur
Zeit lebenden Gebrüder v. Etzel erwarb in Preus^isch-Litthauen die
Gütef Wittanten und Tlichen. •
Handschrift]. Notizen. - Frh. t. Ledehur, I. 8. 210 u. III. 8. »49.
Etiend«rfer, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von
1829 für Carl Etzendorfer, k. k. Präsidenten in Lemberg.
Haadoobriftl. Notiz.
Eaeii. Ein zum Adel der Mark Brandenburg, Ostpreussens und
Schlesiens gehörendes Adelsgeschlecht. Dasselbe besass im Kreise
West-Havel bereits 1665 und noch 1803 das Gut Retzow, erwarb in
Ostpreussen Rauschken im Kr. Osterode und Skandlack im Kr. Ras-
tenburg und hatte 1854 in Schlesien Jawornitz im Kr. Lublinitz inne.
— Mehrere Sprossen des Stammes standen in k. preuss. Diensten.
Ferdinand v. E. war 1806 Kriegsrath und Consul dirigens der Stadt
Habeischwert in der Grafschaft Glatz. Jn demselben Jahre war ein
w £• Oberst im Regiment Königin Dragoner, welcher 1815 im Pen-
staiystande starb. Ein Hauptmann v. E. stand im Regimente Prinz
Ladwig Ferdinand und wurde 1813 als Major pensionirt und ein v. E.
— 173 —
lebte 1836 als Major a.' D. Um diese Zeit waren noch zwei v. £. Of-
ficiere im 19. Infauterie-Regimente.
N. Pr. A.-L. II. 8. 147 u. US. -- FrM, v. Ledeöur, I. 8. 910 a. III. 8. 249.
JMtnhtdk, Eileabeck. Ein thüringisebes , voigtläudiscbes aud
meissenscbes, erloschenes Adelsgescblecbt. Als Abnberr des Stam-
mes wird Peter Eulenbeck, Herr auf Barby und der Grafen zu Barby
Canzl^r, genannt, dessen redendes Wappen K. Maximilian I. im An-
fange des 16. Jabrb. vermehrte. Von demselben stammten Wolfgang,
gest. 1596, kursächs. Geh. Rath und Orator und Daniel, geBt. 1595,
Doctor der Rechte, kursächs. Rath und Prof. der Rechte zu Jena.
Neben Beiden kam noch ein kurbrandenburg. Canzler D. Eulenbeck
vor, nach Allem ein Bruder der eben Genannten. Wolfgang empfing
1578 zu Prag als kursächs. Gesandter die Kursächsischen Lehne und
erhielt für sich und sein Geschlecht den Adel. Aus seiner Ehe mit
Ursula Maria v. Sode, Wittwe des Leipziger Ratlismannes und Bau-
meisters Lindemann, "Stammte ein Sohn, Daniel v. E., welcher 1587
als Studirender in Folge eines unglücklichen Sturzes starb und eine
Tochter, Cathariua, welche sich mit D. Sigismund Rölingen, Herrn
auf Wildberg, kursächs. Hofrath, vermählte. $ So viel bekannt ist,
setzte Wolfgangs Bruder, Daniel v. E., den Stammwort. Von den
Nachkommen war Wolfgang Christoph v. E. 1659 Kammerjuuker am
h. sacbs.-weim. Hofe und noch 1743 stand in der Kursächs. Armee
ein Premierlieutenant v. Eulenbeck, dessen Siegel mit der Umschrift L
G. A. y. E, in vollständigen sächsischen Wappensammlungen vorkommt.
Dasselbe zeigt im Schilde eine ausgebreitete Eule und im Schildes-
fasse eine gebogene Spitze mit drei, 1 und 2, Kugeln. Der Helm trägt
einen ofifenen, mit den drei Kugeln belegten Adlersflug. Die Farben
sind nicht angegeben. Siebmacher theilt den Schild quer von Gold
und Blau : oben in einer blauen, gestürzten Spitze eine weisse Eule, un-
ten in einer aufsteigenden, goldenen Spitze drei, 2 u.l, blaue Wecken.
Um oder nach der Mitte des 18. Jahrb. ist der Stamm ausgegangen^
Xnauth, S. 5()4. — R. Schottgen, Progr. Vitam Wolfg. ab Kuleubcck sistena, Lipa. 1740.
- Uauhe, II. 8. 2G3-265. — Siebmacher, IV. 53.
Ealenbarg; drafen. Preussischer Grafenstand. Diplom vom
19. Febr. 1786 für Thomas Freiherrn v. Eulenburg, k. preuss. Geh.
Rath und für den Vetter desselben, Ernst Christoph Freih. v. Eulen-
burg, so wie für das ganze Geschlecht. — Altes, sächsisches und
preussisches Adelsgeschlecht, welches schon im 13. und 14. Jahrb.
das freiherrMche Prädicat mit der Bezeichnung der höheren Nobilitttt
geführt hat. Ueber den Ursprung desselben finden sich sehr verschie-
dene Angaben vor. Beckler und Andere halten das Schloss und die
Stadt Eilenburg a. d. Mulde, Prov. Sachsen, Reg. Bez. Merseburg, Kr.
Delitzsch, für das Stammhaus und geben an, dass Otto v. Ronow um
1289 von der Krone Böhmen Schloss und Stadt Eilenburg zu Lehn
erhalten und für sich und seinen Stamm den Namen Eilenburg ange-
nommen habe, doch schon am Ende des 12. Jahrb. kommen Otto und
Bodo ▼. Jlenburg im Copialbuche des Klosters Dobrilugk vor, welche
Beide zu diesem Geschlechte, doch auch zu einem anderen gehören
können, da auch im Magdeburgischen ein Schloss Jlenburg lag, von
— 174 —
dem nicht sicher bekannt ist, welcher Stamm dasselbe erbaut habe.
In späterer Zeit haben Mehrere, nach Reusner, den Ursprung des Ge-
schlechts aus dem Wettinschen Stamme der Markgrafen zu Meissen
herleiten wollen und diese Abstammung i^t auch durch ein Attest des
Heroldsamt^s zu Cöln a. d. Spree vom 4. April 1 709 bestätigt wor-
den, doch lassen Reusners Angaben manchen historischen Zweifel auf-
kommen und sehr zu beachten sind die Bedenken, welche Freih. v. Le-
debur. Dynastische Forschungen, IL S. 60, ge^en den Ursprung aus
Wettinschem Stamme ausgesprochen hat. — Vom 15. Jahrb. an ist
die Familie in Ostpre'ussen sehr bekannt geworden, ßotho Wences-
laus Freih. y. E., Herr auf Sonnenwalde (Prdv. Brandenburg, Reg.-
Bez. Frankfurt, Kr. Luckau) wurde 1 445, wegen tapferer Yertheidi-
gung des Schlosses Marienbnrg gegen die Polen, mit den ostpreussi-
schen Gebieten Gallingen und Leunebnrg, welche noch jetzt dem
Stamme zustehen, belehnt. Ein Urenkel desselben, Gottfried, gest.
1660, wurde 1654 Landhofmeister von Preussen und der gleichna-
mige Enkel des Lefzteren war 1743 k. preuss. w. Geh. Kriegsrath
Und Obermarschall von Prenssen. Durch die Nachkommen kam, wie
oben angegeben, der Gfafenstand in die Familie. — Die jetzigen
Sprossen des gräflichen Hauses sind Nachkommen des Grafen Ernst
Christoph, aus dessen Ehe mit Hedwig Grf. v. d. Groben fünf Söhne
entsprossten, die Grafen: Wilhelm, Heinrich, Ernst, Ludwig und Frie-
drich. Graf Wilhelm, geb. 1778, verm. mit Wilbelmine v. Klüchtz-
ner, gest. 1811, k. preuss. General-Major, trat seine MaJoratsgfHer
an seinen einzigen Sohn, den Grafen Elimar, ab. Letzlerer, Graf Eli-
mar, gest. 1849, Herr der leuneburg-prassenschen Majoratsgüter, k.
preuss. Kammerherr und Landrath a. D., war vermählt mit Bertha
Grf. zu Dohna-Schlodien, geb. 1813, ans weldher Ehe, neben vier
Töchtern, zwei Söhne leben: Graf Richard, geb. 1838, k. preuss.
Lieutenant und Graf Wilhelm, geb. 1846. — Graf Heinrich, gest.
1842, k. preuss. Major a. D., war vermählt mit Charlotte Grf. Finck
V. Finckenstein-GHgenburg, gest. 1812, ans welcher Ehe, neben einer
Tochter, Grf. Agnes, geb. 1803, verm. mit Friedrich Freih. v. Korff,
Herrn auf Schönbruch, ein Sohn stammt: Graf Botho, geb. 1804,
Herr der Wickenschen Güter, k. preuss. Kammerh., Vice-Landtags-
Marschall der Provinz Prenssen, Präsident der Regierung zu Marien-
werder etc., verm. 1830 mit Therese Grf. v. Dönhoff und Friedrichs-
stein, aus welcher Ehe zwei Töchter und vier Söhne leben. — Graf
Ernst, gest. 1845, k. preuss. Oberstlieut. a.D., war vermählt mit Frie-
derike V. Rauter, gest 1811, ans welcher P^he ein Sohn entspross:
Graf Ludwig, geb. 1811, Herr der gallingenschen Gttter, k. preuss.
Rlttm. a. D., verm. 1844 mit Malwina Grf. zu Dohna-Schlodien, verw.
Grf. v. Klinkowström, geb. 1816, aus welcher Ehe drei Töchter und
ein Sohn leben. — Graf Ludwig, geb. 1786, trat als k. preuss. Major
aus dem activen Dienste, — und Graf Friedrich, gest. 1845, k.
preuss. Rittm. a. D., verm. nHt Amalie v. Kleist, gest. 1830. Derselbe
binterliess zwei Söhne, den Grafen Friedrich, geb. 1815, k. preuss.
Legationsrath und General-Consul in Antwerpen und den Grafen
— 175 —
Philipp, geb. 18(20, k. preass. Rittm. and Adjutanten beigem Gene- J
rmi-Feldmarschall Freih. v. Wrangel, verm. mit Alexandrine Freiin
▼. Rothkirch-Panthen, geb. 1824, aus welcher Ehe eine Tochter und
iwei Söhne entsprossten.
An§€H, mirk. Chronik, 8. 182. — Sinonit Bulenburg. Chrnoik , 8. S29. — Nie, Rrtu-
mer, Liberi Baroaet-ab Eylenburg: gedrackte Tabelle vuu 1314—1661 geliend. — Hartknock,
Alt- ■. Mea-PreaMen, 8. 843. - /». ßeckler, histor. Bericht ton dem uralten Hause Howora,
Boi; 1694. — Oauke, II. 8. 265-368. — N. Pr. A.-L. II. 8. 148. - DeuUohe tirafenh. der
QcgcBw. .1. 8. 225—227. - FrA. r. Ledebur, I. S. 210 u. Hl. 8^ 249. — Qeneal. Taschenb. d.
WO. Binaer, 1859 8. 253-256 u. hiator. Handb. zu demselben,* 8. *^02. — Stebmacker, I. .^1:
V. «ylenbnrgk. Herren. — W.-B. d. Preucs. Ifouarch. I. 37. — SfichsiDclu.i W.-B. 1. 21. -
V. Mtf/ntTt preaas. Adel, Tab. 7 n. 8. 6.
Ealeithaler. Altes, augsburgisches Adelsgeschlecht, welches ei-
nes Stammes und Wappens mit den v. Hörwarth war und um die Mitte
des 14. Jahrh. ausgegangen ist.
«. Aetttfii, Geach. d. adel. Geaebleehter in Augsburg. 8. 132.
• Enridu Ein zum Cleveschen Adel gehörendes Geschlecht, aus
welchem Gerhardt v. E. 1787 zu Nieder- Wesel lebte. Der Sohn des-
- selben war königl. Salzfactor zu Cleve.
N. Pr. A.-L. V. 8. 149 nach König'» Sammlungen.
Eneshein. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, dem Canton Gc-
bOrg einverleibt. Otto Husslin v. Ussenheim kommt schon um 1100
▼or. Später nannte sich die Familie Haeusslein und dann nach dorn
Sitze Eussenheim unweit Yolckach und Geubach, später sass dieselbe
auf Sachsendorf mit Bilgendorf und Kissingen. Als Biedermann schrieb,
lebte Heinrich H. v. E., würzburg. Ober-Forstmeister, mit zwei Söhg^
iien: Franz, geb. 1742, und Philipp, geb. 1744. '4v
Biedermann^ Canton Gebürg, Tab. 107—115.
% EffMe. Altes, pommernsches Adelsgeschlecht, dessen Sprossen
Afterlehn leute der v. Quggenhagen in Vorpommern waren. Das Ge-
schlecht wird 1639 noch erwähnt, ist aber später erloschen.
Micrael, 8. 483. — Zedier, VIII. 8. 2096. — N. Pr. A.-L. V. 8. 140. — Frh. v. Ledebt/r,
III. 8. 249. — Siebmacher, II. 159. — r. Meding, II. a 162. - PommjBmsch. W.-B. V. 67.
« Eferhardt nnd MUtelburg, Everhard^ auch l^lherres. (Schild von
Blau und Gold geviert und in der Mitte mit einer Rose belegt). Bayeri-
sches Adelsgeschlecht, welches auch in Schwaben auf Loerheim sass.
Bucelini beginnt die Stammreihe desselben mit Nicolaus Everhard zu
Mittelburg, welcher zwei Söhne seines Vornamens hinterliess, von
welchen der Eine den Beinamen: der Grössere, der Andere: der
Kleinere hatte. Nicolaus der Grössere, gest. 1532, war zuerst Pro-
fessor der Rechte zu Löwen und später des dortigen grossen Raths
Präses. Von demselben stammten fttnf Söhne: Peter, der Theologie
Doctor und Abt des Prämonstratenser-Ordens ; Johann, gest. 1536
im 25. Jahre als kaiserlicher Geh. Secretair; Iladrian, k. span. Canz-
ier in ZQtphen und Geldern ; Nicolaus, k. span. Rath und Gesandter
in Venedig und Eberhard v. Mittelburg, gest. 1661, Eques auratns
und Präsident des hohen Raths in den Niederlanden, dessen beide
Söhne, Carl und Arnold, Letzterer Präsident zu Gravenhaag, nnver-
raflhlt d^e niederländische Linie schlössen. — Nicolaus d^. Kleinere
Hess sich in Antwerpen nieder. Der gleichnamige Sohn, welcher den'
Beinamen: der Amsterdamer hatte, starb 1670 als Professor der
Rechte zu Ingolstadt und hinterliess drei Söhne: Georg, gest. 1585,
t
— 176 —
Caspar, gest. 1573 und Nicolaus, ge&t. 1596, welche sämmtlicb als
Juristeu in Ingolstadt bedienstet waren. Von Letzterem stammten
vier Söhne : Ferdinand, Hauptmann zu Neumark in der Ober- Pfalz ;
Nicol, welcher Responsa Juris herausgegeben. Albert, zuerst Profes-
sor zu Ingolstadt, später Gräflich Hohenzollernscher und zuletzt Ab-
tei Weingartenseber Ganzler und Wilhelm, gest. 1590 als Fürstl.
Bayer. Rath. — Der Stamm wurde fortgesetzt und noch 1712 lebte
Franz Sigmund Ferdii^nd Freih. v. Everhard und Mittelberg, Herr
zu Liclitenhaag, bischöfl. Freising. Geh. Rath und Administrator der
Grafschaft Engersdorff.
Gaahr, I. S. 510 u. 511 nach Bucelini, II. — Siebmacher, IV.
Efernes^ krwAss, Ermis. Ein in Liefland seit dem 15. Jahrb. be-
gütertes Adelsgeschlecht, wahrscheinlich sächsischen Ursprungs.
Hupet, Materialien zn einer lieflind. Adelsgesch., 1788 8. 95—98. — v. Firk» ^ über d^n
Ursprung des Adels in den Ostsceprovinzeji, 8. 161.
Efershaasen. Ein früher auf dem Eichsfelde angesessen gewese-
nes, längst erloschenes Adelsgeschlecht.
V. HeUbach, I. S. 844 nacii Wolff, Eichsfeldisches Urkundcnbüoh, 8. 12.
EwesHM, Altes, ostfriesisches Adelsgeschlecht, welches v. Hatt-
stein im grossen Specialiegister fälschlich nach Thüringen versetzt
,bat. Onno v. Ewesum gehörte schon 1428 zu dem Ostfriesischen Adel.
r. Medingy II. 8. 162—164.
^^ Ewich (in Roth ein silbernes EUcbenblatt). Clevescbes Adelsge-
jj^Bilecht, aus welchem Gerhard v. E., ein Sohn des Salzfacters im
^^eveschen v. Ewich, 1787 Cammerarius in Schermbeck war.
Fahne, II. 8. 40. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 210.
Ewig (im Schilde ein Querbalken und über demselben zwei neben
einander stehende Mühleisen). Cöluisches, wie das Wappen ergiebt,
von der Familie v. Ewich verschiedenes Adelsgeschlecht, welches
1661 das Jülichscbe Lehn Graitbroich besass.
Fahne, I. Tab. II. Nr. 66. - Frh. r. Ledebur, I. 8. 210.
Exd«rf (in Roth drei schrägrechts Über einander gestellte silberne,
golden besäamte. Rosen). Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches
ans der Mark Brandenburg stammen soll und nicht mit der thüringi-
schen Familie v. Etzdorf zu verwechseln ist. Schon im 14. Jahrb.
kommt Heinrich Schenk v. Exdorf vor, doch wird bei späteren Spros-
sen des Stammes das Schenkenamt nicht mehr erwähnt. Ritterbür-
tige Ahnen des Geschlechts hat Biedermann Mehrere aufgeführt.
Schannat, 8. 75. — ». HatMein, III. 8. 174. — Biedermann, Canton Oeburg, Tab. 145,
281. 305 u. 311; Canton Ottenwald, Tab. 232; Kbön-Werra, Tab. 39b; Baunaoh Tab. 21 und
Vogüand. Tab. 2W. — Salver, 8. 257. — Siebmacher, V. »«. — v. Meding , 1. 8. 151 und
II. fl. 739. — T^rof, I. 8. 135 u. Siebenlees, I. 8. 355 u. 856.
EienbecUi Cechsenbeckh. Ein in Niederösterreich von 1524 — 1551
vorgekommenes und dann bald erloschenes Adelsgeschlecht.
WiugHU, II. 8. 464. '
EXMT) Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1797, für An-
ton CarlÄ»er,jubilirtenJnßpectorats- Oberamts- Beisitzer, Obergold-
einlöser und JBergwerks-Haupt-Casseu-Einnehmer zu Zalalhna.
MegerU «. Mühlf^d, Br8&i».-Bd. 8. 279.
_ 177 —
litcr. Ein in Preussen im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrh. in
der Person des Hofraths D. v. Exter vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welcher in Berlin practicirte.
Haadbneh für den k. pnuiss. Hof und 8t«at, 1804. 8. 423. - N. Pr. A.-L., H. S. 148.
Kiterde. Ein zu dem Lippeschen Adel gehörendes, bereits 1490.
vorkommendes Adelsgeschlecht, welches später auch in das Ravens-
bergische and nach Hannover kam, wo dasselbe im OsnabrOckschen
Lehne besitzt. Im Lippeschen stand der Familie bereits 1550 Iggen-
haasen zu nnd in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. erwarb dieselbe
Herberhaosen o. Amsen, welches letztere Gut noch 1850 in ihrer
Hand war. Sprossen des Geschlechts standen in der k. Hannöv. Ar-
mee» auch diente ein Lieutenant v. E. 1820 im k. preuss. 2. Garde-
Beg. zu Fuss.
Frtik. 9, Ärohme, I. 8. 285. — Freik. 9. d. Kn^tebeck, S. 137. — Frh. v. Ledebur, \. 8.
SlO. — Tyrof, II. Vi. — W.-B. d. Kgr. Uaunov. C. 21 und 8. 6. - Knesehk» , 1. 8. 144.
Bjb^ auch Preiherrea. Reichsfreiherrustand. Diplom vom 23. Aug.
1694 für Friedrich Ludwig v. Eyb, Dettelsauer Linie, für sich und
seine ganze Linie und von 1695 für die Linie zu Eyerloh, dann zu
Rammersdorf u. Wiedersbach. — Altes, fränkisches Adelsgeschlecht,
welches, reichbegütert, zu der früher reichsunmittelbaren Ritterschaft
der Cantone Altmühl und Ottenwald gehörte und welches 1482 das
Erbkämmerer- Amt im Markgrafenthumc Brandenburg, so wie im An-
fange des 16. Jahrh. das Krbschenkeu-Amt im Hochstifte Eiohstädt
an sich brachte. — Bilgram oder Percgrin v. E. erscheint schon im
12. Jahrh. in nürnbergischen und anspachischen Urkunden und zwei
Söhne desselben, Georg, genannt Tfnu und Bilgram II, 1266 burg-
grftflicher Rath und Senator zu Nürnberg, stifteten zwei Linien, die
Pfauen und die Pilgrimc. Die i'fauen bcsassen Eyburg im Eichstädt-
schen, unweit Anspach und waren der unmittelbaren reichsfreien Rit-
terschaft im fränkischen Kreise einverleibt, die Pilgrime aber lebten
in Nürnberg und hatten die ersten Stellen im Rathe inne. Die Pil-
grime, welche im rothen Schilde einen silbernen Pfeil führten, star-
ben mit Ludwig, Burgvogt zu Rothenberg, am Schlüsse des 14. Jahrh.
ans, die Pfauische Hauptlinie abor (in Silber drei, 2 und 1, gestürzte,
rothe Muscheln und auf dem Helme ein aufwachsender Pfau mit aus-
gebreiteten Flügeln) wurde durch den Urenkel des Stifters, Ludwigl.,
im Anfange des 14. Jahrb., dauernd fortgesetzt. Durch die Enkel
Ludwigs IL, Söhne Ludwigs III., entstanden zwei Hauptlinien: von
Martin I. ging die Vestenbcrgische , von Ludwig lY. die Rundingen-
sche Linie aus, welche Letztere, nach 400jährigem Bestehen, ausge-
gangen ist. Aus ihr erlangte Ludwig, gest. 1502, Landrichter und
Rath zu Anspach, 1482 das Brandenburgische Erbkämmerer-Amt, s.
oben. Von seinen Söhnen war Gabriel v E., gest. 1535, 39 Jahre
Fürstbischof zu Eichstädt, Ludwig IV. aber, gest. 1521, pflanzte den
Stamm fort, welchem Fürstbischof Gabriel das Eichstädtsche Erb-
schenkcnamt verliehen hatte. Die Söhne Ludwigs VI., Georg Lud¥rig
und Ludwig VII, gründeten die wieder erloschenen Linien zu Det-
telsau u. Rundingen. In die Dettelsauer Linie brachte, s. oben, Fried-
JEnmoU«, Deauch. AddU-Lex. III. 12
— 178 —
rieh Ludwig den Freiberrnstand , und später auch noch den Reichs-
gräfenstand, doch erlosch diese Linie schon mit seinem jüngeren Bru-
der u. die Güter gelangten an die ältere Rundingensche Linie, welche
aber auch bald erlosch , wogegen die Vestenbergischo, welche jetzt in
drei Linien blühte, fortbestand. Der Stifter dieser Linie, Martin I.,
gest. 1450, war Herr auf Yestenberg, nach welchem Schlosse sich
später die Linie nannte. Von seinen Söhnen setzten Conrad undMar-
tin.ll. das Geschlecht fort u. zwar £rsterer im Hauptstamme, Letzte-
rer in einer bald wieder ausgestorbenen Nebenlinie. Der Hauptstamm
schied sich, nachdem mehrere Seitenäste wieder erloschen waren, mit
zwei Brüdern, Georg Bernhard, gest. 1677 und Albrecht Ludwig, gest.
1715, in die ältere Vestenbergische und in die jüngere Linie. Die
ältere erlosch mit Anton Richard, Geh.-Rath, Hofraths - Präsidenten
und Capitular zu Würzburg und Bamberg, welcher 1717 auch kaiser-
licher Rath geworden war. — Die fortblühende, jüngere Linie trennte
sich durch die ftlnf Söhne des Stifters, die Gebrüder Johann Albrecht,
Johann Ludwig, Johann Christian, Johann Carl und Christian Fried-
rich in die fünf Speciallinien zu Rammersdorf, Eyerlohe, Wiedersbach,
Dörzbach A. u. Dörzbach B. Von denselben ging die Linie zu Dörzbach
A. schon 1740, die zu Rammersdorf aber 1789 aus u. die Güter kamen
an die übrigen drei Linien. Die. Linien zu Eyerlohe, Wiedersbach u.
Dörzbach B. blühen jetzt in vielen Sprossen und gehören zunächst zu
dem ritterschaftlichen Adel im Kgr. Württemberg, haben aber auch,
ausser dem Antheile an der, unter k. bayer. Oberhoheit gelegenen
Herrschaft Vestenberg, mehrere Güter im Kgr. Bayern und im Gross-
herzogthum Baden. — Was den neueren Personalbestand aller drei
Linien anlangt, so ist derselbe von Cast a. a. a. 0. sehr genau mitge-
theilt worden.
Bucelini, II. 2. S. 79 u. ITI. 8. 359. — Gauhe.l. 8. 511—514, nach Spangen berg, Müller,
Annal. 8ax. etc. — r. Hattstein, I. 8. 171—180 u. If. 8. 96—98 und Tab. 2. — Zedier, VW.
8. 2416—3421. —Biedermann , Cantoii Altmühl, Tab. 4—25 und detaelben Patriciat in Nürn-
berg, Supplero. , Tab. 13. — Salver , 8. 271, 298, 301, 314, 319 und a. v. a. O. — v. Lang,
8. 119 n. 120. — Ca*t, Adelsbuch d. Kgr. Würtemberg . 8. 190— 1"J7. — Frh. 9. Ledebur, L
8. 210 u. 211. — Siebmacher, I. 103. — 5. W. Oetter, histor. Beschreib, d. Wappens der
Herrn v. Eyb, Augsburg, i784. — Tyrof, I. 63 n. Siebenkee», I. 8. 356 u. 867. — Suppl. zu
Siebm. W.-R. IV. ir. — W.-B. d. K^r. Bayern, II. 98 u. v. Wolekeru, 8. Abth. 8. 209 und
910. — W.-B. d.Kgr. Württemberg, Nr. 83 u. 8. 27. — v. He/nnr, bayer. Adel, Tab. 30 8.
88 n. Ergins.-Bd. 8. 12 u. wurttemb. Adel, Tab. 8. 8. 7. — Kneeehke, ll. 8. 141—145.
Eyben^ auch firafen. Dänischer Lehnsgrafenstand. Diplom vom
17. October 1817 für Friedrich v. Eyben , k. dänischen Conferenz-
Rath etc. — Die Familie v. Eyben ist ein altes , ostfriesländisches
Adelsgeschlecht, welches in früher Zeit in der Gegend von Essens
angesessen war. Ein Vorfahre des Hajo v. Eyben erhielt laut des
Anerkennungsdiploms des alten Adels der Familie von 1682, s. unten, ,
als Anerkenung für seine nach den heiligen Orten vorgenommene
Reise, wohl im Absehen der Nägel des heiligen Kreuzes, das Recht,
auf dem im Eybenschen goldenen Schilde befindlichen schwarzen
Adler zwei Nägel zu führen. H^go v. E. kommt als Hereditarius Se-
remiae Westeracoremi, so wie als Rath und Oberamtmann des Grafen
Ulrich V. Ostfriesland vor. Der Sohn desselben, Hulderich, geb. 1629',
k. Rath und Reichskammergerichtsrath, bekam 16. März 1682 ein
Anerkennungs - und Erneuerungsdiplom des ihm zustehenden Adels
— 179 —
mit dem Prädicate: Edler v. u. wurde der anmittelbaren rheinischen
Reichsrittertfchaft einverleibt. Des Letzteren Sohn, Christian Wil-
helm Y. E., war erst markgräflich baden -durchlachscher Hofrath,
dann h. brannschw. - lüneburg. Hof- und Regier. -Rath und später h.
holstein-gottorp. Minister und Reichstagsgesandter. Von den ßrtt-
dern desselbea standen mehrere in Kriegsdiensten, Ulrich aber war
h. holst - gottorp. Hofrath. — Von den Söhnen des Christian Wilhelm
V. E. aus der Ehe mit einer v. Fabrice, erwarb der älteste, Friedrich
▼. E., vermählt mit einer Tochter des k. schwed. Ministers Freiherrn
▼. Görtz, die meklenburgischen Gflter Lütgendorf, Dassow etc. und
starb später als k. dän. Geh.-Rath. Von dem zweiten Sohne Christian
Wilhelms, Christian August, gest. 1785, k. dän. Kammerherr und
Geh.-Rath, seit 1763 Domdechant zu Lübeck, stammten vier Söhne,
Adolph Gottlieb, Christian, k. dän. Oberst, August, k. russ. Oberst
und ein vierter, in der kursächs. Armee stehender. Sohn. Der älteste
dieser Brüder, Adolph Gottlieb, erst längere Zeit h. sachsen-meining.
Mini8ter,war später k. dän. Geh.-Rath und Canzler von Holstein. Da
des Vaters Bruder, Friedrich v. E., kinderlos war, wurde Adolph
Gottlieb V. E. Erbe der Lütgenhofer Güter und wurde als Herr der-
selben 1792 der eingeborenen meklenburg. Ritterschaft einverleibt.
Aus erster Ehe mit einer v. Rackel aus dem Meiningenschen ent-
sprosste, neben drei Töchtern, ein Sohn, Friedrich v. E. ,die zweite
Ehe mit einer v. Qualen aber blieb kinderlos. Friedrich v. E., gest.
182&, 1803 Gesandter am Reichstage zu Regensburg, dann k. dän.
Gesandter am k. preuss. Hofe und zuletzt k. dän. Conferenzrath und
Gesandter am Bundestage, zu Frankfurt a. M., brachte, wie oben .an-
gegeben, den dänischen Lehnsgrafenstand in sein Geschlecht. Der
Sohn des Letzteren, Graf Friedrich Adolph Gottlieb, geb. 1805, kauftä
1830 die Güter Setzin und Ruhethal, war seit 1842 Landrath und
trat 1854 als Ober-Landdrost in grossh. meklenb. strelitzsche Dienste.
Von ihm stammt, neben einer Tochter, Grf. Agnes Maria, geb. 1839,
ein Sohn, Graf Adolph Friedrich , geb. 1834 , Officier im grossherz.
meklenb. - schwer. Dragoner - Regimente. Die Schwester des Grafen
Friedrich Adolph GoUlieb, ürf. Adelheid, vermählte sich mit dem
früheren k. dän. Bundestagsgesandten, jetzigen Gouverneur des Her-
zogthums Lauenburg, Geh. Conferenzrathe Freih. v. Pechlin.
Oatthe, r. 8. 518 a. 514 im Artikel; v. Eyb, zu welcher die Familie niobt gebort. —
Lexicon ovcr adel. Famil. i. Danmark , I. S. 134 u. Tab. 34 Nr. 14. v. Byben. — Jugler,
Beltr. aar Jurist, gelehrt. Geacb. 1. 8. 215. — Freih. v. d. Kinsebtck , 8. 126 und 127. —
Dentsche Qrafeuh. d. Gegenwart, III. 8. 112 u. 113 u. 8. 491 u. 492 nach bandacbr. Notis.
— Fireih. v. Ledebur, I. 210. — Meklenb. W.-B. Tab. 16. Nr. 58 u. 8. 7. 20 ii. 21. — •. He/-
n4r, melüenb. Adel, Tab. 5. 8. 8 und Brgäux.-Bd. Tab. 14. 8. 81. — Masch^ Ifekleobnrger
Adel etc. 8. 14 und 15.
Ejberger ?. Wertteaegg. In den erbländ.-österr. Landen bestätig-
ter Adelsstand. Diplom von 1725 für Johann Leopold E. v. W., Pfle-
ger in Tirol.
Meg^rle 9. Mühlfeld, Erg&na.-Bd. 8. 280.
Eybiswalil, s. Eibiswald, S. 54.
Ejdiellicrgy s. Fichelberg, S. 55.
EjehcBd«rff| s. Eichendorff , VreiherreA^ S. 56 u. 57.
12*
— 180 —
EjdeliHrg. Altes, von 1353 bis 1452 in Schlesien vorgekommenes
Adelsgeschlecbt, welches Sinapius mit den von Reydeburg in Verbin-
dung bringen will, was aber noch nicht erwiesen ist.
Sinapius, I, 8. 351. - Z<//far,' VIII. 8.2435.
Eydliti, s. Hofmann v. Eydlitz.
Ejdtiicr^ s. Eitner, Ritter und frefhcrrcn^ S. 77.
Eytr. Preussischer Adelsstand. Friedrich August v. Eyff, k. pr.
Major war von 1784—1792 Chef des Stulbener Land-Regiments. Sehr
wahrscheinlich ist derselbe der Empfänger des Adelsdiploms , doch
ist Näheres über das Diplom in keiner der betreffenden Schriften
aufzufinden, wohl aber im W.-B. der preassischen Monarchie das
Wappen unter den preussischen Erhebungen. Die Familie gehört
jetzt zu dem hessischen Adel. ^
N. Pr. A.-L. ir. 8. 149. - Frh. r. Ledebur , I. 8. 311. — W.-B. d. Preuss. Monarchl«
in. 15. — «. Hefner, hessischer Adel. Tab. 8 u. 8. 9.
Eyll. Altes , niederrheinisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Stammhaose im Clevischen, welches demselben schon 1393
zustand. Die Familie erlangte das Erbkäromerer-Amt des Herzog-
thums Cfeve, erwarb mehrere Güter am Niederrhein , besass noch
1659 Heideck im Kreise Rheinberg, ist aber später erloschen.
Fahne, I. 8. 96 und II. 8. 40. — Freih. v. Ledelmr, 1 .8. 211.
Eynattea^ heiherrea. Reichafreiherrnstand. Diplom von 1632 für
Stephan v. Eynatten, Herrn der Herrschaft Nütt ; Freiherrndiplom vom
25. October 1712 für Nicolaus v. Eynatten, Herrn zu Terheyen, Ter-
haegen (Terrheeg und Geradmont) u. Anerkeunungsdiplom des Frei-
herrnstandes im Kgr.Prenssen von 1817. -»- Die Familie v. Eynatten
soll der Sage nach ältgermauischen Ursprunges und aus dem Yolks-
stamme der Enten oder Eneten hervorgegangen sein , welche zuerst
als Küstenbewohner an der See, später als Grenzbewohner an beiden
Rheinufern vorkamen. Die Stammburg lag zwischen Aachen u. Eu-
pen und gab dem dortigen Markflecken Eynatten den Namen. Die
Burg selbst wurde 1410 von dem damaligen Besitzer verlassen und
verfiel später gänzlich. — Die fortlaufende Stammreihe beginnt um
1371 mit Johann v. E. und durchläuft 14 Generationen. Johanns
gleichnamiger Sohn verm. mit Johanna v. Neuerburg, bezog 1410 das
Schloss Neuerburg und durch die Söhne desselben schied sich der
Stamm in die Linien zu Opsinnig, Lichtenberg, Neuerburg und Rei-
mersbach. Die drei ersteren erloschen im Laufe der Zeit, die letztere
aber blühte fort und zu ihr, welche später zu Nütt und zu Trips ge-
nannt wurde, gehören die nachfolgenden und jetzigen Sprossen des
Stammes. Freih. Stephan, s. oben, gest. 1633, erwarb die Herrschaft
Nütt (Nuth^ und Freih. Johann Ulrich durch Vermählung mit Ferdi-
nanda Salome Bergh v. Trips 1658 die Herrschaft Trips. Als Herr
letzterer Herrschaft wurde Freiherr Max Theobald Heinrich, gest.
1782, verm. mit Felicitas Luise Freiin v. Mirbach zu Harff, 1764
der jülichschen Ritterschaft einverleibt und in dieselbe wurde 1783
>sein Sohn, Freiherr Carl Theodor, aufgenommen. Derselbe, gest.
1842, ehemaliger pfalz - bayerischer w. Hof -Kammeratli, Ober-Amt-
— 181 — •
zu Enskircben etc. war mit Raldiiine Freiin v. Roishausen zu
Tftmich, gest. 1852,yerin&hlt u. aus dieser Ehe stammte Freih. Adolph,
gest. 1834, k. preuss. Premierlieut., verm. mit Caroline v. Kleist.
Derselbe hinterliess eine Tochter, Freiin Adolphine, geb. 1829 und
drei Söhne, den Freih. Carl Hubert, geb. 1826, k. preuss. Premier-
Artillerie -Lieutenant und die Freiherren: Maximilian', geb. 1827, u.
Georg, geb. 1831, Beide k. preuss. Artillerie- Lieutenants. Freiherr
MazimiliAn vermählte sich mit Luise Freiin v. Negri, aus welcher
Ehe zwei Töchter leben, Adolphine, geb. 1854 und Auguste, geb.
1855. Zu den Geschwistern des Freiherrn. Adolph gehören Freiherr
Ludwig, geb. 1801, in k. preuss. Militairdiensten und Freiherr Carl,
geb. 1806, Herr auf Trips, k. preuss. Premier-Lieut. a. D.und Land- •
rath des Kr. Geilenkirchen, verm. 1837 mit Aloysia Freiin v. Asbeck,
geb. 1812, aus welcher Ehe drei Töchter und sechs Söhne leben. —
Von dem Bruder des Freiherrn Carl Theodor, s. oben, dem Freih.
Carl Adolph v. R. zu Heinsberg, gest. 1810, entsprossten, neben meh-
reren anderen Kindern, Freih. August Friedrich, gest. 1860, k. k.
Feldmarschall Lieutenant und Freih. -Franz Adolph, geb. 1801, Herr
äof Derendorf und k. preuss. Kittm. a. D., verm. mit Therese Freiin
v. Kyllmann, aus welcher Ehe ein Sohn, Freih. Adolph, geb. 1333, k.
preuss. Lient. stammt. — Von genauen Stammreihen der Familien
hat Fahne zwei gegeben. Die erstere beginnt mit Johann v. E., um
1371 , s. oben und reicht bis auf die ersten Jahrzehnte dieses Jahr-
hunderts, die zweite aber fängt mit Theobald v. E., Herrn zu Obsin-
ning und Heukelum, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. an u. endigt
piit einer Enkelin des Freih. Nicolaus v.E, —Aus der in Rhein-Preus-
sen angesessenen Familie wurden, Uut Eingabe d. d. Trips, 4. Juli
1829, Carl Theodor Philipp Joseph Freih. v. E. mit den Kindern des-
selben: Adolph, Ludwig, Carl, Therese und Ludovike, in die Frei-
hermclasse der Adels-Matrikel der preussischen Rheinprovinz unter
Nr. 93 eingetragen.
Butkeiu, Troph. de Brabant, H. Suppl. 8. 177. — Oauhe , IT. S. i6S.— Freih. v. Krohne,
I. 8. 284. - N. Pr. A.-L, II. S. 149. — Fahtn', I. 8.96. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 211. —
Oen««l. Tatcbenb. d. fteih. HKiiser, 1857. 8. 182-185 u. L859 8. 181 uud 192.-- Siebmacher,
II. lU — Tyrof, I. 3dl und Siebenkee», l. 8. 358. — Habens, Niederrhelnischer Adel, I. 8.
342. — W.-B. d. PreuHB. Rh^rlnprovlnz. L Tab. 34, Nr. 67 u. 8. 34. — Kneschke , II. 8. 146
o. 14€. -> 9. Hefner, preuss. Adel, Tab. 51 n. 8. 42.
ByneBhirg. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen Stamm-
haus wohl Eynenburg bei Aachen war. Die Sprossen desselben waren
Ganerben zu Langenau im Nassauschen u. das Geschlecht kommt im.
Nassanschen, Cölnsehen und Dietzschen bis 1463 vor. Nach Fahne
soll der Stamm erst in der ersten Hälfte des 16. Jahrb. ausgegan-
gen sein.
Vogl, Topogr. v. Nassau, 8. 211. — Fahne, I. 8. 89.
EjBcm. Clevisches Adelsgeschlecht, aus welchem die v. Eynern
zu Lohnhorst 1737 zu dem im Herzogth. Cleve angesessenen Adels-
familien gehörten. B. v. Eynern kommt 1845 als Mitglied der Uau-
delsk;ammer zu Elberfeld und Barmen vor.
Frh, V. Ledebur, I. 8. 211.
Eyrl V. Waldgries. Tirolisches Adelsgeschlecht, welches 1602
— 182 —
einen Adelsbrief und eine Verbesserung des durch kaiserlichen Wap-
penbrief früher erlangten Wappens mit einem zweiten Helme erhielt.
Später kommt das Geschlecht mit dem freiherrlichen Charakter vor.
V. ffe/ner, tiroler Adel, Tab. 6. 8 5.
^ EjsSj VrelherreB (Schild schräg geviert, mit Mittelschilde. Im
silbernen Mittelschilde drei schräglinke, rothe Balken. 1 und 4, oben
und unten, in Gold ein rechtssehender, auf einer rothen Rose sitzen-
der, blauer Eisvogel und 2 und 3, rechts und links> in Silber zwei
rothe Querbalken) Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1782 für den
kurtrierschen Geh. -Rath und Canzlei-Director v. Eyss. Derselbe
stammte aus einer alten Patricterfamilie der ehemaligen Reichsstadt
Aachen und das Geschlecht wurde in der Person der Elisabeth Frei-
frau V. Eyss, geb. Freiin v. Wetzel, genannt Garben, laut Eingabe d
d. Horchheim, 23. Januar 1830, unter Nr. 93 der Freiherrnclasse, in
die Adelsmatrikel der Preussischen Rheinprovinz eingetragen. Das-
selbe steht, dem Wappen nach, mit dem im nachstehenden Artikel er-'
wähnten Adelsgeschlechte in keiner Verbindung. Nach dem N. Pr.
Adels - Lexicon lebte 1839 JoSepH Freih. v. E. zu Ehrenbreitstein
bei Coblenz und Johann Baptist Freih. v. E. zu Horchheim bei Cob-
lenz. — Zweige der Familie kommen auch in Wiesbaden und Weil-
burg vor.
N. Pr. A.-L. II S. 151 and V. 8. 150. — F)reih. v, Ledebur, I. 8. »11. — W.-B. der
Preuss. Kheinprov. I. Tab. 35 Nr. 68 und 8. 34 uud 35. — Kntsehke, II. 8. 146 u. 147. —
r. He/ner, preuss. Adel, Tab. 51 u. 8. 42 und nassauscher Adel, Tab. 6 u. 8. 6.
tyu, th, genannt BeusdaU (Schild geviert : 1 und 4 in Roth ein
das ganze Schild durchziehendes, silbernes Kreuz und 2 und 3 eben-
falls in Roth ein schrägrechter, goldener Haiken, oben und unten je
von sechs goldenen Schindeln begleitet , oben 3, 2 und 1 und unten 1
2 und 3). Altes, früher zu der Niederr&einischen Ritterschaft gehören-
des, namentlich im Herzogthum Limburg begütertes AdelsgescMecht
aus dem gleichnamigen Stammhause unweit Limburg, in dessen Nähe
auch das, schon* 1333 der Familie zustehende Gut Beusdahl liegt. Zu
diesen Besitzungen kamen später andere und noch 1780 besass das
Geschlecht im Kr. Lechenick das Gut Vernich. Im Wappenbuche der
Preussischen Rheinprovinz ist die Familie unter dem nicht immatri-
kulirten Adel genannt und nach Allem ausgegangen. Dass dieselbe
nicht mit den Freiherren v. Eyss zu verwechseln ist, wurde oben an-
gegeben.
Fahne, I. 8 98. u. II. 8. 217. — Freih. v. Ledebur, l, 8. 211. — Robene, nicdcrrhein.Adel ,
1. 8. 206—209. — W.-B. d. Preuss. Rbeinprov. IT. Tab. lä Nr. 35 und 8. 133.
Eyselt^ s. K 1 i mjp e ly , Edle.
Eyseaberg; s. <Nettolizky v. Eysenberg, Freiherren.
Eysenhardt^ «. Eisenhart, S. 73.
BysenhafeB^ s. Eisenhofen, S. 74.
Eyseimayer^ s. Eisenmayer, S. 74.
Eysersil^rff, s. Eisersdorf, Eissersdorf, S. 76.
Eyiacki s. Eisack, S. 70 u. 71.
— 183 -^^
£sel (in Schwarz drei neben einander stehende, goldene Säalen
und auf der mittelsten derselbe^ eine »goldene Krone). Ein nur dem
Namen und Wappen nach bekanntes, längst ausgegangenes, schle-
sisches Adelsgeschlecht, welches mit der jetzt blühenden Familie y.
Etzel, s. S. 171, nicht in Verbindung gebracht werden darf.
Sinapiust I. 8. 352. — Zedier, VIII. 8. 2436. — Siebmacher, I. 65 : v. Bxel, Sehlesisoh.
— 9. Meding, III. 8. 171.
F.
Vabaci ?. Ufirenberg. Erbläiid.-österr. Adelsstand. Diplom von
1818 für Nicolaus Fabacz, k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate: v.
Herrenberg.
Megerle r. Mühl/ehi, Ernäiix.-Bd. 8. 280.
* fabeck^ Fabecki. Polnisches, zum Stamme Jastrzembiec gehöriges
Adclsgeschlccht, aus welchem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh.
Matthias v. Fabecki Gfiter bei Orteisburg in Ostpreussen erwarb.
Die Söhne desselben erhielten das preussische Indigenat. Jablohken,
Knicken undWaldpusch waren bereits 1775 in der Band der Familie.
Ein ßruder des Matthias v. F. war früher Commandeur eines k. pr.
Grenadierbataillons und starb 1832 als Oberst a. D. Nachkommen
Beider standen in der k. preuss. Armee. Zu denselben gehört Carl
Friedrich Wilhelm v. F., welcher 1840 Generalmajor wurde.
N. Pr. A.-L.r IT. 8. 152. u. V. 8. 150. — Frh, v. Ledebur, I. 8. 21».
Vaber, Ritter. Erbländ.-österr. Kitterstand. Diplom von 1754
für Johann Friedrich Faber, k.-k. Hauptmann.
Meyerle v. Mühlfeld, Ergäni.-Bd. S. 138.
I'aber, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1851
für Wilhelm Faber, k. k. Obersten. Derselbe war 1856 Generalmagor
und Brigadier bei dem 12. Armee-Corps.
Handscbriftl. Notii. — MlJit. Schoraat., 1856 8. 56.
Paber (Schild durch einen blauen Querbalken getheilt: oben in
Silber ein aus dem Balken aufwachsender, rechtsseheuder, doppelt
geschweifter, goldener Löwe, welcher in den Pranken drei rothe Ro-
sen an einem grünen Stengel hält und untern, ebenfalls in Silber, drei
nebeneinander stehende, blaue Anker). Reichsadelsstand. Diplom im
kurbayer. Reichsvicariate vom 10. Sept. 1745 für Johann Peter Faber,
kurbayer. Hauptmann. Der Stamm hat fortgeblüht und die Familie
wurde später in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern eingetragen.
Ein Sohn des Diploms -Empfängers, Georg Michael v. Faber, geb.
1743', k. bayer. Oberförster zu Schönthal, wurde nämlich dieser Adels-
matrikel einver^ftt. lieber eine andere, in Bayern blühende Fapiilie
V. Faber, (in Raireiu rechtsgekehrter, goldener Pelican, welcher in
— 184 —
seinem freistefrenden Neste vier Junge nährt,) in welche der Reichs-
adel durch Diplom von 1764 gekommen ist und deren Wappen das
Wappenbuch, des Kgr. Bayern, Bd. V. giebt, fehlen genaue Angaben.
In die Adelsmatrikel des Kgr. Biofem wurde die Familie 22. Dec 1820
eingetragen.
9. Lang, 8. SSO. — W.-B. d. Kgr. Bayern. V. SO. — ». Hefner, b«ycr. Adel, Tab . 85
aod 8. 75.
faber (in Blau ein goldener Querbalken, über welchem drei
nebeneinander gestellte sechsstrahlige, silberne Sterne schweben u.
. unter welchem ein bis an den unteren Rand desselben reichender,
silberner Sparren steht, in dessen. Mitte unten eine silberne Lilie
^hwebt). Reichsadelsstand. Diplom vom 14. Mai 1788 für Johann
fViedrich Wilhelm v. Faber, Lieutenant im kursächs. Dragoner- Re-
giment V. Gersdorf. Derselbe war ein Sohn des kursächs» Kriegs-
raUis Joseph Wilhelm v. Faber.
Handschriftl. Notl«. — T^rof, II. 149. — ßuppl. bu 8febm. W.-B. XI. 9. — W.-B. der
Siobs. Staaten« VI. 24. — Mnenckke, HI. 8. 184.
fabtr (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber ein ent-
blösster Arm , welchejr einen Hammer emporhält und links in Blau
drei unter einander stehende, silberne Sterne). Ein in Schlesien mit
Krolkwitz im Kr. Freistadt begütertes Adelsgeschlecht. Der Adels-
stand ist durch Königlich Preussische Erhebung in die Familie ge-
kommen, doch geben die betreffenden Werke Näheres über das Diplom
nicht an. Mehrere Sprossen des Stammes standen früher in der k.
preuss. Armee. Ein v. Faber, Major in der schlesischen Artillerie-
Brigade starb 1813 und ein Major v. F., früher im 2. k. preuss. Ar-
tillerie-Regimente, 1825 im Invalidenhause zu Berlin. Ein Gapitain
y. Faber starb 1818 als Inspector des grossen Friedrichs- Waisen-
hauses zu Berlin. — Als Herr auf Krolkwitz wurde 1857 Eugen v.
Faber genannt.
H. Pr. A.-L. II. 8. 152 und V. 8. 150. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 212 und lU. 8. 260. —
W.-B. d. Pr. Monarch., III. 8. 16. — Schlesisch. W.-B. Nr. 52S.
ffibir f. Fabo», tltter^ Reichsritterstand. Diplom von 1715 für
Joseph Edlen v. Faber, k. k. Hof- Quartiermeister, mit dem Prädicate:
v.Faborn.
Megerl^v. Mühlfeld, 8. 108.
laber di faur.- Erbländ.- Österreich. Freiherrnstand. Diplom
von 1779 für Christian Wolfgaug Faber, k. k. Feldmarschalllieute-
nant mit dem Prädicate : du Faur. Derselbe stammte aus einer fran-
idsischen, besonders der Provinz Languedoc angehörenden Familie
ind die Nachkommen breiteten sich namentlich in Oesterreich und
Württemberg weiter aus.
Megerle w. Mühlfeld , ErginE.-Bd. 8. 65. — 8uppl. eu Siebm. W.-B. VIT. 13. — 9. Hef-
n$r, w&rttemb. Adel, Tab. 19 und 8. 15 n. ErgfinE.-Bd. Tab. 16 u. 8. 36.
ffiber v • Laiegg (Schild der Länge nach getheilt mit einem ge-
krönten, silbernen Mittelschilde und in demselben ein gekrönter,
rother AdliAr. Im Schilde zwei Sparren , rechts in Schwarz golden u.
links in Roth silbern). Tiroler Adelsgeschlecht. Abraham Faber,
'Erzherz, österr. Kammerrath, erhielt 2. Sept. 165^H)m Erzherzoge
Ferdinand von Tirol den Adel and zwar unter VermRrong desWap-
— 185 —
pens mit dem Adler Tirols nnd durch kaiserliches Diplom v. 12. Fe-
bruar 1666 bekam Abraham v. F. das Prädicat: v. Lanegg. Der
Stamm blühte in das 19. Jahrb. hinein und ist 1818 mit Ignaz Faber
V. Lanegg erloschen.
p. fft/tur, tiroler Adel, Tab. 26 u. 8. 22.
Vaber f. lUseiistiick. Ein aus Oesterreich nach Tirol gekomme-
nes Adelsgeschlecht, welches 1613 in Tirol landständisch wurde,
1615 auf dem Sitze Rosenstock Freinng erhielt und in der Mitte des
17. Jahrb. ausgegangen ist.
p. Ht/ner, ausgest. tirol. Adel, Tab. 3.
faber ?• Tawori. Erblftnd..- Österreich. Adelsstand. Diplom von
1757 für Franz Wilhelm Faber, mit dem Prädicate: v. Taworu, wegen
30jährigen Militairdienstes.
MegtrU v. Mühl/eld, 8. 180. * ^
hber ?• Weiiai, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1812 für Aloys Faber, k. k. Major, mit dem Prädicate: Edler von
Weinau.
Mefftrl« 9. Mühl/tld, 8. 180. ^ '
Pabert Ein ursprünglich elsassisches Adelsgeschlecht, aus wel-
chem Johann v. Fabert. geb. 1436 zu Strassburg, Herr auf Moulio,
Vorsteher der Sorbonne in Paris wurde. — Johann Carl v. F. trat
um 1660 in die Dienste des Fürsten v. Sponheim \ind Birkenfeld u.
, von seinen Söhnen kamen zwei, und unter diesen Franz Anton v. Fa-
bert, später in markgräfl. badische Dienste. Der Stamm hat im
Grossherz.' Baden fortgeblfiht.
C<ut, Adelsbuch des Grosshen. Baden Abtheil. 3.
Pabiai. Märkisches Adelsgescblecht, welches schon 1491 mit
Gartow im Ruppinschen begütert war, 1592 Dessow, 1677 Lössow,
und im 18 Jahrb., neben Gartow, welches der Familie noch 1781 zu-
stand, u. Lögow, Metzelthin, Cantow und Wildberg, sämmtlich im
Kr. Ruppin, inne hatte, auch 1768 in Meklenburg-Strelitz Hohenzie-
ritz besass. — Mehrere Sprossen des Stammes standen in der königl.
preuss. Armee. Christian Georg v. F., k. preuss. Rittmeister, wurde
bei Chotusitz und Eunersdorf schwer verwundet und ein Major v. Fa-
bian, welcher sich 1814 in Frankreich ausgezeichnet hatte, stand
1836 im 23. k. preuss. Infanterie-Regimente. — Durch Maria Luise
V. F. aus d. Hause Gartow, verm. mit Sigismund Ehrenreich v. Bre-
dow aufPrillwitzetc , kam der Namä des Geschlechts in die Bredow-
sehen Ahnentafeln.
N. Pr. A.-L. II. 8. 152. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 250 n. III. 8. 2iy.
Fabiai t. Breitewiese. Erbländ.-österr. Adelsstand. — Diplom von
1813 für Johann Blasius Fabian, k. k. Oberlieutenant bei dem mäh-
rischen Beschäl- und Remontirungs- Wesen, mit dem Prädicate : von
Breitewiese. — Derselbe ist später ohne männliche Nachkommen
gestorben.
HegerU v. Mühlfeld, 8. ,280. — Z)or«<, Allgem. W.-B. I. 8. 181.
Vabiank^wsU (in Roth eine silberne Lilie). Polnisches, nach
#
— 186 —
Preussen gekommenes Adelsge8ch]echt, aas welchem 1854, ein Sprosse
Referendar zu Breslau war.
Frh. V, Ledtbur, II f. 8. 250.
Faborn, Edle nnd Ritter. Reichsritter stand. Diplom von 1715
für Joseph Edlen v. Fahorn, k. k. Hofquartiermeister.
Paborn, s. Faber v. Faborn, S. 184.
Pabrice (Schild quergetheilt : oben in Silber ein rechtsgekehrter
Kranich, welcher in der rechten Kralle eine weisse Kugel hält und
oben von zwei sechsstrabligen, goldenen Sternen, einem rechts und
den anderen links, beseitet ist; unten in. Roth ein quergelegter
Stengel, aus welchem links unten ein Stiel nach rechts und oben mit
' zwei grünen Blättern und oben mit einer weissen sechsblättrigen
Blume treibt). Reichsadelsstand. Diplom vom 19. Nov. 1644 für die
Söhne und Enkel des Gräflich Isenburgschen Raths Weipart Fabri-
cius: D. Philipp Ludwig Fabricius, Fürstlich-Hessen-Darmstädtschen
Geh.-Rath u. Canzler, D. Esaias F., ebenfalls Fürstlich-Hessen-Darm-
städtscher Geh.-Rath und Vice-Canzler, Jacob F., F. Hess.-Darmst.
Kämmerer und die Söhne des verstorbenen D. Philipp Conrad F.:
Jacob und Johann Richard F. — Die Familie schrieb sich später : v.
Fabrice und verbreitet« sich aus Hessen nach Hannover, so wie nach
Meklenburg. In Hannover, wo ein Sohn des D. Philipp Ludwig v.
Fabricius : Weipart Ludewig v. F., Geh.-Rath u. Präsident des Ober-
Appellationsgerichts zu Zelle war, ist die Familie später wieder aus-
gegangen. Von Weipart Ludwig's Söhnen , die sieht mehr wie der
Vater: Fabricius, sondern v. Fabrice schrieben, war der Eine, Johann
Ludwig, Hannov. Geh.-Rath und der Andere, Ernst Friedrich Han-
nov. Kammerherr. Letzterer stand bei dem Kurfürsten Georg, dem
ersten Könige von England, in grosser Gunst und der König starb
auch in seinen Armen. Später war derselbe Land-Drost. In Meklen-
burg wurde 1801 für August Georg Maximilian v. Fabrice, Drosten
und Herrn auf Roggendorf, die Indigenats-Rechte von der eingebore-
nen meklenburgischen Ritterschaft anerkannt. Aus Meklenburg ist
später die Familie nach Sachsen gekommen und Glieder derselben
sind in k. sächs. Militairdiensten zu grossen Ehrenstellen gelangt. —
Friedrich v. Fabrice, geb. 1786 zu Roggendorf im Meldenburgischen,
trat 1804 in kursächs. Dienste, wurde 1832 Generalmajor und war
Königl. Generaladjutant und Oberstallmeister; Oswald v. F., k. sächs.
Oberlieutenant in der A. , ist k. sächs. Kammerherr und Georg Frie-
drich Alfred v. Fabrice, k. sächs. Major, ist Souschef im k. sächs.
Generalstabö.
G9 V. Behr, Res. Meklenb. 8. 1680. — Maneck* , biograpb. Skiseen, 8. 14 u. 15v— frh. v.
d. Knesebeck, 8. 127 u. 128. — Dresdner Calender s. Gebr. f. die Residens. 1847, 8. 158 u.
1848. S. 157. — Frh. v. Ledtbur, I. 8. 312 u. III. 8. «50. — Siebmacher, V. 21. Die Fabricii
V. Westcrsttotten. -^ Meklenb. W.-B. Tab. 15, Nr. 54. und 8. 11 und 21. — Knesehke, II. 8.
147 nnd 148. — r. Jle/ner, meklenb. Adel, 8. 8. — Match, iTeklenb. Adel eto. 8. 15.
Pabrice (Schild geviert: 1 und 4 in Blau auf einem goldenen
Dreiberge ein rechts gekehrter Kranich, welclier in der aufgehobenen
rechten Kralle einen Stein hält; 2 und 3 in Roth ' ein aufwachsender,
vorwärtsseheuder, gekrönter Mann in blauer Kleidung etc., welcher
— 187 —
^ in 3er Rocbten einen grünen Kranz und in der Linken einen golde-
ne fi Aescnlai^Mab emporhält). Reichsadelsstand. Diplom vom 4. Sept.
^L17;n für Antkoas Gottlieb Fabricius , kaiserl. Reichshofraths-Agen-
^Bten in Wien, unter Umänderung des Namens Fabricius in: Fabrice,
^t— Das hier in Rede stehende Geschlecht ist von der im vorstehen-
den Artikel besprochenen Familie v. Fabrice wohl zu unterscheiden,
wenn sich aTicIi durch den, einen Stein haltenden Kranich in den
Wappen beider Familien (wahrscheinlich des durch Wappenbrief er-
langten Schildesbildes des Stammes Fabricius) annehmen Hesse, dass
in früherer Zeit Beide mit einander im Zusammenhange gestanden
hätten. — Die, das in diesem Artikel beschriebene Wappen führende
Familie v. Fabrice, gehört zu dem Adel des Kgr. Rayern und nach v.
Lang wurde in die .\delsmatrikel dieses Königreichs der Enkel des
Diploms-Empfängers: Christian Erich v. Fabrice, geb. 1773, k. bayer.
Landes -Gerichts -Arzt zu Altorf, eingetragen. — Dafür, dass die in
der Preussischen Rheinprovinz blühende Familie v. Fabricius, s. den
betreffenden Artikel, zu den Nachkommen des oben genannten An-
dreas Gottlieb Fabricius, oder zu einer der beiden erwähnten Fami-
lien V. Fabrice gehöre , spricht die Heraldik* durchaus nicht und in
Rezug auf Unterscheidung gleichnamiger Familie ist u. bleibt dersel-
ben doch die erste Stimme.
w. Lang, 8. 330 u. 331. — M«g«rle v. Mühlftld, ErKÄnx.-Bd. 8. 2S0. - W.-B. d. Kgr. Ray-
efti, V. 32. — r. B^fner, haypr. Adel. Tab. 80 u. ß. 76. — Rnetchkt, IV. 8. 117.
\ MriciT.CIfsshfhü^ s. Clessheiro, Fabrici v. Clessheim, etc.,
Rd. IL S. 288.
^ Pabrici t. Laneibnrg^ s. Fabr>cius v. Levenburg,
rabrid ?. Westerstett»^ s. Fabrice, S. 186. — Das Prädi-
cat: v.« Westerstetten ist der Familie in Siebmachers W.-R. V. 2L
beigelegt.
^ l^abrielns (Schild geviert : 1 u. 4 in Roth ein schwarzer Ambos
und 2 und 3 in Silber ein aus dem äussern Schildesrande hervorkom-
mender, schwarz gekleideter und golden aufgeschlagener Arm in der
Faust mit einem eisernen Hammer an goldenem Stiele). Kurpfälz-
ischer Adelsstand. Diplom vom 11. März 1774. — Die Familie wurde
in der Person der Frau Anna Maria Ernestina v. Fabricius, laut Ein-
gabe d. d. Rothe-Erde bei Aachen, 24. Juni 1829, der Adelsmatri-
kel der Preuss. Rheinprovinz unter Nr. 106 der Classe der Edelleute
einverleibt. — Das Gut Rothe-Erde besass 1836 Caspar Ludwig
Franz v. Fabricius. — Die Angabe Einiger, dass dieses Geschlecht
mit den Familien v. Fabrice im Zusammenhange stehe , ist schon in
Folge der Verschiedenheit der Wappen , unrichtig.
Frh. /: L*'dehur,\. 8. 212 u. III. 8. 2.S0. —W.-B. der PreuM. Rheinprovin«. T. Tab. 85,
Nr. 69 II. R. 35 u. 36. — Kneachke, TF. 8. 148, am ScIiIumhc des Artikel«: v. Fabricc.
I^abrieiiis f. Hoheifail. Reichsadelsstand. Erneuerungs- Diplom
von 1618 für Philipp Fabricius, Geh.*-Secretair der Statthalterei zu
Prag, mit dem Prädicate: v. Hohenfall. Derselbe, — ein Enkel des
zu seiner Zeit sehr bekannten Dichters und Philologen Georg Fabri-
cius, Rectors zu Meissen, welcher kurz vor seinem 1571 erfolgten
— 188 —
Tode den Reichsadel erhalten hatte — wurde den 23, Mai 1618 mil
den kaiserlichen Statthaltern Slawata und Martiniez von den Mh
mischen Ständen, als dieselben über Aofrechterhaltung des vom K. Ku
dolph 1609' ertheilten Majestätsbriefes keine bestimmte Erklärung'
erhielten, anf dem Prager Schlosse zam Fenster hjüausgeworfeiii büts
aber am Leben. — Die Erneuerung des Adel&standes erfolgte mi
Verleihung ansehnlicher Gtlter.
Handschriftl. Notis. — Jöeher, Comp. Gelehrten-Lezic. 2. Ausg. 8. 917 u. 918. — Zedier,
IV. 8. 39.
Vabricins v. Leveiburg, Pabrici ?. Laaeiburg, Mricits v. Leycnbnrg
(Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold ein rothes Anker-
kreuz und links in Blau ein rother Krebs). Böhmischer Adels - und
Ritterstand. Adelsdiplom vom 29. Dec. 1654 für Georg Fabrici, mit
dem Prädicate: v. Lauenburg und Ritterstandsdiplom vom 19 Mai
1674 für Yalerian Fabricius, mit dem Prädicate: v. Levenburg.
Beide gehörten einem Stamm an und zu demselben ist, nach Freih. v.
Ledebur, wohl der aus Schlesien stammende Officier v. Fabricy zu
zählen, welcher 1763 in k. preuss. Diensten, zuletzt im Regiment v(
Quadt, stand u. noch zwei Brüder in der Armee hatte.
V. Hellbach, I. 8. 347. — Frh. v. Ledebur, I, 8. 212 u. III. 8. 250.
Pabrisanflayerhofen. Kurbayer. Adelsstand. Diplom v. 22. März
1 782 für den kürpfälz. Forstmeister des Amtes Painten Anton Wil-
helm Fabris. Derselbe, ein Sohn des Neuburgischen Regierungs-
Raths und Conferenz-Secretairs Fabris, stammte aus einem ursprüng-
lich venetianischen Geschlechte. Der Stamm wurde fortgesetzt und
drei Söhne desselben, die Gebrüder Bernard August v. F., geb. 1775,
k. bayer. Landgerichts-Actuar zu Landau, Johann v. F., geb. 1776,k.
bayer. Lieutenant und Pranz Anton, geb. 1777, k. bayer Revierför-
ster zu Tapfheim, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
V. Lang, 8. 331. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 38. — ». Hefner, bayer. Adel, Tab. 85 u.
8. 76. - Kneschke, IV. 8. 118.
Pabritins t. Teignagel (Schild geviert mit Mittelschilde. Im gol-
denen Mittelschilde zwei mit Hämmern auf einen Ambos schlagende
Arme. 1 in Blau drei, 2 u. 1, halbe Monde; 2 in Gold ein schwarzes
Kreuz; 3 in Gold drei, 1 u. 2., silberne Lilien und 4 in Blau ein gol-
denes Andreaskreuz, begleitet von vier silbernen Hufeisen). Gel-
dernsches Adelsgeschlecht, aus welchem Julius F. v. T., Componist,
gest. 1852, längere Zeit in Berlin lebte. Die Gemahlin desselben,
Ida Pfand, starb 1853.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 212.
Faby^ Edle. Erbländ.-österreich. Adelsstand. Diplom von 1790
für Joseph Ignaz Faby, Niederösterr. Appellations-Rath, mit dem
Prädicate : Edler v,
Megerle v. Mühlfeld, Ergän«.-Bd. 8 280.
rachbach ?. Lohibach. Erbländ.-österreich. Adelsstand. Diplom
von 1821 für Joseph Fachbach; k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate:
V. Lohnbach.
Megerle t. Mühlfeld, Erg&nz.-Bd. S.280.
Facliier v. Vraaateii^ Mle bM tltler. Reichs- und. böhmischer
ilr
— 189 -
•
Ritterstapd. Heicbs-Ritterstaudsdiplom von 1733 für die Brüder Jo-
hann Ernst Faclui^r, k. k. Lieutenant und D; Michael Anton F.,
Leibmedicus der Königin in Polen and Kurfttrstin zu Sachsen, Maria
Josepha , mit dem Prädicate : Edle v. Tranenstein und Böhmische
Bitterstandsdiplom von 1744 für den Sohn des genannten Leibmedi-
cus F. Edlen v. T., D. med. Johann Anton Michael Edlen F. v. T. u.
für die Vettern desselben, Johann Franz und Johann Michael Fach-
ner, mit demselben Prädicate.
MvgtrU v. Mühlfeld, Ergäni.-Bd. 8. 138. -> Knesckkt, IV. 8. 118 u. 119.
VaeiHS. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlec
welchem ein Sprosse 1839 Assessor bei dem Stadtgerichte zu j
berg war. — Bei der k. russ. Gesandtschaft am k. preuss. Hofe
sich 1806 ein Collegien-Assessor v. Facius.
N. Pr. A.-L. V. 8. 151. — Freih. v. Ledtbur, l. 8. »12.
faclieili«fei. Ein, 1852 in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragenes Adelsgeschlecht, welches ein altes Geschlecht sein soll,
doch sind die dasselbe betreffenden älteren Urkunden verloren ge-
gangen. Die Staromreihe beginnt mit Sicherheit vom 17. Jahrh. an.
V. Be/ner, bayer. Adel, Tab. 85 u. 8. 76.
I^ackh^ Ritter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Diplom von 1744
für Edmund Fackh, Landrath in Oesterreich ob der Enns.
Megerle v. ifüfil/eld, 8. 108.
Vaerber^ F. n Nfchelhelv (in Roth auf grünem Dreihügel ein
weisser Wartthurm, oben viermal gezinnt). Altes, längst erloschenes,
steiermärkisches undkärntner Adelsgeschlecht, welches von 1389 —
1537 vorkommt.
Schmut», I. 8. 343. — Siebmacher, II. 46. — v. Meding, 11. 8. 165 u. 166.
Paes, Frelhcrrei v. Tiefelfeld. Reichsfreiherrenstand. Diplom im
Kurpfftlzischen Reichs - Vicariate vom 17. Juli 1790 für Leonhard
Antbn Fa^s, Herrn des Ritterguts Tiefenfeld im Trientinischen and
für den Bruder desselben, Aloys Faes, Fürstlich Passauischen Haupt-
mann. Ersterer hatte 1787 von dem Bischöfe Peter Vigil zu Trient
den Adel erhalten und ein Sohn des Letzteren, Thomas Anton Faes,
Freih. v. Tiefenfeld, geb. 1793, wurde als Lieutenant im k. bayer.
Grenadier-Garde-Regimente in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern' in
der Freiherrnclasse eingetragen.
9. Lang, 6, 120. - W.-B. d. Kgr. Bayern, II. 94 und v. W6lckern,Abthci\. 2. - v, Hef-
ner, bayer. Adel, Tab. 80 u. 8. 34.
Pagei. Holländisches, auch polnisches und galizisches Adelsge-
schlecht, welches dem polnischen Stamme Rawicz einverleibe und
1782 und 182^ in die Galizische Adelsmatrikel eingetragen wurde.
— Der spätere niederländische Generallieutenant u. a. o. Gesandte u.
bevollmächtigte Minister des Königs der Niederlande am köin. fran-
zös. Hofe V. Fagel war bis 1806 in der k. preuss. Armee Mjgor und
Adjutant des Prinzen von Oranien.
N. Pr. A.L. II. 8. 152 und 153. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 212.
Pahneibergi auch Freiherren. Reichsadelsstand. Diplom vom
27. Febr. 1715 für Franz Ferdinand Mayer, Doctor beider Rechte u.
— 190
Stadtschreiber zu Freiburg im Breisgau , mit dem Prädicate: v. Fah-
nenberg und zwar wegen seines rüliiuliclieii VerhaLtenfi, sciiior zweck-
mässigen Anordnungen und seiner per^^ii Heben Tapferkeit bei der
Belagerung der Stadt Freiburg durch die Franzosen. — Nach vier-
wöchentlicher Belagerung hatte die österreichische Besatzung sich
endlich aus der Stadt in die beiden Schlösser und auf den Schloss-
berg zurückgezogen und die Stadt ihrem Schiksale überlassen. Die
Belagerer rückten zum Sturme gegen die Bresche an. Jeder dachte
in der Stadt nur an sich und die versammelt gewesenen Behörden
wä)r0n, ohne Beschlüsse zQ fassen,. wieder auseinandergegangen. Da
iO{i|^bloss sich Mayer rasch das einzige Mittel jur Rettung der Stadt
zu versuchen, eilte mit zwei Bürgern auf die Bresche und steckte
unter dem Feuer der Feinde dje weisse Fahne auf, worauf Letztere
ohne jede Gewaltthat von der Stadt Besitz nahmen. Die Stadt Frei-
burg ert^eilte später ihrem Retter für sich und seine Nachkommen-
schaft das Ehrenbürger- Recht. — Durch den Sohn des Franz Ferdi-
nand Mayer v. Fahnenberg, Franz Xaver M. v. F., verm. mit Ursula
V. Beaurieux, ist der Stamm dauernd fortgesetzt worden. Von Letzte-
rem stammte Egid Freih. v. Fahnenberg, geb. 1749 und gest. 1826,
welcher, bekannt durch seine Schriften über Geschichte u. Staatsrecht,
1795 kaiserlicher Directorial-Assessor bei der Reichsversammlung zu
Regensburg wurde. — Der Personalbestand der Familie war in den
letzten Jahren folgender: Anton Freih. v. Fahnenberg, geb. 1783. —
Sohn des 1826 verstorbenen Freiherrn Egid aus der Ehe mit Caroline
V. Rüding, gest. 1815. — üerr zu Burgheim-Rothweil und des Ritter-
gutes Amoltern in Baden , so wie der Grundherrschaften Einödhausen
und Melkers im Meiningenschen, k. k. Kämmerer u. Rittmeister in d.
A. , verm. mit Johanna Grf. v. Seilern und Aspang, geb. 1797, aus
.welcher Ehe zwei Söhne, Freih. Philipp, geb. 1829 und Freih. Ste-
phan, geb. 1831, k. k. Lieutenants in d. A. u. zwei Töchter stammen.
Freiin Julie, geb. 1833, verm. 1853 mit Franz Grafen v. Cappy, k.k.
Oberlieutenant in d. A. und Freiin Wilhelmine, geb. 1838. — Die
Brüder des Freih. Anton , Freih. Egid (11), gest. 1855, k. württemb.
Kammerherr und früher Ober-Forstmeister zu Neuenstadt am Kocher,
verm. in erster Ehe mit Amalie Freiin von Baden, gest. 1814 und in
zweiter mit Sophie Freiin v. Kahlden, gest. 1854 und Freih. Friedr.,
gest. 1833, grossh. bad. Kammerherr und Gesandter am k. bayer.
Hofe, verm.^mit Maria Magdalena v. Dietterich-Schönhoflfen , haben
nur weibliche Nachkommen hinterlassen, durch welche das Geschlecht
mit den Familien der Freih. v. Gemmingen , Fürfeld, der Freih. von
Schütz-Pflummern zu Hoheustein , der Grafen v. UexküU-GflUeuband
und der Freih. v. Esebeck versippt worden ist.
Ca»t, Adelsb. d. Kgr. Württemberg, S. 417 und 4-i^ u. desselbeu Adelcb. d. Grossherx,
Baden, 8. 77—79. — Geneal. Taschenb. der freih. Hauser. 1855. 8. l&l— 153. 1857. 8. 185 u.
186 u. 1858. 8. 157. — Siebmach«r, V. 345: ▼. Fahnenberg. Mitherr su Burgheim, Rbeinlän-
disch und 8uppl. VU. 7. — Tyrof, II. 171. — W.-B. d. Sachs. Staaten, II. 20. — Xneschke,
I. 8. 145 u. 146. — V. He/ner, bayer. Adel, Tab. 36 u. 8. 34 und württemb. Adel, Tab. 19
und 8. 15.
I^abieifeld, s. Codelli von Fi^hnenfeld and Sterngreif.
Freiherren, Bd. 11. S. 298 u. 299.
— 191 — .
FtkiedliP^J. Lapprecht v. Fahnenthal.
PahMTi 8. Gämmerer v. Fahner, Vaure, Bd. II. S. 192.
« fahreilieit^ ffireiheid. Preass. Adelsstand. Diplom vom 2. Oct.
1786 für Johann Friedrich Wilhelm Fahrenheit, k. preuss. Kriegs-
and Domainen - Rath. Derselbe, welcher sehr ansehnliche Güter in
der Provinz Preussen besass, stammte ans einer Danziger wohlhaben-
den Familie, zn welcher auch Daniel Gabriel Fahreuheit, geb. am
1690, gest. 1740, gehörte. Letzterer, zaerst für den Kaufmansstand
bestimmt, folgte bald seiner vorherrschenden Neigung für dasStudiam
der Natnr, machte grosse Reisen, verfertigte 1714 die ersten genaa
übereinstimmenden Thermometer, war der Erste, welcher zur Fül-
lung der Thermometer anstatt des Weingeistes Quecksilber gebrauchte
und hat sich überhaupt um Physik vielfach verdient gemacht. Der
- Empfänger des Adelsdiploms setzte den Stamm fort u. ein Sohn des-
selben, Herr auf Angerap im Kr. Darkehmen etc., unterhielt ein in
vorzüglichem Rufe stehendes Gestüt.
V. HeUbach, I. 8. 34«. - N. Pr. A.-L. II. 8. 153. - Freih. v. LeJebur, I. 8. 212 und
213. — W.-B. d. Pr. Monarch. 111. 16.
MreiMi^ Valireih^lti. Altes, in der Alt- Mittel- und Ucker-
mark, so wie im Meklenburgischen und in Pommern begütert gewese-
nes Adelsgeschlecht. Grandmann sagt, das Geschlecht sei in der
Altmark schon lange ausgegangen, in der Mittelmark habe noch 1644
das Geschlecht Zummet (Summt) besessen und Christian v. F. noch
1 684 gelebt, in der Uckermark aber sei die Familie schon im Anfange
des 17. Jahrb. erloschen. Nach diesen Angaben ist mehrfach ange-
nommen worden, dass der Stamm im 18. Jahrb. nicht mehr geblüht
habe, doch hatte in demselben das Geschlecht noch Görne und Ret-
zow im Kr. West -Havelland etc. inue und blühte auch noch in das
19. Jahrb. hinein, in welchem es nach Allem 1822 mit dem königl.
preuss, Obersten a D. Albrecht Friedrich v. Fahrenholz erloschen ist.
Orundniann, 8. 87. — N. Pr. A.-L. II. 8. 153 q. V. 8. 151. — Freih. v. Ledebur, I. S.
313. — Siebmachtr,Vf. 69. mit dem unrichtigen Namen: ▼. Fohrenwaldt.
FahreMbach, PahreMbeek. Altes, liefländisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Thomas Wilhelm v. F., Georg v. F. a dem Hause Wall-
kelt und Georg, der Jüngere in der ersten Hälfto des 17. Jahrh. sfch
bekannt machten. Ersterer war kursächs. Oberst- Wachtmeister und
brachte 1637 nach Pufendorff die von den Schweden besetzte Moritz-
burg bei Halle durch List in die Hand der Sachsen; Georg v. F. war
erst k. dän. Ober-Hof-Marschall etc., begab sich aber ds^nn in Dienste
der Krone Polen, wurde 1598 Gouverneur von Liefland, wendete sich
später der Krone Schweden und dann nochmals Polen zu, kam 1620
in der Schlacht am Dniester in türkische Gefangenschaft, blieb in
derselben im schwarzen Thurm zu Constantinopel drei Jahre u. starb
bald nach seiner Entlassung aus demselben. Georg der Jüngere, des
Vorigen Sohn, wechselte, wie der Vater, mehrfach die Kriegsdienste
und wurde 1630 kurbayer. Oberst. 1633 wurde ihm mit dem Gene-
ral Cratz V. Scharffenstein die Festung Ingolstadt anvertraut. Die
Annahme, dass er mit Letzterem die Festung den Schweden habe
. — 192 —
überliefern wollen, brachte ihn vor das Kriegsgericht, dessen harter
Sprach ihn zum Schwerte verurtheilte.
Oauhe, II. S. 371—275 nach: Cbytraeu«, Sax., u. rufindrriT. §fr1^w«d* IJ!^tur.
fahrenwaldf. Längst erloschenes, uckermärkisclieä Ädelsgeschl.
aas dem gleiclinamigeu Stammhause in der Uckermark. Bethicke
de Fahrenwalde kommt 1368 urkundlich in einem Sabinerbriefe und
1372 in einem Lehnbriefe über das halbe Dorf Blindow vor.
Orundmann, 8. 38. — N. Pr. Adelslex. V. 8, 151.
Mais^ s. Falletz, Falais, (irafeii.
hlaisean. Ein aus Frankreich nach Berlin gekommenes Adels-
geschlecht, welches zu der dortigen französ. Colonie gehörte und aus
welchem Peter v. F., Geh. Staatsrath, 1682 als kurbrandenb. Ge-
sandter nach London und 1687 als a. o. Gesandter an den k. schwed.
Hof nach Stockholm gesendet wurde.
Freih. V. Ledebur, III. S. 260.
Palbeihanpt, Valbeihaspt^ Preiherrei nid (irafeii. Erbl&nd.-österr.
Freiherru- und Grafenstand. Freiherrndiplom vom 26. Jan. 1624 für
Christoph v. Falbenhaupt und fttr die beiden Söhne seines Bruders,
Jacob u. Johann Gottfried v. F. und Grafendiplom vom 26. Juni 1692
fttr Georg Ferdinand Freiherrn von Falbenhaupt, k. k. w. Geh.-Rath,
Kämmerer und Statthalter der Inner-Oesterr. Lande zu Graz. — Die
Familie v. Falbenhaupt war ein altes, ursprünglich kärntner Adels-
geschlecht , welches nach Steiermark und später nach Niederöster-
reich kam, in welchem Letzteren Andreas Falbenhaupt, Ritter, 1518
za Ranhenwart und Heinrich F., welcher 1547 mit den landesfürst-
lichen Lehenstücken zu Rainpoltenbach belehnt wurde, mit Thurn u.
Rainpoltenbach begütert war , wenn auch das Geschlecht später in
der niedcrösterr. Matrikel nicht vorkommt. Von dem obengenannten
Freiherrn Jacob stammte Freih. Georg Sigismund, verm. mit Con-
stantia Elisabeth Grf. v. Schrattenbach und aus dieser Ehe der er-
wähnte Freih. Georg Ferdinand, welcher, s. oben, den Grafenstand
in die Familie brachte. Doch vermählte derselbe, welcher 1706 das
Kapuziner -Kloster zu Schwamberg in Steyermark stiftete, sich nicht
and schloss im hohen Alter, im Januar 1750 den alten Stamm.
Bucelini, P. III. — Gauht, I. 8. 515. — Zedier, IX. 8. 113. — WwgriU, III. 1—4. —
Sckm^s, l. 8, 339. — Siebmachen I- 49: Die Falmhaubt, Steyerisch, V. 19: Herren v. Falm-
baupt und V. 69: Falmbhaupdt: Steyerisch. — v Meding , II. 8. 164 und 165.
f alcke i Yalcke, Valke. (Schild von Roth und Silber quergetheilt,
mit zwei über einander stehenden Greifen von gewechselter Farbe).
Altes, märkisches Adelsgeschlecht, welches zeitig nach Sachsen und
später auch nach Pommern kam. In der Mark Brandenburg besass das-
selbe schon 1359 das später eingegangene Schloss Neuhaus u. Thyrow
im Kr. Teltow, und Saarmund im Kr. Zauche-Belzig, so wie 1375 die
Güter Brnsendorf, Klein-Kienitz , Kunersdorf etc. In Sachsen hatte
die Familie bereits 1340 das im Laufe der Zeit eingegangene Dorf
Liunits unweit Wittenberg, 1355 Göertzke im jetzigen Kr. Jerichow
und 1480 Näuenhof bei Moritzburg inne, sass auch noch 1613 zu
«Bl^ddin bei Wittenberg. In Pommern war dieselbe 1583 mit Burzen
im Kr. Fürstenth. Gamin und Lümzow im Kr. Neu-Stettin angesessen.
— 193 —
Das Geschlecht bltthte in der Mark Brandenburg ins 18. Jahrhundert
hinein und noch 1734 war Satzker im Kr. Ost -Havelland in seiner
Hand. Nach dieser Zeit erlosch dasselbe.
Xnautk, S. 5U5. — Miaael, S. 483. — Gauhe, T. S. 515 u. 516. — Freih. 9. Ledtbur, I.
8. »13 n. III. 8. 250. Siebmacher, HC. 159. — 9. Meding, 1. 8. 15«. — Pommernsch. W.-B.
II. Tab. 9. —
Meke^ ?•■ falrkei (in Silber drei, 2 und 1, runde hölzerne, auf-
gerichtete, rothe Hammer). Altes hessisches Adelsgeschlecht, wel-
ches im 17. Jahrhundert erloschen ist
SUbmaehtr, 1. 148: vom Faicken, Hessisch. — 9. Meding, I. S. 151 und 152.
falckej Freiherr (in Silber ein rechtssehender, rother Falke auf
einem etwas schrägrechts gelegten , belaubten Aste von natürlicher
Farbe). Freiherrustand des Königr. Hannover. Diplom von 1832 für
Georg Friedrich Falcke, k. jbannov. Geh. Cabinetsrath und zwar in
Betracht der nützlichen u. mannigfaltigen Dienste , welche derselbe
dem königlichen Hanse und dem Lande eine Reihe von Jahren hin-
durch geleistet. Das ausgefertigte Diplom ist in Hannover 25. Mai
1832 amtlich bekannt gemacht worden. Der Diploms -Empfänger ist
vor mehreren Jahren, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen,
gestorben.
HannoT. Anzeig. 1843. Nr. 42. 8. 1088. — Freih. 9. d, Kneiebeck, 8. 128. — W.-B. dt»
Kgr. Hannover, B. 11 und 8. 6. — Kne»ehke, I. S. 146.
falckeiibergj falkeiberg (in Silber zwei mit den Ringen unten, mit
den Kämmen aber oben und von einander gekehrte schwarze Schlüs-'
sei). Altes, nach Piinigen aus dem Rheinlande stammendes, hessisches
und westphälisches Adelsgeschlecht, aus welchem Hermannus et Con-
radus fratres de Huxaria 1323 mit den Falckenbergschen Schlüsseln
siegelten. — Das gleichnamige Stammhaus der Familie in Hessen
stand derselben schon 1272 und noch 1618 zu und in Westphaien
sass das Geschlecht bereits 1323, hatte auch Herstelle imKr.Höxter
noch 1760 inne. Später ist wohl der Stamm ausgegangen.
Letzner, Corbcyich«* Clironik. 8. 9S. b. —Rotnmel^ Heosisehe Gcschiehte, II. 228. —
Fahne, If. 8. 217. — Freih. v. ledebur, I. 8. 214. — Siebmaeher, l. 134: v. Faickenberg sa
Paickenberg, Hes.si.icli und 182: v. Faickenberg, Brannschweigisch. — v. Meding, I. 8. l&l
und 153.
Palckenberg, Valkenberg (in Schwarz ein weiss bedeckter, länglich
viereckiger, und nach der Länge des Schildes gesetzter Tisch, mit
goldenem Tischgestellc. Das Tischtuch hängt etwas über und auf
dem Tische stehen an der Seite die Länge herab vier, also überhaupt
8 silberne Teller). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, aus welchem
Conrad v. Faickenberg schon 1290 als herz. Rath zu Jauer vorkommt.
Hedwig V. F. war 1413 Aebtissin des St. Clara -Klosters in Breslau
und Christoph v. F. 1520 fürstl. Rath zu Teschen. Caspar, Herrauf
Netsche, herz. Rath und Landrichter zu Gels, starb 1611 und Hans,
Herr auf Neglitz, Raake, Netsche etc. Landesältester des Fürsten-'
thums Gels, 1676. — Georg Friedrich, dessen Vater verrätherischer
Weise 1645 erschossen worden war, starb 1713 und Friedrich Ferdi-
nand V. F. lebte noch 1730. auf seinem Rittersitze Schierau im Gold- '
bergischen. Später ist der Stamm erloschen.
Sinapiwi, I. 8. 352. — Hauhe, I. 8. 517. — fVÄ. 9. Ledebur, I. 8. 214. — Siebmacher,
II. 48, - 9. Meding, I. 8. 153.
Kneschkey Deutsch. Adela-Lex. III. 13
— 194 —
Vtlckenberg, Palkenberg (iu Blau auf einem goldenen Berge ein
Falke von natürlicher Farbe). Schlesisches, wie das Wappen ergiebt,
von der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie ganz ver-
schiedenes Adeisgeschlecht, welches Sinapius unter dem Namen:
Falkenberger a. d. Hause Lamirsch aufführt. Der genannte Schrift-
steller hat diese Angabe u. das Wappen einem Manuscripte der Fa-
milie entnommen.
Sinapius, I. 8. 353. — r. Meding, I. S. 153.
Falckeiberg^ Palkenberg, Herren. (Schild der Länge nach getheilt:
rechts Roth, ohne Bild, Jinks von Gold und Schwarz schräg geschacht).
Die Herren u. Freien v. Falkenberg, nach alter Schreibart : Valchcn-
berg und Valckhenberg, Barones et Ministeriales, waren eins der älte-
sten Herrenstandsgeschlechter in Niederösterreich, welches schon
unter den ersten Herzogen Babenbergiscben Stammes bekannt war
und welches das Erbscheuken- und Marschall-Amt von Niederöster-
reich besass. Das gleichnamige Stammschloss soll zwischen Zwetl u.
dem grossen Arbeser Walde ostwärts gestanden haben. Urkundlich
kommt zuerst Rapoto de Valchenberch 1195 vor und Rapoto V., der
Jüngere, Hadmars einziger Sohn aus der Ehe mit Agnes von Sunn-
berg, welcher zwischen 1350 und 1357 starb, schloss den Stamm. Die
ansehnlichen Herrschaften und Schlösser des Stammes kamen an Ul-
rich und Eberhard Herren von Capell und Friedrich und Heinrich
Herren von Walsee, als von Seite ihrer Grossmutter und Mutter der
V. F.alkenberg nächste Anverwandte.
Fugg^r, KbrenspieKol des Hauses Gestenreich, II. Buch, 8. 171 Cdas der Familie bei^cc-
legte Wajipeu: in Silber auf einem schwarsen Dreihügel drei Falken gehörte der Familie
nicht. — Wiiagrill, III. 8. 4—10, «
Ptlckenberg; falkenberg (Schild ge viert: 1 und 4 drei Käfer und
2 und 3 zwei Pfähle). Cölnisches Patriciergeschlecht, welches 1611
in Göln den Hof Mecklinbofen besass und indessen Hand 1703 das
Gut Schornstein war.
Fahne, I. 8. 97; — Frh, v. Ledebur, I. 8. 213.
Palekenstein^ Vogel T.Falckenstein (Schild geviert, mit Mittelschilde.
Im silbernen Mittelschiide ein geharnischter Mann mit gezücktem
Schwerte. 1 und 4 iu Schwarz ein goldener liöwe und 2 und 3 in
Silber ein, einen Lorbeerzweig haltender Falke über Felsen). Böh-
mischer Adelsstand. Diplom aus der ersten Hälfte des 18. Jahrb.
Die Familie besass 1716 Starrwitz im Kr. Grpttkau und noch 1770
Ober-Kunzendorf im Kr. Münsterberg.
¥Vh. V. Ledebur, I. 8. 213.
ftlderen, Palde»^ Felden. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom
4. Jan. 1730 für Johann Franz Faldern, k. k. Kammerrath. Die
Nachkommen desselben besassen die Güter Woitsdorf , Langendorf u.
-Ulbersdorf im Kr. Poln. - Wartenberg etc. Noch im Anfange des 19.
Jahrb. waren ßeatenhoff im Kr. Gross -Strelitz so wie Seich witz und
Uschütz im Kr. Rosenberg in der Hand der Familie. — Zwei Sprossen
des Stammes standen 1839 in der k. preuss. Armee und 1851 war
ein V. Falderen Premier -Lieutenant im 27. Inf. -Reg. und Adjutant
bei der 12. Landwehr- Brigade.
Megerle r. .ViA//W</,Krgin».-Bd. 8. 138: v. Feldern. — N. rt. A.-L. II. S. 163: v. Fel-
dern u. V. 8. 152: ▼. Faldern. — Frh. r. Ledebur, I. 8. 213.
— 195 —
VM, Valcke^ Vtlk^ auch Preiherren (in Roth ein rechts gekehrter
goldener Falke). Reichsadelssland. Diplom vom 20. Sept. 1521 fttr ■
Eckhard Valk. Derselbe wird im Diplome alsconseiller de la r^gence
de la Ville de Grietzyl — wohl (ireetsyhl, Köiiigr. Hannover, Provinz
Oötfriesland, Amt Pewhum — et grand ecuyer de TEmpereur Char-
4cs V. aufgeführt. — Die Nachkommenschaft des Diploms-Empfängers
blühte namentlich in den Niederlanden fort und kam später auch, nach
Hessen, wo sie den freiherrlichen Titel führte, in neuester Zeit aber
nur noch im weiblichen Stamme vorkam. Zu der hessischen Linie ge-
hörte der 1836 verstorbene grossherzoglich hessische Generallieute-
uaut und Kriegsminister Georg Abraham Carl Freih. v. Falck. wel-
cher sich 1828 mit der Ganerbentochter Wilhelmiue Maria Natalie
Freiin v. Gtinderrode vermählte und durch diese Vermählung Auf-
nahme in die altadelige Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu
Frankfurt am M. fand. In den Niederlanden bedient sich die Fami-
lie des freiherrlichen Titels nicht, wenn auch Anton Reinhart Falk,
als derselbe sich mit einer Freiin v. Raisin vermählte, vom Könige Wil-
lielm II. der Niederlande diesen Titel angeboten erhielt.
Fietstap, Wappcnre^jister. — p. Uefner , Hess. Adel, T»b. 8 uud S. 9. — Kneichke^ IV.
H. 11^ und 120.
Nike T. Lilienstein. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
1786 für Johann Gottlieb Falke, k. k. Hauptmann bei dem l^t^
Institute zu Pettau in Steiermark, mit dem Prädicate : v. Lif
Mffjerle v. Mühlfeld, Erganz. -Bd. S. 280.
I^alken^ Palken-PUeheckI, Plaehetikl (in Blau ein von einem PfeilQ
durchschossener, nach anderen Siegeln auf einem quergelegten A§t|&
sitzender, weisser F^lke, welcher eine Taube geraubt hatJ^^.EJ
Westprcussen mit Bromke und Pni^wno im Kr. Schwef |tti
Adelsgeschlecht, aus welchem mehrere Sprossen in d( ;
Armee bis auf die neueste Zeit standen.
Frh, V. Ledfbur. 1. S. 213 und III. 8. 250.
Falkenau, v. und lu l'aikeuau auf Frey en wart, l^ilierren. —
freiherrustand. Diplom von 1733 für Wolf Martin Ehrmann ..
Falkenau, k. k. Landrath und Landes- Vice -Dom in Oesterreich ob
der Knns. Weiteres s. S. 52 und 53: Ehrmanns, Ehrmanns v. u. zu
Falckenau auf Freyenwörth, Freiherren.
MegerU v. Mühlfeld, S. 48.
Falkenberg^ auch Grafen (Schild von Silber und Roth in vier
Reihen, jede zu drei Feldern, geschacht). Schwedischer Grafenstand.
Diplom vom 7. Juni 1693 für Gabriel v. Falkenberg, k. schwed. Geh.-
Rath u. Präsidenten des Hof-Gerichts zu Abo in Finnland. — Schwe-
disches Adelsgeschlecht, welches wahrscheinlich aus der märkischen
Adelsfamilie dieses Namens, a. den nachstehenden Artikel, entspros-
sen ist, u. zu welchem die Gebrüder Dietherich und Melchior v. F. ge-
hörten. Ersterer, 1626 Hofmarschall des Königs Gustav Adolph in
Schweden, starb 1630 als Commandant von Magdeburg und Letzterer
war 1632 k. schwed. General - Commissar der Stifte Magdeburg und
Halberstadt und des ganzen niedersächsischen Kreises. — Ntfch
13*
•*•.
— 196 —
Gaohe soll schoD HeiDrich v. F , schwedischer Beichsrath , welcher .
* 1697 Präsident des Ober- Hofgerichts zn -Stockholm war und 1710
als Assessor des, in Abwesenheit des Königs angeordneten gros-
sen Raths zu Stockholm starb, den Grafenstand in die Familie ge-
bracht haben.
Oauke, U. 8. 1451—1453: nach eioen llaniucripie : Collect, grnealog. und rufeudorff,*
8chw«d. dentache RriegsgMchichte. — Frk. t. Udebur, 1. S. 214 u. III. S. V&O. — Schwed.
W.-B. Grafen. Tab. 4.
Mkeiberg (Schild mit Schildeshaopte. Im silbernen Schildes-
haopte zwei neben einander stehende, goldene Kronen und Schild von
Blau und Silber in drei Reiben., jede zu fünf Feldern, geschacht).
Altes, märkisches Adelsgeschlecht, dessen Name ein Sitz im Kr.Ober-
Barnim erhielt. Dasselbe war in der Mark Brandenburg bereits 1336
mit Zachow im Kr. Königsberg und 1837 mit Cladow im Kr. Lands-
berg und Neuenburg im Kr. Soldin begütert, erwarb in der zweiten
Hälfte des 14. Jahrb., so wie in den folgenden Jahrhunderten meh-
rere andere Gfiter, wurde auch in der Altmark ansässig und hatte
noch 1809 Gethlingen Im Kr. Osterburg und 1839 Striegleben itn Kr.
West-Priegnitz inne. Einzelne Sprossen dieses und der anderen
gleichnamigen Geschlechter anzugeben , stösst auf grosse Schwierig-
keiten, da alle diese Familien früher mehrfach mit einander ver-
^ ^WMitlselt worden sind. Bauer , Adressbuch der Rittergutsbesitzer in
flb'prenssischen Staaten, 1857, führt die Familie nicht mehr auf.
^ FIrdk. 9, Led€bur, I. 8. 213 und 314.
hXktnktrgf s. Grundemann-Falkenberg, 4Srafei«
Palkfibergy s. Berg v. Falkenberg, Bd. I. S. 336.
^ Falkoihcrgy s. Hebold v. Falkenberg.
'^;'/ JUkAbergy s. Hund v. Falkenberg.
''Mlrei^ferg. Altes, steiernftrkisches Adelsgeschlecht aus dem
*'Bn Schlosse im Ennsthale, welches von 1256 — ^1277
, IX. 8. 135. - Sehmuti, 1. 8. 340.
^Talkfibwg, s. Foltaneck v. Falkenbnrg.
Mkfibirg^ s. Barfus-Falkenburg, Bd. I. S. 198.
hlkeihagf 1^ s. Falken hayu, Freih. und trafea.
Palkehhagea. Ein im Havellande vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches die Güter. Falkenhagen und Ferbitz 1589 und noch 1676
besaas und auch Kuhweide und Schönermark in der Uckermark inne
hatte. Joachim und Dietrich v. Falkenhagen lebten 1589 auf Fal-
kenhagen und Ferbitz.
N. Pr. A.-L. V. 8. 152: nach Rouig's Sammlungen. — Frtih, t. Lcdtbur, I. 6. 214.
Mkeihauea, f refherrea. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 1 2.
■ März 1747 für Friedrich Carl und Eleonore v. Falkenhausen. Die-
selben waren natürliche Kinder des 1757 verstorbenen Markgrafen
Carl Wilhelm Friedrich zu Anspach-Bayreuth. — Freiherr Friedrich
Carl, gest. 1796, war markgr. brandenburg.-anspachscher Geh.-Rath
und ein Sohn desselben, Freih. Carl Friedrich Wilhelm Philipp, starb
1835 als k. prenss. w. Geh.-Rath und Gber-Landesgerichts-Präsident
— 197 —
zu Breslau. — Die Familie blüht jetzt in zwei Linien, welche nach
Rittergüter!) genannt sind, nämlich die Linie zu Wald- n. zu Traats-
kirchen. Beide Güter liegen im Fränkischen, doch ist Trautskirchen
nicht mehr in der Hand der Familie. Die Trautskircheuer Linie
•gründete der oben genannte Freih. Friedrich Carl, welcher nach?.
Lang 22. März 1747 in den Grafenstand erhoben worden sein soll,
doch ist über diese Erhebung Näheres nicht bekannt und die Nach-
kommen bedienen sich nur des freiherrlichen Titels. Die Linie za
Waldkirchen wird von einem nachgeborenen Bruder des Freiherrn
Friedrich Carl abgeleitet, auf welchem das freiherrliche Diplom von
1747 ausgedehnt wurde. — Haupt der Trautskircheuer Linie war
1857 Freih. Edmund, geb. 1803 — Sohn des Freih. ' Wilhelm, k.
bayßr. Majors — k. k. Oberst in d. A., verm. 1850 mit Clotilde Pick!
Edlen v. Witkenberg, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossten,Wil-
hetm, geb. 1851 und Edmund, geb. 1853. Die beiden Rrüder des
Freih. Edmund sind : Freih. Franz, k. k. Oberlieut. in d. A. und Freih.
Friedrich. — Von den Brüdern des Freiherrn Wilhelm hat Freiherr
Carl Friedrich Wilhelm- Philipp , s. oben, in Prenssisch - Schlesien
blühende Nachkommenschaft hinterlassen, Freih. Ferdinand starb als
k. k. Oberst, Freih. Friedrich gest. 1840, k. preuss. Oberstlieutenant
a. D., war Herr auf Pischkowitz, Wallisfarth etc. und Landes- Aelte-
ster in der Grafschaft Glatz und Freih. Ernst blieb als k. preuss.
Rittm. im Feld zui^'e^ von 1813. Der oben genannte Freih. Friedrieb
war mit Charlotte Grf. v. Magnis vermählt, welche 1857 Herrin auf
Ober- u. Nieder-Pischkowitz und Rauschwitz unweit Glatz war. Von
den Töchtern aus dieser Ehe vermählte sich die Eine an Constantiu
Freiherr v. Zedlitz- Neukirch, die Andere Freiin Charlotte aber mit
einem jüngeren Bruder desselben, Theodor Freih. v. Zedlitz-NenlA'ch.
Eine dritte starb 1839 als Gemahlin des Freiherrn v. Zedlitz -Nea-
kirch auf Neukirch. Der adoptirte Sohn des Freiherrn Friedrich,
Freih. Friedrich, wurde laut väterlichen Testaments Herr der Herr-
schaft Wallisfurth. Nächst dem wurde neuerlich noch genannt Freih.
Friedrich Gustav, Herr auf Bieland und Eilau unweit Neisse. —
Durch die Schwestern des Freiherrn Wilhelm ist die Familie mit
den Stämmen der Freiherren von Stutterheim, Künsberg, Crailsheim
u. Schirndinger v. Schirnding und der Grafen v. Minucci versippt
worden. — Von der Linie zu Wald, auch zu Wald und Lauflfenburg,
wurden die Gebrüder: Freiherr Julius Otto Christian, geb. 1777,
Gutsherr zu Wald und Freiherr Wilhelm Friedrich, geb. 1782, k.
bayer. Husaren-Rittmeister, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern ein-
getragen.
9. Lang, 8. I2l. - Diplom-Jahrb. für den Prenss. Suat 1841. Abth. 8. 8. 64. — N. Pr.
A.- L. VI. 8. 29. — Freih. v. Ledebur, I. S. 214 u. Hl. 8. 250. — Geneal. Tascbcnbaeh der
freih. Häuser. 1857 8. 187 ii. Iö8 u. 1858 8. 158. — W.-B. d. Kgr. Bayern, If. 94 a. r. WSl-
ckem, Abtheil. II. — v. Ht/ner, bayer. Adel, Tab. 30 u. 8.-84. — Schlesiach. W.-B. Nr. 14».
Falkeihayi, auch Mke nhage n ind Falkeihahn, rreiherren iid ünkm
(Stammwappen: in Silber ein rothes, die Mündung rechtskehrendes -
Jagdhorn ohne Beschlag und Band. Gräfliches Wappen : Schild ge-
viert mit dem Stammwappen als Mittelschild. 1 u. 4 in Blau drei
\
— 198 —
Schrägrechts nnter einander gestellte, goldene Kogeln; 2 in Roth ein
rechtsgekehrter, doppelt geschweifter, silberner Löwe und 3 von
"Sflher and Schwarz qaergetheilt mit einem einwärts gekehrten, in
der unteren Hälfte in einem gekrümmten Fischschwanze endigen-
den Einhorne von gewechselten Farben). Höhmischer Freiherrn - u.
Grafenstand, so wie Reichsgrafen- und Preussischer Grafenstand.
Böhmisches Freiherrndiplom vom 8. Oct. 1621 för Sigmund v. F.;
böhm. u. erbländ.-österr. Grafendiplom vom 1. Aug. 1682 u. Reichs-
grafendiplom vom 9. Dec. 1689 für Friedrich Freih. v. F., k. k. Geh.-
Rath etc. und preussisches Grafendiplom vom 6. Nov. 1741 für Ernst
August Freih. v. F. Nächstdem giebt* Megerle v. Mühlfeld an, dass Graf
Ernst August schon 1736 den böhmischen Grafenstand und Sicrmund
V. F. 1721 den böhmischen Freiherrnstand erhalten habe. Ueber
ein vom Freih. v. Ledebur angeführtes Grafendiplom vom März 1786
fehlen nähere Nachweise. — Die Familie v. Falkenhajn ist schon seit
dem 12. und 13. Jahrh. in Schlesien bekannt und gab dem Sitze
Falkenhayn bei Schönau den Namen , oder nannte sich nach dieser
Besitzung. Als Stammvater wird von Einigen F'alko genannt, welcher
nach der Schlacht bei Merseburg 933 zum Ritter geschlagen und mit
Falkenhayn im Stifte Würzen belehnt worden sein soll, so dass dem-
nach das Geschlecht ein ursprünglich meissensches sei. — Aus Schle-
sien kam das Geschlecht im Laufe der Zeit ins Hrandcnburgjsche,
nach Pommern, Schweden, Elsass und Oesterreich. Die fortlaufende
Stammreihe der österreichischen Linie fängt mit Balthasar v. F. an,
welcher 1504 als fürstl. licgnitzischer Ober-Küchenmeister vorkommt.
Von Letzterem stammte im vierten Gliede Georg, um 1617 herzogl.
licgnitzischer Geh. -Rathund der Fürstenthümer Schweidnitz u.Jauer
Lailtes-Aeltester. Der Sohn desselben war der oben genannte Freih.
Sigmund, aus dessen zweiter Ehe mit Eva v. Nimptsch Graf Friedrich,
8. oben, entspross. Derselbe, geb. 1649 kam als kur-braunschw.-lü-
neburg. Geh.-Rath und a. o. Gesandter am k. k. Hofe zuerst nach
Oesterreich, trat in k. k. Dienste, wurde Hofkriegs- Rath und General-
Kriegs- Com man deur, k. k. Kämm, und endlich w. Geh.-Rath u. hinter-
Hess aus der Ehe mit Maria Magdalene v. Holzapfel den Grafen Ernst
August Rudolph, welcher 1 7.1 8 unter die niederösterreichischen Hcr-
renstände aufgenommen wurde und 1 743 starb. Aus seiner zweiten
Ehe mit Maria Elisabeth Grf. v. Abensperg- Traun entspross Graf
Nicolaus Norbert, gest. 1777, k; k. Kämm, und niederösterr. Regie-
mngsrath^ verm. mit Maria Franciska Grf. v. Kollonitz, aus welcher
Ehe zwei Söhne entsprossten, die Grafen Ernst August und Graf Eu-
gen, von welchen die jetzigen Grafen v. Falkenhayn abstammen. Graf
Ernst August, gest. 1841, k. k. Kämm, war in erster Ehe vermählt
mit Therese Freiin v. Kalckreuth und in zweiter Ehe mit Maria Freiin
von Königsbrunn, gest. 1819, Graf Eugen aber, gest. 1826, k. k. Käm-
merer, war mit Maria Anna Grf. v. Yeterani-Malientheim, gest. 1852,
vermählt. — Der neuere Personalbestand der gräflichen Linie in
Oesterreich war folgender: Graf Theodor, geb. 1811 — Sohn des
Ürtfen Ernst August ans zweiter Ehe s. oben , — Herr auf Kyowitz
— ^99 —
in OesUjrr. - Schlesien , k. k. Kämm., verm. 1843 mit Ida Freiin v.
Hauer, geb. 1820, aas welcher Ehe eine Tochter, Grf. Bertha, geb.
1844, entspross. Die Halbschwester des Grafen Theodor aus des
Vaters erster Ehe, Grf. Francisca, geb. 1805, vermählte sich als
Wittwe des Landeshauptmanns und Landreclits-Präsidenten der Für*
stenthümer Troppau und Jägerndorf Ignaz Freih. v. Sobeck und
Kornitz 1835 mit Carl Grafen v. Sternberg auf Rothwasser, die Schwes-
ter aber aus des Vaters zweiter Ehe, Grf. Caroline, geb. 1817 hat
sich 1841 mit Anton Freih. Sedlnitzky-Odrowons v. Choltic, Herrn
auf Jaeschkowitz und Dirschkowitz vermählt. — Von dem 1826 ver-
storbenen Grafen Eugen, s. oben, entsprossten zwei Söhne : Graf Eu-
gen Isidor und Graf Johann, geb. 1801, k. k. Kämmerer und Feld-
raarschalllieutenant in d. A. Graf Eugen Isidor, gest. 1853, Herr der
Herrschaften Girincs, Dross, Otte;ischlag und liechberg, k. k. Kämm.,
Geh.-Ratb, Feidzeugmeister, General der Cavall. etc. hatte sich 1825
mit Caroline Grf. Collorcdo - Waldsee , gest. 1835, vermählt und aus
dieser Ehe stammen drei Söhne: Graf Franz, geb. 1827, k. k.KämoL
und Rittm., verm. 1854 mit Eleonore Prinzessin v. Oettingen- Waller-
stein, gest. 1856, aus welcher Ehe ein Sohn, Moritz, geb. 1856, ent-
spross; — Graf Julius, geb. 1829, k. k. Kämm. u. Rittm. in d. A.,
verm. 1857 mit Victoria Grf. Folliot v. Crenneville, verw. Grf. Kegle-
vich V. Buzin, geb. 1816 und Graf Ladislaus, geb. 1833, k. k. Kämm.,
Ritfm. im Adjutanten-Corps und Adjutant Sr. Maj. des Kaisers.^ —
Aus den adeligen Linien des GeschJcchts, welche sich nach mehreren
ihrer Gtlter in Schlesien schreiben und welche auch Grundbesitz im
Brandenburgrschen , in der Obex-Lakisitz, im Posenschen und in Qst-
und Westpreussen erwarben, haben mehrere Sprossen des Stammes
und unter diesen namentlich Friedrich Gotthelf .v. F., k. preuss. Ge-
nerallieutenant und Gouverneur der Festung Schweidnitz, gest. 1786,
bis auf die neueste Zeit in der k. preuss. Armee gestanden. — Nach
Bauer,^ Adressbuch, 1857, besass der k. preuss. Rittm. a. D. v. Fal-
kenhayn Gross-Breesen im Kr. Guben, ein v. F. Gross-Bialvehowa im
Kr. Graudnitz, Wilhelm Ludwig v. F. Kamnig im Kr. Grotkau und
Hugo V. F., k. preuss. Lieutenant, Janischau im Kr. Rosenberg.
SinapiuA, I. S. 354— 3u0 und II. 8. 71. — Oauhe, I. 8. 518-620. — Ober-Lausitz. Nachr.
1772 8. 105: Nachricht vom Stammbaume des J. R. v. F. — Leupold, I. 8. 826—329. —
WitsgriUy III. 8. 10—16 mit zwei SUmmtafeln» — MegeiU v. MüM/eld, Krgänx.-Bd. S. 12
und 65. — N. Pr. A.-L. I. 8. 40 a. Tl. 8. 154 u. 155. — Deutsche Grafenh. der Gegen w. I.
8. 237—229. - Frtih. v. Ledebur, L 8. 214 u. 215 u. III. 8. 250. — Geneal. Taachcnb. der
gräfl. Häuser, 1859 8. 257— 259 u. histor. Handb. zu demselben, 8. 204. - Siebmaeher^ I. 58; t.
Faickenhein, Schlesisch und 178: v, Falckenhan, Märkisch. — Hermann, Praxis heraldia. 8.
77. — V. Madinrj, III. 8. 172 u. l73. — W.-B. der Preuss. Mon. Bd. I. Gr. v. F. — W.-B. d.
Oesterf. Monarch- Bd. II, Gr. v. F. - Schlesisch . W.-B. Nr. 503. — ». Hefntr, Preuaa.
Adel. Tab. 8 u. 8. 7.
falkenrehde^ Falkenrehe. Mark-brandenburgisches Adelsgeschlecht
aus dem gleichnamigen Stammhause im jetzigen Kreise Ost-Havelland,
wo dasselbe 1625 noch die Güter Fahrland und Satzkorn besass. Der
Name des Geschlechts ging 16. Juni 1625 mit Elisabeth v. Falken-
rehde, vermählten v. d. Groben, aus u. 18. Oct. 1627 gab Kurfürst
Georg Wilhelm zu Brandenburg die verfallenen Lehne des Geschlechts
an Georg Ehrenreich v. Burgsdorflf.
N. Pr. A.-L. V. 8. 152 nach König's Samminngen. — Fr€ih. v. Ltdehttr, I. 8. 215.
f
— 200 —
MkeBstalner in lannerstorff (Schild der Länge nach getheilf:
rechts ein breites, grosses Kreuz , ähnlich einem Deutsch -Ordens-
Kreuze und links auf einem Berge ein grosser Vogpl, wohl ein Falke).
Nieder-Österreichisches Adelsgcschlecht, welches sich theils Valcken-
stainer, theils Falkenstainer schrieb und zu den in Wien sesshaften
adeligen Familien gehörte, welche vormals im wiener Borgerstande
gewesen waren. Chanrad Yalchkenstainer kommt urkundlich 1324
Tor. Der Stamm blühte bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrb. hinein
und* denselben schloss Carl Falkenstainer, Herr zu Männerstorf,
welcher 1581 noch lebte. — Der Name des Geschlechts ging 12.
Mftrz 1590 mit Barbara, des Edlen Carl Falkensta'ner zu Männers-
torf ehelicher Hausfrau, aus.
WiMprill, III. d. 80 u. 21.
MkciisIciB^ Clrtfen in Hane (im Schilde drei, 2 u. 1, Falken).
Altes Dynastengeschlecht, dessen Ursprung in dunkle Zeit sich ver-
liert. Man nimmt meist an, dass dasselbe aus dem Geschlechte der
Ritter von Conradsburg hervorgegangen sei. Diese Ritter hätten,
nachdem sie die Conradsburg der Kirche geschenkt, im 11. Jahrh. ein
neues Schloss erbaut und dasselbe , wie sich selbst, Falkenstein ge-
nannt. Zuerst soll diesen Namen Lambert v. F. um 1144 geführt
haben. Burkchard I. v. F. kommt um 1152 — 1179 vor und sein
gleichnamiger Sohn tritt zuerst als Graf auf. Im Anfange des^lS.
Jabrh. erscheint Hoyer Graf v. Falkenstein, auf dessen Veranlassung
um 1215 Epko v. Repkau (au(^ Eyke v. Repgow) ein anhaltscher
Edelmanb und Gerichtsschöppe des Grafen Hoyer, den so bekannt
gewordenen „Sachsenspiegel :'' ein^ Sammlung von richterlichen Ent-
scheidungen über vorzügliche Rechtsfälle, veranstaltete. — Der Stamm
blühte noch in das 14. Jahrh. hinein und erlosch dann um 1338, wo-
rauf durch Yermächtniss die Grafschaft an das Domcapitel zu Halber-
stadt kam, welches 1386 den einen Theil an die v. Burgesdorf , den
andern mit der Burg Falkenstein und der Umgegend derselben 1480
an die v. d. Asseburg verkaufte. — Siebmacher, 1. 193, hat ein gleiches
Wappen einem von ihm der Ritterschaft im Elsass zugezählten Ge-
schlechte V. Falckenstein beigelegt.
Hoppenrod, 8tammb. «tc; Strusburg 1570. 8. 33 u. 34. — GotUchalk, Rittetburgeti, II. 8. 222.
Mkeiisteiii^ llrafen (Schild geviert: 1 und 4 Gold, mit einem drei-
fachen gewöhnlichen, oder vier- auch fünffachen, engen, rothen Git-
ter überzogen: Dauu u. 2 und 3 in Blau ein sechsspeichigcs, silber-
nes Spnhlrad: Grafschaft Falkenstein). Altes, rheinländische^ Gra-
fengeschlecht aus dem gleichnamigen Stammschlosse am Donnersberge,
welches aus dem Stamme der Grafen v. Daun hervorgegangen ist. —
Von Einigen wird Cuno v. Daun, welcher im 14'. Jahrh. lebte, von
Anderen Wirich v. Daun, welcher sich um 1289 mit Irmengardis, der
Tochter und Erbin Philipps Herrn zu Falkenstein, vermählte, als
Stammvater genannt. Gauhe beginnt die Stamnireihe, wie folgt:
Werner, Herr zu Daun, um 1209; — Wirich L, erbte von seiner
Frau Oberstein; — Wirich II. , Urenkel des Wirich I., Herr zu Ober-
stein und Falkenstein, welches letztere Schloss seine Gemahlin ihm
^
— 201 —
zubrachte; — Cuno, Enkel des Wirich IL; — Wirich III., Cunos
Eukel (der Bruder, Conrad, (noch Anderen Cuno) wurde 1362 Kur-
fürst z\i Trier und starb 1388); —Wirich IV., Oraf zit Fuliki iivf^nn;
Herr zu Ober* und Willenstein, Neuen -Baimberg etc. cest. IfiOI; —
Melchior; — Wirich V., Graf zu Falkenstein und Lijnburg, Herr
zu Broich a. d. Ruhr, Statthalter zu Ravenspurg etc; — Wirith VI*^
Statthalter der Herzogthümer Jülich, Cleve und Berj;, !?est* 151*8,
— Johann Adolph; — Wilhelm Wirich, starb im Aiignhi 10Ö2 aJjf
Letzter des Mannstammes seines zur Wetterauischen (rüfenbonk 0-
hörenden Geschlechts auf seinem Schlosse zu Broich. Xmi den Töcb-
tern ans erster Ehe mit Elisabeth Grf. zu Waldeck vermählte Hieb dii^
Eine, Anna Sibylle, mit Johann Ludwig Grafen v.Leiniugen zu Gttnthers-
blum, die zweite, Christine Luise, mit Erich Christian Grf. v. Leiningen
u. Dagsburg u. nach dem Tode desselben mit einem Rheingrafen zu
Kyrn u. die Dritte, Carola Augusta, mit dem reformirten Pfarrer Sibel
zu Mollen. Der einzige Sohn, Carl Alexander, war lauge vor dem Tod^j
des Vaters, 1660, im 17. Lebensjahre erschossen worden. — Das
«-eiche Erbe kam je zu einem Dritttheil an die genannten drei Töchter.
Lucae, S. 960. — Imho/, Lib. VI. c. 3. — Humbrachi, Tab. VIT. — Gauhe, I. S. 520 \i.
521. — Durchl. Welt, Aong. von 1710. II. 8. 18 nitd 19. — v. Medinp, 111. 8. 174 u. 175.
MkeiistelB^ Grafen In Schwaben (in Blau auf einem dreispitzigen
Hügel ein goldener Hirsch). Altes, schwäbisches Grafengeschlecht,
welches das Erb-Kämmerer-Amt des h. röm. Reichs besass, in früher
Zeit an der Schiltach reich begütert war und sich in die v. Falken-
stein und V. Kamstein geschieden hatte. Schon im 14. Jahrb. hatte
der Glanz des Geschlechts sehr abgenommen und im Anfange des
16. Juhrh. ging nach Allem der Stamm aus, da bereits 1507 Eitel
Friedrich Graf zu Hohenzollern in der Unterschrift der Kammerge-
richtsordnung zu Costnitz des h. röm. Reichs Erbk&mmerer genannt
wird. Ende des 16. Jahrb. war kaum noch bekannt, wo etwa die
Burg Falkenstein gestanden habe.
Oauhe, I. S. 522 nach Luc4ie Orafenfiaal. 8. 960.
Valkensteln, falkenstein nnd Ffnlnberg^ Grafen In Bayern. Altes,
mächtiges, in Bayern, Tirol und Oesterreich überreich begütertes
Grafengeschlecht, dessen gleichnamige Stammburg am li^ingange des
Unter-Innthales unweit des jetzigen Marktes Rosenheim lag. Dasselbe
besass zu den Zeiten der Carolinger mit den Grafen v. Wasserburg
das ganze Innthal von Hall bis Passau und gründete das in der Ge-
schichte Bayerns wichtige Kloster Weyaru. Der. Stamm blühte bis
1272, wo der letzte Sprosse desselben, Siboth, von einem seiner Mi-
nisterialen, Otto V. Prantberg(Brannenburg), im Bade erstochen wurde.
Lucae, S. 960. — Wigul Hund, I. 8. 46—5?. — Dachauer, Geschichte deü Potorsborges
und desselben Chronik von BraniienbnrK und Umgebung.
falkenstein, trafen In der Wetteran (im Schilde ein aufrecht
sitzender, schwarzer Hund). Altes Grafengeschlecht aus dem p^leich-
namigen Stammschlosse uoter dem s. g. hohen Feldberge unweit Id-
stein und Ober-Ursel, aus welchem Werner 1272 Erzbischof und
Kurfürst von Mainz wurde. Der Stamm eijt^BÜJ^ 1418 mit Werner,
Erzbischof und Kurfürsten zu Trier.
Lucae, aralt«>r Qrafrnnaal, S. 959 n. Mit-- Oauk^t '
i
— 202 —
falkensteiB; llrafen in derSfhwrii (im Schilde auf einem dreispitzi-
jjen Hüj^el ein ausgebreiteter Falke). Altes, schweizerisches Grafen-
,'osc1j!s I lit, dessen Stammschloss zwischen Solothurn und Basel lag.
Das Sdilo&s wurde 1371 von den Grafen v. Nidow und Kyburg und
, vtHi den Bas* lfm erobert und zerstört, wobei Hans Graf v. Thierstein
iii üeftmgenschaft kam.
Mkeni^tein^ s. Traut son, Krsten niid CIrafeii.
Falkeii!i((*!n^ auch h'elherren (in Gold eine rothe Mütze mit einem
wt^issen, mit vier Hermelinen besetzten Ueberschlage. Der Zipfel
der Mütze, weklier mit einem goldenen Knopfe und mit fünf schwar-
zen Hahnenfedern besteckt ist, von denen zwei sich rechts, drei links
wenden, kehrt sich nach links und unten). Eins der ältesten, säch-
sischen Adelsgeschlechter, dessen Ursprung sich in eine Zeit verliert,
über welche mehrfach genaue Nachrichten fehlen. So finden sich
denn über den Ursprung verschiedene Angaben: Knauth giebt an,
die Familie sei im Amte Voigtsberg angesessen und werde sonst von
Spangenberg unter dem alten bayerischen Adel aufgeführt und auch
unter dem braun seh weifiischen gefunden; Biedermann nennt das Ge-
schlecht ein altes, edles, rheinländiscbes, welches sich in verschiedenen
Landen ausgebreitet habe ; v. Hellbach citirt bei dieser Familie, welche
er nach Siebmacher eine meissensche nennt, Hoppenrod, Stammbuch
etc. Strassburg, 1570. S. 33, auf welcher Seite von den alten Grafen v.
Falkenstein im Harze gesprochen wird, und Neuere haben den Stamm
einen thüringisch-fränkischen genannt. — Nach Allem war das Stamm-
.haus die alte Burg am Falkensteine bei der Bergstadt Falkenstein an
der Göltzsch unweit Plauen im sächsischen Voigtlande, welche im An-
fange des 14. Jahrb. „Walkenstein in der Piawischen Art gelegen" hiess,
in späteren Jahren des 14. Jahrb. den Herren v. Lobdeburg-Elsterberg
zustand, schon 1528 nach Angabe des „Pirnaischen Mönches" ein
verwüstetes Schloss war und jetzt fast spurlos verschwunden ist.
Nach dieser Bui'g nannten sich — ßurchard v. F. kommt nach Her-
zog schon 1120 urkundlich vor. — Johann v. Valckenstein auf Val-
ekenstein und Oberlauterbach, welcher 1270, und Conrad v. V. auf
Valckenstein, welcher 1317 unter den Vasallen der Voigte des Voigt-
landes vorkommen. Als Zeugen in von Lehnsherren derselben ausge-
stellten Urkunden treten auf: Johannes de Valkinstein 1276, Arnoldus
de Walkenstein 1321 und 1329 und Jan und Lupp Gebrüder v. Fal-
kendtein 1351. Früher schon, 1279, kam Heinrich v. F. als Kanzler
des Markgrafen Dietrich v. Landsberg vor. — Ecgehardt v. Falken-
stein schenkte 1412 seinen Hof zu Neukirchen (dem jetzigen Mark-
neukirchen) der Pfarrkirche zu St. Nicolas daselbst zur Stiftung eines,
der heiligen CatLarina geweihten Altars und Margaretha v. Falken-
stein gab 1425 zwei Theile eines Hofes zu Zedtwitz dem Nonnenklos-
ter zu St. Clara in Hof zu einem ewigen Seelengerälhe. — Im Anfange
des 16 Jahrh. gelangte die Familie in den Besitz des Gutes Magwitz
unweit Plauen, in wel^Öm es bis zu Anfange des 18. Jahrh. verblieb.
Schon 1542 werden tmWr den L«eMMenten des Amtes Voigtsberg im
— 203 —
Erblehnbuche daselbst Arnold u. Christoph v. Falkenstein zu Magwitz
und Brotenfeld (bei Schöneck) genannt, welche ihre Güter: „mit
einem Ritterpferde zu verdienen haben/* Im 17. «Tahrh. erwarb das
Geschlecht auch noch das bei Magwitz gelegene Rittergut Plauschwitz.
Aus dem Hause Magwitz liegt folgende Stammreihe vor: Bernhard
V. Falkenstein, Herr auf Magwitz: Sabina v. Wolframsdorf a. d.
Hause Neumark ; — Hans v. F. auf Magwitz : Catharina v. Hayn a. d.
Hause Lömnitz; — Hans Abraham v. F. auf Magwitz: Magdalena
V. Feiiitzsch a. d. Hause Gutenfürst; — Magdalena, verm. mit Hans
Georg v. d. Heyde auf Misslareuth, Gröba und Bobenneukirchen und
Salome v. F., gest. 1669 zu Döla bei Hof als nachgelassene Wittwe
des Hans Assmus v. Beulwitz auf Tenriga. Der Sohn de- Hans Abra-
ham V. F., Salomon v. F. verpflanzte das Geschlecht in das Branden-
burg-Culmbachische und hinterliess aus der Ehe mit Elisabeth v.
Beulwitz einen Sohn, Wilhelm Weigand v. F., welcher später fürstl.
brandenb.-culmbachischer Oberstlieutenant und Pfleger zu Lichtenfels
wurde und von welchem aus der Ehe mit Eva Barbara v. Murach ein
Sohn entspross : Carl Jonatius Otto v. F., Fürstl. bambergscher Ritt-
meister bei dem fränkischen Kreisregimente, verm. mit Johanna Ma-
ria Franzisca v. Boyneburg-Lengsfeld, nachgelassener Wittwe Johann
Friedrichs v. Molk, aus welcher Ehe, unter Anderen, eine Tochter
stammte : Margaretha Francisca v. F., welche sich 1740 mit Ludwig
Freiherrn v. Guttenberg zu Sternberg etc. k. k. Kämmerer, vermählte.
— Ausser den obengenannten Schwestern, Magdalena und Salome v.
F., kamen aus dem Hause Magwitz, zu welchem auch um 1610 Hans
Adam v. F. , Herr auf Magwitz , verm. mit Hosina v. Feiiitzsch a. d.
Hause Treuen, gehörte, mehrere Töchter durch Vermählung in meh-
rere der ältesten und angesehensten Familien des Voigtlandes. Ma-
ria V. F., gest. 1569, war mit Caspar v. Raab auf Reussa etc., Agnes
V. F., 1570 noch am Leben, mit Ernst v. Beulwitz auf Hirschberg etc.,
Appolonia v. F. mit Christoph v. Tettau auf Schilbach etc., gest. 1570,
Barbara V. F. 1626 mit Jacob v. Geilsdorf, zu Rodau angesessen, etc. ver-
mählt. — Im 17. u. 18. Jahrb. kommt die Familie, mitRöhrenhoiF,Kö-
ditz, Schnarchenreuth und Döla, sämmtlich unweit Hof, begütert, vor.
Die Gebrüder Jobst Christoph, Georg Wilhelm und Wolf Conrad v.
F. wurden 1643 mit einem halben Hofe etc. zu Döla beliehen; Anna
Catharina v. F., gest. 1730, eine Tochter des Adam Rudolph v. F. auf
Röhrenhoff aus der Ehe mit Eva Rahel v. Reitzenstein a. d. Bbuse
Regnitzlosa, vermählte sich 1684 mit Jobst Caspar v. Reitzenstein
auf Hohenberg; Christoph Carl August v. F. auf Köditz, gest. 1739,
vermählte sich 1723 mit Rosine Florentine v. Reitzenstein a. d. Hause
Conradsreuth und Gottfried Carl v. F. auf Schnarchenreuth, k. gross-
br. u. kurhann. Oberst d. Cav., lebte noch 1770 zu Battenburg bei
Giessen und hatte im Braunschweigischen den Stamm fortgepflanzt.
— Aus dem letzten Jahrzehnte des 18. Jahrb. blühte auch im Reus-
sischen, in Sachsen und Pommern die Familie io das 1 9. Jahrb. hinein.
Von einem Hanptmanne v. F., stammte aus der Ehe mit Erximuthe v.
Trützschler, gest. 1801, Friedrich Angost v. F., früher renss-plauen-
— 204 —
scher Hauptmann, später Major und Commandant des fürstl. rcuss.
l>UDdescontingents, in erster Ehe verm. mit Caroline v. Bardeleben
a. d. Hause Kattenbnrg, gest. 1808 u. in zweiter 1811 mit Friede- *
riko Auguste Freiin v. Crailsheim; in Sachsen stand 1802 Heinrich
Gottlob Peter v. F., ein Sohn des 1797 zu Bayreuth verstorbenen
renss.-plauenschen Majors v. F., als Premierlieutenant und Adjutant
des kurs. Carabinier-Regim. in Pegau u. kommt noch 1813 zu Schleu-
singen als k. Sachs. Major, Commandant des Bataillons Landmiliz
und Marschcommissair vor und in Pommern besass 1800 Heinrich v.
F., k. preuss. Regier. -Rath, verm. mit Eleonore Freiin v. Reitzen-
stein a. d. H. Hartungs, gest. 1795, das Gut Konsages im Kr. Greifs-
wald.' — In neuerer u. neuester Zeit ist im Königreiche Sachsen der
alte Stamm durch mehrere Sprossen von Neuem zu hohem Ansehen
gekommen. Zu demselben gehören jetzt : Johann Paul v. Falkenstein,
geb. 1802 zu Pegau, Doctor der Theologie, Rechte und Philosophie,
k. Sachs. Staatsminister und Minister des Cultus und öffentlichen Un-
terri'^hts, Herr auf Frohburg, Grosszschocher, Windorf etc. , welchen
die Redaction dieses geschichtlichen Werkes als tiefsten Kenner und
grössten Freund der Geschichte, der wahren Magistra vitae, ehrer-
bietigst nennt; Ludwig August Heinrich Freih. v. F., geb. 1802 zu
Dittersbach bei Stolpen, k. sächs. Oberst und Adolph Wilhelm Julius
Freih. v. F., geb. 1807 zu Friedrichsthal bei Radeburg, k. sächs.
Oberstlieutenant. — Von den Nachkommen des oben genannten k.
preuss. Regierungs-Rathes Heinrich Freih. v. F. haben Mehrere in
der k. preuss. Armee gestanden und einer derselben ist noch jetzt
k. preuss. Premierlieutenant. — Auch blüht noch , nach v. Hefner,
im Kgr. Württemberg aus dem Hause Köditz die Nachkommenschaft
des um 1650 lebenden Johann Christoph v. F., welche im Anfange
des 18. Jahrh. nach Oettingen und im 19. Jahrh. nach Württemberg
kam, fort.
Knautfi, 3. 500..— Biedermann, G^schl.-Reg. d. KiUerschaft im Voi^tlaude. 2. Veneichn.
8. 4. -^ 9. Hellbach, I. S. 350, — Schumann, Staats- etc. Loxio. von Sachsen. Bd. XV. oder
Suppl. Bd. IL 1828. 8. 74S u. 49. — Illustr. Zeit. Bd. I. 1843. 8. 243 und 244. — Dresdner
Cal. t. Gebr. für die Ke«idons, 1847. S. 141 und 158 und 1848. 8. 141 u. s. 157 (Heraus;. —
Siohtiache Kirehengallerie, Hd. XL 8. 191. — Freih. v. Ledebur, I. N. 'il5 a. III. S. 250. —
Siebmaeher, I. 164: v. Falckenstein, Meisünisch. — W.-B. d. sachs. Suaton, IL .58. nndlll.
16.— Xneschke, I. 8. 146—148. — v. He/ner, Wurttemb. Adel, Tab. 19 u. 8. 15 und s&clis.
Adel, 8.9 u. 26 und Ergins.-Bd. 8. 36.
ValkeiistelB; Beiname der alten voigtUndischen Adelsfamilie v.
Trützschler von ihrem weit über 300jfthrigen Besitze in und um die
sächsische -Bergstadt Falkenstein unweit Plauen, s. Trützschler v.
Falkenstein.
hlkensteln^ Freiherren (in Blau ein nach der rechten Seite schrei-
tender, goldener Hirsch). Erbländ.-österr.- und Reichsfreiherrnstand.
£rblftnd.-österr. Freiherrn - Diplom vom 26. Sept. 1664 für Hans
Erhart v. Falkenstein, Kämmerer des Erzherzogs Ferdinand Sigmund
und Reichsfreiherrn -Diplom vom 8. März 1708 und zwar unter Be-
stätigung des erbländ.-österr. Freiherrnstandes, für die Gebrüder
Freih. v. F. : Franz Ignaz, Ignaz Dominik, Marquard Leopold u. Adal-
bcrt, Domherren zu Kempten. — Altes Rittergeschlecht im Elsass u.
im Breisgan, dessen fortlaufende Stammreihe mit Reinhard v. F.,
— 205 —
verm. mit Anna v. Venningcn, beginnt. Von seinem gleichnamigen
Sohne, verm. mit Elisabeth v. Hoben -Rechberg, stammte im fünften
Glicde der oben genannte Freih. Hans Erhart. Derselbe, ein Sohn
des Johann Erhart v. F. aus erster Ehe mit Susanna v. Wessenberg,
war k. k. Kämm., Rath u. Statthalter der oher-österr. Lande u. Ober-
voigt der Herrschaft Iser-Rhcin, erwarb 1630 die Herrschaft Rirom-
singen im jetzigen Grossh. Baden und war mit Anna Franzisca Freiin
V. Mercy vermählt, aas welcher Ehe die oben genannten vier Brt&der
entsprossten , welche auch den Reichsfreihcrrnstand in die Familie
brachten. Von denselben waf Freih. Marquard Leopold, gest. 1717,
des deutschen Ordens Land-Comthur der Bailei Elsass und Burgund,
Comthur zu Altshausen und Maiuau, k. k. Kämmerer n. General der
Cav. und Freih. Franz Ignaz, gest. 1737, pflanzte in zweiter Ehe mit
Maria Agnes Febronia Freiiu v. Plettenberg den Stamm durch seinen
Sohn, den Frfeiherrn Rupert Marquard Ernst, gest. 1759, verm. mit
Maria Johanna Freiin v. Freyberg-Oeplingen, fort. Aus der Ehe des
Letzteren eutspross Freih. Franz Anton Marquard, gest. 1800, verm.
in erster Ehe mit Franzisca Antonia Freiin v. Schauenburg-Herlis-
heim u. von diesem stammte Freih. Franz Sales Zenobius, gest. 1852,
verm. mit Balbina Freiin v. Roggenbach. — Der Personalbestand der
Familie war neuerlich (1855) folgender: Freih. Franz, geb. 181^,
Herr auf Hausen an der Möhlin, Ober- Rimmsingen und Neuershaa-
sen, grossh. bad. Rittm. und Kammerherr , verm. in erster Ehe mit
Stephanie v. Holzing u. in zweiter 1845 mit Auguste Freiin v. Wan-
gen, geb. 1827, aus welcher Ehe zwei Kinder entsprossten. Von den
vier Schwestern des Freih. Franz vermählte sich Freiin Mathilde,
geb. 1807, mit Friedrich Freih. v. Drais, grossh. bad. Kammerh. und
Ober- Forstmeister und Freiin Ida, geb. 1810, mit August Freih. Mar-
schall V. Biberstein, grossh. bad. Geh.-Ratbe, Gesandten am deut-
schen Bundestage etc. — Von dem Sohne des Freih. Franz Anton
Marquard, s. oben, aus zweiter Ehe mit ClaraFreiin Reuttner v.Weil,
dem Freiherrn Johann, gest. 1853, k. k. Rittm. und Instituts-Ofl&cier
am Invalidenhause zu Wien, stammen aus der Ehe mit Augusta Freiin
V. u. zu Bibra, geb. 1810, neben einer Tochter, Doris, zwei Söhne, die
Freiherren Ernst und Oscar, Beide k. k Lieutenants. • Die Schwester
des Freih. Johann, Freiin Franzisca, ist mit Wilhelm Freih. v. Seide-
neck, Herrn auf Bötzingen, grossh. bad. General -Major und Oberst-
Stallmeister vermählt.
V. Hattttein, [1. d. 99-102. ~ Salver, 8. 571. 62S. 680 uud 684. — Ca»t, Adelsbuoh des
Grossh. Baden, Abth. 8. — Taschenbuch d. freih. H&user, 1848. S. 107-109 und 1865. 6. 153
und 154 — Siebmaeher. II. ^6.
hükenstein^ Herren (in Roth auf einem dreispitzigen, weissen
Felsen ein stehender Falke von nattlrlicher Farbe). Nieder- öster-
reichisches Herrenstandsgeschlecht, welches früher auch unter dem
Namen : Valchkenstain vorgekommen ist und mit den Herren v. Tan-
berg zu PÜhrenstein und den Prüescbenken eines' Stammes gewesen
sein soll und zwar nach Rcichard v. Strein Freih. zu Schwarzenau in
der Art, dass, der Sage nach, der Erste v. Tanberg, v. Falkenstein
und V. PrüeschenkBrtlder gewesen wären. — So wie dieses Geschlecht
— 206 —
in Nieder-Oebterreich aaf dem <en Berg-Schlosse seines Namens mit
der Herrschaft Falkenstein , welche den Titel einer Grafschaft hatte,
sass, fand sich anch in Oesterreich ob der Enns ein altes Bergschloss
mit einer Herrschaft Falkenstein , welche ein gleichnamiges Herren-
geschlecht Jnne hatte. Letzteres führte in Blaa auf drei stufenweise
geütellten, grauen Qoadersteinen einen zam Flöge gerichteten F^ilken
▼on natürlicher Farbe, nnd die Aehnlichkeit des Wappens lässt fer-
mathen, dass dasselbe mit dem niederösterr. Geschlechte eines Stam-
mes war. Das niederösterreichische Geschlecht kommt nrkandlich
vom 2. Jahrzehnt des 12. Jahrh. mehrfach Tor ond mit Heinrich v.
Valckbenstain, welcher 1406 die Veste Piberstain im Laude ob der
Enns kaufte und sich dann mit Barbara Leiblfingerin v. d. An fou
bayerischem Adel vermählte und mit der ans dieser Ehe stammenden
Tochter, Magdalene t. F., welche mit ihrem Gemahl, Ortolff v. Waldt,
noch 1444 urkundlich vorkommt, iiören die Nachrichten Aber den
Stamm auf.
Freih. r. Hok^tn^ek, IIL 8. 154. — WiMgriU. III. 8. \Ü—Vi.
falkeBftteiB. Altes, niederbayeriscbes Rittergeschlecht aas dem
gleichnamigen .Stammhause vor'm Wald, dessen Sprossen Ministe-
rialen des Hochstifts Passau waren. Zuerst kommt urkundlich 1170
Kalbach de F. sot und Petrus Falkensteiner zu Falkenfelss 1406.
Letzterer, oder ein gleichnamiger Sohn desselben, tritt noch um
1430 auf.
Wiyul I/uitä, I. H. -iOO. — Moniim. b<)tc. XI. 8. 516 aod XII. 8. 349.
falkeiisteii^ V«gel ? . f alkeisteh, s. Falckenstein, S. 194.
fMtwielm, s. Kalliwoda v. Falkenstein.
Mkmtr, Valckier ?. S«uenb«rg. Kurbajerischer Adelsstand. Di-
plom vorn 18. Febr. 1724 ftlr Johann Michael Falckner, Ober-Ungel-
ter und Landgerichts-Schreiber zu Allersbach, Rittergutsbesitzer zu
Ocdmiesbach, mit dem Prädicate: v. Sonnenburg. — DerStarom blühte
fort und in die Adelsmatrikcl des Kgr. Bayern wurden eingetragen:
Johann Christoph F. v. S., geb. 1731, Urenkel des Diploms-Empfän-
ger», k. baycr. pens. Forstmeister zu Ftirth und zwar mit den Söhnen
seiner verstorbenen Brüder, Ignaz Anton und Johann Wolfgang F. v.
S.: Johann Nicolaus, Besitzer von Oedmiesbach, geb. 1759 und Jacob
F. v. S., nah. 1775, Besitzer von Kirchenreinbach.
V. httng, H r&i. - W..B. d. K«r. Bayern, V. 34. - v. Hejner. bayer. Adel, Tab. »5 u.
«. 7«. — Kn^nc.hkf, \\\. H. 134 u. 135.
Valkofifh f. Krallrb. P'rbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1763 für Michael Falkovich, k. k. Hauptmann bei dem Slavonischen-
Broodcr Infaiitorie-Kegimonte, mit dem Prädicate v. Kralich.
Mtyerle r. UuhlJrUl, KitfäiiK.-Hd. H. 2H0.
Palkowski. Polnisches, zu dorn Stamme Doliwa gehörendes Adels-
geschlecht, aus welchem mehrere Sprossen in der k. preuss. Armee
standen. Ein ('apitain v. F. hatte bis 1806 die Invaliden -Compagnie
des llegiinents Prinz Hohenlohe und starb 1807 und ein Major v. F.
ataud in der oberschlcsischcn Füsilierbrigade u. starb 1812 im Pen-
— 207 —
sionsstande. Ein Sohn des Letzteren trat 1825 als aggreg. Capitain
aus dem .29. Infant-Regimente und stand später im 29. Landwehrrc-
gimente.
N. Pr. A.-L. II. S. 158. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 215.
fM, f. d. fall. Altes, von 1266 an in Steiermark, Oesterreich u.
Böhmen vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Albrecht v.
d. Fall, wohl der Letzte des Stammes, noch 1377 zu Gratz lebte.
ückmutt, I. 8. 343.
Pallbacher luFallbach^ Vtlbach. Altes, niederösterreich. Adelsge-
schlecht, welches den Namen von dem zwischen Loossdorf und der
Stadt Laa gelegenen Dorfe Fallbach führte, welches» in Urkunden aus
dem 12. und 13. Jahrh. Valwa undTahah genannt ist. Conrad und
Niclas de Valwa treten urkundlich 1311 auf u. nach Freih. v. Ennen-
kels Collect. Tom. I. waren Martin und Johann v. Yallbach, Ritter,
noch 1470 am Leben. Spätere Sprossen des Stammes sind nicht
aufzufinden.
H'ia9griU, HI. 8. 21-23.
Mlhnseh^ s. Binder v. Fall husch, Freiherren^ Bd. l. S. 433.
Fallcti; Falals^ trafen. Brabantisches Adelsgeschlecht, dessen
ursprünglicher Name: Bourgognc war, ans dem Stammhause Falais,
einem brabantischen Lehn, an der Grenze der Grafschaft Namur am
Flusse Mohaine zwischen den Städten Huy und Henneguy, welches
1416 vom Erzherzoge Albert und der Infantin Isabella zur Grafschaft
gemacht worden war. Nach dem Diplome stammte der Stammvater des
Geschlechts, Hermann von Bourgogne, Baron v. Falletz, von Balduin-
V. Bourgogne, einem der natürlichen Söhne des Herzogs Philipp des
Gütigen von Burgund.^ — lieber einige Sprossen des Stammes giebt
Gauhe nähere Nachricht.
Gauhe, II. 8. 278 nach L'Krection de toutes les terres et familles du Brabant, S. 12.
' Fallois. Altes, aus Lothringen stammendes Adelsgeschlecht, aus
welchem ein Sprosse 1777 in die k. preuss. Armee trat, nach einigen
Jahren aber russische Dienste nahm. Der Sohn desselben stand von
1779 — 1809 in k. preussischen Kriegsdiensten, commandirte dann
bis 1815 als General die grossh. meklenb. -schwerinischen Truppen u.
trat später in k. preuss. Civildienste. Zwei seiner Söhne, Friedrich
und Anton v. Fallois, waren neuerlich k. preuss. Oberst-Lieutenants.
N. Pr. A.-L. 11. S. 159. — Freih. p. Ledehur, I. S. 215.
Vallot f. (jemeiner. Bayerischer Adelsstand. . Diplom vom 15. Au-
gust 1822 für Ernst Fallot, Grosshändler in Regensburg und zwar
unter Hinzufügung des Namens seines Schwiegervaters: Gemeiner zu
seinem Namen. — Die Familie hat neuerlich das v. Bart'sche Ritter-^
gut Eurasburg a. d. Isar an sich gebracht.
W.-B. des Kgr. Bayeru, X. 20. — v. Be/ner, bayerischer Adel, Tab. 86 und S. 75. —
h'neschkf, VI. 8. 120 und 112.
Faizburg^ faltzburg. Schwedischer Adels- und Freiherrnstand..
Adelsdiplom vom 18. Nov. 1648 für Johann Faltz, k. schwed. Geh.-
Staats-Secretair in Pommern, mit dem Namen: v. FaHzburg und Frei-
herrndiplom vom 30. August 1710 für Axel und Gustav v. Falzbuig.
— 208 —
Die Familie hatte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. in Pommern
die Güter Keesow im Kr. Randow, Battin im Kr. Beigard, so wie Na-
drense inne and besass auch noch im 18. Jabrh. Nadrense. — Carl
Christoph v. Falzburg, der Letzte des Mannsstammes, starb 1 . Mai 1 758.
Nifrense Hei an die einzige Tochter, Luise Juliane Hedwig v. Falz-
burg, welche, nachdem 1765 das Lehn allodificirt worden war, noch
1777 in den Yasallentabellen vomAdel in Vorpommern genannt wird.
Brüygetnann, I. 11. Hauptst. — N. Pr. A.-L. II. 8. 159 u. V. 8. 153. — Frfih, 9. Ledf-
bury I. 8. 215 u. III. 8. 250. — 8cbutd. W.-B. Ritter.* Nr.48 u. 435. — Pommernich. W.-B.
IV. Tab. 84.
fanal, fliial; s. Hauspersky v. Fanal, Final, frethemi.
fargel. Ein 'aus der Grafschaft Hanau stammendes Adelsge-
schlecht, aus welchem Johann v. Fargel, Herr zu Rtickingen im Ha-
nauschen, als kurbrandenburgischer Oberst und Gouverneur der spä-
ter geschleiften Bergfestung ^ Regenstein im Vorharze 1682 starb.
Aus seiner Ehe mit Amalie v. Bachmann stammten eine Tochter und
ein Sohn, Johann Lucas v. Fargel, welcher kurbrandenb. Haupt-
mann war.
N. Pr. A.-L. II. 8. 15». - Freih. v. Ledrbur, I. 8. 215.
Vargow. Ein zu dem polnischen Stamme Szeliga zählendes , im
Lauenburgischen Hinter-Pommerns noch 1639 und 1679 begütertes
Adelsgeschlecht.
meraet,S. 484. — BrSggemann, 1.9 Hüuptttück. - N. Pr. A.-L. TI 8. 160. — Frtih, r.
Ledebur, III. 8. 260. — Siebmacher, III. 15«. - PommoriiHch. W.-B. V. Tab. 67.
Parkas f. loiueiiau. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1820
ftr Johann Franz Farkas, k. k. Hauptmann von König Max Joseph
Infanterie, mit dem Prädicate: v. Homenau.
Megerlf v. Mähl/fld, Ergänz.- Bd. 8. 281.
Varnbach. Ein zu dem fuldaischen LehnsUbfe gehörendes Adels-
geschlecht, welches den Namen von dem drei Stunden von Nürnberg
liegenden Burgsitze Farnbach angenommen hatte und längst er-
loschen ist.
Sehannat, 8. M. — Salvfr , 8. 271 und Tab. 18. Nr. 68. xu 8. 146. — r. Meding, II.
8. 166.
Fasching; Vreiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1812 für Carl Fasching, k. k. Obersten und Commandanten des
ersten Feld-Artillerie-Kegimcnts und den Bruder desselben, Johann
Fasching, k. k. Oberst -Lieutenant bei dem zweiten Feld- Artillerie-
Regimente.
MegerU v. Mühlfeld, 8. 48.
Fasolo f. BlmiieBfeM. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1763 für Peter Fasolo, k. k. Hauptmann des Waradisner-Creuzer
Infant. -Regiments, mit dem Prädicate: v. Blumenfeld.
Mcgerle r. Mühlfeld, 8. 180.
Faselt; Fastid. In Kur-Brandenburg anerkannter und erneuerter
Adelsstand. Diplom vom 28. September 1661 für Rudolph Fasolt,
Rathsverwandten zu Königsberg in.Pr.
V. Jiellbach, I. 8. 351 ii. 52. -- N. Pr. A.-L. II. 8. ICD und V. 8. 153. - Frh. v Lede-
bur, I. S. :ji5. - W.-B. d. Prcu!»8. Mon. III. 16.
Fassignies^ s. Gaillafd de Fassignies, Freiherren.
— 209 —
fasteuberger t. WallaH. Krbläud.-österr. Adels- und Ritterstand.
Adelsdiplonl vom 9. April 1841 für Franz Fastenberger, Hofrath des
k. k. Hüfkriegsrath, mit dem Prädicate : v. Wallau und Ritterstands-
diplom vom 6. März 1847 für denselben. Der Stamm ist fortge-
setzt worden und Michael totsten berger Ritter v. Wallau war 1856
k. k. Hauptmann im Genie-Stabe.
Hand.icbrit°tl. Notizeji.
fassheber. Adelsstand des Fürstenthum^ Schwarzburg-Sonders-
hausen. Diplom vom 9. P'ebr. 1803/ für die Geschwister Günther u.
(itintherine Fassheber und vom 5. Sept. 1825 für die Mutter dersel-
ben, Frau Luise Friederike Dorothea Fassheber. — Günther v. F.
ist im Schwarzburg-Rudolstädtschen begütert, doch ohne Erben.
r. lief AT, schwarzb. Adel, Tab. 2 und S, 58.
fassmann^ Kitter und Edle (Schild blau mit einem, mit drei gol-
denen, sechsstrahligen Sternen belegten, durch dasselbe gezogenen,
schräglifikcn , schwarzen Balken, hinter welchem ein goldenes Ein-
horn nach der rechten Seite springt). Reicbsritterstand. Diplom im
Kur-Pfälzischen Reichsvicariatc von 1790 mit dem Prädicate: Edle
V. — Ludwig Michael iiitter v. F., geb. 1785, in München und Max
Aloys Ritter v. F., geb. 1801, wurden, nach v. Lang, in die Adels-
matrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
r. Lang, S. 33*^. -- W.-H. d^s Kgr. Baytrii. V. 35. — t. He/ner, bayor. Adel, Tab. 86
und S.76. — KneiChke, lll. S. 135 u. VM\.
Fassuaun auf Enihof (in Roth ein mit drei sechsstrahligen, golde-
nen Sternen belegter,, schräglinker, blauer Balken, hinter welchem
ein silbernes Einhorn nach der rechten Seite springt). Adelsstand
des Kgr. Bayern. Diplom vom 31. März 1819 für Joseph Adam Fass-
' mann, Magistratsrath in Amberg, Abgeordneter des Regenkreises
zur II. Kammer der ersten Stälidcversammlung, Besitzer der unteren
Stadt- Apotheke in Amberg und Herr des Landgutes Emhof. — Wie
die nur durch die Farben verschiedenen Wappen ergeben, ist die
hier in Rede stehende Familie eines. Stammes mit der der Ritter v.
Fassmann.
r. Z-(//i«. Nachlran, S. H7. - W.'- 1?. d. K^r. Bayern. V. 8t. - c. Ile/aer, bty.r. Adel, Tab.
H»; und .S. U.-~.Kne.%chke, III. S. 136 u. 13H.
fatsi zu ^ieder-Abstorf^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand^ Di-
plom vom 6. Juni 1572 für Wolfgang Fatzi, Herrn zu Nieder-Abstorf,
k. k. Mauthner zu Ybbs, für sich und seine Familie. Derselbe, gest.
1586, früher des Erzherzogs Carl zu Oesterreich Hofdiener, aus
einem Welsch -Tiroler Geschlechte stammend, aus welchem Cosmas
FaüU507 und 1511 unter K. Maximilian I. Hoflieferant zu Wien
war^ buifte schon Tor seiner Erhebung in den Ritterstand Schloss u. tt^-
Gut Nieder-Abstorf in Niederösterreich und wurde später, 19. März ^R^
1578, unter die neuen Ritterstandsgeschlechter aufgenommen. Die
beiden Enkel desselben , Wolfgang Ferdinand und Carl Ernest Fatzi
— Söhne des Wolfcang Ernest F., Herrn zu Nieder-Abstorf u. Ter-
rasburg, k. Raths qK Regiments .der Niederösterr. Lande — waren
noch 1^1 bei derlfem röm. Könige Ferdinand IV. als Erzherzog, ztf
Oesterreich 1651 geleisteten niederösterreichischen Erbhul(flgung,
Knescfike, Deutscli. Adols-Lex. 111. 14
— 210 —
wahrscheinlich ist aber mit denselben noch im 17. Jahrh. das Ge-
schlecht, von welchem Weiteres in den Acten nicht zu tinden ist, er-
loschen.
WiugriU, in. 8. 23-25.
Fanche-i«rel. Im Kgr. Preussen anerkannter Adelsstand. Das
Geschlecht gehörte dem Fürstcnthume Neufchatel an.
N. Pr. A.-L. V. 8. 153. — Frh. r. Ledehur. I. S. l\h. — W.-B. d. Pr. Monarch. III. 16.
Pandel. Preass. Adelsstand. Diplom vom 4. August 1803 für
Tobias Faudel, k. preuss. Geh. Ober-Finanz-Rath. Derselbe, später
Minister - Resident der anhaltschcn, badenschen, bajer. und hohen-
zoUernschen Höfe, starb später ohne Nachkommen.
». HeUhach, I. K. 'Ah2. - N. Pr. A.-L. IL 8. 160, III. 8. 5 u. V. S. 160. — Frh. r. Le-
debur, I. 8. 215 u. 216. — W.-B. d. Pr^m». Monarchie, III. 17. — A'nesehke, III. 8. 136.
Fanibaeh; s. Fulbach.
Fanlbarh, s. Ernesti v. Faulbach, Eiile. S. 146.
Fanlhaber, hlhaber (Schild quergetheilt: oben in Silber vier
neben einander aufsteigende, rothe Spitzen und unten ebenfalls in
Silber drei neben einander an die Theilungslinie angeschlossene,
langgestielte, gestürzte, Klee-ßlätter). Altes, frünkisches Adelsge-
schlecht, welches sesshaft zu Urb und Wächtersbach, dem fränkischen
Rittercanton Ottenwald einverleibt war. Dietrich Vulhaber tritt schon
1221 in einem bischöfl." würzburgischen Briefe auf. Das Geschlecht
blühte fort, bis Johann Ludwig v. F., verm. 1595 mit Catharina v. Ehr-
thal, den Stamm schloss. Die Erbtochter, Eva, vermählte sich mit
Cyriacus v. Hütten zu Stöckelberg.
Sehannat, 8. 83. — Zedier, IX. S. 2309. — Biedermann, Canton Ottenwald, Tab. S77. —
Siebmaehet, II. si.
Fanihaber. Reichsadelsstand. Diplom von 1713 für Johann Mat-
thaeus Faulhaber, k. k. Oberstlieutenant.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänx.-Bd. 8. 281.
Faulhaber, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1788
für Amadeus Faulhaber, k. k. Rath und Secretär der Hofrechnen-
kammer, mit dem Prädicate : Edler v.
Megerle r. Mühlfeld, 8. 180.
Faur, du Faur, s. Faber du Faur, S. 184.
Fanseber, Faucheur^ Freiherren, s. Bretton, Freiherren, Bd.
IL S. 65.
Fanst (in Blau eine die eingeschlagenen Finger nach vorwärts
haltende, rechte Faust von natürlicher Farbe). Ein zu dem adeligen
Palriciat der freien Stadt Frankfurt gehörendes Geschlecht.
Feih. V. Krohne, I. 8. 289. — Üiebnuieher, I. 211.
Fanst f. Sironberg, auch Freiherren (Schild von Gold u. Roth in
fünf Reihen, jede zu fünf Feldern, geschacht und das erste Feld der
obersten Reihe mit einem rothen, auch schwarzen Sterne belegt).
Eins der ältesten rheinländischen Adelsgeschlechtcr, dessen fort-
laufende Stammreihe vom 13. Jahrh. an Humbracht giebt. Dasselbe
ging aus dem Stamme der Grafen v. Sponheinj hervor und führte
aoch den geschachten Schild derselben, mit deiniajgegebeneu Sterne
dlTBeueichen. — Von den spätem Sprossen defÄmilie war Johann
SalentJfa F. v. St. beider Rechte Doctor , erst kurmainzischef , dann
— 211 —
kurbayer. Rath und starb 1666 als kais. Kammer- Gerichts -Rath zu
Speier uach 41 jähriger Dienstleistung. Franz Ludwig starb 1673 als
Dompropst zu Würzburg. Von dem Bruder des Letzteren , Johann
Philipp, entspross Franz Ernst, fürstbischöfl Geh.-Rath zu Wtirzburg
tind Ober-Amtmann zu Hassfurt, von welchem vier Söhne stammten :
Philipp Ludwig, kurmainz. und bamberg. Geh.-Rath und Präsident
der Ober-Einnahme ; Franz Georg Domherr zu Mainz, Würzburg und
Bamberg, wie auch kurmainz. und fürstl. bamberg. Geh.-Rath; Fried-
rich Joseph Dietrich, würzburg. Geh.-Rath und Amtmann zu-Arn-
stein und Gottfried Philipp Joseph, gest. 1702, kurmainz. Geh.-Rath
und Statthalter zu Erfurt, welche 9. Sept. 1700 den Freiherrnstand er-
hielten.— Der Mannsstamm erlosch im September 1729 mit Friedrich
Joseph Dietrich F. v. St. und der Name des Geschlechts ging 1800
mit der einzigen Erbtochter Maria Eva Johanna Freiin Faust v. Strom-
berg, vermählten Gräfin v. Eltz, aus. Durch dieselbe war 16. Nov.
1737 mit kaiserlicher Erlaubniss Wappen und Namen ihres alten
Stammes an den Gemahl und an ihre Nachkommen gelangt und so
wird denn von Letzteren der Name als Beiname fortgeführt, s.S. 97 — 99
den Artikel: Eltz, Grafen. — Die Faipilie war früher in Lothringen
begütert, verkaufte aber später ihre Besitzungen und machte sich in
der Pfalz und am Rheine ansässig.
Humhracht, 8. 21. - Schannat, S. 83. — Oauhe, I. 8. 522 u. 523. — v. Haustein, I. 8.
lHI-184. — Freih. v. Krohne, I. S. 2»! u. 282. — Salver, 8. 555. 601. 610. 6-'l. 680 u. 684.
— N. Pr. A.-L. II. 8. 160 u. 161. — Geneal. Taschenb. d. freih. Häuser, 1849 8. 513.— Frh.
r. Ledebur, 1. 8. 216. — Siebmacher, V. 89. ii. Suppl. VI. 28. — v. Meding, III. 8. 175—177.
faust f . Stirni (in Roth zwei neben einander gestellte, die Hände
in die Höhe haltende Arme). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht,
welches aus dem Elsass und zwar in der Gegend von Strassburg
stammte, dann in der Altmark unweit Stendal ansässig wurde u. dann
seit der Mitte des 15. Jahrh. in liegnitzischen Urkunden vorkommt.
Christoph F. v. St. erscheint urkundlich 1455; im 16. Jahrh. war
Martin F. v. St. des Herzogs Friedrich III. zu Liegnitz Kreishaupt-
mann und Rath und Lucae u. Thebesius nennen ihn als Kriegshelden.
Noch im 17. Jahrh. war das Geschlecht in Schlesien im Bunzlau-
schen mit Eichelberg, Gross -Krausche, Kromnitz, Looswitz, Schön-
feld und Seifersdorf begütert u. hatte auch in der Oberlausitz Caana
unweit Rothenburg und Ober-Halbendorf bei Lauban an sich gebracht,
ist aber im 18. Jahrh. erloschen. — lieber mehrere Familien, wel-
che den Namen Faust führten, so über die Faust in Aschaffenburg,
Faust V. Illingen etc. fehlen alle nähere Angaben.
Sinapius, I. S. 964 und II. 8. 1049. - Qaithe, I. 8. 2494»^. 95: Sturm, genaont Faust
V. — N. Pr. A.-L. II. S. 161. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 316. — Siebmacher, II. 48.
Faiiti^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1855
für Ludwig Fautz, k. k. Linieuschiffscapitains Derselbe wird später
als k. k. Oberst bei der Kriegs-Marine aufgeführt.
Augsb. allg. Ztfit., 1856. — Militair-Schematism.
>jFaTarger. Adelsgeschlecht des Fttrstenthum Neufchätel. Daniel
|MBMr 1628 fürstl. General - Procurator u. 1633 Staatsrath; die-
^■pWürde erlangte ^ter v. F. unter den Herzögen ^. J^ongueville
— 212 —
und in der k. preuss. Armee stand 1793 ein Obersllieutenant im Re-
gimente Jäger zu Fuss.
Leu, Schweizer Lexicou, VII. 8. 50.— N. Pr. A.-L. II. 8. 161. — Freih. v. Ledebur, I.
8. 316.
Varin. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgescblecht, aus
welchem zwei Brüder in k. preuss. Diensten standen. Elias Salomon
V. F. war 1763 k. preuss. Kegierungs-Rath zu Stettin und Friedrich
V. F. Oberstlicutenant. Letzterer ging später nach Russland , wo er
1 788 starb.
N. i»r. A..L. V. S. 153. — Freih. v. Ledebur, I, 8. 216.
Favrat. Ein ' in Savoyen angesessenes Adelsgescblecht, aus wel-
chem Franz Andreas Jacquier de Berney v. Favrat, gewöhnlich v.
Favrat genannt, 1758 in k. preuss. Kriegsdienste trat, in welchen er
1804 als General der Infanterie starb. Der Stiefsohn desselben,
Friedrich Leopold Vorhoff, k. preuss. Fähnrich, erhielt durch Diplom
vom 2. Aug. 1793 die königliche Erlaubniss, das Wappen und den
Namen: v. Favrat ftihren zu dtlrfen. Nach Angabe Einiger wurde
dieses .Diplom 12. Juli 1793 ausgestellt.
V. HfUbach, I. S. 352.— N. Pr. A.-L. III. 8. *. — Freih. v. Ledebur, I. 8 216. — W. -B.
ä6T Preu8«. Mon. III. 17. — Knenchke, H. S. 137.
«Vaje^ du Vaye^ Freiherren. Ileichsfreiherrnstand. Diplom vom
22. Nov. 1742 für Jacob Friedrich v. Faye. — Altes, französisches,
aus der Provinz Languedoc stammendes Adelsgeschlecht, welches nach
Deutschland kam und längere Zeit zu den angesehensten Familien
in Frankfurt a. M. gehörte, wo noch um. 1824 ein Freih. du Fay un-
vermählt im hohen Alter starb. — Die Familie war auch in Pommern
mitKriwan im Kr. Stolp 1771 u. noch 1784 begütert. Mehrere Spros-
sen des Stammes hnben in der k. preuss. Armee gestanden. Zu den-
selben gehörte: Major du Faye, welcher mit einer v. Zabeltitz ver-
mählt war und noch 1806 zu Burg lebte.
Handüchriftl. Notizen nach dem Kröuungsdiariiiin K. CurI VII, II. 8. 127: v. Fay und
IV. 8. 97: du Fay. - N. Pr. A.-L. V. 8.153. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 216 n. III. S. WO.
— Tyroff, I. 5H: Freih. du Fay. — v. Hefner, preuss. Adel, Tab. 51 u. 8. 42.
Peana, de Peama^ s. Gamm.
fechenbaehi Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 17.
Sept. 1522 für den kurmainz. Amtmann zu Prozellen Osswald v.
Fechenbach und Laudenbach, den Bruder desselben, Georg v. F., und
die beiden Vettern, Wolf und Bushard v. F. — Altes, ursprünglich
rhein ländisches Adelsgeschlecht, welches im Anfange des 14. Jahrh.
nach Franken kam und wegen ibrer ältesten Stammgüter Lauden-
bach und Sommetau zu der reichsfreien Ritterschaft der Canlone
Rhöu-Werra und Ottenwald gehörte. — Die fortlaufende Stammreihe
des Geschlechts begin^yt um 1224 mit Uffo v. Vechimbach, verm. mit
Jutha V. Thüngenund dem Sohne aus dieser Ehe, P^berhard. — Götz v. F.
kaufte 1315 von Eberhard Grafen zu Rheineck das Rittergut Lau-
denbach am Main im jetzigen Königr. Bayern, welches auch im steten
Besitze der Familie verblieben ist. Im 6. Gliede von Götz v. F.
stammte der oben genannte Freiherr Osswald, verm. mit Barbara v.
Hütten und zwei Söhne seines Enkels, des Freiherrn Johann R^i-
chard aus der Ehe mit Anna Magdalena v. Hedersdorf , die Fr^j
ren Adam Ludwig u. Adolph Ernst, theilten 1632 die Güter des''
— 213 —
u. stifteten die Linien von Laudenbach u. zu Sommerau. Von der
NaclikommenscIiaftdesFreih.Adolphkrnst, ve^ra.mitEli8abetbv.B^C||-
denbacll,gen.Breidenstein, war der Urenkel, Freih.HartmannBurclMMal
zu Sommerau, 1849 noch der letzte männliche Sprosse, welcher mir
^us erster Ehe mit Wilhclmine v. Dinklagc, gest 1832, eine and aus
zweiter Ehe mit Josephine Bolz zwei Töchter hatte. — Die Linie zn
Laudenbach hat dauernd fortgeblüht und die Stammreihe derselben
läuft, wie folgt, fort: Freih. Adam Ludwig, Stifter der Linie: Eva
Dorothea v. Dietz; — Johann Georg: Sibylla Gertrud v. Breiden-
bach, gen. Breidenstein;. — Johann Reichard, gest. 1717, k. u. ftlrstL
würzb. Gencral-Feldm.-Lieut. , Oberster eines Infant.-Reg. und Com-
mandant zu Wtirzburg: Joseph Maria Elisabeth Freiin v. Eyb; —
Christoph Ilartmann, gest. 1779, Herr auf Laudenbach, kurmaiuz.
Kämm., Geh.-Bath, Ober-Amtmann zu Amorbach, Administrator vo«
Miltenberg und Steinheim: Sophia Leopoldine Freiin v. Busek au
Eppelbrun; — Joseph Franz, gest. 1830, Herr zu Laudenbach, kur-
mainz. (leh.-Rath und Kämm., Regiments-Burgmann zu Friedberg in
der Wetteraü: Johanna Sophie Thecla Grf. v. u. zu Eitz-Vukovar. —
Aus der Ehe des Letzteren entspross Freiherr Friedrich Carl Joseph,
geb. 1790, Herr auf Laudenbach, Sommerau, Roshof und Eulsbach,
k. bayer. Kämm., Doctor der Rechte etc., verm. in erster Ehe mit
Eleonore Freiin Reding v. Hieberegg, gest. 1834 und in zweiter 1835
mit Caroline Freiin v. Mayerhofen, geb. 1801, aus welcher Ehe zwei
Söhne stammen: Freih. Friedrich, geb. 1836 und Freih. Philipp, geb.
1838. — Die Schwester des Freiherrn Friedrich Carl Joseph, Freiin
Thecla, geb. 1797, vermählte sich 1823 mit Johann Seidl v. Adler-
stern', k. k. Obersten in d. A. — Noch sei hier erwähnt, dass Georg
Carl Freih. v. Fechenbach, geb. 1749, — ein Sohn des obengenann-
ten Freih. Christoph Ilartmann -- k. k. Geh.-Rath, Domdechant zu
Mainz, Domicellar zu Bamberg etc. 1795 zum Fürst-Bischof zu
Würzburg, auch Herzoge in Franken u. 1800 zum Coadjutor di Für-
sten und Bischofs zu Bamberg erwählt wurde.
Humbracht, Tab. ISl u. 1S2. — daithe, l.S. b'2'i. — p. If- •Mnn, T. 8. 185— 196. — Bieder-
mann, Cantoii Uhoii-Werrn, Tab. ilü— 11*0 ii. Cniiton Ottoiiwalrt, Supplem. — Freih. v. Krohne^
\. S. 2Si»un(12yü. — Saleer, 654. GfiU. 672. 6t*6. 73^^. 740 und 741. — N. Oeiieal. Handb. 1777.
8. 65-67 und 1778, S. «8-65. - v. Lang, Supplim. S. 42 und 43. — üeneal. Taschenb. d.
freih. H.iusit, IS49. S. 1*21— 123 und 1855^8. 154 und 155. — Siebmaeher, i. 108 und Suppj.
IV, 11. — Tijrof, I. lOS und Siehenkff"*, I. S. 359 und 360. — W.-B. d. Kgr. Bayern, U. .
95 und p. WÖlckern, 2. Abth. - 9. Ile/ner, bayer. Adol, Tab. 31 und 8. 34 und Ergänt.-
Bd. S. 13.
fechtenberg^ s. Fechtig v. Fechtenberg, frelherren.
Fechthelni. Oberfränkisches, aus Hof stammendes Adelsgeschlecl^t,
aus welchem zuerst 1815 ein Sprosse in k. württemb. Diensten als
Kammerjunker und Hauptmann stand. Glieder der Familie sind noch
in Württemberg bedienstet.
r. llffner, KrgÄnr,.-Bd. Tab. 19. ' \
rechtig f. fechtcnberg, rreihcrren. Erbländ.-österr. Adels- und
Freiherrnstand. Adelsdiplom von 1793 für Ferdinand Fechtig, k. k.
Directorial-Hofrath, mit dem Prädicate: Edler v. u. Freiherrndiplom
von 1813 für denselben als Vicepräsident der k. k. obersten Justiz-
stelle, mit dem Prädicate : v. Fechtenberg.
Mi'g'^rle v. .Mühlfeld, ?>gän».-Bd. S. 55 u. 281.
f
— 214 —
tttlhiMfi Mk. Erbländ. - östcrr. Adelsstand. Diplom von 1781
^r Joltann Fecbtoer, k. k. Feldkriegs-Concipisten, mit dem Prädi-
eate: Edler v.
Mtgtris 9, yük^Hd, Krgäiiz. Bd. S. 2Si.
IWer, liiter. Erbläod.-österr. Ritterstand. Diplom v. 1797 für
Jobann Christian Heinrich Feder, fürstl.Löwenstein-weHheimischen
Kammerdirector. Die Familie wurde später in die Adelsmatrikel des
KOnigr. Bayern eingetragen.
MefferU p. MühlfeUl, Krginx.-K.l. S. 138. - W. B. d. Kgr. Bayern, X. 2K — r. Ihfner,
bajer. Adel, Tab. 86. 8. 76.
Federaa. Ein nur dem Namen nach bekanntes, in Preussen vor-
gekommenes Adelsgeschlecht.
. Preoa«. Archiv, 1793, H. 607. - N. Pr. A.-L., V. 8. 154.
Vederhenne. Altes cölnische^ Patriciergeschlecht, welches unter
dem Namen : zum fetten Henne, de pingoi gallina, auftrat.
Fahne, I. 8. 97. - Frh. r. Utlthur, f. 8. 216.
rederle t. Triebeswinkel, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Di-
plom von 1623 für Georg Federl, mit dem Prädicate: v. und zuTrie-
beswinkhel. Derselbe, der Sohn des Georg Federle, insgemein Fe-
derl, eines sehr reichen, bürgerlichen Handelsmanns in Wien und
Mitglieds des äusseren Stadtrathes, welcher um 1590 das Gut und
Schloss Triebeswinkel erkauft und den grossen Federlhof zu Wien in
der Bischofsgasse erbaut hatte, wurde 1624 als begütertes Landes-
mitglied in Nieder-Oesterreich unter die neuen Geschlechter des Rit-
terstandes aufgenommen und starb 1632 ohne Nachkommen. Seine
Gemahlin, Maria Salome Bayr v. Weickherstorf , vermählte sich nach
seinem Tode mit Weickard Herrn v. Starhemberg» kaiserl. Fähnrich,
verkaufte 1637 Triebeswinkel an den k. k. General Johann Ludwig
Gr. V. Isolani und versplitterte bald das grosse Federle'sche Erbe.
WiugrUl, in. 8. 26.
federspiel, Fedenpihl, Vederspil, auch Vreiherreo. Erbländ.-öster-
reich. Freiherrnstand. Diph)m von 1716 für Lucius Rudolph v. Fe-
derspihl, k, k. Schlosshauptmann zu Fürstenburg. — Altes graubündt-
nerAdelsgeschlccbt, welches sich in einen bündtner- und tirolischen,
in die landstAndische Matrikel eingetragenen Zweig geschieden hatte.
Kraterer erlosch 1826 mit Cliristian v. Federspihl und der Name des
Letzteren ging 28. Dec. 1858 mit Crescentia Freiin v. F. aus. — Zu
dieser Familie gehörte Ulrich v. F., w.elcher v. 1692-1728 Fürst-
bischof zu Chur war. Nach Einigen soll derselbe zuerst den Frei-
herrnstand in die Familie gebracht haben und oh wird auch ein Frei-
hcrrndiplom von 1702 angeführt. Johann Antun Freih. v. Federspiel
war 1739 Domherr und 1764 Fürstbischof zu ('hur.
tinnh*, II. 8. 2W. - Megerle r. MühlMd, KrttAiu. Md. H. Äft. - Siehvuu.her, V. 1S4. —
dutt-ifr, WupprnCalcnder von 1764. — p. Unding, H.H. Hill ii. l((7.
redrif(Mi t. Elcheiistadt, Ritter. Erbländ.-ÖNtorr. Ritterstand. Di-
plom von 1813 für Justus Fedrigoni v. Kichenstadt, k.k.Oberstwacht-
meibtor a. D.
XttfftrW p. Mtthl/fUt, H. HKS
— 216 —
I
¥tM;£^mil f. EldiMlaitt Erbläüd.-österr. Adelsstand. Diplom von
185ti für Richard Fedrigoni, k. k. Major im 10, Gcudarmerie-Regi-
inente, mit dem Prädiclite v. Eichstadt, Eicben&tadt.
Ndri^nni t. ^^t^rbthal^ Eilte. Krbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von lt?3t* für Anton I^ediigoni, k. k> Major, mit dem Prädicate: Edler
V. Etschlbal. — Dir Stamm wurde fortgesetait. Julius Edler v. Etsch-
ibal war 185(j llittnieister im k, k. 5. Gendarmerie-Hej^imeute»
HttMd>r|iri(tl. NmTi^,
FedrlgotÜ v, ßos^i und ttelmoute, Edle. Erbländ.-österr Adelsstand.
Diplom von 1786 für Jacob Carl Fedrigütli, aas Sacco in Tirol, mit
dem Prädicate: Edler v. Bosi nnd Helmoiite. Die Familie des fjiploni-
Empfängers soll ans Maitand stammen uud durcb Vermählung den
Beinamen : Belnionte erbalten haben. Die Familie blüht in Tirol.
Fedris;<iüi; Merij^altl^ Kiissi IVileris;aüi r. ttcliseiireUl ^ lirafen,
Reichs- und erbläod. - uüterr. Grufeiistand. Reichsgrafen -Diplom im
kurpfakiscben Keichs^Vieariate vom 16, Sept, 1790 für Joseph Ma-
ria Bossi-Federigotti v, Ocbsenfeld und für den NetTen desselben, Jo-
hann Peter v. Bossi-Federigotti nnd Besttitignngsdiplom der früher
erhaltenen Reichsgrafenwürtle , unter Verleilnnig des erblündisch-'.
österr. tirafenstandes vorn 14. März 1827 für den Grafen Johann"
Peter nnd die beiden Söhne desselben, die tirafLü Anton und Ludwig,
— Die Grafen v. Bossi-Fedrigotti» Federigotti, stammen aus dem al
ten, ursprütiglich mailüudischen Adehgeschlechte Bossi, Bosi, welchesi
sieb 1440 nach Succo hei Roveredo in Tirul wendete und die noch;
wenig betriebene Sehiftfahrt auf der Putsch hob. Wegen Vermählung;
eines Sprossen der Familie mit der Plrbtoebter des Uatises Fedrigotti
nahm derselbe den Beinamen: t'edrigoLti an, welcher bald den eigcnt
liehen Geschleehtsnameu verdrängte- Zu diesem Stamme gehörte
auch die im vorstehenden Artikel besprocbrne Familie, — Die Ge
brtlder Jobann und Friedrieb v. B.*F. crhitlhn den ihnen zustehen-
den alten Adel durch kaiserliches Diplom \öm 23. Jan« 1717, mit
dem Prädicate : v. Ocbsenfeld» bestätigt und in die Nachkommen-
schaft gelangle, wie oben angegeben, der tirafenstand. — Der neu-
erlich bekannt gewordene Personalbestand der Familie ist folgender:
Anton Graf Dossi-Fedcrigotti v. Ocbsenfeld, geb. 1797 — Sohn des
Grafen Johann Peter ans der Ehe mit Johanna Grätin Bortolaz^i —
Lehnsherr' der k. k. Post zu Rover edo und Land stand in Tirol. Bio
Schwester desselben ist Grätin Luise Ginevra, geh* 1793. Der Bru-
der» Graf Ludwig, gest. 1842, ebenfalls Lehensberr der k» k. Post zu
Roveredo und Landstand in Tirol war mit Josephe Edle v Hosmini
vermählt, aus welcher Ehe sechs Sbbne und fünf Töebter entspross-
ten: die Grafen Joseph, geb. 1830, Peter, geh 1831, k. k. Lieutenant,
Friedrich, geb. 1834, Philipp, geb. 1838, Älpbons, geb. 1839 und
Ludwig, geb. 1842 und die ti rätinnen: Johanne, geb. 1828, vermählt
1850 mit Marquis Anton Dondi dall Ürologio in Padua; Th^e8e,igeb^
1829, verm» 1850 mit Cesar Marquis Laiatta, k. k. Kämm, zu Parma:
^ 216 —
Augiisle, geb. 1833, v(*rm. 1855 mit Frskm Xaver Capello Grafen v.
WiL^keribtug, k. k. Lieiit, hi d. A. ; Clotildo, ^ph. \8ilf^, vcrm. 1855
mit Itriiiiaaid l'ieih. v. ElcbUml, k. bayer. Kaiiimt'rjmikfr und Licut.
und Maria, geh, 1841.
tiüLl \V'. — <i"iM'ttl. Ta-iHjon«K i|. itrarl- If^ta^» r, t>*rj3, S. ?59 iiinJ /&IK - r, Brf^tt, tifoUr
f^fifti^rigiitli T. CMiii|iiilioaria , s. B o s i o F r d e r i g a 1 1 i v. T o m p o -
boario, Bd. L S. 5112.
IWrT. fasklin. Alks, sclu^cii^^/iisflies Adelsgeschlccbt ßiis dem
Stammsitze Cnsliden iti der Sciiweiz, Bocelini beginnt die Stamnireibr
mit Wt^rnbcr Feer, welcber um 1372 Geb.-Batb der neimblik Luzcrn
war- ik'r Sohn dessfüicn, l.eutliold, blieb als Hauptmann bei Sem-
pacli. Von Letztert^m stjinintte Leopold, wflcher die ücrrscbuft Cus-
tclen ari sieb bracbte und von dii'*^em ent?pi'oss I^^^lennann W v. C,
über- Ha ii|>t mann \on Lueern. Hciniicb war \\\M\ l'ropst zu Mün-
ster uihI iler Brutler desselben, Jobann, des deutselien Ordens TtHTi-
tbur zu Hiltzkireb. Mit Ballbas^ar F. v. C, welrber um HiTll Hyupt-
mann war und den Stamm mit drei Söhnen fortgesetzt hatte, fechliesst
Buceliui die Nach Hellten Uher das Geseilt echt
äm*ii^U IV. S, 77. — Gauht, l. S. Äl'4.
l^egiTl i< liklillierg* ErbÜUid. -österr. Adeli^istand. Uifibim von
191 B für r^Iiehiiid Fegerl, niederösterreich. Appellatiun^rath, wehren
zwanzi^äbriger Dienstzeit, mit dem l'rÄtHcale : v, Moldberg.
SUurrl* r. Mttff/rhl, 8. ISO.
h'{;ersheiui. biin von v. Mattstein in einigen Ahnentafeln genanntes
und von ihm dem elsassisehen Adel zugerechnetem Gesehlecht, dcs^^en
Wappen: in Both ein gtddener (Querbalken, v. Mediuir imeh einem
8tummbaiime besehnibt. Urkundlich kommt 12li^J: Her Sifrid v.
^ V<*ger^btim in ein<'r Strassburger Lirkunde vor.
sMonr, Z- !«.*. I.r. tnr (i«-.fhi'hu> d'"i 01.i-rrlj*.lik*. V. S, :irj, - o. \frdiH*j. M. S. 167.
rdulnifehl, s. Fetter v, Fekdcnfeld,
Mlmii)er, MIc. Frhländ,-oslerr. Adelsstand, — Joseph Edler
f Fehlmayer war I8rd; k. k. Oberst iiiul Gommandant des Brooder
(irenz- Infant. -Betr. Nu. 7.
IVlir, KiUe, I^rblüiid. -österr. Adelsstand. Difdom von 1795 für
Johann Hcimiidi Kehr, Kupfer- Verschleiss- Factor nnd Vursleher der
Reserve-Cftsse Jd Frankfurt, wegen Beltujig der Aenuialgelder, mit
dem Pradicate: Edler V.
Fehr, lille. Adelsstand des Königr. Bayern, Diplom vom 21*. Mai
1808 für Juhann Felix Fehr, k. bayer, rommerzienrath in Kemjtten,
mit dem Prädicatjj : Edler v. Derselbe, geb, 17Gt), stammte aus
einer Familie, welche 150tj einen kaiserlichen Wa|>penbrief erhalten
hatte und deren spatere Sprossen Grosshftndler in Venedig, Augsburg
unc^ Kempten waren.
P. L<t^'j, 8. 3.TJ uritl 313. W.-n. hJ Ktfr. B»>-rn, V. :{6. - u, fhfn^ty bajfr. AiJ*j|,
T«ib. «t» und K. 7e.
217 —
l^eltn^iifttcil uifil 4irup|ii*nlriT^, Irreiiificil ii. (i. Altes» ädik&iselics
und ubiTlansit/isehps Adels^^esclili^cht, wek-ljcs als Ahiilierrn den kai-
sfrliclieii Uittin. lljiiis K. fuiniuimt, welcher wegen bewiesener Tapfer-
keit gegen die Türken 1576 den Adel erliielt Die Familie hatlo
bereits 15JU Schilkwitz im Wohlau?ttiien inne und führte schon da-
mnis den Beirtamcn iirn]i|>enber^% drs?^en sich spsiler nnr einzelne
Zwei*ie des Gesielileehts tveiiienten. (Ji-iiren Ende des 17» Jahrh. staml
der Familie anrii schon Ober- und Nieder- Wikofine ebeufallB im
Wohl ansehen zu, im 18; Jahih. wnrde der Grundbesilz derselben
bedeutender und noch h\ das * eschlecht ansehnlich in Schlesien he-
gölert Als Sinapins schrieb, war Sijjniund v. F [ and-Commissar im
Kilrstenthume Oels und setzte den Stamm durch mehrere Sohne fort.
Derselbe bat flauernd fortaeblülit, Tarl Friedrich ^, F. war -lange
Zeit Priisident der herz, braiinseliw. Ke^'ierun^r /n OcIb; ein Prenj.-
IJeut, V. F. in k, prenss. 18. Infttnr. - KeginL starb 1813 zu Prag an
seinen Wunden; der k. preusb. Major v, h\, frfiber im Knirassier-Re-
giin. Graf v. lltMickel war Ifc^Sfi Rft^tnieister in Oels: um dieselbe Zet
besnss der k, preuäs. Uauptinann v. F. tiross- und Klein- Breesen und
Fsdorf im Kreisle Trebnitz; den Stift&\erweser v. F, war Herr auf
Ober- Mittel- und Nieder- HeUnrnnuädorf bei 1-anban etc* and noch
ist hier namentlich Fduard v. Fehrentlieil miuJ Gruppenher^s liieute-
nant im k, preuss, 6, Jüger-Batiüllon, zn nennen, uekber, wie Fruih.
V. Ledebnr im Vorwort e zu dem Adelslexicon dr i preuiss. Monarchie
dankend erwUhnt, demHclben .-ehr fleissige Zu^^ammen^telbinkjen aus
den in seinem Besilze betindlichen Urkunden, Stammbilumen u, Abncn-
Ufeln über den üüteibej^itz von 127 FamiHeu Schlesiens übersen-
det hat
Sinapiuf, T. K H\ eitid %i. S. <UfV. • ilnuhn, f« 9. yM) «»nd XM : ß«>ia« v, F«rcnthflL —
N. Vf. A.-L-, U $. n\ ft NS», — f'ri,, 9, h^tl^hitf, I, J8. »19 und HJ. 5. 251. — e, Ueding,
Irirhlen« rf*irh<fiifhiil. Krblftnd. -Österreich. Adelsstand. Hiplom
von 17^17 fru tnjttlJLb reiclilor, Doctur niid Professor dtr Wund-
arzenei und (Jeburtshtilfe zu OümiUz,* mit dem Pradicate: v. Feich-
tenthal.
UtgtrU r. Mühtf*M, «.TW,
feige, firliias. Hessisches Adelsgesehlecbt, in welches .lohann
Feige, ftirstl, hessenscher Can/ler , 1517 dm Keiilisadel brachte.
Derselbe, so wie seine Nacbkoninien, haben von dem Adelstitrl kei-
nen fiebrauch gemacht, doch füliren Letztere «las W^'ippen im genann-
ten Diplome der F'amilie fort.
SfrifiUr. >M»'.i»*-|ie «Jtli-lirtto (Jc^rliiclite, IV. S. 9'2.
tVigelMdl, s. Fleigl V. Feipelfeld.
Fei^enptttsc n (irlesses;f;, auch Ritter» I^eicbsritterstand. Diplom
von 1718 fiir Jobann Cieorj^' Itudigcr Feigcnputz^ v. (iHessepg, ungar-
ischen Kammerratb. — Tiroler, ans Nenniärkt stammendes fiesehlecht,
in welches Elias Feigenputz HUM den erblJSnd.-österr. Adelsstand
mit dem Pradicate: v. Gries^eprg brachte. Mit einem Sohne desselben,
Joneph 1'. V. G,, welcher blind war, soll die Linie iiwTirol erloschen
sein. Kiü anderer Sohn, Johann Bartholbmne Feigenpuiz v, G., des
p
Fürst-Bischofs zu Regensburg Hofratb und früher Pflege-Administra-
tor der ftlrslL Herrschaft und Stiuit Peehlaru in Nieder-Oesterreirh,
wurde, nachdem er 1712 aus der YerlasseiiPt-haft des Ferdinand Ora-
feil V. Zinzendörf Gut und Schloss Donaudorf gekauft, 1712 unter
die jieueiiGesehlechter des nieder-dsterr llitterstandes aufgenomniGn,
Nach WissgriU bat derselbe bei seinem 1732 erfolgten Tode aus der
Ehe mit Maria llegiua \\ Tifaui keine Nacbkoinmeii binteriassen und
die Familie ist später nicht mehr inOesterreich vorgekommen* Wahr-
scheinlich war der obengenauute Johann Georg Rudiger F. v. G. ein
dritter Bruder der erwähnten beiden Brüder.
ma$ffrUI, ML 8. 27. ^ ^0(ferU », UAhtfeid, Krgiiii.-Bd. 8. lU, — r. Jttf/n^r, auif«-
«tortMriier tiroler Acj».^l, T»li. 5.
Füfgl », l'd^elfclilt« Erblilnd. - österr. Adelsstand. Diplom von
17ß8 für Josepli Anton l^eigl, Fiscaiadinncleu und Professor zu Frag,
mit dem Pdldicate; v, Feigelfefdt.
Mgl ?i Strelt«;iifelil. ErbliVnd.-osterr. Adelsstand, Diplom von
1766 für Franz Fcigl, k. k. Stückhauplinaun, wegen 32jähnger Dienst-
leistung, mit dem Prädicate: v. ^Streitenfeld.
Ilrtfttte t, Uiktftid, S. l^l» mtd \M.
feil. Krbländ.-österr. Adelsstand» Diplom von 1815 für Franz
Jgnaz Feil, ob der ennsischer Landrath und provisorischer Bürger-
meister zu Linz.
Mfifttu <r. Mithin rui, s ist,
MJ eil beeil* Erbliuid.-österr. Adt'sstafid. Diplom von 1756 für
Carl Matthäus Feilenbeck, Iniiro^sisten bei der k. k. Ku]>fcr- und
Bergwesens- üauptcasse»
rdlltKsfli, FeilKsch, auch rreJherren* (Schild von Silber, Roth und
Schwarz quergetbeilt, ohne Bild). Eine der ältesten und angeseben-
sten Familien des Voigtlandes und des Markgrafenthnms Bayreuth
aus dem gleichnamigen Stamnihause in der N&be der jetzt buyeriscbcn
Stadt Hof, an der Grenze des sachsisrben Yuigtlandes, wt-lclier Stamm-
sitz urkundlich schon 1296 dem Ge&chlcchte zustand. Ducb ist das-
selbe mit Uecbt in eine noch frühere Zeit zu versetzen und in Bezug
auf derartige Angaben nicht zu übersehen, dass nach der Hladtcbro-
uik von Hof der erste Grund dieser Stadt 1080 vondemFeüitzsch'scben
Gesell lechte mit den v. Kotzaa, Habenslein u. A. gelegt wurde. Die
ordcntlieiie Stammreihe des Geschlechts, eines Stammes und Wap-
pens mit den alten Fumilien v. Zedtwitx, v. d. Heyde (Heiden, Heydien),
V» Rueder und v, Peiglas, beginnt mit Matthias v. F. zu Feilitzsch um
1296, Der gleichnamige Enkel desselben, Herr auf Feilitzsch, ^'acb-
sengrün etc, kommt urkundlich in pincm Kaufbriefe der Stadt Hof
vor und von den Nachkommen desselben kamen spiUer mehrere zu
hohem Ansehen und grossem Rufe. Zu diesen geboren namentlich:
Fabian v, F,, des Kurfürbten Friedrich des Weisen zu Sachsen Geh,-
Ratb, welcher mn. die Mitte des lt>. Jahrb. mit den wichtigsten Staats-
und Religions-AngelegenUciteii betraut wurde; Philipp v, F. » ein
V
— 219 —
Sohn des Heinrich v. F., Herrn auf Feilitzsch , Wiedersberg, ebenfalls
kursächs. Rath, welcher von 1522 an fünfmal Kursachsen auf dem
Reichstage zu Nürnberg vertrat u. A. — Im Laufe der Zeit erwarb
die' Familie zu den alten Besitzungen viele neue und zwar im Säch-
sischen Voigtlande und im Ober - Mainkreise Frankens, war auch im
Anfange des 18. Jahrh. in Schlesien mit Kawallen im Trebnitziscb^
begütert. Wie mit der Zeit der Güterbesitz grösser wurde und auch
mehrfach wechselte, so zweigten sich auch vom Hauptstamme mehrere
Aeste ab uiid es entstanden die Häuser Zedwitz, Trogen, Zech, Gqten^
fürst, Kürbitz u. A., welche aber meist nach einiger Dauer wieder er-
loschen. Aus dem Hause Kürbitz entspross Moritz Heinrich v. F\,
Herr auf Kürbitz, kursächs. Ober-Kreis-Steuer-Einnehmer im Voigt-
laude, welcher die sehr fleissig gearbeitete, unten angeführte Ge-
schichte seiner Familie schrieb. — Von den späteren Sprossen haben
mehrere in kursächsischen, markgräflich - brandenburgischen und k.
preuss. Diensten gestanden und sind in denselben zu hohen Ehren-
stellen gelangt. In Preussen wurde namentlich Carl Adam Heinrich
v. F. a. d. Hause Treuen und Unter- Lautenbach im Voigtlande be-
klftnnt. Derselbe erhielt wegen der bei Kesselsdorf empfangenen
Wunden als Oberst das Commando über das Invalidencörps in Berlin
und starb 1768. — Die Familie blüht jetzt in den Königreichen Sach-
sen und Bayern, in welchem Letzteren 1847 der Freiherrnstand der
Familie anerkannt worden ist. — Nach v. Lang waren in die Adels-
matrikel des Kgr. Bayern eingetragen: Auf Feilitzsch: die Brüder
Friedrich Heinrich Moritz v. F., geb. 1767, k. bayer. Lieut. in d. A.
und Wilhelm Heinrich Ferdinand v. F., geb. 1769, k. preuss. Haupt-
mann a. D. und Mitbesitzer des Ritterguts Feilitzsch. Auf Trogen:
Carl August Ludwig v. F., geb. 1772, k. preuss. Hauptmann a. D. u.
Herr auf Stenndorf , Saaleck und Nen tschau und Ludwig Christoph
Carl Philipp v. F. geb. 1745, k. preuss. Rittm. a. D. und Herr auf
Trogenzech. Auf Weinzlitz : die Brtt4ffMieinrich Carl Philipp v. F.,
geb. 1751 , k. bayer. pension. Obtorffxr^eister in Ansbach und Carl
Christoph Leberecht v. F., geb. lf|^. ^nf Brandstein : August Hein-
rich Friedrich Lazar geb. 1780, k. preuss. Lieut. a. D. — Im Kgr.
Sachsen war in neuester Zeit die Familie begütert mit Kürbitz (seit
1296) Heinersgrün (seit 1330), Kemnitz, Posseck, Möschwitz, Missla-
reuth, Treuen oberen Theils (seit 1505) Obertribel p. r. u. Wendisch-
bohra. — Von den in k. süchs. Militairdiensten gestandenen Sprossen
des Stammes trat Moritz Alexander v. F., Rittm. im Cuirass.-Reg. v.
Zastrow 1813 und Philipp Heinrich Wilhelm Lazarus v. F., Oberst-
lieutenant im Husaren-Regimente 1815 aus dem activen Dienstfe, in
welchem in neuester Zeit Moritz Oscar v. F. als k. sächs. Artillerie-
Hauptmann stand. In der Provinz Sachsen ist jetzt mit Stenndorf
im Kr. Naumburg begütert Carl Heinrich August v. F., Capitulardes
Dom-Capitels zu Naumburg u. k. bayer. Kammerjunker.
M. M. Pfuiitalii Analect. biKtor. de originc , patria, digiiitatc, virtiitibUM, et rebu« gMtia
Nobilium a Feilitsch. Cur. Var. 162'S. 4. VJ BoKen. — Seifert, Geneal. adel. Aeltcru u. Kluder,
8. 97 und 98. — Sinapiun, I, 8. 360. — Moritz Heinrich v. Feilitzteh, Geueal. biftMk. Be-
schreibung nebst den Stamm- u Ahnentafeln des altadeligen Guscblorhts derer v. FeiiltKSch,
Hof, 1725 P. 1. Alphab. nnd 15 Bogen, mit U AfcBtnufeln. — Vcü. König, l. 8. 337-392. ^
— 220 —
fiauk«. I. %. S54— 52^. — Bied€rmanm,fi\\mT*ch-iti d** VoiztUodr«. Tab. |rt6_i29. —Dient-
»•«»■, n. iU9 B. Nr. 49. - Falter, 8. 3tl. — S. GtMl Handbuch. 177S. II. Bd. S. 2«—
2«Ä. - 9. L^ny, «. 333 and 3W. — ». Pr. A -L. II. S. 162. — Vreih. r. L^.l^hur I. S. 216 n.
II f. 8. 251. — SUhmaeher, I. 1.V3 n. V. 90. — r. 3l*dimg. II. 8. 167 u. 16*. — W.-Bd. d«
Kgr. Baynn, V. 3«: ▼. F. nnd XII. 51 .- Freih. t. F. — W. B. d. »ich* Staaten, I. !». —
r. HfX^er^ bayer. %d«-l, Tab. 31 and 8. 34 a. Ergäna.-Bd. 8. 13: Frrih. t. F. n >irh«. Ad^l
Tab. 27 ood 8.26.
MlRfr ra irafftiag, s. Fe all n er.
^ fthX. Cölniscbes ^atriciergeschlecht.
Fahne, I. 8. »7. — Freih, 9. Ledebur, 1. S. 217. ,
fthimtwitXf RUter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Diplom von
181 1 fOr Vincenz Feist maiitel, Advocaten in Brüon, wegen landwirtb-
scbaftlicber Verdienste.
Megerle 9. MiM/eld, 8. lOS.
Mstritser. Stciermärkiscbes Rittergeschlecht, welches die Herr-
schaft Feistritz in Ober-Steiermark, Windisch-Feistritz etc. inne hatte
und von 1182 — 1440 vorgekommen ist.
ffchmut:, I. 8. 359.
Vekfde, Vekede v. Calaiitbay Preiberren auch Crafeii. Erbländiscb-
österreich. Freiherrnstand. Freiherrndiplom von 1859 für M. F. .v.
G., Bischof zn Gran mit Ausdehnung auf den Neffen desselben, J. F.
V. G., Raths-Secretair-Adjuncten bei dem k. k. obersten Gerichtshofe.
— Dieselben gehörten zu einem alten Adelsgeschlechte , in welches
auch der Grafenstand gekommen ist. Franz Graf v. Fekede wurde
1791 k. k. Kämmerer.
AutrAb. Allg. Zi^itang Au)$. 1S59.
I'fkkar f. Iiirggreif. Erbländ.- Österreich. Adelsstand. Diplom
von 1859 ftlr Johann Fekkar, k. k. Plafzmajor und Commandanten
zu Rovigo, mit dem Prädicate: v. Burggreif.
AiiKtb. Allg. Z«it. Aug. 1859.
I^fk«n4« T. I^rifhteiithal. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom
von 1794 ftlr Caspur Fekoiido tn Triebt, mit dem Prädicate: v.
Früchtenthal.
Megerle r. MühlfeUl, .s. IHi.
Velker?. I^elseiistdn, In den k. k, Krhlanden bestätigter Adels-
stand. Bcstätij.'ungsdiploiii des vi>n d^m Ftlr&ten v. Eggenberg dem
Johann Ferdinand Felbrr, mit dem Prildicate: v. Felsenstein ertheiU
ten Adels.
Megerle p. AfüM/eld, Krgäiix.-Bd. 8. 281.
feibigeri Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1733 für
Ignaz Anton Felbiger, k. k. Ober-Fiscal.
Megerle v. Mühlfeld, Ergiiu.-Bd. 8. 138.
relchenhtaer^ s. Felgenba^uer.
feidkacheri Ritter. Erbländ. -österr. Ritterstand. Diplom von
1784 für Franz Feldbacher, Advocaten zu Graetz. Derselbe ist 1803
ohne männliche Nachkommen gestorben.
Megerle v. Mühlfeld, RrgSiix.-Bd. 8. 138.
Fcldkerg. Längst erloschenes, meklenburgisches Adelsgeschlecht,
welches zu den ältesten und voroetaisten Geschlechtern des Landes
'&
— 221 —
gehörte. Der Stammsitz desselben war das Schloss a. Flecken Feld-
berg im jetzigen Stargarder Kreise des Grossh. Meklenbarg-Strelitz.
r. Pritthuer, 8. 16. — Gauhe, II. 8. 279.
Mde, T. der Felde. Erloschenes, eichsfeldiscbes Adelsgeschlecbt.
Wot/, cichsftid. Urkimdeiib., S. 12.
Felde ; f. den Felde. Ein in Ostpreussen vorgekommenes, später
wieder ausgegangenes Adelsgeschlecht, welches mit Korblack und
Langmichels im Kr. Gerdauen , Winkelhagen im Kr. Mobrungen etc.
begtltert war.
N. PreuHS. Prov.-Blätter, 2. F«»Ige, V. Hft 4. 8. 264 u. 265. — Fr«fiA. p. Letlehur,!. S. 217.
Feldegg^ Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom Ton
1817 für Christoph v. Eeldegg, k. k. Hauptmann im 6. Jäger-Batail-
lon. Der Stamm ist fortgesetzt worden. Carl Freih. v. Feldegg, k. k.
Hauptmann^ wird im Milit.-Schematibni. d. österr. Kaiserthums unter
den Rittern des k. k. Maria-Theresien-Ordens aufgeführt.
MegerU v. Mühlfeld. Krgäiix Bd. S. ."»G,
Feldeggj Feldeck^ Pilch t. Feldegg. Oberösterreichisches Adelsge-
schlecht, nicht zu verwechseln mit der böhmischen Familie Fellncr
V. Feldegg. Das Stammschloss gleichen Namens lag im s. g. Haus-
rück-Viertel an der bayeiischcn Grenze amProna und wurde um 1400
von Pilch V. Feldegg erbaut, dessen ältester Sohi^, Hans Pilch v. F.
1488 bei seinem Tode nur eine Tochter, Barbara, hinterliess, welche
sich mit Caspar v. Kitschän vermählte. Letzterer nahm den Bei-
namen : V. Feldegg an und sein Sohn, Christoph Abraham v. llitschän
und Feldegg, baute 1594 das Stamm J^chloss Feldegg von Neuem von
Grund aus. Doch kam dasselbe bald in andere Hände und gehörte,
als Freih. v. Hoheneck schrieb, der Familie Willinger v. Au.
Fnih. r. Hoheneck, IL S. fH22. - Gauhe. 11. 8. 279 und 2S0.
Feldegg; s. Fellner v. Feldegg.
Fefdeii (in Purpur auf grünem Dreihügel drei goldene Aehren
neben einander). Ein aus demßraunschweigischen stammendes Adels-
geschlecht, aus welchem ein Sprosse als k. preuss. Major 1807 starb.
Ein Sohn desselben commandirte in neuester Zeit als k. preuss Ge-
neral-Major die 12. Infant.-Brigade.
N. Pr. A.-L. II. 8 I6;t und V. 8. 154. — Freih. v. Ledtbu,; I. 8. 217 u. III. 8. 251.
^ Felden. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 27.' Febr. 1698.
Die Familie war in der Nieder-Lausitz 1718 mit Weilersdorf unweit
Sorau angesessen. Um und nach dieser Zeit war Erdmann v. F. Be-
sitzer von Weilersdorf. Derselbe hinterliess später zwei Söhne, Hans
Christian v. F.. geb. 1721 undTirdmann v. F., geb. 1726^.
V. Hellbach, I. 8. 355. - N. Pr. A.-L. II. 8. 163 und V. 8. 154. — Frh. t. Ledebur^
I 8. 217.
Felden -Wjpeiynski^ F.-Wybiinski (in Blau ein kleines, goldenes
Ordenskreuz auf einem silbernen Hufeisen , zWTschen dessen nach
^ unten gekehrten Stollen ein silberner, golden befiederter Pfeil ab-
^HJlgte hervorgeht). Polnisches, zum Stamme Dolenga gehörendes
AÄsgeschlecht , aus welchem Christoph v. Felden, genannt Wyb-
zinski 1779 in Ostpreussen das Gut Scharnick an sich bracMll^ Der
Bruder desselben, Carl v. F.-W., lebte noch 1805.
JN. Pt. A.-L. V. 8. 154. - Freih. v. Ledebur, I. 8. 217.
— 222 —
FeM«a-liknew8ki (in Roth drei übereinander schrägrechts ge-
stellte, oben und unten abgehauene Baumäste; aus dem untersten
Aste treiben drei grüne Blätterzweige hervor, der mittlere hat nur
drei gestümmelte Zweigenden und der oberste auf der äussern Seite
zwei grüne Blätter- Zweige und auf beiden Seiten noch ist, wie auch
am untersten Aste, ein gestümmeltes Zweigende). Ein in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrh. in VVestpreussen vorgekommenes Adelsge-
schlecht, welches mit Sackrenten und mit Zigahnen im Kr. Marien-
werder begütert war.
Frh. V. Ledebur, I. 8. 217 u. III. 8. 151 u. 152.
feldenreich, s. Gaffer v. Feldenreich.
Feldern, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom v. 1729 für
Johann Franz v. Feldern, k. k. K^mmerrath in Schlesien.
Megerle v. Mühl/eid, Erg&ns.-Bd. 8. 13^. — N. Pr. Adelst^x. II. l63.—'Freih. v. Udt
bur\ I. 8. 217.
FeldBannsd^rff, s. Walter v. Feldmannsdorff.
feldiier; Fildner. Ein in Schlesien vorgekommenes Adelsge-
schlecht, aus welchem Caspar v. F., 1679fürstl. württemb-ölsuisch^t-
Regierungs - Rath und Kammerdirector, stammte. Das Geschlecht
wurde sonst auch: Füldner und Faldner geschriebon, soll Schwaben,
wo eine Familie v. Feldner, genannt Beyer, vorkam, angehören und
mit den Herzögen v. Württemberg Oels upd Bernstadt nach Schlesien
gekommen sein.
Sinapius, II. 8. 620. — Oauhc, IL 8. 280 im Artikel: Felliier v. Fildogg. - N. Fr. A.-
L. II. 8. 163. — Frgih. v. Ledebur, I. S. 2l7. ~ Siebmachtr, IV. t>7.
Feldstedt« Danziger Adelsgeschlecht, welches in Ostpreussen mit
Dolstädt, wohl im Kr. pr. Eylau, begütert war.
Frtih. 9. Ledebur, I. S. 217.
Fclgenbaaer^ Felcheiihaaer. Reichsadelsstand. Diplom vgn 1606
für Christoph Felgenhauer, Herrn auf Leyss. Derselbe war ein Sohn
des Christoph Leonhard Felgenhauer, Oberstlieutenants der General-
Staaten und vermählte sich mit Catharina Eck von Leineck, welche
ihm das erwähnte Gut Leyss zubrachte. Aus dieser Ehe entspross
Christoph v. F. der Jüngere, Herr auf Riesa und Radeburg im Meis-
senschen, welcher 1626 kursächs. Geh. -Kammerrath und Director
der Geflösse war. Der Stamm blühte in Sachsen fort und erwarb im
Meissenschen, so wie in der jetzigen Provinz Sachsen, um Torgau,
Querfurt und Sangerhausen, mehrere Güter. Radebqrg und Riesa
standen der Familie schon 1625, Letzteres noch 1731 und Böhla bei
Hain noch 1770 zu. — Aus diesem Stamme entspross: Wolf Christoph
Friedrich v. Felgenhauer, welcher 1789 Präsident des kursächsischen
Kriegs-Raths-Collegium, 1794 General-Lieutenant der Infanterie und
1798 Commandant zu Neustadt-Dresden wurde. In den beiden ersten
Jahrzehnten dieses Jahrh. ist der Stamm in Sachsen ausgegangen,
doch hatte sich ein Zweig in Cur- und Liefland ausgebreitet, -welclM^
so viel Jbekannt, noch blüht. ' >*^
KnMkts. 505. — GauheA 8. 529. — Frfih. v. Lrdebur,'t. S. 217. — Si^bmacher.W.
63: Felcfftnhauer v. und xu Riese. —Tyrof, 1. 281. — Kne»c/ikf. II. 8. 149.
FclgerBaiia. Ein 1845 in Schlesien mit Nieder-Stamnitzdorf im
w^l,^
— . 228 —
Kr. Löwenberg begütertes Adelsgeschlecht, aus welchem mehrere
Sprossen in der k. preuss. Armee standen. — Friedrich Wilhelm v.
F., k. preuss. l|^tmann a. D., starb. 1831 in Berlin und ein Sohn
desselben, früh3i*gapitain des Regim. K. Franz und Examinator bei
der Militair-Examinations-Commission, wurde mit Majors- Character
1835 Director des Militair-Knaben-lnstituts zu Annaburg.
N. Pr. A.-L. 11. 8. 163i,~ />*••*. v. Lfdfbnr, I. S. 217 u. Ilf, 8. 251.
feliceUir. Liebenfek Reichs- und erbländ.-östeir. Adelsstand.
Diplom von 1745 für Simon Anton FeJicetti, k. k. Hofkriegscanzlei-
Tax-Gegenhändler, mit dem Prädicate: v. Lieh^felii.''il)er Stamm ist
fortgesetzt worden und in neuester Zeit stand Gustav Felicetti v.
Liebenfels als Hauptmann 1. Cl. im k. k. 16. Inf^Begimente.
Megerlt 9, Müklftld, 8. 181.
relidMfldi T. rre Mtern. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1839 für J. Felicinovich, k. k. Staalsbuchhalter in Dalmatien, mit
dem Prädicate: v. Freustern.
Augsb. Allg. Zeit. Iü39.
feliiT. Ebenholti. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1741
für Joseph Wenzel FeJix, Fiscal-Adjuncten in Böhmen, mit dem Prä-
dicate: V. Ebenholtz.
Afff/frU r. MiihlffUl, KrKaiir.-Bd. 8. 2«l
feiii V. lineiistum. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1820
für Ge^rg Felix, k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate: v. Minensturm.
MfjerU F. Mühlfeld, «. 281.
felleiiberg. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 20. Apr.
1728 für Daniel Fellenberg, Mitglied des grossen Raths im Canton
Bern. Der Stamm ist erloschen.
c. Ihllbach. I. 8. 3Ä5 u. 356. - N. Pr. A.-L. F. 8. 39 ond 11.8. \^^. — Freih. v. Ledebur,
I. S. 217. — W.-B. d. VtfMHH. Ifonarcb., III. 17. — KngKhkty IV. 8. 121 ii. 122.
Fellenstein^ s. F ellner v. Fellenstein.
fellenthal^ s. Fellner v. Fellenthal.
Pellinger. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793 für
Caspar Fellinger, k. k. Rath dud Ober -Einnehmer der Hauptcasse
der Kupferamts- und Bergwerks -Administration, wegen 41jähriger
Dienstleistung.
Meyer le r. Mühlfeld, S. 181.
Vellner. 43öhmischer Adelsstand. Diplom vom 28. Aug. 1703 für
Georg Anton Fellner, k. k. Zahlmeister zu Troppau.
r. Hellhach, I. S. 350.
Pellner, Ritter and Preiherren. Böhmischer Ritter- und erbländ.-
österreich.- und Reichsfreiherrnstand. Ritterstandsdiplom von 1 740 ■ ^^
für Johann Adam T. Fellner, k. k. Rittmeister und für die Brüder
desselben, Carl Joseph Y. F., k. k. Stückhauptmann in Brunn, und
Georg Friedrich v. F., k.'k. Feldkriegs-Concipisten ; erbländ.-österr. ' '
Freiherrndiplom von 1766 für die beiden Ersteren, wegen adeligen
Herkommens und Reichsfreiherrndiplom von 1800 für Andreas v.
Fellner, Grosshändler in Wien, wegen Lieferungen zur österreichi-
schen Armee und Emporbringung verschiedener Handelszweige.
M^gerle r. Mühlfeld, 8. 48 und Ergänx.-Bd. 8. 138. — Soppl. sa Siebm. W.-B. VIT. 18:
R. V. F. •
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>; -"«^^
Y
— 224 .—
Velliier f. fMt^g, tüin ursprünglich Nüruberger Patricierge-
schlecht,, aus welchem sich Zweige in Uöhmcii ausbreiteten. Aus
demselben stammte Christoph Fellner.T. Feldegg, wacher den Frei-
herrnstaud in die Familie brachte und 1739 als k« k. General-Feld-
marschall-Lieutenant u. Artillerie- Oberst in der Schlacht bei Grotzka
blieb. Von scüncn Verwandten lebten damals unter Anderen Carl F.
V. F., k. k. Artillerie-Hauptmann; Wilhelm Auguat F. v. F., ebenfalls
k. k. Artillerie-Hauptmann, mit seinem Sohne, Johann Joseph, k. k.
Artillerie -Lic^enant und Wilhelm F. v. F., k. böhmischer HoQftger
auf deu Uerrsclaften Zbirow und Törschenck, von dessen zwef Soll-
neu der Jüngere, W^ilbelm, bei der ungarischen Artillerie stand^
Oauhe, n. 8. 280.
Velloer ?• Fdleusteiii. Erbläml. -österr. Adelsstand. Diplom von
1719 für Johann Jacob Fellner, k. k. Proviant-Ober-CominiBäiur and
für die Brüder desselben, Johann Joseph und Johann Ptnl Gdttlfeb
Fellner, mit dem Prädicate: v. Fellenstein.
Meijfrle v. Hühi/eld, Ernänz.-BU. S. 282. — Siehmachfr, III. 7ü.
Kellner T. Mlenthal. Erbhind.-österr. Adelsstand. Diplom von
.1773 für Jacob Fellner, k. ungarischen Architecten, wegen Erbauung
mehrerer königlicher u. herrschaftlicher Paläste, mit dem Prädicate :
V. Fellenthal.
Megerle v. Mühlfeld, S. 1»1.
ftUj V. der l^els^ Velti, V. v. Kuppe^ f. ?. Larorhe oder Rochette
(Schild geviert: 1 und 4 in bilber e|irrothCb Ankerkreuz und 2 u. 3
in Gold ein schwarzer, dreimal ppitz gezogener Balken). Altes,
luxemburgisches und rheinländischös Adelsgeschlecht, nicht zu ver-
wechseln mit dem alten tiroler Hause Colouna Felss oder Völs, s.
Bd. II. S. 315 und 316, aus der gleichnamigen, längst in Trümmern
liegenden Burg im Luxemburgischen, welche sich, mit Felsen umgeben.
Über dem am Flüsschen Erenz gelegenen Orte Fels erhob. Die Be-
sitzer dieser Burg treten im 13. und 14. Jahrh. unter dem Namen:
de Kuppe auf u. werden namentlich von einem Aroldus de Kuppe an
genannt. Ilumbracht führt die Sprossen des Stammes, mit dem Vor-
namen Bernhard, als Erbpannerherren und als Erbkämmerer des Iler-
zogthums Lützelburg und der Grafschaft Chiny auf. Das Erbkäm-
merer Amt haftete auf der Herrschaft Moerstorf, als deren Herr zu-
. erst Bernhard I. um 1449 genannt ist. Der gleichnamige Enkel
desselben kommt als Erb-Kämmerer u. Pannerherr des Herzogtliums
Luxepiburg und des kaiserl. Kath vor. Johann v. K., verm. mit Elsa
V. Heffingen, war 1568 Landromthur der Bailei Lothringen, der Sohn
seines Bruders Paul aber k. spanischer und erifc-österr. Ober- Amt-
mann zu Grevenmachern. Ein jüngerer Sohn Johanns, Georg, stiftete
eine Nebenlinie, aus welcher Heinrich v. P/l57ft knrtrierscher Amt-
mann zu Camberg und der Sohn desselben, Hans Jacob, 1603 kur-
trierscheV Statthalter war. Um diese Zeit kommt Johann von F. als
Kitter des deutschen Ordens zu Trier vor. Mit den Enkeln seiner
Neffen, Paul von F., Herrn ztf Mersch und Heffingen und Christoph
y.F., erlaech der Mannstamm wohl mit Peter Ernst noch im 17. oder
— 226 —
im Anfange des 18. Jahrh. und Apollonia v. F., oder la Röchelte,
Herrin zu Mersch, eine Tochter des Conrad Hermaftp v. F. und En-
kelin des obengenannten Paul v. F., brachte die Fmilien-Güter ih-
rem Gemahle, Gottfried v. Autel, zu.
Humkrachf, Tab. 164. — Oaufie. I. S. :»2<» imd'MO. — p. naitstein , \. 8. 197 und Ilf.
Suppl. 8. 84. — Salter, A. 614 ii. S. 635. — Eitlia illust. II, l. Ablh. 8. 121 — 124. — N. Pr.
A.-L. IL 8. 164. — Fr^ih. p. Ledehui-, I. S. 217. — p. Meding, II. 8. 168 n. 169. — Suppl,
zu Siebm. W/- B. IV. 11.
% Ms. Ein in Schlesien in der zweiten Hälfte des 1 6. und im An-
fange des 17. Jahrh. vorgekommenes Adelsgeschlecht. Daniel v. Fels,
ein Sohn des Adam v. Fels, aus Breslau starb 4. Febr. 1602 u. nach
Allem erlosch mit ihm die Familie.
Sinapiu:*, II. H. 616 — Freifi. 9. Ledebur, I. 8. 217.
V l'eb (in Gold ein schwarzer, aufgerichteter Ziegenbock mit sil-
bernem Halsbaude). Näher nicht bekanntes, zum prenssischen Adel
zählendes Geschlecht, aus welche^i Johann Rudolph v. Fels, k.preuss.
Oberstüoiitenant und Kammerherr, 1738 mit dem angegebenen Wap-
pen 81 ine Ahnentafel demJohanniter-Orden zuSonnenburg einreichte.
— Wahrscheiiilicli gehörte derselbe zu einem ursprünglich schweize-
lischcri Adelsgeschlechte, aus welchem nach Angabe Einiger in den
ersten Jahrzehnten des 18. Jahrb. Sprossen in k. prenssischen und
in herz. wUi ttemb. Hofdiensten standen.
Fl/t. 9. Udfbur, I. 8. 217.
^ ^fels^ l^reiherren. Erbländ.-österr. Freihermstf^nd. Ludwig Freih.
V. Fels wird 1856 unter den k. k. unangestellten Obersten genannt.
Derselbe lebte zu Eger und ist wohl der Empfänger des Freiherrn-
Diploms.
Militair-.'^chemAt., 1(^56. 8. 79.
I^flsach; s. Brenner Edle v. Felsach, auch IVeiherren, Bd.
11. S. 56.
^ Pelsberg, irafen. Altes hessisches, schon 1211 erloschenes Gra-
fengeschlecht.
. Kommet, heüitisrlie Gc!«chichtc, I. 8. 133 u. 203. .\ninerk» 55. 103. 150. Ifil u. 8UminU-
M 150.
PeUbnrg, s. Stainer v. Felsburg.
reUeaaa, s. Chiochetti Edle v. Felsenau^ Bd. H. S. 262
und 263.
felseuberg^ s. Ernst v. Felsenberg, Edle und Ritter, Bd.
11. S. 148.
Mseuberg, s. Furlani v. Felsenberg.
Pelseaberg, s. Furlani v. Führnberg, Fuhrer in Fel-
sen b e r'g.
I^cbeiibarg^ s. Forsche! v Felsenburg.
PeUenbars^ s. Förster v. Felsenburg.
MsenbRrg, s. Klug v. Felsenburg.
relseosehwert , s. Kraffka v. Felsenschwert.
♦ relsensieia, PrenUel ?. relsensteiii^ Prfiiel t. ¥. (Schild geviert: l
in Blau ein goldenes Kleeblatt, 2 und 3 in Silber zwei schrägrechte,
rotbe Balken und 4 in Blau ein goldenes Schiff)- Reichsadelsstaud.
Aa^scUc. l>*-iii<ich. Ad«lM-LfX. III. ^ 15 '
• — 226 —
DiplüDi für Johttiui F«idiiiaiid Prentzel, Kauf- und Handelsherrn in
- Schlesien. Dersfijbe stammte aus einem ursprünglich bautzner, an-
gesehenen StadfPschlecht, in welches auch später einige Adalsdi-
plome und ein Freiherrndiplom, s. die Artikel Prenzel, gekommen ist.
Der Diplomsempfänger starb in der Mitte des 18. Jahrh. ohne Leibos-
erben und setzte testamentarisch zu Erben seiner hei Lauban gelege-
nen Lehngttter Nieder-Beerberg und Ober - Steinkirch des k. preuss.
Commerzien-Raths Christian Gottlieb Glafey in Hirschberg ältesten
Sohn zweiter Ehe, Carl Gottlieb Glafey, und' nach dessen gleichfalls
erfolgtem Ableben dessen Bruder, Ernst Gottlob Glafey^ mit der Be-
dingung ein, dass Name und Wappen v. Felsenstein fortgeführt wer-
den möge. Durch k. preuss. Cabinets-Ordre vom 17. Juni 1752 wurde
zwar der Besitz bestätigt, von Führung des Namens u. Wappens aber
trat Dispensation ein.
Frk. V. Ledebwr, I. S. 217 iiiift L'l8.
PdseMteii^ s. Felber v. Felsen stein, S. 220.
fclMBSteiiii s. K e 1 1 e r V. F e 1 8 e n s te i n.
rdsciithal^ 8. Dizent v. Felsenthal, Bd. II. S. 509.
FeUcnthtly 8. Kopp V. Felsenthal.
% Fel8t«w. Ein im Lauenburg-Bfltowschen vorgekommenes Adels-
geschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause^ welches schon 1493
in der Hand der Familie war. Merzin gelangte an dieselbe 1575 und
in Westpreussen war das Geschlecht 1780 mit Rosachen im Kr: Lö-
bau begütert. Philipp Jacob v. Felstow, k. preuss. Oberst, war 1777
Herr eines Theils des Gutes Felstow. Das Stammhaus hatte die Fami-
lie noch 1803 inne, später aber ist der Stamm erloschen.
J .. ». Hriggeiiiann , I. 9. Haiiptstück. — N. Pr. A.-L. ir. 8. 164. — hreih. v. Lfiifbur, I. .S.
-r. 218 und III. 8. 251. — Siebmacher, V. 171: v. Velxtoweii, Poininorisch. — INiinmernucUes
■.^ t^ W.-B. V. 68 u. 8. i:u.
I^elss f. Harteostein^ ¥e\U f. I. Erbländ.-österr. Adels- und Rit-
terstand. Adelsdiplom vom 25. Sept. 1757 für Johann Heinrich Feltz,
Tabakgefälls- Administrator in Oesterreich ob derEnns, mit demPrä-
.:. J ^ dicate: v. Hartenstein u. Ritterstandsdiplom vom 10. Sept. 1767 für
**V*i3f den k. k. Rath Felss v. Hartenstein, wegen Militair- und Cameral-
Dienstleistung.
Megerle r. UüAl/eld, 8. iU8 u. 8. 182. — Kneschke. III. 8. 13i) u. 140.
Mtberi;^ Mdberg. Schwedischer Adelsstand. Diplomvom 20.Juni
1652 für Olof Fellberg. — Die Familie war 1663 in Neu- Vor- Pom-
mern mit Reckentin im Kr. Grimme begütert.
Freih. 9. Ledebur, III. 8. 261. — 8chwed.-Relchs-W.-B.. lütter, Tab. 61. Nr. 541.
feneki FencLh !■■ Steiph^f. Niederösterr. Adelsgeschlecht. —
Wolfgang V. Fenckh zum Steinhof, k. k. Hof-Kämmerrath und spüter
des Erzherzogs Leopold Wilhelm Hofcanzler. wurde 4. Mai 1630 als
Landmann unter die neuen Geschlechter des Niederösterr. Ritterstan-
des aufgenommen, nachdem schon laut Steuerbuches sein Vater, Jo-
hann Gotthard Fenkh (Yenck) 15D2 und 1598 mit dem Gute und
Edelsitze Steinhof in Nieder - Oesterreich ansässig war. Wolfgangs
8ohD, Wolfgang Johann v. Fenckh, kais. Trnchsess, - verkaufte 1653
das Gut Steinhof an Jobann Franz Freih. v.Lamberg zu Ottenstein etc.
— 227 — -
— Das Geschlecht ist noch im 1 7. Jahrh. in Nieder-Oesterreich aas-
gegangen.
WVM^riM. II f. «. 27 u. 28.
I^eml. Augsburger Patriciergeschlecht, aus welchem Ulrich Fend
1282 Stadtpfleger war. Conrad F., der Letzte des Stammes, war 1478
Capnziner.
r. Stetten, Ocschirhte der adeligen O^KcliIerhti'r in Aiitcitburg, 8. 116.
ftmi ?• Anaergtu. Altbayerisches Adelsgeschlecht, auch zum
Patriziat in München gehörig. Eine Linie^ schrieb sich, auch Fend
y. Moringen.
r. H^/ner, Mnnchiii'r Oeschlechter.
fengler^ Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 28. An-
tust 1702 für Caspar Joseph Fengler, Kanzler des Fürstl. Stifts Leu-
bus in Schlesien. — Der Familie stand 1726 in Schlesien das Gut
Guhran zu. Ein Nachkomme des Diploms -P^mpfängers, Ferdinand
Leopold V. F., blieb als k. preuss. Premierlieut. in der Schlacht bei
Zorndorf und der Bruder desselben, Johann Joseph v. F., welcher den
ganzen siebenjährigen Krieg mitgemacht hatte, starb als Letzter des
adeligen Stammes. Ein natürlicher Sohn des Letzteren, Carl Ludwig,
welcher das adelige Prädicat fortgeführt, starb 1788 als k. preuss.
Stabscapitain der Magdeburg. Füsilier-Brigade.
Sinttpiu^, 11. H.6'il.— JUfijeiU v. MükIfeUi, ErgiiiE.-Bd. S. 139. — N. Pr. A.-L. 11. S. Ifi5
o. V. «. i:»4. — Freik. 9. Lttief/ur, I. 8. 218.
Pemer t. I^fnneiiberg. Der Herz. Nassauische Geh. Rath Dr. Fen-
ner V. Fennenberg, Kurarzt in Langen-Schwalbach, erhielt 1821 die
Erlaubnis», den Namen: Fenner v. Fennenberg, welchen die Vorfah-
ren geführt hatten, wieder annehmen zu dürfen. Im Jahre 1848
mischte er sich in die Revolution in Oesterreich und wurde, mit Ver-
lust des Adels, in contumatiam verurtheilt. Später stellte er sicTi an
die Spitze der Unruhen in der Pfalz, wurde von seinen früheren Freun-
den verlassen und — verschwand. 1858 soll er in Newy.ork im Wahn-
sinn gestorben sein. — Die der Familie zustehenden liChen in Tirol
wurden 1848 eingezogen. Aus seiner Ehe mit einer Grf. Zichy ent-
sprossteii Söhne, auf die der, den Vater betroffene Urtheilsspruch kei-
nen Einfluss haben wird.
V. HffneTy Stammbuch, 1. 8. 3öO.
rennej t. lariberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818
für Franz Fen.2ey, k. k. Oberlieuten. des ob der Ennsischen Militair-
Greuz-Cordons, mit dem Prädicate : v. Harzber^.
Megerlf 9. Mühlf»Ud, 8. 182.
reiiingeii^ Venniogen (in Gold drei sich unter einander und auch
den Schildesrand oben und unten, die äussere zugleich den Seiten-
rand berührende und mit einem silbernen Querbalken überzogene,
schwarze Wecken oder längliche Rauten). Altes, rheinländisches
Adelsgeschlecht, welches, zuc Unterscheidung von einem anderen,
ganz verschiedenen rheinländischen Adelsgeschlechte v. Venningen
(in Silber zwei ins Andreaskreuz gelegte, rothe Lilienstäbe) der
Stamm' der überrheinischen v. Fenniogen, oder Venningen hiess. —
15*
— 228 —
Philipp Florentz v. Feniiingon schloss noch 1549 den Mannsstanim
und mit der Schwester desselben, Praxcdis, verm. mit Heinrich v. Lan-
genau, ging 18. April 1587 der Name des Cieschlechts aus.
HumbracM, T«»>. N4. — c. Mfdinij, H. 8. Ifi9.
PcBSter. Thüringisches, meist im Erfurtschen Gebiete sesshaftes
und zum Erfurter Patriciat gehörendes Geschlecht.
r. I/eltbacfi , I. 8. H57, nach: Würschmidt*.H Satnmluiigoii.
I^euil T. Paanigarten. Erbliind. -österr. Adelsstand. Diplom uni
1559 für peorg Feuzl/für sich, seine Nachkommen und die Söhne
seines Bruders, Joliann FenzI, mit dem Prädicate : v. u. zu Paumgar-
ten. — Nieder- und Ober-Oesterreichisches Adelsgeschlecht, welches
aus einer aus Schlesien nach Oesterreich gekommenen Familie stammte.
— Vou Georg Fenzl , .Rentmeister in Glatz, entspross Achalz (1.)
Fenzl, welcher längere Zeit Kaufmann in Venedig war, später aber
in der Stadt Steyer lebte. Von den sechs Söhnen desselben kaufie
der oben genannte Georg F., welcher die Handlung seines Vaters
fortgebetzt hatte, in Nieder-Oesterreich Schloss und Gut Paumgarten
uro 15rj9 und brachte, wie angegeben, den Adel in seine Familie.
Nach einigen Jühren verkaufte er diese Besitzung wieder an ciuQn
V. Trautmannstorf und zog nach Oesterreich ob der Enns, wo er die
Güter Grueb, Weyer und Wolfstein durch Kauf an sich brachte und
1593 starb. Aus seiner Ehe mit Anna Dorothea Hoernig aus Lissa
stammten zwei Söhne, Achatz (II.) und Johann oder Hans, welche
mit ihrem Vetter, Georg F. v. P., bei der Landschaft in Oesterreich
ob der Enns 1601 als begüterte Landleute des Ritterstandes immn-
triculirt wurden. Achatz (IL) F. v. P. zu Feyeregg, Geis^enburg und
Pöttenbach in Ober -Oesterreich lebte meist auf seinem Rergschlosse
Sci§^senburg und hatte aus der Ehe mit Dorothea Strasser zu Gleiss
nur eine einzige Erbtochter, Felicitas, welche sich mit Goltlieb Engl
V. Wagrain vermählte und diesem, nachdem der Vater 1615 gestor-
ben, die Herrschaften Seissenburg und Pöttenbach zubrachte. — Jo-
hann (insgemein Hanns) F. v. P. zu Grub, Weyer, Piberbach und
Wülfstein, Achatz's II. Bruder, vermählte sich 1596 mit Potenzia
Händl von Ramingdorf nhd hinterliess bei seinem 1614 erfolgten
Tode, also ehe Achatz (IL) starb, nur fünf Töchter: der Mannsstamm
der älteren Linie des Geschlechts erlosch also mit Achatz (IL) —
Was die jüngere, später ebenfalls erloschene Linie des Geschlechts
anlangt, so lebte Jobann Fentz, Achatz (1.) jüngerep Sohn von 1T)54
bis 1561 in Steyer, im Bürgerstande und war in erster Ehe verm. mit
Anna Pleyer und in zweiter mit Barbara Rottaler. Aus erste Ehe
entspross ein Sohn, Stephan, und aus zweiter ebenfalls ein Sohn,
Georg. Letzterer, gest. 1623, wurde der Erbe seines Vaters Bru-
ders, Lorenz Fentzl, bei dem er in Breslau erzogen worden war, ging
uach Oesterreich zurück und wurde mit seinen Vettern 1601 Land-
mann des Oberösterr. Ritterstandes, kaufte dann in Niederösterreich
den Edelsitz Eisenreichs und den Freisitz Gottschalling und wurde
1617 als Niederösterr. Ritterstands-Mitglied anerkannt. Aus seiner
^ Ehe mit Catharina Kürstcn yon Klein-Görlitz stammten zwei Söhne,
■ — 229 —
Johann Georg und Gottfried, von welchem Lj^zteren man nur weiss,
dass er mit Maria v. Benker aus Schlesien vermählt war. Johann
Georgs, gest. 1669, Sohn aus erster Ehe mit Barbara Benigna v. BsÄ-
uich, Johann Jacob, setzte den Stamm fort und aus seiner ersten Ehe
mit Maria Helena v. Praun zum Rothenhaus überlebten zwei Söhne,
Johann Friedrich und Johann Georg, den Vater. Der Erste blieb als
k. k. Lieutenant unvermählt im Kriege in Ungarn und der Zweite,
welcher 1739 jung die k. k. Militairdienste verlassen, blieb unver-
mählt und starb 1774 als Letzter seines Stammes in Nieder-Oester-
reich. Ein im 18. Jahrh. nach Schlesien in das Oppelnsche mit Jo-
hann Balthasar F. v. P. gekommener Zweig ging mit demselben wieder
aus, da seine Ehe mit Catharina Elisabeth v. Stronski und Budzew
kiiHlerlos blieb.
Henri, 'Hileslojjr. , Cup. 8. S. TfiS. — Sinapius , II.» 8. 622. — FreiJi. v. Hohentek, l. 8.
U7. — Wit^griU, \\\. 8. 2.S— 31. — Mfyerle v. hfühlfetd, Krg&u7,.-Bd. 8. 56. — N. Pr. A.-L.
V.i 8. \Uh. — Siebmacher. I. Ah : Die Feiiul. Oosterreichlsch.
Pensl; Venzel v. BaHmgarten sh Crvb^ ffeiherrett. Erbländ -österr.
Freiherrnstand. Diplom von 1799 für Johann Fenzel v. Baumgarten
zu (früh, k. k. General-Gouverneur zu Livorno. Der Diploros-Em-
pfänger gehörte zweifelsohne in die im vorstehenden Artikel bespro-
chene Familie und am wahrscheinlicbsten ist wohl, dass er ein Nach-
komme des Gottfried F. v. P. war, von dem man, wie angegeben, nur
wusste, dass er mit Maria v. Benker sich^ vermählt hatte, doch könnte
er auch wohl von einem der früher im Bürgerstande verbliebenen Spros-
sen des Geschlechts abgestammt haben.
Mfj^rie V. Mühlfehl, Ergünt.-Bd. 8. 56.
ferber (in Gold drei schwarze wilde Schweinsköpfe mit silbernen
Hauzähuen). Altes, Danziger Patriciergeschlecbt, aus welchem Mo-
ritz F. 1523 Bis'^Jiof von Ermeland und Constantin F. 1576 Bürger-
meister zu Danzig war. Der k. preuss. Geh. Rath Johann Constantin
Ferber aus Danzig soll nach Einigen'vomK. Friedrich Wilhelm L von
Preussen den Adel erhalten haben, während Andere das adelige Prä-
dicat ihm nicht beilegen. Derselbe verfiel, angeblich wegen landes-
verrätherrscher Handlungen, 1746 zu Spandau dem Schirerte. — Die
Familie besass noch 1782 die Güter Nobel und RottWwlBsdorf bei
Danzig.
Seifert. Lebeojjgeschjchte des Köoig Friedrich Tl. Bd. II. 8. 18. ~ . iV«M^ Friedrich d.
Grosse, I. 8. 222. — Freih. ». LcUbur, 1.8.218. ■'V:V^\
Berber (in Roth auf grünem Rasen eine, swiselm JniifliNiM^
Kleeblättern an langen Stielen aufrecht gestellte ZfUdnAM (nir^e
des Diploms), welche oben rechts, wie lidkSi von einem soobsstriilili-
gen, silbernen Sterne beseitet wird). RefchsaWiwtand. Diplom von
1704 für die Söhne des am 14. Oct. 168.a ▼efstdrboüen^.HcÄ »e-
klenb. Lehensrathes D. Johann Levin Färber, CSA iFriedrfifljJ and
Gustav Ferber. — Die Familie war schoif 1680 lö Meklenbui^mit
Breedenfelde, Casbaum,.B'^pzow, Ickendoif *tnid Vailinientin l)egütert
und erwarb auch in derlö^ejten Hälfte d^l8. JAfb. mehrere Güter
in Pommern. In Mekleiiijrfg erhielt 1798 Hans Adam v. Ferber, Herr
auf Afelz, die Indigenats-Rechte von der eingeborenen Ritterschaft
— 230 —
aberkannt und noch in lauster Zeit standen der Familie MeJz, Vai'-
cheutin, Wattmannshagfeii etc. zu. Als Herr auf Melz wurde 1837
der Major v. F. genannt. In Pümmcrn und zwar im Kr. Grimmen
besass 1857 ein v. F. die Gtiter Strelow und Turow, Hans v. Ft^rber
war Herr auf Voigtsdorf und Alexander v. F. Herr auf Zarrentin.
». Behr, U. H. 8. 1680. - Hrüyfjeinann, F. C. 9. — N. Pr A.-L. II. S. \i\h. - Fifih.r.
L^tUbur, I. S. 218 u. III. 8. 251. - M.klenl». W.-R. T«b. n. Nr. .'.5 u. S. 11 n.2l.- Poin-
mernsches W.-B. III. T«b'. 50 u. 8. 161. — Kne^chke, I. 8. 148. - r. //««/»t^r, nieklonh. Advl,
8. 8 u. Erg&ny..-Hd. S. 31. — ^I/ajcä. meklrnb. Adel vir. 1858. 8. 15.
Verber^ auch Prelherrfii. (Wapppn nach dem Wappcnbriefe von
1745: Schild durch eine bis über die Mitte desselben aufsteigende
Spitze in drei Felder getheilt: 1, rechts, in Silber ein rothes Herz, in
welches drei Schwerter mit goldenen Griffen eingestossen sind; 2,
links, in Roth der Kopf und Hals eines rechtssehenden, mit einem
Kurhute biedeckten Adlers und 3, in der Spitze, in Blau ein mit den
Hörnern nach oben gekehrter, goldener Halbmond, Adeliges und frei-
herrliches Wappen: Schild ge viert: 1 in Roth der Kopf und Hals ei-
nes rechtssehenden, gekrönten, silbernen Adlers; 2 in Hlau ein mit
den Hörnern nach oben gekehrter, goldener Halbmond ; 3 in Gold
zwei blaue Querbalken und 4 in Silber ein rothes Herz mit drei in
dasselbe eingestochenen Schwertern mit goldenen (iriffen). Reichs-
Adels- und Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 29. Novemb. 1776 für
Friedrich Wilhelm Ferber, kursächs. Geh. Finanzrath und Freiherrn-
diplom vom 24. April 1789 für denselben als kursächs. Geh.-Rath u.
Geh. Finanzrath, Director des dritten Departements des Geh. Finanz-
Collegii, wie auch Vicedirector der Landes- Oeconomie-Manufactur
und Commerzieu- Deputation, Herrn auf Caana und Jankendorf i. d.
Oberlausitz. — Derselbe stammte aus einer Zwickauer Familie , in
welche 1745 ein kaiserlicher Wappenbrief gekommen war. Ein Sohn
desselben, H. V. A. Freih. v. F., wurde 1798 kursächs. Hof- und Ju-
stitienrath. In neuerer Zeit ist noch Hermann Ferdinand v. Ferber
vorgekommen , welcher 1841 k. sächs. Ober- Lieutenant wurde und
1848 noch im activen Dienste stand. In den Listen der kön. sächs.
Armee, ist derselbe mit dem Adelsprädicate aufgeführt. In der Liste
von 1855 fimiet sich derselbe weder unter den Officieren a. D. noch
unter denen im activen Dienste.
Kandschriftl. Notix. — Frrih. v. Ledfbur, 1. S. 218 und III. S. 251. — Tymff, I. 24G n.
247. — W.-B. d. sächs. Staaten, lU. 17: Freih. v. F. und 91: v. F. — Krtfichkey 11. S. |i9
und 150. — V. Hefnir, sfichs. Adel, Tab. 8 und 26 u. 8. 9.
I^NKtheU^ s. Fehrent heil.
■f^fgiaM«Tep[Mr. Danziger Adelsgeschlecht, welches in West-
preassen im Schwetzer Kreise die Güter Alt- und Neu-Marsau, Miche-
lan; Mischke, Ober- und NiÄder-Sartowitz, Gross- und Klein Schwcn-
ten und GrfBS- und &l6iiii>Zäppeln erwarb.
#VA. «. Le4^Utr, I. a. »18.
lenaiiy s.^lPemer y. Fern au.
lenberger fi Anr. Das von Gauhe unter diesem Namen aufge-
führte G«schlec|ift ist dasselbe, welches im, nachstehenden Artikel
unter dem Namen: FernbeQer zu Egenbergf besprochen wird. Gauhe
nennt als Ahnherrn den zu seiner Zeit s^h{;^ bekannten kaiserlichen
General Johann Fernberger, doch ist dieser nicht der Ahnherr, son-
— 931 —
dern er ging nur aas diesem Geschlechle hervor, hat aach, s. den be-
treffenden Artikel, seinen Stamm nicht fortgesetzt, da er nnvermählt
blieb. Allerdings hat er für sieb und seine Vettern den Adel in die
Familie gebracht und einer derselben, Johann Fernberger, der Ael^
tere, v. und zu Kgenberg, hat das genannte Prädicat erhalten und das
Geschlecht fortgepflanzt. Ob wirklich der General Johann v. F. von
seinem Geburtsorte das Prädicat: v. Aar erhalten, wie Bd. I. 8. 149
nach Gauhe*s, später von Wissgrill mehrfach entkräfteter Angabe ge-
sagt worden ist, muss dahin gestellt bleiben. Jedenfalls ist es unrich-
tig, wenn, wie neuerlich geschehen, zwei besondere Geschlechter: die
Fernberger v. Aur und die Fernberger zu Egenberg angenommen
werden.
üaufie, II. h. 34 u .35.
Veriberger tu Egenberg (älteres Wappen : in Silber ein mit einem
goldenen Pfeile durchstochener, schwarzer Pfahl; späteres Wappen:
Schild von Hlau und Gold quergetheilt, mit drei Löwenköpfen; ver-
mehrtes Wappen von 1583 nach der niederösterrcichisc^ien Ritter-
standsmatrikel, Schild geviert, mit Mittclschilde. Im blauen Mittel-
schilde eine von der linken Seite her schräg gestellte goldene Egge.
1 und 4 von Blau und Gold quergetheilt, mit drei, 2 und 1 vorwärts-
gekehrten Löwenköpfen von gewechselter Farbe Und 2 und 3 von
Silber, Roth, Silber u. Roth pfähl weise getheilt. Den Schild umgiebt
unten ein vom Mittelschilde herabhängender, goldener Anker mit
einem an denselben gehefteten Todtenkopfe. Freih. von Hoheneck
giebt nur einen gevierten Schild an: 1 und 4 wie erwähnt und 2 u.
3 in Blau eine goldene Egge). Altes niederösterr. Ritterstands -Ge-
schlecht, welches aus Franken, aus dem markgr^flich brandenburg-
anspachschen Lande, wo dasselbe sich nach denr Stamm hause Fern-
berg unweit Anspach genannt hatte, stammte, aus Franken nach Tirol
und später nach Oesterreich kam. — Burckard Fernberger war 1400
Ministeriai des Propsts zu Ellwangen, der Enkerdesselben, Ulrich F.,
kam um 1470 nach Tirol in die Dienste des Erzherzogs Sigismund,
erhielt 1491 durch kaiserliches Diplom das oben erwähnte Wappen
mit den drei Löwenköpfen, vermählte sich mit Elisabeth Staiger von
Sebern und hatte sieben Söhne, von welchen Johann und AlbrechtF.
den Stamm fortsetzten. Aus des Letzteren Ehe mit Maria v. Langs-
eisen entspross Johann P'ernberger, geb. 1511 zu Aur in Tirol und
unvermählt gest. 1584 zu Wien, k. k. General in Steiermark etc. u.
später Stadt -Commandant und Stadtguardia- Hauptmann zu Wien.
Derselbe erhielt durch kaiserliches Diplom vom 2. ^ept. 1583 die
Bestätigung des althergebrachten Adels der Familie , und zwar mit
Vermehrung des Wappens. Der Bruder seines Vaters, Johann Fern-
berger V. u. zu Egenberg, der Aeltere seines Namens, kam- um 1521
aus Tirol nach Oesterreich, wurde K.Ferdinands Erzherzogs zuOester-
reich ^. Rath u. Oberst - Secretair und später Vicedom in Oberöster-
reich und kaufte 1531 Herrschaft u. Schloss Egenberg, von welchem
er und das ganze Geschlecht später den Beinamen führte, auch erhielt
derselbe mit dem gesammten Stamme 1535 das seit dem Abgange der
— 232 —
Herren v. Capell durch viele Jahre erledigt gewesene Krbkämmerer-
Amt in Oesterreich ob der Enns. Von seinen Söhnen ans erster Ehe
mit Maria Anna V. Rosen aus Burgau vermählten sich drei: Ulrich,
gest. 1573 ohne Nachkommen ; Friedrich, gest. 1564, verra. mitAnna
V. Concin, dessen Sohn, Johann Christoph seine Linie wieder schloss
und Christoph, gest. 1593, Herr der Herrschaft Hochhaus in Ober-
Oesterreich. Von den beiden Söhnen des Letzteren aus der Ehe mit
Ester ScKger v. Messenbach setzte Carl Ludwig, gest. 1635, Herr
der Herrschaften Sitzenberg und Fahrafeld etc., die Linie fort. Der
Sohn desselben aus zweiter P^he mit Seraphia Barbara Wollzogen von
Neohaus, Christoph Ferdinand Fernberger zu Egenberg, k. k. Gene-
ral und Oberst eines Regiments zu P'u^s auch 1664 General- Land-
Oberst-Licutenant in Oesterreich unter der Enns war mit Maria Sa-
lome v. Raechwein vermählt, doch blieb die Ehe kinderlos und so
ging mit ihm 1671 der Stamm in Niederösterreich aus.
Frtih. V. Hohtntck. 111. 8. 159-164. - HVm^/iM, III. S. 31-86.
feriberger^ s. Formberger auf Eigelsberg und Erla-
stegen.
Veriemoit; Barwits v. VerieMont, lirafen. Erbländisch-österr., in
Preussen anerkannter Grafenstand. Grafendiplom von 1 730 ftlr Jo-
hann Wilhelm und Franz Carl Barwitz Freiherren v. Fernemont und
preussisches Anerkennungbdiplom vom 13 Sept. 1748 für die Gebrtt-
der Johann Franz und Ignaz Grafen v. Fernemont, Freiherren v.
Barwitz. — Dieselben gehörten zu einem alten Adelsgeschlechte
Piemout^s, welches später sich nach Lothringen und in die Nieder-
lande und vor Beginn deo 30jährigen Krieges nach Oesterreich und
Schlesien gewendet hatte. Der alte Familienname war Barbice, Bar-
biz, oder ßarwiz , Rarwitz und derselbe ist lange neben dem neuen
Namen Fernemont beibehalten worden. — Johann v. Barwic, verm.
mit Anna Helena de Hernes, war zu Anfange des 15. Jahrb. Gouver-
neur von Poil dou(?re und Johann v. Barwiz , kais. Reichs-Ilofrath,
erhielt, unter Erneuerung und Bestätigung des alten Adels seiner Fa-
milie, 1592 den Reichsadel und brachte in Nieder -Oesterreich die
Herrschaft Gilgenberg an sich. Nach Einigen soll der Sohn dessel-
ben, Johann Franz Barwitz Freih. v. Fernemont, den letzteren Namen
von dem Stammgute in der; Grafschaft Namur zuerst geführt haben,
doch nannte, nach Wissgrill, sich schon der Vater desselben, Johann
Baptist, Freih. v. Fernemont. Der genannte Johann Franz, gest. 1667,
k. k. General-Feldzeugmeister und Hof-Kriegsrath u. zuletzt (rouver-
nenr u. Commandant zu Gross-Glogau, verm. mit Clara Eugenie Grf.
V. Frezin-Gaure, war Herr der Baronie Fernemont u. der Herrschaften
Parlette und Touche in der Grafschaft Namur, sowie der Herrschaft -
Gilg'enberg in Nieder - Oesterreich und wurde wegen Letzterer 1643
in den niederösterr. Herrenstand aufgenommen, kauft auch später in
Schlesien Schlava nebst Zubehör und Pürschkau unweit Ffeistadt,
welche Besitzungen er, laut Testaments vom 13. Sept. 1667, zu einem
Majorate für seinen Enkel, Johann Fi'anz Wenzel Barwitz Freih. v.
Fernemont, s. unten, bestimmte. Nach Wissgrill hinterliess Ersterer
-^ 233 —
zwei Söhne, JohaTiu Alexander .und Jobann Wenzel. Von diesen Hei-
den vermählte sich Johann Alexander mit Anna Catharina v, Zierotin
und auä dieser Khe cntspross Johann Franz Wenzel, gest. 1722, we]--
eher aus der Ehe mit Franzisca Grf. v. tiodron einen Sohn, Johann
Franz, hinterliess, welcher sich mit Maria Josepha Grf. v. Wilczeck
vermählte. Der J^ruder des Johann Alexander, Johann Wenzel, hatte
aus seiner Ehe mit Maria Anna Grf. v. Praschma zwei Söhne, Johann
Wilhelm und Franz Carl, welche, wie oben angegeben, den Grafen-
stand in die Familie brachten. Graf Johann Wilhelm, k. k. Kämme-
rer, kommt noch 1784 als Landrechts-Beisitzer in Schlesien u. Lan-
desältester in Glogau vor u. hinterliess später einen Sohn , den Gra-
fen Joliann. Wenzel. — Die oben erwähnten (Gebrüder, Graf Johann
Franz (II), gest. 1770 und Graf Ignaz, welche das angeführte An-
erkennungsdiolom in Preussen erhielten, waren die Söhne des Grafen
Franz Carl (I.) und die Knkel des Froiherrn Johann Franz Wenzel.
- Der neuere Personalbestand der Familie war folgender: Carl (-raf
V. Fernemont Freih. v. Barwiz, geb. 1817 — Sohn dos 1847 verstor-
benen Grafen Franz, k. preuss. Kammerh. und Regier.- llaths aus der
Ehe mit Caroline v. Anhalt und Enkel de^ 1825 verstorbenen Grafen
Johann Carl Stanislaus, k. preuss. Kammerh. — f>bherr der Herr-
schaft Schlawa mit Pirschkau und Rädchen. Der Bruder desselben
ffl Graf Franz, geb. 1821. — Die Halbschwester des (irafen Franz
s. oben, Grf. Auguste, geb. 1811 , vermählte sich 1839 mit Theodor
(ir. V. Seekendorl, k. preuss. Kammerh., w. Geh.-Rathe und a. o. Ge-
sandter und Minister am k. bayer. Hofe.
Ifentl, .sileogT. renov. Cap. 8. S. •19. — Sinupiun, U. S. IVM). — (itiiihf, I. S. 77 und 78
im Artikel. BarwitK. Barl.itx. — \Vi$n<frin, III rt. 3« ii. 'M. — Mr>if,le v. MühlMd , S. 13.
- N. Fr. A.-L. I. 8. 42. II. 8. Ifif» u V. 8. \hh. — I)put«rhc (Jraff'nli. d. (icRoiiw I. 8. 229
- 231. - Freih. v. Uüff-ur, I. S. 218 ii. TU. 8. 2.'il. - (Jenenl. Taschenb. d. «räfl. HÄiiser,
1«59. «. 260 n. bigtor. Ilnndhnrh xii demselben, 8. 20«. — W.-B. d. preii««. MmiHrch. I. 3«.
SrhIi'Hischcs W.-B. Nr. I4:>. — r. Ufjntr, preuss. Ad«», Tab. 8. n. 8. 7.
. Ferner v. fernau. Reichsadelsstand. Diplom von 1786 für Franz
Ignaz Ferner, k. Reichsagenten, mit dem Prädicate: v. Fernau.
Megerie v. MühlfrUI, Krgüiiz.-Bd. S. 282.
Verner V. Feriilierg. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1786 für
^^frdinand Ferner, Bochiner Saliuencasse-Controleur mit dem Prä-
gte : V. Fernberg.
%Mf9^U c. Mühlfrld, KrK'«ii/..-Bd. 8. 282.
fn%%tt T. E«theiereui^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di-
ploib von 1819 für Peter Franz Feronce , Associ^ des Gross-Hand-
lungshauses Fries und Compagnie, mit dem Prädicate : Edler v. R6-
thencreutz.
*Mfgfrlf V. Mühlfeld, KrgÄn«.-Bd. 8. 292.
Ferrari, f^eiherren. (Schild quer getheilt durch eine Brücke aus
zwei silbernen und schwarzen Streifen, welche mit schrägen, golde-
nen Streifen tiberzogen sind und über welche sich oben ein gebogener
Balken durch den Schild zieht: oben in Roth ein schwarzer Adler und
unten von Gold und Blau fünfmal schräglinks getheilt). — Preussi-
scher Freiherrnstand. Diplom vom 7. Juli 1768 für Chevalier Giu-
lio Ferrari zu Vicenza.
V. Ilellhach, I. S. 358. — N. Pr. A.-L. 1. S. 46 u. H. 8. Itlft. — Freih. v. Ledebur, 1. 8.
218. — W.-B. «Ifr pr«;uii8. Monarch. II. 36. — r. Hefner, preuss. Adel, Tab. 51 u. 8. 42.
— 234 —
l^rrari ?. St Martin hii<I v. C^nsijs;!!*. Erbländ.-östcrr. Adelsstand.
Diplom von 1798 für Angelas Maria Ferrari aus Fiarno de Sotto «im
Val di Ledro in Tirol, mit dem Prädicate: v. St. Martin und v. Con-
siglio.
M^Ufilf V. Müht fehl, Krj^äux.-Bd. 8. 282.
ferrari, Ferraris, Grafei. (Schild quergetheilt: oben in (iold ein
aufwachsender, doppelt geschweifter, silberner Löwe und unten von
Roth und Gold sechsmal quer gestreift, oder nach anderen Angaben :
Schild quer getheilt : oben in Gold ein aufwachsender, blauer Löwe
und unten in Roth zwei goldene Querbalken). Altes, ursprünglich
italienisches, später nach Lothringen gekommenes Adelsgeschlecht,
welches den Grafenstand erlangte und 1735 mit Joseph Grafen v. Fer-
raris nach Oesterreich kam. Derselbe, geb. 1726 zu Lüneville, gest.
1814, ging, früher Edelknabe der verw. Kaiserin Amalia, Wittwe des
K, Joseph I , in k. k.. Kriegsdienste und stieg in demselben bis zum
B'eldmarschall und Vicepräsidenten des Hof-Kriegsraths. Er erhielt
für bedeutende in Lothringen und Belgien verlorene Besitzungen,
nachdem er 1793 im Königreiche Ungarn das Indigenat bekommen,
vom K. Franz II. das Gut St. Hubert in der Torenthalcr Gespan-
schaft nnd zwar mit dem für die einzige Tochter desselben hinzuge-
fügton Erbrechte, Ueber seine Verwandten ist Näheres nicht aufsm-
Änden. In dem Militair-SchematismusdesOesterr. Kaiserthums wurd&li
in den letzten Jahren Otto Graf Ferraris und Marquard Graf Ferraris
als k. k. Lieutenants aufgeführt. — Ob, wie Einige annehmen, die
Grafen v. Ferrari wirklich eines Stammes mit den Grafen v. Ferraris
sind, müss noch dahin gestellt bleiben. Die Grafen v Ferrari gehö-
ren jetzt zu dem tirolischen Adel und kommen auch unter dem Na-
men : Ferrari v. Ochieppo vor. Während die Krone Bayern im Be-
sitze von Tirol war, rechnete man dieselben auch zu dem bayerischen
Adel. Der Personalbestand war 1856 folgender: Johann Graf v. Fer-
rari, verm. mit Julie Burger, gest. 1839, aus welcher Ehe zwei Söhne:
Graf Julius, geb. 1836 und Alphons, geb. 1838 und drei Töchter, die
Gräfinnen: Angelica, geb. 1836, Malwina, geb. 1837 und Eleonora,
geb. 1839, entsprossten. — Mit dem freiherrlichen Character kommtr
neuerlich unterdenunangestellten k. k. General-Majors Andreas Fflte
herr v. Ferrari vor. — Nächstdem ist noch anzuführen, dass auch W
nige andere Familien dieses Namens nach Deutschland gekommen
älnd, doch fehlen zur Unterscheidung derselben sichere Anhalte-
puncte. Als Wappen der Ferrari de Gradi hat Siebmacher, IV. 59
folgendes angegeben : in Gold ein gekrönter, schwarzer, in der reth-
ten Pranke einen Rost haltender Löwe mit einem über den ganzen
Scliild gezogenen, rothen Querbalken.
Deatsche Gmfenh. d. (legenw. III. 8. 115 a. 116. -^ Gen. Taschcnb. der grSfl. Hänncr
1856. S. 322 und histor. Handbuch zu demselben , 8. 208. — W\-B. d. Kgr. Rayern, I. 36:
Gr. V. Ferraris und v. Wolckern. I. Abthcil. — W.-B. der österr. Monarch., Hl. 9: Gr. v.
Ferraris. — v. Htfntr, tiroler Ad»!, Tab. 6 und 8. 6. u. Krganx.-Bd. 8. 4.
Ferrich v. FerrenheiM^ Edle^ Utter. Reichs-Ritterstand. Diplom
von 1801 für Stephan Ferrich, k. k. Hauptmann bei dem Gradiscaner
Begimente, mit dem Prädicate : Edler v. Ferrenheim.
MytrU V. Mühlfeld, &. 109,
235 — ' , i
Verroy Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 180;') für
D. Joseph Ferro, Niederösterr. Regierungsrath und Sanitäts-Referen-
ten, wegen Reförderuug gemeinnütziger Anstalten und wohltbätiger
Erfindungen. — Derselbe, geb. 1753 und gfest. 1809, war zu «einer
Zeit in der medicinischen Litteratur sehr bekannt und angesehen. Er
verfasste, unter anderen Arbeiten, mehrere Schriften über: Lebens-
luft, trat durch die Schrift: über den Nutzen der Kuhpocken- Im-
pfung, auf Allerhöchsten Befehl gedruckt, Wien 1802 für Jenners
Erfindung ein, stellte die Sauitäts-Yerordnungen in Niederösterreich
zusammen etc.
Meg^rlt p. Mühtf^ld, 8. 109.
ferroiti r. Eichenkr«tt, Mle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1819 für Joseph Carl Ferroni, jubilirten Rcchnungs-Rath der k.
k. Hofkriegsbuchhaltung, mit dem Prüdicate: Edler v. Eichenkron.
Mitfierle V. Mühlf^ld, S. 1«-J;
ferry, l^reiherren. Altes, französisches Adelsgeschlecht, dessen
Name in der Ahnentafel der Grafen v. Seiboltsdorf, Rittcrswörthischen
Ilauptstamraes, jüngerer, oder hessischer Linie, vorkommt. Feliciane
(/hristine Freiin v. Ferry war die Gemahlin des 1774 verstorbenen
Albrecht Grafen v. SeiboUsdorf, Ilerrn zu Fidemühl bei Marburg etc.
Freih. v. Krohne, T. 8. 290. - Jacobi, 1800, II. 8. 212.
I'ersei^ Verseu, auch l^reikerrfn nid Crafei. Schwedischer Frei-*
herrn- u:id Grafonstand. Freiherrn-Diplom vom 4. Nov. 1674 für
Hans Fabian, Otto Wilhelm und Hermann v. Versen, mit dem Prädi-
cate Freiherren v. Cronenthal und Grafen -Diplom vom 28. März 1712
für Reinhold Johann Freih. v. Fersen, k. schwedischen Feld-Zeug-
meister etc. — Die in Pommern sich Versen, in Schweden sich Fer-
sen schreibende Familie ist ein altes, ursprünglich pommernsches
Adelsgeschlecht, welches namentlich im Stettinschen und im Stifte
Camin ansehnliche Besitzungen erwarb, früher sich Vertze und Fer-
cen schrieb, und aus welchem Conrad Versen bereits 1304 herz.
Pommernscher Rath war und Curt Vertze, auf dem Siegel: Curt Fer-
cen, 1423 urkundlich auftritt. Dasselbe kam in der 2. Hälfte des
15. Jahrb. mit Joachim v. Fersen a. d. Hause BurtzlafF bei Beigard
aus Hinter-Pommern nach Liefland, wo der genannte Joachim in der
Ehe mit einer v. Woppersnau den Stamm fortsetzte. Von seinen
Nachkommen wurde Johann Wolthusen v. V. von einer Anzahl Rit-
tern des Schwertordens 1475 zum Heermeister in Liefland gewählt,
während Andere einen v. der Burg wählten, welcher den Ersteren in
lebenslänglicher Gefangenschaft hielt. Im 17. Jahrb. kam das Ge-
schlecht nach Schweden, wo es zu hohem Ansehen gelangte und brei-
tete sich später auch in Dänemark aus. — Die Angabe, dass der
Stamm ursprünglich ein hessischer sei, ist nicht erwiesen und über
ein in Hessen vorgekommenes Adelsgeschlecht v. Fers, genannt
Steuermeister, fehlen genaue Nachrichten, so dass ein etwaiger Zu- '
sammenhang dieser Familie mit dem hier in Rede stehenden Ge-
sehlechte nur Yermuthung bleibt. — Als Ahnherr der Familie in
Schweden wird Reinhold v. F. genannt, welcher im Heere des Königs
— 236 —
(rustav Adolph nls Oberstlieiitenaiit stand. Von ihm stamrate^der oben
f^onannte Freiherr Hans Fabian — Otto Wilhelm und Hermann waren
,Söhne seines Bruders — Hans P'abian v. F. Freih. zu Cronenthal
(Kronendahl) blieb als k. schwed. Reichs- und Kriegsrath, General-
Keldmarschall, (ieneral-Gouvcrneur in Schonen etc. 1678, indem er
die Festung Malmoe gegen die Dänen tapfer beschützte. Von seinen '
Söhneri brachte Reinhold Johann, s. oben, den Grafenstand in die Fa-
milie und durch den Sohn des Letzteren, den Grafen Hans, wurde das
(ieschlecht zuerst auch in Schweden ansässig. Freiherr Otto Wilhelm,
s. oben, war nach Gauhe*1703 General-Gouveruieur in Ingermanland
und' ein anderer Freiherr v. F. (wohl Freih. Hermann) 1715 k.
sohwed. General-Lieutenant und Gouverneur zu Wismar. Derselbe
Schriftsteller führt auch den Freih. Gustav Wilhelm, k. schwed. Ge-
n<Tal-Lieutenant, an, welcher 1731 Präsident des Ober-Hofgerichts
zu Stockholm wurde, bald darauf ebenfalls den Grafenstand erhielt
und 1736 starb.. Der Stamm blühte in Schweden, wo derselbe im Rit-
torhausc «u Stockholm 1675 als freiherrlich und 1719 als gräflich
eingeführt worden war, durch das ganze IS.'Jahrh. in mehreren Spros-
sen fort, welche zu den höchsten Ehrenstellcn im Staats- und Mili-
tairdienste gelangten und noch 1800 war Axel Gr. v. F. k. schwed.
General -Major und Capitain-Lieutenant des Leib-Trabaiitcn-Corps.
In neuester Zeit findet sich, so viel bekannt, der Name unter den
höchsten Würdenträgern der Krone Schweden nicht mehr. — Aus
den pommernschen liinien haben Mehrere, wie früher, so auch spä-
ter in k. preuss. Staats- und Militairdiensten gestanden. Ein v. V. war
1720 k. preuss. Hof-Gerichtsrath zu Cöslin und Otto Casimir- v. V.
starb 1774 als k. preuss. General-Major der'Cavallerie. — Die Fa-
milie ist noch jetzt mit mehreren Glitern in Pommern angesessen.
Leopold V. V., k. preuss. Major a. D., besitzt im Kn Kalau die Güter
Ogrosen, Bolschwitz, Gahlen und Jeschen; Eduard v. V., k. preuss.
Hauptmann a. D., ist im Kr. ßelgard mit ßnrtzlaff und Mandlatz be-
gütert: ein V. V. ist Herr auf Krampe im Kr. Köslin, ein Anderer
V. V. auf Achthuben im Kr. Mohrungen und Ernst Ludwig v. V. auf
Parchlin im Kr. Neustettin und eine Frau v. V. ist DcsitzeriD von
Schönwerder im Kr. Schlochau.
Micrael, VI. 8. 882. — Oauhe, I. 8. 2650 «. 51 n. II. 8. 1454 u. 55. — Zedier, Bd. 47.
S. 178.S u. 80. — Hupel, neno nordische MiHcell. 13. Stück, 8. 462. — ». Firkn, Ursprung d.
Adel» in d<»n Ontseoproviiiz*«!). 8. 152.— N. Pf. A. L. IV. 8. 295 n. 296: v. Versen. - Frh.
9, Ledebur, \U. .<i. 55 u. 354: v. Versen. — Siebmacher, V. 169. — Schwed. W.-B. v. Ceder-
crona: Gr. v. F. Tab. 10. Kr. 56 ii. Freih. Tab. 10. Nr. 58. ~ Pommemschou W.-B. I. 3
uud aFtes Siegel Tab. VI Nr. 2 und S. 8-10. — Knenchke, II. 8.458-460: v. V.
Vesenmayr. Ein zu dem adeligen Patriciat der Stadt Augsburg
gehörendes Adelsgeschlecht. Dasselbe erhielt um 1625 den Reichs^
adel und eine Wappenvermehrung und ging um 1730 mit Carl Fer-
dinand V. Fesenmayr wieder aus.
r. Steffen, Geschichte der ndel. Patricier in Augtbarg, 8. 276.
I^estenberg, fackiseh oder Barkisek genannt (in Blau eine auf-
springende durch und durch von Roth and Silber geschacbte Gemse).
Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, wohl zu unterscheiden von der
frftnkischen Familie v. Vestenberg, welche ein ganz anderes Wappen,
— 237 —
s. den betreffenden Artikel, führte. Das Geschlechti als dessen Stamm-
haus Festenherg im jetzigen Kr. Poln-Wartenberg angenommen wird,
soll schon vor dem 14. Jahrh. vorgekommen sein, in welchem 1340
Pacuslaus Festinberg urkundlich erscheint. Crato v. Festenberg
war 1530 mit dem Prinzen Georg zu Münsterberg auf dem Reichs-
tage zu Augsburg. Um diese Zeit, oder bald nachher schied sich der
Stamm in zwei Linien, in die Linie zu Kreibau und in die Linie zu
Leiser sdorf, beide Güter im jetzigen Kreise Goldberg-Hainau. Aus
beideu Linien giebt Sinapius und nach ihm Gauhe mehrere Sprossen
an. Die Nachrichten über die Linie zu Kreibau beginnen mit Georg
V. F., dem'Vater des Heinrichs v. F. auf Kreibau, Schellendorf etc.,
welcher 1644 al6 fürstl. Kath zu Liegnitz und Landes-Acltester und
Laudes-Bestallter des Fürstenthums Liegnitz starb und reichen bis
auf den Urenkel, Heinrich Wilhelm v. F., Herrn auf Nieder-Kaisers-
waldau und Ober-Lobendau, welcher sich 1729 mit Susanna^ Catha-
rina v. Stosch a. d. Hause Seyffersdorf vermählte. — Aus der Leisers-
dprfer Linie, welche bereits 1695 vorkam, lebte 1730 Heinrich Sigis-
muud V. Festenberg, Packisch genannt, des Fürstenthums Liegnitz
Landesdeputirter, und Land -Hofrichter, so wie 1742 ein v. Festen-
berg, Packiseh genannt, zu Leisersdorf , welcher im genannten Jahre
k. preuss. Landrath bei der Kammer zu Glogau wurde. — Ueber den
Beinamen der Familie, welcher, so viel bekannt, nur bei den späteren
Sprossen der Leisersdorfer Linie vorkommt, fohlen nähere Nach-
richten: man weiss nur,- dass die Familie in Ostpreussen mit dem
Namen Packusch, Pakoscz, und ^war in den jetzigen Kreisen Heili-
genbeil, Sehsburg und Rössel, aufgetreten ist. Die P'amilie blühte in
Schlesien fort, besass Schierau im Kr. Goldberg-Hainau noch 1812,
so wie Rackelsdorf, im Kr. Militsch 1817 und in neuester Zeit war
Otto V. Packisch -Festenberg Herr auf Ober- und Mitte -Oberau im
Kr. Lüben.
Sinapiua, I. S. ß87 u. II. S. SS.'i und Olsiiugraph.. I. 8. 7i»l. — Gaufie, I. S. 1568 u. 69
niid II. S. 282 und 83. — N. Pr. A.-L. IV. S. 21: v. Pakiscli. — Freih. r. LeiUbur , I. S.
318 a. 219, II. K. 176 u. III. .s. 320. — Shhmacker, I. 51: Die Bakisch, Schlesiscli. — r.
Meding, II. 8. 169 uud 170. — Schlcsisches W.-B. Nr. 131.
Festenberg^ s. Festenberg v. Hassenwein, Ritter.
Pestcnberg^ s. Vestenberg.
Vestenburg, s. Gerard v. Festenburg.
I^cstenburg; s. Kraft v. Festenburg und Frohnberg.
festeieck, s. Frä-nzl v. Festeneck, Uttcr.
Vcsteiifels, s. Klinckherr v. Festenfels.
yestengrund, s. Haussier v. Festengrand.
Vestertren^ s. Riebel v. Festertreu.
Vesteties, f estetics r. T^lua^ Crafen. Altes, weit ausgebreitetes und
namentlich im Somogyer, Szalader, Eisenburger und Oedenburger Co-
mitate reich begütertes, ungarisches Adclsgeschlecht, welches in zwei
Stämmen, dem gräflichen und dem adeligen, vorkommt. In den ersten
gelangte die Grafenwürde 1749 und derselbe blüht jetzt in zwei Haupt-
linien, in der älteren und in der jüngeren, der älteren mit dni, der
jflngeicen mit zwei Speciallinien. Der adelige Stamm hat sich eben-
— 238 —
falls sehr ausgebreitet und besitzt auch ansehnliche Herrschaften. —
Das von dem gräüichen Stamme geführte Pradicat: de Tolha ist der,
dem (leschlechte gehörenden Herrschaft Tolna, deren Namen ein gan-
zes Gomitat trügt, entnommen. — Was die älteren genealogischen
Verhältnisse des gräflichen Stammes anlangt, so ist in dem Werke:
deutsche Grafenhäuser der Gegenwart, nach Lehotzky, so wie nach
der Redaction zugängig gewesenen A&uentafeln a. anderen Quellen,
das Wichtigste über diese Verhältnisse möglichst zusammengestellt
worden und der neuere Personalbestand der gliederreichen Familie
findet sich in dem genealogischen Taschenbuche der gräflichen Häu-
ser. — Hier mögen und werden folgende Angaben genügen: Aeltere
Hauptlinie: erste Speciallinie: Graf Tassilo, geb. iB13 — Sohn des
1846 verstorbenen Grafen Ladislaus — Herr der Herrschaften Kesz-
thely, Balaton, Sz.György und Skgh^ k. k. Kämm., Generalmajor und
Brigadier. Die beiden Brüder des Grafen Tassilo sind : Graf Georg,
geb. 1815, Herr der Herrschaften Csurgo, Brennitz, Sz. Miklös, Csä-
kathurn, Ollär, Vasvär und Molnary, k. k. Kämm, und Oberstlieute-
nant i. d. A., verm. 1849 mit Eugenie Grf. Erdödy v. Monyoröker^k
und Monoszlo, geb. 1826, aus welcher Ehe, neben einer Tochter,
Georgine, geb. 1856, drei §öhne stammen: Tassilo, geb. 1850, Eu-
gen, geb. 1852 und Paul, geb. 1858 — und Graf Ludwig, geb. 1828,
k. k. Lieut. in d. A. — Zweite Speciallinie. Zu derselben gehören
nur drei Töchter aus der ersten Ehe des 1857 verstorbenen Gr. Ni-
^colaus, k. k. Kämm, und Rittm. in d. A., mit Maria Grf. v. Lamberg,
gest 1820. — Dritte Speciallinie.^ Laut kaiserl. Diploms von 1857
erhielt Graf August mit seinen Brüdern Samuel und Dionys und der
gesammten Nachkommenschaft aller Drei den erbländ.-österr. Gra-
fenstand. Graf August, geb. 1805, Herr der Herrschaften D^gh, Bö-
hönye, Turbal, Galossa etc., k. k. Kämm., verm. 1831 mit Adele Grf.
Almasy v. Zsadany, geb., 1807, aus welcher EhCj neben einer Tochter,
Grf. Caroline, geb. 1838, zwei Söhne stammen, die Grafen Paul. geb.
1841 und Andor, geb. 1843. Die beiden Brüder des Grafen August
sind: Gr. Samuel, geb. 1806, Herr der Herrschaften Csertö und H&r-
sdgy, k.k. Kämm., verm. 1842 mit Wanda Grf. Raczynska, gest. 1845,
aus welcher Ehe zwei Töchter, Anna, geb. 1843 und Wanda, geb.
1845 und ein Sohn, Emmerich, geb. 1844, entsprossten — und Graf
Dionys, geb. 1813, Herr der Herrschaften Topondr, Gyongyos, Hai-
mas und Bogath, k. k. Hamm., verm. 1842 mit Caroline Grf. Zichy
V. Vasonykeö, geb. 1820, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Ma-
rie Felicie, geb. 1850, zwei Söhne leben, Colomann, geb. 1847 und
Wilhelm, geb. 1848. — Jüngere Hauptlinie: Erste Speciallinie. Graf
Carl, geb. 1784 — Sohn des Grafen Joseph — k. k. Kämm, und
Rittm. in d. A., verm. mit Franzisca Grf. Sermage, geb. 1797, aus
welcher Ehe ein Sohn, Gr. Sigmund, geb. 1821, k.k. Kämm. u. Rittm.
i. d. A., stammt. — Der Bruder des Grafen Carl ist Gr. Albert, geb.
1786, Herr der Herrschaft Gaming, k. k. Kämm, und Geh. Rath etc.,
Herr und Landstand in Oesterreicli unter der Enns, verm. mit Wil-
helmine Qrf. Sändor, geb. 130L, aus welclier Ehe, neben fünfTöch-
m
— 289 —
lern, ein Sohn, Gr. Gabriel, geb. 1887» k. k. Oberlient. in d. A., ent-
sprosste. Die zahlreichen, in dieser ersten Speciallinie der jttngereir
HaopUinie gehörenden Familienglicder ergiebt sehr genau das gC:
neal. Taschenb, d. gräfl. Häuser. — Zweite Speciallinie': Graf Vin-
cenz — Solni des lb26 verst. Grafen Ignaz aus der Ehe mit Fran-
zisca Grf. Batthyany, gest. 1845 — vorm. mit Fani»y Freiin v. >\'enk-
heim. aus welcher Ehe drei Töchter entspro.ssten. Die beiden iirtider
des Grafen Vincenz sind, neben sechs Schwestern, Graf Alexander,
k. k. Kämm., verm. mit Constanze Frriin Vecsey, aus welcher Ehe
zwei Töchter und ein Sohn, Graf Alfred, k. k. Oberlieutenant in d. A.,
stammen — und Graf Ludwig, k. k. Kämm, und Feldmarschall-Lieut.
in Pension.
LHotskf, 8t«inmatogr. , II. S. 139. — Deutsche GiAffiili. d. (Gegenwart III. 8. 117—121).
— Genc-ftl. Tasrheub. d. Krallichen Häuser. 1859. H. '215 u. 185U S. 261 — 2(15 u. histor. IlauU
buch SU deroaclbeu. 8. 208. — r. Sckön/eld, I. 8. 2u5. — Ti/rof, II. 30U.
Pesti T. Ebeiberg vid BraHnfeld^ Ritter nnd £dle. Reichsritter-
stand.' Diplom von 1776 für Joseph Innozenz Festi, Doctor der
Rechte, mit dem Prädicate : Edler v. Ebenberg und Rraunfeld.
Megerle 9. Uükl/^ld, Erganz.-Bd. 8. 139.
Vetter r. PehdeifeM. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1822 für Carl Fetter, k. k. Rittmeister bei dem Militair-Fuhrwesen,
mit dem Prädicate : v. Fehdenfeld.
MegtrU t. Müklfeld, Krgäns.-Bd. 8. 2»3:
Vetier. NttrnbeFger Adelsgeschlecht, ursprünglich aus Schwaben
stammend. Matthes Feizer erhielt 1551 von dem kaiserlichen Hot-
pfalzgrafen und Mathematiker Peter Apian zu Ingolstadt einen Wup-
penbrief. Eben dieser Matthes Fetzer, oder der gleichnamige Soiin
desselben, wendete sich 1551 aus Ulm nach Ntirnberg, wo er das -Bür-
gerrecht erlangte, eine Handlung errichtete und 1556 Genannter des
grösseren Raths wurde. Von ihm stammen alle Nünibergischen Fet-
zer ab, welche sich in drei Linien schieden, von welchen die Eine sich
von Buschschwabach schrieb. Diese Linie ist mit Philipp Jacob Franz
V. Fetzer, Generalmajor des fränkischen Kreises, 14. März 1765 er-
loschen. — Die Sprossen des Stammes zeichneten sich namentlich im
gelehrten Stande und in Civildiensten aus und die Familie wurde 1758
in Nürnberg gerichtsfähig. — Zu dem hier besprochenen Stamme ge-
hörte auch Christoph Magnus Fetzer, welcher 1716 ohne Leibes-Er-
ben starb, ein Fideiconimiss für seine Familie errichtete und eine an-
sehnliche Stiftung für zweihundert arme Männer, Studireiide und
Handwerkslehrlinge machte. Den Reichsadel erhielt durch Diplom
von 1752 Carl Johann Fetzer, Doctor der Medicin.
-nV«, Nürnberg. Münxbelustig., IV. 8. 299. — SUbmacher, II. 1(>4. — Junt/en, Kinleitun»;
xur H< raldik,8. 15S u. Tab. 2. Nr. 10. — Tgrof. I. 28. und SiebenkeeK, I. 8. 14 und 15.
«r . fetier^ Vetzer. Beiname einer Linie der rheinländischcn Familie
V. Geispitzheim, s. Geispitzheim.
Vetzer v. •ckeihaisen. Ein von Siebmacher zum alten schwäbi-
schen A*del gerechnetes Geschlecht. Der Beiname wurde von Ocken-
hausen unweit des Marktes Heidenheim a. d. Altmühl entlehnt. Wil-
helm Fetzer zu Ockenhausen kommt 1490 vor. ,
Siebtnacher, I. 115: Die Fetzer v. Ockcnhiiusen. Schwibiseh.
_ 240 -
feHchtenber^er r. fenchteoberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Di-
plom vou 1719 für Matthias Joseph Feachtenberger, Niederösterr.
Geh. llofconcipisten und Tax-Amts-Gegenhändler, wegen. 19jfthriger
Dienstleistung, mit dem Prlidicate : v. Feachtenberg.
hhgerle v. Mühl/eld, 8. I8*i. '
Veuehter (in Gold ein, auf einem rothen Drcihügel aufrecht ge-
stelltes silbernes, fünfendiges Hirschgeweih, in der Mitte über quer
roth gestreift). Altes, ursprünglich österreichisches Ritterstandsge-
schlecht, welches sich sowohl in Nieder-Oesterreich, wieauch^in Oester-
rcich ob der Enns ausgebreitet hatte und mit Fridau, Grueb, Lcibn
und Schiferegg angesessen war. Wolfgang F. kaufte -1368 einige Gü-
ter an der Pielach und Georg F. kommt urkundlich bereits 139^ als
Herr des Schlosses Fridau vor. — Die fortlaufende Stammreihe be-
ginnt Freih. v. Hoheneck mitOtto F., 1372 Landrichter in der Ried-
mark und Vater zweier Söhne , Wolfgang und Oswe oder Osswald.
Wolf F. kaufte 1408 den Edelsitz Schiffertseck (Schiferegg) und em-
pfing denselben mit allem Zubehör 1424 von Georg v. Dachsberg zu
Lehen. Mit dem Urenkel desselben, Wolfgang F., verm. mit Beatrix
V. Knörriug, ging in Oesterreich ob der Enns der Stamm wieder aus.
Iß Niederösterreich blühte unterdessen die Linie zu Fridau fort. Aus
derselben kommen Stephan F. zu Grueb und der Bruder desselben',
Georg F. zu Fridau urkundlich 1402 vor. Von späteren Sprossen hat
Wissgrill Mehrere angeführt. Sigmund F. zu Fridau und Leibn, verm.-
mit Barbara v. Prellcnkirchuer, lebte noch 1510 als Letzter des bald
nachher erloschenen Maiinsstammes. Die einzige Erbtochter, Barbara^,
war mit Georg v. Velderndorf zu Külb und Grünbühel vermählt und
lebte noch 1521.
Freih. r. Hoheneck, III. 8. 166. — WtMyriU, III. S. 37-40.
• feHchter. (Schild geviert: 1 und 4 in Roth ein goldener Stern; 2
in Blau eine geflügelte, goldene Kugel und 3 in Blau eine brennende
Bombe). Ein in Ostpreussen, aiamentlich im Kr. Rastenburg, doch
auch in den Kr. Seusberg und Friedland begütert gewesenes Adels-
geschlecht.
N. Pr. Prov:Bl. 2. Folge, Bd. V. Hcfl 4-8. 266.. - Freih. v. Ledrbur, I. 8. 219 u. Hl.
8. 251. — Suppl. zu Siehm. W.B. XI. 9.
. Feuchtersieben, freiherrea. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Der
Diploms-Empfäuger war, soviel bekannt, Wilhelm Freih. v. F., k. k.
Feldniarschall-Lieutenant, welcher vor zwanzig und mehreren Jahren
an der Slavonischeu Militairgrenze das Broder Regiment comman-
dirte. Ein Sohn desselben, Ernst Freih. v. F., Mitglied der medicini-
schen Facultät in Wien, hat sich als Schriftsteller in der medicini-
schen Litteratur bekannt gemacht.
Haiuhchriftl. Notiz.
feucktwangen. Altes, fränkisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Stammhause im Anspachischen. Dasselbe ist nifmentlich
durch zwei Sprossen in der Preussischon und Liefländischen Ge-
schichte bekanntgeworden. Conrad v. F. war 1279 des deutschen
Ordens Landmelster in Preusseu und wurde noch in demselben Jahre
— 241 —
Heennei8t%r des Schwertordeiis in L]efiau4,^^'W6be letztere Wttrde
er ater 1281 wieder niederlegte, nach Prefsiteb zurückging und
1291 zum Hochmeister des deutschen Ordens in Prenssen gewählt,
seine Residenz zu Marburg iu Hessen nahm. 'Spater^ 1297, ist der-
selbe in Böhmen gestorben. Als Hochmejster desdeiutschen Ordens
folgte ihm Siegfried v. Feuchtwangen, VeUh^, .';|l8 1809 die Re-
sidenz der Hochmeister von Marburg nach Marieoburg in Preus-
sen verlegt wurde , dahin zog und bald ganz Pceussen unter den Ge-
horsam des deutschen Ordens brachte. Polnische Chronisten, sk-
niejntlieh Cromerus, Chronicon de origine et rebus gestis Polonorum,
beste Ausgabe: Cöln 1589, sagen ihm viele Grausamkeiten nach. Nach
Einigen kam er im Feuer um, nach Anderen starb er 1312 zu Marien-
burg. Nach Caspar Schfltz, Preuss. Chronik, versah er die unter sich
habenden L&nder mit 21 löblichen Gesetzen und erlicss auch eine
strenge Verordnung, um die in jener Zeit in Preussen gewöhnliche
Vergiftung durch einen Trunk gänzlich auszurotten.
Hartknoek, äUm and neues Prenssen, IT. c 2. — SinapiuM, Olsnogriiplüa , IT. Ä. BlÄ.
— GauMe, U. 8. »9S o. 284.
ftmtatf Eltter (Schild geviert mit Mittclschilde. Im blauen Mit-
telschilde der lateinische Buchstabe F. in Gold. 1 und 4 in Roth ein
aufwachsender geharnischter Mann, welcher in der Hechten eine
Feuer sprühende Hand-Granate und in der Linken einen Lorbeerzweig
hält und 2 und 3 in Silber zwei mit tien Sachsen gegen einander ge-
kehrte, schwarze AdlersHtlgel). Böhmischer Ritterstand. Diplom von
1 702 für Melchior Friedrich Feuer, kais. Rath u. Kammer-Burggrafen
zu Brieg, Herrn auf Barschdorf im Liegnitzischen. Derselbe starb.
1705. Von seinen Kindern lebten 1755 noch Franz Leopold v. F.,
Johann Friedrich v. F. und Maria Friederike, verw. v. Onssel. — Mit
Johann Friedrich v. Feuer ist später der Stamm erloschen. -
RinapiM, \. 8. 86$. — Oauhe . T. H. 531 in^ Artikel: PeuersrtiQts. — 'N. Pr. A.-L. 1l.
8. 16& a. 166. ^ Frk. v. Udebur, I. S. 21'J. - v. iledtnff, 111. 8. 177 u. 178.
feierbach (in Schwarz ein aus Flammen emporwachsender Mohr
mit weisserStirubinde, in der Rechten einen Säbel schwingend). Höh*
mischer Adelsstand. Diplom vom 3. Juli 1545.fttr Hans Heinrich, Jo-
bann und Werner die Feweibache. Gebrüder, wegen treuer Dienste,
welche dieselben unter König Ferdinand von Ungarn und Böhmen in
den FeldzUgen gegen die Türken bewiesen.
i>or$t, Allgem. W.-B. II. S. HO u. 141.
fcüerkach, Veiirbach^ s. Weiss v. P' euer buch.
fcüerleia^ reyerlein, Peverleli auf und zu Keueustatt, Edle und Rit«
ter. Reichsritterstand. Kurpfälzisches Reichs-Vicariats-Diplom vom
21. Sept. 1790 für Paul Jacob Feuerlein, Herrn auf Neuenstatt, kais.
Hof- und Pfalzgrafen, Procanzler der Universität Altdorf und vorde-
ren Rathconsulenten der Reichsstadt Nürnberg, mit dem Prädicate:
Edler auf und zu Neuenstatt und zwar aus höchsteigenem Antriebe.
Derselbe stammte aus einer ursprünglich anspachischeu Familie, wel-
che sich früher Feycrlein schrieb und aus welcher Hans Feyerlein
15 Juni 1551 einen Kaiserlichen Wappenbrief erhielt. Derselbe war
um 1527 Diacon der evangelischen Kirchen zu Anspach, ging aber
Kneschket Deutsch. AdeU-Lcx. 111. 16
— 242 —
später wegen vielfid|l;' .Verfolgungen nach Schlesien. Aas diesem
Gescblechte ginge irAehr^re würdige Männer und grosse Gelehrte
licrvor, doch Ist dt^^el^e später wohl erloschen , da Werke Ober den
jetzigen bayerischen Adel den Stamm nicht mehr erwähnen.
Will, Museum Morlcum, Nr. 12 8. 105—114: Wappenbrief uud (lenealogie der Familk
Feuerlfin. T^rof, 1.^06 und 8ifbenkee.<t, I. 8. 361.
Venersberg, i.' Kohl v. Feuersberg.
f^erschitf, Itmchfitte. Ein im Braunschweig-Lüneburgischen
vorgekommenes Adelsgeschlccht, als dessen Ahnherr Gerckc Kimme,
genannt Feuerschutz^ aufgeführt wird. Der Sohn desselben, Heinrich,
erbaute Feuerschützen-Bostcl und brachte das Gut Altenzeil an sich.
Von den Enkeln des Letzteren war Gerd Dietrich v. F., Herr za
Feuerschützen-Bostel, herz, braunschw. Oberstlieutenant, Comman-
dant zu Neustadt am Rübenberg und Oberhofmeister der verw. Her-
zogin von Braunschweig zu Ilerzberg und Christian August v. F., Herr
auf Garten , Ftirstl. Braunschweig. Geh. Kammerrath und Hofmar-
schall. Letzterer starb 9. Febr. 1653 und soll nach Heise, Antiquit.
Kerstlinger.,S.214, den Mannsstanim beschlossen haben, welche An-
gabe aber wohl unrichtig ist, denn Friedrich v. Meding, Herr auf Da-
rum, vermählte sich in zweiter Ehe 1682 mit del* Wittwe des Chris-
tian Ludwig v. Feuerschütz, einer geborenen v. Stoltzenberg. Das oben
erwähnte Abgangs-Jahr des Fouerschützischen Mannsstammes ist mit
dieser Angabe aus v. Meding'schen Familien-Nachrichten nicht in Ein-
klang zu bringen.
(rauhe, I. 8. 531. — SchffU , Diical. Li'iiioburg. Tabula — p. Meding, I. 8. 154 u. IS."»
u. II. 8. 726. — Tyroff. IJ. l»2.
Feuersfeld^ s. Schönfelder v. Feuersfeld, Edle.
Veversteiu v. Feversteiusberg^ Freiherreu und lirafett. Alter Frei-
herren- und erbländ.-österr. Grafenstand. Freiherrndiplom von 1757
für Anton Ferdinand Feuerstein, k. k. Oberst-Feldzeugmeister und
Andreas Leopold P'euerstein, k.' k. Artillerie-Obersten, mit Bestäti-
gung des von ihren Voreltern geführten Prädicats: v. Feuersteinsberg
und Grafendiplom von 1793 für Anton Franz Freiherrn v. Feuerstein
und Feuersteinsberg, k. k. Oberst- Wachtmeister bei der Artillerie. —
Dieselben gehörten zu einer tiroler, aus Bregenz staöimenden Fami-
lie, welche 20. April 1559 einen kaiserlichen Wappenbrief erhalten
hatte u. zwar in der Person des Caspar Feuerstein, oder Fewerstoin,
wie im Briefe steht, „für seine Dienste, so er dem Hause Oesterreich
durch 30 Jahre fleissig und willig, hauptsächlich in den Schmalkaldi-
schen Unruhen leistete, als er zu jener Zeit bei der Besatzung in Bre-
genz stand und später Landschreiber im hinteren Bregenzer Walde
war,** welchen Wappenbiief sich der gleichnamige Enkel aus dem
Bregenzer Walde 1559 vom Käthe und Bürgermeister der Reichs-
stadt Jsny bestätigen liess. — Graf Anton P'ranz war mit Johanna
Gräfin V. Stornberg auf Rudelsdorf vermählt und aus dieser Ehe ent-
spross Graf Anton Ferdinand, geb. 1789, k. k. Oberst in d. A., wel-
cher 12. März 1858 zu Pressbarg als letzter Sprosse seines mit ihm
ganz erloschenen Geschlechts starb.
Meyerle r. Mühl/eid , S. 17 u. 8. 49. — Deutsche Grafenh. d. Gegeuw. I. 8. 231 u. 232.
— 243 —
— Geneal. Tuch^nb. d. icrifl. HiiiH<>r. 1S58 S. *^41 ii. |k:>9 s. KiOl. ~ Hiippl. ru Sicini. \V.-
B. VI. 21. — iMnat, aiigetn. W.-Ii I.«. 147, 14» ii. 151.
fralker, feilMr, Veüier n Braesing (in Roth eine mit drei, 2 und
1, silbernen Rosen besteckte Fnssangel). Altes, ursprünglich kilrnt-
ner Adelsgeschlecht, welches sich in Kärnten nach dem ihm zu-
stehenden Sitze Draesing schrieb. — In der zweiten Hälfte des 18.
Jahrb. kommt die Familie mit dem freiherrlichen Character in Sach-
sen vor. Franz Joseph Freih. v. Feullner und Augusta Juliana Ama-
lia Freifrau v. Feullner, geb. Freiin v. Schmidell, waren am kur-
sftchs. Hofe bedienstet. Der Stamm blühte in Kursachsen fort und
Abdrücke von zwei Petschaften mit dem v. Feullnerschen Wap-
pen Ws neuerer Zeit kommen, in sächsischen Sammlungen mehrfach
vor und zwar das eine mit dem Ruth des Schildes, das andere ohne
dasselbe: der Helm trägt sechs Rosen an blättrigen Stielen. — Hen-
riette Aaguste Freiin v. Feullner war mit war Gustav v. Friederici,
gest. 1860 als k. sächs. (JeneraNLieut. u. Divisionair der Infanterie,
Gouverneur der llesidenz Dresden, vermählt und ist Hofdame 1. M.
der Königin Maria von Sachsen.
HMdtelirIftl. Notis.
hwr f. Au (in Roth eine gebogene, gestürzte, silberne Spitze, wel-
che in der Mitte des Schildes in einem silbernen Kleeblatte endigt).
Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, welches bisher wohl nur dem Na-
men nach aus Siebmachers Wappenbuchc bekannt, ist.
8t0bmaeA«r, I. S&: Die Fenr v. Au, BiiycrUrh.
^ Hfuttr, F^wer, f, v. Pfetrarh. Altes, bayeribches Adelsgeschlecht,
welches zuerst 1297 vorkommt uiid mit Ulrich F. v. P. 1579 aus-
gegangen ist.
iriyut HmiuI, III. 8. 304, - r. l/^fner. aiun-«forli ba)cp. Adtl, Tab. 'i ii. S. '2.
Pe«rl auf lilling und flebelsbaeh^ freihcrreu. Kurbayerischer Frei-
herrensiand. Diplom vom 6 'August 1764 für Ferdinand Cajetan Fe-
lix Feuri, kurbayer. Reg. Rath zu Landshut, Besitzer der Hofmark
Hilling etc. — Der Sohn des Diploms-Empfängcrs Aloys Maria Ma-
ximilian Felix, geb. 1744, Canonicus und Senior des aufgelösten Chor-
stifls zu Alten-Oetting, wurde in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragen mit den Söhnen seines verstorbenen Bruders : Joseph An-
ton Xaver Freih. v. F., geb. 1 7^9, ( -anonicus des aufgelösten Chor-
stifls zu Alten-Oetting und Franz Xaver BartholoraaeFreih.v.F., geb.
17^4, k. bayer. Kämmerer und Postmeister zu Memmingen. Der
S^imm hat fortgeblüht und der neueste Personalbestand war folgen-
der: Freih. Xaver, geb. 1774 — Sohn des 1789 verstorbenen Frei-
lierrn Cajetan aus der Ehe mit Adelheid Freiin v. Tieregg und Kn-
kel des Freiherrn Johann Felix Cajetan, gest. 17 66, kurbayer. Ue-
gierungs-Rathcs, verm. mit der Erbtochter des kurbayer. llofkam-
iner-Raths Johann Georg v. Hufnagel zu Hilling auf Mayrhoven — k.
bayer. Kämmerer und Postmeister zu Landshut, verm. 1800 mit Re-
nata Freiin Karg v. Bebenburg zu Trausnitz imXhale, gest. 1838, aus
welcher Ehe, neben zwei Töchtern, den Freiinnen Renata und Maria,
fünf Söhne entsprossten : Freih. Ludwig, k. bayer. pens. Landgerichts-
Assessor; Freih. Joseph, geb. 1805, k. bayer. Kämm, und Ober-Ap-
16*
^ 244 —
pellat. Gerichts-Rath zu München; Freib. Cajetan, k. bayer. pens.
Hauptmann, verm. 1834 mit IsabcUa Grf. ▼. Holnstein aus Bayern,
aus welcher Ehe Nachkommen leben ; Freih. Theodor, k. bayer. Post-
Official zu Passau und Frcih. Julian, k. bayer. Oberlieutenant.
V. Lung, 8. 121 u. 192. — OeiiPtl. Tjn»rheiib. d. fn-ih. Iliiiaer, 1859. S. 18» and 184. —
W.-B. d. Kgr. Bayern, II. 95 and r. Wölckern, 2. Abth. - v. Hef-er, bayer. Adel. Tab. 31.
II. 8. .'»4.
Vewcr. Ein in der Mitte des 18. Jahrb. noch in Westpreussen
vorgekommenes Adelsgescblecht, aus welchem, zwei schon hochbe-
jahrte Brüder v. F., der VAne k. preüss. Capitain, dör Andere k.
preuss. Lieutenant, das Gut Waldau bei Marienwerder besassen.
N. Pr. A.-L. V. 8. 155: nach d. Konig^cben Sammlungen. — Freih. 9. Led^tbur, 1.11^219.
re^ai^ s. Du-Rieux v. Feyau, Bd. II. S. 611.
Vejercr t. niMieBberg. Stei6rmärkisches Adelsgeschlecht, wei-
ches in der Person des kr k. Rathes Johann F. v. F. 1670 der steye-
rischen Landstandschaft einverleibt wurde.
9. He/ner, Stammbuch, f. 8. 362.
Vcjeriag. Reichsadel. Di| lom von 1653 für Stephan Feyertag.
Das Geschlecht blühte fort und wurde 1712. in die Salzburgische
Landtafel eingetragen. — In der Adelsmatrikel des KOnigr. Bayern
fanden Aufnahme : die Vettern Joseph v. F., geb. 1 788 und Cigctan
Rupert V. F., geb. 1796, Beide in Salzburg.
•• Lang, 8. 33*. — W.-B. d. K;{r. Bayern V. 37.
yeyerUger (in Schwarz zwei mit dem Rücken zusammengekehrte
silberne Halbmonde). Altes, aus Bayern und dem Salzbargischen
nach Oestcrreich gekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem ChuTirad
Veyrtager, gewesener Pfleger zu Trassmauer, 1336 den Sitz zu Fri-
dau, damals ein Lehn des Abts zu Mölck, kaufte. Ulrich Feyrtager
war von 1360 — 1369 Propst des regulirten Chorherren-Stifts zu St.
Polten und that für dasselbe so viel, dass er der zweite Stifter ge-
nannt wurde. Sein Bruder Wulfing Feyrtager kommt urkundlich 1367
als „edelvester Ritter" vor. Christoph Feyrtager zu Haitzendorf und
Weinzierl erhielt als Geschlechts- Aeltester mit seinen Vettern, Wolf-
gang, Johann und Bernhard Feyertager, vom K. Maximilian I: 1493
mehrere von den Voreltern inne gehabte landesfürstliche Lehen, wel-
che in der Hand der Familie blieben, bis Joachim Wilhelm Feyerta-
ger, welcher 1608 die s. g. grosse Conföderation der Niedetösterr.
Stände mit den protestantischen Böhmischen und Mährenschen Stfto-
den unterzeichnete und aus seiner Ehe mit Regina Elisabeth v. Zeller
zu Rastenburg keine Nachkommen hatte, zwischen 1615 und 1617
den Mannsstamm schloss. Zwei vermählte Töchter seines Bruders,
Stephan Adam F., lebten damals noch.
WiugriU, lil. S. 40-44.
Peyka. Reichsadelsstand. Diplom von 1763 für Johann Feyka,
Doctor der Medicin.
Megerle p. Mühl/eld, Krgnux -Bd/ 8. 283. — Supplem. au Siebro. W.-B. X. 12.
Hala T. VellfhentH. Erbläudisch-österr. Adelsstand. Diplom von
1859 für den k. k. Hauptmann Johann Fiala bei Colloredo-Infanterie
mit dem Prädicate : v: Veilcbenau.
Augib. Allg. Z«it., llfirs 1859.
— 245 — ,
flalka. 'Erbländ.-Ö8terr. Adelsstand. Diploin von 1856 fttr Mo-
>^ts Fialka, k. k. Major im 28. Infant-Regiro.
lugib. All«. ZtU. 1856.
lialkavskl. Poloisches, zu dem Stamme Stepowron gehöriges
^delsgesehlecbt, aqs welchem 9iu Sprosse 1836 Spec.-P&chter des
iDooaineii-Gats Pacholewo im Kr. Obornick war.
N. Pr. A.-L. II. 8.J|k— Freifi. r. Lfdebur , I. 8. 219.
nchard; nrhl!^ genannt Baar t. Eiseneck^ auch f^ciherre«. Erb-
liad.-österr. Freiherrnstand. Diplom von 1857 für Max v. Fichard,
Seoannt Bailr ▼. Eiseneck, k. k. Lieutenant. Die Familie v. Ficbard
erhielt 1^41 den Reichsadel, zählte später zur altadeligen Ganerb-
Schaft des Hauses Alten-Limpurg in Frankfurt a. M. und ist 1771 mit
Johann Carl v. Ficbard erloschen. Letzterer adoptirte seinen Pathen,
Johaijin Carl Baur v. Eysseneck und seitdem führt ein Zweig dieses
Geschlechts, s. das Weitere im Artikel Baur v. Eysseneck, Bd. I.
S. 236, den Namen : v. Ficbard, genannt Baur v. Eysseneck.
N. G«iMaJ. Haodb. 1777 8/ 1S5-.1S7 uii«t 177H 8. 241—243. Naehirag, H. 134 iiud 13» und
8. 865. Zweiter Nachtr. 8. 4 und t^. 144. — Si^bmacker, f. 211: Di« Fischarden, Fraukfurt
m. II. Furieier u. V. 213: Die Picliard, Hpeieriisclie am kais. Kammergerklite. — 8uppl. au
»{«bm. W.-B. 11. 33: v. Fichara. - A'netcAib«, IH. 8. 141. — 9. Hf/ntr, Fraukfurtcr Adel.*
Fichtdi auch Vreiherrea. Erbländ.-österr. Freihermstand. Di-
plom von 1B17 für Friedrich v. Fichtel, k. k. pensionirten Major.
Derselbe stammte aus einer ursprünglich fränkischep Familie, welche
OMt einem Sprossen nach Ungarn gekommen war, dessen Urenkel
20. No¥» 1646 den crbländisch-österr. Adelsstand in die Familie.
brachte.
' Uupoid, I. 8. SSO. — Megerlf v. Mühlftid, 9. ifd. - Siebmachtr, V 89.
nchteaaii Utter. Keichsritterstand. .Diplom vom^. Juli 1792
für Georg Jellonschegg, Jelonscheg, Edlen V Fichtenan. "Krainiscbes
Ritterstandsgeschlecht, welches in der Person des genannten Georg
J. Ritter ▼. F. 1796 in Krain landständisch wurde. Der Stamm ist
fortgesetzt worden und Eugen Ritter v. F. war 1856 k. k. Cadet.
t. ifit/iMr, kraiuer Adel, Tab. 0 und 8. 8.
nehtciberg) s. Müller v. Fich.tenberg.
fiAUmUmm, s. Kempen v. Fichtenstataim.
nchü, iitler anii Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1755 für
Franz Leonhard Anton Fichtl, Niederösterr. Landschaf ts-Secretair
und für di§ Vettern desselben, Finanz Christoph und Philipp Jacob
• Fichtl, mit dem Prädirate : Edle v.
Meg«rl€ t. Müklftld, ErgSna.-Bd. 8. 139. — Tyroff, U. 300.-
ndl. Reichsadelsstand. Diplom vom 29. Sept. 1606 für Anto-
Bius de Ficin, Bürger und Handelsmann zu Pettau und Graez. Der-
selbe vermählte*sich 1508 mit Helena v. Herberstein und aus dieser
Ehe entspross, neben drei Töchtern, welche sich mit Gliedern der
Familien v. Lanthieri, v. Swetkowics und v. Artner vermählten, ein
Sohn, Franz v. Ficin, welcher in Niederösterreich 1685 mit der Vesie
and Herrschaft Merkhenstein und dem Schweizerhofe begt]|.t»yt^ggf>
Die Ehe desselben mit Anna Catharina v. Germ'oll, Gei<Ai|ll^.|||j|^
kinderlos. Sein Erbe war. ein Vetter, Joseph v. Ficin, wei|||k*4|Ä-
— 246 — •
ter cicii Freilierriistand erhielt, ein Sohn des Laurenz ll. de Ficinis
aus ncigainu. Derselbe kam nach langer Streitsache 1593 durch
Vergleich in die Ficinische Erbverlassenschaft und aus seiner Ehe
mit Maria Magdalena Galeni stammten zwei Söhne, Prodocimus und
Antonius, welche noch vor 1590 naih des Vaters Tode vorkommen.
Die Tochter, Magdalena v. Ficin, vermählte sich 1591 mit Georg
Philipp Herrn v. Gera. • Jj|L.
WitägriU, III. 8. 44-46. . '"T*
Hek, Preihcrren. Kurpfälzischer Freiherrenstand. Diplom vom
12. Juli 1769 (nach Anderen von 1771) fflr Joachim Joseph Fick,
Landsassen zu ilohendreswitz und Vorsitzenden Rath der Hof kämme r
in Sulzbach. — Wie angegeben, führt v. Lang das Diplom an, doch
haben, s. unten,' Sprossen des Stammes schon früher den freiherrli-
chen Titel geführt, so dass es scheint, als sei dasselbe kein £rhe-
bungs-, sondern ein neues Anerkennungs- und Bestätigungs- Diplom
des früher in die Familie gelängten Reichs-Freiherrnstandes geivesen.
— Ein ursprünglich fränkisches Geschlecht, aus welchem zuerst Paul
Fick genannt wird, welcher im Anfange des 17. Jahrh. Kauf- und
Handelsherr zu Nürnberg war. Die Familie wendete sich später in
die Oberpfalz und schied sich in die beiden Linien zu Amrocrthal und
zu Angelthurn. Aus der ersten Linie sind mehrere Glieder zu hoben
Ehrenstellen gelangt. Christian Joseph Freih. v. F. kommt 1778 als
kurbayerischer Truehsess und 1782 als wirklicher Hofgerichtsrat h
. vor; Joseph Freih. v. F. war 1764 kurbayer. Geh. Rath und Vice-
kanzler zu Mannheim, sowie Vicekanzler der Universität Heidelberg;
Christoph P'reih. v. F., Herr auf Ober- und Nieder- Ammerthal, 1784
kurbayer. R^ierungsrath zu Amberg, Pfleger zu Heideck und Hip-
poltstein etd*. und Johann Christian Freih. v. F., Doctor der Theolo-
gie, noch 1784 fürstl. Regensbnr^. und fürstl. Eichstädtscher geistli-
cher Rath, Decan u. Stadtpfarrer zu Sulzbach. — Die Augelthurner
Linie ist im Grossherzogthum Baden angesessen und hat ebenfalls
fortgeblüht. — Aus der Ammerthaler Linie in Bayern wurde der En-
kel des obengenannten Freiherrn Joachim Joseph, Freih. Carl Franz
de Paula, geb. 1774, k. bayer. Oberst des 2. Linien-Infanterie-Regi-
ments, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in der Classe der Frei-
herren eingetragen. — Neueren Nachrichten zu- Folge soll die baye-
rische Linie jetzt nur auf einem Mannssprossen beruhen, welcher von
dem adeligen Prädicat gegenwärtig keinen Gebrauch macht. ,
0.' Lang, H. 121. — VcCkt, Adelsb. d. Orossh. Baden , %, Abth. — Siebmacher, V. 99. - 8u|>-
plcni. zu Sieüm. W. - B. IV. 6. u. VH. U. — Ti/rojf, l. 24* u. Siebenkeee, I. 8. 865 u. .366. -
W.-B. d. Kgr. Bayern. H. 96 u. v. Wolckem , 2. Abth. — v. He/ner, bayer. Adel. Tab. 31
u. S. $i u. Brgiins.-Bd. S. 13.
ückclsf herer f. Uweaek. Erbländ. - österr. Adelsstand. — D.
^ Franz Alois Fickelscherer v. Löwenek war im vierten Jahrzehnt die-
ses Jahrh. Professor der Chirurgie zu Wien.
naiidschriftl. Not». '
HtktmhM, VIckholii. Altes Adelsgeschlecht der früheren Graf-
schaft Oldenburg, in welcher der gleichnamige Stammsitz lag. Das-
selbe kam schon 1230 vor .und Gauhe nahm nach dem ihm überlas-
%*
— 247 — -
senen genealogischen Manuscripte an, dass zu seiner Zeit der Stamm
noch gebiaht habe.
9aukf, II. 8. 284 u. 2SS.
^ licker. Scblesisches Adelsgeschiccht, welches im Neaniarkt-
ßrislaaiscben ansässig war. Georg Abel v. 1?.^ Herr auf Riesa and
Nieder- Auerbach, kommt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. als
kors&chs. Hof- und Justizrath vor.
Mmel, MIcHlogr. C«p. S. 8. 772. - Sinapiu», II. M. »>22. — Freih. v. Ledebitr, ^.ü.'^V^.
HcilHeliiOBt; (UrafeD. Altes, ursprünglich lothringisches Adels-
gesi'hlecht, in welches der Grafenstand gekommen war und aus wel-
chem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. Sprossen sich nach Oes-
terrcich wendeten. Zuerst trat Joseph Graf v. Ficquelmont, geh. 1755
znPtAvold, 1777 in k. k. Kriegsdienste. Derselbe befehligte bei Er-
öffnung des Feldzuges in Italien 1799 ein Grenadier-Bataillon und
kftmpfte sehr tapfer bei Verona. In der Schlacht bei Magnano stellte
w das' Gefecht wieder her und brachte den Feind zum Weichen,
wurde aber tödtlich verwundet und starb 17. April 1799 zu Verona.
Das zweite in Oesterreich vorgekommene Glied der Familie war Graf
Cirl Ludwig, geb. 1777 zu Diente in Lothringen, welcher 1793 k. k.
Dienste nabm. Derselbe, k. k. Kämm., w. Geh. Rath, Feldzeugmeis-
ter and General der Cav., auch Inhaber des Dragoner- Regim. Nr. 6
und Staats- ond Conferenz-Minister, schloss, hocfiverdient als Feld-
herr und Staatsmann, 6. April 1857 den Mannsstamm seines Ge-
schlechts. Aus seiner Ehe mit Dorothea Grf. v. Tiesenhausen, geb.
1804, stammt Grf. Elisabeth Alexandra, geb. 1825, verm. 1841 mit
KdiniiDd Fürsten Olary und Aldringen, k. k. Kämm.
Owterr. MHItair-CoMvers.-LcxIc. 11. 8. 405 u. 40fi. — I>«utsche Urafenh. d. Oegccnm. III.
^' ISO a. 121. — «eneal. Taschenb. d. gräfl. Hautcr. 1854 .S. 285. 185:), 8. 366 u. hist. liaudb.
>« dtanelbeOfS. 310. — W.-B. der ö.ncrr. Monarcli. Bd. II.
ndel-SiKcti 8. Sartori v. Sanct* Fidel.
FMelttate^ s. Mallaesce de Fidclitate.
FMicii. Ungarisches Adclsgeschlecht, aus welchem Gottlob Ernst
v-Fidicin, in Ungarn Helios Hygadus genannt, ein Edelmann aus Ncu-
8ohl, 1702, in Folge von Religionsstreitigkeiten, nach Oberschlesien
kam und, verm. mit einer v. Pelchrzim, zu Czissuwka bei Pless lebte.
Zwei seiner Söhne dienten in der k. preuss. Armee, fanden aber nicht •
<Jie 1775 beantragte Anerkennung ihres Adels im Kgr. Preussen.
N. Pr. A.-L. y. ». 155. — Fieih. v.-Ledebur, I. 8. 319.
Mler T. nilerstain. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1698 ftlr Conrad Fidler, mit dem Prädicate: v. Fillerstain. Die Er-
hebung desselben wurde in Salzburg 30. Aug. 1698 amtlich' bekannt
«eniacht.
'■ Htfiurt StaBiobuch, T. S. 363.
Mler T. Isarbtra, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von .
1854 für Adolph Fidler, k. k. Hauptmann und Friedrich Fidler, k. k.
Hauptmann im General-Quartiermeisterstabe, mit demPrÄdicate : Edle
\ Isarborn. — Pieselben sind die Söhne des verstorbenen k. k. Ar-
tillerie-Hauptmanns Fr. Fiedler.
Angab. Allg. Zeit. I.<t54.
^ 248 -
•
liebig. Preu^sischer Adelsstand. Mehrere Sprossen der Familie
haben in der k. pi euss. Armee, namentlich in der Artillerie, gestan-
den. Johann Wilhelm v. F., k. preuss. Generalmajor, starb 1822 u.
der Sohn desselben, Gustav y. F., Herr auf Kräkowahne im Kr. Treb-
nitz. k. preuss. Hauptmann, i. J. 1852. ' £in Oberst und Inspectcnr
der k. preuss. 3. Artillerie-Inspection t. F. starb 1826 und ein v. F.
trat 1834 als k. preuss. Oberstlieutenant aus dem activen Dienste.
N. Pr. A..L. II. 8. 166 u. V. 8. 156. - FrM. 9. Ledebur, I. 8. 219. — W.-B. d. Preusn.
Monarch. III. 17.
üeiiler (in Roth eine der Länge nath getheilte Raute , rechts
golden, links schwarz). Augsburger, adeliges Patriciergescblecht.
Siebmßcher, II. 153. -^ Frtih. v. Ledebur, III. 8. 851.
Fiedler (in Blau drei ins Schächerkreuz gestellte silberne Eichein
an Stielen, je mit zwei Blättern), Preuss. Adelsstand. Diplom vom
7/ Juni 1856 für den k. preuss. Generallieutenant und Comroandeur
der 4. Division Fiebig, bei dem Austritte desselben aus dem activen
Dienste.
Freih^ 9. Ledebur, III. S. 251.
fleiiler) Prellierreii. Erbländ.-österr. Freiherrnstand Diplom
von 185^ für Joseph Ekllen v. Fiedler, k. k. Feldmarschall-Lient. u.
Festungs-Commandanten zu t^rag. ' Derselbe hatte 1839 als k. k.
Oberstlieutenant d^n erbländ.-österr. Adelsstand mit dem PrädiCate :
Edler v. erhalten.
Augab. allg. Zeit'., 1S.59.
Medier ?. Westi«. Böhmischer Adelsstand. Diplom für Johann
Gottlieb Fiedler aus der ersten Hälfte des 18. Jahrb., mit dem Prä>
dicate : v. Westin. — v. Hefuer hat neuerlich das Geschlecht dem
sächsischen Adel zugezählt.
V. Hetlbach, I. S. 361. — v. Ht/ner, Sich». Adel, T«b. 28 ^. 8. 26.
Hege. Bremensches Adelsgeschlecht.
Mu*9hard, 8. 231. — ». Mfding, II. 8. 170. — W.-B. d. Kgr. HMiuofer, C. 69 aa4 8. 6.
üeger^ Keger^ Nger v. lela«, r. ?. Prieiilierg wki llrtckberg^ frei-
kcrre« wäi CJrafen. Erbländ.-österr. Freiherrn- u. Reichsgrafenstand.
Bestätigungsdiplom von 1734 des dem Grossvater 1642 verliehenen
Freiherrnstandes für Ehrenif^rth Füger u. Grafendiplom vom 26. Sept.
1664 für Johann Raymuni Freiherren v. Fieger u. von 1736 für den
k. k. Oberstwachtmeister Freftierrn Füger v. und zu llirschberg und
für den Bruder desselben, Johfinn Ernbert Freih. v. F.,Landrath in
Oesterreich ob der Enns. — Eins der ältesten tirolischen Adelsge-
schlechter, welches nach Angabe des Gr. v. Brandi« schon 1200 in
Ansehen stand. Im 14. Jahrh. besass die Familie das Rittergut Deyss
und schied sich im 15. Jahrh. in die Linien zu Hirschberg und zu
Friedberg. Aus der Linie zu Hirschberg starb Benedict F. 1489 als
Domdechant zu Brixen u. Kanzler des Erzherzog Sigmund zu Wien
und V635 Hess sich Carl F. v. u. zu Hirschberg in Oesterreich ob der
Enns nieder. Zu den Nachkommen desselben, welche die Schlösser
*^®^^^^^'J"» Gneissenau etc. an sich brachten, gehören Hans Carl, um
1693 kaiserl. Rath und Landrath des Erzherzogthums Oesterreich,
— 249 —
Hans Georg, kaiserl. Forstmeigter, Johann Sigmund Freih. Fieger za
Hirschberg, kurmainz. Kammerherr , Hof- and ältester Regiments-
Rath. wie auch Comraandant zu Krfart^gest. 1718, auf seinem Schlosse
Doschtltz und Martin, kaiserl. (rrcnzhauptmann , welcher 1704 im
bayerischen Kriege im Feuer umkam. — Die Linie zu Friedberg
stiftete Johann Fieger, kaiserl. und landfürstl. Rath. Derselbe kaufte
1459 Friedberg, Steinach und €ronburg und starb 1503. Sein Sohn
Christoph, Herr der Vogtei Friedberg, wurde 1536 vom K. Carl V.
zum Ritter des h. rOm. Reichs geschlagen. Von ihm stammte Caspar,
gest. 1567 als kais. w. Österreich. Regierungsrath, von diesemAndreas
F. zu Friedberg und Cronbnrg, Hoch-Natturms und Corb, gest. 1646
ebenfalls als Osterr. Regiments- Rath u. vom Letzterem der oben ge-
nannte erste tiraf Johann Raymund, welcher das Erb- Land-Oberst- Jä-
germeister-Amt der Grafschaft Tirol erhielt und an sein Geschlecht
brachte. Von seinen Söhnen pflanzte der ältere, Graf Dominicus Ur-,
ban, den Stamm fort u. der jüngere, Gr4^, Gabriel Raymund Matthäus,
kommt 1705 als k. k. Hauptmann vor. — ^ Das Grafendiplom v. 1736,
s. oben, kam, wie erwähnt, in die Linie zu Hirschberg. Der durch
Gewerkschaften sehr reich gewordene Stamm hat durch das ganze
18. Jahrb. fortgebloht, ist aber 1802 mit dem Grafen Joseph im Manne-
stamme ganz erlpschen.
F^eik. 9. Hnhpneck, I. A. 102. — Qauhe, 1. S. hU-itl\i -, nach Craf RraiMlIt, P. II. und
Me^ferti Ahiinntaffl der Pnuili«'. — .\ht/erl« r. MüklM.I, S. 18 n. 8. 51. — *. ffe/ntr, ans-
K(>9t<irben^r tirol»r Adel, Tab. .1.
üelhi. Adelsgeschlecht des- Grossh. Posen , welches dem pol-
nischen Stamme Rogala einverleibt ist. Dasselbe steht, wie dasWap-
pen (Schild .der Länge nach getheilt: rechts in Roth .ein silbernes,
links in Silber ein rothes tlirschhorn) ergiebt, mit der Familie v.Filtz,
welche im 16. und 17. und noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrb.
in Schlesien begtttert war, im Zusammenhange. Theodor v. Fielitz
lebte 1856 in Posen und Joseph v. F. ist jetzt Mitglied des Stadlthea-
^rs zu, Leipzig.
Freih. V. Ledebur, III. R. 251.
fiereai. Oesterreichisches Adelsgeschlecht, aus welchem Bern-
hard V. Fierenz zu Velbu u. zum Schwerthof, der niederösterr.Land-
sohaft Secretarius, nach Aufgebung seines Amtes, mit seinem ^ohoe,
Maximilian v. Fierenz, unter die neuen Geschlechter d^s niederösterr.
Ritterstandes 1624 aufgenommen u. Letzterer 1625 den Ständenvor-
u:e8tellt wurde. Derselbe kommt nocfi 1634 vor. Rernhard v. Fierenz,
ein jtlugerer dieses Namens, war 16 >9 k. k. Hof-Kammer-Secretair.
— Die in die Landmaunschaft .aufgenommene Linie ist noch im 17.
Jahrb. im Mannsstamme erloschen.
WiMSifriU, III. 8. 46—47.
Iill|iplj.8. Gian v. Filippi, CSrafea kb4 larqais.
lillenbaBii, Ritter hbiI Eile. Erbländisch-österr. Ritterstand. Di-
plom vom 1. Decemb. 1764 ftlr Philipp Joseph Edlen v. Fillenbaum,
Doctor der Rechte, Beisitzer des Oberst-Hofmarschallaiuts u. Nieder-
österr. Landrath, Herrn zu Strebersdorf und Oberranua iu Nieder-
ösf erreich. Derselbe, gest. 1779, ein Sohn des k. k. Postmeisters F.
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^' . n'iK, k k. Ha'jjVtii i.':. . ü: :. c-ti .: 't;.:?: Jjs^jiha
• ' » »•■"/.«■ii|,i,:h«-l. 1 reLzi-ifc \-:rii. y.-'.i'.-r uilElii-aWlh
' ' ■ '•"• Imliii, mj. /w»:;T*: t L-i a:»*! •:!; ^.Lr T'Lili; j- Jacob,
• *' ' •iliiiii II, l'ia;/ H'iZf^'-.Vr. — I'Jt <'t>:LWl>:«! Ör- I'bi-
. '» l.*lliii 4 I illc-uUuri »6!-.:. I.-:.ii; t iii: 1. } .k.k."b<'r-
■ •''• ' 'U l'iiiji, Martin v F.. L-tf: ITi*» . '^^ •. l*] ricfTfr uuii
■ . * • MliimiMi. rritet« dtr «Trstl.-.Lt:: JrrL. i ii:J Vicur \.
" ■ 'laiuia .\i|jiji,cl bti Q'. ü. k k. I«::tc:.ri ::. i'-Miü.. ruinc.
•"" '•^>»>'U:, Maiu f.üß il.b, \ f.. Mr:'..K^ri. \. } Uv r:> niid ^laria
' ' ' ■ »'•»•»• It'ilw':;. — ]:. r^uri-itr Zrii wurie im Miliiair-Scbe-
»t» '»'«. \„i,i„ V M.; -r.ofc'im &> k. k Krirjr.IS:Khhai:fr beirii Mili-
•■• li« • Im liij, /.j ;ji-»", j ',•..: i. i: auf j- fül; TT.
mU. Uli! iiii4 äUUr, },::. in dit-**m Ji!.:!; in I'Jajkcrn vtirctkoni-
■ •• *^*it ^aM..»r'. i.arb bi-ka-Lt^i Ad- I-jr -^ hii . b:
■ '■ • i '. It«;.. . ■ . r .'/•■'■■ ■;". .^ ü: *. .. » :•
llUlrj. 'A' -tjih;&;j-r;h«:>' Ai'rN.J-.-cL.': cL:. ftUs- «tl^btlM Adulj'h V.
1 .1 i>i luiiK.^i«. f. ji.'--. z'j J;rcckLa-j-rL br: l'i.i.a w-.'bfitt.
hlU; hli. ■■[,;».]!. ■h*:- Ad-lsireri-blecht. wt.lihe> >inai'iu>, doch
.In.* }*• i.ij/« i.o« J;» •*']•».. fc'.b'.n ii! tine frübe /oii -etzt. — l'rkunil-
ii> ii l.'/fi.ij.i /«#«/-• J '/OT ri.rj'toj.b I-iliz. Herr zu >cbildtn im Lit'p-
nii/i '!.<.. .M '.f.'; ;'/J7 ka'jftfr ^:*'jr'4 Piltz die düier l'udril>ch uud
iii'. . y#i./.. .< .f, J .'' bL;izi>':bt-n. Von di«: -er Zeil au S'chrit-b sich
•lii I .tUitii' > l . ui.*: J'ijdrjt-cb und gelangte zu an>ehii]ichen Khn ii-
ii Ii* j< \ tti hi'*tf/- -obn^n war J^altha^ar v. F., Herr auf Pudrit-ch,
1. '«•%'/ !.':!/ ii' ytif/ Karnrnfffrath und liurguraf /u Hrieg uiui wurde
Im'.m i.4h'U:r. Jf aof/iffiann de- Für^tenthums Urieg. Vod den Brüdern
ili;.-< ib* 1« «af 1/avid v F.. Ilorr auf Petrunowitz, zuerst ßurgcraf zu
V^iibUii U'jd hi/fttfrr zu firi^tf, T'asjiar v. F. aber, Herr zu Merzdorf u.
i*^U$llti'hf *:r>A f/ijf Kfrraf xu Of.'lr? und späterllauptmann zu Berust«idl,
#|fe wi'lcli^r <?r, rnjt Mintfrrla^suug oines Sohnes, (ieorg v. F.. IGOÜ
nfHI-fa. UU: fainilie blUhtf: in das 18. Jahrh. hinein. Caspar Ernst v.
WWUi ii^ff^ ^**^ t'UtUti irn Str<;bl(.'n^(.'hen, verniühltc »ich 1721 mit einer
"- WtihU^y'' »pACT Jht der Stamm ausgeganuen. Hinsichtlich des-
ki$n M ühriiHt'Uh iUtr Artikfrl: Fielitz, S. 24Ü nachzusehen.
HtMäibWß. t H «M •»••'» H " *■'!-' O'f'/A.. I. S. '31 u. vi:*. -N. Vt A.-l.. II. S. l^»i
f f'ffiA • /./##**«/.! H. 21» II r/«i - .<(. '.«.•! •A-'i. I :•!. - r. .V^.f.*;,-. II. S. iTt».
nilllMffrr. |{<^i4:hHudelhStand. Diplom von 1720 für Johann Mi-
I WU«hoffer, k. k. J{eiclib-Hofraths- Agenten.
— 251 —
nhril. Fränkisches Adelsgescblecht, aus welchem zuerst Richard
Y. F. 1W4 iftid zuletzt 1516 Kitel v. F. vorkommt.
Sc*amHaf; R. 83. — v. M^diny, \\. S. 170 ii. 171.
rin, s. De Fii), Def i n, rrfiberren. Bd. II. S. 436.
ÜBalj s. lla,uspersky v. Final, Vreiht^rreB.
nnaiife. P'ranzösisches Adelsgeschlecbt, aus welchem mehrere
Sprossen in der k. preuss. Armee gestanden haben. Der eine der-
selben starb 1822 als Capitain der Landgensd^armerie , der zweite
war 1828 Capitain und Adjutant bei der 10. Division und der dritte,
früher Oberstlieutenant, war 1836 Regimeuts-Commandant. .
N. Pr. A.-L. II, 8. 167. — Freih. tUdtbur, I. 8. 220.
nneelafar^ Ein in Ostpreussen vorgekommenes, erloschenes Adels-
geschlecht, welches in Ostpreussen mit Klewienen im Kr. Labian be-
gütert war.
Freik. v. Ledtbur, I. S. 820.
nnek (Schild geviert: 1 in Blau ein silberner Löwe, 2 u. 3 von
Gold und Schwarz geschacht u. 4 in Blau ein sHberner Stei*u). Ein
in der Neumark, Schlesien und Pommern angesessen gewordenes
Adelsgeschlecht, zu welchem Wilhelm Ernst v. F., Amtshauptmann
zu Mühlenhof u. Mühlenbeck, k. preuss. Oberst u. der erste Chef des
Cadettencorps, so wie Jonathan Friedrich v. Finck gehörte, welcher
1748 kön. preuss. Generalmajor und Commandant von Petz war. —
Die Familie besass in der Neumark Pitzerwitz im Kr. Soldiu schon
1652 und noch 1760 in Schlesien Ilarpersdorf im Kr. Goldberg-Hai-
nau 1752 und in Pommern Rützenfelde im Kr. Demmin.
N. Fr. A -L. II. 8. 167. — Frtik. ». Ledebur, I. 8. 220 u. III. S. 2.M.
rincke. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1789 für Carl
Franz Fincke, k. k. Oberst-Lieutenant bei dem Warasdiner-Grenzer-
Rcgimente.
iffgerle v. Mühlfeld, Krgän».-Bd. 8. 2«3.
fiKckh^ nncke, Fink. (Schild quergethcilt, oben in Silber ein rothes
Ankerkreuz und unten in Gold auf drei schwarzen Hügeln ein rechts
gekehrter Fink). Reichsadelsstand. Erneuerungs- und Bestätigungs-
diplom vom 10. Octob. 1777 für die Gebrüder Adolph Johann Finckh,
Prediger und später Propst zu Schessel im Herzogthume Verden, Pe-
ter Christian F., kurhannov. Hofrath uad Amtsadvocaten in Stade,
Georg Wilhelm F., Lehrer der Rechte in HKnburg und Georg Clement
F., Prediger zu Steinkirchen im Bremenschen, nachdem dieselben ihre
Abstammung von Andreas Finckh , welcher wegen seiner Tapferkeit
gegen die Türken 5. Febr. 1543 mit "seiner Familie geadelt worden
war, hinlänglich nachgewiesen, u. zwar mit Erhebung in den Reichs-
adelsstand. — Die Erhebung wurde 8. April 1780 in Hannover amt-
lich bekannt gemacht. Zu diesem Geschlechte, welches 1708 in Mek-
leuburg-Strelitz-Hohenzieritz und 1777 und noch 1791 in Hannover
Esche im Kedinger Lande inne hatte, gehörte, nach den genauen For-
schungen des Freiherrn v. Ledebur, Friedrich August v. Fink (wie er
meist geschrieben wird), ein Sohn des h. meklenb. - strelitz. Ober-
schenken u. Jägermeisters Jobann Wilhelm v. F., welcher auf Grund
des erwähnten Diploms von 1543 den Adel geführt hatte. Derselbe
— 252 —
trat' 1744 aus k. k. russ. in k. preuss. Militairdienste ond gar als
Major und königl.' Flttgeladjutant, zeichnete sich so aus, flasJlft rasch
zum Generallieutenant stieg und ging, in Folge des, wie später ange-
nommen worden ist , nicht verschuldeten Ungltkcks bei Maxen^ in k.
dänische Dienste, in wePchen er, allgemein geachtet, als General der
Infanterie, Deputirter bei dem General-Kriegsdirectorium, Oberst n.
iühef des holsteinisahen geworbenen Infanterie-Regiments etc. 1766
starb. Seine Gemahlin war die einzige Tochter des k. preuss. Land-
raths Julius Adolph v. Buggenhagen , Ulrike Henriette v. B. — Aus
. der später in den Reichsadelsstand versetzten Familie v. Finckh,
wie sich dieselbe gewöhnlich schriebt, standen und stehen mehrere
Sprossen in k. hannöv.'Militairdiensten. Auch ist dieselbe in das
Grossh.OIdenburg gekommen, in welchem jetzt ein Sprosse desStam-
mes grossh. oldenb. Gerichts -Director zu Varel ist. Derselbe ist
mit Maria v. Schletter aus einer Adelsfamilie des Kgr. Sachsen ^ s.
den betr^enden Artikel, vermählt.
Freifi. v. Krvhne<, I. 8. 295. — v. Kohbe, Geschichte des Herzogth. Bremen und Verden,
I. 8. 898. — N. Pr. A.-L. II. 8. 167. — Vreih. v. d. Kmen^beck , 8. riS a. 129. — FrHk. v.
Udtbur, I. 8. 220. — r. MeJingMl . 8. J78 o. 179. — W.-B. il Kgr. Haonov. F..3>. S.
6. — Kntschke, IT. 8. 150 u. Ifil.
Hackh T. Aasseneti. Erb fand. - österi*. Adelsstand. Diplom von
1707 für Johann Valentin Finckh, Sccretair, mit dem Prädicate: v.
Aussonetz.
MegerU v. Mühlfeld, Erjtüiijt.-Bd. 8. 283.
Pindenigg^ Ritter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Ein aus Kärn-
ten stammendes Geschlecht, aus welchem in neuester Zeit Arthur,
Ritter v. F. k. k. Hauptmann u. Ferdinand Ritter v. F. k. k. Lieute-
- iiant war. . *
Milit.-Schomnt. d. ÖMttrr. Kaiserth.
Ilndiugcr^ Vindinger.' Niederösterreichisches Adelsgeschlecht, aus
welchem-Valentin F., Herr zu Heinrichsschlag und Dross, 1544 auf
dem Landtage zu Wien auf der Ritterbank erschien und 1555 auch
mit dem Gute Himberg am Wald begütert war. Nach ihm kommt
Christian V. vor, welcher das letztgenannte Gut 1576 verkaufte. Die
Tochter de^ Valentin F., Catharina, war mit Wolfgang Fatzi zu Nie-
der-Abstorf vermählt. SpjJ^r findet sich das Geschlecht in der Rit-
terstands-Matrikel nicht Smu.
WiMtgrill, lU. 8. 4H u.49.
ündlcr. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1851 für J.
Findler , k. k. Hauptmann. Sc*hon in den nächsten Jahren wird sein
Name nicht mehr im Militair-Schematismus genannt.
Augsb. Allg. Zeitnng 1851.
Hneck^linecke^Viiiecke. Altes meklenburgisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Michel Vinecke urkundlich schon 1293 vorkommt. .Das
Siegel eines Bernhard Finecke von 1366 giebt v. Westphalen an.
Günther Vineck zu Carow tritt 1449 in einem Güstrower Kaufbriefe
auf; noch 1721 lebte mit einigen Brüdern N. y. Vineck auf Cassowals
k. dän. Cürrassier-Oberst and um dieselbe Zeit war in Vor- Pommern
ein k. schwed. Lieutenant v. Finecke mit Damerow und Passow' be-
— 268 —
gfitert. In Meklenbnrg stand der Familie noch 1748 Dcbbin zu. Spft-
ter ist dieselbe erloschen. ^
Oauhtf,! 8. 5S9. — Zttdler, Bd. 48. 8. \b9e. - Frtih. r. Inlehur. T. 8. 155. — r. «>V-
pkalen, Monuro. iiiediU, IV. T«b. 19. Nr. 50. — r. MftHng, I. S. 155. — D&uisches W.-B.
I. Lit. F. — 8uppl. KU 8iebin. W.-B. VIIT. 13. — Tffmf, II. 181.
HKetti^ Utter. P>bländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1770
für Johann Franz Finetti.
Magerte v. Mühlfeld, ErgSnx.-ncl. 8. 139. — Suppl. zu SIebm. W.-B. XII. 21.
lini T. JaManai ■. liatcnegg^ IVelh^rrf k. Erbländ.-Östcrreichischer
Freiherrnstand. K. k. Aherkennungsdiplome von 1817 und 1820 des
der Familie zustehenden Adels u. des 1638 erlangten erblichen öster-
reichischen Freiherrnstandes. — Das Geschlecht stammt ursprüng-
lich aus Cypern und kam nach Venedig, wo es in zwei Linien blüht.
Oeiieal. Tasclienb. d. freih. HSnuer, 1858. 8. 431.
Fink, Freiherren. (Schild geviert. 1 und 4 roth, ohne Bild;. 2 jn
Silber zwei neben einander stehende, schwarze, die Sachsen einwiirts
kehrende Adlersflügel und 3 in Silber ein sechsstrahliger, jgoldener
Stern). Freiherrnstand des Königreichs Sachsen. Diplom vom I.März
1820 für Carl Eduard Fink aus Danzig, Studirenden und später Doc-
tor der Rechte in Leipzig. Die amtliche Bekanntmachung dieser Er-
hebung erfolgte 28. März 1820. Der Empfänger des Diploms erwarb
später das Gut Klein- Waltersdorf bei Freiberg und lebte 1842 noch
in Danzig. Ein Sohn desseJben, Otto Carl Freih. v. Fink, k. sächs.
Lieutenant im 1 . Reiter- Regimente, trat 1854 aus dem activen Dienste.
HandschriAI. Notix. - Frh. 9. Lfdtbui, III. 8. 251. - W.-B. d. sidn. Staaten, 11. 21.-
h'neachke. I. 8. 148 u. 149. — v. H«fntr, säohü. Adel. Tab. 8 n. 8. D und preass. Adel, Tab.
r>l. u. 8. 4i.
ünk^ Hock. (Schild mit Schildeshaupte. Im rothon Schildes-
haupte ein schrägrechts gelegter Zweig mit acht Blättern, auf dessen
links gekehrtem Stiele ein Vogel sitzt und Schild der Länge nach ge-
theilt: rechts in Gold drei, 1 und 2, rothe und links in Blau drei eben
so gestellte, goldene Rosen). Kiirpfälziscber Adelsstand. Diplom
vom 14. Dec. 1785 für Michael Alexander F., kurpfälz. Hofkammer-
rath. Derselbe, dessen Vater 172*7 Geheimschreiber zu Kemnat,
Gross- und Urgrossvater aber Forstmeister aa Waldeck i. d. Oberpfalz
gewesen, j^urde später als K. Bayer, pens. Hofkammerrath und ehe-
maliger Hauptcassier in München in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragen.
». Lang^ 8. 335. — W.-B. d. Kgr. Bayern. V. 38. Bitter v. Fink. — r. Uefner, bayer.
Adel, Tab. 86 u. 8. 76.
Unk (in Roth drei, 2 u. 1, goldene Finken). Ein der Lübecker
adeligen Zirkelgesellschaft einverleibt gewesenes Geschlecht.
Siebmacher, III, 198.
fiAy üiikeK T. Aierberg. Altes, bayerisches und kärntner Adels-
geschlecht, aus^ welchem, wie Gauheangiebt, Ueidenreich Fink v.Auor-
berg um 1442 Heermeister des Schwertträger-Orden^ in Liefland
wurde. Seine Nachkommen verbreiteten sich in Lief- u. Cnrland, so wie
in Preussen u. nannten sich nach ihren Sitzen, zu welchen auch Schloss
und Herrschaft Finkenstein, s. den Artikel: Fink v. Finkenstein,
— 254 —
Grafen, gehörten. Auch sollen die Fink v. Finkenberg von den Fink
V. Auerberg abgestammt haben.
Gauhe, II. 8. ^85 uad 286.
Unk T. üiikeKberg. Ein näher nicht bekanntes Adelsgeschlecht
in Preussen, aus welchem Georg F. v. F. aus dem Hause Hasenberg
als Doctor beider Rechte 1596 zu Leipzig starb. Dasselbe war eines
Stammes mit den F. v. Finkenstein.
Stepnur, EpiUpb. Lip». ^ 6auf,€, II. 8. «86. — Freih. v Krvhne, I. 8: 292.
Hnk T. nnkensteiiij CrafcB.« (Schild ge viert, mit Mittelschildc. Im
blauen Mittelschilde zwei goldene, mit dem Rücken senkrecht an ein-
ander gestellte Halbmonde mit Gesicht und Aber denselben ein sechs-
eckiger, goldener Stern, l uud 4 in Roth ein silberner Querbalken
und vor demselben ein rechtssehender, doppelt geschweifter, schwar-
zer Löwe und 2 und 3 in Blau eine goldene Krone). Reichsgrafen-
staud. DiploüLvom 4. Febr. 1710 für Albrecht Conrad Reinhold Fink
V. Finkenstein a. d. Hause Habersdorf k. preuss. General-Lieutenant,
wegen bÄonderer Auszeichnung und geleisteter Dienste bei der Ero-
berung von Dornik und in der Schlacht bei Malplaquet, für sich und
das ganze Geschlecht und K. Preuss. Anerkennungs^ Diplom vom
11. April, 1710. — Altes Adelsgeschlecht, nach neueren Angaben aus
Zürich stammend, wo dasselbe das regimentsfähige Erbbürgerrecht
besass, von 1111 bis Ende des 15. Jahrh. blühte und sich Fink schrieb.
Ein Zweig war nach Tirol u. Kärnten gekolnmcn u. aus demselben zog
Conrad F. mit 30 Reissigeu und Knechten und 100 Reitern dem deut-
schen Orden in Preussen zu Hülfe und gründete die preussisch-branden-
burg. Linie, aus welcher Heidenreich F., nach Einigen H. F. v. Auers-
berg, s. oben deii Artikel F. v. Auersberg, 1442, wie erw:ähnt, Heer-
meister des deutschen Ordens in Liefland war. Die in Kärnten und
Preussen von dem Stamme erbauten Sitze erhielten die Namen Finken-
stein oder Finkenberg, wodurch die Namen F. v. Finkenstein u. F. v. Fiii-
kenberg aufkamen und durch Sitz» in Tirol, Kärnten und Steiermark
bildeten sich, wie mehrfach angenommen wird, die NamenF.v. Auers-
berg und F. V. u. zu Katzungen. — In Preussen wurde der Stamm
immer gliederreicher, der Grundbesitz nahm bedeutend zu und es
entstanden die Häuser Hasenberg, Habersdorf, welches nach 1720
Finkenstein hiess, Schönberg, Raudnitz und Gilgenburg mit Jaesken-
dorf. Die genannten Häuser führte man früher gewöhnlich so auf,
dass man den Stamm in eine ältere, oder märkische und eine jüngere
Linie schied und zu der ersten Hasenberg und Finkenstein zählte, die
zjveite aber in zwei Aeste theilte und als ersten Ast das Haus Schön-
berg mit Raudnitz, als zweiten Gilgenburg mit Jaeskeqdorf bezeich-
nete. Das Haus Ilasenberg ging 1784, Raudnitz 1785 und Scbönberg
1826 ans. Hasenberg gelangte an das Haus Finkenstein, welches
jetzt die brandenburgische Linie genannt wird, die man in die Häuser
Madlitz und prehnow trennt, deren Stifter die Söhne des Grafen Carl
Wilhelm : Graf Friedrich Ludwig Carl und Graf Franz Albert Wil-
helm, 8. unten, waren. — Das sonstige Haus Gilgenburg auf Jaesken-
dorf besteht, da Gilgenburg 1803 erloschen und der Besitz in analere
. — 255 —
Hand gelangt ist, jetzt nur noch als Hans Jaeskendorf, welches, da
Scb6oberg an dieses Hans gekommen, durch die Söhne des Grafen
Georg Conrad: Graf Carl, s. anten u. Graf Conrad, bis 1851 in die
Hänser Jäskendorf und Schöuberg getheilt war. Graf Conrad starb
1851 und Schönberg kam an den ältestan Sohn des Grafen Carl, an
den Grafen Conrad. Das Hans Jäskendorf beisst jetzt gewöhnlich die
preussische Linie. — .l)er Grafenstand kam durch das spätere Haas
Finkenstein in die Familie nnd der Diploms-Empfäuger, der oben
genannte Graf Albrecht Conrad Keihhold, gest~1735 als k. prenss.
General-Feldmarschall, war ein Sohn des Albrecht Christoph F. v. F.
aas der £he mit Charlotte Caroline v. Obentraut. Derselbe hatte sieh
1700 mit Snsanna Magdalena y. Hof, gest. 1752, vermählt and von
ihm stammen die jetzigen Häupter der Häuser Madlitz and Drehnow
im vierten Gliede. — Den reichen Grundbesitz der Familie, von wel-
chem hier nur die Herrschaften Madlitz^ Jäskendorf und Schönberg
und die Güter Reitwein, Heidenau, Trebichow, Simnau, Gross-Her-
zogswalde etc. genannt sein mögen, hat Freih. v. Ledebur, auch in
Bezug-auf den im Laufe der Zeit vorgekommenen Wechsel sehr genau
und übersichtlich dargestellt; das Werk: deutsche Grafenhäuser der
Gegenwart giebt die fortlaufenden Stammreihen der Häuser Madlits
und Drehnow der brandenburgischen, so wie der preussischen Linie,
welche Letztere von dem Grafen Friedrich Keinhold, gest. 1746, —
einem Sohne des Ernst F. v. F. aus der Ehe mit Juliane Charlotte F.
V. Finkenstein-Hasenberg — vorm. in zweiter Ehe mit Elisabeth Gott-
liebe Freiin Köhne v. Jasky, k. prcuss. Tribunalrathe und Amtshaupt-
mann, welcher in Folge des Diplonts von 1740 den Reichsgrafenstand
in seine Linie brachte, hinabsteigt und der neuere Personalbestand
des weitverzweigten und gliederreichen gräüichen Hauses ist sehr ge-
. nau in den geneal. Taschenbüchern der gräfl. Häuser zu linden. So
mag denn hier die Angabe der Häupter der beiden Linien genügen :
Brandenburgische Linie: älterer Zweig: Graf Wilhelm, geb. 1810. —
Sohn des 1811 verst. Grafen Carl, k. preuss. Kammerb., a. o. Gesand-
ten u. bevollm. Min. am K. K. Hofe aus der Ehe mit Rosa Marquise
de Melio e Carvalho — Herr auf Jessnitz und Jaulitz bei Guben, verm.
in erster Ehe mit Franziscav. Greiffenberg, gest. 1842 und in zweiter
1843 mit der Schwester derselben, Luise v. Greififenberg. — Graf
Alexander, geb. 1780, Mitbesitzer der Rittergüter Alt-Madliz, Wil-
mersdorf und Antheil Kersdorf, k. preuss. Rittm. a. D., verm. in er-
ster Ehe mit Wilhelmine Freiin v. Matt, gest. 1814 und in zweiter
1820 mit Angelica v. Zychlinska, geb. 1796. — Graf Heinrich, geb.
1782, Mitbesitzer vonAIt-Madlitz, Wilmersdorf und Antheil Kersdoif,
verm. 1812 mit Amalie v. Voss, geb. 1787. Die ebengeuannten Gra-
fen Alexander. und Heinrich sind Brüder des obenangeführten Grafen
('arl. — Jüngerer Zweig: Graf Wilhelm, geb. 1792 — Sohn des 1748
geborenen Grafen Wilhelm Franz Albrccht, Herrn auf Drehnow, aus
der Ehe mit Ulrike Grf. F. v. Finckenstein — Mitbesitzer der R.G.
Heidenau und Trebichow bei Crossen, d. k. preuss. General-Major a.
D. — Graf Adolph, geb. 1793 - Bruder des ebengeuannten Grafen
— 256 —
Wilhelm — Mitbesitzer der R.G. Heidenau and Trebichow, k. preuss..
und grossb.-meklenb.-strel. Kammerb., k. preuss. Oberstlieut. a. D. u.
erster dienstthuender Kämroerh. I. M. der Königin v.Preussen Wittwe.
— Preassische Linie: Graf Carl, geb. 1794' — Sohn des 1799 verst.
Grafen Georg Conrad, Landschafts-Directors im preuss. Oberlande
aus der Ehe mit Henriette Freiin v. Korff, Erbfrau der Herrschaft
Jäskendorf — Herr auf Jäskendorf, Landhotmeister im Kgr. Preus-
sen, Erb-Amts- Hauptmann zu Gilgenburg, Mitglied des k. preuss.
Herrenhauses auf Lebenszeit, verm. 1819 mit Wilhelmine v. Tippeis-
kirch, geb. 1797. — Von den Söhnen aus dieser Ehe ist Graf Conrad,
geb. 1820, Herr der R.G. Schönberg und Grossherzogswalde unweit
Rosenberg, k. preuss. Premier-Lieut. in der Landwehr, und verm. mit
Agnes, Grf. v. Kanitz, geb. 1826 u. Graf Albrecht, geb. 1821, ist Herr
auf Gross-Simnau, k. Pr.Premierlieut. i. d. Landwehr und verm. mit
Agnes y. Konbeim«
Oauh€y II. 8. 285—289. — Dienemanm, 8. 166. 170. 336 d. 368. — Freih. v. Krohne, T.
S. 292—295. — Jacohi; 1800, II. S. 203-206. — N. Geneal. u. Suats-Handbuch WlA. I. 8.
553—559. - FirU, Urspr. d. Adeln in den Ostteeprov. 8. 144. — N. Pr. A. L 1. 8. S7ii. II.
M. 168—171 : aach nach «. Klaproth , 8. 385. 425. 433 u. 478. König, biogr. Lexic. aller Hel-
den, 8. 41*2 ff. etc. — Deutsche Orafeith. d. Gegenw. I. 8.232—235. — Freih. t. Ledtbur, I.
8. 220 u. 221 u. III. S. 251. — Gem-hl. Ta«chenb. d. Grafl. Hiliiser, 1R59. 8. 266-271. und
hiator. Uandb. «u demsxlben, 8. 210. — W.-B. der durchlaucht. Welt, N. 8.132. — 8u|.pl. nu
8i«bin. W.-B. I. 7. — , W.-B. d. preusa. Monarch. I. 38. — ». Hffntr. preus». Adel, Tab. 8. u.
8. 7 u. meklenb. Adel, S. 8. — Uluatrirte deut«che Adels-Rolle, I. 25. Nr. 6u. 8. 149 u. 150.
^ ÜDk f. B. n MatiiBgeii, Matientung. Altes tiroler Adelsgeschlecht,
eines Stammes mit den Fink v. Auerberg, s. den betreffenden Artikel,
S. 253, in Bayern und Kärnten , so wie mit den Fink v. Finkcnsteiii.
— Das Geschlecht nannte sich urkundlicl\. zuferst: Vincarii, gehörte
dem Lande an der Etsch an und schied sich in die Linien zu Katzen-
zung und zu Tablat. Erstere ging 1390 mit Heinrich F. zu K., Letz-
tere bald darauf>iQit Jacob F. zu Tablat und mit diesem der ganze
Stamm aus.
Qr. r. HrandU, P. II. 8. 57. — Gauhe, 11. 8. 285. — e. Ue/ner, Stammb. I. 8. 365.
Unke. Dänisches Adelsgeschlecht, in welches der Adel durch
Diplom vom l. Mai 1674 ftlr Thomas Finke, k. dän. Assessor u. für
den Bruder desselben, Johann Finke, gekommen war.
L«xic. ovcr adel. Famil. i. Danra. I. 8. 151. — Freih. v. d. K*e$eheck. 8. 129.
. ÜDke T. HnkenthaL Galizischer Adelsstand. Diplom von 1805
für Benjamin Finke, Banq^uier uild Gutsbesitzer zu Lubin, wegen Be-
förderung des österreichischen Commerzes, mit dem Prädicate: v.
Finkenthal — nicht Finkenstein wie v. Hellbach, l. S. 362, fälsch-
lich sagt.
liegerU «. Mühl/eM, 8. 182.
nnkena«) s. Weiss v. Finken au.
üiiker T. Eifhhaisen. Ein früher in Scliwaben vorgekommenes,
später ausgegangenes , nur dem Namen und Wappen nach bekanntes
Adelsgeschlecht.
Freih. v. Krohne, I. 8. 295. — Siebinacher , III. UH. - Spener, Histor. Insig. I. Cap.
8. 8. 104. .
ilnsiiig; P^Miiig. Altes, oberbajerisches Geschlecht aus dem gleich-
namigen Stammhause im Gerichte Ebersberg, eines Stammes u. Wap-
— 257 —
peas (in Silber zwei an einander gestellte, auswärtsgekehrte, schwane
Wlddersbömer) mit denen v. Widerspach, welche Letztere, nachWi-
gol Hond, erat om 1450 den Namen Finsing fallen Hessen. — Das
Geschlecht kommt urkundlich zuerst um 1050 mitWolftregil y.F. Tor.
- Wigul a$md, III. 8. 771. — M«MiiinienU boic. VI. 8. 33.
ÜMiigcr f. nMiag. Altbayerisches Adelsgeschlecht, dem Wap-
pen Bach (im Schilde ein mit drei Rosen belegter Querbalken) ganz
Terscbieden von der im vorstehenden Artikel aufgeführten Familie.
Hans Finsinger zu Finsing steht in der bayer/ Landtafel von 1470.
. 9. Bifmer, SUmmbueky L 8. 3ß5.
JlMt^, riMter aaf l'rfahra. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom
vom 5. Sept. 1815 für Georg Joseph Finster, Herrn des Kitterguts
' Urfnhrn im Landgerichte Kosenheim (erworben durch Vermählung
mit einer £rbtochter der Familie v. Kern) und Hallamts- Verwalter
in Salzburg und vom 7. Sept. 1817 für Franz Xaver Finster, I^ch-
niiDgs-Commissair bei der k. bayer. General-Zoll- und Maut-Direc-
tion und Besitzer des Gutes Urfahrn.
9. Umg, 8. 8S& ■. Suppl«». 8. 97 u. 98. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 38. — v. Hafner,
bayer. Adel, Tab. 8« o. 8. 76.
Hntcrwaliier T. Hnsterwalii^ Ute a. iitter. Erbländ.-östcrr. Rit-
terstand. Dipfom von 1729 für Matthias Benedict Finsterwalder, Oes-
terreichischen Hofraths-Secretair, mit dem Prädicate: £dler v. Fin-
sterwald.
Megerie 9. Mükt/rld, Kr;(iiiz.-Bd. S. 139. - Snppl. su Siebm. W.-B., XII. »1.
FUretchy v. IftMM, Uk. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1781 für Matthaeus Fioreschy, Bürgermeister zu Neumarkt iu
Tirol, mit dem Prädicate; Edler v. Weinfeld.
^ Meg^le 9, JtfäAZ/WW, Brtsäox.Bd. 8. 2^3
Ifriui PreikcrrcB und Ürafea t. ilaakcaMc-lIrcks, s. Bd. L S. 463.
Eine der ältesten und angesehensten kur- und lieiländisclicn Adels-
familien, welche die Güter B&chhof, Dannenthal, Groesen, Kalven,
Handeln, Kühlen, Normhausen, Ockten, Rudbahren, Santcn, Gr. und
Kl. Schcteii, Suschendorff, Wixtrand etc. an sich brachte. — Berthold
Virike erscheint 1325 mit mehreren anderen Rittern als Bevollmäch-
tigter bei dem Könige Christoph H. von Dänemark und Heinrich
V. Fircks kommt 1344 unter der esthländischen Ritterschaft vor. —
Das Geschlecht zählt zu denjenigen, welche nach der russischen' Be-
sitzergreifung Curlands von der neuen Hegierang als freiherrlich
anerkannt wurden und auch die Krone Preussen hat 18. Jan. 1844
den nach Preussen gekommenen Zweig der Familie in den alten Stan-
des Vorrechten bestätigt. Diesen preussischen Zweig stiftete Freih.
Hans Ulrich aus dem Hause Groesen, einer Nebenlinie des numihu-
senschen Majorats. Derselbe trat während des 7jährigen Krieges
als Hauptmann in k. preuss. Dienste und erwarb nach dem Hubertus-
bnrger Frieden die Güter Horndorf und Volkstaedt in der Grafschaft
Mansfeld. Von seinem Sohne, dem 1816 verstorbenen FreihdVrn
Ernst Wilhelm, k. preuss. Kammerh., verm. mit Henriette v. Klüx,
stammt das jetzige Haupt der preussischen Linie: Freih. Wilhelm,
Mu^fcAi^. f»«M«^. Adel»-Lex- IH. 17
— 258 —
geb. 1794. k. preuss. Generalmajor zur Disposition, vermählt in er-
ster Ehe 1820 mit Ordalle Prinzessin von Schönaich-Carolatb, gest.
1837 und in zweiter 1840 mit Ernestine v. Rabe, geb.- 1802. Aus der
ersten Ehe entsprossten, neben einer Tochter, Freiin Alma, geb.
1822, verm. 1851 mit Heinrich Fürsten zu Carolath-Beuthen, k.
preuss. Generallieut. und Ober-Jllgermeister a. D. zwei Söhne, Freih.
Heinrich, geb. 1821, Herr auf Alt-Görzig, k. preuss. Lieutenant a.
D., verm. mit Agnes Grf. v. Bredow a. d. H. Klessen, gest. 1854, aus
welcher Ehe ein Sohn stammt, Arthur, geb. 1854 und Clotar Graf
V. Blank ensee-Fircks, geb. 1824, s. oben, aus der zweiten Ehe aber
lebt ein Sohn, Graf Wilhelm, geb. 1840. — In Kur- und Liefland
blflht in zahlreichen Sprossen der Stamm jetzt in acht Häasern und
«war: zu Waldegahlen, frjlher zu Nogalen; zu Nurmhusen; zu Les-*
ten; zu Nigranden und Rudden, früher zu Nurmhusen -Kalwen; zu
Wandsen und Xeraten; zu Samiten; zu Stradzen und Hayden und zu
Rodbaren und Dubnalken. Den gesammten neueren Personalbestand
dieser acht Häuser ergiebt das geneal. Taschenb. d. freih. Häuser.
■ 9. Firck», Ursprung des Adels in den Ostseeprovint. Kusslands, 8. 136. — N.- Pr. A.-L.
II. 8. 171. — Freifi. v. Ledebur, I. S. 221 «. HF. S. 251 u. 2.V3. — Ueneal. Taschenb. d. Iwh.
Hioser, 1857. 8. 188 u. 189 und 1859 8. li»6-193. — SieSniacher, 111. 168 und V. 157. ~
Neimbt, carlind. W. - B. ~ Dort, Allgem. W.-B. I. 8. 36 a. S. 37. — v. He/ner, preuss.
Adel, Tab. 52 und S. 43.
ünniaK; Crafen. Reichs- und erbländ.-österrcich. Graifenstand.
Reichsgrafen-Diplom von 1728 für Franz Alphons Georg Freiherr
V. Firmian, k. k. w. Geh. Rath etc. und erbländ.-österr. Grafen-Di-
plom von 1749 füi die vier Söhne desselben: Leopold Freih. v. F.,
Bischof zu Seccau und bevollmächt. Coadjutor des Bisthums Trient ;
Vigil Freih. v. F., Bischof zu Lavant, Franz Lactanz Freih. v. F., k.
k. Geh. Rath, Kämm, und Oberst- Hofmeister des Erzbischofs zu Salz-
burg und Carl Freih. v. F., k. k. Kämm, und Reichs-Hofrath und zwar
wegen alt-ritterlichen und freiherrlichen Herkommens. — Das Haus
Firmian ist ein altes, tiroler, oberösterreichisches und salzbnrger
Adelsgeschlecht, welches, der Sage nach, in einer sehr frühen Zeit,
Aber welche in Bezug auf einzelne Familien gewiss sichere Nachrich-
ten fehlen, mit anderen Patriciern aus Rom nach Tirol gekommen,
das Schloss Firmian in Trient erbaut und nach demselben sich ge-
nannt haben soll. Georg v. Firmian war 1442 und Nicolaus v. F.
1490 Landes-Hauptraänn an der Etsch. 1497 kam in die Familie der
Panner- und 1526 der Freiherrnstand, wobei das Geschlecht zu dem
Ersten auf den tirolischen Hof- und Landtagen erhoben wurde, auch
erhielt die Familie 1578 das Erbmarschallamt des Bisthums Trient.
— Franz Freih. v. F. war in der zweiten Hälfte des 1 7. Jahrb. Stadt-
kauptmann zu Triest und Oberst eines Infanterie- Regiments. Von
den Söhnen desselben war Leopold Anton Eleutherius, gest. 1744,
paarst Fttrstbischof zu Lavant, dann zu Seccau und zuletzt Erzbischof
BO Salzborg, Franz Anton Georg aber, gest. 1748, k. k. Geh. Rath etc.,
▼erm. mit Barbara Elisabeth Grf, v. Thun und Hohenstein, gest. 1760,
krAchte, s. oben, den Reichsgrafenstand in die Familie und die vier
Söhne desselben, die oben genannten Gebrüder Leopold, Vigil, Franz
Lactanz und Carl, erhielten 1749 auch den erbländ -österr. Grafen-
— 259 —
stand. — Was noch das Staminschloss der Familie anlangt, so wnrde
früher angenommen, dass dasselbe durch Rauf 1473 an den Erzherzog
Sigmund zu Oesterreich übergegangen sei und den Namen ^gismnnd-
cron erhalten habe. v. Hefner erklärt neuerlich diese-Angabe für
falsch und giebt an, dass das jetzt dem Könige Ludwig, von Bayern
zustehende Schloss Sigmundskron bei Salzburg im 17. Jahrh. von dem
Erzbischofe Sigmund v. FiHnian zu Salzburg erbaut worden sei und
dass auf dieses Schloss der bei Erhebung der Familie in den Gra-
fenstand in das Wappen gekommene Mittelschild (in Silber auf
einem rothen, an den Eck§n mit gleichfarbigen Quasten gezierten
Kissen eine goldene Krone) sich beziehe. — Den Stamm hat dauernd
Graf Franz Lactanz, s. oben gest. 1786, fortgesetzt. Aus' der Ehe
desselben mit Maximiliane Grf. v. Lodron, gest. 1793, entspross un-
ter anderen Söhnen Graf Ernst (I.)< gest. .1789, k. k. Kämm, und
Reichshofrath , welcher sich 1783 mit Josepha v. Sellenbach ver-
mählte, aus welcher Ehe zwei Söhne, Graf Ernst (II.) und Graf Leo-
pold-stammten. Graf Ernst (IL), geb. 1784, vermählte sich 1812 mit
Josepha V. Miorini^ gest. 1841, aus welcher Ehe, neben drei Töch-
tern, zwei Söhne entsprossten : Graf Ernst (IIL), geb. 1814, Herr
der Msgorats-Herrschaften Leopoldskron und Mistelbach, Herr zu
Kronmetz und Meggel, Landstand in Tirol und Ober-Oesterreich und
Graf Carl, geb. 1815, k. k. Kreis-Commissair zu Trient, verm. 1851
mit Maria Murmann, aus.welcher Ehe eine Tochter, Anna Mafia, geb.
1852 und ein Sohn, Virgil, geb. 1853, leben. — Graf Leopold, gest.
1839, hatte sich 1810 mit Johanna v. Stesenelli vermählt und aus die-
ser Ehe stammen vier Söhne; Graf Leopold (IL), geb. 1811, Herr
zu Kronmetz und Meggel, Herr und Landstand in Tirol; Graf Johann,
geb. 1816, k. k. Adjuuct des gemischten Bezirksamts zu Tione in Ti-
rol; Graf Ludwig, geb. 1819, k. k. Hauptmann in d. A., verm. 1849
mit Adele v. Piotrowski-Junosza,' geb. 1831, aus welcher Ehe drei
Töchter und ein Sohn, Ludwig, geb. 1852, stammen und Graf Pius,
geb. 1824, k. k Kreis-Commissair in Siebenbürgen, verm. 1856 mit
Emma Horvath-Petricevi6 v. Szeplak, geb. 1834.
BucHini, IL S. 117—119. — Oraf v. Bramiis, P. II. — Oauhe, I. 8. 532 u. 533 — «.
Lang, 8. 25 u. 2ß. — Megerle r. Mühlfeld, 8. 17 o. 18. — Allgem. goneal. u. »Uaishandb.
18i4. S. 5.14-559. — Deutsche Grkfeuh. der Gegenwart, T. 8. 235-287. — Qeneal. Taschenb.
d. gräfl. Häuser, 1S59. 8. 272 u. 273 u. histor. Haadb. su demselben, 8. 213. — Sitbrnachtr^
H. 37: Herren v. F. — Suppl. xn 8iebm. W. - B. X. 1 : Fürstb. t. F. — W.-Ä d. Königr.
Havcrn, l. 37 u. r. W6lckern, Abth. II. : Fr. v. F. — r. Htfner, bayer. Adel, Tab. 4. 8.10.
iroier Adel, Tab." 6. 8. 6 u. RrgSnx -Bd. 8. 6.
> Pirahalifr ?. Ebertteia. (Schild geviert: 1 von Blau und Gold der
Länge nach getheilt, mit einem vorwärts gekehrten Löwen von ^-
wechselten Farben, welcher in jeder Vorderpranke drei Haferhalme
hält; 2 und 3 in Silber auf einem rothen Dreiberge ein rechtsgekehr-
ter, schwarzer Eberkopf und 4 in Blau eine goldene Garbe). Reichs-
adelsstand. Diplom von 1755 fttr Johann Bernhard Firnhaber, Sena-
tor und gewesenen Bürgermeister der freien Reichsstadt Frankfurt
a. M., mit dem Prädicate: v. Eberstein. — Derselbe, ein Sohn des
aus Wertheim gebürtigen Johann Christian Firijhaber, welcher sich
167b in Frankfurt a. M. ansässig gemacht, kam als Senator in den
17*
— 260 —
R^th und bekleidete 1734 und 1743 das jüngere Btlrgermeister-Amt
Der Stamm blühte fort, bis derselbe 1849 mit dem kurhess. Kam-
merherrn. Jobann Conrad Firnhaber v. Eberstein ausging, doch hatte
durch grossh. hessisches Diplom vom 14. April 1826 Georg Chris-
tian Rudolph Jordis -anf dem Neohofe bei Leihgestern in der Nähe
von Giessen, einziger Sohn des geh. Legationsrathes Jordis, die Be-
fagniss erhalten, den Adel nnd Namen un# das Wappen seines Oheims,
des kinderlosen eben genannten Karomerherrü Johann Conrad F.
V. E. auf der Schmitte bei Giessen führen zu dürfen. Der Adoptirte
ist später^ nach 1849, ohne männliche Nachkommen gestorben.
Handscbriftl. Notiscn. — N. Oencal. Handb. 1777. 8. 202 u. 203 u. Nachtrag, IJ. S 14.^.
— Freih. v,.Ledebur^ III. 8. 252. — Fraukfurter Wappencalender v. 175<>. u. 1757. - 8uppl.
KU Siebni. W.-B. X. 13. — *. Hffner, hess. A^el, Tab. 6 und 8. 8 und demselben frankfurter
Adel. — Knetckke, IV. 8. 123.
üsdibaeh^ Vkpach. (Schild geviert mit Mittelschilde. Im blauen
Mittelschilde drei übereinander schwimmende ti3che. 1 in danias-
cirtcm Roth ein damascirter,^ silberner Balken ; 2 und 3 in Gold ein
an die Theilungslinie angeschlossener, halber, gekrönter, schwArzer
Adler und 4 in Blau ein geharnischter Arm, welcher in der Faust ein
durch einen Tfirkenkopf gestochenes Seh wert schwingt). Pfalz7Neuen-
burgisches Aclelsgeschlecht, aus welchem Franz Carl v. Vispach um
1700 die Hofmark Etterzbausen unweit des Marktes Laber in der
Oberpfalz, besass und Hector v. F., Hctr auf Schmidtmühlen, Pils-
heim, Vilswört und Ffinfaichen 1707 auf dem Landtage zu Amberg
erschien. Später ist der Stamm erloschen.
Frgik. r. ReUaeh^ histor.-topogr. Beachreibuug des Herzogth. Neuburg, 1780. S. 172. —
aMmacker. III. 187.
Hßdibach^ s. Fischer v. Fischbach.
Hschbeck, nschbeckf, Vkchberk, Visbeke (in Roth oder Blau, auch
in Gold ein quergelegtef, gekrümmter Fisch). Ein urkundlich im 13.
bis 15. Jahrb. im Mindenschen, Schauenburgischen, Diepholzischen
und Hoyaischen mehrfach vorkommendes Adelsgeschlecht, welches
wohl zu Anfange des 17. Jahrb. erloschen ist. Im Hoyaischen war
die Familie 1472 mit Liebenau und Holzhausen, mit letzterem Gute
. auch noch 1516, so wie mit Stolzenau 1595 begütert und im Min-
denschen besass Jobst v. Yischbeck 1578 den Nienhof bei Schlüssel-
bürg. — Siebmacher, V. 195 giebt das gleiche Wappen einer schwei-
zerischen^Familie, welche er Vischbach schreibt.
Freih. v. Ledebur, HI. 8. 59: Vischbeck» eto. — 9. Meding, f. 8. 155: Fischbeeke.
fischbeck^ Vischpeckh (im Schilde ein, einen Fisch haltender
Löwe). Altbayerisches Adelsgeschlecht, welches auf Losenstein sass
and nach diesem Sitze sich auch schrieb. Die Güter und das Wappen
desselben gingen um 1550 auf die v. Peuscher über.
•. Htfntr, SUmmbQch I. 8. 866.
Hschbtra (in Silber ein mit Kopf und Schwanz niederwärts ge-
krümmter, schwarzer Fisch. Auf dem Helme drei silberne Straussen-
federn, über welchen das Schildesbild liegt). Altes hessisches Adels-
geschlecht, welches zum Fuldaischen Lehnshofe gehörte und aus wel-
chem ein Zweig auch nach Franken gekommen sein soll, wogegen die
. — 261 —
Heraldik nichts einwenden kann, da Siebmacher -II. 80, unter dem
fränkischen Adel mit dem Namen Fischborn ein ähnliches Wappen
giebt: in Silber ein schräglinks gelegter, den Rücken krümmender,
schwarzer Fisch und auf dem Helme ein grünender Baum, über dessen
Stamm .ein den Kopf links kehrender Fisch mit gebogenem Rücken
quergelegt ist. Dagegen ist wohl ein anderes fränkisches Geschlecht
dieses Namens, nach Siebmacher, I. 106: in Roth ein silberner Wolf
und auf' dem Helme ein geschlossener, rother Adlecsflug, ein Ge-
schlecht anderen Stammes.
Schannat^ S. 83. — Siebmaeker, V. 137.
HscheB^ ffhth, ffhke, H^cher (Schild der Länge nach getheilt:
rechts in Silber drei über einander gelegte, die Spitzen links keh-
rende, goldene Pfeile und über denselben ein goldener Stern u. links
in Blau zwei goldene Sterne über einander und über dem oberen der- 1
selben «nit einem silbernen Halbmonde mit Gesicht belegt). Altes,
pommernsches Adelsgeschlecht, eines Stammes und Wappens mit der
alten Familie v.,Zancke,Zancken, welches Micrael als „ein Geschlecht
der Freien'* aufführt und welches Brüggemann, der dasselbe zu dem
Adel des Landes Lauenburg zählt, nicht Fischen, sondern Fischer
nennt. Der Stamm, welcher schon 1639 Trzebiatkow im Laaenburg*
ßütowschen inne hatte, hat fortgeblüht u. August u. Franz v. Fischer
besassen in neuester Zeit das genannte Gut mit Zemmen.
Micrael, 8, 484 und 547. — Oauh; U. 8. 289. — N. Fr. A.-L. H. 8. 171 and 172. ~
Fr€ih. 9. Ledebur, I. 8. 221. und in. 8. 253. — Sitbmachtr, III. 159. — v. Medina , III.
nscheabach^ s. Hallaz y. Fischenbach.
MsehfBich. Altes Adelsgeschlecht in der Eifel aus dem ffleichna-
migen Stanimhause im Landkreise Cöln. — Cuno v. F. wurae imAn-
fange des 14. Jahrh. von Cur-Cöln mit Fischenich belehnt und Ad&m
V. F. im 15. Jahrh. vom Herzoge Gerhard zu Jülich mit einem Hause
zu Dollendorf. Von einem jüngeren Bruder Adams v. F., Reinhard
V. F. stammte aus det Ehe mit Eva v. Brandscheid nur eine Tochter.
Der Mannsstarom erlosch mit Adams Sohne, Hermann und die Erb-
tochter, Margaretha, vermählte sich mit Winand v. Broil.
N. Pr. A.-L. ri. 8. 172. - Fahne, I. 8. 97 a. II. 8. 47.
> Hsrher^ i^eiherrea. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von
1766 für Elias Fischer, k. k. Oberstlieutenant des Wied'schen In-
fant.-Reg.
MegerU v. Mühlfeld, 8. 49.
nschf r^ Freiherr. (Schild quergetheilt : oben in Schwarz auf der
Theilungslinic ein goldener, leopärdirter Löwe und unten in Roth ein
auf dem im Schildesfusse befindlichen Wasser schwimmender Fluss-
barbe). Freiherrnstand des Königreichs Sachsen. Diplom vom 27.
Jan. 1816 für Hans Ludwig Valerian Fischer, k. sächs. Kreishaupt-
mann des erzgebirgischen Kreises. Derselbe ist später als k. sächs.
Obersteuerdirector gestorben, ohne den Stamm fortgesetzt zu haben.
W.-B. d. Sachs. Sunton, II. 22. — Kneachke, IL. 8. 151 und 153.
^ rischer^ Ritter «biI Sdle. Reichs- und erb]änd.-österr. RittersUnd.
— 262 —
Diplom V. 1726 -für Johann Leonhard Fischer, nieder-österr. Land-
scbafts- Obereinnehmeramts -Verwalter, mit* dem Prädicate : Edler v.
Mtgtrle v. Mühlfeld, S. 109.
Hscher^ Ritter. Böhmischer alter Ritterstand. Diplom, v. 1702
fftr Christoph Leopold v. Fischer, k. k. Hofagenteu.
MtgerU v. l/üAi/^td.Ergäus.-Bd. 8. 139.
-Hscheri Rittet. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1767
fftr Christoph Leopold Fischer, k. k. Grenadier-Hauptmann. — Alois
Ritter v. Fischer war neuerlich Hauptmann in der k; k. Monturs-
Branche. -
Megerle c. Mühl/eld, Ergins.-Bd. 8. 139.
Hseher^ s. Fischen, S. 261.
Fischer^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 8. Apr.
1847 für Leopold bischer, k. k. Platzobersten zu Komorn, mit dem
Prädicate: Edler v. Derselbe wurde in neuester Zeit unter ^en uö-
angesteUten k. k. Generalmajors aufgeftlhrt.
Handseh r. Notis. | ' .
Fischer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1812 fürFer-
dinand Aloys Fischer, Magistratsrath zu Grätz. Dieses einfache,
TOn Megerle v. Mtthlfeld klar und deutlich aufgeführte Diplom gab
anter einziger Berufung auf letztgenannten Schriftsteller y. Hellbach,
L S. 364, wie folgt: „ Fischer v. Endelau. Der Magistratsrath Fer-
dinand und Aloys F. zu Grätz, wurde 1812 geadelt." In Folge dieser
Angabe wurde neuerlich gedruckt: Fischer v. Endelau. Der Magi-
stratsrath Ferdinand F. und sein Sohn, Aloys F. zu Gratz,^ wurden
1812 geadelt, -r- Es ist doch wahrlich nicht zu viel verlangt., wenn
man fordert, dass neue compilatorische Werke auf die ursprünglichen
Quellen zurückgehen.
Megerle v. Mühl/eld, S. 183.
Fischer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1819 für Ig-
naz Rösler, Stahlwaaren-Fabrikanten zu Nixdorf in Böhmen und für
dea Neffen desselben, Joseph Emanuel Fischer. S. Fischer v. Rösler-
Btamm.
Megerle r. Mühl/eld, 8. 250 u. 251.
Fischer (Schild der Länge nach von Blau und Gold getheilt, mit
zwei Wallfischen von gewechselten Farben und zwischen denselben
ein aufgerichteter Schiffsanker). Böhmischer Adelsstand. Diplom vom
22. Aug. 1607 für Peter Fischer auf Kroschwitz bei Schweiduitz. —
Derselbe, ohne männliche Nachkommen gest. 1614, war ein Bruder
des 1616 verstorbenen Tobias Fischer, auf Kroschwitz, Doctor derMe-
dicin, welcher Annales Silesiae und Stammtafeln der schlesischenFür-
sten herausgab u. auch in dem Rufe eines guten Dichters staitd.
Sinapius, II. 8. 623. — Gauhe, II. S. 289. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 221.
Fischer. In Preussen anerkannter Adelsstand. Anerkennungsdi-
plom vom 14. Jan. 1789 für Daniel Leberecht v. Fischer, k. preuss.
Domainenrath in Halberstadt.
•. Hellbach, I. 8. 369. — N. Pr. A. -L. II. 8. 172 u. ITI. 8. 8. — Freih. v. Ledebur, I.
8. »1.
.— 268 —
fiacher (in Blau ein schrägrechts fliessender , silberner Strom,
in welchem über einander drei Fische von natürlicher Farbe nach
oben schwimmen und welcher von zwei golden^ Bienen beseitet ist).
Preussischer Adelsstand. Diplom vom 18. Oct. 1786 für Carl Ben-
jamin Fischer, k. prenss. Kriegsrath n. Herrn auf Tschistey im Gab-
rauer Kreise, Reg. -Bez. Breslau u. vom 8. März 1804 mit dem glei-
chen Wappen für die Gebrüder Gustav Emanuel David Fischer, Lieu-
tenant in der oberschlesischen Füsiliergarde und Adolph Ferdinand
Maximilian Fischer, Lieutenant der 2. Füselierbrigade. Letzterer
starb 1811 als Stabscapitain des 5. k. pr. Inf.-Regim.
r. Hellbachy I. 8. 142 u. 143. - N. Pr. A.-L. II, 8. 172 u. 173,111. 8. 2. u. h u. V. 8.
156. — Freih. v. Ledebur , I. S. 221. — W.-B. d. preusa. Monarch. III. 18. — Äntiok^g,
Iir. 8. Hl u. 142.
Hscher (in Blau auf grünem Boden eine rechtsgekehrte, weis§e
Taube). Reichsadelsstand. Kursächsisches Reichsvicariat^diplom v.
22. Juni 1792 ftir Johann Gottfried Fischer, Inhaber einer Leinwand-
grossohandlung in Lauban. Der Familie, welcher die Güter Oberlipda
und Steinkirch unweit Lauban zustanden, ist 16. Jul. 1852 mit Sa-
lomo Gotthelf v. Fischer wieder erloschen.
Baadschr. Notis. — fYeih. r. Ledebur, I. 8. 221. — Turof, I. 188. ~ W. B. der sieht.
Staaten, VI. 26. - Kneschke, Hl. 8. 142.^
üscher (Schild quergetheilt: oben in Roth ein schrägrechter, sil-
berner Balken, mit drei goldenen Sternen nach einander belegt und
unten in Blau zwei , mit den Köpfen sich zugewendete , mit einem
nach oben geschlungenen Bande vereinigte Fische). Reichsadelsstand.
Kurpfälzisches Reichs -Vicariatsdiplom vom 24. Juli 17^ für den
kurpfalzbayerischen Hofrath Fischer, Donaten des Malteser-Ordens .
und Secretair des Fürsten v. Bretzenbeim. — Der Sohn desselben,
Heinrich Carl Joseph v. Fischer, geb. 1782, k. bayer. Arcbitect und
Professor der bildenden Künste und Mitglied der Academie der
Wissenschaften, wurde in die Adelsmatrikel des Kgr: Bayern einge-
tragen.
r. Lang, Supplement, 8. 98. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 39. — v. Ife/ner, bayer. Adel.
Tab. 86. u. 8. 76.
Ilscher f. Aalliach. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1838 für Joseph Fischer, k. k. Rittmeister, mit dem Prädicate: v.
Aalbach.
Handschr. Notii.
Mscher ?. Adelswerth. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
1811 für Andreas Fischer, k. k. Feldstabsarzt, mit dem Prädicate: v.
Adelswertb. Der Stamm wurde fortgesetzt. Wilhelm Fiscjier v. Adels-
werth, k. k. Major, war 1856 Militair- und Stadtcommandant zu
Zengg.
Mtgerle v. Mühlfeld, Ergani.-Bd. 8. 284. — MiliUir-Schemat. 1856. 8. 109.
üscher f. DietiÜarg. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1817 für Joseph Fischer, k. k. Lieutenant des Temeswarer Grarni-
sons-Artillerie-Districts, mit dem Prädicate: v. Dietzburg.
Meg«ru'v, Mühl/eld, Ergänx.-Bd. 8.284. .
Fischer v. Ehreiflus« Erhlftnd. -österr. Adelsstand. Diplom tob
— 264 — .
1791 für Franz Fischer, k. k. Major bei Johann Gr. Palffy-Infant.,
mit d^m Prädicate: v. Ehrenfluss.
MegerU v. Mühl/eld, Erganx.-Bd. 8. 284.
Hseher ?. EhreBstr««^ l^eiherrfB. Erbländ.-österr. Freiherrn-
stand. Diplom v. 1771 för Franz Fischer v. Ehrenstrom, k. k. Haupt-
mann bei Gr. Königsegg-Infant. Derselbe hatte 1770 mit dem Prä-
dicate: V. Ehrenstrom den'erbländisch-österr. Adelsstand erhalten.
"Megerle r. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 56. u. S. 284.
Macher ?• Eiehberg. Erbländ.-österr. Adelsstand mit dem Prädi-
cate: V. Eichberg. — Carl Fischer v. Eichberg steht als Lieutenant
im 29. k. k. Infant.-Kegimente.
MUitairHchemat. 1856 u. ff.
Mscher t. EailelaB^ s. Fischer (Magistratsrath zu Grätz).S. 262.
' llschfr f. Erlaehj freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand.
Diplom von 1731 für Joseph Emanuel Fischer v. P^rlach, k. k. Hof-
arjchitecten.
kegerle v. Uühl/etd'S. 41).
Fischer ?. Fe Idsee. Erbländ. - österr. Adelsstand mit dem Prädi-
cate: V. Feldsee. — Carl Fischer v. Feldsee steht als Oberlieut. im
28. k. k. Inf.-Regira.
Milit -Scbeinat..lg56 u. ff.
üscher ?. Fischcrbach. Böhmischer Adelsstand. Diplom v. 1703
für Johann Adam Fischer, Gutsbesitzer in Schlesien, mit dem Prädi-
cate: V. Fischerbach (Fischbach).
8inapiu*,M. S. 628. — Gauhe, II. 8. 289. — Megerle v. Mühlfeld, Brg&ni.-Bd. 8. 284.
N. Pr. A.-L. W. 8. 172. — Frh. r. Ledebur, I. 8. 221.
Ilscher v. Hscherberg. Reichsadelsstand. Diplom von 1734 für
Johann Fischer, nieder-österr. Landschafts-Buchhalter mit dem Prä-
dicate: V. Fischerberg.
Megerle r. Mühlfeld, Urgäiix.-Rd. 8. 1»84.
Hschcr T. ilenbach^ Edle and Ritter (Schild geviert mit silbernem
Mittelschilde, in welchem in einem schrägrechts fliessendeo Bache
ein Hecht nach oben schwimmt. 1 und 4 in Roth ein aufwachsender
^Mann in goldener Kleidung etc., welcher in der Linken einen Hecht
aufwärts hält und 2 und 3 in Blau ein goldgeharnischter Arm, in der
Faust eine Streitkolbe haltend). Kurpfillzischer Adels - und Ritter-
stand. 'Diplom vom 14. Apr. 1796 für Franz Anton Edlen Fischer
V. Flembach, Beider Rechte Licentiaten, kurpfälz. Hofgerichts-Advo-
caten, päpstl., kais. und kurpfälz. Landesregier.-Notar, fürstbischöfl.
Regensburg, jind Freising. Hofrath, kais. Hofpfalzgrafen und Admini-
^ strator zu Michelfeld in der Oberpfalz und zwar unter Aufhebung des
frOhern Geschlechtsnamens und mit dem Prädicate: Edler v. Flem-
bach, des H. R. R. Ritter. Derselbe war 7. Febr. 1795 von Maximi-
lian Wunibald Grafen^zd Zeyl-Waldburg, in Kraft der demselben zu-
stehenden grossen Comitive, mit dem Befugniss , sich: Edler Fischer
V. Flembach zu schreiben, in den Adelsstand versetzt worden. Aus
seiner Ehe mit einer geborenen- Steuber entsprossten drei Söhne:
Clemens Anton, geb. 1787, k. bayer. £reis- Anwalt in Amberg, Maxi-
— 265 —
milian li^^naz, geb. 1792, k. bayer. Lieutcn. u. Johann Friedrich fDie-
terich) geb. 1795, welche später, unter dem Namen; v. Flembach,
Ritter, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen wurden.
- V. Lang, S. 336 — Tyrog, I. 251 und Siebenkee», l. 8. 318 und 3i9. — W.-B. des Kgi^
Bayern, V. 41. - -r. Hefner, bayer. Adol, Tab. 87. u. 8. 77.
Vkcher r. üranifelil. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1774 für Johann Fischer, k. k. Rittmeister beitjr. Serbellioni-Cui-
rass., mit dem Prädicate: v. Kranzfeld.
Meierte r. Mü»l/eUt, S. 284.
Hscher t. Rieselbach ^ Ritter. Ritterstand der Königreiche Gali-
zien und Lodomiricn. Diplom vom 20. Juli 1782 für die Gebrüder
Johann Franz Fischer, k. k. Rath und Hofcommissair in Tabakge-
fällsachen u. für den Bruder desselben, Adalbert Fischer, galizischen
Tabaksgefälls-Canzlei-Ingrossiston, mit dem Prädicate: v. Rieselbach.
linpold, I. 8. 330-338. — Meyerle c. Mühlfeld, 8. 10i>. — Knetchke, II. 8. 152 u. 153,
üsfher f. RoslrrstaMM^ Edle. Erbländ. -österr. Adelsstand. Di-'
pjom von 1819 für Joseph Emanuel Fischer, Director der Stahl waa-
renfaA-ik zu Nixdorf in Böhmen, mit dem Prädicate: Edler v. Rösle^-
starom.
Megerle v. MühlfelH, Ergftna.-Bd. 8. 284.
Fhfhcr f, See» Krbländ.- österr. Adelsstand. Diplom von 1810.
für Joseph Fischer, k. k. Obersten bei, Gr. Kolowrat- Infanterie, mit
dem Prädicate: v. See. Der Stamm hat fortgeblüht. ,In neuester Zeit
standen in der k. k Armee August und Hugo F. v.^. als Oberlieu-
tenants und Richard F. v. S. als üuterlieutenant.
Megerle v. Mühlfehi, 8. 183. '
Fischer T. Streitenan. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1797*
für Severin Fischer, Landmünzprobirer in Galizien, mit dem Prädi-
cate : V.. Streitenau.
Megerle ». Mü Alfeld, 8. 18a.
üscher ?. Tiefensec. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1820 für Johann Fischer, k. k. Obersten, mit dem Prädicate v. Tie-
fensee.
Megerle r. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 284.
Ilscher t. Treuenfeid^ Treaeifelil. Ein zu dem preussischen Adel
gehörendes (leschlecht* Ein v. F.-T. war 1851 k. preu'ss. Appella-
tion sge rieh tsrath zu Naumburg a. d. Saale und ein Anderer Oberför-
ster zu Pütt, auch stehen Sprossen des Stammes in der kön. preuss.
Armee.
Frh. V. Ledebur, I. 8. 221 u. 922.
üscher t. Weilierstbal^ Weuliersthai. Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1812 für Bernhard Fischer k. k. pens. Hauptmann, mit
dem Prädicate: v. Weukersthal. Die Familie gehört jetzt zu dem
württembergischen Adel.
Megerle v. Mühlfeld, S. 183. — 9. Hefner, wiirttcmb. Adel, Tab. 19 u. 8. 15.
üscher ?. WellealiorM. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1858 für Carl Fischer, k. k. Feldkriegscommissair, mit dem Prädi-
cate: V. Wellenborn.
Angsk. Allgem. Z«ituiig 1858.
' — 26« —
lischer, Ritter ?. Weiler (Schild geyiert: 1 und 4 in Roth über
silbernen Wellen ein querliegender, mit dem Kopfe rechts gewende-
ter , silberner „Bärschling/' über dessen Rücken ein fünfstrahliger,
goldener Stern schwebt und 2 und 3 in ßlau ein goldenes, mit dem
Mundstücke links gewendetes Posthorn). Reichsritterstand. Diplom
vom 8. Mai 1680 für Beatns Fischer, Berner Pätcicier, Secretair des
grossen Rathes der Stadt Bern, Errichter der Posten in der Schweiz
etc., mit dem Prädicate: v. Weyler. — Die Familie, aus welcher der
Diplomsempfänger stammte, gehört schon seit länger als 5üO Jahren
zu den Patriciern Berns unä derselbe, gest. 1698 war Herr zu Ry-
chenbach und sass 1695 im kleinen Rathe zu Bern. Von ihm stammte
Samuel F. Ritter v. W., gest. 1720, *1 710 Mitglied des grossen Rathes
und von diesem Rudolph Friedrich F., Ritter v. W. , gest.'1781, im
grossen Ratlie 1760 und Zeugherr 1761. Von Letzterem entspross
Carl F., Ritter v. W., gest. 1821, welcher sich aus dem grossen Rathe
1816 zurückzog und von diesem Friedrich Albrecht F., Ritter v. W.,
gest. 1837, im grossen Rathe 1803, Gutsbesitzer im Eichb^^g bei
Bern und Ober -Amtmann auf Burgdorf 1824. Des Letzteren Sohn
ist Carl Ferdinand F. Ritter V. W., geb. 1796, Gutsbesitzer im Eich-
berg .und 1825 im grossen Rathe und sein Sohn Carl Albrecht Fer-
dinand F. Ritter v. Weyler, geb. 1821 ist k. k. Lieutenant im Gr.
Thun-Hohenstein 29. Inf.-Regira.
Handschr. Notizen.
Fischer f. Wildensee^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
für Johann Fischer, k. k. Capitainlieutenant, mit dem Prädicate: Ed-
ler y. Wildensee.
Haudschriftl. Notiz.
lischer f. Wilhelnsbach. Erbländ. - österr, Adelsstand mit dem
Pl-Micate: v. Wilhelmsbach. Ludwig Fischer v. Wilhelmsbach" kommt
in letzter Zeit als k. k. Major vor.
Militair-Schcniat. d. dsterr. Knisertb.
Hscherbachj s. Fischer v. Fischerbacli, S. 264.
nsehern (in Blau drei-gebogen über einander gelegte Fische und
in der Mitte derselben eine Kugel). Reichsadelsstand. Diplom von
1708 für die nachgelassenen Kinder des kais.' Kanzlers Johann Jobst
Fischer, mit dem Namen V.Fischern. Die Familie, welche ursprünglich
aus England stammen soll, kommt bereits 1574 in Hessen vor u. wurde
im 1 7. u. 1 8 . Jahrb. in den thüringischen Fürstenthümern begütert : Grae-
fenrode war 1690, Frankeuheim 1701 u. Ebertshaasen, Liebenstein u.
Wenigsschwan 1769 in der Hand des Geschlechts. — Der Stamm, über
welchen sich besonders Hörschelmann verbreitet, hat fortgeblüht n.
aus demselben ist Carl August Friedrich Adolph v. Fischern, Doctor
der Rechte, hci;zogl. sächs. meiningeuscher Geh.-Rath, Präsident des
Appellationsgerichts zu Hildburghausen etc. hervorgegangen.
H6r»chelmann, Sammlung laveriissiger 8Umm- und Ahnentafeln, B. 19 und desselben ge-
neal. Adelshistorio I. 8.147-151. -- N. Geneal. Handb. 1777 8. 2W und 1778. 8. 266 u. 267.
— Freih. r. Ledebur, I. 8. 22« u. III. 8. 252. — Tprof, I. 188.— p. H«fner, Sachs. Adel
Tab. 28. u. 8, 26 u. »chwarzb. Adel, 8. 58.
fbehheim^ Bitter, Reichsritterstand. Karbayerisches Reichs-Yi-
— 267 —
cariatsdiplom vom 24. Sept. 1745 für Martia v. Fiscliheim, knrbaye-
rischen Iloffourier. Derselbe, welcher früher, 1739, den Adel erhal-
ten, pflanzte den Stamm fort u. zwei Enkel desselben, die Gebrüder,
Carl Ludwig Ritter v. F., «eb. 1770, fürstl. wallerstein- und fup^ger-
scher Consulent und Franz Carl Ritter v. F., geb. 1778, k. bayer.
quitt. Hauptmann, wurden in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern ein-
getragen.
8. Lan;/. S. 335. — W-B. d.Kgr. Bayern. V. 39. - r. //-/»*r, bayor. Ad.*l, Tab. «6 u S. 76
üsfhler f. Treyberg, tirafen. Orafenstand des Königr. Sachsen.
Diplom vom Juli 1817 für Franz Xaver Fischler Freiherrn v. Treu-
herg, Herrn auf Holzen, Abmannshofen , Druisheim, Heretsried und
Osterbach, herz, sachs. Coburg. Geh.-Rath etc. etc. Derselbe, gest.
1835, früher Erzieher des Erbprinzen Carl Anton zu Hohenzollern-
Sigmaringen, vermählte sich später mit der Schwester des Fürsten
Anton zu Hohenzullern-Sigmaringen ^ Grf. Crescentia, geb. 1766 und
erhielt 1810 den Freiherrnstand mit dem Prädicate: v. Treuberg.
Aus seiner Ehe entspross ein einziger Sohn, welcher sich um 1843
mit einer Prinzessin v. Goya, Tochter des Kaisers Don Pedro v. Bra-
silien, welche in München erzogen wurde, vermählte und sich in Bay-
ern sesshaft machte.
Handschriftliche Notix. — W.-B. de» Kgr. Bayern, XI. 5. — v. Hefner, bayer. Adel, Tab.
4 u. 8. 10. und Ergänx.-Bd. 8. 6.
üschpeckh, flschp^eek (in Schwarz auf einem silbernen, an den
Ecken rftit ebenfalls silbernen Quasten besetzten Polster ein goldenes
Hecken, in welchem ein Fisch von natürlicher Farbe liegt). Ein in
Oesterreich ob und unter der Enns begütert gewesenes Ritterstands-
gcsbhlecht, welches aus Bayern gestammt haben soll, wo allerdings
ein altes Adelsgeschlecht Fischbeck, Vischpeckh, s. den betreffenden
Artikel S. 260 vorkam, doch führte dasselbe ein anderes Wappen. —
Urkundlich erscheint in Oesterreich zuerst Lorenz Tischpöckh 1342
als Pfleger zu Werffenstein. Georg Fischpeckh empfing um 1411 ei- -
nige regensburgische Lehen und sein Sohn , Leonhard Fischpöckli,
Herr zu Vorchdorf und Seebarn, tritt in Urkunden noch 1461 auf.
Von dem Sohne des Letzteren, Bernhard F., stammten drei Söhne,
Leopold, Christoph und Bernhard der Jüngere. Letztere Beide waren
1.534 und Bernhard d. J. noch 1550 mit dem Schlosse und GuteOber-
Seebarn begütert. Mit diesem Bernhard d. J. ging in Niederösterreich
der Stamm aus.
Wisjigritt, III. 8. 49 u. 50.
^ fisenne. Altes französisches Adelsgeschlecht , dessen Adel 1701
erneuert worden ist. Der Familie standen früher die Herrsfebalten
Fisenne, Oppagne, Rianive und Soiron in den Ardennen zii.*^1845
lebte ein k. preuss. Appellations-Gerichtsrath v. F. in Cöln, mehrere
Sprossen des Stammes wohnten in Cöln und einige standen in der k'.
preuss. Armee. — In die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz
wurden, laut Eingabe d. d. Aachen 20. Juni 1829, Ludwig Anton und
Peter v. Fisenne, mit Ludwig. Carl, August, Hubert und Ferdinand v.
Fisenne in die Classe der Edelleute unter Nr. 21 eingetragen.
N. Pr. A.-L. II. 8. 173. — Frh. v. Ledebur, I. 8. 222. — W.-B. d. preuss. Rheinprovlui.
I. Tab. 35. Nr. 70. a. 8. 86.
— 268 —
ntigeralil. Altes, ursprünglich irländisches Adelsgeschlecht,
welches in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. in dasAnspach-ßayreu-
thische kam, wo 1791 noch Nicolaas v. Fitzgerald als markgräfl. An-
spa<;h-bayr. Geh.-Rath lebte.
Tijroff, I. 16 und Siebenkees, I. 8. 361 u. 36^.
ntiner ?. ütienburg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1737
für Joseph Wenzel Fitzner, Apotheker in Prag, mit dem Prädicate : v.
fltzenburg.
Megerle v. Mühlfeld, Erg&nz.-Bd. 8. 284.
Nach (Schild fünfmal von Schwarz u. Silber quergestreift, oder
in Schwarz zwei silberne Querbalken). Ritterliches Stadtgeschlecht
in Cölu, längst ausgegangen. Dem Wappen nach stand dasselbe mit
dem im nachstehenden Artikel besprochenen Stamme in Verbindung.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 222.
nach V. Schwartienlierg (Schild von Schwarz und Gold fünfmal
quergestreift, also in Schwarz zwei goldene Querbalken, oder : Schild
fünfmal von Gold und Schwarz mit gewechselten Tincturen querge-
theilt). Altes, rheiuländisches Adelsgeschlecht, als dessen Ahnherr
Wilkelm Flach v. Schwart^enberg,. Ritter, welcher um 1209 lebte, ge-
nannt wird. Von den Nachkommen desselben gelangten mehrere im
Efzstifte Mainz zu hoheji geistlichen Würden. Der Stamm blühte
vom 16. Jahrh. bis in den Anfang des 17. Jahrh. hinein und^die Ge-
brüder Eberhard Philipps (dessen Sohn, Philipps, 1594 als Heermei-
ster des Johanniter-Ordens starb u. welcher wohl 3. Sept.. 1610 den
Stamm schloss), Philipps Adam und Hans Jörg F. v. S., kais. Rath u.
Ober-Amtmann zu Hanau und der Vetter derselben, Philipps Wolf F.
V. S., welche vor und um letztgenannte Zeit lebten, waren die Letz-
ten des Stammes, welchen Schahnat auch als zum fuldaischen Lehns-
hofe gehörig aufführt. Schannat, welcher die Familie: Flach v. Swart-
zenburg schreibt, nimmt für die hessische Linie den von Gold und
Schwarz mit gewechselten Tincturen fünfmal quergetheilten Schild
an, welchen Biebmacher dem rheiuländischeu Stamme beilegt. Hum-
bracht giebt für denselben in Schwarz 2wei goldene Balken an , wel-
chq Siebmacher der hessischen Linie zuschreibt.
" Hambracht, S. 101. — Sohadnaty 8. 81. — Gauh«, \. 8. 13S3 u. 13S4. - Freih. v. Lede-
bur, [. S. 2'i2. - Siebmacher, 1.125: Die PlHclinii v. »chwartzeaberi;, Kbuiuläudiseli u. 13S:
Die Flachon, Hessisch. — p. Meding, I. S. 156 uud 157.
FlacheBfeMj Vreilierreii (Schild geviert mit Mittel schilde und in
den^ßel^ ein Adler, l and 4 ein Hirsch und 2 und 3 ein Löwe).
Erbl&il^sterr. Freiherrnstand. Diplom von 1739 für Lorenz Chri-
stoph ""y, Flachenfeld, Lftnd- u. Hofrechts -Beisitzer in Krain. Der-
selbe stammte aus einem Adelsgeschlechte, welches in der Person
des Johann Andreas v. F. 1682 in die krainer Landstandschaft ge-
langt war und sein Enkel, Freih. Carl, k. k. Oberjst und Commandeur
des Cnirass -Reg. Fürst Moritz v. Liechtenstein, wurde im Octob. 1813
Generalfeldwachtmeister, fiel aber , ehe er seiner neuen Bestimmung
zugegangen, in der Schlacht bei Hanau.
Megerle v. Mühl/eld, Brgans.-Bd. S. 56. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 173.
— 269 —
Flache«fflil^ s. Flacht v.^Flacheufeld.
rUcksberg^ flachsberger^ Vliushberger.' Ein aus Tirol nach Oester-
reich gekommeues Adelsgescblecht, aus welchem Engelbrecht Flachs-
berger 1461 des Herzogs Sigismund in Tirol Hofdiener war. Chri-
stoph Flachsbcrger, auch v. Flachsberg genannt, gest. 1521, kaufte
bald nach 1508 das Schloss und die Herrschaft St. Margarethen am
Moos in Niederösterreich und die Söhne desselben, Achatz, Heinrich
und Christoph d. J., besassen 1534 gemeinschaftlich die genannte
Besitzung, Achatz Flachberger v. Flachsberg lebtcr noch 1552 und
später ging mit Magaretha, Tochter Christophs ?. Flachsberg des
Aelteren, welche mit Georg Niemitz vermählt war und bereits 1551
St Margarethen inne hatte, der Name des Geschlechts aus.
Wiuyritt, III. 8. 50 u. 51.
nacbsbiailer. Ein in Ostpreussen vorgekommenes Adelsgeschleeht,
aus welchem' Johann v. JPlachsbinder, genannt Dantiscus, 27»(
1548 als Bischof von Ermland starb.
Freih. 9. Ledebur,\\U,S. 2lt2.
üacbslaBilj ilachslaaileii^ nackslanilt, HaalaBil^ Freiherren. Altqs,
elsassisches u. schweizerisches Adelsgeschlecht, weiches Im 17. Jahrh-
hunderte auch nach Schlesien kam. Werner v. Flaxland blieb 1386 bei
Sempach und Hanns v. F., Ritter, war 1454 Bürgermeister zu Basel.
Hans Jacob y. Flachsland und Thürmenau, Herr auf Golschwitz und
Hibersdorf unweit Falkeuberg in Schlesien, starb 1658 als fOrstl.lieg-
nitzischer Hofmarschall. — Muria Johanna Magdalena Freiin v. Flachs-
landen war von 1774 — 1781 Fürstin und Aebtissrn zu Andlau im
Niederelskss und Johann Baptist Anton Freih. v. Flachslanden, geb.
1749, wurde als k. bayer. Geh.- Kalh und Johanniter- Ordens Gross-
Bally in Neuburg in die Adelsmatrikel des Königreichs Bayern in der
Classe der Freiherren eingetragen. Mit demselben ist , so viel be-
kannt, 1825 der alte Stamm erloschen.
Sinapius, II. 8. 6^4 — Oauhe, 41. S. 289 u. i90. ~ t». Hattstein, II. 8. 101. 103 lO*.»««».
17-i. Anhang. 8. .11 u. III. 8. 422. Anhang. 8. 45 und 60. — Biedermann, Canton Ottenwald.
Tab. 141. — V Lang, 8. VJ'2. — N. Pr. A.-L. V. 8. 1.S6. - Freih. r. Ledehur, I. S. »22. '-
SiehmachPT, I. 197: v. Flachslandt, ScbweiifVlsch. - Suppl. lu Siebin. W.-B. VII. 23. — Xy-
rog I, 1«6 u. Siebenkeen, I. S. 3«2. — W.-B. d. JCgr. Bayern, II. 96 u. r. Wölckern. khlh.i.
I'iacht ?. flachf ttfeld , Ritter. Böhmischer Kitterstaiid. Diplom
von 4. Jan. 1715 für Johann Joachim Flacht v. Flachenfeld, Kaufmann
zu Breslau. Derselbe, gest. 1718, war Herr auf Oldern und k. k. Com-
merzienrath, hatte 1706 mit dem Prädicate : v. Flachenfeld den Adel
erhaltden.
Megerlf v. Mühlfeld, Ergänc.-Bd. 8. 140 und 185. -* Freihi 9. Ledehur, I. S.222.
Flad. Ein ursprünglich aus der Rheinpfalz stammendes, in Bay-
ern blühendes Adelsgeschlecht, dessen Adel durch Besitzthum u. ein
älteres agnatisches Diplom nachgewiesen ist. — Carl Anton v. Flad
kommt bereits 1767 als kurbayerischer Truchsess vor. In die Adels-
matrikel des Königreichs Bayern wurden eingetragen: die Gebrüder
Carl Joseph v. F., geb. 1758, k. bayer. Conservator im Statistisch-
topograph. Bureau in München und Friedrich v. Flad, geb. 1772, k.
bayer. Major, so wie der Vetter derselben, Philipp Joseph V. Flad,
geb. 1778, k. bayer. Legationsrath in München.
r. Lang. 8. 336.— W.-B. d. Kgr. Bayeru, V. 48. •*. irf^^r. bayer. Adel,.Tab. 86 u. 8.77.
— 270 —
riade, riade t. Ehrenschild^ Ritter (Schild geviert: 1 in Roth drei,
2 u. 1, weisse Rosen; 2 und 3 in Gold ein einwärts gekehrter, blauer
Löwe und 4 in Roth drei übers Kreuz gelegte Hellebarde.) mit golde-
nen Schäften), Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 11. Juli 1685
für Gottfried Georg Joseph Flade, Bürgermeister zu Hirschb.erg in
Schlesien.
Zelter, M»'rkwürdijik<?iten der Stadt Hirschüt-rg. I. S. 191. — Sinapiu», 11. S. 607. —
r. HeUbach, I S. 366. — N. Pr. A.-L. U. 8. 112. — Durst, Allgem. W.-B. I. «. 12 u. \\\.
. naden und Asche^rg (in Roth zwei halbe, weisse Räder und da-
zwischen eine weisse Lilie) s. Ascheburg, v. Fladen und Aschenburg,
Bd. L S. 122, so wie den Artikel: Bressler auch Ritter u. tirafen^ Bd.
IL S 61 u. 62.
Hader^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1797 für
bj^us Flader, k. k. Hofmobilien- Magazins- Verwalter, wegen
IlMger Dienstleistung, mit dem Prädicate : Edler v.
Mfgerle v. MühlfeUU 8. 183.
fladnitz^ Flädnitz. Altes, stciermärkisches Adelsgeschlecbt, wel-
ches urkundlich schon^ 1328 vorkam, 1514 mit dem Prädicate: v.
Schlanning den Freiherrnstand erhielt u., mit Friedrich Freih. F. v. S.
1550 erloschen ist. Güter und .Wappen: in Schwarz ein goldener
Querbalken, erbten die Herren v. Gleisbach. Das Wappen zeigt der
Mittelschild der Grafen v. Gleissbach.
Schtnuts, I. K. .374. — SieOmacher, Ml. 77.
Hadung. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1780 für
Peter Ferdinand Fladung, Verwalter der Bancal- Admini^trations-
Hauptcasse in Kärnten.
LeupoUl, I. 2. S. 383. — MegerU t. Müh(feld, S. 183.
fladuiigen (im Schilde ein der Rübe ähnliches Erdgewächs). Hes-
sisches Adelsgeschlecht, welches zum fuldaischen Lehnshofe gehörte.
Dasselbe ist wohl mit Caspar v. Fladungen 1463 erloschen, da in
diesem Jahre die fuldaischen Lehne des Stammes an die v. Narbe
kamen.
Sehannat, 8. 83. — r. Meding, III. 8. 179 u. 180.
Fladungen. Fränkisches, dem Rittercanton Rhön-Werni einver-
leibt gewesenes Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stamm-
hause, dem im Würzburgischen liegenden Städtchen und Amte Fla-
dungen. Heinrich von Fladungen kommt schon 1303 vor und Hans
V. F. schloss 1514 den Mannsstamm.
Biedermann, Rhöa-Werra, Tab. 388.
Hagingk. Adelsstand des Königreichs Preussen. Diplom vom
16. Apr. 1740 für Gerhard Flagingk aus der Grafschaft Lingen. Alle
weitere Nachrichten über die Familie fehlen.
V. HeUbach. I. S. 366. — N. Pr. A.-L. I. 8. 39 u. V. 8. 157. — Frh. c. Ledebur, \. 8.
777. — W.-B. d. Preusjj. Monarch. 111.18.
Flaniberg^ riannberg, Prenner Edle t. flaniberg^ Ritter. Erbländ.-
österr. Ritterstand. Diplom von 1702 für Georg Simon Prenner,
niederösterr. Landschafts-Grenzzahlmeistcr, mit dem Prädicate : Ed-
ler V. Flamberg. — Der Diplomsempfänger stammte aus dem österr.
— 271 —
Geschlechte: Prenner, und behielt den ursprünglichen Namen bei,
doch hat Wissgrill den Stamnn mit dem Namen Flamberg aufgeführt
und so mag derselbe auch hier seinen Platz finden. Georg Simon Pren-
ner Edler v. Flamberg war in erster Ehe vermählt mit Catharina Pit-
terer und in zweiter viit Theresia v. Kolb, gest.- 1778, aus welcher
letzteren Ehe nur Töchter entsprossten, von welchen Maria Rosamil
Ferdinand Freih. v. d. Mark , k. k. Hofrathe etc. vermählt war. —
Aus der ersten Ehe stammten Franz Joseph P. Edler v. F., k. k. Haupt-
mann, welcher das Schloss und Gut Praunsperg in Niederösterreich
kaufte und 1723 als Landesmitglied unter, die neuen Geschlechter
des Ritterstandes aufgenommen wurde. Aus seiner zweiten Ehe mit
Josepha Puffhüber entspross ein Sohn, Joseph P. Edler v. F., dessen
Tochter aus der Ehe mit N. Lichtmanegger, Anna Maria, sich mit
Franz Grafen v. Walsegg vermählte. Dieselbe war die Letzte ihrßs
Namens.
WißtgriU, III. 8. 51 u. 52. — Megert« v. Mühlfeld, 8. 137 und 138 : Prcnnor Edler t. F.
nmifig. Steiermärkisches, von 1168 bis 1460 vorgekommenes
Adel^eschlecht.
Schtnutz^ I. S. 937.
naMiBj^. Altes, cölner Stadtgeschlecht, welches von Fahne er-
wähnt wird.
Fahne, I. S. 106.
Planio. Ein zu den görzer Patriziern gehörendes Geschlecht.
V. Hefner, görtor Adel, Tab. 25 u. .S. 27.
llaMM^ Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1701 für
Christoph Maximilian Flamm.
liegtrle e. Mühlfeld. Erg&nz.-B. 8. 140.
nanni ? . FlanMeek. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1518 für Andre Flamm ans Sterzingen a, d.Eisek, mit dem Prädicate:
V. Flamme'ck und der Erlaubniss, den ihm zustehenden Edelsitz Flam-
meck nennen zu dürfen. Der Stamm wurde fortgesetzt bis Georg
Flamm v. Flammeck denselben bald nach 1606 schloss.
9. Hefner, aoMgest. tirol. Adel. Tab. 3.
naMMershein. Altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht, aus dem
gleichnamigen Stammschlosse im jetzigen Kr. Rheinbach, Reg. -Bez.
Cöln. — Johann v. Flammersheim kommt 1381 als Vasall der Dy-
nasten V. Blankenheim vor, während die Burg Flammersheim schon
1358 den v. Reimersheim zustand, welche mit derselben von dem
Herzoge Wilhelm zu Jünch belehnt worden waren. Später kam diese
Burg durch Vermählung an die Krümmel v. Eynatten, dann an die
Freiherren v. Palland und durch weitere Erbtöchter an die v. Quadt,
V. Dailwig-Lichtenfels, v. Vincke u. v. d. Schulenburg-Wolfsburg.
N. Pr. A.-L. II. S. 173.
naidrin. Altes, französisches Adelsgeschlecht, aus welchem Pe-
trus Flandrinus aus der Diöces Viviers, gest. 1381, Cardinal war und
auf Befehl des Papstes Gregor XI. die Schriften des Raymnnd Ne-
ophytus näher untersuchte. — Die Familie soll schon in früher Zeit
. — 272 —
nach Schlesien gekommen und bereits 1138 mit Rattern im Breslau-
ischen begütert gewesen sein. Michael v. F., welcher noch 1624 lebte,
war in Schlesien angesessen, der gleichnamige Sohn desselben war
Herr auf Klein- und Gross -Bresa, Nieflfke und Garawenze im Bres-
lauischen und die Familie besass noch 1720 K[ein-Muritzch im Oels-
nischen. Später ist der Stamm ausgegangen.
Sinajtiua, U.S. 624. — ./JcA<?r, Comp. Gelehrten-Lexlc. 8. 973. — Gauhe. II. S. 2H0. -
Freih. r. Leäehur, I.S. 222.
flanss^ rianSj nam. Altes, brandenburgisches Adelsgeschlecht,
welches ursprünglich aus Thüringen stammen und in alten Urkunden
dil3ges Landes unter dem Namen : v. Orlamünde vorkommen soll'. —
Angeli setzt dasselbe schon nach 926 in die Marken, doch iät der
Stamm, aus welchem von Pfefünger B^rthold Flans 1101 als Abt zu
St. Michaelis in Lüneburg genannt wird, erst aus dem 14. Jahrhun-
dert näher bekannt: bereits 1344 stand demselben im Brandenbur-
gischen Baumgarten unweit Ruppin und 1345 Schora im jetzigen
Kr. Jerichow L, Provinz Sachsen, zu. — Hans v. F. lebte am Hofe
des Herzogs Wilhelm zu Sachsen und zog mit demselben 1461 ins
gelobte Land; Georg Flans kommt 1*507 als „Marschalk" n. Dietrich
F. 1509 als Oberst -Hofmeister des Kurfürsten Joachim I. Nestor zu
Brandenburg vor; 1511 nennt Letzterer den crbarn und lieben ge-
treuen Bartolt Flansen, seinen Kammerdiener; Conrad F. war 1563
im Gefolge des Kurfürsten Joachim IL bei der Kaiserwahl zu Frank-
furt; Hanns Flanss, Hauptmann zu Belitz und erbgesessen zu Witt-
brietzen und Christoph Flannss, Ritter, treten' urkundlich 15f)7 auf;
Henntg v. F., gest. 1630,. war kurbrandenburgischer Oberschenk und
Adam Christoph v. F. a. d. H. Wittbrietzen, gest. 1748, stieg in der
k. preuss. Armee bis zum Generalfeldmarschall. Derselbe war mit
Amalie Charlotte v. Kalkstein vermählt u. sein Bruder, Henning Eh-
renreich V. F., war Herr auf Gr. und Kl. Zieten etc. Von Letzterem
stammte Curt Friedrich v. F., gest. 1 763 als k. preuss. Generalmajor
und Chef eines Dragoner-Regiments. Derselbe war i^it einer v. Frie-
deborn vermählt und hinterliess drei Söhne. — Den im Laufe der
Zeit mehrfach wechselnden Güterbesitz der Familie in den Profvinzen
Brandenburg und Sachsen, im .Rheinlande und in Ostpreussen hat
Freih. v. Ledebur sehr genau zusammengestellt. — In der zweiten
Hälfte des 18. Jahrh. kam das Geschlecht auch in das Reussische u.
ein Sprosse desselben war, so viel bekannt, renss-plauenscher Canz-
1er zu Gera, wo der Stamm fortblühte. — Im Anfange dieses Jahrh. kam
jh Preussen der Major v. F. vor, welcher noch 1805 Gouverneur des
Hofpageninstituts zu Berlin war, doch scheint nach dieser Zeit das
Geschlecht nicht mehr gliederreich gewesen zu sein, so dass man
schon das -Ausgehen desselben annahm. Doch hat derselbe fortge-
blüht: ein v. Flans studirte 1851 in Breslau und M. v. Flanss, geb.
1839 zu Breslau, studirt gegenwärtig auf der Universität Leipzig.
Angeli, mark. Chronik, 8. 39. — Pffffinger, I. 8. 33H. — Sinapiiu, II. 8. 624 u. «25. —
Oauhe, I. 8. 5S3 uod 534. — Codex branaeiib. XIII. 8. 1H5. IIH flf. — N. Pr A, - L. If. 8.
1~3. und 174 u. V. 8. l,«»?. - Freih. t. Ledehur, I. 8. 222 «nd '22:i und 111. 8. 252. — Sieb-
maeher. I. 171: Die Fla»is, Sarlisl^ch. — Dienemann, R. 16!*. Nr. 14 u. 8. 182. — v. Meding,
I. 8. 157 u. 158. - W.-H. d. sächsljii'hen 8taiiteii, VII. 3«.— r. lUfner. sSchB.Ad«-!. Tab. 38
und 8. >i6.
— 273 — •
fitathtmhtr^tr, s. Fl achsberj,'er, !S. 269.
naschke, Haschky,« Flaschki. Altes, ursprünglich böhmisches
Adelsgeschlecht, welches aus dem Prachimer Kreise nach Schlesien
kam und im Münsterbergischen und Liegnitzischen begütert wurde,
auch soll sich ein Zweig nach Sachsen gewendet und bei Meisson an-
gekauft haben. — Smilo Flaschka v. Richemburg wird 1401 als ober-
ster MOnzmeister des Königr. Böhmen genannt; Matthias Flaschka
kaufte 1656 von der Familie v. Sebottendorf das Rittergut Ober--Ku-
nern unweit Mflnsterberg und Johann v. Flaschka war 1686 k. Kam-
roerrrath in Schlesien.
Balbini, Mw. Bobem. Lib. \. Der. 2. — /{«(/W, Selitfuiw. Prag. 8. 15rt (179). — Sinapiu»,
II. 8. «25. — Üauhe, II. 8. 2l»0. — N. Pr. A.-L. VI, 8. aS. — Frrik. v. Ltdfhur, 1. S. «3.
naschaer ?• Ithkerg (Schild der Länge nach gctheilt: rechts in
Roth eine goldene Lyra und links in Silber ein zweihügeliger, bis
zum linken Schildesrande erhöhter, grüner Berg). Adelsstand des
Kgr. Sachsen. Diplom vom l.*).' Februar 1812 für Gotthelf Benjamin
Flaschner, Privatgelehrten zu Zittau, für seine Tochter, Caroline Ma-
riana F. und seinen Sohn , Friedrich August F., mit dem Prädicate :
V. Ruhberg. — Die Gemahlin des Diplomsempfängers stammte aus
dem alten schlesisch-sächs. Adelsgeschlechte v. Berge. — Friedrich
August F. V. R. kaufte sich später in der Lausitz an, starb aber ohne
den Stamm fortgesetzt zu haben.
DofMt, Allgem. W.-B. I. 8. 146 u. 147. — W.-B. d. sSch«. SUatOu. II. 59. — Kn^tckkt
U. 8. 153. — r. Hefnfr, sichs. Adel. Tab. 51 u. S. 45.
Flatow (in Schwarz ein mit Saiten bespanntes Griffbret einer
Laute, oder in Silber ein stehender, schwarzer Lautenhals, dessen
oberer, mit goldenen Wirbelu versehener Thcil links gekehrt ist).
Ein von der alten meklenburgischen Familie v. Flotow wohl zu unter-
scheidendes Adelsgeschlecht, welches in iler Neumark mit Rehtelde
im Kr. Soldin 1700 und noch 1730 und in Pommern mit Billerbeck
im Kr. Pyritz 17$8 begütert war. Micrael sagt: Fiatowen, Stettinisch,
Afterlehnsleute der Rammel v. Wüsterwitz.
Micrael, 8. 434. — tr«ih. v Ledtbur, I. 8. 223. — Siebmucher, III. 159. — r. M«ding,
111. 8. 180.
Hechtner. Böhmischer Adelsstand. Diplom v. 1729 für Franz
Ferdinand Flechtner, böhmischen £xpeditor und Taxator bei der
Appellationskummer zu Prag und für den Bruder desselben, Johann
Franz Flechtner, Secretair bei dem Tribunale iu Mähren.
U^gerU v. Mühlfeld, Brg&iis.-Bd. S. 285.
ileckh V. iciikh. Reichsadelsstand. Diplom von 1517 für Adolph
Fleckh, kais. Proviantmeister aus Schwaben, mit dem Prädicate: v.
Benkh. — Carl Fleckh war in Niederösterreich 1534 zu Himberg u.
Wilhelm Fleck v. Benkh mit Erdberg u. Wilhelmsdorf begütert. Se-
bastian Fleck V. Benkh war 1573 mit Barbara Wallowitz begütert.
Nach Friedeshaim ging dieses ritterliche Gesohlecht 1:>93 in Oester-
reich aus.
Wissgrill, lU. 8. 53.
^ rieckeiikihl, genannt KrgeL Altes , hessisches Adelsgeschlecht
Knetchkty DeaUcb. Adels-L«x. III. • 18
— 274 —
aus den unweit Marburg gelegenen Stamm- nnd Naroensbänsern, dem
Hofe Fleckenbühel und der Burg BQrgel mit^Zubehör. — Die ordent-
liche Stammreihe der Familie beginnt 1309 mit Conrad v. F. u. dem
Bruder desselben, Andreas und läuft, von Conrad absteigend, wie
Freih. v. Rrohne genau angiebt, durch das 15. bis in das 18. Jahrb.
fort. In letzterem starb 1722 Philipp Otto v. F. gen. B., verm. mit
Maria Christina v. Nordeck zur Rabenau. Aus dieser Ehe entspross
Georg Philipp v. F. gen. B. , gest. 1781., k. Reichskammer-Gericbts-
Assessor zu Wetzlar, verm. mit Anna Christine Elisabeth v. Franz,
ails welcher Ehe Johann Philipp Franz v. F. gen. B., gest. 1796, frtlher
k. Reichskammer -Gerichts -Assessor zu Wetzlar und später ftlrstl.
hessen-casselscher Staats -Minister und Präsident des Ober- Appell. -
Gerichts, stammte. Derselbe, verm. mit Henriette Freiin v. Gemmin-
gen zu Guttenberg, gest. 1852, war der Letzte seines Mannsstammes
Die einzige Tochter, Charlotte, vermählte sich mit dem hess. darm-
st&dtschen Jägermeister Wilhelm Adam v. Curti u. später als Wittwe
mit dem hess.-darmst. Capitain Christian August StQrtz.
Haudschriftl. Notiz, — Kuchenbecker, Annal. Has»., Coli. I. 8. 247. ~ Oauhe, I. 8: 634
n. 685. — Zedier, IX. S. U9l. — Freih. r. Krohn«, I. 8. '29S— 301. — Rommel, hessisch. Gesch.
II. S. 228. — Siebmacher, I. 138: ▼. P. gen. B., Hessisch.
'Ileckensteiii, Freiherren. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht,
welches später den Titel : Herren und Freiherren führte , aus dem
gleichnamigen, im Unter -Elsass im Wassgaue auf hohen Felsen ge-
legenen Stammschlosse. — Die ordentliche Stammreihe der Familie
beginnt Hübner mit Henrich v. F., welcher um 1255 lebte und durch
zwei Söhne, Rudolph und Heinrich (IL), der Stifter zweier Linien
wurde. Rudolph fing die ältere Linie, später zu Dagstuhl im Trier-
gehen (im jetzigen Kr. Merzig), an und sein Enkel, Heinrich (III.)
vermählte sich 1380 mit einer v. Raldingen, Erbin der Herrschaft
Dagstuhl. Zu den Enkeln des Letzteren gehörten die Gebrüder: Jo-
hann, von 1423 bis 1436 Bischof zu Basel und Heinrich (IV.) i des-
sen Enkel, Friedrich 1467 den Reichsfreiherrnstaf^ in die Familie
brachte. Die Nachkommenschaft des Freiherrn Friedrich blühte bis
1644 fort, in welchem Jahre Freih. Georg, nachdem er die Herrschaft
Dagstuhl an Kurtrier verkauft hatte, seine Linie schloss. — Die jün-
gere von Heinrich (II.) gestiftete Linie führte nur das adelige Prädi-
cat. Aus derselben lebte zu Anfange des 17. Jahrh. Friedrich v. F.,
fürstl. baden - durchlach*scher Geh. -Rath und Hofrichter. Von den
Söhnen desselben starb Georg Henrich 1658 als kurbayer. Oberst-
Wachtmeister nnd Friedrich Wolfgang, k. franz. Felumarschall, blieb
1674 im Kriege, Jacob aber setzte den Stamm fort, doch war im
Anfange des 18. Jahrh. der Sohn desselben, Friedrich Jacob, Herr
der Herrschaft Flecken stein mit Sultz zwischen Hagenau u. Weissen-
barg, der Einzige seines Stammes. — Soweit reichen Gauhe^s Nach-
richten. — V. Hellbach giebt die Linie zu Dagstuhl als jüngere, nennt
als ältere die Linie zu Möurs und sagt, dass dieselbe noch'blühe,
doch erwähnen neuere Werke das Fortblühen des Stammes nicht. —
Ganbe giebt noch an , dass in früherer Zeit mehrere dieses Stammes
.vorgekommen wären, welche wohl zu einer anderen, als der von ihm
r
— 27^ — ^^^
/J:
Dach Hübner erwähnten Linien gehört hätten. Zu denselben zählt
ein V. F., welcher 1276 den Bischof Friedrich zu Speyer, Schulden
halber, gefangen hielt, bis der Kaiser Rudolph v. Hftbsburg sich di-JS-
selben annahm; Johann v. F., von 1410 bis 1416 Bischof zu Worms
und Ludwig v. F., kurpfälz. Ober-Hof- Marschall, 1530 Oesaudtür auf
dem Reichstage zu Augsburg (auf welchem auch Friedrid» v, F, mit
dem Bischöfe zu Worms erschien) und 1532 auf dem Convente zu
Nürnberg.
ßucelini, II. Sect. 3. 8. 120 u. 121. — Imhof, Notit. Proc. J. R. Lib. 6. c. 4. — ». n-tm-
kenberg, eorop&isoher Herold, I. S. 610. — Hihntr, II. Tab. 476. — Gauke, !I. S. 290— 99S^
ZedUr, IX. 8. UW. — ©. HeUbaoh, T. 8. 367. — N. Pr. A.-L. VI. 8. 30. — Frei/t. ». Ltd«-
bur, I. 8. 223. >- Siebmacher, I. 198: ▼. Fleckensteiu, Elsasahch und VI. 9. Hi-rren v. F.
neekhanner T. Ajgtettei. Erbländisch-österr. Adelsstand. Di-
plom von 1855 fdr Emanuel Fleckhammer, k. k. Oberstlicutenaot
beim Greniecorps, mit dem Prädicate: v. Aystetten. Derselbe war be-
reits 1856 als k. k. Oberst dem Genie-Comite zugetheilt.
MiiiUlr-SchematUmus 1^55 u. 1856. 8.67.
fleckiiger aif lerreBWorth. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom
vom 13. Dec. 1818 für Aloys Fleckinger , vormals Grosshändler and
Banquier in München, Inhaber des Landguts tierrenwörth im Chiem-
see. Das genannte Gut ist neuerlich an den Grafen v. Hunoldstein ge-
kommen.
9. Lang, Sapplem. 8. 98. — W. - B. d. Kgr Bayern, V. 40. — v. Hefner bay«r. Adel,
Tab. 87 nud 8. 77.
Ileckidiilil^ yieckgchilil. Altes, längst ausgegangenes, bremoD-
sches Adelsgeschlecht, aus welchem die Gebrüder Johann, Märten n.
[iermann F. noch 1390 lebten.
Afuskarti, 8. 243. — v. Meding, Tl. 8. 171.
nchligei. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, d.esseo Stamm-
reihe Humbracht mit Berthold v. Flehingen um 1216 beginnt Von
den Urenkeln desselben führte Reinhard F. den Beinamen : Frey, Al-
brecht F.: Zcussenhäuser und Ulrich F.: Gibel. Letzterer wurde
1305 von einem yetter ermordet, worauf die Brüder als Uelmscbmock
ihres Schildes: (ip Schwarz fünf, 2. 1 und 2., silberne Kugeln) einen
sitzenden grauen Wolf annahmen, welcher ein weisses Lamm im
Rachen hält. Von Ulrieh's Bruder, Ludwig, stammte Marquard, gest.
1413 als Abt zu Herren-Alb, welche Würde auch Eberhard v. F. 40
Jähre von 1456 im Kloster Odenheim bekleidete. Derselbe war der
letzte Abt dieses Klosters. Von seinen Brüdern starb Ulrich v. F.
1499 als fürstl. württemb. Hofmeister. Dieser hatte das Stammgut'
Flehingen verloren, doch erhielt dasselbe sein älterer Sohn, Erph Ul-
rich, gest. 1542, kurpfälz. Hauptmann und württemb.. Obervoigt zu
Maulbrun , wieder. Der einzige Sohn des Letzteren , Ludwig Wolf,
starb 1600 als kurpfälzischer Hofgerichtsrath. Er hatte aus vier
Ehen 14 Kinder gehabt, doch schloss sein jüngster Sohn, Philipp
Ludjiig, nnvermählt den ganzen Stamm, nachdem seines Grossvaters
Bruder, Ulrich Wolf v. F., kurpfälz. Burggraf auf Starkenburg', Fauth
zu Bretten, Untermarschall, Reiter-Hauptmann des k. Kammergerichts
zu Speier, etc. 1553 seine Linie geendigt hatte.
Bueelini, 11. 8. 82. — ffumbracht, B. 83. — Oauhe, 1, S. 3084 u. 85. — Siebmacher
I. 118: V. F., 8ehwibiaeh.~ v. Meding, II. 8. 171 und 173.
18*
«f^ . _ 276 -
^ ^ nehiugi'Uj Wieckenberg ?. Plehiiigen. Ein in neaerer Zeit in Prens-
-siii vorgeküiTimenes Adelsgeschlecht, aus welchem ein Sprosse in
neuerer Zeit Hauptmann in der k. pr. Armee war.
bif>]üm. Jatirb, für den preuüs. 8Uat, 184S. R. 320.
^ Fiehfbbtin t. Kleeberg. Reichsadelsstand. Diplom vom 25. März
1639 für diu iu Frankfurt am Main ansässigen Gebrüder Fleischbein :
Caspar Philipp, Johann Philipp und Nicolaus und zwar: weil E. Ru-
dolph IL u. K. Ferdinand II. ihr altanererbtes, durch kaiserl. Wap-
• penbrief von 1530 erlangtes Wapl)eu ihrem 1627 verstorbenen Vet-
ter, Caspar Fleischbein, J. U. L.. Jurisconsultus, Pfalzgrafen u. k. k.,
so wie kurmainz. Hofrathe, durch Diplom vom 12. Jan. 1608 bestätigt
und verbessert, ihn auch in den Adelsstand erhoben hätten, sie aber,
da ei'^hne Leibeserben verstorben, seine nächsten Erben gewesen,
aber nicht in dem Diplome von 1608 begrififen wären — und Bestä-
tigungs- und Erneuerungsdiplora vom 23 November 1665 für den von
den genannten Gebrüdern allein noch lebenden Johann Philipp v. F.,
mit abermaliger Verbesserung des Wappens und mit dem Prädicate :
V. Kleeberg. — Das in Rede stehende Geschlecht stammte wahr-
scheinlich aus Babenhauseh, wo 1547 Hans Fleischberg lebte, wel-
cher später nach Frankfurt a. M. zog. — Die Nachkommenschaft des
Johann Philipp F. v. K. blühte fort und gehörte von 1621 bis 1824,
iu welchem Jahre der Stamm erloschvzu der altadcligen Gesellschaft
des Hauses Frauenstein zu Frankfurt a. M. und vQn 1755 mit einem
Gli^de, dem Johann Daniel F. v. E., auch zu der altadeligen Gan-
erbschaft des Hauses ^Iten-Limpurg in Frankfurt a. M.
N. Oeoeal. Haiidb. 1777 S. 204—206 u. 1773 S. 267 utid 263 und Nichtr.. II. 8. 145 uod
II. Nichtr, 8. 9. .— Siehmaeher, IV. 61 u. 311. — Kneschke, IV. 8. 126 uod 127.
Heischer t. Eiehenkraai^ Preiherrea. Erbländ.-österr. Freiherrn-
stand. Diplom von 1809 für Ferdinand Fleischer v. Eichenkranz, k.
k. Generai-Feldwachtmeistor. Derselbe war ein Sohn des k. k. pens.
General -Feldwachtmeisters Carl Fleischer, welche 1808 den erb
länd.-österr. Adelsstand mit dem Prädicate: v. p]ichenkranz erhal-
ten hatte.
Mef/erlf v. Mühlfeld, Ergänz -Bd. S. 56 und 8. 28?».— Kneschke. IV. 8. 178.
fleiseher T. KänpfinfeM. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1769 für Franz Joseph Fleischer, k. k. Oberlieutenant bei Carl
pr. Pälffy-Cuirassier, wegen 31 jähriger Dienstleistung, mit dem
Prädicate: v. Kämpfinfeld (Kempiimfeld) .und von ^770 für Melchior
Ignaz Fleischer, k. k. Hauptmann beiPrinz Sachsen-Coburg-Dragoner,
mit demselben Prädicate. — Die Diplorasempfänger waren nach Al-
lem Brüder. Der Stamm hat fortgeHüht und Franz Fleischer v.
Kämpfinfeld war in neuester Zeit k. k. Major im 10. Grenz-Infant.-
Regimente.
M«gerlt v. Mühl/eld, S. 183 u. RrgSiic.-R. S.'285. ^
lleisehess. Niederösterreichisches Rittergeschlecht, aus welchem
urkondlich zuerst 1277 Fridericus Miles dictus Fleischezz vorkommet.
Der Mannsstamm blühte bis in das 15. Jahrh. hinein, in welchem
Mathes Fleischess von Streit wiesen noch 1441 urkundlich auftritt.
— 277 —
Derselbe war wohl der letzte männliche Sprosse des GescbleeUtt,
denn 1455 empfing Jacob Schrott mit seiner ebeJicben Haasfrau, Ca*
tharina Fleischessin , vom K. Friedrldi III die Teste Streitwiee^n
zu Lehn.
WUngrill, III. 8. 53-.56.
nelsehhakel n lakeaaM. Erbländ.-östenr. Adelsstand. Dipkmi
von 1816 fQr Franz Fleischhakel , k. k. Agenten za Buchareat, ittit
dem Pr&dicate: v. Hakenan.
MtgerU ». Mühlfeld, S. 188.
, neischhaker. Erbländ.-österr. AdelssUnd. Emmerich v. Fleisch-
haker war 1856 Major im k. k. 37. Infant. -Regim.
M iiitair-8ch«ni. 1^56. 8. 369.
PleiscUiaMer. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 1. Aug. 1690
für Paul Fleischhauer.
9. HMback, I. 8. 36S.
PleischnaBB, heihcrrce. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1722 für Anselm Franz V. Fleischmann, k. k. Hofkriegsrath. Nach
Siebmacher, V. 100, kam ein schwäbisches Adelsgeschlecht dieses
Namens vor.
MegtrU v. Mühl/eld, 8. 49.
Fleissier t. Littiti. Reichs- Adelsstand. Diplom von 1729 für Franz
Paul Fleissner zu Prag, mit dem Prädicate: v. Littitz.
Megert« v. Mühlfeld, BrgiDs.-B. S. 9tf5.
PleiMBer v. Weslrewlti^ Ritter ■■il Freiherrei (Schild geviert: 1 a.
4 in Gold ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber schwar-
zer Adler und 2 und 3 in Roth ein goldener, nach unten geöffneter
Zirkel). — Reichs- Adel- und Reichs- und böhmischer Ritter- so wie
erbländ.-österr. Freiherrnstand. Adelsdiplom von 1739 für Joseph
Nicolaus Fleissner, mit dem Prädicate: v. Wostrowa; Reichsritter-
standsdiplom von 1734 und böhmisches Ritterstaudsdiplom .von 1741
für denselBen als Gutsbesitzer in Böhmen, so wie Freiherrndiplom
von 1818 für Ernst Fleissner Ritter v. Wostrowitz , Gutsbesitzer in
Böhmen u. vom 25. Nov. 1841 für Emanuel Fleissner Ritter v. Wo-
strowitz, k. k. peus. Major. — In der k. k. Armee standen in neuester
Zeit: Franz Freiherr Fleissner Ritter v. Wostrowitz, k. k. Oberst;
Julius Freih. Fleissner v. Wostrowitz, k. k. Rittm. 1. Gl. im 5. Uh-
lanen-Regim. und Eduard Freih. F. v. W., k. k. Rittm. 1. Ol. im 10.
Uhlanen-Regim.
M^gerU p, Mühlfeld, Ergäux.-Bd. 8. 56., 140 u. 285. — Sappl. sa Siebm. W.-B. VII. 18.
NeMMingi auch firafea. (Stammwappen: in Blau ein auf den Hin-
terfüssen stehender, rechtsgekehrter, gekrönter, weisser Wolf, mit
den Yordertatzen ein rothes Kammrad haltend. Gräfliches Wappen:
Schild geviert, mit, das Stammwappen enthaltendem Mittelschilde. 1
und 4 in Gold ein, beide Felde schrägrechts durchziehender, schwar-
zer Marschallstab mit silbernen Beschlägen und 2 und 3 in Schwarz,
auch in Blau, ein in der Mitte schneckenförmig gebogenes, goldenes
Posthorn mit einmal über sich geschlungenem, goldenen l|Mlde).
Reichsgrafenstand. Diplom vom 16. Nov. 1700 für Georg Caipk* a.
— 278 —
HaiDo Heinrich v. F.; kimftchs« Reichs -Vicariatsdiplom vom 1. Dec.
1-711 fttr Georg LndwigT. F.; k. preuss. AnerkenDungsdiploro des in
die Familie gekoromeoenReich^grafenstandes u.Reichsgrafendiplom von
1721 für Philipp Friedrich y. F., Ivenscher Linie, k, preuss. Geh.-
Rafb, £rb*LaiidmarschaU in Pommern etc. — Die Familie v. Flonfi-
nitaie ifthit zu. den ftltevten, angesehensten und begütersten Familien
iaÜ^muncni* J. J. F. Schmidt leitet dieselbe im Geiste seiner Zeit,
über welche man hinweggekommen ist, von den alten römischen
Flamminiis her ^während Andere für wahrscheinlich halten, dass das
Geschlecht, aoa Niedersachsen stammnnd, nach Flandern gekommen,
dort den Namen der Flämminge, d. i. der Deutschen, angenommen u.
im 12. Jahrh. vom Markgrafen zu Brandenburg Albertus Ursus, nach
Vertreibtfng der Wenden, an die Elbe in das Magdeburgische u. An-
haltische gerufen worden sei und von da sich in Thüringen und Pom-
mern ausgebreitet habe, doch sind alle diese Angaben historisch nicht
sieber nachzuweison. P'est steht nur, dass das Geschlecht schon in
frfther Zeit in Pommern zu den Schloss- u. Burggessenen gehörte, u.
1315 Conrad Flemingen lebte , dass dasselbe das Erblandmarschall-
amt in Pommern in der Person des Dame Fleming vom Herzoge Bo-
gislav YIII. im Anfange des 15. Jahrh. erhielt und sich in mehrere
deutsche und auswärtige Länder ausbreitete. Die fortlaufende Stamm-
reiho fängt mit Tham Flemmingen an, welcher um 1295 in Pommern
lebte. Die Söhne desselben, Curt und Erdmann, gründeten zwei Haupt-
linien: Ersterer die Böckische, Letzterer die Martenthinische Linie.
Die'Böckische Hauptlinie schied sich durch die Söhne des Curt F.,
"Hans und Heinrich, in die Speciallinien zu Schwirsen und zuPazig u.
aus Letzterer entstanden die Häuser Matzdorf und Pibbernow. — Der
Stifter der ifartenthinischen Linie, Erdmann v. F., hinterliess zwei
Söhne, Claus und Hans. Von Claus stammten die v. Flemming in
Schwede^ , von Hans v. F. aber durch seine Urenkel, Hans Heinrich
und Joachim v.F., die späteren Orafen v. Flemming: von 'Hans Hein-
rich, dem Sohne des Felix Paris v. F., entsprossten die jetzt noch
blflhenden Grafen v. F., von Joachim's Sohne aber, Jacob, die im 17.
Jahrh. berühmt gewordenen , im Mannsstamme 1777. s. unten, er-
loschenen Grafen v. F. — Jacob's Söhne aus der Ehe mit Barbara v.
Pfahl waren die oben genannten Gebrüder, Georg Caspar, gest. }703
und Haino Heinrich, gest 1706, welche zuerst den Reichsgrafenstand
in die Familie brachten. Graf Georg Caspar, kurbrandenb. Geh.-Rath
etc. hinterliess aus der Ehe mit Agnes Helene v. Flemming, gestorb.
1696, drei Söhne, Joachim Friedrich, k. poln. und kursächs. General
en Chef der Cavallerie, Gouverneur v. Leipzig etc., Jacob Heinrich,
gest 1728, k. poln. u. chursächs. General-Feldmarschall, Geh.Staats-
und Kriegsminister und Bogislav Bodo, gest. 1732, k. poln. und kur-
sächs. General-Lieutenant, mit welchem die Linie des Grafen Georg
Caspar im Mannsstamme ausging. — Graf Haino Heinrich, gest. 1706,
k. preuss. w. Geh. Staats- und Kriegsrath, General-Feldmarschall u.
Goaftrneur von Pommern , hinterliess aus dritter Ehe mit Dorothea
ElisMlMth V. Pfuhl, gest. 1742, zwei Söhne: Georg Joachim, gestorb.
^
— 279 —
1746, k. poln. und kursächs. General-Feldzeugmeister u. Gouverneur
von Litthauen und Johann Georg, gest 1747, k. poln. und kursächs.
General-Lieutenant, mit dessen Sohne, Friedrich, k. preuss. Haupt-
manne, die Nachkommenschaft des Grafen Haino Heinrich 1777 im
Mannsstamme ausstarb, da ein dritter Sohn des Letzteren, Adam
Friedrich"^ k. poln. und kursächs. Kammerherr > gest. 1744 aus der
Ehe mit Catharina Henriette v. Ahlefeld nur eine Tochter, Franzisca,
Frau auf Puschwitz, hatte, welche als verw. Freifrau v. Racknitz 1790
starb. — Hans Heinrich*s Enkel, Philipp Christian» gest. 1738, ein
Sohn des Felix Paris v. F. aus der Ehe mit Catharina Sabina v.
Schwerin, k. preuss. Geh.-Rath etc., aus der Iven^chen Linie des Ge-
schl#rats stammend, brachte, wie oben angegeben, abermaligen
Reichsgrafenstand in seine, noch fortblühende Linie. Derselbe hi^br-
liess aus der Ehe mit Dorothea Sophia v. Flemming zwei Söhne: Ge-
org Detlev, gest. 1771, k. poln. und kursächs.. General der Inf. etc.
und Carl Georg Friedrich, gest! 1767, kursächs. Geh. Cabind>^- Mi-
nister etc. Aus der Ehe des Letzteren mit Henriette Charlotte Prin-
zessin V. Lubomirska, gest. 1 782, entspross Graf Johann Georg, gest.
1830, vormals k. poln. Krongrosssch wertträger, verm. mit Christiana
Maria Charlotte Freiin v. Hardenberg und aus dieser Ehe stammt
Graf Carl, geb. 1783, Herr auf K rossen und Grosshelmsdoif in der
Provinz Sachsen, so wie Joen mit Flemmingsfelde und Marteuthi« in
Pommern, bis 1844 Chef- Präsident der k. preuss. Regier, zu Erfurt,
verm. 1812 mit Wilhelmine Grf. V.Hardenberg zuNeu-Hardenberggeb.
1792. Die drei Söhne aus dieser Ehe, neben vier Töchtern : Gr. Aure-
lie, verm. Freifrau v. Bockum-Dolffs auf Ahsse, geb. 1819, Grf. Cle-
mentine, vermählte Freifrau v. Gustedt auf Dardesheim, geb. 1820,
Grf. Antonie, vermählte Freifrau von Gustedt auf Deersheim u. Rho-
den, geb. 1822 u. Grf. Marie, geb. 1826, sind: Graf Albert, geb. 1813,
Herr der Lehngüter Buckow, Garzin und Obersdorf in der Provinz
Brandenburg, k. preuss. Legations-Rath etc.; Graf Felix, geb. 1814,
k. preuss. Prera.-Lieut. a. D., verm. 1853 mit Clotilde v. Forcade de
Biaix, geb. 1824 und Graf Edmund, geb. 1827, k. preuss. Lieut. im
32. Landw.-Regim. ~ Ueber die Besitzungen der gräflichen, so wie
der im Adelsstande verbliebenen Linien und Häuser der Familie in
Pommern, wo ein ganzer Kreis früher der Flemmingsche hiess, in
den Provinzen Brandenburg und Sachsen etc. hat Freih. v. Ledebur
die genauesten Nachrichten gegeben. Auch aus den adeligen Linien
sind mehrere Sprossen zu hohen Ehrenstellen in der k. prens8.Armee
gelangt u. der Stamm ist in Pommern, namentlich im Kreise Kammin
noch reich begütert. In neuester Zeit wurde aufgeführt: Carl Wil-
helm Franz v. F. auf Basenthin, Beverdick, Benz, Bresow a und b,
Claushagen, Drammin, Lance c, Paatzig, Pemplow, Ribbertow, Tager
und Zebbin^ sämmtlich im Kr. Kammin, so wie Matzdorf im Kr. Nau-
^'ard, ein v. F., k. preuss. Lieut. a. D., besitzt Boeck und Langendorf
im Kr. Kammin und ein v. F. , k. preuss. Reg.*Referendar, Leussin
im Kr. Usedom- Wollin.
Micrael, 8. 494. — Knauih, S. 505. — Ckr. Bomtnann, Fleromingus in arena et Uaris,
' — 280 —
1700. — J. J. F. Schmitt, GencAlogia Flrininpiana, Stargard, 1703. — SinapiuM, II. 8. 73—
79. — Oaufif,l S. S35-M5 u. II. S. 1455—1471. — Auster, Access, ad. Biblioth. Branden-
burg, S. 77. - ZriiUr, IX. 8.1222. — B.üffgeinann, I. Hptat. 2 und 11. — Jacobf, 180U. II.
8. 207 und 208. — Allg. Qeneal. und Htaatshandb. 1824,1. k. 560-562. — N. Pr. A.-L. IJ.S.
174—176. — DeuUcIte (^rafeuh. d. Üogentr. I. S. 237-2.39. — Geneal. Taschenb. d. grfl. Hau
•rr. 1859, 8. 273 und 274 u. bist. Haiidb. zu demselben, S. 215. — Siebmacher, III. 155 und
159: V. F — Dienemann, 3. 183. Nr. 3. — r. Mediny, IIT. 8. iSO— 182 : v. F. und Gr. v. F.
— Tyrof, II. 93 u. 119. — Pommernsches W.-B. IV. Tab. 13 und 8. 34—42: v. F. und Gr.
V. F. und Tab. 17 und 18: zehn alte Siegel der Familie. — W.-B. der sächs. Maaten, I. 2'i:
Gr. V. F. und VII. 37: v. F. — r. Hefner, preuss. Adel, Tab. 8 u. 8. 7 : Gr. v. F.
nennlng, Vlenwing (in Silber drei rothe Querbalken, jeder mit
drei (der untere woW auch nur mit zwei) goldenen Kugeln belegt).
Altes, pommernsches AdelsgCFchlecht, nach Einigen eines Stammes-
mit der im vorstehepden Artikel besprochenen Familie, wenn auch
die Wappen ganz verschieden sind. Dasselbe besass im jetzigen franz-
bl^ger Kreise Kirr bereits 1326, Krukenshagen vor 1480 u. Hoben-
Bftfnekow etc. vor 1525 und ist wohl in Pommern vor 1600 erloschen.
Ein Zweig des Geschlechts ivar aber nach Schweden gekommen und
ah Ahnherr desselben wird meist Claus Flemmingen aus derMarten-
thinsdAen Linie angenommen , welcfier zu Ende des 14. Jahrb. mit
demHerzogeHeinrich V. in Pommern, dem späteren Könige Erich Xlll.
von Schweden, nach Schweden gekommen sein soll. Die Familie kam
in Schweden zu hohem Ansehen und erhielt den Freiherrn- u. Gra-
fenstand, breitete sich auch in Dänemark und dem Lanenbnrgischeti
aas. tm Wappen findet sich das Stamm wappeu, wie dasselbe oben an-
gegeben worden ist.
. Frh. ». ledebur, W. 8. 252. — Schwed. W.-B. Ritter, I. 3, Freih. 15. VI. 35. XXIV.
18»; Grafen. V. 26. — Suppl. zu Sielm. W.-B. XII. 11: v. Fiemming a. d. Uauae Bawelsse
(der anterv Balken mit zwei Kiugen belegt).
ncnnlng, Pläning im lauer bei lölck Mnil zbm Sitte !■ Thal (in
Gold ein auswärts gekehrter, schwarzer Btiflfelskopf). Ein im 13. bis
in das 15. Jahrb. in -Nieder -Oesterreich blühendes Rittergeschlecht,
aas welchem zuerst Pilgrimus v. Flemminch urkundlich 1287 vor-
kommt. Von den späteren Sprossen des Statnmes starb Johann v. F.
als Abt des Benedictiner-Stifts zu Mölck und Jacob nnd Georg Fiem-
ming, Ritter zu Sitzenthal und ihre Schwester Apolonia, Wittwe des
Gebhard Reutter zu Wocking, kamen noch 1463 vor.
WiMgrill, III. 8. 56 u. 57.
FlenMing (im rotheingefassten, silbernen Schilde ein nach der
rechten Seite hochaufspringender Wolf). Reichsadelsstand. Kur-
sächs. Reichs -Vicariats- Diplom vom 11. Sept. 1745 für Christian
Friedrich Fiemming, Besitzer des Rittergutes Falkenhayn bei Luckau
in der Niederlausitz. Die amtliche Bekanntmachung dieser Erhebung
erfolgte in Kursaclisen 23. Oct. 1745. — Zu diesem Geschlechte ge-
hören wohl die in letzter Zeit in d^n Ranglisten der k. öächs. Armee
•vorgekommenen OflSciere dieses Namens. Heino Friedrich v. F. geb.
1794 zu Luckau, trat 1848 als Major aus dem activen Dienste und
Gurt Heino v. F. wurde 1849 k. sächäT Hauptmann.
Handuchriftl. Notl«. — Dresdner Calend. s. Gebr. f. d. Re^id , 1846. 8. 146. -W.-B. d.
«ich«. Staaten VII. 37. — r. Hefner, sächs. Adel. Tab. 28 u. S. 26.
Heniier. Ein früher in Ostpreussen vorgekommenes Adelsge-
schlecht, welches mit Klein-Kessel und Rakowen im Kr. Johannsburg
nnd mit Legen im Kr. Lyck begtltert war.
Frtih. V. Ledebur, I. 8. 228.
— 281 —
llcrsheiM^ncMrsheln. Altes, oberrheinländisches Adelsgeschlecht,
dessen Stammreihe H umbracht mit Weynand v. Flersheim um 1388
beginnt. Von den Nachkommen desselben wurde Pbilipp v. F., Doc-
tor der Rechte, erst Domherr zu Worms, dann Propst zu Weissen-
burg u. 1529 Bischof zu Speier. Der Stamm blühte bis in die zweite
Hälfte des 17. Jahrh. fort, in welchel- 11. Octob. 1655 Philipp Franz
V. Flersheim den Mannsstamm schloss. Von den weiblichen Sprossen
lebte damals noch Judith v. Flersheim, verm. mit Johann Casimir
Kolbo von Wartenberg, kurpfälz.Geh.-Rath, Mutter des bekannten k.
preuss. Premierministers n. Ober-Kammerherrn Johann Casimir Kolbe
Gr. V. Wartenberg, gest. 1712, ein Jahr nach Entlassung aufs den k.*
preuss. Diensten. — Mit diesem oberrheinischen Geschlechte ist ein
nach Fahne, LS. 101, in früherer Zeit im kölnischen vorgekommenes
Geschlecht v. Flerzheim aus dem gleichnamigen Stammsitze im Kr.
Rheinbach nicht zu verwechseln.
Humbrackt, Tai». T. — Gauhf , I. 8. 545 und 546 u. li. 8. 292 und 293. — v. RattttHn, I.
8. 199. — N. Pr. A.-L. H. 8. 176. — Freih. v. Ledebur) I. 8. 223 u, 224. — SitbmachTj I.
124. — V. Meding, I. 8. l.^8. — 8uppl. zu Subm. W.-B. VI. 21.
nesrhaer-Jetier, l^eiherrei. Erbländ.-Österr. Freiherrnstand. In
neuester Zeit war Eugen Frelh. v. Fleschner-Jetzer k. k. Hauptmann '
1. Cl. im 58.Inf..Reg.
Uaiidschr. Nutiz.
Hesse t. Seilblts^ Selbiti. Reichsadelsstand. Diplom vom S.^Joli
1646 fttr Johann Flesse, kursächs. Amtsschösser, mit dem Prädicate
v. Seilbitz.
Knauth^ 8, 576. — v. Hefner^ SUrombuoh. I. 8. 370, nach der Copie des Diplom».
Nette f. Plettenfeid. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1786 für Philipp Flette, Hauptmann im k. k. Infant. -Regim. Graf
Murray de Melgum, mit dem Prädicate: v. Flettenfeld.
Megerl« r. Mühlfeld, Ergauz.-Bd. 8. 285.
Hetscher^ Fletischer^ auch VreifaerreB. Reichsadelsstand. Diplom
ftir David Fleischer, Handelsmann und* des Raths zu Leipzig Ver-
wandten, mit dem Prädicate: v. Fletscher. Die Erhebung wurde in
Kursachsen 3. Mai 1704 amtlich bekannt gemacht. Ueber das Frei-
herrndiplom fehlen genaue Angaben. Mit dem fre herrlichen Titel
kam später die Familie in Sachsen nur unter dem Namen Fletscher
vor. Wie Freih. v. Ledebur angiebt soll das Geschlecht nach einem
Zeugnisse von 1706 aus Schottland stammen, auch gleicht das Wap-
pen : in Schwarz ein von vier Muscheln begleitetes Lilienkreuz , dem
der englischen Familie Fletscher. — Schon 1700 besass dasGeschlecht
die Güter Crossen und Nickelsdorf unweit Zeitz und erwarb später
noch andere Gtlter im MeisSenschen, im Erzgebirge und in derObcr-
lausitz. — So viel bekannt erlosch der Mannsstamm 9. Oct. 1794 mit
Maximilian Robert Freiherrn v. Fletscher, kursächs. Geh.-Rath etc.
Herrn auf Langenburkersdoidf und Klipphausen. Die Erbtochter, Jo-
hanna Friederike Freiin v. Fletscher, geb. 1756, Frau auf Jankeu-
dorf und Cana i. d. Oberlausitz und auf Langeuburkersdorf u. Klipp-
hausen im Meissenschen, vermählte sich in erster Ehe mit Carl Adolph
V. Schönberg, Domherrn in Meissen etc. und in zweiter, 1792, mit
— 282 —
Heindch XXXVIII. Grafen zu Reuss-Köstritz, k. preass. Rittmeister,
Herrn auf Stohnsdorf. Mit derselben ging 28. Juni 1815 auch der
Narae des Geschlechts aus, welchem Sachsen mehrere Stiftungen,
namentlich das Fletschersche Schullehrer -Seminar zu Dresden , zu
verdanken hat.
HandsehTifll. Notiz. — Freih. 9. Lede6ur, I. S. 224.
Hifk. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1810 für Jo-
hann Peter Flick, Besitzer der Herrschaft Althart in Mähren, wegen
Rural-Industrie.
Magerte 9. MüÄt/eld, 8. 110.
niegek v. niegekfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1779 für Joseph Fliegeis, Gutsbesitzer in Böhmen u. Salzversilberer,
mit dem Prädicate: v. Fli^gelsfeld. Der Stamm blühte fort u. unter
den OfUcieren, welche im Genusße des Instituts-Emolumenten-Aequi-
valents des Invalidenhauses zu Prag ausserhalb desselben sind, wurde
noch in neuester Zeit Leopold v. Fliegeisfeld, k. k. Lieuten. zu Gratz
aufgeführt.
Megtrl« ». A#MA</W(f, Ergänt.-Bd. 8. 285.— T^og, lll. 83.
Hieser^ IHesser^ Edle ■. Vreihcrren. Erbländ.-österr. Adels- u. Frei-
herrnstand. Adelsdiplom von 1812 für Franz Fliesser, Uofbuchhal-
ter und Vorsteher der Einlösung- und Tilgungs-Deputatton-Hofbuch-
haltang, viit'dem Prädicate: Edler v. und Freiherrndiplom von 1858
für L. V. F., k. k. Geh.-Rath und Sections-Chef im Justizministerium.
^JUegerle v, Mühl/eld, Krgänz.-Bd. S. 183. ~ Augsb. Allg. Zeit. 1858.
niessbadi T. nifsseihaMen. Reichsadelsstand. Diplom vom 31.
Aug. 1692. für Johannes Theodoratus Fliessbach, mit dem Prädicate:
v. Fliessenhausen und zwar weil derselbe sich durch seine im Druck
herausgelassenen sinnreichen Bücher berühmt gemacht. — Der Di-
ploms-Empfänger ist ohne Nachkommen gestorben.
V. Hefner^ Htammbuch, I. 8. 370 nach dem Diplom,
^ Niet; nicth. Altes brandenburgisches Adelsgeschlecht aus dem
Stammhause Flieth im Templiner Kreise, welches Gut später an die
y. Arnim kam. Hans v. F. kommt schon 1375 vor, Claus lebte 1444
zu Flieth u. Caspar v. F., v. Arnimscher Hauptmann, auf dem Schlosse
Boitzenburg, starb 1611. Der Vetter, Samuel v. F. auf Pasmen ge-
wann des Verstorbenen Bürgerrecht zu Parmen wieder.
Orundmann, S. 38 und '2. Auegabe 8. 40. — N. Pr. A.-L. V. 8.157. — Frh. v. Ledebur,
I. 8. »24
nigelj. Ein zum österreichischen Adel gehörendes Geschlecht,
aas welchem in neuester Zeit August v. Flig^ly als k. k. Oberst bei
dem General-Quartiermeister-Stabe und Director des militair-geogra-
, phJachen Instituts zu Wien u. Adolph v. Flig^ly als k. k. Oberstlieu-
tenant und Platz-Commandant zu Schärding aufgeführt wurde.
Haodschriftl. Notis.
FlitiiBger t. nitsing (Schild der Länge nach getheilt: rechts Roth
ohne Bild und links von Blau u. Gold geweckt). Altbayerisches Adels-
geschlecht, mit Adam v. Flitzing 1630 erloschen.
Wigul Hund, III. 8. 309.
niatilngfr ▼• UuhaweB (im Schilde drei, 2 und 1., gestürzte
— 288 —
Lindenblätter). Altbayerisches Adelsgeschlecht, aas welchem Caspar
F., Ritter, 1440 starb.
Wigul Hund, 11 1. 8. 309.
I1«ch; Uftter bdiI Edle lerrei. Reichsritterstand. Diplom vom
4. Aag. 1797 für Joseph Floch, k. k. w. Reichskriegs-Commissair, mit
^dem Prädicate: Edler Herr.
Mtgerle r. Mühlfeld, Erginz -Bd. 8. 140. ^ Kneichke. IV 8. 128.
« fl^d^rff; ¥Mf9, auch l^elherreD nd firafen ▼• FI«drof-WarteM-
leben. Altes Adelsgeschlecht des Herzogthums Limburg ans dem in
demselben gelegenen gleichnamigen Stammhause, welches am Nieder-
rhein und an der Niedermaas reich' begütert war. Die Sprossen des
Stammes waren Erbhofmeister von Geldern und Erbvoigte zu Roer-
monde und sassen bereits 1390 zu Roermonde im Limburgischen und
zu Leuth in Geldern. — Das Geschlecht blühte in das 18. Jahrb. hi-
nein und der Letzte des Stammes adoptirte mit kaiserl. Genehmigung
den ältesten Sohn des 1706 in den Reichsgrafenstand erhobenen Alex-
ander Hermann v. Wartensleben, k. preuss. General-Feldmarschalls:
Carl Philipp v. Wartensleben, wachem in dem Grafendiplome der Fa-
milie von 1706 auch erlaubt wurde, sich Graf v* Flodroff- Wartensle-
ben zu nennen und zu schreiben. Letzterer, k. poln. und kursächs.
Geh. Cabinetsminister und a. o. Gesandter am k. grossbritann. Hofe,
verm. mit der Erbtochter des Letzten v. Flodroff, starb 7. Oct 1761
ohne männliche Nachkommen. Die einzige Erbtochter Gräfin Amalia
Esperance, geb. 1715, Erbin der mütterlichen Güter, hatte sich 1743
mit Heinrich.IX. Grafen zu Reuss-Eöstritz, k. preuss. w. Geh. Staats-
Kriegs- und dirigirendemMinister*etc. vermählt ü. bei ihrem 22. Apr.
1787 erfolgten Tode ging der v. Flodorffsche Name aus. S. übrigens
den Artikel : v. Wartensleben, auch Grafen.
HADdMchriftl. Notizen. - GauMe, I. 6. 546. — N. Pr. A.-L. II. 8. 176 und 177 und V. 8.
157. - Fahne, 1. S. 102 u. TT. 8. 42. — Freih. t». Ledebur, I. 8. 224. — Siebmacher, 11.
110. — V. Meding, IT. 8. 645—647: Gr. v. Flodroff-Wartensleben.
nidnlgg, Preiherren. Erbländ.-Österr. Freiherrnstand. Diplom
vom 5. Sept. 1698 für Johann Adam Peer v. Bernburg, Landrath zu
Tiaibach, und für den Bruder desselben, Franz Peer v. Bernburg,
Priester der Societät Jesu und zwar mit der Bewilligung, sich, mit
Weglassung des bisherigen Namens Peer, mit dem Prädicate : v.Bern-
burg-Pernburg , von der ihnen als Besitzthum zu<itehenden Herrschaft
Flödnigg im Kgr. Illyrien, allein Freiherren v. Flödnigg zu nennen u. '
zu schreiben. — Der Ahnherr der Familie war Osswald Peer, dessen
Vater bei dem Aufschlagamte zu Gottsche in Krain als Einnehmer
vorkommt. Dieser Ahnherr, der lange gegen die Türken gedient; er-
hielt 29. Juni 1599 den erbländ. - österr. Adelsstand und von seinen
Nachkommen wurde Johann v. P., der krainer Landschaft General-
Einnehmer und Amts -Verwalter, mit seinem Bruder, Andreas v. P.
und seinem Vetter, Johann Erber, Erstere mit dem Prädicate: v.
Pernburg, Letztere mit dem Prädicate: v. Erberg, in den erbländ.-
österr. Ritterstand erhoben. — Johann Adam Freih. v. Flödnigg, s.
oben, ein Sohn des Johann Peer v. Pernburg aus der Ehe mit Maria
Katzianer v. Katzenstein, vermählte sich mit Franzisca Freiin Roden
— 284 —
y. HirzeDan und aus dieser Ehe entspross Freih. Franz Carl, verm.
mit Maria Anna Grf. Barbo v. Waxenstain. Von Letzterem entspross
Freih. Franz, verm. mit Josepha Crescentia v. Hohenwartb, aus wel-
cher Ehe zwei Söhne stammten: Freih. Carl Clemens Johann, gest.
1831, verm. mit Franzisca Josepha Honorata v. Tahy, Grundherrin
in Ungarn und Freih. Carl, k. k. Kämm, und Gubernial-Rath zu Lai-,
bach. Soviel bekannt, war Freiherr Eduard, welcher 1848 als Ritt-
meister im k. k. 12. Husaren - Regimente stand, ein Sohn des Freih.
Carrl Clemens Johann.
.Qeneal. Tuohenb. d. freih. Hiuner. 1848. S. 514. — 9. He/ner, kraio. Adel, Tab. 6 n. 8. ^.
VUgei. Reichsadelsstand. Diplom für den herz, braunschw. Ge-
heim-Rath Flögen. Genaue Angaben Ober das Diplom fehlen. Das
Geschlecht ist wieder ausgegangen.
P^4ih. 9. d. KneMtbeckt S. 404 nach Manecke'« MS. II. 8.47. b. — Sappl. zu Siebm. W.-
B. IX. 14.
Ilorke (in Blau ein silberner Greif, welcher zwei gekreuzte, mit
dem preussischen Adler geschmückte Standarten hält). Adelsstand
des Kgr. Preussen. Diplom vom 23. Juli 1732 für den k. preuss. Ma-
jor Flörke im Regim. v. Waldow. Die Familie erwarb in Ostpreussen
im Kr. Fischhausen die Güter Mischen , Perkuiken und Zielkeim. —
Ob der um. 1830 zu Liegnitz verstorbene k. preuss. Obierstlieutenant
u. Brigadier der Landgensd'armerie v. Flörken, welchen das ^.preuss.
Adelslex. als Baron v. Flörken aufführt, ein Nachkommen des Major
V. F. gewesen, muss dabin gestellt bleiben.
9. Hellhach, I. 8. 870. - N. Pr. A.-L. II. 8. 177. u. V. 8. 157. - Freih. 9. Ledebur, I.
S. m. — W.-B. d. preus«. Monarch. HI. 18.
llörke« Reichsadelsstand. Diplom von 1744 für J. E. Flörke,
herz. Sachs, gothaischen Geh. Hegierungsrath.
9. Hellbach, I. 8. 370.
n«hr; I1«hr v. rUhr«wj ind .firafen v. Rohr. Ein nur dem Wap-
pen nach durch die Siebmacherschen Supplemente bekanntes Adels-
geschlecht, in welches der Grafenstand nach der Mitte des 18. Jahr-
hunderts gekommen ist. Alle irgend zugängigen Quellen geben das-
selbe nicht an.
Sapplpm. «u Siebm. W.B. H. 4: Gr. v. Floht und X. 13. FJohr t. Florowy.
noraatlB v. ■. im Plmenfeld. Reichsadelsstand. Diplom von
1716 für Franz Florantin zu Innsbruck, mit dem Prädicate: v. u. zu
Plumenfeld.
Mfegerle e. Mühlfeld, Brgins.-Bd. 8. 285.
norfBtii; Bftter. Erbländ.^österr. Ritterstand. Diplom von 1799
für Joseph Florentin, Capitular-Dechanten auf dem Wischehrad zu
Prag.
Mtgerle ». Mühlfeld, ErKinz.-B. 8. 140.
norenÜB ? . BiederhdM, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
vom 7. Dec. 1845 für Felix Florentin, k. k. Stadt- und Landrath zu
Linz, mit dem Prädicate: Edler v. Biederheim.
HftDdschr. Notit.
florertii v. Blwurelil, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
— 286 — .
von 1768 für Ferdinand Wolf Florentin, Syndicus zu Klagenfurt, mit
dem Prädicate : Edler v. Blumfeld.
Megtrl« ». Muh{f«ldy Brgins.-B. S. 386. v
FUrkiew!» ▼. IIosmwi. Erbländ. österr. Adelsstand. Diplom, von
1806 fdrCajetan Florkiewicz Bürger und Gutsbesitzer zu Krakau,
mit dem Prädicate: v. Mioszowa.
Megerle 9. Mühlfeld, Erginx.-Bd. 8. 286.
no^shanner^ s. Burger, Bürger auf Floss- u. Holzham-
mer, Edic nnd Ritter, Bd. 11. S. 159.
PUtke, genannt ISittiBi auch UmiXXm, genannt VIotke. Schlesisches
Adelsgeschlecht, aus welchem Melchior Guttin Fluttcke 1589 und
Balthasar Flotke Guttin 1617 vorkommen.
Sinapius, I. 8. 363 u. U. 8. 625. — Siebmaehgr^ I. 64; Die Outteu, 8oliIe«iseh. — v. Me-
ding, HI. 8.182.
fUUm auch trafen. Reichsgrafenstand. Kursächs. Reich svicariats-
Grafendiplom vom 11. Sept. 1790 fQr Johann Friedrich v. Flotow, k.
preuss. w. Kammerberrn und Besitzer mehrerer Güter in Meklenburg.
— Altes , meklenburg. Adelsgeschlecht, aus welchem Heinrich v. F.
urkundlich schon 1228 vorkommt und die Brüder Johann und Ulrich
V. Flotau ebenfalls schon in Urkunden des 13. Jahrb. auftreten. Die
Familie, zu deren ältestem Besitz Stuer etc. unweit Malchow, in wel-
cher Stadt dieselbe die Stadtgericht inne hatte , gehörte, unterschrieb
1523 die bekannte Union des meklenburgischen Adels, breitete sich
weit aus, kam nach Poinmern, Dänemark, Bayern, Sachsen etc. und
blüht in mehreren , wie Einige angeben, in sechs Linien. — In eine
dieser Linien kam, wie angegeben, der Grafenstand, und nach demN. .
preuss. Adelslex. be§ass noch 1836 der k. preuss. Kammerh. Graf v.
Flotow das Gut Hammer im Czarnikower Kreise der Prov. Posen,
doch führen die neuesten Verzeichnisse der gräfl. Familie im Königr.
Preussen denselben nicht mehr auf. Die Familie ist in Meklenburg
mit Toitendorf, (Teutendorf) Wahlow, Woltzegarten, Kogel, etc. etc.
und in -Bayern mit Göpmanusbühl bei Bayreuth, so wie auch mit an-
deren Gütern im Ober- Mainkreise Frankens angesesßen. In der Pro-
vinz Brandenburg kommen die v.F. aus Meklenburg, allem Anscheine
nach eines Ursprunges mit dem gleichnamigen, in Westphalen zu
Vlotho an der Weser, bereits im 12. Jahrb. aufgetretenen Geschlechte
des Edlen Herrenstandes, im 14. Jahrb. unter der Ritterschaft der
Priegnitz vor und sassen in neuerer Zeit, 1790, zu Nessendorf und
1844 zu Back; in Pommern waren noch 1856 die Güter Bonin uud
Wutzig im Kr. Dramburg in der Hand der Familie, die auch im Voigt-
lande im Kr. Ziegenrück 1844 Bodelwitz erwarb. — Zahlreiche Spros-
sen des Stammes sind zu hoben Ehrenstellen in Staats- und Militair-
diensten gelangt. In Meklenburg war ein v. Flptow 1837 Kammer-
director in Schwerin; der Rittmeister v. F. besass um diese Zeit
Feutendorf und drei andere Sprossen des Stammes die oben genann-
ten Güter Wahlow, Woltzegarten und Kogel. Noch in neuer Zeit
standen acht Glieder der Familie in der k. preuss, Armee und unter
diesen drei Als Stäbsofficiere. In die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
— 286 —
worden bei erster Entwerfung eingetragen : die drei Gebrüder v. Flo-
tow: Georg Friedrich Carl, geb. 1786, k.-bayer. Oberlieutenant und
Adjutant, später kön. bayer. Kämm., Generallieutenant, Commandaut
der 1. Armeedivision und als Freib. aufgeführt; — Friedrich Wil-
helm Heinrich, geb. 1787, Herr auf Göppmannsbühl u. Gustav Frie-
drich, geb. 1789, mit k. Erlaubniss in k. sächs. Diensten als Kammer-
rath in Dresden, später k. sächs. Geh.-Rath und Director der zweiten
Abtheilung im k. sächs. Finanz-Ministerium. — In weiten Kreisen
des In- und Auslandes ist seit Jahrzehnten der Name des Geschlecht
durch Friedrich v. Flotow bekannt geworden, welchdr in der ersten
Reihe der deutschen Opern-Componisten der Neuzeit glänt. Derselbe,
geb. 1812, ein Sohn des oben erwähnten Rittmeisters v. F., Herrn
auf Teutendorf, welches Gut sich jetzt in seiner Hand befindet ^ ist
seit 1855 Intendant des grossherz. Hoftheaters zu Schwerin.
V, Prütbuer, 8. 42. — Oauht, II. 8. 393 ; Flotiiu, die Flöten. — v. Lamg, 8. 337. > N. Pr.
A.-L. 1. 8. 177 u V. 8. 157. — Freik. v. Ledebur, I. 8. 224 und III. 8. 253. — Suppl. zu
Mebm. W.-B. V. 27. — r. Hedinff, III. 8. 123. — Daenisches W.-B. I. Tab. 28 und 8. 153.
— T^of, II. 122 ; Gr. v. F. — W.-B. d. Konlgr. Bayern, V* 42. — Meklenb. W.-B. Tab. 16
Nr. 56. und 8. 3 und 21. — W.-B. d. sichs. Staaten II. 60. — Kneickke, I. 8. 149 und 150.
' V. Hefner, bayvr. Adel, Tab. 87 und 8 . 77, sichs. Adel, Tab. 28 und 8. 26 u. meklenb.
Adel, 8. 8.
Hojrt Eins der reichsten und ansehnlichsten früheren Ritter-
standsgeschlechter Niederösterreichs, welches zu Streitdorf, Steina-
brunn, Russbach, Gross -Sierndorf etc.- sass. Hans Floyt, unter Her-
sogs Albrecht v. Habsburg Regierung, 1298 Forstmeister in Oester-
reich, wird in Chünringischen Urkunden genannt. Der Stamm blühte
bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrb., in welcher Bernhard Floyt,
. als Vormund seines verstorbenen Bruders Wilhelm F. Sohnes, Bern-
hard F. des Jüngeren, 1460 einige, Letzterem zugehörige Gülten und
laodesfürstliche und Streinische Lehenstücke verkaufte. Dieser Bern-
hard F. der Jüngere war nach Allem der Letzte seines Stammes, da
K. 'Maximilian I. die Veste und Lehen zu Steinabrunn und Streitdorf
den V. Yolckra als anheim gefallene Lehen verlieh.
Wiugrült III. 8. 5S u. 59. «
Fhg; s. Aspermont, Flug v. Aspermont, Bd. L S. 127.
nfigeUw. Grafengeschlecht im Schwäbischen, nach der Burg Flü-
gelau im jetzigen k. württembergischen Ober- Amte Crailsheim genannt.
Dasselbe kommt von 1078 vor und erlosch 1317.
«. Hefner, ausgestorb. schwSb. Adel, 8. lt.
Hiigge. Ein in der Altmark vorgekommenes Adölsgeschlecht,
welches im Kr. Salzwedel Germenau 1723 und noch 1734, so wie
Iflunerath 1726 besass. Spfiter ist dasselbe ausgegangen.
JNM. V. Ledebur, I. 6. 225.
Hisshail Ein ursprünglich wiener Adelsgeschlecht, welches sich
später als Landleute. in Oesterreich ob und unter der £nns ansässig
nachte und die Güter zum Stein , Pottendorf, Dorf an der Enns und
Thidl besass. Dietrich Flusshardt, ein Sohn des Chunrad F., war
1344, 1345 und 1347 Stadtrichter, 1351 und 13 57 Bürgermeister zu
Wien u. dann bis zu seinem Tode Ober- Münzmeister daselbst. Durch
Bwei Enkel desselben, Johann und Veit, Söhne des 1451 und 1459
— 287 —
arkandlich vorkommenden Peter F. , schied sich der Stamm in eine
ältere u. jüngere Linie. Die- von Veit F. von Pottendorf zum Stein,
welcher die Yeste Stein, Stain, 1517 gekauft hatte, gegründete Linie
erlosch im Mannsstamme schon mit des Stifters Sohne, Georg F. zu
Stein und Anhof , welcher von 1570 — 1576 Verordneter des Ritter-
standes in Oesterreich ob der Enns war und 1611, mit Hinterlassung
zweier Töchter, Agnes und Eva, starb. Der Stifter der Älteren Linie,
Johann, hatte zwei Söhne, Christoph und Johann den Jüngeren, wel-
che Beide den Stamm fortsetzten. Vod Johann dem Jüngeren stammten
die Söhne Trojan und Polycarp, dessen Sohn , Johann Andreas, jung
und un vermählt, die Nachkommenschaft Johann des Jüngeren schloss.
Christoph F. zu Pottendorf hatte, neben sieben Töchtern, sieben Söhne,
doch nur von einem derselben, Paul Christoph, welcher 1579Schloss
und Gut Pottendorf übernahm, stammten fünf Söhne, von welchen
Hans Paul F. zu Pottendorf und Vesten-Thal durch einen Sohn, Hans
Christoph, den Stamm fortsetzte. Mit Hans Christoph, welcher un-
vermählt 31. Jan. 1651 im. 29. Jahre starb, erlosch der alte Stamm
und alte Name.
Bucelini, II. Sect. 3. 8. 132. — v, ffattstein, im Specialregicter. — Wiugrill, III. 8. 58
—64. — Siebmaeher, I. 36; Die Fluslmrt, Oesterrelchiach. — v. Meding^ III. 8. 188.
nüske. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 11. Febr. 1665 für
Franz Fluske.
r. Hellbach, I. S. 370.-
lt%t}ky auch hreiherren. (Schild qnergetheiit : oben in Silber ein
grüner Baum u. unten in Silber zwei silberne Kugeln). Schwedischer
Adels- und Freiherrnstand. Adelsdiplom vom 30. Aug. 1651 für Hein-
rich Johann Fock und Freiherrndiplom vom 23. Mai 1719 für Gustav
v. Fock. — Die Familie war auf Rügen 1683 mit Sallentin n. inCur-
land mit Prekuln 1630 u. mit Tückern 1703 begütert Später kom-
men in,k. preuss. Staats- und Militairdiensten mehrere Sprossen des
Geschlechts vor. Ein v. F. starb 1827 als k. preuss. Oberstlieutenant
a. D. und 1836 war bei der Regierung in Posen ein Oberforstmeister
v. F. angestellt, welcher sich in dem Befreiungskriege durch Errich-
tung eines Jägerdetaschements u. durch persönliche Tapferkeit aus-
gezeichnet hatte. — Eine Linie des Geschlechts schreitet sich Brücken,
genannt v. Fock, auch nur v. Fock, s. den Artikel: v. Brücken, ge-
nannt v. Fock, V. F'jck, s. Bd. 11. S. 92 und 93. — Zu dieser Linie
gehörte in neuester Zeit der k. preuss. Ober-Regierungs-Rath a. D.v.
Fock, Mitglied des Abgeordneten-Hauses, Herr auf Stücken im Kr.
Jauch e-Belzig, auch stand 1836, und zwar mit dem freiherrl. Titel«
ein Baron v. Brücken, genannt v. Fock als Premier- Lieutenannt im
2. k. preuss. Husaren- Regimente.
N. Pr. A.-L. II. 8. 177 uAd 178. - Freih. v. Ledebur, I. 8. 295 und in 8. 253.
^•ckhj; Ritter Md Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1714
für Jacob Ignaz Fockhy, k. k. Leibmedicus, mit dem Prädicate: Ed-^
1er V. • ,
Megerle v. Mühlfeld, KrgSnx.-Bd. 8. 140
HAtrmk^ttj EiUe. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 182(5
.•^
— 288 -
für Wilhelm Ladwig Fodermayer, Je. k. Hauptmann vom Inf. -Reg.
Graf Khevenhüller Nr. 35, mit dem Prädicate: Edler v.
Militair-flchemAt. 1856. S. 1016.
' Neilraii^ Pöderan ▼. P^eilrtiisperg^ Utter. Erbländ.-österr. Ritter-
stand. Diplom von 1778 für Gregor Födrau v. Foedransberg. Der-
selbe hatte als Postmeister za Unterpössendorf in Krain 1768 den
•Adel mit dem Prädicate: v. Foedrj^nsperg erhalten. Der Stamm bat
fortgeblüht. In neuester Zeit wurde unter den k. k. uuangestellten
Obersten aufgeführt : Franz Ritter v. Födransberg und August Ritter
y.T.^k. k. Oberlieut., war bei dem militatr-geograph. Institute be-
dieostet.
Megerle v. Mühl/eld, Brg&nz.-Bd. 8. 140 u. S. 286. — p. He/ner, krainer Adel Tab. 6
aad 8. 8.
KMerhaa^s. Gauthoi v. Földerhan.
nikersanbi s. Yölkersahm.
robch; Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1802 für
Johann Bernhard Fölsch, nieder-österr. Regierungs - Ratb , Director
des juridischen und politischen Studiums an der Theresiauischeu Rit-
ter-Academie und Professor an der Universität Wien , mit dem Prä-
dicat : Edler v.
Megerle r. Mühlfeld, S. 183 und 184.
rörilcr; s. Bennigsen-Förder, Bd. I. S. 308.
Förster t. Velseabirg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1764 für Heinrich Försteri k. k. Hauptmann bei Carl Colloredo-In-
fant., mit dem Prädicate: v. Felsenburg.
MtgtrU 9. Mühl/eld, 8. 184.
Vörstcnthal; s. <För8ter v. Förstenthal.
Förster j Ritter. (Schild durch einen schräglinken, silbernen Bal-
ken getheilt: rechts in Blau drei, 2 und l., sechsstrahlige , goldene
Sterne; links in Roth auf grünem Boden ein rechtsgekehrter, golde-
ner Greif, welcher in der rechten Kralle einen sechsstrahligen , gol-
denen Stern trägt). Böhmischer Ritterstand und im Königr. Prcussen
anerkannter Adelsstand. Ritterstundsdiplom von 1739 für die Ge-
brüder Ernst Gottlieb Förster, k. preuss. Commerzienrath nndJo-'
bann Heinrich Förster, Gutsbesitzer. Die Notification dieser Erhe-
.buDg erfolgte im Kgr. Preussen 27. Jan. 1740. Später, 3U Dec.
1787, erhielt die Familie ein neues Bestätigungsdiplom des ihr zu-
stehenden Adels. Dieselbe erwarb in Schlesien mehrere Güter und
hatte unter Anderen noch 1834 Kurtwitz im Kr. Nimptsch inne.
Megerle e. Mühlfeld, Erginz.B.. 8. 140. — N. Pr. A -L. 11. ?. 178 u. V. 8. 158. '-- Frh.
V. Ledebur, I. S. 226 iiud III. 8. ^bl. — W. B. d. preuas. Mqiiarch. III. 18. — Sciüesischea
W.-B. Nr. 613. — Kneschke, III. 8. 148 uud 144.
Krster. Reichsadelsstand. Diplom vom 28. Juli 1762. Freiherr
Y. Ledebur vermnthet, dass aus diesem Geschlechte der am 3. Juni
1802 zu Berlin verstorbene k. preuss. Major Gurt Wilhelm v. F. ge-
stammt habe, welcher im Reg. v. Möllendorf stand und aus dem An-
spachischen gebürtig war.
i>«IA. V. d.Kneeebeek, Archiv, 1.8. 8. — F)reih. t. tedebur, 1.8. 2S6.
■'V
- 289 —
^IHfr^
Krsteir (in Blau vier, 2. I und 1., fttnfblättrige , rothe Rosen,
welche durch drei schmale, silberne Bänder vereinigt sind. Zwei^
Rosen stehen oben im Schiide, die eine rechts, die andere links, die
dritte steht in der Mitte des Schildes und die vierte unter der drit-
ten. Von der oberen, rechten Rose geht ein schrägrechtes , von der
linken ein schräglinkes Band zu der mittleren und von dieser eia
gerade absteigendes Band zu der unteren Rose). Adelsstand des Kgr.
Preussen. Diplom vom 15. Octob. 1786 fQr Jeremias Förster Herrn
anfOber- u. Mittel-Mittlau im Bnnzlauer Kreise. Die Familie brachte
auch mehrere Besitzungen in den Kreisen Löwenberg, Liegnitz, Scbö-
nau und Freistadt an sich und Sprossen des Stammes standen und
stehen in der k. prenss. Armee. — Nach Bauer, Adressbuch, S. 64
besass Ernst Ferdinand v. Förster, k. preubs. Major a. D*. und Landes-
Aeltestar, 1857 die Gfltör Obermiftlau Im Kr. Bonzlau,. Moschendorf
im Kr. Goldberg -Hainaumnd Ober-Langenan und Flachenseiffen im
Kr. I4)wenberg.
». Httlbaeh, I. 8. 371. - N. Pr. A.-L. II. S. 177 a. HI. 8. 7. - f^eik, e. Udtbur, 1. 8.
\il*i u. 2*i7 u. 111. SL 253. — W.-B. d. preuss. Ifouarch. III. 19. — Schlosischett W.-B. Kr.
UM. ■- Kn€*ehke, 111. 8, 143.
'^ Krster v. Ehreiwald. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1788
für Johann Förster, Fiscal-Adjuncten und Unterthans-Advocaten, mit
dem Prädicato : v. Ehrenwald.
Megerlt v. MuAtfeld, Erftäiii.-Bd. 8. «»6.
Krstcr v. KrsteithaL Erbländ.-Österr. Adekstaud. Diplom von
1784 für Friedrich Simon Förster, k. k. Rittmeister bei v. ZeschwitsB-
Cuirassier mit dem Prädicate; v. Förstenthal.
MegerU 9. J(iU(/tflciy.Erg&uk.-Bd. 8. 386.
Krtsck V. ThurMi. Altes , fränkisches Adelsgeschlecht, welches
zu der Ritterschaft des Cantons Gebflrg gehörte n. welches imManns-
stamme 1565 mit Wolfgang Förtsch v. Turnau v. Thurnau und Besten
erloschen ist. Die Herrschaft Thurnau, wie dieselbe jelzt geschrieben
wird, nnweit Culmbuch fiel nebst anderen ansehnlichen Gfltern an die
Geschlechter v. Giech und Künsberg. — Die neuere Angabe, daas
auch dasFörtsch'sche Wappen in das Giech^sche gekommen sei, bei übt
wohl auf einejn Irrthum. Der Förtsch'sche Schild: von Roth und
Silber schrägrechts mit sechs kleinen (oder auch fflnf ganzen und
einer halben) gestflrzten rothen Spitzen getheilt, findet sich in kei-
nem der 9 Felder des Wappens der jetzigen Graten v. Giech.
Fr. W. A. BayrÜMt Beitrag snr Otschiobt^. der Föruch v. Thumaa» Bayreuth. 1706. —
Eitor, 8. 6'i; Foraoh so Thoraw. ~ 9, Saittttin, im 8pecialre||ci)iter; F5rt«ch ▼. Tlifirnau.—
Biedennann, CaotQO Gebürg, Tab. 815 a. ff. — Sal99r, 8. 2U9 und KupferUfel au 8. M. —
Siebmachef, II. 79. Pfurtscli v. Tnruau, Frinklach. — «. Utding, HI. S". 185.
Vegalari n Tolde, auch Vogebfi. Erbländisch-österr. Adelsstand.
Diplom von 1776 fttr Joseph Fogalari, k. k. Kupferverschleissbeamten
zu Roveredo und fflr den BrudeV dessellien, Johann Baptist F., mit
dem Prädicate r zu Toldo.
ifegerle v. MüMftld, BrfEinB.-Bd. 8. 386.
reglar, Veglara, hglar, auch Vreikerren. Böhmischer Freiherm-
stand. Diplom von 1726 für Johann Niclas v. Foglarn und Kaltwas-
ser. Altes, schlcsisches.Adclsgescbleeht, welches in Ober-Schlesien
Knetchkt, Deutnch. Adels-Lex. III. 19
#
■:^
— 290 —
und im Oesterr. Schlesien begütert war. Nach Sinapias kommt zuerst
Johann y. F. auf Godow im Kr. Rybnik vor, welcher 1607 mit Hin-
terlassung zweier Töchter starb. Später war die Familie namentlich
im Teschenschen angesessen und 1723 lebte Georg Jaroslau v. F. u.
Kaltwasser auf Godow, Chechlo etc. Der Stamm blühte in die zweite
H&lfte des 18. Jahrh. hinein und noch 1752 waren Ozego u. Scham-
Merz im Kr. Benthen in der Hand desselben. Erdmuthe Charlotte
-Eleonore Freiin y. Foglar u. Kaltwasser, Tochter des Carl Jaroslaus
?. F. und K., lebte noch zu Anfange des 19. Jahrh. als Wittwe des
1796 verstorbenen Carl Wilhelm Erdmann Grafen v. R6der auf
Hohlstein.' Sp&tere Besitzungen sind nicht aufzufinden.
atnapiu^ II. 8. 635. ~ Qaukt, U. 8. 298 u. 29i. - MegerU v. Mühlftldy Erg£nB.-Bd.
8. &6. — N. Pr. A.-L. V. 8. 1&6. — Frtik. 9. Ledebur, L 8. 325.
Poglia f ^ VeiMuih«f. Reichsadelstand. Diplom von 1 740 für Flo-
rian Foglia, Bürgermeister zu Trient, mit dem Prädicate: v. Yez-
zanhof.
. M9gerl9v. Mikl/eld, Brgins.-Bd. 8. S«6.
Mker, titter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1853
für Victor Foiker, k. k. Oberlieutenant. Derselbe war später RÜt-
meister im k. k. 2. Ulanen-Regim.
Handüchr. Notiz. -
Mtilg f. lollMwkt. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1733
für Adam Joseph Foitzig, Geh. Hofzahlmeister des Prinzen Jacob So-
Mm>j, mit dem Prädicate: v. Molinowka.
m^erle v, Mühlfeld, Erg&ns.-Bd. 8. 28«.
Mgersbergj s. Acoluth v. Folgersberg, Eitter^ Bd. LS. 9.
NliM«MW, helherrci. Erbländ.-6sterr. Freihernistand. Diplom
VSB 1807 für Johann v. Folimonow, russischen Grosshändler, wegen
Beförderung des österreichischen Handels.
MefftrU V. Mühlfeld, 8. 49.
Mleiiis, Preiherrei. Freiherrnstand des Grossherzogthnms Hes-
sen. Diplom vom 6. Aug. 1812 für Justus Leonhard Follenins, grossh.
hess. General-Lieutenant. Von demselben, gest. 1838, entspross aus
der Ehe mit Sophie Friederike Ruhe Freiherr Friedri<üi Ludwig, geb.
1796, grossh. hessischer Hofgerichtsrath , verm. 1835 mit Elisabeth
V. Kopp, geb. 1803, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Freiin
Sophie, geb. 1837 u. Freiin Pauline, geb. 1846, ein Sohn stammt,
Freiherr Wilhelm, geb. 1839. '
Geneal. Twchenb. der freili. U&aser, 186S. 8. 155. - llliwtrirte AdeUrolle, I. Tab. 9.
QBd 8. 70.
Mler, Vollert Ein dem Fürstenthume Halberstadt angehöriges,
Hiit dem deutschen Orden nach Ostpreussen gekommenes n. daselbst
mit mehreren Gütern ansässig gewordenes Adelsgescfilecbt Das Gut
Mischen im Kr. Fischhausen stand der Familie schon 1570 zu u. im
17. und' 18. Jahrh. kamen zu demselben noch mehrere andere Be-
sitzungen. Jankendorf im Kr. Preuss. Eylau und Partsch im Kr.Hei-
ligenbeil waren noch 1775 und Bonslaken im Kr. Wehlau 1780 in
der Hand der Familie. Spätere Besitzungen sind nicht bekannt. —
— a«i —
Ein V. Foller war 1806 als Kriegs- p. Domainenrath bei derk. preuss.
Kriegs- -and DonriSneukammei* zu Kaiisch angestellt; der k. p.reius.
Major V. F., zuletzt Gommandeur des 1. ostpreoss. Brigadegarnisons-
bataillons, starb 1820 und der k. preuss.- Major v. F. war 1836 Prä-
ses der £xaminationscommission Mr Port d'ep6e- Fähnrichs u. Diree-
tor der Schule der 9. .Division.
' N. Pr. A.-L. If. 8. 178 u. 179. — Freih. v. Ledebur, I. 6.225.
PtllewUle^ auch heiherrai. französisches, in die Rheinlande ' n.
nach Westphalen gekommenes Adelsgeschlecht, welches schon im
Anfange des 18. Jahrh. mit Neheim im Kr. Arnsberg begtltert war
und aus welchem Adam Wilhelm Freih. v. F., kurcOln. Kammerherr,
noch 1782 in Westphalen Neheim und Breitenhaupt im Kr. BnEtckel-
und im Rheinlande GrefiVath im Kr. Kempen und Langendonk in Gel-
dern besass. Derselbe hatte zwei Söhne^ Franz und Ludwig v. F., u.
einen Bruder, Ludwig Freih. v. F., Propst zu St* Albertus in Aachen
und Domherrn zu Wimpfen, welche sämmtlich noch zu Anfange die-
ses Jahrb. lebten.
Histor. Beiträge etc. IIE. Bd. I. 8. 307: Beschreib, d. Heir Geldern. ~ N. Pr. A.-L. II.
S. i7y. — F)^€ih. 9. Ledebury I. 8. 225.
Pblifot f. CreMefiUei trafen. — Altes , normannisches Ritterge-
schlecht, aus welchem ein Zweig mit dem Könige Wilhelm dem Er-
oberer in der zweiten Hälfte des 11. Jahrh. nach England gekom-
men sein soll. Diey. Folliöt in der Normandie, welche im s. g. Con-
tentin aufjianfarville, Mondonville etc. sassen, gingen au$, doch ein
Folliot aus dem englischen Zweige, aus welchem Gilbert F., gestorb.
1187, Bischof zu Herford u. später zu London, stammte , blieb, 1450
bei Formigni schwer verwundet, in der Normandie zurück, kaufte sich
bei Valognes an und seine Nachkommenschaft , den alten Adef fort-
während behauptend, erhielt die Lehengüter Des-Carreaux, Fierville
etc. Bereits zu Ende des 16. Jahrh. war, namentlich durch Jean F.,
Herrn der eben genannten Güter, das Geschlecht mit den angesehen-
sten Familien des Landes in yerwandtschaftlicher Verbindung. Jean's
Sohn, Jean Francöis, kämpfte unter Turenne und der Enkel, Jean Ja-
ques, früher in Militairdiensten, war später Präsident der Stände von
Volognes. Durch zwei Söhne des Letzteren schied sich der Stamm,
dessen Adel 12. Jan. 1717 in Frankreich von Neuem anerkannt und
bestätigt wurde, in die Linien Folliot de Fierville u. F.d'ülrville. Von
dem Stifter des letztgenannten Zweiges, Adrien F., Herrn auf Presle
und Urville, stammten mehrere Söhne, von welchen der Aelteste den
Stamm unter dem Namen d'Urvllle fortsetzte, der Jüngste ab9r,Franz
Mederich F., Herr \\xi Presle und d'Huisen, wurde Graf v. Crcnne-
ville, Mar6chal de Camp etc. Derselbe war in erster Ehe vermählt
mit Anna Pierette Freiin v. Pontet und sein ältester Sohn aus dieser
Ehe, Graf Ludwig Carl, gest. 1840, k. k. Kämmerer, General der Ga-
vall., Geh.-Rath etc. ging im Anfange der französischen Revolution
nach Oesterreich und vermählte sich mit seiner Nichte, Victoria
Freiin v. Poutet, geb. 1789 Aus dieser £Mflftlta|flS8ten , neben ei-
ner Tochter, Gräfin Victoria, geb. ldl6,€HHPkvsterEhe mit
— »2 —
'dem 1856 verstorbenen Johann Grafen Keglevich v. Buzin, k. k.
K&mm., Geh.-Rath etc. and in zweiter 1857 mit Jolins Grafen v.Fal-
kenbayri, k. k. Kämm, und Rittm. in der A., drei Söhne { Graf Carl,
geb. 1811, k. k. E&mm. and M%jor in d. A., verm. in erster Ehe init
Caroline Grf. Esterh&zy-Galantha, gest. .1851 and in zweiter 1853
mit Anna Grf. L&zansky ?. Bakowa, geb. 1821 ; — Graf Ludwig, geb.
1813, k.k. Kämm., General-Major etc., vermählt 1852 mitErnestine
Grf. Kinsky zu Wchinitz and Tet^a, geb. 1827 — and Graf Franz,
geb. 1815, k. k. Kämm., Feldmarschall-Lieat. etc., verm. 1844 mit
Hermine Grf. Chotek v. Chotkowa and Wognin, geb. 1815, aas weK
eher Ehe drei Söhne stammen: Victor, geb. 1847, Heinrich, gebor.
. 1855 and Franz, geb. 1856. — Die Familie hat 1844 das angarische
Indlgenat and das Incolat in Böhmen and Mähren erhalten.
Deuuehe Grafeoh. d. Gegenw. Ilt« 8. 123 und 128. ~ Geaeal. Tweheub. d. grill. Hau-
Mr, 1859 8. 274 und 275 n. bistor. Handb. su demselben, S. 217.
« P^kchei. Pommernsches Adelsgeschlecht, welches in Yorpom-
mern noch 1639 vorkam. Das Wappen wird verschieden angegebeüi
nach Einigen in Blan zwei gekreuzte, grüne Lorbeerzweige, nach An-
deren in Blan ein halber Hirsch mit einer Stange.
' Mierael, 8. 486. — Freih. v. Ledebur, III. 8. 253. ~ SieGmaeken HI. 1&9. — Pomm.
W.-B. V. 8. 136 u. Tab. 64: Beschreib, n. Abbildung versdiieden.
Mtoneck ? . Palkeibug. Erbländ-rGsterr. Adelsstand. Diplom von
1804 für Franz Foltaneck, k. k. Hauptmann bei Freih. v. Beaalier-
Infant.
Megerle «. MüM/eld, Erg&os.-pd. 8. 286. u. 287.
VoMaiii V. VaMsaehsei. Reichsadelsstand. Diplom vom 26. Nov.
1645 fflr die Fomann zn Waldsachsen, einem Schlosse and Bittergate
im damaligen Sachs.- Coburg- Saalfeldschen und Emeaerungsdiplom
4es alten, der Familie zustehenden Adels vom 18. Febr. 1711.
Hörsekelmannf Sammlung suverl. 8tamm- und Aliueutaf. 8. 70 und desselben Adelshlsto-
rto. I. 8. 152-152 ; mit den Diplomen. — N. Geneai. Handb. 1777. 8. 206 n. 2778. 8. 26«. —
9. HeUhach, I. 8. 572.
VMtafaie. £rbländ.-6sterr. Adelsstand. Diplom von 1812 für
Heinrich Fontaine, k. k. Hauptmann bei Gr. Erbach-lnfant.
MtgtrU V. Mühlfeld, 8. 184.
Ptittia. Erbländ.-6sterr. Adelsstand. Diplom von 1789 fftr. Fe-
lix Fontana, Experimental- Physiker des £rehendgs Grossherzogs
Leopold ond Director des Museums zo Florenz , wegen der für die
Josephinische Militair-Academie unter seiner Leitung verfertigten
Wachspräparate. Derselbe starb 1803: ob der Stamm fortgeblflht
bt nicht bekannt.
MtgerU «. Mühtfeld, 8. 184.
PbiUia f. Zweideiderf. Erbl&nd. - 6sterr. Adelsstand. Diplom
von 1815 fflr Georg Fontana, k. k. Lieutenant, mit dem Prädicate: v.
Zwendendorf.
Megerle p. Mükl/etd, Brg&ns.-B. 8. 287.
Pbrbachi Unkm, s. Zweibrflcken, hreiherrei.
Nrbosi Pbr|MM|M|4^ilMrKM. Schwedischer Adels- und Frei-
hermstand. AmHHHI^Q^ ^* ^<iS* 16^1 für Peter F. und Frei-
— 298 —
n-
i^f^ 4. Juni 1652 fttr'Hrvid F. — Die ufsprflnglich aas
.iSÄ£ft-j^^g Familie war in Schwedisch -Pommern vor 17^7
Udebur, \i\. 8. 253. — Sehwed. W.-B., Ritt«r Tab. 19. Vi u. 59; Preih.Tab.6.
i^VflMeade, de Vorcaile, lar^ib de liah. Altes, ursprünglich aas
Si^inien stammendes Adelsgeschleeht, welches in die ehemalige Land-
It Bearn, jetzt zn den Niederpyrenänen, als sfldliche franz6s.
linz in Westen, gehörigf kam. Ein Sprosse desselben, Jean Qn^rin
?*orcade, Marqais de Biaix — Urenkel des franz. Schatzmeisters
Charles de F. Marqais de ß. and der Marie Marqaise de Lonz, Com-
tesse de Sansons, Enkel des.k. franz. OberstlieutenanCs Philippe de
F. a. der Charlotte de Navailles a. Sohn des k. franz. Feldmarschalls
Jacques de F. and der Philippine d'Espalangae Baronne d'Arros —
wendete sich, nach Aufhebung des Edicts von Nantes, in die korbran-
denbargischen Staaten, wurde Capitain bei her Garde, stieg.spftter in
der k. preass. Armee immer hoher, erhielt 1716 als Oberst das In-
fanterie-Regiment Nr. 23 und starb 1729 als Generallieutenant und
Comhmndant von Berlin. Aus seiner Ehe mit Juliane v. HohnstAdt a.
d. Hause Erdeborn entspross, neben einigen Töchtern, ein Solin:
Friedrich Wilhelm Qu^rin de F. Marq. de B., welcher als<einer der
tapfersten und umsichtigsten Officiere der damaligen k. preuss. Armee
und namentlich durch die Schlachten bei Sorr und später durch die
Schlacht bei Leuthen bekannt geworden' ist. König Friedrich II.
schrieb seiner Tapferkeit einen grossen'Theil des Siegies bei Sorr zu
und verlieh ihm die Landeshauptmannschaft zu Zinna, so wie, neben
Zulage, eine Domherrnstelle zu Havelberg, brachte ihm auch selbst,
als er 1 746 bei der Cour sich wegen seines verwundeten Fusses ans
Fenster lehnte, einen Stuhl mit den Worten: „mein lieber Forcade,
einem so braven und wflrdigen. Manne muss ich selbst einen Stuhl
bringen.** 1747 erhielt er vom Könige Friedrich II., als derselbe bei
dem dritten Sohne, Ffiedrich Heinrich Ferdinand Leopold, diePathen-
stelle angenommen hatte, die Drostei Neuenrade mit der Bestimmung,
dass dieselbe später an diesen Sohn kommen solle. Im nächsten
Jahre bekam er als General - Major das 23. Infant-Regim. , dessen
Chef früher sein Vater, s. oben, gewesen war und 1767 wurde er
Generallieutenant. Nach dem Hubertu^burger Frieden machte ihih
der Itönig ein bedeutendes Geldgeschenk und ernannte ihn noch zum
Chef -Präsidenten des Collegium sanitatis. Aus seiner Ehe mit Maria
Baronne de Montolieu St. Hippolyte entsprossten 23 Kinder, von
welchen bei seinem Tode,» 1765, noch 1*1, vier Söhne und sieben
Töchter, lebten. Der älteste Sohn, Friedrich Wilhelm, starb unver-
mählt 1778 als k. preuss. Oberst und Commandeur des Infant.-Re-
gim. Nr. 24. — Der zweite Sohn, Wilhelm, Major im k. preuss. Hu-
saren-Regim. Nr. 1. nahm krank 1804 seinen Abschied und starb
1806. Von ihm stammte unter Anderen ein Sohn, welcher 1831 als
k. preuss. Premier - Lieutenant starb und aus seiner Ehe mit einer
v. Krahne-Mathena, neben einer Tochter, zwei Söhne hinterliess.
Der dritte Sohn, Friedrich Heinrich Ferdinand Leopold, s. oben.
— 294 —
gest. 1808, als k. preuss. Obcrstlicutcnant a. D., erhielt nach .cßMp^
Tude beincs Vaters die Drustei Neuenrade u. besass auch das.&c&O'ä^
Gut Schleibitz im Oelsnischcn. Aus seiner Ehe mit Wilhelmine v.
Koschembahr-Skorkau überlebten ihn drei Söhne. Auf den ältesten'
derselben, Friedrich Wilhelm Leopold Constantin Qu6nn v. F., k.
preuss. Kammerhe^rn und Hanptmann a. D., fiel nach dem Tode des'
Vaters die Drostei Neuenrade. Derselbe war mit Amalie v. Poser-
N&dlitz, gest. 1818, vermählt, aus welcher Ehe mehrere Kinder ent-
sprossten, doch lebte von denselben später nur noch eine Tochter,
welche sich mit dem k. preuss. Lieutenant und Gutsbesitzer Adolph v.'
Randow a. d. Hause Cracowahne im Trebnitzischen vermählte. Von
seinen Brüdern starb Ferdinand Heinrich v. F., k. preuss. Major und
Chef der 10. Divisions - Garnisoncompagnie , yerm. mit Josephine v.
Neamann,18d5 kinderlos. — Neben den Besitzungen in Schlesien wurde
die Familie im 18. Jahrh. auch in Pommern im Kr. Pyritz begütert.
N. Pr. A.-L. IL 8. 179 und IV. 8. 890-392. - FrHh. t. Utiebur , I. 8. 225 und III.
8. 258.
Nrckteuuij Forchtenai^ genannt RaMÜifer. Schlesisches, im 16.
und' 17. Jahrb. vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Acha-
tios V. F., kais. Landvoigt über die Fürstenthümer Schweidnitz, Stric-
gaaimd Jauer, drei Söhne hatte, von welchen Achatius (11.) 1604 in
den.Aemtern seines Vaters stand,. Wenzeslaus Kanzler des Fabian
Edlen v. Schöneich zu Carolath war und Sigismund 1592- als fürstl.
Magdeburg. Kammer-Secretair starb.
atnapiu*, II. 8. 626. - Freih. v. Ledebur, 1.8, 225.
Iforckeibecki V^rkeobeck. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom
vom 19. Octob. 1804 für Friedrich Christian Forckeubeck, k.preussT
Geh. Hofrath in Münster und vom ll.Novemb. 1804 für Maximilian
Bernhard F., k. preuss. Geh. Kriegs- und Domainenrath. Der Stamm
blühte fort u. zu demselben gehörte 1836 der k. preuss. Regierungs-
rath y. F., General-Gonsul zu Warschau und der k. preuss. Oberlan-
desgerichtsrath v. F. zu Breslau.
V. HeUbach, IL 8. 181. — Freih v. Ledebur, I. S. 225 und 226. — W.-B. der Preuss
Monareb. III. 19.
F«reU; FMell-Mset, heikenreo (in Schwarz ein aufrechtstehen -
dftr , weisser Steinbock). Altes, aus Savoyen stammendes Adelsge-
schlecht, welches später in die Schweiz kam und im Canton Freiburg,
in welchem auch das gleichnamige Stammgut liegt, mehrere Güter er-
warb und schon seit dem 15. Jahrh. das Freiburger Erbbürgerrecht
besitzt. Dasselbe hat dem genannten Canioue mehrere Staatsräthc,*
Landvoigte, Schultheissen und Rathsherren gegeben. Der Stammsitz
Forell verlor durch die franz. Revolution 1798 seine Herrschafts-
rechte. — Franz Nicolaus v. F. wurde Malteser und kam durclj den
Orden zu hohen Würden und sollte 1777 Grossprior von Deutsch-
land werden, doch gab das Hejtersheimer Capitel einem Freiherrn v.
Truchsess den Vorzug. Später war derselbe Ober - Hofmeister des
Prinzen Xaver von Sachsen und dann k. poln. und kursächs. w. Ober-
bofmarschall, weiche Stelle er 1786, in welchem Jahre«er auch starb,
— 2ft6 —
mit dem Charactcr als Geh. CabinetB-Minisier niedorlegte.^Ein Neffe
desselben, Joseph Ludwig Bruno v. Forell, Migor im Dienste der
Eidgenossenschaft, war ebenfalls Malteserritter n. wurde 1776Coad-
jltur der Comthnrei Weissensee. — Johann Heinrich Freiherr. v.F.-
G. wurde 1769 Hauptmann der kursächs' Schweizergarde und 1779
kursächs. General. Später haben auch mehrere Sprossen des Stam-
mes in der k. prenss. Armee gestanden und noch 1848 wird die Fa-
milie als am k. sächs. Hofe bedienstet aufJy^efQhrt.
/.eih Schueixer-Lexicon, IX. S. 348 n. 244. — ifay, Histoir« miliuir« de U Suisse, VIII.
S. 4Ä4-490. — lut9, NecTolon der 8<rhueii, 8. 18S— 1M4. -- N. Pr. A.-L H. 6. 180. — Frk.
9. UtMur, 1. 8. 226 u. III. 8. 258. — Tproß, II. H.
hrell (Schild quer getheilt : oben in Blau zwei flbereinander nach
der rechten Seite schwimmende Forellen und unten in Roth ein gol-
denes KJeeblatt). Adelsstand des Königreichs Preussen.' Diplom vom
10. Juli 1803 fflr den Landsyndikus Johann, Peter Wilhelm Forell.
— Soviel' bekannt gehören in diese Familie Friedrich v. Forell, Amt-
mann des Amtsbezirks Herne, Herr auf Strflnkede im Kr. Bochum u.
N. N. V. F. Herr auf Loszeinen im Kr. Rössel.
V. Htübach, I. 8. 872. — N. Pr. A.-L. II. 8. ISO. III. 8. 5 a. V. 8. 1S8. — FtHk. w.Le-
debur, I. 8. 226. — W.-B. d. Preuiw. Monareh. III. 1».
hictt, Vorctt V. Prinnthal ud IfCMber|. Steiermftrkisches Adels-
geschlecbt, ans welchem Franz Melchior F.. v. P. u. L. 1663 unter
die neuen Geschlechter des niederösterr. Ritterstandes aufgenommen
wurde. Derselbe hatte durch Verm&hlung mit Elisabeth Blumberger.
verw. V. Greiffenfelss das Gut Ober-Ranna an sich gebracht, welches
Letztere als Wittwe noch 1675 besass. Aus dieser Ehe stammte
Franz Sigismund Forest,^welcher in seine Heimath zurückging und
1675 Landstand in Steiermark war.
Wi*»griU, Ili. 8. 64.
Nrcili, litter. Erbl&nd.-Österr. Ritterstand. Diplom vom 12.Dec.
1841 fflr Johann Baptist Foresti, k. k. Hauptmann in d. A.
Haiidtehriftl. Nokis. \ * *
Fofcttkr. Altes, französisches, a^ -den yicomte-Titel fflhren-
des, au.s dem Languedoc stammendes Adelsge^chlecht., aus welchem
eine Linie in die Schweiz und eine andere nach Oesterreicb kam.
Aus ersterer stammte Alexander August v. F.,^welcher als k. preuss.
Major a. D. 1833 starb. Ein Sohn desselben war noch 1855 kön.
preuss. Oberlandesgerichtsrath in Posen. — Von der österreichischen
Linie standen die Gebrüder Victor Chevalier de F. und August Vi-
comte F. als Rittmeister im k. k. Ulanennigim. Fürst Schwarzenberg.
Ersterer hatte in der Schiacht bei Hanau ein Bein veirloren und war
sp&ter Commandant zu Como. Im genannten Regimente diente noch
in neuester Zeit Ferdinand Vicomte Forestier.
N. Pr. A.-L. iL 8. 180 und 181. — Freih. v. Lfdebur, f. 8. 2tO n. lU. 8. 95t.
hrgachj Porgacs v. fihjmct ud Uiu, firafei (in Blau eine nackte,
gekrönte Jungfrau mit fliegenden, blonden Haaren , welche aus einer
goldenen Krone aufwuchst und deren gefaltete H&nde mit einer gol-
denen Schnur gefesselt sind. Dieselbe ist oben, rechts wie links, von
einem goldenen, die Hörner einwftrtskehrenden Halbmonde begleitet).
#
Erbländ.-Sstcrr. Orafenstaiid. Diplom vom 12. Mai 1640 für Adam I.
Freih. Fbrgach, Jüngerer Linie und vom 4. (11.) Mai 1675 für An-
dreas VIT. Freih. Forg&ch, Aelterer Linie. — Altes, schon weit über
6 Jahrhunderte in Ungarn berühmtes -Geschlecht, welches von den
längst erloschenen Grafen v Hount, oder Hnnt-Paznan hergeleitet
wird, im 12. und 13. Jahrh. den Geschlechtsnamen Ivanch Iwanka,
auch Juanka führte und sich nach dem Schlosse Fogaras in Sieben-
bürgen nannte. — Ivanch Graf v. Hunt-Paznan war 1187 und 1200
qnter den Königen Bela III. und Emer\ch als Krieger bekannt und
zugleich Castellan. Der Sohn desselben, Ivanka, welcher im blauen
Schide einen wachsenden, weissen Wolf führte, oberster Stallmeister
des Königs Andreas IL, blieb 1235 in einer Schlacht gegen die Tar-
taren. Von Ivankas Söhnen, Thomas I. und Andreas I., Comes de
Banya, nannte sich Letzterer zuerst Forgacs. Derselbe rettete dem
Könige Bela IVrin ein^r Schlacht das Leben, erhielt von dem Könige
1274 Nieder-Ghymes zum Geschenk und baute daselbst ein Schloss.
Von seinen fünf Söhnen pflanzte Nicolaus I. den Stamm dauernd fort.
Nicolaus I. Forgacs, Graf v.Lekenye, welcher namentlich um 1321 u.
1333 vorkommt, war mit Anna v. ßebek vermählt, aus welcher Ehe
ajs ältester Sohn Nicolaus iL, gest. 1381, entspross. Der Sohn des
Letzteren, Blasius L, Mundschenk der Königin Maria in Ungarn,
spaltete 1386 dem eingedrungenen ungarischen Könige Carolus Par-
vas, Könige von Neapel, im Schlosse zu Ofen während der Tafel mit
einem Säbelhiebe den Kopf und rettete die Königin Elisabeth u. ihre
Tochter Maria mittelst Flucht von den einbeimischen Feinden , wo-
rauf Blasius von der Königin Elisabeth da^ Wappen erhielt, welches
die Familie noch jetzt, s. oben, führt. Blasius I. wurde 1387 von der
Partei des getödteten Königs ermordet. — Den Stamm setzte An-
dreas IIL, Bruder des Nicolaus IL und jüngerer Sohn desKicolausI.,
fort. Derselbe, Herr der Schlösser Lekenye u. KoszmaL starb 1381
und von seinen vier Söhnen wurde Peter L 1418 des Königs Sigis-
mand Oberst-Hofmeister., Tön den sieben Söhnen des Letzteren aus
erster Ehe mit Clara Thuroczy war Johann V. zuerst mit Dorothea
Bänffy y. Also-Lendva und später mit Margaretha Dobo v. Buska
vermählt. Von seinei^ vier Söhnen wurden der ältere, Peter III und
der dritte, Gregor L, die Stifter zweier Hauptlinicn des Stammes.
Ersterer, welcher um 1505 lebte und mit Catharina. v. Haga ver-
mählt war, stiftete die. ältere Hauptlinie zu Ghymes, Letzterer, gest.
1815, vermählt mit Sophie^obo , die jüngere zu G&cs. Beide blühen
noch jetzt und zwar jede in zwei Zweigen : die ältere HauptliAie in
dem älteren Zweige zu Ghymes und in dem jüngeren zu Gomba im
somogyer Comitate und die jüngere Hauptlinie in dem älteren Zweige
SU Gäcs und dem jüngeren zu Sz^cseny. — Ueberdies ist aus der äl-
. teren Hauptlinie durch Nicolaus IX^ einen Sohn Stephans VII., wel-
cher Letztere im vierten Gliede von dem Stifter der Linie, Peter III.,
stammte, eine Nebenlinie entstanden, welche im freiherrlichen Stande,
1. den nachstehenden Artikel , fontgeblüht hat. — Die Ahnentafeln
des Geschlechts in beiden Hauptlinien und den Zweigen derselben
U.-
— 2W —
finden sich in den deatschen Grafenhäusern der Gegenwart und der
neueste Personalbestand der Familie ist aus den gen0g]> Tirschenb.
d. gräflichen Häuser zu ersehen. So genüge denn hier die^An&abe der
\ Hftapter der Zweige beider Hauptlinien in neuester Zeitf Aeltere
)^ Linie zu Ghymes: Aelterer Zweig zu Ghymes: Graf Carl, geb. 1783
>VJ<^Eohn des Grafen Joseph lü. ans der Ehe mit Juliane v.Sandor —
Bl^rt der Fidei-Comm. Herrschaft Ghymes und der Herrschaft Varano,
Vetfechitz und Csejtc, k. k. Kämm., vermählt mit Philippine Freiin v.
^ .Walterskirchen zu Wolfsthal, geb. 1791, aus welcher Ehe, neben
einer Tochter, Grf.. Julie, ?erw. Frau v. Adamovich, ein Sohn) stammt:
Grat Carl, geb. .1825. -^Jüngerer Zweig zu Gomba: Graf Xaver,
geb. 1783 — Sohn des Grafen Thaddäus und N. N. Grätin Taaflfc —
k. k. !fCämm., Vermählt mit Juditha v. Deseö , aus welcher Ehe drei
Söhne entsprossten : Gr. Moritz, geb. 1813, k. k. Kämm., Oberst und
Crommandant des 1. Gendarm.-Reg., verm. mit Fmilie Freiin v. ßiela,
gest. 1843; Gr. August, geb. 1814, Domherr zu Gran und inful. A1)t
der heil. Jungfrau v. Kalos und Gr. Anton, geb. 1818, k. k. Kämm.,
vermählt mit Anna Freiin v. Majthenyi, geb. 1830. Die Grafen Mo-
ritz und Anton haben Nachkommenschaft. — Jüngere Linie zu Gä.cs;
Aelterer Zweig zu G&cs: Gr. Julius, geb. 1823 — Sohn des 1851 ver-
storbenen Gr. Anton, k. k. Kämm., aus der Ehe mit Johanna v. ^al^,
gest. 1843 — Herr der Herrschaften Vilke und Kokova, verm. mit
Elise Grf. Forgüch, geb. }824, ans welcher Ehe ein Sohn stammt:
Aioys, geb. 1852. — Die HerrBchaft G&os steht den drei Brüdern
des Grafen Anton zu, den Grafien: Anton, geb. 1819, k. k. Kämm. u.
Vicepräsidenten bei der Statthalterei In Böhmen, Emil, geb. 1828, k.
k. Kämm, und Rittmeister und Joseph, geb. 1829, k. k. Kämmerer. —
Jüngerer Zweig zu Szöcseny. Gr. Stephan, geb. 1782 -=- Sohn des
1829 verstorbenen Grafen Joseph — Herr der Herrschaften Varano
und Ecseg. — Die Herrschaft Sz6cseny gehörte dem 1854 verstor-
benen Grafen Paul, Bruder des Grafen Stephan, welcher aus der
EhjB mit Maria V. Lipthay, gest. 1858, sechs Töchter hinterliess. Der
Bruder der Genannten, Graf Sigmund, geb. 1787, verm. mit Maria
Grf. Forgäch , ist Herr der Herrschaft Szalanez und ein Sohn dessel-
ben, Gr. Kolomann, geb. 1820, Herr der Herrschaft Kemencze, hat
sich mit Eleonore Freiin v. Pongrätz, geb. 1825, vermählt.
Leupotd, I. 8. 334-345. — Uhotzky, Stemmatoisrnphia. II. 8. 130—138. ^WiuprUl, HI.
S. 65-7D. — Deutsche Orafenh. d. Gegeiiw. III. S. 124—129. — Geneal. Ta«eheiil>. d. grüfl.
Häuser, 1859. 8. S75— 278 u. historl.Hchen Handbuch xn dom^ielbcn, S. 219. — Tyroff,\\. 261.
^ Vtrgatsck v. Forgatsch, Freiherren. (Schild geviert: 1 In Silber
ein rother, einwärts springender und gegen die Rechte zurücksehen- .
•der Fuchs. 2 und 3 in Roth ein freilediger^ geharnischter, einwärts
gebogener Arm, welcher in der Faust einen von einem grünen Lor-
beerkranze umgebenen, goldenen Stern emporhält u. 4 in Silber zwei
blaue quer, der obere einwärts, der untere auswärts gewendet. Ober
einander liegende Fische). Erbländ.-böhmischer Freiherrnstand. Di-
plom vom 6. März 1651 für Niclas Forgatsch, kaiserlichen Rittmei-
ster, mit dem Prädicate : v. Forgatsch. — Die Freiherren Forgatseh
V. Forgatsch stammen, wie allgemein angenommen wird, aus der alten
, — 298 —
aDgarischen Familie Forgach, s. den vorstehenden Artikel, and wer- '
den , wenp dach dicselhen ein ganz anderes Wappen fahren, als eine
Nebenlinie der älteren Haaptlinie des Forgächschen Stammes ange-
nommen. Der Name Forgatsch ist der deutsche Name fftr Forgich
oder Forgacs. — Der Diplomsempf&nger, Freiherr Nicias, dessen
Vater, Stephan F., als kaiserl. Hauptmann , der Oheim aber als kifi-
serlicher Oberst lange gegen die Türken gekämpft hatte, vermlüllle
sich mit Johanna Peterswaldskjr v. Peterswald, welche ihm die ihftli-
rischen Güter Moschtieniz und Slawitschin zubrachte. Sein Sohn,
Freih. Peter, war mit Maria Anna v. Mühlbach und sein Enkel, Frei-
herr Anton Ignaz, gest. 1768, zuerst mit Josepha Zablatzky v. Tule-
schitz und später mit Maria Anna Brabansky v. Chobrzan vermählt
Aus diesen beiden Ehen stammten vier Töchter und vier Söhne. Von
den Töchtern war Freiin Ottilie, gest. 1 790, vermählt mit Wolf Franz
Freih. K^ltschmidt v. Eisenberg, k. k. Kämm, und Kreis-Hauptmann
zd Znaim; Freiin Josepha Raphaele 1769 mit Joseph Freih. Kossorz-
Mallowez v. Maliowiz auf Zwiestow ; Freiin Maria Dominica mit dem
k. k. Feldmarschall -Lieutenant Toussaint Freih. v. Bourgeois, gest
1820 und Freiin Maria Anna Aloisia, gest. 1805, in erster Ehe mit
Wenzel Hassenwein v. Festenberg und In zweiter mit Johann Ghri-
stQpl^ Grafen v. Blümegen, Landeshauptmann in Mähren, gest. 1803.
— Von den vier Söhnen hinterliess Freiherr Anton, gest. 1792, aus
der Ehe mit Franzisca Freiin Podstazky und Pmsinowiz nur eine
Tocliter, Freiin Johanna, welche mit Wilhelm Freih. v. Mundi, gest.
1792, vermählt war; Freih. Johann Nepomiik, verm. mit Catharina
Freiin v. Mallowez, starb 1788 ohne Kinder; Freih. Ignaz Fortnnat,
geb. 1746, Herr auf Tuleschiz in Mähren, war mit Josephine v.Hart- -
lieb auf Klenau und Neudorf und der Sohn aus dieser Ehe, Freiherr
Vriedrich mit Josepha Freiin Staader v. Adelsheim vermählt; Freih.
Johann Baptist -endlich, gest. 1800, Herr auf Lehen Ghorin, k. k.
Kämmerer u. Gubernialrath zu Brunn, vermählte sich 1780 mit Maria
Aooa Freiin Kalkschmidt v. Eisenberg. Aus dieser Ehe entspross-
les, neben drei Töchtern: Freiin Caroline, geb. 1797, vermählten
Freifrau V. Beess u. Chrostin auf Konskau ; Freiin Emma, geb. 1799
ttnd Freiift Josepha geb. 18Ö8, verm. Freifrau v. Königsbrnnn, sechs
Söhne: Freih. Rudolph, geb. 1794, k. k.Kämm. und mährischer Statt-
haltcrei-Rath zu Brunn, verm. mit Leopoldine Grf. Bukuwky v. Bu-
kowka, geb. 1809; — Freih. Ludwig, geb. 1795, gew. Lieutenant in
der k. k. 1. Arcieren-Leibgarde; — Freih. Michael, geb. 1800, Herr
• auf Weiss-Oehlhtttten, k. k. Kämm, und Vorsteher des Bezirks- Amts
zu Znaim , verm, mit Emilie Grf. v. Vetter und Herrin v. der Lilie,*
Freiin zu Burgfeistritz, geb. 1815. — Freih. Ernst, geb. 1801, k. k.
Rittni. in d. A., verm. mit Caroline Grf. B'raida v. Ronsecco undCor-
nigliano, geb. 1800; — Freih. Anton, geb. 1804, k. k. Cameral-Be-
zirks Commissair a. D. — und Freih. Engen, geb. 1806, k. k. Lan-
des-Gerichtsrath zu Brunn, verm. mit Catharina Freiin v. Pillersdorf,
geb. Id20- — Die gesammten Grebrflder , welche sich vermählten,
baben Nachkommenschaft.
— 299 —
V. Utllbach, I. 8. 372. ~ G'eneal. Tascheiib. d. freih. Häusvr, 1848 8. 11t- 113 u. 1856.
S. 177 u. 178.
Forgete. Ein in diö Adelsmatrikel der preuss. Kheinprovinz iu
der Person des Hermann Jacob Joseph v. Forgete , laut Eingabe jL
d. Malroedy, 15. Juli 1829, unter Nr. 16 der Edelleute, einget^jiit.
nes Adelsgeschlecht. ^^
Frifih. V. Ledebur, I. 8. >226. — W.-B. d. preuss. Rheinprov. I. Tab. 36. Nr. 71 u. 8^36.
forgow. Altes, zu Ende des 17. Jahrh. erloschenes, meklejiÄf-
giBches Adelsgeschlecht.
9. Bekr, Rcr. Met kl. L. 8. 1570. — 9,Medinff, II. 8. 172.
t Feri«. Ein in Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus wejj^
chera J. V. Foris 1836 k. preuss. Geh. General-Postamts -Revisor ,?n
Berlin war. Um dieselbe Zeit stand ein jüngerer Bruder desselben
als Lieut. im k. preuss. 29. Infant.-Regim. '^
N. Pr. A.-L. I. 8. V^H und 159. — Freih. v, Ledebur, I. 8. 226. )«*
Forisfh' V. Siedbruekbirg. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom
von 1808 fttr Alexander Forisch, k. k. Rittmeister bei Landgr. Friedr
rfch zu Hessen -Homburg- Husaren, mit dem Prädicate: v. Sied-
br^ikburg. - ,
Mfgerle r. Mühlfitld, 8. 184.
X Vonnacher auf Lilieuberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom '
von 1739 für .Maximilian Anton Formacher, geschworenen Verhörs-
und Schrannen-Sollicitator des Herzogth. Kräin und für den Vetter
desselben, Bernardin Formacher, mit dem Prädicate: v. Formacher
auf'Lilienberg.
Megerle v. Mühlfeld, Kr^äiis.-B. 8. 287.
ForMberger auf Eigelsberg ooil Erlastegeu. Kurpfälzischer Adels-
stand.. Diplom vom 24. Apr. 1712 für Johann Zacharias Formberger,
Gerichtsschreibef zu Murach und Besitzer der Landsassen-Güter Ei-
gelsberg und Erlastegen. Der Stamm blühte fort u. ein Urenkel des
Diplom- Empfängers, Franz Ferdinand v. F., geb. 1769, kön. bayer.
Hauptmann, wurde mit seinem Vetter, Wolfgaftg Ferdinand v. F.,
geb. 1788, k. baffer. Landgerichts- Assessor in Riedenburg, iu die
Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. •
r. Lang^ S. 338. — W.-B. d. Kgr. Bayoru, V. 45. — v. Hefner, bayer. Adel, Tab. 73" u.
8. 77.
Nmcutini lu TnlMeiu uoil liglla, Freiherren. Reichs- und erb-
länd.-österr. Freiherrenstand. Diplom vom 1. Sept. 1623 für Caspar
v. Formentini, k. ic. Kämm., und gewesenen inner-österr. Regierungs-
ratb, sowie für die Wittwe seines Bruders, Carl von Formentini, ^
k. k. Kämmerers, Raths, Aufbots- Obersten über 8as Landvolk der
Grafschaft Görz und Hauptmanns zu Gradisca, Anna Maria v. Rohr-
bach, Unter - Hofmeisterin der adeligen Frauenzimmer der Ge-
mahlin K. Ferdinands II., und für ihre vier Kinder: Ludwig, Ferdi-
nand, Elisabeth und Aurora v.' Formentini, mit dem Prädicate: zu
Tnlmein und Biglia. — Altes 'Adelsgeschlecht, .welches ' schon] seit
1319 in Friaul und Goerz angesessen war und theilweise noch ist.
Dasselbe -stammt ursprünglich aus Trient, wo ihm im 13. Jahrh. die
Herrschaft Cusano zustand. Als Stammvater wird Johannes Porcarius
Porcachio genannt, welcher 2. Juli 1184 ausgedehnte kaiserliche Pri-
— 300 —
vilegien erhielt. Ein Urenkel desselben^ SiiDi^Parcaclil^.yorschnei-
der des Patriarchen zu Aquilega , führte a^ie^'^den i9l£neiiv Formen-
tini oder Farmentini. Derselbe4ebte um 1310 and sein 8ohn,Niclas,
Dgte mit seinen Brfkdern, Johann nndLeonhard F., 3. Aug. 1350
'' Bhensftbigkeit und 13. Jan. 1357 den Reichsadel. — Die ab-
steigtode Stammreihe der jetzigen Freih. y. F. ist folgende : Carl v. •
y*^BiPS* Maria v. Rohrbach« nachmalige Freifrau v. F. zu Tulmein
uiS^Hla; — Freih. Ludwig L^ Anna Grf. v. Suamberg; — Freih.
Fg^uz ignaz L: Felicitas Grf. v. Lanthieri; '— Freih. Ludwig IL:
|||»tiHx Grf. Coronini - Cronberg ; — Freih. Franz Ignaz IL : Anna
MiU*ia. Grf. v. Scotti; — Freih. Paul Emil: Ludovica Freiin v. Res-
Sjua-Re8sl9i, verm. 1780; —.Freih. Franz Ignaz III., gest. 1849,
auf Cusano und Usizza: Josepha Grayer; — Freih. Michael
P^ul, gest. 1841 : jQsepha Lucia Edle v < Liebenwald ; — Fceib.
Jo^öph Florian, geb. 1832, Herr auf Cusano und Usizza, jetziges
Haiapt des freiherrl. Stammes und Freih. Emil Clemens Franv, geb.
1837: Gebrüder. — Als Brüder des Freih: Michael Emil Paul w-
den neuerlich noch genannt: die Freiherren Nicolaus, Ludwig, Anton,
.Paul, Emil und Franz.
JBp^mut*, I. 8. 389. — Genenl. T«schenb. d. freih. Häuter, 1S48, 8« 43^ 1857. 8. ItfSu.
10$BH 8. 168. — r. He/nttr, görser Adel, T«b. 'i5 und S. V7.
^^ lf«rMentiii. Erblllnd.-österr. Adelsstand. Bestätigungsdiplom
des den Vorfahren im Jahre 1357, s. den vorstehenden Artikel, ver-
liehenen Adelsstandes für Franz Formentini, Steiermärkisch-ständi-
schen Kanzlisten.
MeggrU V. Mühl/eld, Erg&nz. Bd. 8. 287.
hraaaari t. Verce. Erblftndisch-6sterr. Adelsstand. Diplom von
1764 für Lucas Fomasari aus Goerz, mit dem Pr&dicate: v. Verce.
Mtgerle «. Mühl/eld, «. 184.
^ V«rB6^ Prelkerrei (Stammwappcu : in Blau ein brennender Kamin.
Späteres, in Schlesien geführtes Wappen: in BlaoifiüDf neben einah-
\}er gestellte, goldene Weckeif, von drei, 2 und 1, goldenen Sternen
begleitet/. Böhmischer Freiherrnstaud. Diplom vom 6. April 1648
für Horaz Fornio, Herrn auf Ratschütz im Jauersche^, tiissa bei
Neuuiarkt und Stabelwitz im Breslauischen. Derselbe, aas cfinem
italienischen Geschlechte stammend« war von 1650 bis zu seinem
Tode, 1654, Kammer -Präsident in Ober- und Niederschlesien und
*««^ hinterliess Nachkommen , von welchen Anton Freih. v. Forno , Herr
des k. freien Burg^Lehns Lissa noch 1724 lebte.
8iHapiu$, II. 8. 381. - OaacA«. H. 8. 396. — Freih. 9. Ledebur, T. 8. 926 und III. 8.
223. — Sieömacher, IV. 60.
Hmj, finfeii. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom vom 14. Juni
1847 für Julie Grf. Brunswick v. Korompa, verw. Freifrau v. Forray,
Oberhofmeisterin bei L K. H. der Erzh. Maria, Wittwe des Erzh. Pa-
latiu , und zwar mit dem Rechte der Vererbung auf ihre Nachkom-
men, 8. Bd. IL S. 111.
Qo&eal. TMchenb. d. grifl. Häuser. 1859. 8.14t.
N. hrsellKs. Im KOnigr^ Prenssen erneuerter Adelsstand. Erneue-
— 301 —
^rpngsdiplom vom 1. Febr. 1776 für Friedrich ▼. Forselias^^^^k^g^
Majori Herrn der Gfiter Plaascbwarren, Scbillenicken ^wSKSS^
tbauen, ans einem liefländiscben Adelsgescblechte stammengT^Mn
Sobn desselben, Jobaun Friedrich v. F., geb. 1764, stanä^^einer
Jagend im k. preas& Dragoner-Regim. v. Posadowski und war sp&ter
als k. preuss. Rittm. a. D. Herr ^der Güter Bemalten , Milcbbade,
Plauscbwarren, Rindappen and Scbillenicken, s&mmtlich im Kr.fiei-
dekrag.
N. Pr. A.-L. I. 8. 47: v. Fort«liu«, II. B. 181 und V. 8. 159. — Freih, p. Ledäbur, L8.
82<i. - W.-B. der preuss. Monarch., III. 19. -• Knttelfke, IV. 8. 1^.
NntheiMj s. Holz me ister v. Forstbeim.
hnl. Ein in der Oberlaasitz im 15. Jahrb. von 1407 an im
GOrlitziscben vorgekommenes Adelsgescblecbt, welches, neben einem
Anthelle an Friedersdorf bei der Landskroue, Girbigsdorf anweit Gör-
litz and SchÖnberg bei Laaban besass, nach Allem aber nicht lange
gebläht hat.
Frk. V. Ltdebur, I. S. 886.
tmiMTf Pbrsten^ Krtler (Schild geviert : 1 and 4 in Silber ein
sebrägliuks gelegter Zweig mit drei grflnen Blättern a. 2 and 3 in
Blan zwei schrägrechte , silberne Balken). Ein im Gothaischeu mit
Herbsleben begütertes and darch Boschschwobach and Barghaasen
zar reichsfreien Ritterschaft der fränkischen Gautone Altmflhl und
Ottenwald gehöriges Adelsgeschlecht, ans welchem die Söhne des
Onoldsbach'scben Geh. - Raths Jacob Philipp v. F. : Jacob WUbelm,
gest. 1722, k. prenss. Geh.-Rath and Georg, farstl. Sachaeffs|oth.-al-
tenb.-Geh.-Rath, zwei Linien, "die ältere and Jüngere, stiftetet
Biedermann, Canton Altmähl, Tab. 149 und 150. -: N. Geueal. Uandb- ITTt. 8. 67—69.
UQd 1778. I. 8. 6&— 67. — Brückner, Bnchnlb. d. KIrcfara- und ScbaUtafttea ivMKMjgtli,
Ooth», III. 9. Stck. 8. 39 u. 40. — v. HeUbaeh, T. 8. 374, auch unter Berufung aUf WbH.
8ta*tseansleK VIII. 8. 667. — Freik, «. Ledebur, I. 8. M6. u.HI. 8. 953.
hrsteri Pbrtler n lantl (Schild qaergetheilt: oben in Blaa drei
achteckige, silberne Sterne neben einander and anten in Silber afHI
ins Kreaz and mft den Spitzen nach oben gelegte Spiesse, zwischen'
welchen aaf dem schrägrechts liegenden ein schwarzer Vogel sitzt).
Karpfiftlzischer Adelsstand. Diplom vom 19. Apr. 1784 für Johann
Conrad Forster, Besitzer des Landsassen -Gates Unter- Mantl. Die
Vorfahren desselben waren bis aaf den Ur-Ur- Grossvater daselbst
Amtsrichter gewesen and der Sohn, Franz Benno v. Forster, geb.
1753, war als k. bayer. qaiesc. Forstmeister za Pressat and Herr des
Ritter- and Landsas^en-Gnts Unter -Mantl in die Adelsmatrikel des
Kgr. Bayern eingetragen worden.
V. Lang, 8. 338 und 339. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 43. — 9. He/ner» bayer. Adel,
Tab. 87. und 8. 77.
^•rster (Schild geviert: 1 and 4 in Silber ein' anfwachsender,
grün gekleideter Mann mit weissem Kragen etc. einen Tannenbanm
über die rechte Schalter haltend and 2 and 3 in Roth eine silberne
Lilie.) Adelsstand des Königr. Bayern. Diplom vom 6. März 1816
für Georg Christoph Forster, k. bayer. Handlangs-Appellationage-
richts- Assessor in Nürnberg, sowie Kaufmann and Besitzer der Mes-
— 302..—
[k zu Hammer bei Lauf am Holz. — Derselbe war 1766 «e-
lupplem. S. 99. — W.-ß. d. Kgr. Bayern, V. 44..— p. Ä^c/»<;r,! /bayer. Adel
r f. Phüippsberg. Im Kgr. Bayern bestätigter, alter Adels-
stand. Bestfttiguiigsdiplom vom 28. März 1823 für Gottfried Ernst v.
Förster, k. bayer. Kammer, und. Rittmeister, mit dem Prödieate: v.
Philippsberg. Der Ahnherr der ursprünglich aus Posen stammenden
Familie warFeldbauptmann des K. Maximilian I. u. hatte 5. Juli 1508
den Adel erhalten. •
ftegier.-Blntt (|. Kgr. Bayern 1823. Nr^ 16. — v. HtUbach, I. S. 373. — W.-H. d. Kgr.
BAyorn, X. 32. — v. thfner, bayer. Adel, Tab. &7 und 8. 77.
Förster v. Wilden forst Altes bayerisches, von 948— 1475 mehr-
fatch vorgekommenes u. um 1498 erloschenes Adelsgcschlecht. Hein-
rich F. lebte um 1230. — Nach Absterben des Stammes waren die
wahrscheinlich stammverwandten v. Degenberg die Erben.
mg. Hund, I. S. 222. — Moniirn. bolc, Bd. S. 304,
Ferstheiniy s. Holzmeister V. Forstheim.
NnthHber^ £dle t. Vorstberg. Erbländ. - österr. Adelsstand, mit
dem Prädicate: Edle v. Forstberg. In neuester Zeit standen "ia der
K. K. Armee mehrere Sprossen des Stammes : Albert F. Edl. v. F.,
Major im 13. Grenz-Inf.-Reg. ; Adolph F. Edl. v. F., Hauptmann im
47. Inf.-Reg. ; Gustav F, Edl. v. F., Oberlieutenant im 61. u. Alexan-
der F. V. F., Oberlieutenantr im 47. Inf.-Reg.
llutidHchr. Notiz.
VMlteeister t. lielnhaiiMiii Freiherren (in Blau ein aufrecht ge-
stelUfVi' oben beknöpfter, goldener Haken, dessen Spitze unten nach
lijikft .s^ht und welcher in der Mitte rechts widergehakt ist. Der
H^lfUib wird rechts vofi drei goldenen Schindeln, von denen zwei nach
aussen unter einander, eine aber in der Mitte nach innen stehen und
über welchen in der rechten Oberecke des Schildes ein kleines^
.fothes Kreuz schwebt, links aber von vier, 1 2 und 1, gleichen Schin-
dln beseitet). Altes, rheiuländisches Adelsgcschlecht^ welches früher
zu der . reichsunmittelbaren , mittelrheinischen Ritterschaft gehörte,
dessen fortlaufende Stammreihe Humbracht vom Anfange des 14.
^ahrlr. bis zu seiner Zeit gegeben hat. Caspar Forstmeister v. Geln- '
hausen starb in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrh. als Rechtsleh-
rer in Tübingen in grossem Ansehen; Philipp Benedict F. v. G^ des
deutschen Ordens Ritter, war im Anfange des 17. Jahrh. Comthur zu
Sachsenhausen und Ellingen, Geh. -Rath und Ober-Hofmarschall bei
dem Hoch-Deutschmeister und Raths -Gebändiger der Bailei Franken
etc. und im Anfange des 19. Jahrh. lebte Carl Franz Frcih. F. v. G.,
Comthur zu Cobleuz und Muffendorf, kurcöln. Geh. Staats- und Con-
ferenzminister, General-Lieut. u. Oberst- Hofmarschall, wie auch des
H. deutschen Ritter- Ordens w. Staats- und Conferenz-Minister. — In
der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. hatte das Geschlecht zu den Gü-
tern in der Wetterau u. am Mittelrhcin in der jetzigen preussischen
RUeinprovinz Neuerburg bei Heinsberg, Schwadorf bei Cöln u. Traar
bei Crefeld au sich gebracht.
— 303 — ^
Humbracht, Tab. 149. — Gauhe, I. 8. 546 und 547. — v. Jfattstein.l. 8.2(Ü^'/0b. — R-h.
0. Krokne, I. 8. :M)1. — M. Gcuval. Haiidb. 1777. 8. 69. und 70.1778.1. 8.67-70.— Robmu,
Elem. Werk, II. 8. 18 u. Nr. 14 u.dei»selbea nicderrheinjscher A(ldl. I. 8, 238—238. — Fr^ih.
9, Ledtbur, I. 8. 227. — Siebmqcher, I. 127: Die Forstaeivter v. Qiiilhaaseii, Rheinl&ndiseh.
— 8at9er, 8. 618. - SuppLsu Siebm. W.-B. IV. 11. - W.-B. der preus». KheioproHns, IL
Tab. 16. und 8. 133. — Kmetchke, III. 8. 144 u. 14&.
PoKtMekter f. Lebeahui (in Silber zwei gekreuzte Streitkolben
and zwischen denselben oben eine rotbe Rose .u. in der SiOtte, rechts,
wie links, eine dergleichen). Altes, fränkisches, im Rittercalticfti
Rh6n- Werra begtltertes, anch im Cölniscben and Bergischehjanilpi-
schworenes Adelsgeschlecht Zuerst kommt Friedrich F. v.'L. 4285
vor and Theodoricus Senior F. v. L. empfing 1260 die wfirzbarg.
Lehen Lebenhan ^ Neustadt and Rothenkolben. Der Stamm blOhtei
auch in mehreren Nebenlinien, fort, bis Melchior Adolph F. v. L. >
zu Steinach und Unter- Ebersbach denselben 9. Sept. 1629 schloss.
9. Haustein, II. Suppl. I. 8. 14- 17 .- Biedermann, Cantoii IUion-Werra,T«b. 889— 193.
Siebmaeher, I. 105: Die Forstmeister, Frftnklsch.
jNrstier ?. liibi. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1791 fflr Johann Forstner, Kreis -Commissair in Oesterreich ob der
Enns, mit dem Prftdicate : v. Billau.
MegerU v. Müklfeld, 8. 184.
hrstieri auch hreiherrei (Schild geviert: 1 and 4 in Gold ein
an der rechten Seite des Feldes stehender, am inwendigen Theilo
zweimal geasteter Baumstamm, aas welchem oben drei grüne Blätter
keimen und vor demselben ein aufwachsender, vorw&rts 'sehender,
schwarz gekleideter Tiroler etc., welcher in der Rechten ein, mit
der Schärfe dem Baume zugewendetes Beil emporhält und 2 von $1-
ber , Schwarz, Roth und GoM und 3 von Gold, Roth, Schwarz u. Sil-
ber viermal schräglinks gestreift). — Altes, ursprünglich oberöscer-
reichisches mit der Familie Forstner v. Dambenoy einen Stamm ao^
machendes Adelsgeschlecht, welches früher zu dem schwäbiscaen
Rittercantou Neck<ir-Scbwarzwald>Örtenau und der Rittersohatt im
Unter -Elsass gehörte, 17ö7 in der Person des Schlosshauptmanns
Carl Freih. v. F. auf 66mtow in Meklenburg die Rechte d^s einge-
borenen mekleiiburgischen Adels erlangte und 1761 auch dem frän-
kischen Rittercauton Altmühl einverleibt wurde. — Den Namen For-
ster soll schon um 930 Anton Heisch geführt haben, doch sind die
älteren Familien - Nachrichten im 30jährigen Kriege verloren gegan-
gen und es finden sich genaue Nachrichten über das Geschlecht nur
von der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. an. Um diese Zeit war das-
selbe zu Breitenfeld anweit Linz angesessen und breitete sich von da
in Schwaben, im Unter-Elsass, in Meklenburg, Dänemark und4an
Niederlanden^ aus. Wolfgaugv. F. starb 1680 als h. württemb. Geh.-
Regier.-Rath und Kammerpräsident und Christoph v. F., gest. 1688,
Kanzler der württemb. Grafschaft Mömpelgard, war mit dem Gute
Dambenoy bei Mömpelgard beliehen worden. Von, Letzterem stammt
der 1767 nach Preussen gekommene Zweig, auch haben Sprossendes
meklenburgischen >Zweiges in der k. preuss. Armee gedient und den
Stamm fortgesetzt — f# Meklenburg beruht der Freiherrnstand
der Familie auf der oben erwähnten Aufnahme des Cai^ Freiherren
V. Forstner in die meklenburgische Ritterschaft, für Württmnberg auf
— 304 —
dem Freiberru - Diplome vom 15. Juli 1827 fär Georg Ferdinand
Forstner v. Üambenoy, Professor der Staatswissenschaft an der Uni-
versität Tübingen und für den Bruder desselben, Christian Heinrich
Friedrich v. F. und für Freusscn auf längerem Gebrauche und Aner-
kennungen einzelner Mitglieder durch Cabinetsordres vom 22. Juli
185Ä und 25. Jan. 1855. — Freih. Georg Ferdinand, ^eb. 1764, starb
1832 im Pensionsstande zu Pfedelbach bei Oehriugen , mit Hinter-
lassung zweier Töchter und eines Sohnes, Wilhelm Freih. v. F., wel-
» eher früher in der k. württemb. Armee als Lieutenant stand.
Freih. v. ffffheneck, I. 8. 8»0-»S8. — N. Pr. A. - L. II. 8. 182.- ra< ' Ailelshurh des
Kgr. Wartteraberg, 8. 419. — Freih. v. ledebur, I. S. 23i7 untt III. 8. 2r>3. ~ Siehmaeher,
V. 49. 1; ForstJier, öc-sterreichisch. — r. Meding, IIL 8. 1H8— 1M5. — SHppl.|zu Siibm. W.-H.
IV. II. — Meklenb. W.-K. Tab. 16. N. 57 aiid 8. 21. - Kneschke, II. 8. 153—165. - ü.Hef-
ner, roekleiib. Adel. 8. $,; wnitt«mb, Adel, Tab. 8. und 8. 7. und preu:»«. Adel, Tab. 52
uud 8. 4».
- ) . V«rt^ Le l^«rt^ Vrciherrea. Reicbsfreiherrnstand. Kursächs.Reichs-
yicariatsdipiom vom 25. Sept. 1790 für Ludwig August Carl v. Le
Fort. Ein ursprünglich aus der Normandie stammendes, nach Italien
und später nach Russland gekommenes Adelsgeschlecht, weiches
nach neueren Angaben ein Reichsfreiherrndiplora vom 22. Dec. 1698
besitzt und jetzt in zwei Linien, der älteren in Meklenburg und der
jüngeren in Pommern, blüht. Der neuere Personalbestand findet sich
im. üeneal. Taschenb. d. freih. Häuser. — : Louis Baron Le Fort, Herr
auf Wendhoif, erhielt 1803 die Rechte des eingeborenen mekleub.
Adels und kommt später als Klosterhauptmann zu Dobbertin Tor. In
niS^rer Zeit erwarb das Geschlecht auch in Pommern Papendorf im
, G.reifswalde und Puiow im Kr. Franzburg.
Wrtfi. V. ledebur, I. 8. 227 u. III. 8. 258. — Tyrof, I. 200. — Huppl. xu Siel.machpr,
. X. 19. - Meklenburg. W.-B. Tab. 16, Nr. 57. u. 8. 21. — l»ommeru»ches W.-B. I. Tab. 67 u.
.^.*W u. 179. — JCnenchke. I. 8. 150 u. 151. ticoeal. Twcli^nb. der freih. H. 1859. 8. 194—197.
^mf: f9fi$l\t9,HriMtT. Altbayerisches Adelsgeschlecht, welches zuerst
12S1 vorkommt, 1554 erlosch u. von den Götzengrien beerbt wurde.
IVigHt Hund, III. 8. .121.
HtlUy Prdherrea. Krbländ.-österr. Frerherrnstand. Diplom von
1817 für Anton Fortis, k. k. Appellationsrath zu Mailand.
Megerle e. Mühlfeld, Krgänz.-Bd. 8. 56
f^rds. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 6. Juni 1824
für Alexander Fortis, nach dem. Rechte der Erstgeburt. Derselbe
war der Sohn des, durch' Erlangung des k. bayer. Max -Joseph -Or-
dens, 1 806 persönlich geadelten k. bayer. Majors u. später Obersten
Wilhelm Joseph v. Fortis.
B. Regier.-Blait, lSi4. - ». Lang, 8 .339. - W.-B. d. Kgi. Bayern, X. 21.
hissa in hircliteaegg lad laling. Ein in Bayern vorgekommenes
AÄlsgeschlecht, aus welchem Amon v. F. zu F., H. und Niedernfels,
kurbayer. Hauptmann, 1640 und Ferdinand Cajatan v. F. auf F. und
H., kurbayer. Rath und Jruchsess und Pfleger zu Aurburg am Inn
1715 vorkommt. — Nach Siebmacher, V. 60., gab es in Bayern
noch ein anderes Geschlecht v. Fossa, doch fehlen über dasselbe
weitere Njichrichten.
OI)M-bayCT. Archiv, 11. 8, 292 u. VIII. 8. 10«. — Siebmacher, V. 68.
I^M^ttf ^ La l«tte VM^ne^ PrcIlMrrcA ^ ßlnu ein goldener Quer-
balken, aiiflir welchem eine goldene Kugel schwebt). Ein aus der
Normandltf und ursprünglich wohl aus Norwegen stammendes Ritter-
— 305 —
geschlecht, dessen Stammreihe in der zweiten Hälfte des l.J. Jahrh.
mit Wilhelm de La Motte Fouqu^, mit Johanna le Mar^chal verm.,
Herrn der später in Trümmern gefallenen Veste La Motte Fouqa^,
b6i(hnt. Die Nachkommen desselben wurden Besitzer der Lehn-
güter Montfaucou, Assi und Ballon und mehrere kamen mit den'
Häusern La Roche, Jaqueliu und Lescure und einmal auch mit dem
Hause Savoyen in verwandschaftliche Verbindung. Der Hauptzweig
des Stammes, gelangte durch die Vermählung der Erbtochter der Fa-
milie Latassagne in den Besitz der Baronie Thonnaiboutonne und der
Rittersitze St. Surin und La Greve an derGaronne unweit Bordeaux.
Bei dem Widerrufe des Edicts von Nantes lebten zwei Brüder,Hector,
Lehnshaupt und Besitzer der Herrschaft und Carl, Beide dem evan-
gelischen Glauben zugethan. Ersterer hielt, meist wohl in Rücksicht
auf die Gefährdung der Unterthanen seiner Baronie, seinBekenntuiss
geheim, Letzterer verliess die Heimath, kam nach Holland und ver-
mählte sich mit einer v. Robillard aus einer ebenfalls ausgewander-
ten, französischen Familie, welche Mutter dreier Söhne wurde. Uner-
wartet starb Hector de la M.-F. — die Treue der Diener rief den
Erben zurück, doch dieser wollte von Gewissenscapitulationen nichts
wissen und da der rechtmässige Erbe nicht erschien, so fiel das erlQ-
digtoLchn dem nächstverwandten, katholischen Lehnserben, dem Prin-
zen von Talmont, zu : die in der Normandie zurückgebliebene Linie
sah sich, wenn auch der katholischen Kirche treu, von der Nachfolge
ausgeschlossen, da auf dieselbe ein Protestantenverdacht gefallen
war. Carl de L. M. F. starb in Holland. Die Wittwe genoss weitere
Beihülfe von Seiten der Generalstaaten, fand später, von dem k.
grossbrit. Hof unterstützt, einen Zufluchtsort in Celle und zog ihre
Söhne gross. Der älteste, früher in kursächs. Diensten, starb später
als k. preuss. Oberst, der jüngste verlebte sein Alter als pens. kur-
hannov. Oberstlieutenant in Celle, der mittlere aber, Heinrich August
Freih. de la M.-F. stieg in der k. preuss. Armee von Ehrenstufc zu
Ehrenstufe, wurde 1759 zum Genefal der Infanterie und 1760 zum
Dompropste zu Brandenburg ernannt u. starb 1774 nach 59jähriger
Dienstzeit. Aus seiner Ehe mit Elisabeth Maria Mason stammten,
neben einer Tochter, jswei Söhne. Der ältere Sohn konnte wegen
schwächlicher Gesundheit nicht lange als Dragonerlieutenant dienen,
pflegte dann den alternden Vater und vermählte sich später mit einer
V. Schlegel. Der jüngere Sohn trat, nach dem Tode des Vaters, aus
dem activen Dienste, lebte ein stilles Privatleben u. starb dann unver-
mählt.— Aus der Ehe des älteren Sohnes des Generals entspross Fried-
rich Baron de la Motte Fouqu6, k. preuss. Major d. Cav. a. D. , früher
einer der namhaftesten Dichter der romantischen Schule, welcher,
verm. mit Caroline Friederike Philippine v. Briest, s. Bd. IL S.73., 23.
Jan. 1843 starb. — Der in der Normandie zwückgebliebene Zweig
ist vor etwa 50 Jahren mit zwei katholischen Geistlichen erloschen.
N. PlJ^-L. II. 8. IH-i— 185. — Freih. v. Ledehur, I. 8. 2S7 uiitl 111. 8. 253. - r. He/-
ner, prt-flÄ Adol, Tab. G5 und S. 51.
ftiir de €nmp^ s. Carrlere de Four de Camp, Bd. IL S. 232.
Kneschkey Deoisch. Adels-Lex. III. 20
— 306 —
^•iiriiier. Eiu zum Geldcrnschen Adel gehöriges Adelsgescblecht,
welches 1782 das adelige Hans Bellinghoven (Bellinghausen) unweit
Erkelenz im damaligen Amte Geldern besass.
N. Pr. A.-L. II. 8. 43. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 227.
f^nrqnlii. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1806 für
Joseph Fourquin, k. k. Obersten bei dem Geniecorps.
Megerle v. Mühlfeld, Erganit.-Bd. 8. 287.
Fiiirs, des fturs^ drafen^ s. Desfours, Grafen. Bd. II. S 461.
ftyker^ feiker, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von
1852 für Victor F., k. k. Oberlieutenant im 2. Ulanen-Iieg. Derselbe
wurde bereits 1856 als k. k. Rittm. aufgeführt.
AuKsb. Allg. Z<>it. 1852.
Fraas r. Prledenffld. Erbländ.-österr. Adelsstand mit dem Prä-
dicate : v. Friedenfeld. Carl F. v. F. stand in neuester Zeit als Lieu-
lenant im k. k. Jäger-Regimente.
Militair-SchoniAt.
• frad ▼. fradeneck. Erbländ.-österr. Adels- und Ritterstand.
Adelsdiplom von 1772 für Johann Anton Frad, Pfleger der gräflich
Rosenbergischen Herrschaften in Kärnten, mit dem Prädicate: v. Fra-
deneck und Ritterstandsdiplom von 1817 für Franz v. Fradeneck, k.
k. Hofrath der Central-Organisirungs-Hof-Commission.
Megerle r. Mühlfeld, 8. 110 u. Erg&nz.-Bd. S. 287. — ». Hefner, krainer Adel, Tab. 6
and 8. 8.
Präncking^ IMnking^ h>anklng^ tirafeii. Erbländ.-österr. Grafen-
stand. Diplom vom 24. Mai 1697 für Heinrich Gottlieb Freih. v.
Fräncking. —7 Altes, schon über 600 Jahre in Bayern bekanntes Rit-
tergeschlecht, welches im 16. Jahrb. nach Oesterreich und später
auch nach Ostfriesland kam. — Das der Familie noch zustehende
Stammschloss und die Herrschaft Ober- und Unter -Fräncking oder
Franking liegen im Innkreise des Landes ob der Enns, in dem ehe-
maligen bayerischen Pflegegerichte Wildshut. Als Stammvater wird
Heinrich (nach Bucelini: Ulrich) v. F., welcher um 1254 vorkommt,
angenommen. Die Söhne desselben, Ulrich, Otto, Heinrich und Bern-
hard, treten 1286 in einer Urkunde des Klosters Raitenbasslach auf;
Ortlieb und Haidenreich werden 1343 und 13^0 und Ulrich, Ortlieb's
Sohn, 1352 u. 1364 theils in Urkunden des Stifts Reichersperg, theils
in Ennenkels Collectaneen, I. S. 367., genannt; Georg, Ulrichs Sohn,
lebte noch 1401, der Sohn Georgs, Oswald I. noch 1440 und durch
zwei Urenkel des Letzteren, Christoph und Wilhelm, schied sich der
Stamm in eine ältere und eine jüngere Linie. — Von Christoph, dem
Stifter der älteren Linie, entsprossten ans zweiter Ehe mit Appolonia
Schellerln v. Adeldorf zwei Söhne, Sebulahus und Johann Joel. Se-
bnlanus vermählte sich mit Regina v. Messenpeckh und aus dieser
Ehe stammte Otto Heinrich Freih. v. F., welcher, verm. mit Gertraud
Freiin v. Preysing, der nächste Stammvater der späteren Grafen v. F.
wurde. Johann Joel v. F. erlangte durch Diplom vom 26. Jcp. 1605
für sich, seinfes Bruders Sohn^ Otto Heinrich, und die gesammte Nach-
kommenschaft den Freiherm stand, hinterHess aber selbst keine mann-
— 307 —
iichen Nachkommeu, Otto Heinrich aber pflanzte den Stamm fort und
der Enkel, oder Urenkel, Heinrich Gottlieb (nach Bucelini: Ortlieb)
Freih. v. F. brachte, wie oben angegeben, den Grafenstand in die Fa-
milie. Derselbe war mit Maria Elisabeth Grf. v. P'ugger - Kirchberg,
welche 1712 als Wittwe starb, vermählt und von seinen Nachkommen
lebte Graf Franz Felix, kurbayer. w. Kämm, und Regierangs - Rath,
noch 1772. — Die jüngere, von Wilhelm v. F. gegründete Linie
setzte der Sohn desselben aus der Ehe mit Agathe v. Vöhlin, Oss-
wald, fort. Derselbe, Inhaber der Freisingenschen und Regensburgi-
schen Lehen zu Wiselburg, Herr zu Donaudorf und Krumpen - Nuss-
baum, wurde 1586 unter die niederösterr. Ritterstandsgeschlechter
aufgenommen und hinterliess aus erster Ehe mit Maria Erlpeckhin
vier Söhne, Georg Wilhelm, Otto Victor, Osswald den Jüngeren und
Johann Sigismund, von welchen die drei ersteren männliche Nach-
kommen, welche Wissgrill nennt, hinterliessen. — Die ältere, gräf-
liche Linie blüht jetzt in den Nachkommen des Grafen Ludwig, Land-
standes in Ober -Oesterreich u. k. k. Directors beim Landgerichte zu
Linz, welcher, geb. 1802, sich 1828 mit Rosalie v. Preuer vermählte
und vor einigen Jahre n L:i'>tMtbi.u i.^1 uimI zwar mit Hinterlassung ei-
ner Tochter, Grf. Maria, gtb, 1830, verni. 1852 mit Michael Mihanö-
vic, k. k. Hauptmann und zweier 8üti»e, Adolph Gr. Franking, Frei-
herru v. u. zu Alten- Franking, gek 1829* k, k. Lieut und Ludwig
Gr. F., geb. 1835, k. k. Lieüt, in d. Ä.
Bucelini, III. 8. 42. — (iinth^, \. S. Af'=i kihI ^-^l'^, jiucli unter Berufung »uf Winokel-
raanns Oldenburg. Chronik. — Wiiitgrin,\\\. S. 80—83. — ©. Lang, 8. 29. — Deutsche Gr»-
fonh. d. Gegenw., 1. 8. 241 und 242. — Geneal. Ta»chenb. d. grfl. Häuser. 1859. 8. 280. und
hiKtor.. Handb. zu demselben, S. 223.— Siebmacher, F. 94: v. Frängking, Bayerisch. — Ty-
roff, II. 167: Fnih. v. Fräncking. — W -B. d. Kgr. Bayern, I. 38 und v.Wdlekern. Abth. I.
— r. Hefner, bayer. Adel : Gr. v. F. und Ergänz.-Bd. 8. 6.
fräoil V. festeneck^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom
von 1849 für Maximilian Franzi, k. k. Rath im Finanz -Ministerium,
mit dem Prädicate: v. Festenecjk.
Ilandäcbr. Notix.
Frte V. Ehrfeid. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793
für Tbaddeus Fräss, Ober-Einnehmer der k. k. Staatsschulden-Casse
und für den Bruder desselben, Joseph Anton Fräss, Handelsmann zu
Villach, mit dem Prädicate : v. Ehrfeld.
Megerle v. Mühlfeld, S. 185.
f'raguer, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1788
für Auguhtin Fragner, k. k.' Feldkriegs -Sccretdr. wegen 49jähriger
Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edler-'iiriMl^:
MegerU t». Mühlfeld, 8. 184. rCSiXäSa^
^ Vragstein, auch Freibcrren. B<>hn]ischer Freiherr n&tand. Diplom
vom 30. Apr. 1664 für Johann f Inisiian v. Fragsleiu, Herrn auf
Gandau, Jäsöhgüttel und Krolkwitz, kals. KiUb nnd Ober-Amts-Kaiiz-
1er in Ober- und Nieder-Schlesieii uikJ swxti 18. Jan. 1709 für Wendel
Ferdinand v. Fragstein, Regenten in Cameralibus zu Oppeln und Ra-
tibor. — Altes, schlesisches Adelsgeschlecht aus dem Stammbause
Nimsdorf im jetzigen Kr. Kosel, welches der Familie schon vor 1682
zustand. — Freih. Johann Christoph, geät. 1682, hinterliess mehrere
20*
— 308 —
Söhne, von wekhcii Freih. Johann Anton, Herr auf Herzogswaldau,
Mlttel-Olbendorf, Gandau und Jäschgtittel, als kais. Kämm, und Oberr
amtsrath im Herzogthura Schlesien noch nach Anfange des 18. Jahrh.
vorkommt. Der Sohn des Letzteren, Freih. Carl Anton, Herr auf
Ossig, war später k. .Regierungsrath des Fürstenthums Brieg und
Consistorial-Präsident. Nach ihm ist wohl die freiherrliche Linie aus-
gegangen. Die adeligen Linien blühten fort. In der ersten Hälfte
des 18. Jahrh. lebten Carl Maximilian v. F., Dom-Prälat etc. zu Bres-
lau, gest. 1736;. Job. Georg v. F., Ober-Landschreiber der Ftirsten-
tbümer Troppau und Jägerndorf und Ferdinand Leopold v. F., Land-
Rechts-Beisitzer im Troppauischen. In neuerer Zeit war Maximilian
v. F., Herr auf Jasionna, 1806 Kreis- Deputirter im Kr. Tost-Gleiwitz
und das eben genannte Gut hatten später ein Enkel desselben, Eduard
V. F., inne. Ein v. F. nahm 1809 den Abschied aus k. preuss. Dien-
sten und wurde Major im Corps des Herzogs von Braunschweig-Oels;
ein k. preuss. Major v. F. starb 1817 im Pensionsstande und ein An-
derer, bis 1820 k. preuss. Major und ('ommandeur eines Landwehr-
Bataillons, im Jahre 1825. — Nach Bauer, Adressbuch, S, 64., war
ein Sprosse des Stammes Herr auf föhlom im Kr. Rybnik.
Sinapiux, II. 8. Z'A'J. — Gaufie, I. S. (tfTAlid Wu. — Megerle v. MüUf^ld, Er«äu7..-Bd.
8. 66. — N. Pr. A.-L. S. 185 und 186. -^ |tt«.V* Udebur, I. 8. 227 und III. 8. 2.S3. —
Schlesisch. W.-B. Nr. 3?0. '^jm r- ■
iVaisd. Erbländ.-österr. A!A^)ii^Dd. Diplom von 1756 für Jo-
hann Joseph Fraisel , Doctor def Kechte, Nieder -Oesterr. Regier. -
Rath und Kanzlei- Director.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 185.
franc, Ritter. Diplom von 1759 für Johann Franc,. Nieder- Oe-
sterr. Regierun gs-Rath «und Directorial-IIaupttaxator, wegen adeligen
Herkommens und 20jähriger Dienstleistung.
Megerle v. Mühlfeld, 8; 110.
I'ranc v. Liechtenstein (im^Roth auf einem grünen Dreiberge ein
silberner, krähender Hahn mit goldenem Kamme etc., welcher nnch
eineV in der rechten Oberecke des Schildes strahlenden Sonfto ge-
kehrt ist) Reichsadelsstand. Diplom vom 30. März 1697 für Johann
Simon Franc, kais. Pfalzgrafen und Prorector des Gymnasiums zu
Frankfurt a. M. mit dem Prädicate : v. Liechtenstein. — Altes, ur-
sprünglich aus Herfeld in der jetzt kurhessischen Provinz Fulda stam-
mendes Geschlecht, in welcher Stadt Johann PVanc 1616 als Kirchen-
Senior starb. Ei]i Enkel desselben, Johann Simon (I) geb. 1619,
Hess sich in Frankfurt a. M. nieder und kam 1671 in den Rath. Von
Letzterem entsiufvss der Dbengcnannte Johann Simon (IL), geb. 1644,
welcher Theologie stiidirte und dann grosse Reisen machte. Der
Stamm bat fortgeblöht und Sprossen desselben sind jetzt theils in
Frankfurt am Main, theils tn Laubnch im Grossh Hessen begütert.
Xneschke, UI S, H.^t'uiii) lÄ^f luiüh hiimSiicIir. Notizen. — v. Hefner, hessischer ii frank-
ftirt«r Adol.
Ii*aaelicfiüc^ du fresne de Vraachefüle. Im Königr. Preussen an-
erkannter, alter Adelsstand. Anerkennungsdiplom vom 17. Sept. 1774
ür Joseph da Fresne de Francheville , k. prouss. Hofrath und Mit-
— 309 —
glied der Acaderaie der Wissenschaften. — Ein ursprünglich aus dem
lleiincgau stammendes Adelsgeschlecht, welches früher (jie Herrschaft
Fresne an der Scheide besass, später in die Picardie kam und aus
dieser in Folge der lieligionsstreitigkeiten sich nach Berlin wandte.
— Der obengenannte Joseph du F. v. F., zu seiner Zeit als Schrift-
steller und Dichter weit bekannt, starb 1781 mit Hinterlassung von
sechs Kindern. Von den Söhnen war C. v. F. Vorleser und Biblio-
thekar des Prinzen Heinrich von Preussen und ein F^ruder desselben,
Stephan du F. v. F', lebte 1805 als Postmeister zu Münsterberg. Ein
Sohn des Letzteren kommt noch 18^8 als Capitain und Chef der k.
preuss. 31. Infant. -Reg.-Garnison-Compagnie zu Erfurt vor. .^
N. Fr. A.-L. II. S. 186. - Fr/>. ». Ledebnr, I. 227. — W,-B. d. preusa. Monarch. III. 20.
Fraiichi v. hranckenfdd. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom
von 1736 für Sebastian Bonaventura Franchi, mit dem Prädicate:
V. Franckenfeld.
Megerle v. MühlfeM, Krgnnz.-Hü. 8. 287.
franciiii^ s. Curti Franziiii, Ritter uu'd Edle^ Bd. H. S.
377 und 378»
Fraiick. Ein in Ostpreussen vorgekommenes Adelsgeschlecbt,
welches mit Haack im Kr. Mohrungen und mit Palschau begütert war.
N. Preuss. Provinz.-BI. 2. Folge, V. Hft. 4. 8. 266. — Freih. v. Ledebur,!. 8. 227.
fraiick (Schild geviert: 1 und 4 von Roth und Silber geviert,
ohne Bild und 2 und 3 in Blau ein goldener, eine silberne Lilie hal-
tender Löwe)* Reichsadelsstand. Diplom von 1710 für Heinrich
Franck. Der Stamm hat fortgeblüht und die Familie ist 1814 in die
Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen worden, doch hat v. Lang
dieselbe nicht erwähnt.
ifegeilp v. Mühlfeld, Er«:iiiz.-B. 8. 287. — W.-B. U. Kgr. Bayerij, V. 45. — p. Hefner,
bayer. Adel, Tab. 87 und 8. 77.
fraiick. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1722 für die
Gebrt^iier Peter Paul und Joseph Sebastian.
MegerU v. Mühlfeld, Ergnnz.-Bil. 8. 288.
Franck. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1775 für Jo-
hann Peter Franck, Platzlieutnant zu Kufstein in Tirol.
Mcrjerle v. Mühlfeld, KrKanx.-Bd. 8. 288.
franck, Ritter (in Roth ein goldener Reichsapfel, dessen Spange
und Kreuz mit Edelsteinen besetzt ist). Reichs- und erbländ.-österr. ^^Jjf^
Ritterstand. Diplom vom 17. Juli 1773 für Johann Jacob Pranck, '-^sX^
Patrizier und Mitglied des grossen Raths der StadtMühlhausen, wegen ^
seiner Niederlassung als Banquier und Grosshändler in Wien und
wegen Associrung zur Tabackspacbtung. Derselbe, ^est. l 768, wurde
nach Ankaufe des früher fürstl. Hartmann- Lichtensteiuschen Frei-
hauses zu Wien, welches eine ständische Gült ist, 1785 als Laudmann
unter die neuen Geschlechter des nieder-österr. Ritterslandea aiifgii-
nommen. Aus seiner Ehe mit Rosina v. Frie^ entsprosbten zwei
Töcliter, Anna Magdalena Ursula, geb. 1774 und Sophia liositie, geb. ^
1783, so wie zwei Söhne, Johann Jacob, geb. 1 776 und Fraaa Joseph
-^
Sf-
#
I
— 310 —
Johann, geb. 1779. Die Wittwe vermählte sich 1789 mit Georg Adam
Edleu V. Neuberg, welcher das Banquiergeschäft fortsetzte.
WistfjriU, III.' S. 30.— Meyerle 9. ilühl/eld, S. 110.
Franck f. Franekenburg (iu Roth ein aufspringender, in der rech-
ten Vorderpranke ein Schwert haltender, goldener Löwe) Höhmischer
Adelsstand. Diplom von 1679 für Tobias Franck aus Liegnitz, nach
20jährigen treuen Kriegsdiensten mit dem Prädicate: v. Francken-
bvig. Derselbe starb als k. k. Oberstwachtmeister and Consul in
IJil^itz 17. Dec. 1686. Zweimal vermählt, zuerst mit P^lisabeth v.
'9f|egfaor£t und später mit einer jr. Wolf, setzte er den Stamm durch
xnipfere Söhne und Töchter fort, doch lebte bei seinem Tode nur
rioöhlpiTie Enkeltochter.
r. HcUbach, I. 8. 376. - N. Pr A. - L. II. 8. 187. — Freih. v. Ledebur, LS. 228.
Vranek^ Vrankh^ ?. Frauckenbnseh^ auch Ritter (Schild geviert: 1
•und 4 in Silber ein, aus einem (Jeländer aufwachsender Hirsch und
ein iu der rechten Oberecke des Feldes schwebender Stern und 2 und
3 in Roth zwei Btiflfehhörner und zwischen denselben ein Stern).
Reichs- und böhmischer Adels- und böhmischer und erbländ. -öster-
reichischer Ritterstand. Reichsadelsdiplom von 1719 ftir Franz Ge-
org Frankh, Raitrath der Böhmischen Kammerbuchhaltung, mit dem
Prädicate : v: Frankenbusch und Böhmisches Adelsstandsdiplom von
1737 für denselben; böhmisches Ritterstandsdiplom von 1751 ftir
Franz Franck v. Frankenbusch, Minderschreiber der Landtafel zu
Prag und erbländisch- österreichisches Ritterstandsdiplom von 1760
für Leander v. Frankenbusch, k. k. Rath und Assessor bei dem Oberst-
burggrafenrechte zu Prag, wegen seiner, seines Vaters und Bruders
Verdienste.
Megerle r. Mühlfeld, S. 110 u. ft. 185. Ergäiiz.-B. S. 140 ii. 8. 277. — Suppl. eu Siebin.
W.-B. VII. 12.
Franck, genannt Laroche. Ein in Prcussen vorgekommenes Adels-
geschlecht, aus welchem Georg Carl v. F., gen. L. 1795 k. preuss.
Bergrath war und Helmuth v. F., gen. L. 19. Nov. 1837 als k. preuss.
Bergrath zu Dortmund starb.
Freih. V, Ledebur, I. 8. 228.
Franck ?• Negelsfürst. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
1778 für Franz Heinrich Franck, k. k. General -Auditor- Lieutenant
in dem Warasdiner Generalate, mit dem Prädicate: v. Negelsfürst.
Megerle v. Müklfeld, Ergäux.B.. 8. 288.
Fnineke^ Franke (Schild quergetheilt: oben in Blau ein über zwei ,
goldene Querbalken gelegter, goldener Sparren und unten der Länge
nach getheilt: rechts in Gold eine auf einem Getreidefelde stehende,
weibliche, weisj^gekleidete Jungfrau, welche in der Rechten eine Sichel
und unter dem Juiken Arme ein silbernes Füllhorn mit Blumen hält
und tfnks in Silber ein Baumstamm, welcher drei neue grüne Zweige
getrieben hat), Adelsstand des Kgr. Prcussen. Diplom vom 6. Juli
I7yS far Gottlieb Heinrich Francke, Herrn auf Rückersdorf im Kr.
Sprottau. Nach dem Tode desselben war das genannte Gut noch 1836
im Besitze der KindtT seines Sohnes, Gottlieb Friedrich v. Francke.
— 311 —
v.JIeHbach, I. S. 376. - N. fr. A.-L. II, S. 187 u. V. 8. 151) und \m. - Freih. o. Lede-
fßur, I. 2-'8 iuhI III. 8. 253. — W.-B. d. prciiss. Monarch., III. 20. - Sohlesischas W.-B. Nr.
411. — Knvschke. IV. S. 18<).
fraiicke ?. Giessliach. Ein im 16. und im Anfange des 17. Jahrb.
in Schlesien vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem nqr Va-
lentin Francke v. Giessbach, kaiserl. Rath und Landes-Bestellter des
Fürstenthuros Münsterberg - Franckensteinschen Weichbildes, gest.
28. Apr. 1616, bekannt ist. Derselbe besass die Güter Belmsdorf,
Kaubitz und Nobschütz und soll aus dem Erzgebirge nach Schlesien
gekommen sein.
Sinapiu*, IL 8. 826. — N. Pr, A -L. II. S. 187. — Freih. », Ledebur, I. S. 228.
hanckcn (Schild durch einen goldenen Querbalken getheilt: oben
Roth ohne Bild und unten in Silber drei, 2 und 1, rothe Herzen).
Reichsadel. Diplom von 1600. Zu dem Geschlechte mit dem ange-
gebenen Wappen gehörte der 16. Mai 1804 verstorbene k. preuss.
Oberstlieutenant v. Fraiicken, Commandeur des Regimentsv. Chle-
bowsky.
Fretfi. V. Lfdcbur, I. S. 22?*. — Tyruff. 1.81.
fraucken^ fraiickheu^ fraukbeu^ h*anqueii (Schild ge viert: 1 und
4 in Gold ein an die Theilungslinie angeschlossecer, halber, schwar-
zer Adler, und 2 und 3 in Silber ein grüner Kranz). Böhmischer
Adelsstand. Diplom vom 13. Juni 1663 für Johann Georg Francke.
Die Familie hatte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. im Plessen-
schen die Güter Goldmannsdorf und Wdschczyc inne und erwarb in
der Umgegend derselben im 18. Jahrb. noch mehrere andere Güter.
Klein-Schweinern im Kr. Kreuzburg war noch 1774 in der Hand des
Geschlechts. Mehrere Sprossen des Stammes haben in neuerer Zeit
in der k. preuss. Armee gestanden. Ein Major v. ¥. commandirte zu-
letzt ein Bataillon vom 37. Infant.-Regim. und starb 1836, ein ande-
rer Major V. F. hatte sich in der Schlacht bei Laon ausgezeichnet
und ein v. F. stand 1836 im k. preuss. Artilleriecorps. Dieselben
schrieben sich sämmtlich Frankhen.
N. I'r. A.-L. 11. 8. 190 und V. S. 162. — Freih. r. Ledtbur, I. 8. 228.
Ii*aiicken (Schild quergetheilt: oben in Blau ein aufwachsender,
doppelt geschweifter goldener Löwe u. unten Silber ohne Bild). Reichs-
adelsstand. Diplom vom 17. März 1773 für Friedr. August Francken,
kursächs. Oberlieutenant.
W.-B. d. siichs. Staaten, VII. 38. — ©. Ile/ner, »äohs. Adel, Tab. 28. und 8. 27.
fraufken. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 18.
Juli 1858 für Gustav Conrad Joseph Gottfried Francken, Ritterguts-
besitzer afuf Wetz im Rh inlande.
Handitrhr. Notiz.
Vrauckenfeld^ s. Franchi v. Franckeufeld, S. 309.
L Franckeustein. (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Gold
zwei schwarze, schräglinke Balken und links in Schwarz auf weissen
Felsen eine links gekehrte, weisse Gemse: nach Siebmachörs Abbil-
dung. Die „Declaration" sagt dagegen: „das vorder Theil schwarz
der Gcmss und der Felsen weiss, das ander Theil etc.**). Eia schon
1456 in der Person des Peter v.^F., Mitglieds des Raths zu Brealau
— 312 —
vorj^ekommenes und noch im Anfang des 17. Jahrb. zum schlesischen,
im Br(slaui8chen begüterten Adel gehörendes Geschlecht, welches 1610
die Güter Gandau, Jäschgüttel und Schweinern foesftss.
N, Tr. A.-L. Fl. S. 190. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 228.
fraiickeusteiu; freiherren^ s. Franken stein, IMfcii|Nsiu
frauckensteiu; s. G oll V. Frau ckensteiu,
francke^ h'ahck v. der fraiiie (in Roth auf grünem Iiodvn ein
schrägliuks gelegter, oben und unten abgehauener. v( ikohlter Baum-
stamm mit drei gesttimmelten Astenden). Ein zu di3i> all tu preussi-
schen Landesrittern gehörendes Adelsgeschlecht, welcbes früher auf
Fronza unweit Marienwerder sass. Der Stamm hatte fortgeblülil und
ein k. preu^s. Lieutnant v. Francki war 1820 Herr auf Warneinen
im Kr. Osterode.
Freih. c. Ledebur, 1. S. 22H u. lU. S. 2.S3.
^ fraucois (in Blau drei silberne zweifüssige Seehunde, oben einen
und unten zwei, von welchen letzteren die Schwänze sich kreuzen).
Alter, französischer Adelsstand. Kaiserliches Adelserneuerungsdi-
plom vom 21. März 1744 für die Gebrüder August Carl, Carl Stephan
und Wilhelm Heinrich de Fiancois. — Französisches Adelsgeschlecht,*
in welches früher die Beinamen: de Riancour, de Neufchateaux, de
St. Terre etc. gekommen wa^en und aus welchem 1 685, in Folge der
Aufhebung des Edicts von Nantes, ein Sprosse Frankreich verliess,
sich nach Kursachsen wendete und sich in Wittenberg niederliess.
Der Sohn dieses Emigrirten, Stephan von F., war kursächs. Haupt-
mann und hatte sich mit Henriette Wilhelmine aus dem Winkel ver-
mählt, aus welcher Ehe die drei Brüder, s. oben, stammten, welche
eine Erneuerung des ihnen zustehenden Adels erlangten. Von diesen
drei Brüdern setzte August Carl v. F., gest. 1801, kursächs. Haupt-
mann, in der Ehe mit Louise v. Brück a. d. Hause Niemegk, gest.
1791, durch sechs Söhne u.zwci Töchter den Stamm fort. Von Letzte-
ren starb die eine, Henriette, 1833 als verm. Frau v. Raschkau u. die
andere, Christiane Charlotte, schon 1802 als Gemahlin des kursächs.
Majors v.Unwerth. Von den Söhnen starb Wilhelm v. F. 1821 als kur-
sächs. Hauptmann ohne Nachkommen u. Adolph v. F.,königl. sächs. Ca-
pitain und unvei;mählt, blieb in der Schlacht bei Dennewitz. Die vier
anderen Brüder hatten sämmtlich Nachkommenschaft. Dieselben
waren: August v. F.,* gest. 1835, k. sächs. Hauptmann a. D. , später
Kreisdeputirter des Gubner und Sorauer Kreises und Herr auf Bau-
dach, Eckartswalde und Schniebinchen im Kr. Sorau, verm*. mit Emi-
lie Juliane v. Zeschau a. d. Hause Jessen, aus welcher Ehe sechs Söhne
und zwei Töchter entsprossten ; — Ernst v. F., k. preuss. Major,
verm. in erster Ehe mit Friederike v. Raschkau, aus welcher Ehe eine
Tochter und ein Sohn stammten; — Loüis v. F., k. sächs. Hauptm.a.
D., Herr auf Koohsdorf bei Sagan , verm. mit Clementine v. Zeschau
a. d. Hause Jessen, aus welcher Ehe drei Söhne und drei Töchter ent-
sprossen und Carl v. F., k. preuss. Oberst und Commandeur des
37/^4Bl|nt.-Regiments, verm. mit einer v. Wangerow, aus welcher Ehe
— 313 —
1839 zwei Söhne und fünf Töchter lebten. Ueber die Nachkommen
der genannten vier Brtider ^iebt das N. Preuss. Adelslex., V. S. 160
und 161, in einem nach Allem aus der Familie selbst gekommenen
Artikel sehr genaue Auskunft, doch ist in demselben der vom Freih.
V. Ledebur angeführte Wilhelm v. F., früher Comraandeur des Jcön.
preuss. 16. Infant. -Keg., welcher 1839 Generalmajor wurde, nicht
aufzufinden. — Nach Bauer, Adressbuch, S. 75. war 1857 der k.
preuss. Premierlieutenant v. F. Herr auf Nieder- und Mittel -Helms-
dorf bei Sorau, Julius v. F., Domainen-Pächter zu Ulbersdorf, Herr
auf Bernsdorf bei Sorau, und Hermann v.F. Herr auf Priebkow bei
Neu-Stettin. — Ob die drei schweizerischen Geschlechter dieses Na-
mens, von welchen das eine zu den Patriziern von Lausanne zählt, da^
zweite der Stadt Genf angehört und das dritte aus dem französischen
Theile des Canton Bern und namentlich aus der Stadt Porrentrut oder
Pruntrut stammt, mit der hier besprochenen Familie in stamraver-
wandtschaftlicher Verbindung stehen, muss dahin gestellt bleiben.
N. Pr. A.-Lex. 11. S. 187, unter Bfrufiing auf L. Lnvade Dietioii. hist. etc. du Cniit. de
Vaud, S. 130 11. V. 8. 160 ii. I«l. — Freih. v. Ledebur. I. 8. 228 u. III. 8. 253 u. 254. —
W.-H.d. Hächs. Kinatin, 11 r. 92.
Frangipan^ tirafeu luTersatz. Ein ursprünglich friaursches Adels-
geschlecht, welches auch in Krain und Steiermark begütert wurde.
Wolf und Franz Grafen v. F. kommen 1656 vor.
V. Jle/ner, SUmmbuch, I. S. 376.
Frank, Freiherre n. (Schild geviert : 1 und 4 in Gold ein aufwach-
sender, bärtiger Manu mit blauem Hute, blauem Rocke etc., welcher
in der Uechten eine irdene Bierkanne, in der Linken aber eine
Weintraube hält, Stammwnppen und 2 und 3 in Roth auf einem dop-
pelten Fusse von Quadersteinen ein weisser, schwarzausgefugter, '
runder Thurm mit einer, in einem Knopf sich endigenden Kuppel:
Kemnath, Kemnat). Kurbayerischer Freiherrnstand. Diplom vom
24. Apr. 1709 für Florian Christoph v. Frank, kurbayer. Regierungs-
Canzkr und Lehenpropst zu Amberg, auch Pfleger zu Rieden, und
zwar unter Vermehrung des Wappens mit dem alten Kemnathschen
Waiden. — Derselbe stammte aus einem Geschlechte, in welches
derV'icdel 1572 gekommen war und sein Sohn, Joseph Max Xaver
Frcftr v. F., geb. 1773, Herr auf Döfring zu Hohenkemrath, k.
bäyer. Kämm, und ehemaliger Hof-Kammer- und Regierungsratb zu
Amberg, wurde in die Freiherrenclasse der Adelsmätrikel des Kgr.
Bayern eingetragen.
r. Lun'j. S. 126. — Turof, II. 7H. - W.-B. d. Kgr. Bayern, II. 97 u. r. Wölckern, Ablh.
M. H. 220. — r. Hf/nrr, liayer. Adel. Tab. 31 und S. 34. — Kncic/ike, 1 S. l.M und 152. —
^)taln^lwa|)|>elt : Suppl. m Siobin. W.-B. IX. 14 u. Tyrt^ff, II. 78.
Frank (in Gold ein aufwachsender, vorwärtssehender, bärtficrer
Mann mit blauem Hute, blauem Rocke etc., in der Rechten eine irdene
Bierkanne, in der Linken eine Weintraube, oben am Stengel mit zwei
grünen Blättern besetzt, haltend). Reichsadel^aud. Diplom von
1749 für Johann Frank in Frankfurt a. M. JERft 1780 für den
Bruder desseDflh, Philipp Jacob Frank, altefl^Hster zu Strasse
bürg und für den gleichnamigen Sohn desselbMBHt anspachiscbeu
— 314 —
Geh.-Rath und Hanquier zu Strassburg. Letzterer erkaufte die Güter
Leinstetten, Bctteiihausen und Lichteiifelss und wurde 1785 iu die
elsassische Relcbsritterschaft aufgenommen. Wie das Wappen er-
giebt, gehörten dieselben zu der 1572 in den Adelsstand versetzten
Familie Frank und waren eines Stammes mit dem im vorstehenden
Artikel besprochenen freiherrl. Geschlechte v. Frank.
r. Hefner, «tammb., I. 8. 376. — Suppl. zu Siobinacher, W.-B. IX. 14. — Tyroff, \\. 7».
franko Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1800 för
Peter Anton Frank, k. k. Hofrath und Reichs - Referendar. Derselbe
war früher Professor der Rechte zu Mainz gewesen.
MegerU ». ifükl/elH, Er»jän».-Bd. 8. 57.
fVank T. Vrankeoau. Dänisches, ans Sachsen stammendes Adels-
geschlecht. Der Stammvater desselben war ein geborener Nanm-
burger.
9. Ueübach, 1. 8. 376, nach : Loxic. over adel. Fam. i. Danmark, I. 8. 167 u. nach Mül-
ler im Allg. Anzeig. d. Deutschen, 1821 8. 3067.
frank v.fraukeuberg. Tiroler Adelsgeschlecht, in welches I.März
1629 der Adel gekommen war. Mit den Söhnen des Joseph F. v. F.,
• welche, bis auf Kinen, Balthasar ¥. v. F. , welcher unvcrmählt starb,
'sich dem geistlichen Stande gewidmet hatten, erlosch um 1690 das
Geschlecht.
r. Uffner, nusgeslorbener tiroler Adel, Tab. 3.
Frank V, fraukenstein. Im Fürstcnthume Schwarzburg -Sonders-
hausen erneuerter Adelsstand. Diplom vom 3. Aug. 1802 für Chri-
stoph Heinrich F. v. F., mit dem Titel eines Lcgationsrathes. Der-
selbe lebte in den Niederlanden und war der Sohn des 1764 verstor-
benen Friedrich Wilhelm F. v. F., welcher in k. preuss. Diensten 1759
in der Schlacht bei Cunnersdorf schwer verwundet worden war.
8tammbuch, 1. 8. 376.
hrank V. h'anenstcin. Böhmischer Adelsstand. Diplom voq 1671
für Johann Frank mit dem Prädicate : v. Frauenstein.
Zedier, IX. 8. 1671. — v. Hellbach, I. 8. 376.
Frank v. Ifirstenwertliy hreiherren. Freiherrnstand des Fürsten-
thumsHohenzollern-Hechingen. Diplom vom 20. Aug. 1806 fürJYiutiz
Anton V. P'rank, fürstl. hechingenschen Geh.-Rath und RegieriiBg^
Präsidenten, mit dem Prädicate : v. Fürstenwerth. • ;:
Fr^h. V. Ledtbur, III. 8. 254.
Frank ?. Seewies. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom v. 1822
für Carl Frank, k. k. Hauptmann bei Erzherz. Carl-lnfant., mit dem
Prädicate: v. Seewiess.
Mefferle v. Mühlfeld, Krgfinz.-Bd. 8. 288.
. Franken^ Francken^ Freiherren (Schild ge viert: 1 in Roth ein auf-
recht gestellter, silberner Anker; 2 in Gold ein rothes Herz; 3 in
Gold ein rechts gekehrter, gekrönter, doppelt geschweifter, rotlicr
Löwe, über dessen Leib drei neben einander in die Höhe stehende,
silberne Spitzen jjf^ und 4 in Blau ein weisser Felsenberg). Reichs-
freiherrnstand. ^MMÜH vom 20. Februar 1721 für Jl^ann (nach An-
deren Joseph) BoniBl (Bernhard) v. Franken, k. k. Geh.-Rath, kur-
— 315 —
pfälz. Conferenzminister, Gesandten am k. k. Hofe etc. u. vom 13. Nov.
1731 für den Bruder desselben, Philipp Wilhelm v. Franken, kur-
pfälz. Geh. Ilaths-Secretair etc. — Ein dem Rheinlande angehören-
des, aus Montjoie im jetzigen Regier. -Bez. Aachen stammendes Adels-
geschlccht, von welchem Fahne eine Stammreihe gegeben hat, welche
mit N. v. Franken zu Montjoie beginnt. Von demselben stammten
drei Söhne: N. v. Franken, Canonicus und kurpfälz. geistlicher Rath
zu Düsseldorf, Johann Bernhard v. F. und Philipp Wilhelm v. F.,
welche Letztere, s. oben, den Freiherrnstand in die Familie brachten.
Freih. Johann Bernhard, oder nach Siebenkees: Joseph Bernard, gest.
1746, 1725 kurpfälz. Gesandter am k. k. Hofe und bei demCongress
zu Soissons, so wie beim Reichstage zu Regensburg, Herr der Stadt
Erkelenz, der Grafschaft Winklaseji und von liernberg und Birken-
feld, war der Liebling des Kurfürsten Carl Philipp von der Pfalz, wel-
cher ihm 1727 die Stadt Erkelenz im Herzogthume Jülich erblich
schenkte, lieber seine Nachkommenschaft gehen die Angaben von
Siebenkees und Fahne weit auseinander. Nach Siebenkees, einem im
Ganzen sehr sDrgsamen Forscher, enlspross vom Freiherrn Joseph
Bernard aus der Ehe mit Maria Anna Sibylla v. und zum Pütz, gest.
1740, Freih. Joseph Heinrich, gest. 1782, ku'pfalz-bayer. Geh.-Rath,
welcher nach dem Tode des Vaters die Stelle eines bevollmächtigten
Gesandten am Reichstage zu Regensburg erhielt und später kurpfälz.
Lnndschafts-Commissar zu Neuburg a. d. Donau u. Oberforstmeister»
zu Burglengönfeld und Pointen im Nordgaue wurde. Von Letzterem
stammten zwei Söhne, Freiherr Joseph Bernhard (II.) u. Freih. Franz
Wilhelm. Freih. Joseph Bernhard II. kurpfalzbayer. w. Kämm. u. k.
k. Oberstwachtmeister, vermählte sich in erster Ehe 1783 mit Maria
Anpa Freiin v. Franken, gest. 1785, Tochter seines Vetters, Bernard
Bertrams Freih. v. Franken auf Haugenstein^ kurpfälz. Geh. -Raths u.
in zweiter Ehe 1786 mit Josepha Maximiliana Grf. v. Lodron, aus
welcher Ehe fünf Söhne: Joseph, Wilhelm, Aloysius, Carl und Fried-
rich entsprossten ; ^- Freih. Franz Wilhelm aber war kurpfalzbayer.
w. Kämm., adeliger Regierungsrath zu Amberg, und Landrichter zu
Kotzting und Neukirchen und hatte sich mit Caroline Freiin v. Ver-
ger vermählt. — Dagegen giebt Fahne an, dass von dem, von ihm Jo-
hann Bernhard genannten v. Franken, neben vier Töchtern, ein Sohn
Johann Werner v. F., gest. 1796, kurcöln. Major, gestammt habe,
nennt als Söhne desselben folgende Sprossen des Stammes: Philipp
Freih. v. Franken zu Rott und Eulenburg, Johann Ernst Albert v. K.
zu Veinau und Johann Bernhard v. F., gest. 1779, kurcöln. Major u.
schliesst die Stanimreihe mit der Nachkommenschaft des Ersten und
Letzten dieser Brüder. Freiherr Philipp Wilhelm, s. oben, hatjenach
Fahne vier Söhne und von ihm stammt das Haus Horr, s. unten, ab.
— Der Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz wurde die Familie in
der Freiherrnclasse unter Nr. 32. 50 und 94 einverleibt und zwar
unter Nr. 32 Bernhard Albert Ferdinand Carl Freih. v. F., laut Ein-
gabe d. d Haus Ingenray bei Geldern, 20 Juni 1829, unter Berufung
auf das Freiherrndiplom von 1721 und unter Nr. 50 und 94 die ver-
— 316 —
wittwcte Freifrau v. Francken, geb. y. Neuen und Carl Joseph and
Friedrich Joseph Freiherren y. F., laut Eingabe d. d. Haus Horr,
Ib. Juni 1829 und Haus Rösrath, 4. Juni 1830, unter Berufung auf
das Diplom von 1731. — Nach neueren Angaben im Geneal.Taschenb.
d. freih. Häuser hatte übrigens Freih. Joseph Heinrich, s. oben, einen
älteren Bruder, den Freiherrn Johann Werner. Derselbe, gest. 1769,
Herr zu Erkelenz, Düsselstein etc., kurpfälz. Major u. Sulzbachscher
Kanimerherr, war zweimal vermählt. Aus der ersten Ehe mit Maria
Johanna Theresia Freiin D'Olne de St. Hadelin zu Jngenray stammte
ein Sohn, Freih. Jolianu Bernhard, dessen Nachkommenschaft noch
jetzt zu Jngenray in der Preuss. Rheinprovinz, s. oben, fortblülit, aus
der zweiten Ehe aber mit Maria Anna Freiin Bertolpf v. Belven zu
Venauen, gest. 1795, entsprossteti zwei Söhne: Freiherr Philipp, Herr
zu Eulenbroich, von welchem Nachkommen noch leben und Freiherr "
Johann Ernst Albert. Letzterer, gest. 1796, Herr zu Venauen'und
Forstbach, war mit Isabella Freiin v. Mosbach gen. BrMenbach z«
Seelscheidt vermählt. Der Sohn aus dieser Ehe, Freih. Carl Philipp,
gest. 1814, Herr zu Venauen, Hauptmann etc. hatte sic'h mit Adelheid
Freiin v. Ritz zu Wachendorf, gest. 1853, vermählt u. aus dieser Ehe
stammtTreiherr Johann, geb. 1813, Flerr des Rittersitzes Freiheit,
verm. mit Maria Elisabeth Grames, geb. 1813, aus welcher Ehe,
neben zwei Töchtern, drei Söhne stammen, die Freiherren Franz,
geb. 1838, Joseph, geb. 1842 und Carl, geb. 1844.
V. Hellbach, I. S. 376. — Fahne, I. S. 103. — fifiieal Taschcnb. cl, freih. Ilänner, 1849
S. 515 u. 1857 8. 191-193. — TijroJT, I. S. 225. und Siehenkeen, I. S. 279-281. — W.-B. d«r
Prou»5». Rheiiiprovin/, I. l>b. 3H. Nr. 77. und Tal.. 3?. Nr. 73 u. S. 3«j u. 37. — Kneschk»;.
HI. 8. 146—148. — r. lUfner, preuss. Adrt, Tab. .Vi u. S. 42.
fraukcii-Sierttorpff; drafeii^ s. Sierstorpff, Grafen.
hraukenau; Franrkenau (in von Blau und Silber qnergetheiltem
Schilde ein rechtsspringender Hirsch von natOrlichor Farbe, durch
dessen Geweihe ein die eisenfarbene Spitze nach unten kehrender,
goldener Pfeil geschossen ist). Schlesisches, im 17. und im Anfange
des 18. Jahrh. im Münsterbergischen begütertes, später ausgegange-
nes Adelsgeschlecht.
Spenevy Thcor. lusign. S. 244. - Sinapin*, \. S. .^64. — N. Pr. A.- L., II. 8. 188.- —
Siefiuiucher, 1. 55. v. Franckenau. Schlesisch. — r. MeJinff, II. 8. 172 und 173.
frankenan. s. Appolt, Edle ?. h'ankenau^ Bd. I. S. 96.
h'ankenau^ s. Frank v. Frankenau, S. 314.
h*ankeiilierg (in Schwarz vierzehn, 4. 4. 4. und 2., silberne Mün-
zen). Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches die Erbburg-
Vögtei Frankenberg bei Aachen inne hatte. Die genannte Vogtei kam
durch eine Erbtochter an die von Bawir. Der Stamm ist längst er-
loschen, doch hat das Wappen noch im Wappenbuche der Preuss.
Rheiijprovinz Aufnahme gefunden.
Frfiih. V. Ledebiir , I. 8. 228. - Siehmacher, II. 108. — W.-B. d. Preuss. Kheinprovinz II.
Tab. 57. Nr. 113 Und S. 167.
Fraukenberg^ Prankenlierg-ProschlitE, hreiherreu, und h'ankenberg-
Ludwigsderff; tprafen (Stammwappon: in Gold drei, 2 u. 1, rothe Schin-
deln, oder Ziegelsteine. Freiherrliches Wappen: Schild geviert, mit
'— 317 —
Mittelschilde. Im Mittelschilde das Stammwappeu , I und 4 in Silber
drei grüne, linkshin in schrofife Spitzen aufsteigende grüne Berge u.
2 und 3 in Schwarz ein einwärtsgekehrter Fuchs. — GräflichesWap-
pen: Schild geviert, mit geviertem Mittelschilde und mit Herzschilde.
Im Herzschilde das Stammwappen und im Mittelschilde das frefherr-
liche Wappen. Im gevierten Hauptschilde 1 und 4 von Silber u. Blau
geweckt, mit darüber gezogenem, blauem Querbalken und 2 und 3 in
Schwarz ein goldener, gekrönter und. doppelt geschweifter, rechts
streitender Löwe: Schellendorf). Böhmischer Freiherrn- und Grafen-
stand. Freiherrliche Diplome von 1650 für Hans Wolf v. Franken-
berg; vom -6. Mai 1720 für Johann Moritz v. F- , Proschlitzer Linie,
Landschafts -Richter und Landes- Aeltesten zu Brieg und von 1733
für Eberhard Sylvius v. f., Ludwigsdorfer Linie, so wje Grafendiplom
von 1700 für die Gebrüder Johann Wolfgang FreJh. v. F. k. k. (}eh.-
Rath,. Landeshauptmann des Fürstenthuins Glogau, Vicekanzler des
Königr. liöhmen und Leopold Sigmund Freih. v. F., Domdechanten u.
General- Vicarius des Fürstenthums Breslau und Diplom von 1714 für
Johann Wolfgang Grafen v. F. mit der kaiserlichen Erjaubniss mit
seinem angestammten Namen und Wappen den Namen und das W:ip-
pen der ausgestorbenen Freiherren v. Schellendorf führen zu düiien.
— Eins der ältesten, schlesischen Adelsgeschlechter, welches Sina-
piu§ schon in eine sehr frühe Zeit, über welche nur Sagen herrschen
können, versetzt hat. Gewiss ist nur, dass es schon im 13. Jahrh. in
Schlesien bekannt war und dass man nach dieser Zeit annahm, dass
es aus der Pfalz nach Schlesien gekommen sei. Die ältesten Ho-
sitzungen desselben lagen in den Fürstenthümern Gels und Brieg:. im.
Oelsischcn liegt das Stammhaus Ludwigsdorf und iÄi Briegschen das
Stammhaus Proschlitz, nach welchen beiden Gütern die 1528 ent-
standenen zwei Hauptlinien des Stammes sich nannten. Die Sprossen
beider Häuser breiteten sich im Laufe der Zeit in Schlesien immer
weiter aus und der mehrfach wechselnde Güterbesitz -wuirde immer
ansehnlicher. Hans Wolf v. F., s. oben, nach neueren Angaben aus
der Hauptlinie Ludwigsdorf, Commandant zu Brieg, brachte zuerst den
Freiherrnstand u. die Söhne desselben, die oben genannten Gebrüder,
Johann Wolfgang u. Leopold Sigmund, den Grafenstend in die Familie.
Graf Johann Wolfgang, gest. 1719, hinterliess aus der Ehe mit Sophie
Magdalena v. Hohberg, Enkelin des Wolf Freiherrn v. Schellenberg,
de§ Letzten seines Mannsstammes, sieben Söhne, doch sind nur von dem
vierten derselben, Maximilian Joseph, Oberamtsrathe in Schlesien ans
zweiter Ehe mit Maria Josepha Antonie Grf. v. Abensperg -Traun
männliche Nachkommen und zwar drei Söhne, die Grafen Johann Jo-
seph, Franz Johann Joseph und Joseph P'ranz Otto, bekannt — Was
die Freiherren v. Frankenberg-Proschlitz anlangt, so besass Adam v.
F. um 1625 die Güter Proschlitz, Logendorf, Matzdorf, Schönfeld u.
Reinersdorf im jetzigen Kreise Kreuzburg. Von demselben stammten
zwei Söhne, Adam IL, gest. 1640, von welchem zwei Söhne entspross-
ten, Moritz und Adam III., und Hans von Frankenberg, Herrauf
Proschlitz, Reinersdorf, Neudorf und Kostau. Letzterer, gest. 1701,
— 318 —
Landrichter zu Pitschen und Kreuzburg, hinlerliess drei Söhne, Hans,
Daniel Gustav und Carl, von welchen Daniel Gustav durch seinen
Sohn der nächste Stammvater der Freiherren v. Falkenberg-Proschlitz
wurde. Von Daniel Gustav stammte nämlich der obengeiiannte Freih.
Hans Moritz, Herr auf Proschlitz, Neudorf etc., verm. mit einer Freiin
V. Sobeck. Von mehreren Söhnen aus dieser Ehe setzte Freiherr
Joachim Sylvius den Stamm fort. Derselbe vermählte sich mit einer
V. Teichniann, Herrin auf Schreibersdorf und \on ihm entsprosstcn
fünf Söhne: Carl, Ernst, Sylvius, Wilhelm und Adolph, von welchen
der zweite, dritte u. vierte Nachkommenschaft hatten. — Neben der
gräflichen und freiherrlichen Linie hat übrigens der adelige Stamm
in mehreren Zweigen fortgeblüht. Der Personalbestand der Familie
in neuester Zeit war folgender: Frankenherg- Ludwigsdorf, Grafen:
Joseph Gr. V. F.-L., freih. v. Schellendorf, geb. 1802 — Sohn des Gra-
fen Joseph Herrn auf AFt-Warthau, aus der Ehe mit Maria Theresia
Grf. V. Nostiz — k. preuss. Geh. liegierungs-Iiath a. D. Derselbe hatte,
neben zwei Schwestern, Grf. Johanna vermählte Grf. v. Kospoth u. Grf.
Luise verw. Grf. Saurma v. der Jeltsch, zwei Brüder, die Grafen.Fried-
rich und Ernst. Vom Grafen Friedrich, gest. 1852, Herrn der Herr-
schaft Ilartmannsdorf und Klein -Krausche, k. preuss. Kammerherrn
und Landrath a. D., stammen aus der Ehe mit Antonie Grf. Tenczin-
Paczinski, geb. 1801, vier Söhne: Graf Ludwig, geb. 1819, verm, mit
Elisa Freiin v. Logau, geb. 1824, — Graf Joseph, geb. 1821, Herr
der Rittergüter Alt- und Neu-Warthau, Klein-Krausche , mit Niesch-
witz und Alt-Jäschwitz, verm. mit RosaFreiin v. Hauer geb. 1847; —
Graf Siegfried, geb. 1822, Herr auf Kokoschütz, verm. mit Luise
Steidl V. Tulechow, geb. 1835 — und Graf Friedrich, gebor. 1829,
Herr auf Pilchowitz, Wielopole und Wilchwa, k. preuss. Lieut. im
2. Landwehr-Ülanen-Regimente, verm. mit Maria^Grf. v. Praschma,
geb. 1821. — Graf Ernst, gest. 1855, Herr der Herrschaft Tillowitz,
war vermählt mit Eleonore Grf. v. Ledcbur- Wichein, geb. 1807,
aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Eleonore vermählten Grf. v.
Henckol-bonnersmarck, geb. 1837, ein Sohn stammt: Graf Fried-
rich, geb. 1835, Herr der Herrschaft Tillowitz, k. preuss. Lieute-
nant im 6. Ländwehr - Husaren - Rcgim. — Freiherren v. Franken-
.berg-Proschlitz. Vom Freiherrn Ernst, s. oben, stammte Freiherr
Heinrich, gest. 1857, Herr auf Paulsdorf, Wilkau, Bauthen, Borken,
Seubersdorf und Dietrichswalde, vermählt mit Minna v. Schwanen-
feld, aus welcher Ehe neben zwei Töchtern, zwei Söhne, Franz,
geb. 1844 und Ernst, geb. 1846, entsprossten. — Freiherr Sylvius
hinterliess drei Sühne. Dieselben sind: Freih. Rudolph, Mitbesitzer
von Schreibersdorf, Landesältester a. D. etc.; verm. mit Josephine v.
Wilamowitz, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Adele vermählte
Freifrau v. Rothkirch-Panthen , geb. 1834, drei Söhne stammen, die
Freiherren: Otto, geb. 1835, P>nst, geb. 1836, k. preuss. Lieutenant,
und Herrmann, gel». 1841. — Freiherr Hermann, Mitbesitzer von
Schreibersdorf, k. preuss. Major a. D. — und Freih. Julius, Mitbe-
sitzer von Schreibersdorf, Landesältester a. D., verm. mit Mathilde v.
ra^l^^nberg-Proschlitz, aas veiciMfrü^ 4^..
^^ Clara und Anna und zwei bOhuß:. kttu..
nd Preih. Arthur, k. preuss. Lieut.. j*:uei. '.^ : ^^
^*n», s. oben, stammt Freih. Albert, h |#i«4ie Kt^'^ ^
Itiii adeligen Linien gehören nach Bmim-« ^loive* ^^
^ylvi li g J.eopold y. F.-L. , Herr auf Nini*. - r^.uu '
^eh. ^ Rath, ()ber-Appellations-Chef-Pra*ju....
iierr^ iihauses und Kron-Syndicus; N. N. \ * .- :.
»jnd Älolna, Landesältester; Balthasar \. *fa..,. ...
"t^"!^-» Iltrr auf IHel wiese und Gaffron, und VVjia--**
Klein - llennersdorf. Nächstdem besitzt eiu k ^i^u.
V. da.s Gut Lang-IIennsdorf, ein v. F.-L. k. pri.uo.- ..,.,
das titit Schlochau und Idav. F.-L. ist Ilcriin au! ^j^^. . ^^.
1 a "?/'*'•'*' Tab. 993. - SiMajiius, I. H. 2y-:il und .s. :J64- 3.', . .
l. ». .^,,t) u. 51. _ .v^^^we v.Müiil/rht, KrKÄiii.Bd. ». 14 ij..<i h ;.
*^- T~" »TfiA. r. A'n^f.^e'y^'cA-, «. ItiJ» iinrl 130. — Di-iitsrlii' firnl-ui. . .
u. ilU. _ ^y^,7^ p Utb'hur, 1. S. 22S-;i30 ii. III. S. 'i:^%. - «,.... j i. .'
"*V.r,?.'^' HW.S. 27j^--iS0: Frank*nh.rg.Lud^in»tlorff, (ii. ii. Iii.f.r »J-.-i
^" ","'•" (MMioal. T.'ischent). d. fivih«'Frl. Häuser, l>»57, K. lU:i— 1*«^ lm ,^.
kt'uborji-ProHrliliu, Fniherrt-ii. — Siebnuicfi«r ^ 1. .M: v. Fr«iik»ub< r,i. hf.». « •
^»»•'•r. Insi;;,,. s, «joi. — r. Medin;/. II. N. 17.1 und 174. - Siippl. «u b..- ^i. * «
.T **<'*'i-'»"'*clie«« W.-B. Nr. ISm: CJr. v. F. und Freih. v. t)rlicll<rudi#rl 4 /
Ail.'l. Tab. 8. S. 8. und Tnh. 52 und 8. 43.
Vraikeiberg^ s. Hütten zu Frankenberg uud t^* «.
berg.
Fraikeiberger. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diploiu toi • , ,
ftlr Niclas Anton Frankenberger, L(^ndscbnfts-Apotbek4.'i m, k.
genfurth.
Meij^tlf B. MüHfelti. Ernünz -Bd. 8. 288.
^ jhrankfiibiirg« Adelsstand des Kgr. Bayern. Dipluoi von i /)..#.
für die in morganatischer Ehe mit dem k. bayer. FeldmarAchHlJ i-u
Prinzen Carl von Bayern vermählte Wiltwe des BühncndaihUlii i
Ilölken, geb. Schöller, mit dem Namen: v. Frankenburg*
K. bayer. Rep.r.-Ülatt, 18il». — p. Ihfner, Stiinmhncb, I. 8. 377.
Vraikenbiirg; s. Franck v. Franke nbnrg, S. 310.
h*aiikeibH8ch^ s. Franck v. Frankenbusch, S. 310.
frankeidorf. »bländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 17<)<i tüi
^ Leopold Frankendorf, k. k. Obersten und Commandantcn des (>k«i
\ lischen Infanterie-Regiments, wegen 38jfthrigcr Dienstleistung.
-^' Mpyfilfi V. Müfil/eM, S. 185.
rraikcnfeld^ s. Franchi v. Frankenfeld, S. 309.
Frankenbeld, s. Kolb v. Frankenheld.
frankfnhofen, VrankesboTen. Rheinländisches AdelsgeschliM'hf,
welches gegen Ende des 16. Jahrh. Gustorf im jetzigen Kr. (inrv<*ii
broich und im Anfange des 17. Jahrh. Gelsdorf im Kr. Ahrweiler uml
lleimerzheim im Kr. Rheinbach, bcssss. Später ist der Stamm «er-
loschen.
Fafine. II. 8. 13. — Frh. v. Lpti^-hitr, I. s. !»:<*>.
* Vrankenstfin, Cirafeu. Thüringisches Dynastcngcschlecht , (l<•s^,<•h
gleichnamiges Stammhaus an der AVerra lag. Der Stamm ist zu Kmlf
— 320 —
des IL Jahrh. erloschen and ihr reiches Krbe fiel an die Gi^fen v.
Falkeiistein in Ilenueberg.
r. ////«T, Staromhurh I. S. 377.
Fraikensteii aider Wtm, Hr^rm (im Schilde ein gekrönter,
aufgerichteter, vorwärtssehender, gelöwter Leoparde). Altes Dynas-
tengcschlecht, dessen Stammhaus, wie das des im vorstehenden Arti-
kel aufgeführten Grafengeschlechts, ebenfalls an der Werra lag. Aus
diesem Stamm lebte Ludwig Gr. v. F. noch 1306.
Schannat, S. 83. — r. Meding, 11. S. 176 u. 177.
h-aikei8tcii, Crafci (Schild quergetheilt: oben in Gold auf einem
grünen I^erge eine schwarze Henne mit rothem Kamme und Harte u.
unten in Roth drei, 2 und 1 , silberne Kugeln). Altes, nach Albinas
von den Grafen zu Heuneberg stammendes Grafengeschlecht, welches
sich von dem Stamme mit Ludwig v. Yrankenstein um 1090 abzweigte
und um 1347 erloschen ist.
AlhiHu», llMt. (1. iir, V. Wcrthoni. S. 03. — Lucue, Fürsteu»aal, 8. 117S. — ü*>U9Chmik,
Rttt<rl»iirK.n. VlI. S. 2S.^. — r Mailing, li. S. 174.
Frankeiisteiii, h-anckeiisteli^ Freiberrei (Schild zweimal quer und
einmal der Län^e nach getheilt, sechsfeldrig , mit Mittelschilde. Im
goldenen Mittelschilde das rothe Ki>en eines schräglinks und mit der
Schneide aufwärtsgekehrten Breitbeils ohne Stiel: Stnmmwappcn. 1
und 6 in Gold drei herzförmig mit den Stielen an einander gestellte,
rothe Kleeblätter, oder nach Anderen rothe Herzen, die beiden oberen
schräg gestellt, das untere gestürzt: Wappen des erloschenen Ge-
schlechts V. Cleen, Clee, Klee; 2 und 5 in IHau ein vorwärtsgekehr-
ter, silberner Turnierhelm, aus welchem rechtssehend ein silberner
Schwan mit rolhcn Flügeln, von welchen jeder mit zwei Querbalken
oben einem schwarzen und unten einem goldenen, belegt ist und 3 a.
4 durch einen rothen Querbalken getheilt: oben in Gold drei neben
einanderstehende, fünfblättrige, rothe Rosen mit goldenen Butzcn a.
unten (lold ohne Bild: die Felder 2 und 5 und 3 und 4 enthalten das
vierfeldri^e AVappen des erloschenen alten bayerischen Geschlechts
V. Sachsenhausen, nachdem in dasselbe das v. Cltensche Wappen ge
kommen war). Reichsfreiherrnsland. Diplom vom IG. Jan. 1070
die drei Gebrüder v. F. : Johann Friedlich, kurmainz. Hofmeister
Ober -Amtmann zu Kitzingen, Johann Daniel, kurmainz. Ober- A
mann zu Amorbach, Buchen und Waldthuim u. Johai.n Peter, fürstl.
Würzburg, llofmarschall und Oberamtmaiin zu Lohr, so wie für den
Vetter derselben, Philipp Ludwig v. F., Herrn zu Ockstadt, Rittirrath
des Canton Mittelrheiu u. Kaiserliches Diplom vom 8. Sept. 1707 für
die Familie zu derErlaubniss, mit ihrem alten, angestammten Wappen
d^s Wappen des alten, erloschenen, rheiuländischen Geschlechts v.
Sachsenhausen zu vereinigen. — Altes, stiftsfähig3s Adelsgetichlecht,
dessen gleichnamige Stammburg in der alten Grafschaft Katzonelln-
bogen, (Fürstenthuin Starkenburg desGrossherz. IlessenjzweiStunden
von Darmstadt, lag und welches schon in sehr früher Zeit den ehe-
maligen reichsritterschaftlicheu Cantonen am Rhein und in Franken
einverleibt war. — Arbogast v. F. soll, der Familiensagc nach, schon
ige-
— 321 —
948 vorgekommen sein, doch beginnt die, wie angenommen wird, ur-
kundlich bestätigte Stammreihe erst um 1115 mit Ludwig F., Ritter.
Aus der Nachkommenschaft desselben, welche sich in mehrere, längst
schon ausgegangene Zweige schied, hatte um 1522 Johann y. F. zu
Ockstadt, genannt Alt-Henn, Ermel v. Clenn, genannt Sachsenbausen,
zur Gemahlin. Dieselbe wird von Schannat: Catharina v. Clee, von
Humbrachf ab*er Irmel v. Cleen genannt und war der letzte weibliche
Sprosse ihres alten, im Mannsstamroe nach 1520 erloschenen Ge-
schlechts. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne, von welchen der
Aeltere, Rudolph v. F., 1552 Fürstbischof zu Speyer wurde und 1560
starb, der Jüngere aber, Gottfried v. F., in- erster Ehe verm. mit Ger-
trud Kämmerer von Worms, Freiin v. Dalberg und in zweiter Ehe
mit Margaretha v. Oberstein, durch seine Söhne, Bartholomaeus v. F.
aus erster und Johann v. F. aus zweiter Ehe, der nächste Stammva-
ter zweier Linien, der noch blühenden rheinischen Linie zu Ockstadt
und der erloschenen fränkischen Linie zu Ulstadt, wurde. Die noch
blühende Linie zu Ockstadt umfasst die Nachkommenschaft des Bar-
tholomaeus V. F. zu Ockstadt, welcher in erster Ehe mit Maria fftigel
V. Dirmstein u. in zweiter mit Anna Buches v. Staden sich vermählt
hatte. Der Ur-Ur-Enkel desselben, Carl Friedrich Freih. v. F., geb.
1716, kurmainz. Hof- und Regierungs-Rath, war mit Charlotte Elisa-
beth Theresia Freiin v. Eesselstadt vermählt u. aus dieser Ehe ent-
spross Freih. Johann Carl Friedrich, Herr zu Ockstadt, Hollstadt u.
Erpen, früher fürstl. wtirzburg. Ober -Amtmann zu Rimvar und Pro-
selzbeim etc., welcher sich 1765 mit Franzisca Helene Freiin v. Fal-
kenstein zu Ulstadt vermählte und durch diese Vermählung die Be-
sitzungen der mit dem Vater der Letzteren, Johann Carl Ernst Frei-
herrn V. Falkenstein, 1756 im Maunsstamme erloschenen Linie seinen
Nachkommen erworben hat. Die erloschene Linie zu Ulstadt gründete
Freiherr Johann, verm. in erster Ehe mit Hildegard Nagel v. Dirm-
stein und in zweiter mit Margaretha Riedesel v. Bellersheim. Von
den Nachkommen desselben wurde Johann Carl Freih. v. F. 1684
Fürstbischof zu Worms und Johann Philipp Anton 1746 Fürstbischof
zu Bamberg. Mit dem Bruder des Letzteren, dem obengenannten Jo-
hann Carl Ernst Freih. v. F. , Herrn zu Ulstadt und Ober-Leimbach,
kurmainz. Geh.-Rathe und Ober-Stallmeister, ging 1756 im 5. Gliede
vom Stifter der Mannsstamm der ulstädter Linie aus , da aus seiner
Ehe mit Henriette Grf. zu Eltz, nur zwei Töchter, die schon oben
genannte Gemahlin des Johann Carl Friedrich Freih. v. Frankenstein,
Ockstädter Linie, und Maria Anna Walburga verw. Grf. v. Seinsheim
stammten. — Was die neueren genealogischen Verhältnisse der Linie
zu Ockstadt anlangt, so entsprossten aus der Ehe des Preiherrn Jo-
hann Carl Friedrich mit Franzisca Helene Freiin v. Frankenstein-
ülstadt, s. oben, drei Söhne und fünf Töchter und von den Söhnen
setzte der Jüngere, Freiherr Anselm, geb. 1770, Herr auf Ockstadt,
Hollstadt und Erpen , k. bayer. Kämm., in erster Ehe vermählt mit
Maria Theresia Freiin v. Würtzburg und in sfweiter mit Ursula Grf.
V. Seinsheira, durch zwei Söhne den Stamm fort. Der jüngere dersel«
Knetchke, Deutsch. AdeU-Lex. III. 21
— 322 —
beD, Freib. Theodor, k. bayer. Kammerjonker nnd Rittmeister, ver-
mählte sich 1852 mit Maria Speth v. Zwiefalten, starb aber schon im
n&chsten Jahre ohne Nachkommenschaft, Ton.dem älteren Sohne aber,
dem Freiherm Carl, gest. 1845, Herrn aaf Ockstadt, Ulstadt etc.,
k. bayer. Kämm, and erblichem Reichsrathe, stammen aas der Ehe
mit Leopoldine Grf. Apponyi v. Nagy-Appony, geb. 1804, dreiSöhne:
Freiherr Georg, geb. 1825, Herr der Herrschaften OclistJdt, Ulstadt
and BQlzbarg, k. bayer. Kämm, and erblicher Reichsrath der Krone
Bayern y verm. 1857 mit Maria Prinzessin v. Oettingen -Wallerstein,
geb. 1832; — Freiherr Heinrich, geb. 1826, k. k. Kämm, und Rittm.
in d. A., verm. 1856 mit Helene Grf. v. Arco-Ziunenberg, geb. 1S37
— nnd Freih. Carl, geb. 1831 , k. bayer. Kammerjunker und Lega-
tioDsrath.
Humhraeht, 8. 107 o. 108. — Sehanmat, B. 83. — GauMe, 1. 8. bbfC — 9. Hattttein, I. S.
20ft~2O8 — Hiedermann, Ort Steigerwald. T»b. 163-^173 und Ort Rböu-Werr«. I. Verr. —
fkOwer, 8. 14«. Nr. 5S. 8. 543, b4h a. 8. 6»^. - N. Geneal. Haodb. 1777. S. 70-73 a. Nach
trac, I. 8. 50. — V. Lang, S. 126. — Gotttckatk, Ritterbargen Dcutacbl. VL 8. 359. — C««/.
AdeUbucfi d. Gtos^h. Baden, 3. Abth. — (ieneal. Handb. der freib. Häuser, IS49. 8. 12ö—
ll9, l^bb. 8. 1S6 nnd 157 und Ifib^. 8. 199-200. — Siebmaeker, I. 123: t. Prasckeiuteia .
aheii^jwiditeh, summwappen. — 9. Unding, II. 8. 174—176. — 8appl. zu SiebB. W.-B., I].
13. — T^rof, I. 134 o. Sithtnkeet, I. 8. 233—237. — W.-B. d. Kgr. Bayern, II. 97 und r.
Woickern, 2. Abth. — v. Hefner, bayer. Adel, Tab. 81 und 8. 34.
rraikeistdi^ s. Franz v. Franke nsteinnndG oll ?. Fran-
kenstein.
rraikeithm^ s. Gautsch y. Fr ankenthurn.
h«iier f. rranienliirgy Eiile« Erbländ. - österr. Adelsstand. Di-
plom von 1825 für Caspar Franner, k. k. Oberlieutenant, mit dem
Pr&dicate: Edler v. Frannersburg. Der Stamm wurde fortgesetzt und
in neuester Zeit war Joseph Franner Edler v. Frannersberg in derk.
k. Militair-Rechnuugsbranche angestellt.
Handschr. Notli.
h'anilie. Adelsstand des Herzogthums Nassau vom 7. März 1841
ftlr 1). Johann Baptist Franque, jetzigen herz. Nassau.-Ober>Medici-
nalrath nnd Referenten bei der Landesregierung 2U Wiesbaden. Der-
selbe hat den Stamm in männlicher und weiblicher Linie fortgesetzt.
llundKchriftr. Notl«. — 9. He/nur^ naiaaniacher Adel. Tab. 12 u. 8. 11.
rraii|ieMMt,Crarei. Grafenstand des Königreichs Württemberg.
Diplom vom 27. Mai 1813 für Friedrich Freiherm v. Franquemont,
»päter k. württemb. General der Infanterie, Staatsminister, lebens-
lang!. Mitglied der Kammer der Standesherren etc. Der Empfänger
des Diploms stammte von dem Herzoge Carl Eugen zu Württemberg
ab und ist ohne Nachkommen gestorben, auch hat der Bruder dessel-
ben , der k. württemb. Oberst Freih. v. Franquemont, Nachkommen
nicht hinterlassen. Die Schwester Beider, Charlotte v. Franquemont
war die Gemahlin des 1818 vei^torbenen k. württemb. Ober -Jäger-
meisters Friedrich v. Lützow a. d. Hause Drei-Lützow.
419 lind 420. - W.-B. des Kgr. Wurlt r. Dorst, so wie von Tyroff : Gr. v. F.
rranseck^, früher • auch rraiscky, hransky (Schild quergetheiJt:
oben in Blau ein auf der Theilungslinie ruhender, geharnischter Arm,
r
— 223 —
in der F^ust eineu krummen Säbel schwingend u. unten in Roth zwei
goldene Sterne neben einander). Alt ungarischer Adelsstand im Kö-
nigr. Prcussen erneuert u. bestätigt. Bestätigungsdiplom vom l.Nov
1776. für Siegmund Cornelius Fransecky, k. prouss. Irigenieur-Lieut.
und für Wilhelm Christian August Fransecky, Capitain im k. preuss.
Infant.-Regim. v. I.uck. — Der Stamm hat fortgeblüht und aus dem-
selben standen und stehen mehrere Sprossen in der k. prouss. Armee
und sind in derselben zu hohen Ehrenstellen gelangt. Die Familie
hatte im vorigen Jahrh. und später mehrere Güter in Pommern inne.
N.Pr. A.-L. 11. S. 190 u. 191 u. V. 8. Iß2. - Freih. e. Ledebur, I. 8. «30 u. III. 8. 2M.
— W.-B. d.Preiiss. Mon.IH. 20. — Kneschke, I. 8. 152«. 15.3.
Frauski, Frantiki (in Roth ein schrägrechts gestellter, goldener,
Baumstamm, oben und unten abgehauen und mit fünf gestümmeltcn
Astenden an den Seiten). Polnisches, zum Stamme Ostrzew gehören-*
den Geschlecht , von der im vorstehenden Artikel aufgeführten Fa-
milie ganz verschieden. Ein v. Franski war 1845 als Premierlieute-
nant dem 33. k. preuss. Infant.-Regim. aggregirt.
Freih. ». Ledebur, III. 8. 2.')4.
Praits, FraBi, Vreihersei (Schild geviert, mit Mittelschilde... Im
silbernen Mittelschilde ein rechtsaufspringender blau gekrönter,
rother Löwe. 1 und 4 in Gold auf grünem Dreiberg^ ein in die Höhe
kugelförmig aufwachsender, grüner Baum und 2 und 3 in Roth ein
blauer Querbalken, mit zwei neben einander stehenden, sechsstrahli-
gen, silbernen Sternen belegt). Kurpfalzbayeriscber Freiherrnstand.
Diplom vom 13. Febr. 1780 für die Söhne des vom K. Joseph Ih in
den Reichsadelsstand erhobenen Johann Matthias v- Franz, Banquiers
und Rathsherrn zu Cöln , so wie für den Sohn des Bruders des Letz-
teren. Die Familie wurde 1771 im Rheinlande im Kr. ückerath und
1780 im Kr. Grevenbroich begütert, der Stamm blühte forfund laut
Eingabe, d. d. Düsseldorf, 17. Sept. 1829, wurde Gottfried Sigismund
Freih. v. Franz der Adelsmatrikel der Preuss. Rheinprovinz unter
Nr. 82 in der' Classe der Freiherren eingetragen.
N. Pr. A.-L. V. 8. 162. — Freih v. Ledebur, I. 8. 230. — W.-B. der prtiiss. Rheiupro-
vinx, I.TAb. 37. Nr. 74 u. 8. 37 und 38. - Kneschke, III, 8. 148 und 149..
Vrantiins, Vransius (Schild mit Schildeshaupt. Im schwarzen
Schildeshaupte zwei neben einander stehende, silberne Sterne und im
goldenen Schilde ein, den linken Fuss in die Höhe hebender Kranich).
Polnischer, imKönigr. treussen anerkannter Adelsstand. Adelsdiplom
vom 11. Nov. 1790 für Theodosius Christian Frantzius , Kaufmann,
und k. preuss. Adelsanerkennungsdiplom vom 10. Dec. 1803. — Die
Familie war in Polen dem Stamme Fac?ala einverleibt worden.
Freih v. Ledebur, I. S. 230 uod III. 8. 254.
FraitiiHS^ hramiis (Schild quergetheilt:oben in Blau drei silberne
Sterne u. unten in Gold auf grüneni Boden ein Kranich). Preuss. Adels-
stand. Diplom vom 23. März 1804 für Johann Friedrich Frantzius,
Gutsbesitzer und Kaufmann in Danzig. Die Aehnlichkeit des Wap-
pens mit dem im vorstehenden Artikel .erwähnten Wappen lässt wohl
annehmen, dass beide Familien v. Frantzius stammverwandt sind. —
21*
— 324 —
Die Fauiilie .blühte fort. Ein v. F. war 1836 Director des Banco-
Comtoirs zu DaDzig und ein Brader desselben Assessor bei dem Ober- .
Appellationsgerichte za Danzig u. die Güter Bandilten im Kr. Prenss.
Rylau, Uhlkaa im Er. Danzig etc. kamen in die Hand des Geschlechts.
Noch in neuester Zeit besass dasselbe nach Bauer, Adressbuch, S. 66.
das genannte Gut Uhlkau, so wie Kalthof im Kr. Rosenberg, West-
preussen, und Zwada im Kr. Graudenz.
N. Pr. A.-L. II. 8. 191 und III. S. 162. — Freih. v. Ledebur , I. 8. 230 und IH. 8. «M.
— W.-B. der Preuss. Monarch. III. 20.
fniML Erbläud.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1712 füi' Johann
Baptist Franul.
Megerle r. Mühl/eld, Ergänz.-B. S. 288.
Frani. Reichsadelsstand. Diplom vom 21. März 1713 für Johan-
nes Franz, kaiserl. Kammergerichtsbeisitzer zu Wetzlar. Derselbe,
ein Sohn des ftirstl. hesseusch. Hofgerichtsraths Conrad Franz, war
später markgräfl, brandenb. bayr. Geh.-Rath und Hofgerichts - Prä-
sident.
Strieder, hess. Gel«»hrt. Geschichte, IV. 8. 161.
Frans^ Frants ?. franitsen, Ritter viid Eile. Reichsritterstand. Di-
plom von 1736 für Albert Franz , k. k. Oberstlieutenant, mit dem
Prädicate: Edler V. Franitzen.
Megerle v. Mühlfeld, Ergäuz.-Bd. 8. 140.
Frani v. NordenfeLs. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1794 für Carl Franz, k. k. Oberlieutenaut, mit dem Prädicate: v.
Nordenfels.
Megerle r. Mühlfeld, Er«ans.-Bd. 8. 288.
franien^ Rflter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 31. Dec.
1686 für Caspar Franzen. Das Geschlecht hatte in Schlesien die Gü-
ter Auchwitz und Jakubowitz inne.
v.Hellhaeh, I. 8. 378. - Freih. r. Ledebur, I. 8. 230.
fraiieushMld, s.'Hartmann v. Franzenshuld, Edle.
Framhanscn. Altes, niederösterr. Adelsgeschlecht, welches auch
Freundshausen, Frounshausen geschrieben wurde , aus dem längst in
Ruinen zerfallenen Schlosse und Edelsitze jenseits der Trasen unter-
halb Herzogburg. Rüger v. Frounshausen kommt urkundlich schon
1298 vor und Otto n. Erhardt v. Freundzhausen treten 1314 u. 1321
las Zeugen auf. Der Stamm blühte noch in cUts 15. Jahrh. hinein n.
Sigmund Franzhauser erhielt 1423 vom Bischöfe Nicodemus zu Frei-
singen einige Lehen.
IVi^sgrill, III. 8. 84.
Fransin. Ein aus Italien stammendes, tiroler Adelsgescblecht,
welches früher den Namen Avancini führte, 1630 den Adel erhielt u.
zu Zinnenberg auf dem Eppan sass. Dasselbe ist, so viel bekannt,
neuerlich erloschen.
W.-B. d. KgT. Bayern, V. 45. — ». Hefner, b»yer. Adel, Tab. 87 u. 8. 77 u. tiroler Adol,
Tab. 6. und 8. 6. .
Franiini^ s. Curti Franz ini, Ritter vnd Edie, Bd. II. S. 377
und 378.
— 325 —
rraBMn ▼. Htnuerfelil. Erbländ.österr. Ritterstand. Diplom von
1805 für Andreas, Dominik, Franz und Anton Franzon, mit dem Prä-
dieate: v. Donnerfeld.
Afegerle r. Mühl/eld, Rrgäuz.-Bri. 8. 141.
Praporti ?. i^porta^ Ritter. Reichsritterstand. Diplom vom 5. Nov.
1700 für Dr. Johann Fraport], oberösterr. Regierungsrath und für
die Söhne desselben, mit dem Prädicate: v. Fraporta und mit Ver-
mehrung des, der Familie zustehenden, früheren, altadeligen Wappens.
9. He/ner, Stammbuch I. S.878.
ü'ass (im Schilde ein halber Hund, mit einem Knochen im Rachen).
Altbayerisches Adelsgeschlecht, aus welchem zuerst Ulrich Frass,
Ritter, urkundlich 1326 vorkommt. Der Stamm blühte in die erste
Hälfte des 16. Jahrb. hinein, ging aber 1530 aus.
n'igul Hund, IH. 8. 311. — Mouum. boic. V. S. 586.
hrtss (im Schilde ein Wolf). Altbayerisches Adelsgeschlecht, im
Allgäu gesessen. Heinrich Frass v. Wölfburg, Ritter, um 1 500, hatte
sein Stift zu Memmingen. •
Wigul Hund, m. S. 312
hrass v. PriedeHfeldt^ Ritter nmi Edle. Reichsritterstand. Diplom
von 1714 für Johann Rudolph Frass, mit dem Prädicate: Edler v.
Friedenfeldt.
Afegerle v. Mühl/eld, Ergai«.-Bd. S. 141.
^ Vrasshaasen. Altes, oberbayeriscbes Adelsgeschlecbt aus dem
gleicharmigen Stammsitze, dem jetzigen Frasthausen im Gerichte
Wollfertshausen. Als Erster ^es Stammes kommt Bernhardt F. 1347,
als Letzter Jörg F. 1459 vor. Das Wappen: ein durch eine gestürzte
Spitze von Roth , Silber und Schwarz getheilter Schild , ging auf die
Tuchsenhauser über. .
• WigiU Hund, III. S. 312. — Monum. boic. VIII. 8. 346 und X. 8. 588.
Frati^ haati. Mark-Brandenburgisches Adelsgeschlecbt, welches
vom 14. bis 18. Jahrb. unweit Ruppin begütert war. Krenzliu stand
der Familie bereits 1327 und noch 1710, Dabergotz u. Werder 1491
und Letzteres noch 1700 zu. Später ging in der ersten Hälfte des
18. Jahrb. der Stamm ans.
Freih. v. Ledebur, I.S. 280.
fraveiberg. Schwäbisches Rittergeschlecht aus der gleichna-
migen Stammburg bei Stuttgart. Dasselbe gehörte schon 1151 zu den
württembergischen Ministerialen u. ist 1638 erloschen.
r. Hefner, «unges torbener schwäbischer Adel, Tab. 3 und 8. 11.
Praveiberg, s. Altenburger v. Marchenstein u. Frauen-
herg, rreiberren^ Bd. L S. 57 und Pl'appart v. Frauenberg.
Frauenb^rg, rraveiberger, ttaviiberger n ttrflibach an Kawp hiiI
Lisenreicbs (Schild geviert: 1 und 4 in Roth ein rechtshiri galoppiren-
des, weisses Pferd mit goldenem Zügel und Zaum und 2 u. 3 in Blau
drei schräglinks unter einander gelegte Fischreusen). Altes, ur-
sprünglich bayerisches Adelsgeschlecbt, welches im 15. u. 16. Jahrh.
zum niederösterr. Ritterstande gehörte. Georg Fraunberger zu
Grünbach kommt urkundlich 1430 vor; Wolfgang F. führte 1439 bei
— 326 —
dem Leichenzuge des K. Albrecht IL das Trauerpferd wegen Porte-
nau; Georg der Jüngere v. Fraunberg war um 1457 mit Verönica v.
-Harrach vermählt; Georg Fraunberger zu Eiseureichs, Ritter, tritt
1501 als Zeuge auf und Johann v. Frauenberg zu GrOubach u. Eiseu-
reichs vermählte sich 1551 mit Catharina v. Jörger, starb aber nach
einigen Jahren, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Zuletzt kommt
noch 1553 Haymeram oder Enieran v. Frauenberg, fOrstl. Freisin-
gerscher Pfleger zu Ulmerfelden , vor. Später ist, nach Bericht des
Freiherrn Ennenkel um 1586, der Stamm in Niederösterreich er-
loschen.
Wissffritl, III. 8. 85 u. 86.
hravenberg, Frannberg^ ?. und ih Alten -frauenberg, IVeiherren
(Schild geviert 1 und 4 in Roth ein silberner Pfahl: Stammwappen
und 2 und 3 in Roth ein golden bewehrtes, aufgezäumtes, sich bäu-
mendes, weisses Ross ohne Sattel). Reichsfrciherrnstand , in Bayern
ausgeschrieben 2. Dec. 1630. — Eins der ältesten Adelsgeschlech-
ter Altbäycrns, eines Stammes und Wappens mit den Grafen v.Haag
und den Freiherrn v. Fraunhofen, und einst mit den Familien And-
law, Strundeck und Meldingen zu den vier Erbrittern des heil. röm.
Reichs gehörig. Die fortlaufende Stammreihe des Geschlechts beginnt
gegen Ende des 13. Jahrh. mit Segfried, welcher mit seiner Gemahlin
die Grafschaft Haag erhielt. Von dem Sohne desselben, Berthold,
Herrn der Grafschaft Haag und Reichs -Erb -Vier -Ritter, stammten
zwei Söhne , Seyfried IL und Wittilo , welche zwei Linien des Ge-
schlechts gründeten: Ersterer die 1566 wieder ausgegangene Linie
der Grafen v. Haag, Letzterer die Frauenbergsche Linie, welche dau-
ernd fortgeblüht hat und aus welcher Vitus 1563 zum Bischöfe des
'Hochstifts Regensburg gewählt wurde. — Das» Haupt der Familie war
in neuester Zeit: Adolph Freih. v. u. zu Alten-Fraunberg, geb. 1800
— Sohn des 1814 verstorbenen Freiherrn Franz Paulo, des h. r. R.
letzten Erbritters, k. bayer. Präsidenten des Obersten Gerichtshofes
zu München etc. aus zweiter Ehe mit Hyacintha Grf. v. Rechberg u.
Rothenlöwen, gest. 1854 und Enkel des 1782 verstorbenen Freih.
Maximilian Joseph, fürstl. Freising. Geh. Raths- und Oberst- Jäger-
meisters etc., verm. mit Maria Josepha Freiiu v. Rechberg u. Rothen-
löwen , gest. 1798, — Herr auf Fraunberg und Rieding, verm. 1835
mit Maria Anna Maier, aus welcher Ehe zwei Töchter,^die Freiinnen
Hyacintha, geb. 1836 und Carolina, geb. 1841 und zwei Söhne stam-
men: Freih. Theodor, geb. 1837 und Freih. Adolph, geb. 1839. —
Der Bruder des Freiherrn Franz Paula, s. oben, Freih. Joseph Maria,
k. bayer. Geh.-Rath und Domherr zu Regensburg, früher Bischof zu
Augsburg, starb 1842 als Erzbischof zu Bamberg.
Wigul Hund, II. S. 70—86. — Bueelini, II. Sect III. fl. 123. — Seifert, Oeneal. «det.
Aeltern u. Kinder, 8. 99. - Gauhe, I. 8. 553 o. 554. — w. Lang, 8. 127. — Geneal. Ta«ch«nb.
d. freih. Häuser, 1856. 8. 179 — 181 und 1857 8. 195 und 196. — Siebmacher, III. 120. —
Spener, Hisl. In.«<igu. r. 26.— W,-B. d. Kgr. Bayern, II. »8 und v. Wolckern, 2. — r. Nef-
ner, bayer. Adel, Tab. 31 n. S. 34 und KrgiDX.-Bd. Tab. 5. und H. 13.
hmvenilorf^ FreiherreD. Preussischer lYeiherrnstand. Diplom
vom 11. Febr. 1815 für Carl de la Rivaliere-Preignac, mit Beilegung
— 327 —
des Kflmens v. FrauendorL — Französisches, nach Preussen einge-
wandertes Adelsgeschlecht, aus welchem der Diplomempfänger, früher
am k. prcass. Hofe bedienstet, die Domaine Frauendorf bei Frank-
furt a. d. Oder und bei Erbebung in den Freiherrnstand nach dersel-
ben den Namen: v- Frauendorf erhielt. Ein de laRi?ali6re-Preign"c
starb 1754 als k. preuss. Major des Ingenieur-Gorps und Nachkom-
men desselben waren Ofiiciere in dei* k. ruteischen Armee. Der Stamm
ist erloschen.
Freih. v. Ledebur, \. 8. 230. II. 8. 297 u. III. 8. 254. — W.-B. d. preuss. Mon. II. S.S.
VrancBsteiiiyVrtwiMteiiijyrtwenstciii. Altes, rheinländisches Adels-
geschlecht, dessen Stammsitz Schloss und Dorf Frauenstein, 2 Stun-
den von Wiesbaden in dem gleichnamigen Amte, war. Von der Stamm-
burg finden sich noch stattliche Ruinen vor. Das Geschlecht war im
Rheingaue reich begütert und hatte sich in zwei Uauptäste getheilt.
Der eine derselben führte das kurmainzer Erbhof -Marschallamt und
schrieb und nannte sich : Marschälle v. Frauenstein, der Andere be-
diente sich nur des Geschlechtsnamens. Eine andere Linie waren
wohl die v. Schierstein, welche in dem nahen Schierstein am Rheine
ihren Adelssitz hatten und fast gleiches Wappen mit den y. Frauen-
stein führten. — Sifrid I.v. Frauenstein, Erbhofmarsch aTI des Erz-
stiftes Mainz um 1231, starb 1234 und Sifrid V., 1312— 1318 mit
einer v. Scharfenstein vermählt, war der letzte männliche Sprosse
seines Astes. Derselbe hinterliess nur zwei Töchter, von denen die
, Eine, Elisabeth, mit Emmerich I. v. Rheinberg vermählt war. — Von
dem anderen Aste lebte Emmerich v. F. uin 1380 und Margaretha v.
F. war 1339 Aebtissin des Klosters Altenmünster zu Mainz. — Im
15. Jahrb. war das ganze Geschlecht bereits ausgegangen.
HaDdschr. Noiis.
haMBstcin^ s. Frank v. Frauen stein, S. 314.
Praunilerfer (in Silber ein grüner Strauch mit fünf gelben, s. g.
Frauenblümchen). Niederösterreichisches Ritterstands - Geschlecht,
aus welchem zuerst Andreas Frawndorfer, Ritter, 1370 als Zeuge
auftrat und aus welchem noch 1534 Sebastian Fraundorfer zu Staet-
ten auf dem niederösterreichischen Landtage unter dem Ritterstande
erschien.
Wi$%griU, III. 8.86. *
rrainbefeii; Freiherren (Schild geviert: 1 und 4 in Roth ein sil-
berner Pfahl: Stammwappen der Fraunbergs und der Fraunhofen u.
2 und 3 in Gold zwei über einander gestellte , mit den Mundstücken
links gekehrte, schwarze Jagdhörner). Reichsfreiherrnstand. Diplom
vom 27. Juni 1559 für die Herren zu Alt- und Neu -Fraunhofen:
Thesarus V., den Bruder desselben, Martin und den Vetter, Jacob.
Eins der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter Alt- Bayerns,
eines Stammes und \yappens mit den Grafen v. Haag und den Frei-
herren V. Frauenberg, Fraunberg. Das gleichnamige Stammhaus liegt
unweit Landshut an der Vilz und die alten Stammgüter stehen der
Familie schon über 800 Jahre zu. Das Geschlecht hatte , seinem Ur-
sprünge nach, vor dem übrigen bayerischen Adel die Reichsunmittel*
— 328 — ■
barkeit voraus und' wie auch Bayern zu jeder Zeit dagegen sprach, die
V. Fraunbofeu, gingen- bis zur Auflösung des h. r. Reichs bei dem Kai-
ser zu Lehen und wurden bei den Reichstagen aufgerufen. — Tbe-
sarus I. y F. erwarb um 1374 durch Vermählung mit einer Grf. zu
Orttenburg die Herrschaft Geissen hausen. Von dem Bruder dessel-.
beu, Innolidoch v. F., stammte aus der Ehe mit Utta Grf. v. Abens-
berg Wilhelm v. F., vermftUt mit einer Grf. v. Montfort, des Herzogs
Heinrich des Reichen. zu Landshut begünstigter Hofmeister, welcher
viele Besitzungen kaufte u. denselben seinen Namen gab, so: Schen-
kenöd, nun Neu-Fraunhofen, Ernststein, nun Fraonstein, Winhering.
nun Fraunbüchl etc. — Der gleichnamige Enkel* des Thesams L ein
Sohn Caspars V. F. aus der Ehe mit einer Grf. v. Hohenzollern, war
ebenfalls Hofmeister und erwarb sich um Bayern grosse Verdienste.
Auf ihn waren alle Güter gefallen , in die sich seine Söhne tfaeilten,
bis der Urenkel, Th^sarus V., als einziger seines Stammes später den
ganzen Besitz in seine Hand bekam. Derselbe hatte, wie oben ange*
geben, den Reichsfreiherrnstand in die Familie gebracht, wobei der
alte Streit über die Reichsunniittelbarkeit von Neuem ausbrach. Frei-
herr Jacob, s. ^ben, Vetter des Thesarus V., wurde von dem Vizdom
des Herzoge Wilhelm IV. gefänglich eingezogen und über ein Jahr
lang in enger Haft behalten, wenn auch der Kaiser Gegenbefehle gab.
Thesarus V. war fünfmal vermählt und zwei Söhne aus vierter Ehe
mit Anna Freiin v. NussdorfF, die Freiherren Hans Wolfgang u. Hans
Wilhelm, gründeten zwei neue Hauptlinien, die zu Alt- und zu Neu-
Fraunhofen. Die er8t.e dieser beiden Linien erlosch iir der fünften
Generation 1793 mit Adam Seifried Freih. v. und zu Alt-Fraunhofen,
worauf die Güter an Leopold Albrecht Maria Freih. v. und zu Neu-
Fraunhofen, einem Ur-Ur-Enkel des Stifters seiner Linie, des Freih.
Hans Wilhelm, fielen. Leopold Albrecht Maria Freih. v. und zu Alt-
und Neu-Fraunhofen, gest. 1809, kurbayer. und kurtrierscher Käm-
merer, Herr zu Poxau, Marklhofen etc. war mit Ernestine Freiin y.
Ocfort zu Stachesried, gest. 1785, vermählt. Aus dieser Ehe ent-
spross Freih. August, gest. 1825, k. bayer. Kämm, und Regierungs-
rath in Landshut, yerm. mit Walburga Grf. v. Preysing-Moos und der
Sohn aus dieser Ehe ist : Carl Freih. v. und zu Alt- und Neu-Fraun-
hofen, geb. 1794,4Ierr zu Poxau, Marklhofen, Aiglhoffen, Stolzenberg,
Vilsöhl, Hofstaring, Herren - Haslbach etc., k. bayer. Kämm., verm'.
1819 mit Friederica Freiin v. Aretin, geb. 1798, Palastdame I. M. der
Königin von Bayern.
Wigul Hund , U, 8. 86—94. — Bucelini, II. Sect. 3. 8. 124. — Seifert, Geneal. adelig.
Aeltero etc. 8. 110 — Gauhe,l. 8. 554. — Biedermann, Canton Altmähl, Tab. 195-198. —
8al9er, 8, 542 und 558. — Wi$»griU, III. 8. 86—88. — »: Lang, 8. 127 und 198. — Geneal.
Taschenbuch der freih. Häuser, 1853. 8. 122-124 und 1857. 8. 196. — Siebmacher, \. 25:
Freiherr v. Fraunhofcn und Suppl. V.U. — Tyroff, 1.3. Tab. 214 und Siebenkees, 1.8.363.-
~ W.-B. de:« Kgr. Bayern, II. 98 und r. Wotckem, Abth. 2. — «. He/ner, bayer. Adel, Tab.
31 und 8. 34 und Ergäuz.-Bd. Tab. 5 und S. 13.
Frayilteiiegg^ Bitter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom vom -
21. Juni 1643 für die Gebrüder Christoph und Heinrich v. Fraydten-
negg. Die Vorältern derselben hatten den Adel vom K. Carl V. er-
halten. Franz v. F. wurde 1705, mit Bewilligung der steirischen
— 329 —
Stände, von seinem Oheim, Johann Adam v. Moncello, adoptirt and
Franz v. F. wurde 1820 in Steiermark immatriculirt.
Sckmut», l. 8. 391. — r. Hefner, Stammbuch, 1.8.879.
frays, PrellierrfH. Freiherrnstand des Königr. Bayern. Diplom
vom 25. Aug. 1817 für August Frays, k. bayerischen Hauptmann im
6. Linien-Infant-Reg.
». Xon^, 8uppl. 8. 43. - W.-B. dfs Kgr. Bayern, II. 99 und r. Wolcktrn, Abth. 2. —
». Hefner, bayer. Adel, Tab. 31 und 8. 35.
Prcch. Ein, früher im Lüneburgischen vorgekommenes, hur dem
Wappen nach bekanntes Adelsgeschlecht. Der Name kommt unter
den Ahnen der v. Garssenbüttel vor.
9. Meding, II f. 8. 186.
Pceck f. Ehrinffld^ Ritler v/Edle. Alter Reichsritterstand. Di-
plom von 1732 für Franz Carl Joseph Frech v. Ehrimfeid, k. k.Rath,
Oberbeamten und Cameral-Controleur der Haupt- und Rothentburm-
maoth ia Wien, mit dem Prädicate: Edler v. Ehrimfeld, und vom
13.. März 1734 für den Bruder desselben, Johann Paul Frech, Magf-
stratsrath und Buchhalter in Wien, mit den) gleichen Prädicate. Ein
Urahp derselben, Christoph Frech, hatte vom K. Albrecbt IL, 1438,
den Adel erbalten.
Megerl« «. Mühlfeld, 8. 110. - Äneachke, IV. 8. 131 und 132.
Preckwaiia v. Rosseafeld. Reichsadelsstandi BestätigungsdipAm
von 1703 für Bertram Jacob F. v. R., Advocaten in Schlesien.
Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 28$.
frtiemwMt. Altes, uckermärkisches Adelsgeschlecht, aus wel-
chem der Letzte seines Stammes, Jordan v. F-, noch 1375 auf sei-
nem Rittersitze zu Zolchow lebte. Das Stammhaus Friedenwalde
war schon vor langen Zeiten an die v. Stegelitz u. von diesen durch
Kauf an die v. Arnim gekommen.
Qrundemann, 8. 38. — N. Pr. A.-L, V. 8. 162.
► Vredrlcks. Ein ursprünglich dem ehemaligen Schwedisch - Pom-
mern, jetzigem Regierungs- Bezirk Stralsund, angehöriges Adelsge-
schlecht, welches nach Russland kam u. aus welchem mehrere Spros-
sen in k. russ. Dienste traten. Ein General v. F. war 1818 k. russ.
Stallmeister.
Geneal. diplom. Jahrbuch, I. 8. 80. — N. Pr. A.-L. Vi. S. 30.
PrcgeifelS; Ritter. Böhmischer Ritterstanc(? Diplom vom 26. De-
cemb. 1671 für Heinrich v. Fregenfels.
r. Hellbach, I. S. 379 und 3H0.
h'eiberg, s. Freyberg.
Vreienhiigeii^ s. Ros e nstern, Freie nhage n v, Rosenstern.
hreler, s. F r e y e r.
Freier (in Gold ein schrägliuks gelegtes, von .Lorbeer umwunde-
nes Schwert). Preussischer Adelsstand. Diplom vom 15. Octob. 1840
für den k. preuss. Oberamtsrath und Pachter der Domainen Gold-
beck und Wittstock Freier. Derselbe, gest. 1845, erwarb später in
der Priegnitz die Güter Hoppenrade und Rosenwinkel. Der Stamm
wurde fortgesetzt. Friedrich Wilhelm v. Freier kommt 1857 als
— 330 —
Herr auf .Garz a. Hoppenrade und ein Brader desselben als Herr auf
Rosenwinker und Wuticke IL vor.
N. Pr. A.-L. VI. 8. 143 — Freifi. ». Ledebur , T. 8. 230 u. JH. 8. 254.
lireieslebtii^ Edle (Schild geviert mit Mittelschilde. Im schwarzen
Mittelschilde auf grOnem Boden ein vorwärtssehender, geharnischter
Ritter, welcher in der Rechten ein rothes Herz eroporhält und die
Linke auf eine zu denFOssen liegende, grosse, blaue Weltkugel setzt:
Stammwappen. 1 und 4 in Gold ein an die Theilungslinie angeschlos-
sener, halber, schwarzer Doppeladler; 2 in Roth ein silberner Quer-
balken und 3 ebenfalls in Roth zwei das Feld ganz überziehende, ge-
kreuzte, oben u. unten auf jeder Seite zweimal geastete, weisse Baum-
stämme). Böhmischer Adelsstand. Wappenbrief von iÖ44 fttr die
Gebrtlder Leonhard und Aegidius Freiesleben, welche aus Böhmen
stammten und sich in dem Kriege gegen die Türjcen ausgezeichnet
hatten und Adelsdiplom vom 3. Oct. 1586 für die Gebrüder Esaias,
Christoph und Ambrosius Freiesleben. Die Nachkommen derselben
wanderten, nachdem Daniel v. Freiesleben, k. k. Hofsecretarius, lß40
unter die niederösterr. neuen Ritterstandsgeschlechter angenommen
worden war, ohne dass in der ständischen Registratur Acten über
seine Einführung vorkommen, im SOjährigen Kriege aus Böhmen
nach Sachsen, und kamen, ohne von dem Adelsprädicat« weiteren
Gebrauch gemacht zy haben, aus Sachsen auch in das Reussische.
Aus der reussischen Linie erhielt Jobann Friedrich Freiesleben, gräfl.
reuss-plauenscher Vice-Canzler zu Gera, 2. Juni 1728 ein kaiser-
liches Erneuerungsdiplom des, der P'amilie zustehenden Adels und
zwar mit Erhebung in den Ritterstand, mit Wappenverbesserung u, mit'
dem Prädicate : Edler v. — Nachkommen desselben kamen auch nach
Preussen und Sachsen. Ein v. F. starb 1807 als k. preuss. Oberst-
lieutenant; ein Sohn desselben, B. v. F., früher k. preuss. Oberst-
lieutenant und Commandeur eines Landwehr- Bataillons zu Thorn,
kommt 1845 als k. preuss. Generalmajor zur Dispositon vor. Johann
Friedrich Edler v. Freiesleben; k. sächs. Oberlieutenant, trat 1852
aus dem activen Dienste.
Wisigrill, III. 8. 9b: am Srhlusse des Artikels: Freyesleben. — N. Pr. A.-L. IF. 8. 195.
— Frei/i. v. Dedebur , I. S. 233: Freysleben und III. K. 254: anrh FreiesJehen. — Sieh-
macher, HI. 54; Preisleben, Oesterreicbisch; das Staminwappen und V. 41; die Freicsleben,
Oe-tterreichisch : vermehrtes Wappen. — W.-B. d. säch«. Staaten, HI. 93: v. Freyesleben. —
Knetchke, II. 8, 155 u. 156. — r. He/ner, »achs. Adel. Tab. 28 u. 8. .'7.
h'eilingeD. Altcs^theinländisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Stammhause in der Bürgermeisterei Lommersdorf des Re-
gierungs-Bez. Aachen. — Eberhard v. F. hatte 1417 ein Burglehn zu
Blankenheim inne u. Simon v. F., als Bastart bezeichnet, wurde 1471
von dem Erzbischofe Ruprecht v. d. Pfalz zu Cöln auf dem Schlosse
Hardt gefangen gehaltet.
Eiflia illustr. II. 1. 8. TiO und 121. — N. Pr. A.-L. II. S. 191.
Freinain v. RaDdeck ^ s. Freymann v.Randeck, Randegg,
Edle.
Preindl v. Vreindflsberg. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1796
für Joseph Freindl, Bergrath und Salzsud -Salinen -Intendant zu Bo-
lechow in Galizien, mit dem Prädicate: v. Freindelsberg.
MegerU r. Miki/eld, Rrg&ns.-B. 8. 288.
— 331 —
Freisseisen^ s. Freud] v. Freisseisen.
I^eitag^ freyUig ¥. r. Knpferberg (im Schilde eine, ein Herz hal-
tende Bärentatze). Böhmischer Adelsstand. Diplom . für Laurentius
Freitag, I. U. D., fürstl. mOnsterberg. Rath a Canzler der Herrschaft
Trachenberg. Derselbe, gest. 1622, war Herr der Güter Michelwitz,
Sopratschine, Stosa etc. and hatte den Beinamen von seinem Geburts-
orte, der ßergstadt Kupferberg am Bober, angenommen. Von seinen
Nachkommen war Friedrich v. F. und Sopratschine, Herr auf Pirschen,
Stnsa, etc. um 1682 k. Mannrechtsbeisitzer und Landesältester des
Ffirst^nthuros Breslau.
Sinapim, 11. 8. 627. — Gauhe, I. S. 568. — Frei*, r. Ledtbur , I. 8. 233: PreyUg ▼.
Kupfcrberg. — Siebmacher, V. 145.
Vreltag) s. Frey tag.
Frelj f . Sonnentbal. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom v. 1778
für Gottfried Anton Frely, mit dem Prädicate : v. Sonnenthal.
Megerle v. Mühl/eld, Ergänz. Bd. 8. 289.
Prewantle^ Vreiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1817 für Sir Thomas Freroantle, Admiral der k. grossbritann.
Seemacht, zur Belohnung der Verdienste, welche sich derselbe 1813
und 1814 als Befehl&haber im adriatischeu Meere, im Einvernehmen
mit den k. k. Truppen, um das Wohl des österreichischen Kaiser-
staates erworben hatte. — Diese Erhebung wurde 1822 auch den
Nachkommen des Diplomsempfängers bestätigt,
ÜSfgerle ». Mühlfeld, 8. 49 u. 50. — Corrp^pond. von und für ETeutMchlAnd. 1844. Nr. 151.
KreBelsbcrg. Altes, niederbayer. Adelsgeschlecht, aus welchem
Chuno F. schon um 1100 vorkommt. Der Stamm ging um 1400 aus.
Wigul Hund, IlT. 8. 313. — Mouum. hoir. XII. 8. 24. — r. Hefner, ausgestorheuer bayer.
Ad.-1, Tab. 2. und 8. 4.
Vrencke. Altes, hildesheimisches Adelsgeschlecht, aus welchem
die Gebrüder Herbord, Hermann u.*^Hartung v. Frencke 1208 Dom-
herren im Hochstifte Hildesheim waren. Friedrich v. F. lebte noch
1536 und Heinrich v. F. starb 1548 als Domherr zu Hildesheim. Mit
ihm ist wohl der Stamm ausgegangen.
Lau^TMteiH, Historie von Hild«^8beiin, 8. 229 und 236. — Lettner, Corveyische Chronik,
8. 100 b. — Qauhe, II. 8. 297. - v. Meding, Il'l. 8. I8H^
Prcnile^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1856
für Friedrich Fronde, k! k. Präsidenten des Landgerichts Czerno^itz.
Augolmrg. Allg. Zeitung V^hh.
I^endl V. Preisseisen. p]rbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1771 für Lorenz Ignaz Frendl, Schemnitzei- Bergwerks -Practican-
ten. wegen der Verdienste seiner Vorältern, mit dem Prädicate: v.
Freisseisen.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 185.
Prens, Frents^ s. Raitz v. Frentz, Preibcrren.
Prenti, Prents r. (»ey (in Silber ein schwarzer gezinnter Querbal-
ken). Altes, jtilischos Adelsgeschlecht, welches auch vqu dem schor
1560 inne gehabten Sitze Gey im Kr. Düren den Beinamen flllMi
— 332 —
Dasselbe erwarb 1600 in demselben Kreise auch Nideggen o. besass
Gey noch 1850.
FaAn€, II. 8. 48. — Frtik. t. Udebur, I. 8. 231.
Freitiel r. KöMlgsliayM mni Uehtn^ttlm, auch PreMiel (Schild ge-
viert: 1 aud 4 der Länge nach getheilt ? rechts in Silber ein links
steigender, schwarzer Hahn nnd links in Roth ein aufgerichteter,
rcchtsgek^hrter, silberner Windhund mit goldenem Halsbande u. 2 u.
3 in Silber zwei ftber einander stehende, schwarze Sparren). Reichs-
adcisstand. Diplom vom 19. Mai 1544 für Joachim Frentzel, mitdem
Prädicate: v. Königshayn und Liebenstein, den Namen zweier ihoi
gehörigen Dörfer bei Görlitz n. mit Besserung des alten angeerbten
Wappens. — Das* Geschlecht zählte zu den Patriciern der Stadt
Görlitz, ging aber schon 1581 mit Johann Frentzel v. Königshayn
wieder aus.
Frh. 9. Leäebur, I. 8. 281 und III. 8. 254. - Dor$t, allg. W.-B. II. 8. 188 und 189.
Prestcher. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1721 för
Johann Michael Fresacher in Kärnten.
Megerle r. Mühlfeld, Ericänz.-Rd. 8. 289.
hrese (in Roth ein silbernes Nagelspitzenkreuz). Ein braun-
schweigisches, laugst ausgegangenes Adelsgeschlecht.
Siebmacher, I. 185 : Die Fresen, Braiinschweigisrh. - p. Meding, I. S. 160.
hreie (in Silber drei "Schrägrechts neben einander aufwärts ge-
kehrte, schwarze Bolzen). Altes, bremensches Adelsgeschlccht, dem
Wappen nach verschieden von dem im nachstehenden Artikel be-
bprochenen, ebenfalls breraenschen Adelsgeschlechfe: — Goedecke
Frese wurde 1307 bei einem Aufrühre aus der Stadt Bremen ver-
trieben.
Mufhard, K 63^.. — v. Mfding, I. S. 159 iMid 160.
i rresc, frtWy genannt v, Qniter (in Blau ein offener, adeliger Tur-
nierhelm, unten golden und die Oeffnung von drei Reifen roth, oben
aber mit einem silbernen u. blauen Wulste, welcher mit drei rothen, je
mit einer silbernen Straussfeder besteckten, Kugeln besetzt ist).' Altes',
urkundlich schon im 13. und 14. Jahrb. vorkommendes, ostfrieslän-
disches und bremensches Adelsgeschlecht , welches auch im Olden-
burgischen und Braunschweigischen begütert wurde und auch nach
Preussen, Oesterreich und Dänemark gekommen ist. Dasselbe wurde
in früher Zeit auch Fresen, Vrese, Friesien und Vriesz geschrieben
u. später trat eine Linie, die zu Etelsen, s. unten, mit dem Beinamen:
V. Frese, genannt v. Quiter, auf, welcher Beiname durch Vermählung
eines Sprossens dieser Linie mit einer v. Quiterschen Erbtochter in
dieselbe gekommen sein soll. — Die Gebrüder Gerhard und Diethard
F. lebten nach Mushard 1254; Franz F. wurde 1352 Dechant des
Stifts Camin und 1367 Dompropst zu Colberg; Johann Frese kommt
1437 als Drost zu Fredebnrg u. erzbischöfl. Amtmann zu Vörde vor;
Outraben F., ein Enkel Wilckes F., eines Bruders des obengenannten
Johann F., diente in der k. span. Armee als Oberst etc. — Nach
Anfange des 18. Jahrb. and noch 1720 lebten vier Brüder: Hans
Joachim, k. preuss. Oberstlieutenant; Otto Dietrich, k. dän. Oberst-
— 333 —
lieatenant; Christian Ernst, k. k. Oberstlieatenant und Anton Casi-
mir, herz, holstein-gottorp. Major. — Später, 1759, blieb Carl Georg
V. F., k. preuss. Premier-Lieutenant, bei MaXen u. Nicolaus Christoph
V. F., welcher als Officier in der Garde des Königs Friedrichs II. bei
Hochkirch schwer verwundet w;orden war, vermählte sich 1772 mit
Lucia V. d. Becken. Nach demselben ist*wohl der ^ame des Ge-
schlechts in Preussen nicht mehr vorgekommen , wohl aber hat der
Stamm im Kgr. Hannover fortgeblttht and gehört durch Besitz der
Güter Uiterstewchr und Hinte in Ostfriesland, so wie PoggemUhlen u.
Etelsen, s. oben, im Bremenschen zum ritterschaftlichen Adel der
bremenschen, und ostfriesischen Landschaft Mehrere Sprossen dOs
Geschlechts haben bis auf die neueste Zeit in der k. hannov. Armee
gestanden.
Muthard, 8. 235-243. — Oauhe, I. K. 555. — Swea Rikf$ Mmtrik. II. 8. 1457 und 58.
— Freih. *. Kro^ne, I. 8. B04— 310. — N. Gental. Handb. 1778. I. Nachtr. 8. 50 u. 51. —
Spangenberg, N. vatorl. Archiv, 1827. II. 8. 18 u. 1828, I. 8. 364. — N. Pr. A.-L. V. 8.163
und 164. — Freih. v. </. Knesebeck, 8. 130. — Freih, r. Ledebur, I. 8. 281 und III. S. 2:>4.
— Siehmaeher, l! 184: v. Frese, RraunschweigUch. — ». Meding^ I. 8. 159. --• W.-B. de»
Kgr. Hannov. C. 10 und S. 6.
Vresecken. Altes, westphälisches, wohl schon im 16. Jahrb. er-
losöhcnes Adelsgeschlecht, welches auch Freseken^ Freze|^en ge-
schrieben wurde und, in der Stadt Neheina a. d. Ruhr ansehnlich
begütert, auch unter dem Namen Neheim vorkommt, v. Steinen sagt
nach Mülherr: Freseken in der Grafschaft Arnsberg im Stifte Co In
in Westphalen: in Gold ein springender, rother Fuchs. Nach Siegeln
lebte Mervasius de Neheim 1336 u. Hermann u. Diederich Fresek6n
1380 u. noch 1423.
r. Steinen, HI. S. 1048 und Tab. 60.
Fresii , li'ciiB. Ein ursprünglich Lüttich'sches Adelsgeschlecht,
welches gegen Ende des 17. Jahrb. nach Ostpreassen Icam. Zuerst
wird hier Christian v. F. genannt, welcher mit Anna Dorothea Köhn
V. Jaski vermählt war. Caspar v. Fresin, gest. 1743 , Herr auf Grü-
nau, Colmen, Wormen, k. preuss. Oberst, hinterliess aus der Ehe mit
Christiane v. Korben mehrere Kinder und der Stamm blühte fort u.
wurde ansehnlich begütert. — Bei der preussischen Besitznahme von
Geldern, 1720, besassen die Grafen v. Frezin, nach Allem zu diesem
Geschlechte gehörig, das Gut Windvonderen und im Lande Kessel
das Haus Horst. — In neuester Zeit kommt ein v. Fresin als Herr
auf Korschen im Kr. Rasteburg u. Franz v. Fresin a|s Herr auf Grü-
nau (Seniorat) im Kr. Sensburg vor.
N. Pr. A.-L. II. 8. 191 und 192 und V. 8. 164. - Freih. v, Ledfbur,\ 8. 231 und 232
und IH. S. 254..
rrettenhci« zu VrettenheinaHf der Clan. Altes, rheinländisches
Adelsgeschlecht, welches 1598 niit Anna Christiöe v. Frettenheim zu
F. erloschen ist. Dieselbe war mit Georg Philipp v. Geispitzheim
vermählt.
Humbracht, Tab. 298.
VreudemaDii/ Reichsadelsstand. Diplom für Georg Friedrich Freu-
demann , in kurbraunschw.-lüneb. Militairdiensten zu Celler Das Di-
plom ist, so viel bekannt, um die Mitte des 18. Jahrb. ausgestellt
— 334 —
worden, der Diploms-Empföoger war zuletzt karbraunschw. General-
Lientenant and der Stamm ist später wieder ausgegangen.
VreiiieM^rg, auch hrcihfrrei (Schild von Silber und Roth quer-
getheilt, ohne Bild). Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, der Sage
nach V. Wetzil v. Frendenberg, einem der vielen Söhne des Babo
Grafen v. Abensperg, stammend, weiches den Namen von dem Markte
Freudenberg unweit Amberg in der Ober -Pfalz führt, in welcher es
zweifelsohne zu den ältesten Stämmen zählte, reich begütert war u.
in vielen Linien, welche bis auf eine einzige erloschen sind^blfihte.
— Zur Zeit der Reformation verlor die Familie den grösseren Theil
ihres Grundbesitzes und schied sich nun in zwei Hanptlinien , in die
katholische und protestantische Linie. Erstere erlosch 1775 mit Ma-
ria Franzisca v. Freudenberg, Aebtissin und Reichsfflrstin zu Ober-
Mflnster und die Güter kamen an andere Familien. Dfe protestan-
tische Linie wanderte aus u. wendete sich in ändert deutsche Länder,
so wie nach Russland und Schweden, wo mehrere Sprossen zu Ehre
und Ruhm gelangten. In der Heimath blieben endlich nur noch die
Reichslehen der Collatur Neukirchen im Snlzbachischen übrig, welche
Freiherr Ernst Ludwig., Deutsch -Ordens -Ritter, General und Com-
mandant in Darmstadt, als Senior der Familie, 1803 zuletzt vom
Kaiser u. Reich zu Lehen erhielt. — Als nächster Stammvater aller
jüngeren Linien des Stammes wird Johann Ludwig, Herr auf Weis-
senberg, genannt.- Von ihm, verm. mit Apollonia Hofer v. Urfarn,
stammte, unter anderen Kindern, Johann* Albrecht, gest. 1698 als
hess. Oberst und Commandant der Veste Risseisheim , verm. mit An-
toinette Hund v. Saulheim. Der Sohn des Letzteren , Johann Adolph
Gottlieb, hessischer General und Commandant in Gicssen, hatte aus
seiner Ehe mit Clara Elisabeth v. Geismar, verm. 1719, fünfzehn
Kinder u. zu diesen gehörten auch Georg Wilhelm, gest. 1803, fürstl. '
ansbach. Kämm., Geh.-Rath, Ober-Falkenmeister und Ober-Amtmann
in Wassertrüdingen , so wie Ernst Ludwig, s. oben u. Carl Christian,
gest. 1795, Herr der Collatur Neukirchen, k. russ. Oberst und In-
spector des Marine- Arsenals in, Riga. Letzter war mit Juliana v.
Rosenberg vermählt und aus dieser Ehe entspross Georg Hermann
Julius, gest. 1837, früher in k. russ. Seediensten, später k., bayer.
Platzmajor in Lindau, welcher in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragen wurde. Aus seiner Ehe mit Maria Regina v. Miller
stammt Julius Theodorich Carl Freih. v. Freudenberg, geb. 1815,
Herr der Collatur Neukirchen, k. bayer. Lieut. ä la suite.
Wigui Hund, \\. S. 101-104. — p. HntUtein^ .\\. 8. 105— lOS. — Einsinget v. Einiing,
Beyer. Löwe, II. 8. 294 2»6.* — Salter, S. 301. - N. Pr. A.-L. V. S. 164. — Freih. r. he-
debur, U». «33. — Sieömacher, l 77 ; v. Freid«*iiberg, BaycM-isch. — v.Meding, Fll. S. 187.
— Tyrofft f. 82: Fn-ih. v. Preudenberg und Siebenkee», I. S. 15 und 16. — W.-B. de.H Kgr.
Bayern. XI. 58 :,♦. F. — v. J/e/ner, bayer. Adel, Tab. $1 und S. 77 u. Ergänr..-Bd. S. 13.
VreHdeHberg, feste lerrei ih Vrendf nberg^ s. Zedlitz- Neukirch,
Freiherrci.
frcMdeifels, s. Froelich v. Freudenfels, VreiherreH.
frcieikaMs, s. Banden v. Freuenhaus, Bd. L S. 185.
— 836 —
hr^Hdeihein (im Schilde dreikleine Halbmonde,. die beiden oberen
mit den Hörnern nach oben, der untere mit den Hörnern 4iacb ntlten
gekehrt). Ein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh; in Preassen vor-
gekommenes Adelsgcschlecht, aus welchem Friedrich Heinrich v. F.,
k. preuss. Hauptmann a. D. in Magdeburg das. Gut Qualwitz im Kr.
Wohlau kaufte u. 1763 das schlesisohe Incolat erlangte. Der Stamm
ist erloschen. . '
N. Vr. A.-L. V. S. 164. — Frtih. r. Lc.debur, \. S. 282 und III» 8. 251.
Freud^nheim^ s. Gleisner v. Frendenheim, Edle.
h*eadeHhofer. Schlesisches, im Oelsischen in der 2. Hälfte des
17. und im Anfange des 18. Jahrb. vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches sich v. Freudenhofer u. Zettwing schrieb. Johann Friedrich
V. F. und Z. starb 1710 als ftlrstl. württemb. ölsscherRegierungsratb
mit Hinterlassung eines Sohnes, Friedrich v. F., welcher nach Allem
der Letzte seines Stammes war.
Sinapius, IL S. 628 u, dea8elh<>n Olsnographia, I. 8. 682. — N. Pr. A.-L. II. 8. 192. —
Fttih. 9. Ledebur, II. B 232. — SiebmaeAer, III. 75: ▼. Pread<>nhofDr, Oesterreichisch.
IWHdeHreich. Altes Patriciergeschlecht der Stadt Bern , welches
früher Higadio hiess. Peter Rigadio de Joyeuse war im Anfange des
16. Jahrh. k. franz. Geschäftsträger in der Schweiz. Der Sohn des-
selben ans der Ehe mit Elisabeth Ber^, Peter R. de J. verdeutschte
den Namen Joyeuse in Freudenreicher, aus welchem später Freuden-
reich entstand. Mehrere Sprossen des Stammes kamen in der Repub-
lik Bern zu den höchsten Ehrenstellen und in neuerer Zeit, 1836,
lebten zwei Glieder der Familie in Neuwied.
Leu, Schweizer LoxicAii, VIH. 8. 822 und 828. — N. Pr. A.-L. II. 8. 192. — Berner
Bürgcrljiich.
FreudeiisteiHj s. Gremp u. Freudenstein.
Freund. Ein in Prenssen vorgekommenes Adelsgeschlecht, jsu
welchem der aus Pommern gebürtige, in k. preuss. Militairdiensten
stehende Johann- Anton v. Freund gehörte, weicher 1798 General-
Major wurde u. pensionirt 1809 starb.
Freih. 9. Ledfbur, I. 8.282. '
Freund, Freund lu Ptluisck-Welstriti (Schild der Länge nach ge-
theilt: rechts in Schwarz eine goldene Lilie und links in Roth ein
silberner Löwe). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht aus dem unweit
Schweidnitz gelegenen Sitze Polnisch-Weisteritz, nach welchem sich
dasselbe auch geschrieben hat, auch führte eine Linie des Stammes
den Beinamen Neudeck von dem Gute dieses Namens bei Polkwitz
unweit Schweidnitz. — Hans Freund* war 1390 Hof-Cavalior am Hofe
der Herzogin Agnes zu Schweidnitz und Gregor v. F. starb 1552 als
Uathsmann zu Schweidnitz, -wie das kostbare alabasterne Grabmal
desselben in der Pfarrkirche zu Schweidnitz ergiebt, welches für seine
Zeit ein Kunstwerk war. Der Stamm soll nach Einigen erst im 17.
Jahrb. ausgegangen sein, während Andere annehmen, dass Johann v.
F. auf Weistcritz, gest. 15. Nov. 1596, der Letzte seines Mannsstam-
ines gewesen sei. Gewiss ist, dass derselbe Nachkommen nicht hatta
und dass die Güter die 1599 gestorbene Gemahlin erbte.
Sinapiu% II. S. 62S und 629. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 199 Bad 193. — SMmaek^y II. 50.
. — 886 —
fraiid r.Sterifelil (in Blau drei; 2 u. 1, goldene Sterne). Reiche-
addsstand. Diplom vom 7. Aag. 1769 für Christian Friedrich Freund
ans Giessen, Vormundschaftsrath und Hofmeister des Grafen Franz
zn Erbach-Erbach, mit dem Prädicate: v. Sternfeld. Die Erhebung
in den Adelstand erfolgte ehe der Diplorosempfänger mit dem jungen
Grafen a.uf Reisen ging, wegen seiner Verdienste um denselben, durch
Vermittelung der^n Vormundschaft regierenden Frau^Grf. Wittwe
Leopoldine, geb. Rheingrf. v. Dhaun-Grumbach. Bald nach seiner Er-
hebung in den Adelsstand vermählte sich derselbe zu Lausanne mit
einem Fräulein v. Chauvanne und erhielt 1772 vom Landgrafen Lud-
wig IX. zu Hessen -Darmstadt den Oberst- Lieutenants -Character.
Weitere Nachrichten fehlen.
Handschriftl. Notit. — F)reih. 9. Krokne, J.8. 310.
Preud V. der ThaH. Fränkisches, erloschenes Adelsgeschlecht.
Freih. 9. Krohne, I. 8. 3tO und II. R. 340. — Siebmacher, II. 80.
'^ tftmtiAtff, rremdspcrg, freiadttperg^ rr^asperg, h-cUi. n ■!■-
deUhein. Altes, tiroler Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stamm-
schlosse bei Schwarz im Innthale mit der da^u gehörenden Herrschaft,
welche dasselbe später anOesterreich gegen die Herrschaften Peters-
berg und Sterzling vertauschte. Zuerst kommen urkundlich Heinricus
und.Ulricus de Friuntsperg 1180 und 1190 vor. Gerg v. F. und der
, Sohn desselben, Georg IL, standen bei K. Maximilian I. u. K. Carl V.
in hoher Gnade, brachten die Herrschaft Miiidelheim in Schwaben, so
wie die genannten österreichischen Herrscliaften an sich und erlang-
ten das Erbküchenmeister- und Truchsessen-Amt des Hochstifts Frei-
singen, doch ging schon 1586 mit Georg II der Stamm aus.
Wigul Hund, II. 8. 104. — Mouuin boic, VIII. 8. 134. - r. Hf/ner, ausgwtorb. tiroler
Adel, Tab. 3.
Pfcuawaid^ s. Degoriczia v. Freunwald, Dd. IL S. 440.
"" frty. Oberösterreichisches Adelsgeschlecbt, aus welchem Fer-
dinand v. F., kais. Rath u. Ober-Kiiegs-Gomraissar, 1697 dem ober-
österreichischen Ritterstande einverleibt wurde. Von demselben stamm-
ten aus der Ehe mit Maria Claudia Johanna v. Hochstain zwei Söhne,
Carl Joseph Octavian und Johann Philipp Ferdinand v. F." Ersterer
kaufte das Gut Weyr am Traun-See und vermählte sich mit Maria
Theresia Haidin v. Dorf, Letzterer, gest. 1730, hinterliess aus der
Ehe mit Maria Catharina Herrin zu Tambach zwei Söhne, Joseph und
Ludwig V. F.
Freth. v. Hoheneck,.l. 8. 119 and 692 und II. in Suppl. 8. 12. — Gauhe, II. 8. 297 und
298. — Zedier, IX. 8. 1839.
> frej f. Herca^ Iheri^ lehreii (in Blau unter einem goldenen Schil-
deshaupte drei, 2 u. 1, aufrecht gestellte, goldene Korngarben). Altes,
rheinländisches Adelsgeschlecht, welches^ bereits Bd. IL S. 443 im
Artikel; Dehren, Perr, auch Freiherren, bespiochen worden ist, hier
aber, da sich dasselbe vielfach Frey v. Dheren etc. schrieb, noch-
mals nach ungedruckten Archivalien erwähnt sein mag. — Die Burg
Dehren an der Lahn im herzogl. nassauischen Amte Limburg, welche
11)M) mit Frio v. D. zuerst genannt wird und eine Landesburg der
— 337 —
Grafsch^t Dietz war, hat dem auf ihr sitzendeo Rittergescblechte
den NameD gegeben. Dasselbe gehörte zu den nassauischen Vasallen
und war zu Obertiefenbach^ Hadamar , Ahlbach etc. mit Gfltern und
Gefällen beliehen und zu Driedorf, Ditkirchen, Limburg, Oauborn
etc. allodial angesessen. Ein Ast des Stammes wohnte zu Eltville im
Rheingaue und hier starb, wie Bd. II. S. 443 angegeben, der letzte
männliche Sprosse. Der Name des Geschlechts ^ging später, 1753,
auch in weiblicher Linie mit Maria Johanna Freiin v. Dheren, welche
sich mit Adolph Wilhelm Franz Freiherrn v. Greifenklan vermählt
hatte, aus u. ein Theil der Familieng'üter, namentlich auch die Burg
Dehren, kam an einen Ast der Familie v. Greifenklan , welcher sich
bis zu seinem Erlöschen , nachdem das Greifenklausche Wappen mit
dem Frey v. Dehrenschen vereinigt wor(fen war. Greifenklau- Deh->
reo nannte u. schrieb. — Die Frey v. D. waren ttbrigens auch Burg-
manne zu Hohenstein und trugen von dem Erzstifte Mainz, neben
anderen bütern , auch das bei Gladbach gelegene Dorf Hausen im
jetzigen h. nassauischen Amte Langep-Schwalbach zu liehen. — Die
Burg zu Dehren ist jetzt im Besitze des Wilhelm Freih. v. Dangern
und die Burg zu Eltville in dem der Grafen v. Gruniie.
HuidschriltJ. Notis. — ßodmamn, RheiagMier Aheithfimer, I. 6. 806.
Frey v. frcyeiifeb {Schild geviert: 1 und 4 in Roth aixf gränem
Rasen ein springendes, weisses Pferd u. 2 und 3 in Schwarz drei neben
einander aufgerichtete, goldene Korngarben). Böhmischer Adels-
stand. Diplom vom 25. Jan. 1658 fOr Heinrich Frey, mit dem Prä-
dicate : v. Freyenfels und Bestätigungsdiplom des der Familie zu-
stehenden Adels vom 26. December 1671. — Die Familie erwarb in
Schlesien Burkersdorf im Schweidnitzscheu , Friedersdorf im Streh-
lenschen und Ober- und Nieder - Pencke im Oelsischen. ' Die beiden
. letzteren Güter besass um 1693 und noch im Anfange des 18. Jahrh.
Heinrich Wilhelm F. v. F. und die beiden ersteren hatte 1 725 lacob
Ernst F. v. F. imie. Der Stamm blähte fort u. noch in das 19. Jahrh.
hinein , in welchem derselbe 7. Febr. 1804 mit Haus Sylvins v. F., k.
preuss. Staabs-Capitain, erlosch. — Die von Einigen zu diesem Ge-
schlechte gerechnete freiherrliche Familie v. Freydenfelss in Böhmen
und Mähren, s. den betreffenden Artikel, ist, vom Standpunkte der
Heraldik aus^ als ein ganz anderes Geschlecht zu betrachten.
SittapiuM, l. 8. 373 und II. S. 629. - GauAe, II. 8. 300 u. 301 : Freyeofalt. — 9. HbU-
back, I. 8. SSI. — M. Pr. A.-L. II. 8. 194 aud 195. — F)r9ih. 9. Ledtöur, I. 8. SSS and MS.
— Siebmaektr, V., 71. - 9. Meding, lU. 8. 186.
Frey v.SdbÖMteia^ Freilierrea (Schild geviert: 1 und 4quergetheilt :
oben in Schwarz ein aufwachsendes, einwärtsgekehrtes, golden be-
wehrtes, silbernes Einhorn und unten, ebenfalls in Schwarz, drei im
1. Felde schräglinke, im 4. schrägrechte silberne Balken u. 2 u. 8 in
Gold drei, 2 u. 1, abgerissene t.eopardenköpfe, von denen die beiden
oberen auswärts, der untere rechts gekehrt ist). Erbländisch-Österr.
Freiherrnstand. Diplom vom 7. Nov. 1823 fttr Franz Xaver v. Sehön-
stein, k. k. Hofrath der ungarischen Hofkammer. Derselbe, gest.
1825, stammte aus einem alten, reicbsritterschaftliehen Adelsge-
schlechte, welches 1633 die Landmannschaft in Steiermark erhalten
Kne$ckke, Deutseh. Adels-Lez. III. 28
— 338 —
batte Q. von ihm entspross Carl Freih. Frey v. ScbönsteiD, geb. 1797,
k. k. K&mm. and Ministerial-Rath im Finanz - Miiiisteriom , verm. in
emter Ehe mit Rosaiie v. Kleye, gest. 1846 n. in zweiter mit Amalie
V. Winther. Aas der ersten Ehe stammt Freiin Flora, geb. 1846. —
AosderEhe desl83överstorbenenBraders des Freiherrn Carl, desFrei-
berrn Joseph, k. k. Hofraths, mit Josephine Gräfin Kokorzowetz v. Ko-
koriowa lebt ein Sohn, Freiherr Edwin, geb. 1835, k k. Lieutenant.
OcMd. Tavehenk. d. frrih. Hiuser. 1856 K. 182 und 1867 8. 197.
Prejbcrg^ frelherrea (Stapimwappen , welches die eisenberger
Linie führt: Schild quer von Silber and Blaa getheilt: oben ohne
Bild, damaecirt, anten drei, 2 and 1, goldene Engeln. Wappen der
Opfinger Linie: Schild geviert: 1 and 4 das Stamm wappen; 2 in Blau
ein geasteter, schrfigrecbter, silberner Balken und 3 in Gold ein der
I^nge nach von Silberund Schwarz getheilter, schrfigrecbter Balken;
Wappen der erloschenen aschauer Linie : im Schilde statt der drei
Kugeln drei Sterne und Wappen der 1690 ausgestorbenen lOwenfel-
ler Linie: Schild geviert mit blauem Mittelscbilde und in demselben
ein gestürzter Mond zwischen drei, 2 und 1, goldenen Sternen. 1 u.
4 das Stamm wappen, doch verändert: in Blau neun, 3, 3 und 3, gol-
dene Kugeln unter einem silbernen Schildesbaupte ohne Bild und 2 u.
8 in Gold ein aus einem silbernen Dreiber^e aufwachsender, schwar-
ior Löwe; welcher mit den Vorderpranken einen nach auswärts ge-
bogenen, rechts dreimal, links zweimal geasteten, abgehauenen, sil-
bernen Baumstamm vorsieh hält: Löwenfels). Rcichsfreiherrnstand.
Krnenerungsdiplom vom 21. März 1586 für Georg Ludwig v. F. zu
JuNtingen u. Oepfingen u. der späteren Erlaubniss vom 11. Juni 1586
Hur Beilegung des Justingenschen u. Oepfingenschen Wappens ; vom
H. Octob. 1644 für die Gebrüder Caspar und Conrad Sigmund v. F.,
Kisenberg-Allmedinger Linie und Emeuerungsdiplom des altfen Frei-
h^rrnitandes vom 27. Sept. 1655 für Hans Dietrich v. F.,gemcin-
Namon Stammvater der Linien Eisenberg-Raunau u. Hürbel. — Altes,
nehun in früher Zeit zur schwäbischen Reichsritterschaft zählendes
AdelHgeiohlecht, welches das Erbkämmerer-Amt im Hochstifte Augs-
burn, HO wie in der Propstei Ellwangen erlangte. Einer Familiensage
na«h, aufweiche Bucelini im Sinne seiner Zeit eingegangen ist, stammt
iUn (inMohlecbt aus Graubündten, wo Homagius Curius, aus einem ed-
Uh rümlicben Gescblechte, sich im Anfange des 9. Jahrb. niederge-
laiiiii«!!, Sl Meilen von Chur ein Schloss erbaut u. nach demselben sich
da Itbi^rii monte genannt haben soll. Die Sage erzählt weiter, dass von
Ihm aUH üi»r Ehe mit einer Colonna ein Sohn Tomann , Thomas, ge-
•tamwl bab«! welcher von Einigen, anstatt des Vaters, für den Er-
bauter iIm erwähnten Schlosses gehalten wird. Dieser Tomann sei in
hi^ftifl Wbda mit einem v. Sax gerathen, in Folge welcher, nach sei-
n0m 1\m|0^ 41» Wtttwe, aus dem-alten Geschlechte Brandis, ihre Güter
vi^rbann^ «k^k Maoh Schwaben begeben, sich daselbst an<.'ekauft u. das
nfiMpr ^'l¥yb«ri| iienannte Schloss Medingen unweit Füssen am Lech
im i»h»mali|hHi HUlhume Augsburg angelegt habe. Doch genug , dass
i\^ Vfp\hPfffi^ niM altt^r Stamm sind , steht historisch fest. Schon gegen
— 339 —
Ende des 12. Jahrh. schied sich derselbe in mehrere üauptstämme n.
es bildeten sich namentlich die Linien zu Achstetten, Ascban, Löwen-
fels, Eisenberg und Angelberg, aus welcher Letzteren die Seitenlinie
zu Justingen u. Oepfingen hervorging. Von allen diesen Linien, welche
einsehr umfangreiches Besitzthnm erwarben n. von denen sich im Laufe
der Zeit mehrere andere Nebenlinien abzweigten , welche sich nach
ihren Gfltern nannten, so dass im Ganzen in Schwaben 16 u. in Bayeni
10 besondere Häuser vorgekommen sind, haben dauernd nur die zu Ei- ^
senberg und Oeptingen fortgeblttht : die übrigen gingen im Strome der
Zeit wieder aus. Die Linie zu Achstetten, einem Schlosse zwischen
Ulm und Bibrach , welche um 1165 Adam v. F. stiftete , schloss Phi-
lipp Eduard v. F. um die Mitte des 17. Jahrh. Die Aschauer Linie,
um 1 198 gegrflndet von Berchtold, gehörte Bayern an u. erwarb gegen
Ende des 14. Jahrh. durch Vermählung und Kauf Hohen-Aschau und
Wildenwarth, so wie später auch die GOter Haiming u. Spitzeuberg.
Dieselbe, von welcher ein Nebenzweig kurze Zeit zu Kammerberg
sass« starb in der Mitte des 18. Jahrh. aus. Die Löwenfelser Linie
ging um 1254 von Conrad v. F., verm. mit einer Erbtochter aus dem
Stamme der Löwenfelser, aus. Dieselbe begab sich später ins Salz-
burgische, so wie nach Kärnten u. erlosch in der Mitte des 17. Jahrh.
Die fortbiühende Linie zu Eisenberg, welche den Namen von dem
Schlosse Eisenberg, später Ruine im k. bayer. Landgerichte Füssen,
erhielt, stiftete um 1286 Burkard v. F. Dieselbe schied sich nach
hundert Jahren mit den Söhnen des Peter v. F., Sigmund und y^W
heim , 'in zwei Uauptlinien. Ersterer wurde der Stammvater der neu-
erlich erloschenen Seitenlinien zu Hopferau, einem Schlosse im kön.
bayer. Landgerichte Füssen und zu Wellendingen im jetzigen Kgr.
Württemberg, so wie der noch in zwei Aesten blühenden Almerdinger
Seitenlinie. Von dem aus der Eisenberger Linie stammenden Wil-
helm V. F. nahm auch die Seitenlinie zu Raunau, Hürbl und Halden-
wang, welche in zwei Aesten dem zu Raunau i^ zu Ualdenwang, Knö-
ringen, Offingeo und Landstrost fortgesetzt worden ist, ihren Anfang.
— Die ebenfalls fortbiühende Angelberger Linie, aus welcher in der
ersten üälfte des 1 6. Jahrh. ein Zweig die Reichsherrschaft Justingen
und Oepfingen im Wttrttembergiscben an sich brachte, steigt von
Heinrich V. F., genannt Stubenrauch, welcher im Anfange des 14. Jahrh.
vorkommt, herab. Jüstingen gelangte später an die Almendinger Linie,
Oepfingen aber verblieb bis zu Anfange des 19. Jahrh. in der Hand
der Familie. Zahlreiche Sprossen des Stammes, welcher von früher
Zeit an für Kirche und Staat viel gcthan, haben Beiden, vorzüglich
der Kirche in sehr hohen geistl. Würden, vielfache u. ausgezeichnete
Dienste geleistete — Aus dem zuletzt bekannt gewordenen neueren
Personalbestande der Familie mag Nachstehendes hier erwähnt sein:
Angelberger Linie zu Justingen und Oepfingen: Freiherr Benedict,
geb. 1798 — Sohn des 1847 verstorbenen Freiherrn Anton, k. bayer.
Kämmerers und Oberamtmanns aus erster Ehe mit Aloysia Freiin v.
Riedheim, — k. bayer. Kämmerer u. Revierförster zu Ansbach, verm.
mit Caroline Freün v. Ascheberg, geb. 1808, aus welcher Ehe,
22*
— 340 —
neben zwei Töchtern, zwei Söhne, Ludwig, geb. 1843 und Carl, geb.
1847, stammen. Die drei Halbbrüder des Freiherrn Benediet aos des
Vaters zweiter £he mit Josepha Freiin v. Gumppenberg, gast 1851,
sind: Freiherr Reinhard, geb. 1814, k. bayer. Kämmerer a. Landcom-
misaair zu Landau; Freih. Ludwig, geb. 1815, k. bayr. Kammerjunker,
Landrichter zu Schrobenhausen etc. und Freih. Alexander, geb. 1821,
k. bayer. Artillerie-Hauptmann, verm. mit Thecla Freiin v. Freyberg-
Eisenborg. — Eisenberger Linie: Ast zu Almendingen: Zweig auf
Almendingen im Kgr. Württemberg: Freiherr Maximilian, geb. 1809
~ Sohn des Freih. Anton Xaver aus der Ehe mit Maria Freiin ▼.
Speth-Granheim — Herr auf Gross- und Klein-Almendingen u. Alt-
heim bei Ulm, k. bayer. Lieutenant a. D., verm. mit Mana Fi^iin v.
Gemmingen-Hornberg, aus welcher Ehe Kinder leben. — 2weig von
Almendingen zu Jetzendorff im Kgr. Bayern: Freiherr Maximilian,
geb. 1825, — Sohn des 1851 gestorbenen Freiherrn Max Procop, k.
bayer. Kämmerers, Staatsraths und Vorstands des Reichearchivs« ans
der Ehe mit Caroline Grf. v. Montgelas — Herr auf Jetzendorff, k.
bayer. Kämm, und Regierungs- Assessor zu München. Von dem Bru-
der des Freifierrn Max Procop, dem Freiherrn Wilhelm, kön. bayer.
Kämm, und pens. Vice-Oberst-Stallmeister, stammen aus der Ehe mit
Maria Electrine Stunz, gest. 1847, drei Söhne, die Freiherren: Carl,
k. bayer. Artillerie -Oberlieutenant, Julius und Ludwig. — Ast zu
Raunau, Hürbel und Haldenwang: Zweig zu Raunau: Freih. Joseph,
Herr auf Raunau im Algaeu, k. bayer. Kämm., Oberst und Kreis-In-
spector der Landwehr von Schwaben u. Neuburg. Derselbe haf Nach-
kommenschaft. — Zweig zu Haldenwang: Freih. Clemens, Herr auf
Koöringen, Haldenwang, Landstrost und Offingeu , k. bayer. Kämm.,
Reichsrath und quiescirt. Ober-Apell. Gerichtsdirector, vermählt mit
Catharina v. Zwebl, gest. 1822, ans welcher Ehe Freiherr Rudolph
stammt. Derselbe, Gutsbesitzer zu Knöringen, k. bayer. Kämm., hat
sich mit Antonia Grf. v. Oberndorff, geb. 1825, vermählt und hat eine
zahlreiche Nachkommenschaft und unter diesen als l^tere Söhne die
Freiherren Alfred u. Clemens. Der Bruder des Freiherren Clemens,
Freih. Maximilian Vincenz, k. bayer. Kämm., ist General-Major ä la
suite u. Hofmarschall S. K. H. des Herzogs Maximilian in Bayern.
Wifful Hund, U. — Bueelinu If. 8. 83-84 and 86. — Hühner, 11. Tab 532->540. —
0auk9, I. 8. 556—559. — r. HatUtein, III. 8. 192-198 und Tab. 10 und 8u|>()l. xu Bd. I.
8. 10. — Biedermann, Cauton Ottenwald, Gebfirg, KhSn-Werra, Steigerwald, Altmfihl und
Baana<>h an sehr Ttehu O. s. Register. — WingriU. III. S. 88 und 89. — r. Lang, 8. l^S
—185. — Ca»t \delsb. des Kgr. Württemberg 8. 197-300. — Geneal. Taschenb. der freih.
ttUiser« 1856. 8. 183-186 und 1857 8. 197—200. - Sietmacker, I. 80: Freih. und Herr<n v.
•-Jijltingen, 78: r. Freyberg au Aschen, Bayerisch, 83 ; r. Freyberg, 112: ▼. Freyberg v. Ki-
Hffnberg. Schwäbisch und V. 11. — Spener, Histor. Inslgti. L. III. c. 40. — Tvrof, 1. 58 n,
SiebenkgB», I. 8. 363—365. — W -B. des Kgr. Bayern, U. 99: Freih. v. F.-Bisenberg «te..
100: Freih. r. F. au Oepffing^ und XIV. TS: Freih. ▼. F. au Hfirbel etc. und v.Wölekem,
▲bth. 9. — 9. Hefner, bayer. Adel, Tab. 82 und 8. 85., wurttemb. Ail^l, Tab. 9 und 8. 7 u.
BrflBS.-Bd. 8. 18. ^
freyberg (in Silber ein Bein mit schwarzem Strumpfe). Ursprüng-
lich ein altes Patriciergeschlecht der Stadt Freiberg, welches den
Namen Freyberger führte, durch den Bergbau zu Vermögen und An-
sehen kam, in der nächsten Nahe von Freiberg Freibergsdorf u. den
Thurnhof an sich brachte und diese Besitzungen im 13 — 16. Jahrb.
— 341- —
inne hatte. Im 1 5. Jahrhunderte kam der Adel in die Familie. Die
Angabe, dass dieselbe, wie Beckmann glaubt, aus Franken stamint,
ist unrichtig, oder nicht zu erweisen. Von den älteren Sprossen des
Stammes hat Moller, Freibergische Chronik, mehrere aufgeführt. Zu-
letzt wird Melchior Frcyberger genannt, welcher 1512 Senior des
Domcapitelfi zu Freiberg war. Im 17. Jahrb. kaufte sich die Familie
im damaligen Churkreise mit den Gütern Gross- und Klein -MOhlau
bei Bitterfeld an, hatte auch schon 1595 SchmOckwitz bei Teltow, so
wie im Anhaltischen 1504 Eöthen urid Elsdorf 1626 inne. — Hans
Ernst V. F. u. Wilhelm Heinrich y. F., Beide fürstl. anhaltsche Geh.-
Rftthe, kommen unter den Mitgliedern der einst so bekannten Frucht-
bringenden Gesellchaft , Ersterer mit dem Namen : der Ausführende,
Letzterer mit dem Namen: der GleichgefUrbte, vor. Der Stamm hat
fortgeblüht und besass in neuerer Zeit das Gut Sandberg im Kreise
Zauche-Belzig, Prov. Brandenburg.
Kmamtk, 8. 506/— Beckmann, VII. e. 9. 8. t» a. MS n. Tab. A. — Gauk€, I F. 8. 998-SOO
nach Bfckmann. MoUtr, Frelb. Chronik, I. n. 11. u. Müller^ Annal. Sazon. 8. 888. — Zedi9r,
IX. 8. 1858. — F^9ih. 9. Led^bur, I. 8. 282.
Vrejberg (in Silber ein schrftgrechter, schwarzer Balken). Ein in
der zweiten Hälfte des 16. und im 17. Jahrb. im Meklenburgischen
vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches imAmteWredenhagen Dam-
beek, so wie auch die Güter Gotthun und Karchow an sied gebracht
hatte. — Albrecht Andreas v. Freyberg kommt 1680 als Pommern-
scher Regierungsrath vor. — Im Anfange des 18. Jahrb. lebte in
Meklenburg nur noch ein einziger Sprosse des Stammes.
Oanhe, I. 8. 560. — Freih. 9. Udtbur, T. 8. 982 und Ilf. 8. 254.
Freyberger v. (Bekseikaisei* (in Schwarz ein goldener, ausge-
rundeter Handkorb, nach Anderen ein Topf, mit einer über sich ge-
stellten Handhabe oder einem Henkel). Ein ursprünglich bayerisches
Adelsgeschlecht, welches in Niederösterreich ansässig würde. Wolf-
gang Freyberger v. G. , Herr auf Ober-Fellabrunn und Mäggerstorf,
kommt 1561 und noch 1577 vor, u. Wolfgang Freyberger v. G., Herr
zu Reinbrechtspölla u. Praiteu^ichen, der Kais. Maj. Hofdiener, zählte
1 582 die Leibsteuer. Nach Friedesheim ging 1589 in Niederösterreich
der Stamm aus. In Bayern kommt Sigmund Freyberger zu Geissen-
hansen noch 1517 vor.
WitngriU, III. 8. 90. — Ob«rb«yerisch«s Archiv, VlII. 8. 72.
Vrcybirgi ttrafea. Altes Dynastengeschlecht aus dem Stammsitze
Freiburg im Breisgau, über welches durch Mones Fleiss sehr viele
Urkunden bekannt geworden sind. ^^
Hone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. I— IX. flj
Freybirg (Schild durch einen goldenen Sparren, mit einer golde*
neu Lilie besetzt, von Blau u. Roth getheilt). Ein schwäbisches Adels-
geschlecht, welches auch zu dem Patriciate der Reichsstadt Memmin-
gen gehörte und auch den Beinamen : zur Cappel führte.
N. Pr. A.-L. II. 8. 194. — Siebmacher, V. 268.
heybwg^ freibirg (Schild der L&nge nach getheilt: rechts in
Silber ein ^ner Weinstock mit drei blauen Trauben u. links in Roth
4ie Stange eines goldenen Hirschgeweihes). Ein zu dem Adel im
Kgr. Preussen zählendes Geschlecht, aus welchem Christian Friedrich
— 342 —
V. Freyburg 15. Febr. 1832 als k. preuss. Oberstlieotenant a. D. zn
Löweuborg starb.
N. Tr. K.-h, II. 8. 194. — n-h. r. ledebur, I. 8. 21)2 und III. S. 254.
hfjbirg (Schild quergetheilt : oben in Roth eine von zwei LOwen
beseitete Burg und unten in Silber ein vor drei Bäumen schreitender
Löwe). Ein ebenfalls im Kgr. Preussen blühendes Adelsgeschlecht,
von welchem aber nur das auch in sächsischen Sammlungen mehr-
fach vorkommende Wappen bekannt ist. Zu welcher der beiden preos-
sischen Familie v. Freyburg die in nenerer Zeit in der k. preuss. Ar-
mee gestandenen Officiere dieses Namens gehören, muss dahin gestellt
bleiben.
Freih. «. Ltdebur, I. 8. 232 nnd III. 8 25i.
VreydaDg, Edif. Erbländ. -österreichischer Adelsstand. Diplom
von 1777 ftlr Franz Xaver Freydang mit dem Prädicate: Edler v.
Megerle v. Mühlfeld, Ergftns.-Bd. 8. 289.
Vreydeiiegg. Diplom von 1732 für Jacob v: Freydonegg aber die
Bewilligung zur Annahme des Namens: v. Moncelli. — S. v. Frayd-
tenegg, S. 326.
Mtgtrle «. Mihl/eld, RrgSos-Bd. 8. 289
rreydeiifeld, s. Böhm v. Freudenfeld, Bd. I.^. 517; Diet-
rich V. Freydenfeld, Bd. II. S. 490 und Koschin v. FreyJ-
denfeld.
rreydktffer^ Edle ▼. StelHbrnck, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand.
Diplom von 1746 für Carl Freydhoffer, k. k. Feldkriegscommissair
und für die Brüder desselben, Franz; Joseph und Anton Freydhoffer,
mit dem Prädicate: Edle v. Steinbruck.
Ahgerle v. MüHJtld , Ergauz.-Bd. 8. 141.
^ Freydtrff. Adelsstand des Grossherzogth. Baden. Diplom v. 1806
für den in morganatischer Ehe erzeugten Sohn des Markgrafen Chri-
stoph zu Baden u. der Catharina Fux, vermählt 28. Sept 1779, Carl
Wilhelm, mit dem Namen: v. Freydorff.
Catt, Adolsb. d. Grosab. RAdrii, Abth. 8.
freyenbergf s. Fuchs v. Froyenbcrgu. Katzer v. Lindeu-
heim u. Freyenberg.
Freyenburgj 8. Waldschacher v. Freyenburg.
\ frcyend. Ein im Kgr. Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches aus Litthauen stammen soll u. aus welchem mehrere Spros-
«n in der k. preuss. Armee gestanden haben. Ein v. F., Hauptmann
I k. preuss. Infant.-Regim. v. Sanitz, starb 1806 u. ein Major v. F.
im Dragoner -Regiment v. Prittwitz 1809, auch stand noch 1813 ein
Premier - Lieutt^nant v. F. im 18. Infant. -Regiment. — Neuerlich ist
der Mannsstamm erloschen und Name und Wappen sind 1856 an die
Familie John gekommen, s. den Artikel: John v. Freyend.
N l*r. A.-L. U. 8. 194. — Freih. v. Li>d«bur, I. 8. 232 u. III. 8. 254.
fnjtmttXAj s. Garzarolli v. Garzarollhof; Freyeiifeld^ s.
Junokwiti V. Fr eye nfeld, litter. Vreyenfeld, s. Pospichel i^
Vrnytüfeld u. frcyettfcldy s. Simon v. Freyenfeld.
- 343 -
¥ftytnfelny 8. Frey v. Freyenfelss, S. '667.
Freyci-Seibtltsilorr^ 8. Seiboltsdorf, rrciherre« Md «raÜM.
rre>eH8teii, s. Slama v. FreyeDst^in, litter.
hreyenthinn^ s.Enzenbergzam FreyeD-n.Jöchel8 tharm,
Cnfn, S. 126—128 u Erstenbeig zum Freyentbarm, Vreiker*
rei, S. 149 and 150.
Vreyeitlim, Bitten 8. Kuntz v. Freyenthnrn, Ritter; mnd
rreyeKtliKrily frciherrei, s.^Zingris v. n. zamFreyentbarn, Frei-
herren.
freyenw^tl^ s. Jonack v. Freyenwald.
Ihrtytmmnt, s Falkenau, y. u. zaFalkenan auf Freyen-
wart, hrelbcrrea^ 8. 195.
Freyenworth, s. Ehrmanns, Ehrmanns v. a. lo Falckenan
anf Freyenwörth, S..Ö2.
Freyer, litter. Reichsritterstand. Diplom vom 12. Dec. 1695 fttr
Kiliau V. Freyer, k. k. Oberstwachtmeister im Reg. Sachsen -Coburg.
Derselbe stammte aus einer Familie, in welche za Ende des 16. Jahr-
hunderts der Adel gekommen war.
9. He/ner, Starambueb, I. 8. 888.
Freyer, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 13. Aug.
1707 für Johann Freyer, Btlrger o. Handelsmann zu Breslao. Derselbe
starb schon 23. Nov. 1 707 and hinterliess nur Töchter.
N. Pr. A.-L. V. S. 164. - PYtih. v. Ledebur, l. 8. 283.
Freyer ?. foiinaa. Altes, bayer. AdelsgescHlecht, welches zuerst
1330 vorkommt und 1597 erloschen ist.
r. ß/f/ner, nusgenturbfner bayer. Adel, Tak. 8 u. 8. i.
Freyfeld, s. Coelestin v. Freyfeld, Bd. II. S. 300.
Freyhalde, s. Penater v. Freyhaide.
Freyhalmb, s. Pernstich v. Freyhaimb.
Freyhtf, s. Verbruch v. Freyhof,
Freyhtld(in Silber ein mit drei goldenen Sternen belegter, schräg-
linker, rotber Balken). Ein zum preussiscf^en Adel gehörendes Ge-
schlecht, welches in einer Linie sich auch Freyhold-Üstarbowski
schreibt, s. den Artikel : Ustarbowski, Freyhold-Üstarbowski. — Ein
y. Freihold stand 1806 als k. preuss. Staabscapitain im Infanter. -Re-
gim. v. Ealkreuth und starb 1820 im Pensionsstande und ein Anderer
1823 als k. preuss. Capitain des 14. Infanterie-Garnisons-Bataillons.
Der Bruder des Letzteren trat 1818 aus dem activen Dienste. In
neuester Zeit standen noch sechs Sprossen des Stammes in der k.
preuss. Armee.
N. Pr. A.-L. VI 8. 30. — n-eih. 9. Ledebur, T. 8. 883 and III. 8. 964.
Freyling, Freiherren, s. Schifer, Freih. v. n. zuFreyling
auf Tax- u. Pnechberg.
FreyMana v. Raadeek, s. Freimann y. Randeck, S. 330. Ueber
das Vorkommen des Stammes in Nieder -Oesterreich, seit 1688 auf
Essling und Knandorf und später auf Freisitz Aichberg zu Ober-
Rohrbach u. Edelsitz Perzlhof an der Erlauf, hat bis 1786 Wiasgrill
genaue Nachrichten gegebbn.
WiM$grm, lil. 8. 90 und 91.
— 344 —
fTtjrltüiy s. Bevier v. Froyriedt, litter ■• PrelkerrcM^ Bd. I.
S. 402.
Prejsalsfdd, 8. Ghitry^y. Freysalsfeld, Bd. IL S. 263.
rrcjseUag. Ein im 16. Jabrh. in Nieder -Oesterreich vorgekom-
menes Adelsgeschlecht, aus welchem Rudolph v. Freyschlag za Ab-
storf ob der Trasen 1534 und 1535 auf den niederösterr. Landtagen
zu Wien auf der Ritterbank sass. Derselbe war mit Anna v. Ober-
haim, des Yincenz y. Oberhaim auf Winkelberg Tochter^ vermftblt
WiUffHU, III. 8. w.
rrcyscUag ? . Preyessteia. Reichsadelsstand. Diplom Vom 26. Apr.
164^ für Adolph Freyschlag, Pfleger zu Wildenholz, mit dem Prftdi-
cate : v. Freyenstein. Der Stamm hat fortgeblflht u. ein Urenkel des
Diploms-Empf&ngers , Ignaz Cajetan Freyschlag v. Freyenstein, geb.
1741, ehemaliger fttrstl. passauischer Hofratb, Truchsess und Polizei-
Gommissair in. Passau, wurde in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragen.
V. Lang, 8. 389. — W.-B. des Kgr. Bayern« V. 46. — v. Hefner, Tab. 87 ond 8. 77. —
Preyschiag r. SekmIdeathalK Böhmischer Adelsstand. Diplom
von 1730 für Johann Joseph Ignaz Freyschlag, Deean der Dom-
kirche zu St. Peter in Budissin , mit dem Prftdicate v. Schniidentball.
Megerle v. Mühl/Hd, BrgiQs.-Bd. 8. 989.
Preitiag la Aichach. Reichsadelsstand. Diplom vom 31. Mai 1559
fftr Hans Mayr zu Freysing, mit der Bewilligung, sich künftig v. Frey-
sing zu Aichach nennen und sehr« iben zu dtlrfen. Derselbe stammte
durch seine Mutter aus dem alten Geschlechte: v. Aichach: eine
Abstammung, welche in Adelsdiplome bestätigt wurde. Später, 1563
u. 1583, ist das Diplom auf zwei weitere Mayr ausgedehnt worden.
Wigul Hund . III. 8. 315. — v. ffefntr , tiroler A.del. T»b. 7 uod 8. 6 and Brgins.-Bd.
Tab. 9 a. 8. 33.
Preyilnger, Preyslag (Schild geviert: 1 und 4 Silber und 2 und 3
Schwarz ohne Bild, Feld'l aber am oberen Rande mit einem schwar-
zen Bande quer belegt). Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, welches
nach Niederösterreich kam u. zu welchem , wie sich aus Nachstehen-
dem ergie'bt, der im vorhergehenden Artikel genannte Empfänger des
Reichsadelediplom gehörte. — Görig Freysinger und Agnes, seine
Hausfrau, kommen-schon 1354, Reinhard v. Freysing 1392, Seybold
Freysinger, Ritter, 1402 u. Hans Freysinger 1404 u. 1417 urkund-
lich vor. Bernhard Freysinger kaufte 1440 Schloss und Gut Pergau
iadNiederösterreich und von seinen Nachkommen hatte Hans Frey-
sioger, Ritter, noch 1534 dieses Schloss und Gut inne. — Hans y.
Freysing zu Aichach und Nargoll — nach Allem der im vorstehenden
Artücel genannte Hans Mayr zu Freysing — vermählte sich mit Do-
rothea Hölzler, welche ihm das Out Sachsenbrunn bei Kirchb^rg in
Niederösterreich zubrachte und hatte, neben einigen Töchtern, drei
Söhne, Georg, Christoph u» Philipp. Letzterer, gest 1573, war Cano-
nicus im Stifte ^u Innichen in Tirol. Den Stamm setzte sein Bruder,
Christoph zu Aichach-Strassfried und Sachsenbrunn, fort. Derselbe,
— 345 —
herz, bayer. Regierungsrath za Barghaasen, vermählt mit Margaretba
Aaer v. Aorberg, verkaufte 1570 Sachsenbruno. Aus seiner Ehe
stammte, neben zwei vermählten Töchtern, ein Sohn, Johann Baptist
V. F., oberösterr. ReglerangsrMh zn Innsbrnck, welcher sich 1584
mit Maria Magdalena Vintler v. Platsch vermählte n. rsoeh 1 629 mit
dem Edelsitze Cammerhof bei Atzeistorf, einem Zinzendorfschen Lehen,
belieben wurde. Aus seiner Ehe stammten zwei Söhne: Christoph
Friedrich und Johann Christoph v. F. Ersterer, Herr zu Aichach u.
Strassfiried, Erzherz. Sigismunds in l*irol Hofrath u. später oberösterr.
Hofkammerath zu Innsbruck, war mit Anna Christiana v. Hohenreut-
ter vermählt, hatte aber keine Nachkommen und starb, nachdem er
lange als Wittwer gelebt und Wohlthäter vieler Klöster gewesen,
20. März 1667 als Letzter seines alten Stammes.
Wu»grm, III. 8. 92-94.
^ Vrejslebei (in Scbwarz ein aufsteigender Löwe von natürlicher
Farbe , welcher mit beiden Yorderpranken eine grosse silberne Hel-
lebarde hält). Ein aus Franken nach Niederösterreich gekommenes
Adelsgeschlecht, dem Wappen nach ganz verschieden von dem auch
in Niederö^terreich vorgekommenen Adelsgeschlechte v. Freiesleben,
8. den betreffenden Artikel, S. 330. — Bartholomae v. Freysleben,
Doctor der Rechte und bereits 1506 einer der ersten Käthe im Regi-
men te der niederösterr. Lande, kaufte kurz vor seinem Todde^ 1510,
die Herrschaft und Veste Lichtenstein, erhielt die Bestätigung seines
alten Adels mit einem ritterlichen Wappen u. starb 1511. Die Söhne
desselben, Georg und Christoph v. F., waren 1534 gemeinschaftlich ^
mit der Veste und Herrschaft Lichtenstein begfltert und Georg v. F. *
kommt noch 1544 vor. Von Letzterem entspross Bartholomae der
Jüngere, k. k. Feld- Oberst und Oberst -Hauszeugmeister. Derselbe,
gest. 1570, verkaufte 1559 Lichtenstein an Andreas Freih. v. Pögl,
besass abor auch die Güter Haydersfelden und Hinterstorf noch 1567.
Männliche Nachkommen aus seiner Ehe mit Catharina Teger, gest. '\
um 1579, sind nicht bekannt: nach Allem ging mit ihm der Stamm aus.
WutgriU, lU. 8. 94 und 9.S. . •
Prcjsicben (Schild geviert: 1 und 4 in Roth drei schräglinke, 4
silberne Balken und 2 und 3 in Silber ein goldener, eine Hellebarde ^
haltender Greif). Reichsadels- und Ritterstand. Adelsdiplom vom
2. Juni 1738 und Ritterstandsdiplom vom 16. Jan. 1753. Zu diesem
Geschlechte gehörte B. v. Freysleben , welcher 1847 als k. preuss. j
Generalmajor zur Disposition vorkommt. "^^
P^eih. V. Ledebur, 1. 8. ^. j
>> freystedt auch Prclherrcn. Reichsadels- und Freiherrnstand des \
Grossherzogthums Baden. Adelsdiplom vom K. Joseph II. für Carl ^
Friedrich Hermann Freystedt, markgräfl. badenschen Obersten. Der- j
selbe, geb. 1749 zu Carlsruhe, trat in badensche Militairdienste, ging |
1773 in russische und dann in preuss. Dienste u. kehrte später nach
Baden zurück, wo er Oberst wurde. Der Stamm hat fortgeblüht und
C. Fr. H. V. Freystedt wurde 1847 in den badenschen Freiherrnstand
erhoben.
Caui, Adelsb. dM OroMb. B«dea, Abth. 8.
— 346 —
VrejU^y i^rehag, aoch freikerrca ■• llnfei (Stammwappen : in Blau
drei, 2 and 1 , silberne Ringe. Wappen der ▼. Frey tag y. Löringhof
20 Gödens: Schild geviert: 1 nnd 4 das Stammwappen and 2 n. 3 In
Gold ein schwarzer, hinter grflnen Eftamen hervorbrechender Löwe).
Reichs- Freiherrn- nnd Grafenstand. Freiherrndiplom vom 3. Febr.
1749 für Franz Jacob v. Freytag o. Grafendiplom vom 2. Jan. 1692
fflr Haro Barkard, Franz Heinrich and Carl Philipp Freih. t. Freytag
(Freydag). — Altes, westphälisches Adelsgeschlecht, welches, arkond-
lich schon 1245, 1257 und 1287 vorkommend, sich zeitig in Nieder-
sachsen ausbreitete und nach Cur- und Liefland kam. Dasselbe wird
in lateinischen Urkunden desilS. und 14. Jahrh. de Sexta seria ge-
nannt u. erscheint dann in deutschen Urkunden mit den Namen : Fry-
dagh, Vrydag, Fridag, Freytag etc. — Heinrich v. F. war 1402 Abt
der Benedictiner- Abtei Brauweiler (im jetzigen Landkreise €01n) u.
Hans V. F. welcher von dem Schlosse Löringhof (im jetzigen Kreise
Recklinghausen , Prov. Westphalen) den Beinamen Lbringhof ange-
nommen hatte, zählte 1491 zu den Orden^meistcrn in Liefland. —
Im 1 6. Jahrh. breitete sich ein Zweig des Stammes auch in Ostfries-
land aus und besass die Herrlichkeit Gödens. Diese Herrlichkeit
brachte Franz Fridag v. Löringhof durch Vermählung mit Almet v.
Oldenboccum, Erbtochter zu Gödens, in seine Linie. Von ihm stammten
zwei Söhne, Haro zu Gödens und Melchior Ernst, Häuptling zu Uster-
tewehr, welche den Stamm in zwei Linien fortsetzten. Die Linie des
Letzteren erlosch schon mit dem gleichnamigen Enkel , die des Er-
steren aber, welcher mit einer Freiin v. Enyphausen vermählt war,
blühte in zahlreichen Sprossen fort u. von seinen Söhnen , Franz Ico
zu Gödens u. Johann Wilhelm zu Emden, fingen zwei neue Linien des
Stammes an. Franz Ico, Drost zu Liere, wurde vom E. Ferdinand IH.
in den Freiherrnstand erhoben Der freiherrliche Titel war also
schon vor dem oben erwähnten Reichsfreihermdiplom in die Familie
gekommen und findet sich in dem angegebenen Grafendiplome. Freih.
Franz Ico war mit Elisabeth v. Westerholt vermählt, aus welcher Ehe
mehrere Söhne entsprossten. Von diesen wurde Carl Philipp, gest.
1 698, Malteser Ritter, Grossprior in Ungarn, Comthur zu Tobel, Roth-
weil etc., Johann Ernst, Jco Wilhelm und Maximilian traten in den
Jesuitcr-Orden und Haro Burkard, der Aelteste dieser Söhne, Herr
der Herrlichkeit Gödens , k. k. Kämm, and Abgesandter in den Nie-
dersächsischen u. westphälischen Kreisen, wurde mit seinen Brfldern,
s. oben, in den Grafenstand erhoben. Letzteser starb 1692 unver-
mählt and verfällte die Herrlichkeit Gödens auf seinen noch einzig
lebenden Bruder, Franz Heinrich, s. oben, k. k. Kämm., Reichshof-
rath und Abgesandten am kurbrandenb. Hofe und später auch in den
niedersächs.- und westphälischen Kreisen. Derselbe, gest. 1694, war
mit Sophia Elisabeth Grf. v. Altenburg vermählt u. hinterliess mehrere
Söhne. Von diesen starb Franz Wilhelm 1722 als k. poln. und kur-
s&chs. Oberstlieutenant und k. k. Kämm, und Burkhard Philipp, k. k.
Kämm. u. Reichshofrath, vermählte sich 1708 mit Edel Auguste Grf.
V. Bielcke, war 1720 und 1721 Abgesandter an den k. schwedischen
— 847 —
uod d&nischen Höfen and schloss 1746 die gr&fliche Linie, -r Von
Johann Wilhelm v. F., 8. oben, Drosten zu £mdenand Assessor des
ostfries. Hofgerichts, stammtefi mehrere Söhne, welche meist in Kriegs-
dienste traten und von denen nur Haro Heinrich, Drost zu Aurich
und 1700 ostfries. Hofrichter den Stamm durch mehrere Söhne fort-
setzte. Von diesen war Eberhard Hermann k. preuss. Kammerjun-
ker, Carl Wilhelm Major der brandenb. Gompagnie de Marine zu Em-
den,' Haro Burkard Capitain Aide de Camp zu Weissenfeis und Franz
Heinrich fttrstl. ostfries. J&germcister u. es wurde durch dieselben die
Linie des Johann Wilhelm fortgesetzt. — Von den erwähnten Haupt-
linien zweigten sich im Laufe der Zeit mehrere nach ihren Besitzun-
gen genannte Häuser ab. Zu diesen gehören die Häuser Aden, Bud-
denborg ä. d. Lippe, Camen Grevel, Herbeck, Hockerde, Uusen,
Lanstrop, Loxten, Schörlingen, Waltrop, Wischelingen etcr. — Der
Stamm hat fortgcblaht u. gehört im Kgr. Hannover durch Besitz der
Gater Münder im Calenbergischen , Estorf im Hcyaischen und eines
Burgmannshofes in Quakenbrück im Osnabrückschen zu den ritter-
schaftlichen Adel der genannten Landschaften, auch kommt in neuster
Zeit im Königreich Preussen August Freiherr y. Frydag als Herr auf
Buddenburg und Niederhofen im Kr. Dortmund n. Massen (Majorat)
im Kr. Hamm vor.
Oauke, I. S. 56(V— 563. o. II. 8. 301 und 302: Die t. FreyUg im HildcsheiaMhea, nach
d«r Hi<*t*)n..- toii Hildpshcim, 8. 23«— --»40. — Zedier, IX. 8. !894. — Freih, •. Krohnf, I. «.
111 — 8ia. — JHupfl, Material. 1788. 8. 574: Frevta« ▼. LöriiiKhof. — Schmidt, Beitrage cur
CSeach. d. Adels, I. N. \^\ und II. S. 310. — N. l^r..A.-L. V. 8. 164 und 166. — v. Firk»,
Dnprung de« Adels in d«ii OstaeeproT., 8. 149. — Fteih. t. d. Knfseheck, 8. 131. — Frfih.
«. Ledebur, I. 8. 333 nnd HI. 8 254. — Si^btnacher,. I. 190: Die Froydag, Weatphiliaeh u
V. it: Freih. ▼. F. — Lexicon over adelige Familior i Danmiirk, I. Tab 28. Nr. 6«. — *.
Arintf», Tab. 5S. — IfeimM, curläiid. W.-B., Tab. 12. — W.-R. den Rgr. I^iinover, C. 61 u.
8. t; : V. Freitag in Nied^^nachnHu und v. Freitag (v. Löringliiif) a. dem Hanse Uödena in
WeHtphalen; richti-^er im K'.ir. Hannover. — Kmetchkti, II. 8. 161—163. — e. B^/ner, h«'s-
aisch-r Adel. Tab. i<. und S. D.
Freytag (Schild quergetheiltu. oben mit Wolkenschnitten). West-
ph&lisches, aus der Grafschaft Mark stammendes Adelsgeschlecht,
welches schon 1328 mit Huckarde im jetzigen Kr. Dortmund begütert
war und später, im 14. Jahrb. auch Kirchlinde, Pentling und Drenhu-
sen, Letzteres auch noch 1421, inne hatte. Das Gut Huckarde war
noch 1556 in der Hand der Familie, nach dieser Zeit aber erlosch der
Stamm.
Freih. r. Ledebur, 1. 8. 233.
' Frey tag (in Schwarz .eine silberne Glocke). Altes, westphftlisches
und braunschweig-Iüneburgisches Adelsgeschlecht, welches schon in
Mindenschen Urkunden des 13. Jahrh. vorkommt. Hemsen u. Landes-
bergen im Hoyaisrhen standen dem Geschlechte schon 1287 zu. Der
Stamm, welcher mehrfach mit dem die Ringe führenden Geschlecbte
▼. Freytag verwechselt wurde, blühte noch im 17. Jahrhunderte, ist
aber dann erloschen.
Freih. r. Udehur. I. 8. 238. - Siebmaeher, I. 184 : Die Freytag, Braunaohweigiach.
freytag f. FreydenMath (Schild der Länge nach getheilt: rechts
in Silber auf grünem Dreiberge ein aufrechtstehender, rechtsgekehr-
ter, gelirönter, doppelt geschweifter, goldener Löwe, welcher in der
aufgehobenen rechten Vorderpranke an einem Stiele mit iwei grünen
— 348 — .
BlfttterD eine blaue Weintraube hält and links in Roth ein silberner
Querbalken/ mit einer rothen Rose an einem grflnen, zweiblättrigen
Stiele belegt). Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 25. April
1681 fflr Georg Sigmund u. Hieronymus Freytag mit dem Prädicate:
▼. Freydenmuth zu Plazegg. Dieselben stammten aus einer Familie,
aus welcher Andreas n. Abraham Freytag 5. Nov. 1590 vom Herzoge
Ferdinand in Tirol einen Wappenbrief erhalten hatten.
Knesehktf IV. 8. ISS n»eh Haiidselchnung und h«ndschr. Notixen.
hreytag v. SehÖHleiitei (in Schwarz eine silberne Glocke). Altes,
bayerisches Adelsgeschlecht, dem Wappen nach eines Stammes mit
dem im Artikel S. 347 besprochenen Geschlechte, welches sich nach
nach dem Sitze Schönleuten bei Aichach nannte u. schrieb. Dasselbe
tritt in bayerischen Urkunden schon 1307 auf und noch 1618 kommt
ein Freytkg v. Schönleuten als leuchtenberg'scher Hofmeister vor.
jrtMMf, III. 8. SH. — Monom, boie«, V. 8. Ui.
Vrcytag ni Waliibaek ■• QhitMtM, Prcytager^ Prcytager (Schild von
Silber u. Roth durch eine aufsteigende, blaue Spitze, an welche eine
grosse, sübeme Glocke geheftet ist, getheilt); Niederösterreichisches,
zum Ritterstande gehöriges Adelsgesehlecht , aus welchem Wolfgang
Freytager 1496 mit Gross -Göttfritz und Nonndorf begütert war und
im genannten Jahre vom E. Maximilian I. die landesfttrstlichen Lehen
Aber diese Gflter erhielt. 1502 kommt derselbe mit dem Zpsatze:
Freytag zu Waldbach und Göttfritz vor und erscheint noch 1534 als
Zeuge in einem Kaufbriefe. Später findet sich der Name des Ge-
schlechts nicht mehr vor. — Mit Wolfgang F. zu Waldbach u. Gött-
Mtz waren die Herren v. Sinzendorff durch Vermählungen verwandt
und dieselben beerbtän den Nachlass.
WiMtgriU, III. 8. 95 und 96.
frtywnUy Vreiwald^ ioiiat v. freywald, auch Ritter (Schild geviort:
1 und 4 in Gold ein einwärt«6ehender, gekrönter, schwarzer Adler u.
2 u. 3 in Schwarz ein einwärtssehender gekrönter, goldener doppelt
geschwoifter Löwe. Das ererbte Wappen vor 1618 war: Schild der
Länge nach getheilt : rechts in Roth ein blauer Globus mit Centrura
und links in Gold ein rother Triangel). Böhmischer Adels- u. Ritter-
stand. Adelsbestätigungsdiplom vom 28. Sept. 1618 für die Vettern:
Donat Freywald, kaiserl. Rath, Leib-Medicus, Comes Palat. Caes. etc.
und Georg Donat Freywald und Ritterstandsdiplom vom 3. Februar
1684 für Christoph und Donat Gottlieb v. Freywald. — Sächsisches
Adelsgeschlecht, welches schon 1550 mit Flöhe im Erzgebirge und
in der Oberl&usitz mit Kajrna unweit Bautzen angesessen war. Ganhe
nahm ap, dass das Adelsbestätigungsdiplom von 1618 ein Adelser-
hebungsdiplom gewesen sei u. zwar weil in diesem Diplome die glück-
lichen Guren des Donat Freywald erwähnt wflrden und die Formalien
des Diploms: Beilegung der gewöhnlichen Ahnen in aufsteigender
Linie etc. eigentlich eine Ertheilung des Adels anzeigten, doch ist in
diesem Diplome mit klaren Worten gesagt, dass die beiden Empfän-
ger desselben in den alten vorigen adeligen Stand erhoben und dass
ihnen erlaubt wtlrde , ihr snererbtes adeliges Wappen und Kleinod
— 349 —
verändert, geziert udcI verbessert, s. oben, za fübren. — Von Donat
V. Frey wald stammte Dacb Val. König, nacb Anderen aber von demVet-
ter desselben , dem unten noch näher erwähnten Georg Donat v. Frey-
wald, herz. Sachs, altenb. Hofrath u. Consistorial - Präsidenten, Chri-
stian V. F., Herr auf Kayna und von diesem Centurios v. F., Herr aaf
Leibsdorff. Von Letzterem entsprossten zwei Söhne, Heinrich und
Ernst V. F. von welchen der Frstere — die Angaben vonValent. Kö-
nig and Gauhe sind, wie der grosse Fleiss des Geh.-Raths v. Gabelenz
auf Poschwitz herausgestellt hat, unricht'g — den Stamm fortsetzte.
Heinrich Donat v. Freywald, gest. 1711 und der Erste, welcher das
Rittergut Schwanditz besass, war in erster Ehe - mit Yeronica Justine
T. Bärenstein a. d. Hause Kertschütz und in zweiter mit Anna Mag-
dalena Schütz V. Mossbach vermählt. Aus der ersten Ehe stammten
zwei, aus der zweiten fünf Söhne. Von den Söhnen aus erster Ehe
blieb Siegmund Douat v. F. 1704 in der Schlacht bei Höchstaedf,
Friedrich Donat v. F. aber, gest. 1740, kursächs. Oberstwachtmeister,
hinterliess aus seiner Ehe, neben drei Töchtern, Auguste Emestine,
gest. 1756, verm. mit Christian Friedrich v. Roebel, Auguste Hein-
rique, gest. 1787, vermählt mit Carl Gottlob v. Polenz und Caroline
Friederike, verm. mit Carl Christian v. Below, zwei Söhne, Friedrich
Donat V. F., gest. 1741 im 13. Jahre und Heinrich Donat v. F., gest.
1785, kursächs. Major, verm. mit Johanna Caroline Friederike v.
Rüdiger, aus welcher Ehe eine einzige Tochter stammte, Auguste
Friederike Sophie, welche sich 1789 mit Carl Haubold Dietrich v.
Schleinitz vermählte. Die Nachkommenschaft des Letzteren starb
sonach im Mannsstamme aus. Aus der zweiten Ehe des Heinrich
Donat V. F. stammten fünf Söhne: Carl Donat, gest. 1714; ErnstDo-
nat, gest. 1757, kursächs. Oberst; Christian Donat, gest. 1751, war
bereits 1731 kursächs. Dntgoner-Hauptmann ; Heinrich v.F., gest 1 765,
früher in fttrstl. hessischen Militairdiensten u. Sigismund Donat v. F.,
gest. 1745^ in kursächs. Militairdiensten. Von diesen fünf Brüdern
hatte Heinrich Donat v. F. nur einen Sohn , Wilhelm Donat v. F.,
welcher 1785 seine Linie schloss, von den vier Söhnen des Christian
Donat V. F. aus der Ehe mit Martha Elisabeth v. Stein a. d. Hause
Cospoda, aber setzte Julius Ludwig v. F. gest 1791 den Stamm
fort. Aus seiner Ehe mit Christiana v. Rockhausen entsprossten zwei
Söhne Johann Ludwig Donat v. F. und Carl Ferdinand Donat, so wie
eine Tochter, Luise Friederike Auguste, welche sich mit Friedrich
August V. Carlowitz a. d. Hause Gross-Hartmannsdorf vermählte. Aus
der Ehe des Johann Ludwig Donat v. F., gest. 1812, mit Luise Frie-
derike V. Kutschenbach stammten, neben einem Sohne; Friedrich Ju-
lius Donat V. F., gest. 1832, drei Töchter, Emilie Luise Henriette,
gest. nach 1840, verm. mit Carl Friedrich August Treusch v. Buttlar,
Mathilde Alma Henriette, verm. mit Oscar v. Brandenstein und Ottilie
Rosalie Henriette v. F., gest. 1844. Der Bruder des Johann Ludwig
Donat V. F., der obengenannte Carl Ferdinand Donat v. F. starb
20. Oct. 1837 u. mit ihm erlosch der Mannsstamm der Schwanditzer
Linie und wohl des ganzen Geschlechts. — Was noch den im Adels-
— 350 —
bestätigungsdiplome vou 16id erwähuteu Vetter des kais. Haths etc.
Donat Freywald, Georg Donat Frey wald , anlangt, so war derselbe —
ein Sohn des 1641 zu Torgau verstorbeneu Donat Freywald, ehemali-
gen Canzlers der Grafen ▼. Eberstein in Pommern — herz, sachsen-
altenbnrg. üofrath und Consistorial- Präsident. Während Einige von
Nachkommen desselben nicht sprechen, nehmen Andere, s. oben, ihn
als nächsten Stammvater der späteren Sprossen des Stammes an.
CctUr^ EIo|;ia Clar. Viror. I. 8. 36. ~ Knautk^ 8. 506. — Vol. König III. 8. 1'84— 30«. —
Oauhe, II. 8. 206^208: Douat v. Freywald. — Zedier, IX. 8. 1896. — v. Uechtritz, Diplom.
Nachr. V. 8. 31 und 33. — G«h.-Katb r. Gabelen» in dM Mitth^ilungen der Oeschichts> ond
Alterlhumsforschendeu Gesellachaft des Ostcrlandes, Bd. II. : Staniuiufol der in m&DnUcber
Linie ausgextürbeaen Familie ▼. Freiwald auf Srhwanditz. Als ErgäuzuoK und FortaeUuni;
db. Nachrichten vou Tal. Jiönig und von *. Uecktrifi. — Freih. v. Ledtbur, I. 8. 83:1 und
234. • V. Meding, I. 8. 160—162. — 8uppl. su Sicbm. W. B. V, 22. — Tf/roff, II. ^2ü. —
W.'B. a. B&rha. 8UateD, VI. 26. — w. Hefner, iichs. Adel, Tab. 28 und 8. 27. — Kneeckke.
n, 8. 163 uud 164.
Freier. Polnisches, zu dem Stamme Alabauda gehörendes Adels-
geschlecht, aus welchen Wladislaus v. Frezer 1836 Bureau- Dirigent
bei dem Proviuzial- Steuer- Directorate zu Posen uud der Sohu des-
selben, Ludomir Wladislaus Victor, 1854 Appellations- Gerichts-Re-
ferendar iu Bromberg war. Zu diesem Geschlechte gehörte wohl auch
Matthias v. Freser, welcher 1803 zu Gorzewo im Kr. Wongrowiec u.
Imiolki im Kr. Gnesen sass.
Freih. r. Ledebur, 111. 8. 254 und 256.
Vricciiis. Reichsadelsstand. Diplom aus den ersten Jahren der
Regierung des K. Franz 1. (H45 etc.) ftlr Chribtian Ernst Friccius,
k. dänischen Etatsrath und Ganzler des Herzogthums Holstein. Der
Sohn desselben, Ferdinand Carl v. Friccius, war um die Mitte des
18. Jahrh. Dompropst des hannoverschen Domstifts zu Hamburg.
Lexicou over adel. Familier i Daumark, I. 8. 158. — Freih. r. d. Knesebeck, S. 131.
Vrick ▼. FrickeBbarg. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1762 für Johann Georg Frick, SpitalverwalAr zu Feldkirch, mit dem
Prädicate : v Frickenburg.
ilegerle r. Mühlfeld, BrgRoz.-Bd. $. 289.
FrIckeBj hrick. Ein ursprünglich braunschweigisches Adelsge-
schlecht, welches nach Familienpapieren bis zur Reformation im
Braunschweig -Wolfenbütteischen begütert war, dann sich nach Hil-
desheim wendete u. später nach Münster kam', wo Sprossen des Stam-
mes bis zu dem Ende des 18. Jahrh. meist in kurcölnisclien Militalr-
dienstcn standen. — In früher Zeit schon war ein Zweig des Ge-
schlechts mit dem deutschen Orden tiacb Curland gekommen, aus
welchem in neuerer Zeit der k. russische General-Lieutenant und k.
General -Adjutant v. F. stammte. Aus dem westphälischen Aste des
Stammes entspross früher ein v. F., welcher Adjutant des <ils Held
bekannten Ludwig Prinzen von Baden war u. gegen Ende des 17. Jahrh.
als Oberst und Commandant zu Ofen starb. In neuerer Zeit war ein
V. F. 1836 Bürgermeicjter zu Belen bei Warendorf, Provinz West-
phalen, ein anderer Sprosse des Stammes war 1847 Hauptmann im
Warendorfef Bataill. des kön. preuss. 13. Landwehr- Regiments und
Ferdinand Ignaz V. Friqken, k. k. Hauptmann, war noch 1850 mit
Charlotte Grf. v. Zedtwitz a. d. Hause Oberneuberg vermählt.
V. Vx. A.-L. VI. 8. 31. — Frh. v. Ledebur, I. 8 234 u. III. H. jiSS.
— 361 —
Mek ▼. Mekeihaasci. Fränkisches Adelsgeschlecht, welches mit
den Stüdchen Friekenhausen angesessen, der reichsfreien Ritterschaft
des Cantons SteigerwaU einverleibt war. Der Stamm, aus welcliem
Arnold F. v. F., der Alte, 1250 lebte, Ist mit Conrad F. v. F. zu Be-
roldsheim nach 1347 wieder ausgegangen.
BiedenntAnn, Canton StoigorwaJd. Tal». 208.
Mckhend^rf. Altbayerisches Adelsgeschleeht aus dem gleichna-
migen Stammhause bei Pfaffenhofen an der Um. Magold de F. kommt
zuerst 103*6 vor u. zuletzt tritt Heinrich F. 1443 auf.
Wig. Hund, III. 8. 313. — Moiiuin. hoir. V. H. 97. und VI. S. 22.
VrM ▼. I^rldharg^ Edle ■• Kitter. Heichsritterstand Blploa von
1763 für l). Alexius Carl Frid, Arzte in Wien, mit dem • Pr&dkate :
Edler v. Friedburg.
Mtgwlt w. Mükl/eld, Brginx.-Bd. S. 141.
Mdeharg. Ein im 13. und 14. Jahrh. vorgekommenes Ritlerge-
schlecht, welches an der Saale auf einem Schlosse neben dem Dorfe
gleiches Namens sass.
Hopptnrod, Stammbuch', Strassb. Ift70 8. 34 und 35.
fiUttkkU, s. Brojatsch v. Fridekfeld, Frdherrea> IM. U.
S. 87.
' Mdericl f Vriedericl (in Blau eine aus der rechten Oberecko des
Schildes hervorbrechende, strahlende Sonne, welche von einem in der
linken Oberecke stehenden, goldenen Sterne begleitet ist und unten
auf zwei gekreuzten Todtenknochen ein vorwArtsgekehrter Todten-
kopf). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 20. Octob. 1742
für Christian Friderici, Lieutenant im k. preuss. Husaren- Regimeute
V. Bronikowski, wegen der vor den Augen des Bönigs in der Schlacht
bei Chotusitz bewieseneu Tapferkeit. — Von den Söhnen desselben
starb 1825 der 1810 in den Pensionsstand versetzte k. preuss. Oberst
T. F., verm. mit einer v. Steinmann. Nachdem Letztere 28. Septemb.
1842 gestorben erhielten H. Nov. 1842 die drei Söhne derselben,
die Gebrüder: Friedrich Wilhelm v. Friderici, k. preuss. Hauptmann
Und Adjutant bei dem General-Commando des 2. Armeecorps, Fried-
rich Heinrich v. F., Seconde- Lieutenant im k. preuss. 7. Laudwehr-
Regim. und Friedrich Bogislaus Julius v. F., die Königliche Bestäti-
gung, den Namen ihrer verewigten Mutter dem angestammten Namen
beifügen und sich von Friederici- Steinmann nennen zu dürfen. Ein
V. Friderici-Steinmann war 1857 mitLanisch im Kr. Breslau begütert.
— Nach dem Dresdner Calender zum Gebrauche der Residenz, 1846
S. 146 u. 1847 S. 159, ist die in Sachsen noch, neuerlich vorgekom-
mene Familie v. Friederici, zu welcher Gustav v. F. , gest. 1860 als
k. Sachs. Generallieutenaut, Divisionair der Infanterie u. Gouverneur
der Residenz Dresden, gehörte, eines Stammes mit der hier in Rede
stehenden, preussischen Familie v. F. Dagegen sagt Freiherr von Le-
debur, III. S. 255.: „die v. Friederici in Sachsen sind ein anderes
Geschlecht (1 und 4. Q. in Silber neun Rosen. 2 u. 3 Q. Gold ohne
Bild)." Sollte dieser Wappenangabe nicht der unrichtige Namen eines
Siegels zum Grunde liegen? Von der Tinctnr des 1. u. 4. Felde»
— S5i! —
getwlieu, kommt daM>eliie ganz mit deiL V i^)*eii äei ^iaumBsi
scbweigisebeii Fjoniiie t. OidersliaoBeii fiberem.
r. ii«U*^acJk. I S. UM. — K. iT A.-L.. I. h. 4t> nc II. 6. 19L —
|(. »4 muü in. ti. :a^. ^ ^ -h c preuM UaMret. 111. 2?!. - Jmenk^i II. t 1» «il
Mdkrid (bchüd dorcii einen silbenieij Qneftelsei msäsmeSt
obeu in BlftD drei. Ü mid 1 . tdlbeme bteme mid nnicL efttoäü^ n
Blmn eine scbr&idiiiks gelegte, ffiegende, gokleiM-I abut-i.
stand. Itiplc» vom 2€. Aug. IT^ Ifir Lndvig Friedracl,
l>er btaaiv im Ifi25 eriiweben.
I \. Piüarii JBrbiftnd.'&fii£rr. AdekBiufi.
174iS für Cveuxg Coorad Iriderici , ^. 1. Ban^nBiaiiL bei Coaf
Infauiene, ««9«i 3^jäbngKr i>ieu«tkuKt]ii^ mäk
Fiadmid.
▲deMiaiid. J^f» nai {Mi. A|xr. j€7Sf Ibr dk €>etirli4er
£lia£. Masinliac und Juiiaiiii CbiibtiML aiit oeMi 5jkbbb : öf: F:
cif sa F^ggcmbeim sna Unauu
r Sf'aft' tii—iiiim, 1 ti IM
1S^7 fir Cjn <4iUf Fiieäracii FncteHueräL
«e Sactoea hnks luimaider« Mimno- Adkrdlftgel^ sa ^
4eaea ILk«si»^ bej<^ «ni üifci ia Üiaa dnci, 2 and 1.
Uge^ g^Mfae Sunec Aätässaad 4» &gr. FrenaaeaL -
26. Ai«. iTöa fir Jobaxia HciKTicii Fräbcm. k. prea»
filU^ die ^iikmt vöma Bkadn^ Vsutw^ «ad lahnia Giiixfned FrieWa.
Der 5UU bUibt« tet «ad Käme ^fWBM dcMi
der iL preatt. Ai»«cl £ia Mj^gt t. F. a. eia Haayfaaa t. J
Ufa iü Aalaage ^ütft^ Jabrk. im k. preaift. lafnac-Bccim. t.
ia K6algftberg, Entcrer ftai^ I^JO ab peaäoa. Obent aad Cooh
■uiMiaot de» 4. GanisoBfkatailloas.. Leoter trat Iö06 als M^for aas
dem actirea lüeaf te aad war spAtcr Postmeisscr sa Insterbarg. fia
liaaptouiio V. F. stand 1652 im k. preas^w 11. lafuu-Bcgimeate.
l€4^mw, \.%.tU. ^ W..B. 4» pffwn. »MWTkw IlL tl. ~ Jbtfo»fte. IT. S. US ■. UL
rrkd. Bobmischer Adelsstaad. Diplom fom 4. Jas. 1672 fir
Gottlieb Martin Fried, Handelsmann in Breslaa. i
9. IhUfMMKk, l, h. Ui. ^ Frtik. r. L€d€bmr, I. S. 2M. «ad Ul. S. «&&.
tiMuL Altes, steiermirkisches Rittergescblecbf, nicbt ni ver-
«»ecbselri mit der neaeren steiermärkischen Familie Paner ¥• Frieda«
¥ftiU:UtiH die gleichnamige Herrschaft inne hatte.
I^riedbetr« Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom fon 1830 te
— 353 —
Helena Friedbeer, Herrin auf Trappach, Wittwe des kön. bayer. R^-
gierangsratbes Friedbeer.
9. Hf/nert SUmmbach I. S. 384.
hMberg. Altes, steierm&rkisches Kittergeschlecht, welebes auf
der gleichnamigen Herrschaft sass und schon 1114 ond noch 1446
vorkam , in welchem letzteren Jahre Wolf v. Friedberg sich za dem
grossen Aufgebote gegen die Ungarn stellte.
Sckmuft 1. 8. 420.
^ frieübcigy Edle (Schild geviert: 1 u. 4 in Gold ein recht|gAm4ir)
scbwarser Adler; 2 in Blau ein einw&rtsgekehrter, gekr4^nttr«jiopr
pelt geschweifter, goldener Löwe und 3 ebenfalls in BIm «ta^idlptor
einer silbernen Zinnenmauer aufwachsender, silbern geharnisÄter,
Yorwftrtssehender , in dfir Rechten ein Schwert schwingender Ritter,
vor welc(hem auf der Mauer eine brennende Granate liegt). Altes,
schon im 13. Jahrh. bekanntes, böhmisches Adelsgeschlecbt, aus
welchem ein Sprosse bei Abfassung der 1356 publicirten goldenen
Bulle K. Carls IV. thätig gewesen sein soll. — Dasselbe, in früher
Zeit mächtig, reich u. angesehen, hiess urkundlich später: de Monte
pacis and bekleidete die PfalzgrafenwOrde der Krone Böhmen, verlor
aber durch Verhältnisse der Zeit von seinem Einflüsse, bis in Folge
der Verdienste, welche ein Sprosse des Stammes sich im SOjäbrigen
Kriege erworben hatte, K. Ferdinand III. unter Verbesserung des
Wi^^pens: (aus dem gekrönten Helme wäclfst der Ritter des 3. Fel-
des, in der Linken einen Palmzweig haltend, zwischen sechs Fahnen
auf. Die drei rechts stehenden Fahnen sind schwarz und golden, die
links stehenden von Blau und Silber gestreift und jede mit der kai-
serlichen Namenschiffre in Schwarz: F. III. bezeichnet) den alten
Adel des Geschlechts von neuem mit dem Prädicate : Edle v. bestätigte.
^ Eine neuere Stammreihe der Familie in absteigender Linie ist fol-
gende: Wenceslaus Salomo de Montepacis; — Johann Salomo Edler
V. Friedberg; — Rudolph Salomo Edler v. Friedberg. Durch drei
Söhne des Letzteren, Ernest, Johann Salomo und August, schied sich
der Stamm in drei Linien, in welchen derselbe jetzt blüht. Ernest
Edler y. Friedberg, k. k. Rath u. Vice -Präsident, gest. 1854 zu Stry
in Galizien, war mit Wilhelmine Gertrude Freiin v. Goubau, gest
1856 , vermählt, aus welcher Ehe vier Söhne entsprossten : Eduard
verm. mit Elise de Ballet; Julius; Adolph, Beide haben zwei Töchter,
u, Edmund Edler v. F., k. k. Hauptmann im 12. Feld-Jäger-Batail-
lon, aus dessen Ehe mit Anna Herbert, neben .zwei Töchtern, Mathilde
und Hermine, zwei Söhne stammen, Edmund u. Ernst. Von Johann
Salonio Edlen v. F., s. oben, entsprossten drei Söhne, Wilhelm, verm.
nit Leontine Grf. v. Nayhanss, Julius u. Ernst, von August Edlen ▼. F.
aber stammt au3 der Ehe mit Anna Maria Freiin v. Staei-Holstein :
Emanuel Edler v. F., k. k. Hauptmann.
^ h^Blt (Schild geviert: 1 u. 4 in Bilber auf rauhem, spitzigen
Felsen ein runder, rother Thurnlmit gleichen Mauerzinnen und zwei
Sc^BssUciieni «nd 2 und 3 in Schwarz ein aufwachsendor^ TOfwftrts-
WktmH$, DMUseh. AMi-Lts. lll. 28
— 354 —
seheDder, geharnischter Mano, mit roth u. weissen Federn bestecktem
Helme und mit rother, golden besetzter SchUrpe und goldenem Degen
behängt, welcher in der Rechten eine von Roth a. Silber qaergetheilte
Standarte hält nnd die Linke an den Degen setzt). Franz Anton Edler
Y. Friedberg, des h. R. R. Ritter und der reichsanmittelbaren Ritter-
schaft am Ober-Rhein and in derWetteran einverleibtes Mitglied, K.
Carlas VI. Truchsess and später des K. Franz I. and der K. K. Maria
There^sia wirklicher Mandschenk , warde als Landesroitglied des Nie-
dei^bi^M^ich; Ritterstandes 1740 aafgenommen and eingeführt Bald
<i|lfll||i>r wttide derselbe niederösterr. Regierangs -Rath, starb aber
ohqA'.-MadikMimen zo^Wien 7. Aag. 1767. — Das Geschlecht, aas
weifiliem derselbe stammte, gehörte za dem Adel der Wetteraa a. die
Vorfahren standen in hohen karmainzischen-cöjnischen u. pfälzischen
Staats- and Militairdiensten. Darch Klagheit, Treae und Tapferkeit
zeichnete sich besonders Franz Geofg v. Friedberg, Überst der rhei-
nischen Reichstrappen im Kriege gegen Frankreich, am Rheine ans.
WiugriU, III. 9. 96 and 97.
MedliieiK, s. Ebelin auf Friedberg, Bd. II. S. 618 a. Fie-
ger, Ffiger v. Friedberg a. Hirschberg, heiherrei ■• flrafti,
S. 248 a. ä49.
Mediiwrg^ s. Döbler v. Friedbarg, Bd. II. S. 512.
Meiebergj Kitter and heiherrea. Böhmischer Ritter- and Frei-
herrenstand. Ritterstandsdiplom vom 6. März 1667 fflr die Gebrttder
Johann Ignatz Melzer and Jacob Ferdinand Melzer mit dem Namen:
V. Friedeberg und Freiherrendiplom vom 24. März 1670.fnr Johann
Ignaz Ritter v. Friedeberg, früher Oberfiscal im Herzogth. Schlesien,
s^it 1667 aber Ober-Amtsrath im genannten Heizogthume. Derselbe
starb 1677 and hinterliess zwei Söhne, welche nach Anfange des
18. Jahrh. noch lebten. Die Familie war in Schlesien mit Märzdorf
im Kr. Poln. Wartenb^rg begtltert.
if«iMl, Süeograph. renoT. Cap. 8. — Sinapiut, II. 8. 332. — Gauhe, U. 8. 30t. — 9.
ßtUbaek, 1.8. 385. — N. Pr. A.-L. II. 8. 196. - Freih. v. Ledebur, I. 8. 234.
ffriedeberg/s. Löffler v. Friedeberg, kitter.
MedeNn (in'Blaa ein goldener Springbrannen), Angesehenes
Stettiner Stadtgeschlecht, aus welchem mehrere Sprossen, wohl in
Folge der Erhebung in deii schwedischen Adelsstand, sich des Adels-
titels bedienten. Melchior v. F. war k. schwedischer Geh. Ober-Ap-
pellationsrath und ein Sohn desselben, Paul v. F., starb 1722 zuCleve
als k. preuss. Geh. Regißr. und Kriegsrath. — Alexander v. F., köu.
preuss. Oberst und Commandant von Cüstrin, starb 1725. Aas seiner
Ehe mit Charlotte Weiler stammten zwei Söhne, welche in der kön.
preuss. Armee standen und eine Tochter vermählte sich, mit dem K.
preuss. Landrathe v. Gloger zu Frankfurt a. d. 0. — Die Familie be-
sass schon 1600 in Pommern Bugewitz im Kr. Anclanr und im Bran-
denburgischen 1691 Eichow im jetzigen Kr. Cottbus und A|^ow im
Kr. Sternberg. Später ist der Stamn^ erloschen. ||^B
H. Pr. A.-L. V. 8. 165. - Frtik. ». Udtbmr, I. 8. 234 und Ilf. 8. 255. ^^^
Me4eb«rg (in Roth eine steinfarbene Burg mit zwei Eck*
— 366 —
tbarmen). Adelsstand des Fürstenthams'Schwarzburg-SondershaaseD.
Diplom vom 1. Octob. 1805 fftr Ferdinand Stiefbold, mit dem Namen:
Y. Friedeburg. — Der Empl^nger des Diploms war ein Sohn des
Badenseben Lieutenants Stiefbold. . Die Nachkommen sind jetzt iin
Grossh. Baden bedieustet.
Ctutt Adtlsb. d. OroHsh. Bad6u, AbtheUuiig 3. — r. He/ntr, SUmmbueh I. 8.'38&.
*■ hiedenliers^ hiedeaberg aif Algend«rf (Schild mit Scbildesbaupte.
Im silbernen Schildeshaupte drei neben einander stehende, rothe Ro-
sen Q; im tothen Schilde ein silberner, gestürzter Oreifenfuss). Schle-
sisches Adelsgeschlecht, welches das Gut Algersdorf unweit Mflnster-
berg an sich brachte. Anton Oexel v. F. war 1 720 CanonicQs zu St.
Johann in Breslan und Johann Anton v. F., verm. mit einer Freiin v.
Kottulinsky, war 1730 im Schweidnitzischeii begütert. Neuere Njach-
ricbten über die Familie fehlen.
Sinapius, I. S. 874 und U. 8. 629. ^ «auA«, II. 8. 30;;. — N. Pr. A.-L. II. 8. 196. —
F^eik. w. Ledebur, l. S. 234. — v. Meding, III. 8. 188.
PrMkAbcrg, s. Friederich v. Friedenberg, S. 856.
MedeafeMj s. Frass v. Friedenfeld, S. 325.
PriedeMfeb> s. Drottleff v. Frieden fels, l^reiherr»^ Bd. II.
S. 588 und 589.
triedeafeb^ s. Just v. Friedenfels.
FrIcdeaUrt, s. Friederich.v. Friedenhirt.
hicdcureieiu Böhmischer Adelsstand. Diplom v. 9. Febr. 1652
fiOr Heinrich Rudolph Friedenreich.
V. BeUbach. 1. 8. 8.S6. •
ffriedeBsberg^ hriedl ▼. Friedrasberg^ Medlieb r. Vriedeatberg.
Schwedischer Adelsstand. Diplom vom Könige Carl XL von Schwe-
den für Moritz Conrad (Friedlieb) Friedl, Doctor der Rechte zu Greifs»
walde und k. schwed. Justizrath, mit dem Namen : v. Friedensberg. —
Die Vorfahren desselben waren Stadtrichter zu Osnabrück u. zu Diep-
holz angesessen. Der Erhoben^. erwarb 1702 Dambeck im Greifs-
walder Kr. und starb 11. Aug. 1722 als Herr auf Klein Kiessow. Aus
seiner Ehe mit einer Tochter des Bürgermeisters Volkmann zu Star-
gard binterliess derselbe nur zwei Töchter, Catharina uud Christina
V. Friedensberg.
N. Pr. A.-L. V. 8. 165. - F^eih. w. Ltdthur, I. S. 234.
ffriedeasbirg. Ein zum preussischen Adel gehörendes Geschlecht,
welches sich früher auch: de la Paix schrieb und aus welchem meh-
rere Sprossen in die k. preuss. Armee traten. — Carl v. Friedens-
borg wurde 1836 als k. preuss. Oberst pensionirt und ein Bruder des-
selben, früher in k. preuss. Diensten, starb 1813 als k« württemb.
M^or. — Noch in neuester Zeit war ein v. F. Hauptm. im k. preuss.
23. Infant.-Regimente.
H. Pr^'4*^ II- S. 196. — Frtik. *. Udebur, I. S. 284 uud lU. 8. 855.
Frhijlii'feMi 8- Ogaro v. Friedensfeld, u. Laskiewitz v.
Frieideusfeid, Utter. MedeaiteiB^ s. Liej^ore y. Frieden-
stein.
28*
— 3Ö6 —
frie4eiitk«l| s. Pino y. Friedentlial,.Eitter h. VrellierreB.
ftri«ieuweigy s. Hollner y. Friedenzweig.
Meieriek (Schild geviect : 1 and 4 in Dlan eine auf einer Fels-
spitze stehende, weisse Tanbe , im Sehnabel einen grUnen Palmzweig
haltend: 2 ebenfalls in Blau acht silberne, kreisförmig gelegte MOn-
zen und 3 der Länge nach getheilt von Blaa -a. Gold mit einem, einen
schwarzen Tharm zeigenden^ silbernen Herzs'childe). Adelsstand des
Grossh. Baden. Diplom YÖn 1833 fttr Franz Albert Friederich, gross-
herz. bad. a. o. Gesandten n. bevollm. Mibister am k. wtlrttemb.' Hofe.
Derselbe war später Gesandter am k. frah2. Hofe.
Ca»t^ AHelt^iich des Orosshcnogthums Baden, Abtheilang 3.
Mederich r. hMfaberg. Erbländ. ^österr. Adelsstand. Diplom
von 1753 fflr Johann Caspar Friederieb ,^ Wechsler zu Prag, mit dem
Prädicate : v. Friedenberg.
MegerU v. Mühlfeld, Erg&ns.-Bd. 8. 290.
rriederich ?. MeiieBMrt^ Edler. Erbländ.-österr. AdeJssUud. Di-
plom von 1784 für Bernhard Valentin .Friederich, Dechanteo «. Pfar-
rer za Raabs, wegen 32jähriger Dienstleistung, mit dem Prftdicate:
Edler v. Friedenhirt.
Meg4rl€ r. Mühlftld, S. 186.
Medeshaia^ Medesheia, auch FreiherreB. Erbländ. -Österreich.
Freiherrpstand. Diplom vom K. Leopold I. fOr Christoph Ferdinand
y. Friedeshaim, früher k. k« Rittmeister, und fttr die Vettern dessel-
ben, Georg Ehrenreich und Adolph Günther v. Friedeshaim. — Altes,
niederösterreichisches Adelsgeschlecht, welches ursprünglich den Na-
aen : Böham führte, aber mit den Böbam der Behaim zu Haggenlierg, s.
Bd. I, S. 272 u. 273, in keiner Verbindung stand. Dasselbe stammte
aas Böhmen und war später aus .Böhmen nach Schwaben, Tirol und
Gestenreich gekommen. — Joachim Boham war schon 1397 bekannt,
hatte aus seiner Ehe mit Elisabeth Greifensteiner oder von Greifen-
stein viele Kinder und lebte i>och 1441. Von seinen Kindern sind nur
die Söhne, Wilhelm; Adam und Bernhard, welche 1458 urkundlich
als Brüder und als Söhne des Joachim Beham auftreten, zu mann-
barem Alter gekommen u. nur der Jüngste, Bernhard, hat den Stamm
fortgesetzt. Derselbe, gest. 1507, nahm zuerst in Schwaben den Na-
men : V. Friedeshaim an und diente zuerst dem Erzherzog Sigismund
in Tirol und später dem K. Maximilian I. in der Landvogtei Schwa-
ben. Von seinen Söknen aus der Ehe mit Barbara v. Hönigl kam der
Aeltesie, Bernhard der Jüngere , gest. 1547, nach Niederösterreieh,
kaufte 1525 die Herrschaft Lengenfeld und hinterliess aus zweiter
Ehe mit Margarethi v. Blumeneck, gest. 1572, eine zahlreiche Nach-
kommenschaft Von seinen Söhnen ^stifteten Ludwig Böham v. Fjrie>
deshaim, Wilhelm Bernhard B. v. F. u. Johann Thomas B. v. F. drei
Linien. Von Ludwig B. v. F., gest. 1580, verm. mit Dorothea v. Hoh-
berg, stammte Melchior v. F., welcher, da seine Kinder a)is der Ehe
mit Sasanna v. Mamming jung stariieii^ seine Linie wieder schloss. —
Wilhelm Bernhard' B. v. F., niederösterr. Regierungsrath, hatte 15d0
— 357 —
Dorf und Gat Siessenbach gekauft and war 1595 und 1599 Verord-
neter des Ritterstandes der niederösterr. Landschaft. Ihm verdanken
die niederösterreichischen St&nde das ausgezeichnete, s. g. Friedes-
haimsehe, von Wissgrill sorgsam benotste Wappenbncb der adeligen
Geschlechter vom Grafen- Herren- ond Ritterstande in Niederöster-
reicb in drei Abtheilang^n , in welchen die- Wappen mit grösster Ge-
nanigkeit nach den Regeln der Heraldik gemalt sind. Die Linie dem-
selben gii^g mit seinem Sohne ans erster Ehe mit Genoveva v. Leysser :
Helmhard v. F., wieder ans. Letzterer, verm. mit Sidonia v. Hohberg,
unterzeichnete mit seinen Vettern, Pilgram ond Carl v. Friedeshaim,
1608 anf dem Gongresse zu Hörn in Nieder- Oesterreich das grosse
Bfindniss der protestantischen österreidhischen Stftnde mit den Stän-
den von Böhmen und Mähren und wurde später, 1 620, nach Einzieh-
ung seiner Gfiter, in die Acht erklärt, hatte aber sehon vorher Center-
reich verlassen. — Johann Thomas B. v. F., der Stifter der dritten
Linie, s.^oben, gest. 1587, war mit Judith v. Sinzendorf vermählt und
von seinen Söhnen setzte Pilgram v. F. u, Carl v. F. den Stamm fort
Pilgram v. F., gest. 1612 war mit Benigna v. Sachwitz vermähl pnd
aus dieser.Ehe stammte Franz Albert v. F., gest. vor *1 646, vermählt
mit Maria Catharina Freiin v. Steger, aus welcher Ehe Christoph
Ferdinand, verm. mit Felicitas Freiin v. Ginger, entspros^, welcher,
s. ^ben , den Freiherrnstand in die Familie brachte. Derselbe hatte
Kinder, doch ist Näheres über dieselben nicht bekannt. — Carl v.F.,
gest 1647, vermählt mit Judith Freiin v. ROber, wurde, weil er 1608
das erwähnte Bündniss d6r protestantischen Stände unterzeichnet
hatte, 1620 ebenfalls in die Acht erklärt, 1621 aber mit seiner Ge-
mahlin begnadigt, erhielt 1623 sein Haus, so wie den Freisitz u. Edel-
hof Burghof bei Crems wieder zurück und leistete 1629 dem röm.
Könige Ferdinand III. als Erzherzog mit anderen niederösterr. Stän-
den die Erbhuldigung. Von seinen Söhnen waren Georg Ehrenreich
und Adolph Qänther, wie oben angegeben ^ die Mitempfänger des
Freiherrndiploms. Beide erlangten in Folge ihres mütterlichen Erb-
rechts einige Rübersche Güter in Ungarn. lieber ihre Nachkommen-
schaft fehlen nähere Nachrichten.
Wi$$griU, in. 8. 97—102.
hiedheinii^ s. Aperger v. Friedheimb, Bd. I. S. 91.
Medhsiier ?. Snbealhai, auch Ritter. Galizischer Adels- und Rit-
terstaud. Adelsdiplom von 1794 für Anton Friedhuber, Salinen-Mark-
scheider und Ober -Amts -Assessor zu Wieliczka^ mit dem Prädicate :
V. Grubeuthal u. Ritterstandsdiplom für denselben, wegen 47jähriger
Dienstleistung, unter Beibehaltung des Prädicats :' v. Grubentbai. Der
Stamm hat fortgeblüht In neuester Zeit stand Michael F. v. G.' als
Lieutenant im k. k. 45. Infant.-Regiro.
MegerU ». Mühlfeldy 8. l!0 u. Ergiuii.-B. 8. 390.
Vriedfl f. rriedrlfhsberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1820 für Jobann Friedl, k. k. Capitain-Lieutenant, mit dem Prä-
dicate: V. Friedrichsberg. ])er Stamm hat fortgeblübt isk neuester
Zeit war Anton F. v. F. Hauptmann I. CI. im k. k. 9. Artill.-Begim.
— 358 —
und Joseph F. v. F., Artill. Officier, Oberlient. im k. k. 8. Greos-In-
fant-Reg.
MtfgrU 9. Müh^eld, Rr8inB.-B<l. 8. f90l
Medlaadi. Die Tochter des bekannten, 1788 verstorbenen kön.
preass. X^eneiralmajors Johann Sigismond v. Lestwitz, welcher fir
seine 1760 in der Schlacht bei Torgao bewiesene Tapferkeit sp&ter
das halbe Amt Friedland im Brandenbargischen erhalten hatte, ans
der Ehe mit Catharina Charlotte v. Treskow : Henriette Charlotte t.
I^estwitz, hatte sich mit einem Herrn t. Borcke Term&hlt, wurde aber
von demselben geschieden und nahm dann mit Königi. Genehmigung
nebst ihrer Tochter, Henriette Charlotte v. Borcke, von dem als jBrb-
tochter ihr zugefallenen Amte Friedland den Namen an. Die Tochter,
Henriette Charlotte v. Borcke, genannt Friedland, gest 1848, yer-
m&hlte sich mit dem 1834 verstorbenen Peter Grafen v. Itzenplitz,
k. preuss. Staatsrathe etc. und durch diese Vermählung ist das v.
Lestwitzsche Wappen: (Stamm Kowina: in Roth' zwischen einem sil-
bernen Kesselringe ein silbernes unten verlängertes u. spitz zugehen-
des Passionskreuz) als linke Hälfte in das Wappen der Gri^n ▼.
Itzenplitz gekommen.
Deutsch« Orafenh. i. Gegenwart, I. 6. 404—406. — FreiM. v. Ledebur, I. A. SM'ood t85.
Friedrich j Preiherreu (im blaueäi mit einer -silbern und jroth ge-
stückten Einfassung umgebenen Schilde ein silberner doppelt ge-
schweifter, mit einer goldenen Laubkrone gezierter Löwe mit ausge-
schlagener, goldner Zunge und ausgeschlagenen Krallen, über welchen
und aber die Schildesfläche sich ein rother Querbalken hinzieht).
Freiherrnstand des* Grossherzogtbums Hessen. Bestätigung des Frei-
herrnstandes vom 6. Aug. 1827 für Ferdinand August Friedrich, Sohn
des 1808 verstorbenen Prinzen Friedrich Georg August v. Bessen-
Darmstadt aus morganatischer Ehe mit Caroline Friederike Seitz, geb.
1768, verm. 1788 und gest. 1812, welchen der Vater wegen seiner
legitimen Abstammung seinen eigenen Namen: Friedrich beigelegt
hatte. Derselbe, geb. 1 800, grossh. hess. Kammerherr, war vermählt
mit Franzisca AnnaWerr, geb. 1804, gest. 1844, welche durch grossh.
hessisches Patent vom 14. März 1827 die Vorzüge des Adels erhalten
hatte. Aus dieser Ehe stammt eine einzige Tochter, Freiin Agnes,
geb. 1828, welche sich 1847 mit Arwied Freih. v. Witzleben a. d.
Hause Werben, herz, nassauischen Kammerjunker.und Oberliebtenant
a. D. irermählte.
Geneal. Taaehenbach (l«r freih. Hiuser, 1854. S. 146 uod 147 and 1857, 8. 701. — •. J7tf/-
ner. hessischer Adel, tab. 9 und 8. 9. — Illustrirte deutsche Adelsrolle, I. Tab. 9. Nr. 8 a.
9. 74 und 75.
Medrieh^ Edle. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von 1770
für Joseph Franz Friedrich, k. k. Hof- u. Landbauschreiber, mit dem
Prädicate : Edler v.
MegerU v. Mühl/eld, 8. 186.
Medrich ? . Adcisfeld. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
1773 für Philipp Friedrich, k. k. Salz- und Obermauthamts-Contro-
lenr zu Zeng, mit dem Prädicate : v. Adelsfeld.
MtgerU 9. Mühlftld^ 8. 186.
— 359 —
Meirick ?. Meilrichadial, Mtter (in Gold ein sc^brägrecht'er, mit
drei unter einander stehenden, sechsstrahligen, goldenen Sternen be-
legter, blaner Balken). Erblftnd.-Österr. Ritterstand« Diplom vom
3. Juni (4. Sept.) 1812 far Ignaz Aioys Friedrich, Herr des Gtttes
Ubrritz in Mähren, wegen Verbreitung der Landescaltar a. der Vieh-
nicht and als Oeschäftsleiter der damaligen Steuerregolirang, mit deai
Prftdicate : y. Friedriclisthal.
Mtg^rie 9. Mühlfeld, S. 111. — Knttchkt, IV. 8. 133.
ffriedrich v, Schwerenkaiipf^ Kdle. Erbl&nd.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1820 ffir Joseph Friedrich, k. k. Premier-Rittmeister bei
Marquis Sommariva- Kürass. , mit dem Pr&dicate: v. SchwerenkampL
Derselbe war 1856 Oberstlieutenant im Invalidenhause zu Tyrnan in
Ungarn.
' Megerle «. Mühlftld, S. 186.
Priedrich v.StrtiafeM. Erbl&ndisch-österr. Adelsstand, mit dem
Prftdicate: v. Stromfeld. Von den Sprossen des Stammes standen in
neuester Zeit in der k. k. Armee : Fmanuel Friedrich v. Stromfeld,
Ober-Kriegs-Commissar IL Classe u. ökonomischer Referent bei dem
Landes - General» Commaudo zu Lemberg; Joseph F. v. St., Oberst-
lieutenant im 8. Dragoner -Regimente nnd Franz F. v. St., Major im
12. Infant.-Regim.
MillUir-Sebematisni., neuest« Jahrgg.
Medrichs (in Blau ein vorwärts gekehrter, silberner, von sechs
goldenen Sternen umgebener OchsenkopO- Ein zu dem Adel im Kgr.
Preussen gehörendes Adelsgeschlecht , aus welchem mehrere Spros-
sen in der k. preuss. Armee dienten.* Carl v. F. war 1835 Premier;
Lieutenant im 34. Infant. -Reg. u. 1852 stand im 2. Artill.-Regiment
' ein V. F. als Premierlieutenant u. ein Anderer als Seconde-Lieut. im
1 8. Landwehr- Regimente.
F^eiktrr v. Udebur, I. 8. 235 u. IIL 8. 2S&.
MedrMsbcrg^s.Friedl v. Friedrichsberg, S. 357.
fricmar, Vrlemar. Altes, thüringisches AdelsgeschJecht aus dem
gleichnamigen, drei Stunden von Gotha gelegenen Stammsitze, wel-
ches von 1313 bis 1397 vorkommt.
Schannat^ 8. 90. — Brückner, Beschreibung des Kirchen- und SehulensUaU im Hentog-
thsme Gotha, II. *i. St. 8. 7. 19 nnd 20., 5. 8t. 8. 27 a. 6. 8t. S; 12. — 2«dt€r, IX. S. 2132.
FriemeL Schlesiscbus Adelsgeschlecht, welches 170Q und noch
1722 Kurzwitz im Oelsischen, R&ndchen im Guhrauschen u. Tschun-
kawe im Militschen 1720 und letzteres Gut noch 1731 besass u. aus
welchem Sprossen in Civil- und Militairdiensten standen. Noch 1750
waren drei Gebrüder v. F. Officiere in der k. preuss. Armee und als
1775 Johanna Friederike v. Friemel starb, stand ein Bruder dersel-
ben als Lieutenant im k. preuss. Infant.-Regim. v. Sass. — Später ist
der Stamm erloschen.
Sinapiut, II. S. 629. - Zedier, IX. 8. 2111. — Freiherr 9. Ledebmr, L S. 233.
friemersderf^ Frimersderf, genannt Ntsfcld (in Silber ein schwar-
zer Querbalken, begleitet von dref, 2 und 1, schwarzen Muscheln)
— 360 —
Altes, tiiederrlieiüisohes Adelsgeechlecbt, dem ähnlichen Wappen und
nameutlicb dem Helmschmucke nach: Kopf und Hals eines silbernen
Schwanes , wohl eines Stammes mit den v. Metternich. Bas gleich-
namige Stammhaus im Landkreise Cölu hatte zwei Höfe u. Pütxfeld,
welches den Beinamen des Gescblechfs gab, ist ein Dorf in der Nähe
von Adenau. Das fieschlecbt war schon 1604 mit Scbmidtheim im
jetzigen Kr, Gemünd begliteit, hatte 1521 Kesseling und Lind im Kr.
Adenau iune, erwarb dann noch andere Gfiter, sass 1744 noch zu
Calenberg im Kr. Düren, so wie 1751 zu Kirspenich im Kr. Rhein-
bach und ist dann in *ier zweiten Hitlfte des 18. Jahrb. erloschen.
Roben», nictlerrln'iin*- her Adel, U. S. a4'i. — N. Fr, A.-L, IL ft, U»7. — ^rt*»», K H,
105 und II. S. 44 und 'Jii. — ttMktrr v. LfdHur, L ». m^V.
Friemeritheiiti, Frlcmersiin (Schild quergetheilt: oben in Gold ein
rotber Lowe und unten in Blau drei silberne Rosen)» Altes, rhein-
ländisches /idelsgescblecht aus dem gleichnamigen Stammliause im
jetzigen Kr* Crefeld^ welches der Familie schon 1297 zustand» Die-
selbe sass auf diesem Sitze noch 1340 und hatte 1351 Lauerfrost im
Kr. Rheinberg inne. — Der Stamm blühte bis in die zweite Hälfte
des 17, Jahrb. fort, in welcher derselbe erlosch.
I'rie!!, I^rie«s, auch RlUer, Freiherren u. Iirafeu. Erbländ. -dsterr.*
und Reichs ~ Hitter-Freiherrn- und Grafenstand. — Krblünd»-österr.
Ritterstandsdiplom von 1 752 tür Johann Friess, k. k. Commerzien-
rath und Xiederlwgs-Verwandten in Wien, wegen Errichtung von Fa-
briken und geleisteter fj!eld-Änticipationen ; Reichsritterstandsdiplom
von 1757 far denselben, mit dem Prädicate: Edler v,; Erbland-österr,
Freiherrnstands-Diplom von 1763 aus Allerliüchst eigener Bewegung
für denselben, wegen guten Herkommens, im niederländischen Kriege
geleisteter, nützlicher Dienste, zur Anlegung von Fabriken verwen-
deter, betrachtlicher Summen und gemachter Geld-Anticipaiionen
für den Staat, besonders aber wegen, ohne Znthat der Finanzen, be-
wirkter Versorgung des nach der Äction bei Frunkfurt a. d. Oder
durch Polen, unter Comniando des General -Feldzeugmeisters Freih.
V. Laudon, zurück marschirten Ärmcecorps mit Ocld und Lebensmit-
teln» so wie iiuch wegen geführter Direction des Bergwerks-Producten-
Verschleisses; Reichsfreiherrn- Diplom von 1782 für denselben, (so
giebt Megerle v. Mühlfeld an, während Wissgrill das Reichsfreiberm-
stands- Diplom vom 15. Dec» 1762 dalirt) u. Reichsgrafendiplom von
17B3 für denselben als k. k. Ilofrath. Nächstdemi Erbland. -Österr,
Ritterstandsdiplom vom 31. Jan. 1775 für Philipp Jacob v. Fries,
Senior des geistlichen Ministeriums zu Mühlhausen, mit dem Prädi-
cate: Edler v. und Reichsfreiherrnstandsdiplom von 1791 für Philipp
Jacob Edlen und Reichsritter v, Fries. — Die Genannten gehörten m
einem alten Patrizier-Geschlechte der früher mit der Schweizer Eid-
genossenschaft im Bunde gestandenen Stadt Mühlhausen imSundgaue
und die Familie wurde 1792 unter die neuen niederösterr. Herren-
Standsgeschlechter aufgenommen. Johann Jacob v* Fries, gest. 1757,
Zunftmeister und Mitglied des inneren Raths zu Mühlhausen (Wiss-
grill legt schon demselben das adelige Prädicat bei, doch giebt Me-
_ V
II
geile V. Mtihlfeld, S. 186 ürst ein Adelsdipbm seines Sohnes Johann
von 1758 an, docb ist letztere Jalirefzahl jedenfalls ein Druckfeblßr
qiid moss 1750 oder 1751 lieissen) war m\* Catharina Bregenzer ver*
mahlt, aus welcher Ehe zwei Söhne, Philijip Jacob u. Johann, «»taininten,
welche das Geschlecht in zwei Linien fortselzlen. Philipp Jacob Reichs-
ritter v. F., s, oben, starb 1784 und binterliess ans der Ehe mit Re-
gina V. Kngelmann, neben zwei Töchtern, einen gleichnamigen Sohn,
welcher, s. obei), den Keicbsfreiherriistfind erlangte u, die privilegirte
Kattünfabrik zu Kettenhof bei Sehwechnt libernommen hatte. Der-
selbe war mit Anna Maria Schwarz vermöhlt n. aus dieser Ehe ent-
sprossten die Söhne Johann Jacob, Johann Michael u. Johanii fieorg.
— Der Stifter der zweiten Linie, Johann, gest. 1785, wnrde, s. oben,
Ritter, Ireiherr nnd Grai Der^^elbe, H**rr der im fräniiischen reichs-
freien Rittercnnton Jiltmühl gelegenen Herrschaften Dennenlohe wnd
Ober-Scbwanningen. so wie der Herrschaft Fösslnu in Nieder-Oester-
reich, k. k, Hofralh, Bankier und GrosshäDdler in Wien etc., um das
Erzhaus Oesterreich und den Staat, s. oben die Anpabe der Diplome,
hoch verdient, hatte sich 1764 mit Anna d'Eschcrny (aus einem alten,
aus dem Herzogtbume Chablais tu die Schweiz gekommenen Adelsge*
schlechte) vermfthllT aus welcher P^he bei seinem Tode zwei Töchter,
die Grf. Vicioria Agnes und Sophia, mid zwei Söhne, die Grafen Jo-
seph Johann und Morilz lebten- Grf. Victoria Agues TermShlte sich
1788 mit Johann Adolph Grafen v. Schönfeld, kursftchs^ Kammerh.,
Geh.-Ratbe und a. o. Gesandten und bevoHmu Minister am k. k- Hofe
und Grf Sophia 17P4 mit Heinrich Wilhelm Grafen v» Haugwitz auf
Namiest, k, k. Komm, praf Joseph Johann, Herr der Herrschafteo
Denuenlobe, Oher-Schwanningen und Fösslau, starb schon 1788 un-
vermählt im 23. Lebensjahre, Graf Moritz aber, der Erbe der ge-
nannten Herrschaften, gest. 1825, bekannt als grosser Kunstfreund,
vermählte sich 1800 mit Maria Theresia Josepha Prinzessin zuHohen-
lohe-Waldenburg-Schilfingsfilrst. Aus dieser Ehe entspross Graf Mo-
ritz (IL) geb. 1604, Herr der Herrschaft Yöslnu in Niederösterreich,
k. k. Hotschaftsrath etc., verm. 1836 mit Florentine Freiin v; Pa-
reira-Arnstein , aus welcher Ehe, nebeii einer Tochter, Grf. Emma,
verm. 1856 mit Maximilian Freih. v. Handel, k. k. Gesandten am k.
württemb. Hofe, zwei Söhne stammen, die Grafen Ludwig, geb. 1839
und August, gest. 1S4L — Der Bruder des Grafen Moritz (IL) ist
Graf Victor, geh, 1812, k. k. Major, verm. mit Mathilde v. Strasser,
aaa welcher Ehe vier Töchter entsproasten und die vier Schwestern
dieser Gebrüder sind: Grf. Theresia, geb. 1806; Grf, Adelheid, geb.
1810, verm, 1835 mit Anton Freih. v. Walterskirchen zu Wolfsthnl,
k. k. Kämm, und Rittm. in d. A.; Grf. Ida, geb. 1811, vermählt 1829
mit Georg Freih. w Walterskirchen zu Wolfsthal , Herr auf Wolfs.
thal, k. k. KÄmmercr, Geh-Rath h. Hofrath u, Grf Thecla, geb. 181 3,
verm. 1838 mit Johann Nepomuk v. Körver k. k. Obersten etc.
llt find im Motl tr,riEi»ni.n4 8. ä7. — rH«ntirti(> Hrafoith. d, Of^^mm^L S. Mi und ?45,' —
Genial. T»«((fh*t»ilnub d^r arrnfl llftnter. HAU. 8, S^l utitl 2^'i t»r*»| hhittr» Handibiich tu d«i«-
«ethcn, 8. 77«. - ^uy[y\, nu »k'bm, W,-B. : Gt. v. F.
— 362 —
lfrie§ei, VrellierreB Md lirafeii. Keicbsfreifaerrn- o. Gräfenstand.
FMiberrnj^iplom vom 15. Aag. 1653 für Heinrich v. Friesen, Herrn
aaf Rötlia etc. and für die Söhne desselben, Heinrich (II.) und Carl
und Grafendiplom von 1702 für Julius Heinrich Freiherrn v. Friesen,
k. k. General -Foldzeugmeister, Commandanten zu Landau etc. —
Altes, unter dem Namen Friese oder Friess schon nach Anfange des
13. Jahrb. in der Schweiz bekanntes und um Basel begütertes Adels-
gescblecbt, aus welchem mehrere Sprossen za Ende des 13. oder im
Anfange des 14. Jahrh. die Schweiz verliessen, sich nach Ober-Sach-
sen wendeten und sich wohl zunächst auf dem Lehengute Kauern bei
Ronneburg (Herzogth. Sachsen- Altenburg) niederliessen, doch ist die
älteste Urkunde über den Besitz dieses Gutes erst von 1488, in wel-
chem Jahre Kurfürst Friedrich III. zu Sachseji und Johannes Herzog
zu Sachsen einen Carl v. Friesen mit Kauern belehnten. Eine ftltere
Urkunde ist ein im k. sächs. Staatsarchive befindlicher Lehenbrief
vom Markgrafen Friedrich dem Streitbaren zu Meissen. durch wel-
chen Heinrich v. Friesen 1409 mit dem Gute Köttwitz bei Dohna be-
lehnt wurde. — Das Gut Kauern stand der Familie einige Jahrhaur
derte zu und wird als Stammsitz angenommen, aus welchem mehrere
Linien, welche im Laufe der Zeit wieder ausstarben, hervorgingen.
Carl V. Friesen kaufte 1592 von den Pfiugk's das Rittergut Röthamit
dem daza gtehörigen Städtchen, den Vorwerken zH Podschütz und Es-
penhein und den Dörfern Thecka, Goschwitz, Grossgötschau und Es-
penhain und wurde der nächste Stammvater der Linien, von welchen
dfe noch blühenden ^wei Hauptzweige des Geschlechts stammen. Der
Sohn desselben, Heinrich, geb% 1578^ brachte, s. oben, mit seinen
Söhnen, Heinrich (IL), gest. 1689 und Carf (IL), gest, 1686, den
Freiherrustand in die Familie. Vom Freiherm Heinrich (IL) stiimmte
Freiherr Julius Heinrich, welcher, s. oben, in den Reichsgrafenstatid
versetzt wurde. Letzterer, gest. 1706 alsk. k. General-Feldmarschali,
bekannt durch die 1 703 erfolgte tapfere Yertheidignng der Festung Lan-
dau u. durch die 1705 ermöglichte Einnahme der Festung Drusenheim
von den Franzosen, war mit einer Marquise deMontbrun vermählt, aas
welcher Ehe Graf Heinrich Friedrich entspross. Derselbe, k. poln. u.
kursächs. Geh. Cabinets- Minister, Generallfeutenant, Gouverneur zu
Dresden etc., vermählte sich 1725 mit Angusta Constantia Grf. v.
Cosel, welche ihm die Herrschaft Königsbrück in der Gber-Laasitz
zubrachte. Von seinen beiden Söhnen, von welchen der eine jatag
starb, schloss Graf August Heinrich, Standesherr zu Königsbrück ü.
k. franz. Marechall de Camp, 29. März 175'5 zu Paris die gräfliche
Linie. — Freiherr Carl (IL) s. oben, kursächs. Gish.-Rath und Consi-
storial-JPrftsident, Herr auf.Rötha, Cotta bei Pirna etc., war mit
Justine 'Sophie v. Rabe vermählt, stellte 1668 das im 30jährigen
Kriege verwüstete Schloss Rötha in jetziger Gestalt wieder her und
erwarb zu demselben den bei Borna gelegenen , die Abtei genannten
Wald. Der Enkel desselben, Freiherr Christian August, gest. 1737,
kursächs. Generallieutenant, verm. mit Maria Charlotte v. Meisebug,
hatte von «ein^m Grossvater das Gut Cotta geerbt, da sein gleichna-
I
#r
— 363 —
miger Vater sclmn 1681 gestorben war; venniiigte mit dieseni Besitze
1717 nach dem oLiie NacbkfjTiiTiien erfolgten Tode seines Oheims, des
kursächs. Geh. Canzlers Otto Heinrich Freiherr v. F., den Besitz von
Rötha mit Zubehcir. nachdem er schon vorh^^r, 1703, von seinem
Schwager Arndt Adrian w Stamm er das Amt Rammelhtirg im Manns-
feldschen erkauft hatte und gab mit seiin?m O'ieim,, Otto Heinrich
Freih. v. F. und seiner Tante, Henriette FTcifran v. Gersdorf den
Hauptanlass zur Gründung des freiadeligen Magdaleneu -Stifts in AI-
tenburg, in welchem anch die Familie mehrere Stiftsdamea- und Er-
ziebung<5stellen zu besetzen hat. Die Söhne des Freiherrn Chnstian
August theilten sich in die Güter Cotta and Rötha, behielten aber
Rammelburg gemeinschafilich u, stifteten die beiden noch blühenden
Hauptlinien des Sfammes. Die ältere, ehemals cotttiisehe Hauptlinie
begann Freiherr Carl August, gest 1T51 ^ älterer Sohn des Frei-
herrn Christian Angust — kursächs. *!tl>erstlicutenant, Herr auf Cotta
und Mitbesitzer des Amtes Rammelburg, vermählt mit Caroline Wil-
helmine v. Wangen heim, aus welcher Ehe Freiherr Carl August (IIJ
geK 1747, entspross. Letzterer vermählte sich mit einer v.Marschall,
aus w^elcher Khe zwei Söhne stammten, Freiherr Heinrich Adolph,
gest. 1844, verm. mit Henriette Charlotte Luise v. Seidewilz, gest,
1846 und Freiherr Georg Maximilian, gest. 1845, verm. in zweiter
Ehe mit Johanna Anna Sernau, welche Reide die ältere HauptÜnie
in zwei Äeste, einen älteren und jüBgereu, schieden. Haupt des älte-
ren Astes ist Freiherr Richard, geb, 1808 — Sohn des Freiherrn
Heinrich Adolph — k. sächs. Staatsminister, Minister der Finanzen
etc. Die drei Brüder desselben, neben zwei Schwestern, sind Freih.
Julius, geb. ISIO, k. sächs. Ober- Arpellations- Oerichtsrath ; Freih.
Fidwin, gek 1811, k sächs. Major verm. mit Adelaide v. Taunhof,
geb. 1810, aus welcher Ehe eine Tochter und ein Sohn, Heinrich
Adolph, geb. 1847, stammt — and Freiherr Luitbert, geh, 1816, k.
Sachs, Hauptmann, verm. mit Caeciüe Wilhelmiue Sahrer, v. Sahr,
geb. 1825, aus welcher Ehe üwei Söhne, Heinrich, geb. 1847 und
Alexander, geh, 1849, entsprossten — Haupt des jüngeren Astes ist:
Freiherr Gustav Adtilph, geb. 1817 -- Sohn des Freiherrn Georg
Maximilian, s. oben. — Die vier F^rtlder des Freiberru Gustav Adolph
sind, neben zwei Schwestern; Freih. Carl Oscar, geb. 1821, vermählt
mit Anna Clara Demisch, geb. 1826, aus welcher Fhe ein Sohn, Oscar
Maximilian, geb. 1852, stammt; Freih. Maximilian Bernhard, geh,
1825, Rittergutsbesitzer, k. preuss^ Lieut, im ILLandwehr-Husaren-
Reg. etc., verm. mit Caroline Freiin v. Bodelschwingh -Plettenberg,
gest. 1858, aus welcher Ehe drei Söhne entsprossten: Gisbert, geb.
1855, Max, geb. 1856 u. Carl, geb. 1858; — Freih. Clemens Arthur,
geb. 1827, k. preuss. Premierlieutenant und Freih. Kurt Ewald, geh.
1832, k. k. Lieutenant. — Die jüngere, oder röthaische Hauptünie
stiftete Freih. Johann Friedrich Ernst , gest. 1768 — jüngerer Sohn
des obengenannten Freiherrn Christian August — Herr auf Kötha o.
Mitbesitzer von Rammelburg, verm. mit Christine Jacobine Orf. von
Werthern. Aus dieser Ehe entspross Freih. Johann Georg Friedrich,
-r-. 364 —
gegt 1824 y k. Sachs. Ober-Kammerherr, Herr auf Rötba mit Bom-
bols etc. Derselbe kaafte von seiDem Vetter die andere Hftlfte des
Amtes Rammelburg, so wie von einem v. Schöofelfl das Rittergut
Trachenaa u. war in erster £be mit Johanne Friederike v. Krosigk,
gest. 1781 and in zweiter mit Jnlie Caroline Grf v. d. Schalenbnrg a.
d. Hanse Wolfsbnrg, gest 1803, vermählt. Ans dieser zweiten Ehe
stammt das jetzige Haupt der jttngeren Hauptlinie: Freiherr Fried-
rich, geb. 1796, Besitzer von Rötba mit PodschOtz, Geschwitz, Gross-
PetscÜau £speBheim u. der Abtei bei Borna, so wie <Ie& Gutes Trache-
naa mit TreppÄidorf , k. sächs. Kammerh. u. Geh. Finanzrath, Dom-
herr zu Naumburg etc., verm. in erster Ehe mit Augusta Grf. v. !^in-
aiedeln, geb. 180& (gesch.) u in zweiter mit Mathilde Grf. v. Kanitz,
geb. 1821. -r- Die beiden Brüder des Freiberrn Friedrich sind, neben
vier Schwestern: Freib. Ernst, geb. 1800, Besitzer des Amtes Ram-
melburg mit Hayda und Hilkenschwenda, k. preuss. Kammerherr etc.,
vermählt in erster Ehe mit Clara. Grf. v. d. Schulen bürg- Wolf sburg,
gest. 1852 und in zweiter 1854 mit Caroline Freiin v. und zu Gilsa,
geb. 1833 und Freiherr Hermann, geb. 1802, k. säch.s. Kammerberr,
verm. mit Camilla Freiin v. Brandenstein aus d. Hause Wttstenstein,
geb. 1806, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, vier Söhne stam-
men: die Freiherren .««Heinrich, geb. 1831, k. sächs. Lieutenant; Jo-
hannes, geh: 1832, k. k. Lieuten. in d. A., Ernst, gfeb. 1836 u. Carl,
geb. 1847. Von diesen Söhnen hat Freih. Jobannes, durch Legat des
1842 verstorbenen k. sächs. General-Lieutenants v. Leysser, Besitzer
des Fideicommiss- und Majorats-Gutes Friedrichsthal bei Berg-Giess-
habel, mit Königl. Bestätigung vom 19. Mai 1843 mit seinem ange-
stammten Namen und Wappen den Namen und das Wappen der v.
Leysser vereinigt und schreibt sich demnach Freiherr v. Friesen, ge-
nannt V. Leisser.
H. Wühelmit Friesbcber Stamm in einer HocbieittfpTcdigt, Luipxig, 1651 und desselben
Colum sttfllatum Frisiacum. Lips. 1659. — Knauth, 8. 506 u. 507. — Vol. König, I. 8. 393—
41ft. - Gauhe, I. 8. 564—568 and U. 8. 303- ß07. — N. Oeneal. Handb. 1777. 8. 206 and '
1778. 8. 206. — V. Uechtritt, Diploip. Nacbrlchteu, I. 8. 67—71. — Jacobi , 1800, IL 8. 719.
— M^erle'v. Mühlfeld, Ergina.-Bd. 8. 14. — N. Pr. A.-L. II. 8. 197. — Oeneal. Taschenb.
d. freib. H&aser, 1851. 8. 124-129 u. 1859. 8. 203-206. — Freih. t. Ledebur, I. 8. 235 und
III. 8. 255. — Siebmacher, I. 149: die t^ricsen, Thäringisch. — Tyrof, L 82. — W.-B. d.
8&chi«. Staat. I. 53 : Freih. ▼. F. und IX. 9: Freib. v. Friesen-LeTser. — v. Brieten und L.
Bergmann, W.-B. des Johannit. Ordens, Lief. 1. Tab. 3. — 9. Hefner, säcbs. Adel, T§b. 8
und 9 bnd 8. 9 und 10, und preuss. Adel, Tab. 52 und 8. 43. " •
Vrfesenderf^ s. Cronenwerth , Frelherrei^ Bd. IL S.
Mesenderf, Preyseid^rp. Altes, westphälisches Adelsgescblecht,
welches in der Grafschaft Mark schon 1419 Camen besass, zu dieser
Besitzung später andere Gttter erwarb tind im 17. Jahrb. auch im
Hannoverschen und in Liefland begütert ^urde. In der Grafschaft
Mark stand dem Geschlechte noch 1711 Heringhoff in Camen, 1-719
Opherdicke und 1720 Rotten zu. Später ist der Stamm ausgegangen.
— Hermann Heinrich v. F. auf Opherdicke, gest. 1670, hatte 6 Söhne
hinterlassen. Zu diesem Stamme gehörte auch Johann Friedrich v.
Friesendorf, Herr auf Herdicke u. Kyrupp, welcher den schwedischen
Freiherrnstand unter dem Namen: v. Cronenwerth, s. den betreffen-
den Artikel Bd. ü. 8. 366 erhalten hatte;
fi. Vr. A,-L, V. 8. J66. — Freih, ». ledtbur, 1. 8. 235.
— 365 —
PrieseAkaaMBi auch liräfin. Reicbsgrafenstand. Diplom vom
14. März 1752 für Philippine Elisabeth. v. Frieseohaoseo. Dieselbe,
Tochter des kurpfälzischen Ober -Stallmeisters Philipp Sigismnnd v.
Triesenhaosen, hatte sich 1712 mit Friedrich Ernst Grafen v.Schaam-
bnrg-Lippe-Alverdissen vermählt und starb ^. August 1764. — West-
phälisches Adelsgeschlecht, namentlich im Lippeschen begOtert, wel-
ches bereits 1600 Ober- und Nieder-Maspe und Nieder-Qelle u. 1662
Steinheim besass. Der Stamm breitete sich aus den Häusern Maspe
und Belle weiter aus, war im 18^ Jahrhunderte auch mit Amorkamp,
Scbmeckhausen und Aorn begütert u. hatte letzteres Gut noch 1790
inne. r-^ Carl Wilhelm v. Friesenhausen, grossbritanÄ. General starb
1784. — Weitere Nachrichten über den Stamm fehlen.
Oauhe, I, S. 568 « am Schlüge des Artikels : Friesen. — ZtHttr, IX. S. 8182. — N. Qt-
BMl. Handb. 177^. Nachtr. II. 8. 9. — Jacobi, 1800. II. 8. 108 : Or. an der Lippe.- AWerdts-
Ms. " N. Pr. A..L. V. 8. 166. - »«/A. p. Ledebur, I. 8. 28A. — Suppi. au Siebm. W.-B.
Messhaner. Altes, bayerisches Adelsgeschlecht aus Friesheim
unweit Stadt am Hof u. Regensburg. Georg F. war 1442 fflrstl:>Zöll-
ner zu Oetting am Inn und Ulrich F. schrieb sich 1482 : v. Euchen-
dorf. — Adam und Melchior F. zu Siebenbirten erhielten in Nieder-
Oestejrreich 1508 einige landesfürstl. Lehenstflcke und Gülten und
Wolfgang F., Herr zu Eberstorf, Oberst-Kämm. in Oesterreich, 1512
Terscbieden'e Eberstorfische Lehen. Spätere Glieder des Stammes
kommen in Nieder-Oesterreich nicht mehr vor u. auch in Bayern ging
' der Stamm aus.
Wifful Bundy III. 8. 316. — WUsffrill, III. 8. 105. ~ Monum. boic. IV. 8. 100.
• Mnent) Crafen. Erbländisch - österr. Grafenstand. Diplom vom
27« Aug. 1828 für Johann Philipp, nach anderen Angaben Johann
Maria Freiherrn v. Frimont, k. k. General der CavaUerie und Hof-
Kriegs -Baths- Präsidenten etc., mit einer Dotation von sechs Ort-
schaften im Biharer Comitate in Ungarn, deren Hauptgut: Palota,
eine Stunde von Gross- Wardein liegt. — Altes,. lothringenschesAdels-
gescblecht» aus welchem in der ersten Hälfte des 18. Jahrh; Spros-
sen nach Oesterreich kamen. Der alte Adel des Stammes wurde
durch Diplom von 1766 tür Peter Franz v. F., k. k. Oberst- Lieute-
nant bei #em Wurmserschen Corps, unter Verleihung des Reichs-
Adelsstandes, bestätigt und den Grafenstaud brachte, wie angegeben,
Johann Philipp v. F. in die Familie. Derselbe, gest. 1881, — ein
8obn des Dominique de F. , welcher als Major im Regimente Rou-
grave die k. französ. Kriegsdienste verlassen und 1766 als Gouver-
near der Intendanz zu Finstringen in Deutsch -Lothringen gestorben
war — hatte 1808 den erbländ.-österr. Freihermstand für das ganze
Geschlecht erhalten, war auch 30. Nov. 1821 von dem Könige beider
Sicilien Ferdinand I. zum neapolitanischen Fürsten v. Antrodoco er-
nannt worden. Aus seiner Ehe mit Catharina Mitterbacher v. Mit-
temburg entspross Adalbert Graf Frimont v. Palota, Fürst v. Antro-
doco, geb. 1817. Die Schwester desselben, Grf. Theodore, geb.1812,
vermählte sich 1834 mit Andreas Lanyay v. Nagy-L6nya uImI V4sa-
ros-Nam6ny, k. k. Kämm, und Rittm. in der A. — Von dem Bruder
des Grafen Johann, dem Freiherrn Maria Thomas Yilalis, stammte
— 366 —
4>eter Freiherr v. Frimont, geb. 1798, k. k. Rittm. io der A., verm.
mit Caroline Grf. Gyulai.
M«g0rl4 9. Mühlfeld, Brg&in..B. S. 57 und 8. »90. — v. Sehon/eld, I. 8. 144. — Jahrb.
d. deutsch. Adels« 1848. 8. 305. — .Oei'erreiehiarhM MiiiUir-CouTeraatioDs-LexIcoa . II. ».
550—55». — D«atoche GrafeMb&iiser d. G«genw. III. S. 129 u. 130. — GeneaT. Taschenbucli
d. griH. Häus«r,U859. 8. 2M u. bist. Handb. su demaelben, 8. 927.
f^isck Adelsstand d^s Kgr. Bayerit Diplom vom 31. Aug. 1819
fnr Dietrich Michael Frisch, grossh. meklenb. schwer. Lehen - Vasall
and Geh. Domainenrath.
9. Lang, Supplem. 8. 99. - Freih. 9. Ledebur, I. 8. 236. -- W.-B. d. Kgr. Bayern, V.
46. - Mfkleub. W.-B. Tab. 16. J^. 59 u. S. 21. - 9.. He/mer, bayer. Adel, Tab. 81 u. 8. 47
u. mekkiib. Adel, 8^ 8.
rrisehdalAj, MschUtiky ?. I^seiliajii^ Iftter. Böhmischer Rit-
ter$tand. Diplom \ou 1732 für Daniel Andreas Frischdatzky, mit
dem Prädicate: v. Rosenhayü. — Der Diplomsempfänger starb 1740.
Befne Wittwe, Beata v. Rousitz und Helm, besass das Gut Tollna im
Kr. Lnblinitz.
M9gerl€ 9. MühlUld, ErgiMs.-Bd^8. 141. — N. Pr. A.-L. V. 8. 166. — Freih, 9. Ude-
bur, I. 8. 236 und fll. S. 255.
Mscheisen f. EichenwaM. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1852 fttr Carl Frischeisen, k. k. Obersten, mit dem Pr&dicate: v.
Eichenwald. Derselbe wurde später anter den anangestelHen- k. k.
GeneraHbajors genannt.
Angab. AUg. Zeit. 1852.
MsckManii v.'fihrencNii, Utter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
von 1717 für Franz Fri^chroann, Gutsbesitzer in Böhmen, mit dem
Prädicate: v. Ehrencron.
Megerle 9. Muhlfeld, ErgSns.-Bd. 8. 141. •
Misch (Schild der Länge nach gethcilt: rechts in Silber ein gol-
dener Halbmond und links in Roth eine schwarze Kneifzange). Böh-
mischer Adelsstand. Üiplom nach Angabe Einiger vom 11. Apr. 1665
für Johann Fritsch, doch ünden sich Qber dieses Diplom auch andere
Angaben, s. den Artikel Fritsche. So viel *bek|innt , ist der Mauns-
stamm 16. Febr. 1713 mit George v. F., Herrn auf Dobergast and
Nicklasdorf im Strehlenschen , erloschen. Durch Yermählang der
beiden Töchter desselben kam Dobergast an Sylvias y. Engelhard u.
Nicklasdorf an Friedrich v. Wentzki.
Hen€l\ Sileosigr., 8. 765. — Sinapitu, II. 8. 630. — Zedier, IX. 8. 2144. - N. Pr. A.-L.
11. 8. 197 u. 198. — Freih. 9, Ledeöur, I. 8. 236. — aiebmacher, V. 78.
JMiMAf apch f^elhfmi nd Unttu (Stamm wappen : In Schwarz
ein bis an den oberen Rand des Schildes reichender, silberner Spar-
ren, Welcher oben rechts und links und unten in der Mitte von einem
sechsstrahligen, goldenen Sterne begleitet ist. Freiherrl. u. gräfliches
Wappen : Schild geviert, mit das Stammwappen enthaltendem Mittel-
schilde. 1 und 4 durch eine aufsteigende Spitze in drei Felder ge-
theilt : rechts in Gold eine rothe , links in Roth eine goldene Rose u.
unten in Blau eine goldene Lilie; 2 und 3 in Silber ein die Sachsen .
einwärtskehrender, schwarzer AdlersflOgel). Reichs- Adels- Freiherrn-
und Grafenstand. Adelsdiplom vom 3. März 1730 fQr Thomas Fritsch,
kursäichs. Regierungsrath und Dtrector des Münzcabinets (nach An-
deren : kursächs. Hof- und Justitienrath und Geh. Referendar) ; Frei-
— 367 —
herrndiplom vom 3. Jani 1742 fOr denselben als wirkl. Reicbsbofrath
nnd Grafendiplom im karsäcbs. Reichsvicariate Vom 13. Sept. 1790
für den jflugeren Sohn desselben, Carl Abrabam Freih. v. F. , Herrn
aof Zscbochau and Maatitz. Der Adel der Familie warde in Karsach-
sen 18. Apr. 1732 nnd der Freiherrnsland 25. Jan. 1743 amtlich^be-
kannt gemacht. — Thomas Freiherr v. F. stammte aud einer ober-
pfälzischen Familie, wurde später kursächs. Geh.-Rath und Minister
und ist besonders durch seine grosse Thätigkeit fflr Kursachsen und
als Abgesandter zu dem Hubertsburger Friedensschlüsse auf das
Rühmlichste bekannt geworden. Derselbe hatte die meissenschen
Mannslehne Seerhausen, Zscbochau und Mautitz inne, hatte sich 1728
mit Johanna Sophia v. Winkler vermählt und starb 1775. Die beiden
Söhne aus dieser Ehe, die Freiherren Jacob Friedrich u. Carl Abra-
ham, stifteten zwei Linien, die ältere, welche im Fr^iherrustande fort-
geblüht hat und die jüngere, gräfliche. Der Gründer der Letzteren,
Freiherr Carl Abraham, erhielt, s. oben, den Grafenstand. DerselbCi
gest. 1812, war mit Charlotte Freiin v. Gartenberg -Sadogarska ver-
mählt und sein Enkel, Graf Gustav, geb. 1817 — Sohn des Grafen*
August aus der Ehe -mit Constantia v. Kiesewetter, -7- starb schon
1827, worauf Zscbochau und. Mautitz an die ältere, freiherrl. Linie
gelangten. Die letztere Linie stiftete, wie angegeben, Freih. Jacob
Friedrich, gest. 1814, Herr auf Seerhausen etc., herz, sachsen-weim.
Geh.-Rath, verm. mit Johannsi Sophia v. Häseler, gest' 1836. Aus
dieser Ehe stammte Freih. CarlWilhelm, gest. 1851, Herr auf Se^
hausen, Goddula und Zscbochau, grjossh. sachsen-weim^w. Geb.-i
Kammerherr, Staätsminister, Ordenscanzier etc., verm. mit Heni ief
Freiin Wolffskeel v. Reichenberg, geb. 1776. — Haupt der FaiuHie
ist jetzt der ältere Sohn aus dieser Ehe: Freiherr Carl, geb. Id04,
Herr auf Seerhausen, grossh. und herz, sächs. Geh.-Rath u.'bevollm.
Gesandter am deutschen Bundestage , verm. mit Caroline Freiin v.
Ziegesar, gest. 1842, aus welcher Ehe,. neben drei Töchtern, von
welchen die ältere. Freiin Ida, geb. 1833, sich 1856 mit Georg v.
Brocken zu Hohen-Luckow in Meklenburg-Schwerin vermählte, zwei
Söhne stammen, die Freiherren Otto, geb. 1834 und Carl, geb. 1837.
— Die beiden Brüder des Freiherren Carl sind r Freiherr Georg,
geb. 1807, grossherz. sächs. Kammerherr und Ober - Forstmeister,
verm. in erster Ehe mit Nancy v. Rosehbach, gest. 1838 u. in zwei-
ter Ehe mit Sophie Freiin v. Herda zu Brandenburg, geb. 1823, aua
wefcher erster Ehe ein Sohn^ Freiherr Carl, geb. 1838, aus der zwei-
ten aber zwei Söhne, Georg, geb. 1849 und Friedrich, geb. 1851,
stammen — und Freiherr Albert, geb. 1808, Herr auf Zsctiochan,
k. sächs. Oberst und früher Flügel- Adjutant Sr. Maj.des Königs,
verm. 1838 mit Lucy Miss Barton, geb. 1811 , aas welcher Ehe eine
Tochter, Margare tha, geb. 1842, u. ein Sohn, Maximilian, geb. 1844,
entsprossten. * - •
Uand«chriftl. Notiseo. - Megtrle v. MühtfeUL Erg&ns. -Bd. S. 67. — N. Pr. ▲".-L. II.
S. 197 und 198. — Oene«l. Tascheub. d. freih. UJhiB«r. 1(»49 8. 129— ISl und 1859. S.^VOfi «.
207. - Freih. r. Ledtöur , l. 8. 236. — Tjfrof, II. 97. — W.-B. d. sächs. SUat. I. M: Ür,
V. F. und 54: Freih. v. F. — Xneschke, I. 8. 155 uud 156. — v. Ue/ner, sftchs. Ad<>l, Tab.
2 uud 8. 2 u. Tab. 9. 8. 10. u. preuss. Adel, Tab. b'i uud 8. 43.
— 368 —
frÜtehj Frltiche, Preikerreii(iD Gold zwischen zwei zu einem Kranze
sieb beugenden, grflnen Zweigen, rechts etinem Lorbeer- und links
einem Eichenzweige, zwei in einander gelegte H&ude (s. g. Treuhand).
£in in der prejissischen Rheinprovinz vorgekommenes, freiherrliches
Geschlecht, dessen Name in die Matrikel der genannten Provinz un-
ter Nr. 4 der Freiherruclasse eingetragen worden ist. Doch findet
sich in der Liste der Freiherrn bei* dem Namen nur angegeben , «dass
Freiherr v.. Fritsch gestorben sei.
Frtik. V. Ltdebur, I. S. 286 : Fritsohe, Freiherren. — W.-B. d. Preuss. R|ieinprovins, I .
Tftb. ISA, Nr. 269 und 8 ISO und in.: Freib. ▼. Frltach.
Mtsclij litter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1854
ftr J. Fritsch, k. k. Statthaltereirath.
Augsb. Allg. Zeit., 1854.
fritoch V. llaeafeU. Erbländ. - östern Adelsstand. Diplom von
1760 fOr Johann Christoph Fritsch, k. k. Feld - Artillerie - Miueur-
Hauptmann, wegen 43jähriger Dienstleistung , mit dem Prädicate : v.
Minenfeld. Der Stamm ist, so viel bekannt, wieder erloschen.
Megerli v. Mühlfeld, 8. 136..
\ fritoche (in l^chwarz ein gekrönter, goldener Löwe). Böhmischer,
in Kur-ßrandenburg anerkannter und bestätigter Adelsstand. Adels-
diplom vom 11. April 1665 (v. Hellbach's Angabe: 1565 ist unrich-
tig) für Johann Fritsche, Gerich^sschöppen zu Grüneberg'u. Aperken-
nungsdiplom vom 18. Juni 1686 ftir.den Sohn desselben, Johann
f^toph V. Fritsche, kurbrandenb. Rath. Letzterer .erhielt 18. Juni
> die Bestallung für seine Besitzung bei Sonnenburg. Im Artikel:
ch, s. S. 366 — ist angegeben worden^ dass das Diplom von 1665
einer fast gleichnamigen Familie mit ganz anderem Wappen
beigelegt worden sei. Da das in diesem Artikel oben angegebene
Wappen sich in den ersteit, so ausgezeichnet redigirten Bänden des
Wappenbuches der preuss. Monarchie findet, so ist wohl anzunehmen,
dass das Diplom von 1665 mit dem kurbrandenburgischen Bestäti-
gungsdiplome von 1686 in' die hier besprochene Familie gehöre. —
Der Stamm bltlhte fort und ein v. F.^ Major im k. preuss. Infant-
Regim. v. Grawert, fiel 1806 in der Sehlacht bei Auerstädt. Derselbe
war mit einer Grf. v. Nostitz vermählt, aus welcher Ehe mebiere
Kinder entsprossten. Zu denselben gehörte Friedrich v. F. , welcher
sich 1807 bei der Yertheidigung von Colberg auszeichnete u. später
Förster zu Wasze-Spind im Kr. Gnmbinneu waF.
N. Fr. A.-L. U. S. 198 u. V. 8. 167. —*>«**. ». Ledebur, 1. 8. 236. — W.-B. d. PriAss.
MOQMCli., III. 81.
Vritscke (Schild von Silber und Blau quer getfaeilt, mit einem
aafg^Fichteten Greif von gewechselten Farben). Adelsstand des Kgr.
Preussen. Diplom vom 15. Juli 1843 fQr August Ludwig Leopold
Fritsche, k. preuss. Regierungs-Präsidenten zu Cöslin.
F^eik. 9. Ledebmr, III. 8. 255.
ititscheisen v. Eisenliergi titter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
vom %ß. März 1670 fflr Wolfgaog Fritscheisen , mit dem Prädicate:
V. Eisenberg.
p.HeUback, I. 8. S87.
— 869 —
Mtochs. Böhmischer Adelsstaud. Diplom vom 31. Octob. 1668
für Zacharias und Georg Fritscbs«
9. Hellbach, I S. 387. H^
PrUi (Schild geviert mit einem Löwen, über welchen ein mit
einer Krone belegter Querbalken geht). Ein in Tirol bltthendcs
Adelsgeschlecht, in welches der Adel 10. Dec. 1755 kam.
r. Hefner, Stammbuch l. 8.8i*7.
Priti f. Adlerscreo. Schlesisches , im Troppauischen um 1721
blühendes Adelsgeschlecht.
Sinapiu4^ n.». 630.
Mit V. Adlersfeld , liUer. Böhmischer Rltterstaud. Diplom von
1721 für Johann Maxiroiliau Fritz, Bürgermeister zu Troppau, mit
dem Prüdicate : v. Adlersfeld.
Me'jerU v. Mühl/eld, Ergäi»«.-Bd. 8. 142.
Friti V. CaiwenstfiBj lifttcr ud Edle« Reichsritterstand. Diplom
von 1710 für Johann Baptist Fritz mit demPrädicate : v. Cauwenstein.
Megerle v. Mühl/eld, Ersänx-Bd. S. 141.
Friti V. tuteifeld. £rbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1764 für die Gebrüder: Leopold Fritz, Fähnrich im k. k. Infanterie-
Regim. Graf v. Neipperg und Joseph Fritz , so wie für den Vetter
derselben, Carl Joseph Fritz, Hofsecretair der k. k. Hofkammer, mit
dem Prädicate : v. Rustenfeld.
Megerle v. Mü/il/fld, 8. 186.
Fritic im Lauenburg-Bütowschen, s. Wry cz.
. MtM^ Fritien (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Roth
ein silbernes Einhorn and links sechsmal schräglinks gestreift von
Blau und Gold, mit einer Rose in der Mitte von gewechselter Farbe).
Keicbsadelsstand. Diplom vom 13. Sept. 1636 für die Gebrüder: Joa-
chim Ernst Fritze, kurbrandenb. Rittmeister und Herrn auf Antheil
Wallwitz bei Zieicnzig, Christian Wilhelm Fritze, Bürgermeister so
Sonnenburg und Peter Fritze. — Christian Wilhelm v. Fritze hätte
drei Söhne, von welchen Georg v. F., Herr auf Dobergast, 1713 starb.
Joachim Ernst v. F. war 1745 Rittmeister im k. preuss. Regimente
Prinz Anhalt und Christoph Wilhelm v. F. Bürgermeister u. Accise-
Einnehmer zu Sonnenburg. Der Sohn des Letzteren, Friedrich Wil-
helm V. F., starb 1795 alsCapitain im k. preuss. lufanterie-Regimente
v. Blankensce. Soviel bekannt, gehört auch in diese Familie der k.
preuss. Major v. Blankensee, welcher 1805 Platzmajor zu Glatz war.
Der Familie stand 1665 im 6r%ndenburgischen auch Pfeiferhahn zu
und die Güter Kurtschow u. Wallwitz waren noch 1795 in der Hand
des Geschlechts.
N. Fr. A.'-L. II. 8. 198 a. V. 8. 167. — Fr€ik. 9. L4tMur, 1, S. 336.
Vritsend^rfcr^ FriiCMterfer. Altes, längst erloschenes, österrei-
chisches Rittergeschlecht, welches in Urkunden auch Fritzestorfer,
Frizlstorfer, Vritzerstorf, v. Frizendorf, v. Frizensdorfer etc. ge-
schrieben vorkommt. Der älteste Sitz und das Stamrogut desselben
war Frizelstorf in Nieder-Oesterreich , zu welcher Besitzung im 14.
und 15. Jahrhundert noch die Schlösser und Herrschaften Leibn,
Kneschke, Deutsch. Adels-Lex. III. 24
— 370 —
Mollenbarg, Schwallenbacb, Cronseck, Schiltern, Harras, Stränzeu-
dorf, Oberbeiss, Scbwarza, Reuzersdorf etc. kamen. — Hainricas de
Vricestorff kommt fthon 1268 und Otto Frizelsdorfer 1290 arknnd-
lich vor. — Der Stamm blflbte fort and bis in die zweite U&lfte des
15. Jahrb. hinein. Ulrich v. Frizenstorf za Frizelstorf etc. erschien
noch 1479 auf dem niederösterr. Landtage zu Wien and lebte noch
1483. Später kommt der Name des Geschlechts nicht mebr vor.
WiMffTÜl, III. 8. 105—109.
Priwisi f. WertershaiDj Mle. Erbländ. - österr. Adelsstand^ mit
dem Prädicate : Edle v. Wertershain. In neuester Zeit standen in der
k. k. Armee: Anton F. Edler v. W., Oberstlieatenant bei der tech-
nischen Artillerie , Carl F. Edler v. W. , Lieutenant im 7. , Georg im
26. und Joseph im 47. Infant.-Regim.
Mnit.-8chein«tiamas d. österr. Kaisertb.
ffktl, Bitter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 16. Nov.
1656 für Heinrich und Friedrich Frobel und vom 5. August 1700,
für Johann Julius Frobel. — Die Familie erwarb in der zweiten
H&lfte des 18. und in der ersten des 19. Jahrb. in Schlesien mehrere
Gflter. Johann Carl v. F. , Marschcommissar und Kreisdeputirter im
Liegnitzschen Kreise, war Herr anf Rausse bei Neumarkt und Carl v.
F. 1836 Herr anf Scheibe und Beinlichgut bei Neisse. Nach Bauer,
Adressbuch S. 66 besass ein V. Frobel, k. preuss. Lieut. a.D., 1857
das Gut Jauchendorf im Kr. Namslau.
N. Pr. A..L. II. 8. 198 ond III. 8. 955. ~ f^eih. 9. Ledebur, I. 8. SS6 uod 287 und III.
8. 855. — Schulisches W.-B. III. Nr. ns.
hr«belwlti^ hrobelwlti) rr^bdwHi-fmtikj. Altes, schlesisches
Adelsgeschlecht, welches in früher Zeit den polnischen Beinamen
Frutzky führte und namentlich im Oelsischen begütert war, wo auch
das Stammhaus Krumpach liegt. Ein, den Namen des Geschlechts
führendes Gut findet sich im Kr. Neumarkt. Caspar v. Frobelwits-
Frutzky kommt 1468 als Herr auf Schmarker und Ellguth unweit
Trebnitz vor; Hans v. F. auf Ellguth war 1614 Landes- Aeltester des
Oelsniscben Fürstenthums und um dieselbe Zeit lebte Melchior v. F.,
Herr auf Krumpach; Sigismund v. F., bekleidete 1636 ebenfalls die
Würde des Landesältesten des Fürstenthums Gels und Hans v. F. der
Jüngere, Herr auf Sakkerschöwe im Kr. Trebnitz, lebte noch 1664.
Mit demselben ist nach Allem spätem der Stamm ausgegangen.
Okohky, Orb. Polon. III. 8. 1. — Sinapius, I. 8. 374 and H. 8. 680. — Oauh«, I.A. 571-
— Z$dl9r, IX. 8. 2148. — N. Pr. A.-L. II. 8. 198 u. 199. — Frtih. t. Ledebur, I. 8. 287. -
Siebmmeker, I. 56: ▼. Fr5b«Iwits, Schlesisch. —^9. Meding, III. 8. 188 and 189.
hr«lieii (zwei aus Wolken kommende Arme, welche einen Schlan-
genstab halten, auf welchem eine Taube sitzt: das bekannte Bocb-"
druckerzeichen der Frobene). Ein in Kur - Brandenburg und im Kgr.
Preassen sehr bekannt gewordenes Adelsgeschlecht, welches ursprüng-
lich aus der Schweiz stammte und zu dessen Stamme der gelehrte
Buchdrucker Johann Frohen mit seinen Söhnen, Hieronymus und
Johann den Jüngeren und seinen Enkeln , Ambrosius und Aurelius,
welche das namentlich in Bezug auf die griechischen Kirchenväter so
wichtige Gesch&ft des Vaters u. des Grossvaters fortsetzten, gehörte.
• — 871 —
— Au-dtr Sehweiz kun das Geschlecht nach Deatechlaod ood «war
ziMffi ia die Rheinlande und dann nach Knr- Brandenburg. In Leti-
terem waren Hieronymus and Johann Frohen die Ersten nnd diesel-
ben erhielten vom K. Carl dem V. eiu Reichsadelsdiplom, welches
zuerst 15. Juni 1629 f^r Johann Werner, Johann und Wolf Georg F.,
wegen ihrer, dem deutschen Kaiserhause geleisteten Dienste u. später,
10. Juli 1754, für Johann Georg v. F. erneuert und bestätigt wurde.
— Der ursprüngliche Name derselben und des Geschlechts war:
Frobenius. Ein Nachkomme des Hieronymus v. F. , Emanuel v. F.,
korbrandenb. Stallmeister, fiel 1675 in der Schlacht bei Fehrbclliu,
seinen Herrn, den Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg ret-
tend, als Opfer seiner Treue: eine That, welche in der preussischen
Geschichte vielfach verewigt ist und welche namentlich der Urenkel
des Geretteten, König Friedrich II. von Preussen, Memoires de
Brandenbourg, S. 148 u. 149 auf rührende Weise als Beispiel seltener
Treue aufführt. — Carl Leopold, ein Bruder des Emanuel v. Froben,
wurde 1691 Amtshauptmann zu Bingen. — Jacob Christian Friedrich
v. F., wohl auch ein Bruder des Emanuel v. F., war Herr auf Quan-
ditten und die Gemahlin desselben, Maria Kaliheim, erhielt 1683
das adelige Prädicat und in Bezug auf die von Emanuel v. Froben
geleisteten Dienste in das Wappen ein weisses Pferd. Ein ans dieser
Khe entsprossener Sohn wurde der Schwiegersohn des bekannten
Bischof^ Ursin v. Bär. Derselbe starb 1757 als k. prenss. Geh. Ju-
stiz- und Kammergerichts -Rath und hinterliess sechs Söhne, doch
liat nach Allem der Stamm in das 19. Jahrh^ nur Im Grossh. Baden
hereing^blüht, wo derselbe ansässig ist.
F^Hh, 9, Krohne, I.S. 811—318. — N. Pr. A.-L. II. 8. IW. — Cati, Adeltb. d. Qro«th. .
Badeu. Abih. 3. - frtih. v. Ledfbur , I. 8. 337. - Siebmaeher, UI. 131 und Siippl. X. 13.
rr^hberg-len^eie^ flrafen. Reichsgrafenstand. Diplom v. 21. Feb-
ruar 1743 für Philipp Joseph Anton Eusebius v. Frohberg, genannt
Montjoie^ Landcommenthur der deutschen Grdens-Ballei Elsass und.
Burgund, k. k. Geh.-Hath und Botschafter in der Schweiz und für die
drei Brüder desselben, Carl Magnus, Simon u. Franz Xaver, welche
Standeserhöhnng auch in Frankreich durch eine, in die Register des
Parlaments zu Besangen aufgenommene königl. franz. Urkunde vom
31. Joli 1743 bestätigt wurde. Altes, elsassisches Adelsgeschlecht,
welches früher das Rittergut Hirfingen besass nnd nach dieser Be-
satzung sich Frohberg v. Hiriingen, später aber, mch Uebertragung
des. Familiennamens: Frohberg in das Französische: Montjoie,
Frohberg, genannt Montjoie, oder Frohberg-Montjoie schrieb. — 4)er
Stamm blüht jetzt im Kgr. Bayern» in welchem Graf Magnus Carl
22. Dec. 1817 in die Grafenclasse der Adelsmatrikel eingetragen
wurde und besteht jetzt in den beiden Häuser Sersfeld an der Rhön
und Rausshofen. — Haupt der Linie zu Gersfeld an der Rhön ist:
Graf Ludwig, geb. 1834, Sohn des 1855 verstorbenen Grafen Ernst
aus der Ehe mit Laurentia Maria v. Valon, Grf. v. Armbrugeac und
Haupt der zw'eiten Linie zu Rausshofen: Graf Johann Nepomuk, geb.
1842 — Sohn des 1857 gestorbenen Grafen Maximilian, k. bayer.
24*
— 372 —
Kämmerers nnd Majors in d. A. aus erster Ehe mit Anna Holl&ky-*
Kiss- Halmagy, gest. 1 844. — Ans der zweiten Ehe des Grafen Maxi-
.milian mit Antonia Grf. v. Joner-Tettenweiss, geb. 1823 u. vermählt
1^53, stammen zwei Söhne: Graf Clemens, geb. 1854 u. Graf Victor,
geb. 1855. — Die beiden Brüder de« Grafen Jilaximilian sind, neben
einer Schwester, Melanie vörw. Gräfin v. Leydeq: Graf Ludwig, geb.
1811, k. bayer. Major, verm. 1840 mit Clara v. Paur und Graf Carl,
geb. 1826 k. bayer. Rittmeister.
Megerl* v. Mühlfeld, Erganx. Bd. N. 14. -^ 9. Lang, 8. 29 und SO und Suppl. ^. 20. -
Deutsche Grafenhftuser der Gegenwart, I. S. 'J46 und 347. — Geneal. Tatirhenb. d. sräflirbeu
Hiuser, 1857. S. 265 und 1859 S. 282 und 283. — Shbmacher, II. 35. — Tyroff, f. 177. -
W.-B. d. Köuigr. Bayern, I. 39 und r. Wolckern, Abtheil. 1. — v. Hefner, bayer. Adel,
Tab. 4. ü. S. 10 u. Ergünt-Bd. 8. 6.
VroMiirgj Froburg^ firafen. Altes, aus Italien nach Oesterreich
gekommenes Adelsgeschlecht, welches frOher de Monte Gaudii hiess
und ursprünglich aus der Schweiz stamrilte, in welcher im CantoaSo-
lothurn das Stammhaus lag. Bucelini beginnt die Stammreihe mit
Ludwig, welcher um 1370 päpstlicher Hofmarschall, Königs* Ludwig
zu Jerusalem und in Sicilien Statthalter, wie auch k. franz. Rath war.
Von demselben stammten zwei Söhne : Wilhelm Bischof zu Bitello im
Neapolitanischen und Jobann. Der Enkel des Letzteren, Theodoricus,
nannte sich zuerst Freiherr v. Froburg und zwar mit dem Beinamen;
Tulliers. Von den Nachkommen lebte noch 1660 Johann Georg v.
Tulliers, Graf v. Fröburg.
Bucelini, III. - Lucae, Grafensaal, 8. 966—969. — Oauhe, I. S. 571 n. 572, — Zedier,
IX. 8. 2150. - Siebmacher, II. 16.
' h*dbner. Ein in Ostpreussen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches in den Kreisen Hastenburg und Angerburg die GOter Baum-
garten, Gross-Guya, Rodehlen, Rosenstein, Schültgen und Seelack ao
sich gebracht hatte. — Sebastian v. F., Herr auf Rodehlen, war 1614
Landrath und Amtshauptmann zu Barthenstein. — Der Stamm ist in
der ersten Hälfte des 18. Jahrb. mit Friedrich Wilhelm v. Fröbner,
^erloschen..
N. Pr. A.-L. V. 8. 167. - Freih. r. Ledebur, I. 8. 237.
Proden. Reichsadelsstand. Diplom vom 10. Mai 1779 (1778)
für Carl Friedrich Benjamin Fröden , kursächs. Obersten und Ober-
zeugmeister. Die amtliche Bekanntmachung dieser Erhebung erfolgte
in Kursachsen 1. Octob. 1779. — Vater und Grossvater des Erhobe-
nen hatten in der kursächs. Armee gestanden. Später ist der Stamm
erloschen.
Handschrift!. Noliaen. — W.-B. d. sSehs. Staaten. VI, 29.
Prohlichj frelherrei. Erbländ. - österr. Freiherrnstand. Michael
Freiherr v. Fröhlich, k. k. FeldmarschalHieutenant, war von 1799—
1815 erster Inhaber des 28. Infant. - Regiments. Ein Sohn desselben
blieb als General-Major in Polen.
Handschriftl. Notis.
Prühlieli (Schild blau u. durch eine aufsteigende, goldene Spitze
mit einem auf grCtnem Dreihflgei stehenden Weinstocke getheilt:
rechts eine dreizackige, rechtsfliegende, silberne Fahne am Stocke,
links eine goldene Sonne). Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom von
1821 für Johann Christian Fröhlich, Banquier zu Augsburg. — Ein
- 373 —
Sohn desselben, Robert v. Fröhlich, übernahm 1858 das grosse Bank-
haus des Freiherrn v. Elcbthal in München.
W.-B. d. KgT. Bayeru, V. 48. — e. He/ner, baycr. Adel, Tai». 88 m. S. 77.
froUick V. Elnliadi (in Roth ein aus dem rechten Schildesrande
hervorkommender, geharnischter Arm, dessen Faust mit einem etwas
gebogenen Säbel die braune Stange einer auf einem üügel stehenden,
nach rechts zu wehenden, roth, weiss u. blau gestreiften Fahne spal-
tet u. mit der Spitze des Säbels auf einen Kreis von fünf, nach dem
linken Schildesrande zu stehenden, sechsstrahligen , goldenen Ster-r
nen zeigt). £rbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 4. Mai 1824 für
Joseph Fröhlich, k. k. Ober -Lieutenant, wogen 36jähriger Dienst-
leistung, mitdemPrädicate: v. Elmbach. Der Empfänger des Diploms,
geb. 1767 zu Kornitz in Mähren, trat 1788 freiwillig in das Infanterie-
Regiment Kaiser Nr. I, nahm an allen Feldzügen gegen Frankreich
von 1792 bis 1815 Theil und trat erst 1828 im 40. Dienstjahre aus
dem activen Dienste. Das Prädieat: Elmbach bezieht sich auf eine
Waffenthat, welche derselbe 1799 als Feldwebel in der Schweiz aus-
führte, bei welcher er, nach üebersteigung des Panixberges, mit Frei-
willigen auf einem Nothstege einen Bach passirte, u. den in die Flucht
gejagten Feind bis zu dem Dorfe Elm im Kanton Glarus verfolgte. —
Der Stamm blühte fort. Im neuesten Jahrgange des Militair- Sche-
matismus sind angegeben: Johann F. v. E. unter den k. k. unange-
stellten Obersten; Ludwig F. v. E. k. k. Oberstlieutenant im Oeneral-
Quartier-Meister-Stabe und Ferdinand F. v. E. Major im k. k. 8. In-
fanterie-Regimente.
Handscbr. Notiz. — Militair-SchemaUsmus des üftfrr. Kaiscrtlium« 1861.
Fröhlich f. h-ohUehsbirg (Stamrowappen: in Silber ein aus einem
grünen Dreiberge aufwachsender, rother Hirsch mit achtendigem Gre-
weihe. Vermehrtes Wappen nach dem Diplome von 1702: Schild ge-
viert, mit das Stammwappen enthaltendem Mittelschilde, l u. 4 von
Gold und Schwarz quergetheilt mit einer, aus dem Schwarzen auf-
wacüsenden, vorwärtsseheuden, blau gekleideten Jungfrau mit golde-
nem Gürtel, welche auf dem Haupte einen mit einem Pfauenschweife
von drei Federn besteckten Kranz von rothen Rosen trägt u. beide
Hände ausbreitet u. 2 und 3 von Silber und Roth quergetheilt mit
einem auf einem grünem Dreiberge stehenden Thurm von gewechsel-
ten Farben). Erbländ.-österr. Adelsstand. Hestfttignngsdiplom des
der Familie zustehenden Adelsstandes von 1702 für Dominik Frölt-
lich V. Fröhlichsburg, oberösterr. Hofkammer-.8ecretair und Baus-
meister zu Nenhof n. für die beiden Vettern desselben, Johann Chri-
, stoph F. V. F., Professor, und Regimentsadvocaten u. Franz Ignaz F.
' V. F. und zwar mit Vermehrung des Wappens , s. oben. Dieselben
stammten aus einer tiroler Adelsfamilie , als deren Glied der kaiser-
liche Rath und Fiscal Fröhlich v. FrOhlicbsburg mittelst eines be-
sonderen kaiserlichen Diploms vom 20. Mai 1692 anerkannt worden
war. — Doch nimmt man meist an, der alte Stamm der Fröhlich v.
Fröhlichsburg sei 1603 erloschen und später nur ßeiname und Wap-
pen auf das hier in Rede stehende Geschlecht übergegangen. Zwei
- 374 —
Urenkel des genannten kaiserl. Raths und Fiscals F. v. F. , die Ge-
brüder: Joseph Franz de Paola, Anton F. v.,F., geb. 1769, ehe-
maliger fürstl. passanischer Truchsess und Joißann Baptist Anton F.
V. F., geb. 1778, ehemaliger pXtBÜ. passanischer Hofrath, wurden in
die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. Später, um 1820,
ist die Familie ausgegangen.
«. Lang, 8. 339 und 340. — MegfrU v. Mühl/eld , Ergins.Bd. 8. 291: Fröhlich ▼. Prft-
lichtparg. ^ W.-B. d. Kgr. Bayf-rn, V. 47. ~ r. IJf/ner, biiyer. Adel, Tab. 88 und. 8. 77 und
78 n'id tirol'T auügpitarijcner Adel. Tab. ». — Kneichkti, IV. 8. 134 und 135.
frUllch T. Landes •Stell. Erbländ-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1771 für Carl Fer^linand Fröhlich, k. k. Oberlieutenant im 2.
wallachischen Grenz- Infanterie -Regimente, mit dem Prädicate: v.
Landes-StoU.
Megtrlr v. Mühlfeld, Erg&ns.-Bd. 8. 291.
ProUich f. SalUnie^ Preiherrei (Schild geviert, mit rothem Mittel-
schilde, in welchem drei silberne Straussenfedern neben einander
aufgerichtet stehen. 1 und 4 in Gold ein zweiköpfiger, schwarzer
Adler und 2 und 3 in Blau ein mit acht Kugeln, wohl schwarz in Sil-
ber, belegter, gerader Sparren : nach einem Abdrucke des Petschafts).
Erblftnd. -österr. Freiherrnstand. Diplom vom November 1851 für
Johann Fröhlich , k. k. Hauptmann und Flttgeladjutanten Sr. M. des
Kaisers, in Betracht seiner für die That bei Salionze am Mincioflasse
erfolgten Ernennung zum Ritter des k. k. militair. Maria Theresien
Ordens, mit dem Prädicate: v. Salionze. — Derselbe wurde spftter
Major, war Flttgeladjutaut beim ersten Armee-Corps etc. u. ist jetzt
k. k. Oberst.
Huodschriftl. Notis.
frolich j[in Silber ein schräglinker, von Gold und Blau in drei
Reihen geschachter Balken). Ein von Siebmacher und Sinapius unter
dem schlesischen Adel aufgeführtes Geschlecht. Ob das von v. Bell-
bach, I. S. 389, angeführte böhmische Adelsstands -Diplom vom 15.
Juni 1652 für Abraham Frölich in diese, oder in die Familie Frölich
V. Freudenstein gehöre, muss dahin gestellt bleiben.
Sinapiw, 8.375. — Si^bmaeker, 1. 65: Die Frölich, Scblesisch. - r. Mtding.lH.B.U».
Prolich (Fiüheres Wappen: in Roth ein rechtsgekehrter, auf-
springender, natürlicher Hirsch. Verbessertes Wappen laut Diploms
vom 18. Mai 1861: in Roth ein rechtsgekehrter, aufspringender, sil-
berner Hirsch. Aus dem gekrönten Helme mit roth und silbernen
Helmdecken wöchst der silberne Hirsch des Schildes auf). Adelsstand
des Königr. Preüssen. Diplom vom 5. Nov. 1787 für Peter Friedrich
Frölich , k. preuss. Lieutenant im Husaren -Regimente Prinz Eugen
von Württemberg. Der Diploms -Empfänger , geb. 1752, war der
Sohn des 1775 als Premier- Lieutenant in demselben Regimente ge- .
storbcnen Carl Friedrich Frölich. Er war 1769 in Militairdienste ge-
treten , nahm 1794 seinen Abschied als Rittmeister und starb 1808.
Aus seiner Ehe mit Christiane Charlotte v. Woisky stammten, neben
zwei Töchtern, zwei Söhne von welchen der ältere, Carl Friedrich
Wilhelm, geb. 1785, schon 1790 starb, der jüngere aber, Ernst Au-
gust Moritz, geb. 1787, den Stamm fortsetzte. Letzterer trat 1808
gleichfalls in das oben genannte Husaren-Regiment ein, war während
- 375 —
der Freiheitskriege Adjutant des Generals v. Zieten aod hatte den
ehrenYollen Auftrag erhalten, dem Könige Friedrich Wilhelm III. von
Prenssen die Nachricht von der zweiten Capitolation von Paris zn
aberbringen. Von 1829 bis 1838 war derselbe Commandeur des I.
k. preoss. Cuirassier -Regiments und zuletzt General -Major u. Com-
mandeur der III. Cavallerie-Brigade. 1843 nahm er seinen Abschied
als General-Lieutenant u. starb 1858. Aus seiner Ehe mit Eleonore
Elisabeth v. Schiller lebt, nachdem ein älterer Sohn, Theodor, geb.
1836, schon im folgenden Jahre starb, der jflngere Sohn, Morit« Adolph
V. Frölicb, geb. 1839, k. preuss Lieutenant im L Garde -Dragoner-
Regiroente. Derselbe erhielt 1861 das oben erwähnte, dasllTappein
der Familie verbessernde Diplom.
Hftndschr. Noti«. — N. Pr. A.-L. II. 8. 200. — Freih. e. Udehur, \. 8. 2S7. - W.-B.
d. Preius. Monarch. III. 22.
Miich f. fre«denfels. Böhmischer A<ielsstand. Diplom vom
26. Dec. 1676 fflr Johann Georg Frölich, kniserlichen Rath , mit
dem Prftdicate: v. Freudenfels. Derself^e, geb. zu Oberglogau und
gest. zu Breslau 27. Nov. 1697, wohl der Letzte seines Stammes,
froher der Fürsten und Stände in Schlesien Qeneral-Steuer-Einueh-
mer, vermachte mehreren Stiften uikI Kirchen , so wie Schulen an-
sehnliche Legate, auch gelangte durch seinen letzten Willen eine sehr
bedeutende Bibliothek an die Ordens - Bibliothek des Matthias-Stifts.
IKtiMl, SUosiograph, Cap. 7. 8. 178. — N. Pr. A -L. 11. S. 200. — Frtih.9. Ledebur, I. 8. 237.
frillch T. Preideistein (Schild geviert: 1 und 4 in Schwarz ein
silberner, in der rechten Vorderpranke ein Schwert schwingender
Löwe und 2 und 3 in Gold ein schwarzer Korb). Ein nur in dem
Werke des Freiherrn v. Ledebur angegebenes und durch dasselbe
bekanntes Adelsgeschlecht, welches wohl den böhmischen Adelsstand
erhalten hatte und Schlesien angehörte.
#V*iA. r. Ledebur, HI. 8. 255.
rrUleli f. MUchsIkal. Erbländ.-österr. Adelsstand. Djplom von
1825 für den k. k. Hofarzt D. Anlon Frölich, mit dem Prädicate: v.
Frölichsthal. Der Stamm ist fortgesetzt worden und Victor F. v.
F. ist jetzt Oberlieuteuant im 5. k. k. Cuirassier-Regimeute.
Handtehriftl. Notiz. — Ililiuir-Schematismuii, 1S«1.
PriMMj freiherren. Kurbayerischer Freiherrnstand. Diplom vom
15. Juli 1754 für Johann Georg Emanuel v. Frönau, kur bayerischen
adeligen Regierungs -Rath zu Landshut und zwar unter Vermehrung
des Wappens mit dem alten Offeustettenschen Wappen. — Von dem
Diplom8-£mpfänger , in dessen Familie vom K. Leopold 1. der Adel
gekommeu war und dessen Tochter sich mit dem knrbayer. Staats-
canzier Kreitmayr vermählt hatte, stammten als Enkel die Öebrtlder :
Joseph Joachim Max Friedrich Freiherr v. Frönau-Offenstetten, geb.
1788, Herr auf Mezenhof und Prauuershof u. Joseph Adam Max Paul
Freiherr v. B\, geb. 1774, Obercontroleur des k. bayer. Ober-Mauth-
ond Zoll-Amtes Burghauseu.
9. Lang, 8. 128. — W.-B. d. Kgr. Bayern, II. 100 and 9. Wölckern, Abthell. 2. — e. Htf-
mr, bayer. Adel, Tab. 32 und 8. 35. — Knesehk^, II. 8. 164 und 165.
rröacU V. lanelL Altes, bayerisches, ursprünglich aus Was-
376 -
serburg am luii stammeudes Adelsgeschlecht. Dasselbe kam spä-
ter nach Salzburg, gelangte in dortiger Gegend zu hohem Ansehen
und grossem Reichthum, besass MarzoU bei Berchtesgaden , nach
welcher Besitzung es sich nannte und hatte auch zu Reichenhall
ein gefreites Haus : zum Traunstein, welches in der Landtafel stand.
— Peter F. zum Traunstein und Degenhard F. zu Marzoll kommen
1490 vor. Christian Fröbchl zu Marzoll, Marschall des Hochstifts
Passaü, starb 1508. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrh., in welcher
Sigmund F. u. Joseph F. lebten, sank der Wohlstand des Geschlechts.
Letzterer., welcher sich auf die Alchemie gelegt , hatte aus der Ehe
mit Margaretha Pfeffeiihauser Nachkommen, doch ging später der
Stamm aus.
Wigul Hund, IIl. 8. 318. — r. Hrfner^ SUminbiich, I. 8. 388.
Prellberg, s. Elger v. Frohberg, S. 61:
Pr«hii. Reichsadelsstand. Diplom vom ll.Oct. 1762 ftlr Johann
Peter Frohn, fürstl. löwenstein-wertheimschen Hofrath und Amtmann
zu Virneburg. Von demselben stammte Ludwig Volrath v. F, , kur-
trierscher Geh.-Rath und später Kammergerichts - Assessor zu Wetz-
lar, welcher eine zahlreiche Nachkommenschaft hinterliess. Aus
derselben wurden sechs Söhne in die Adelsmstrikel des Kgr. Bayern
eingetragen: Johann Peter v. F., geb. 1773, k. bayer. Stadtgerichts-
Assessor in Augsburg; Peter Ferdinand v. IT., geb. 1775,;Protocol-
lant des Stadtgerichts Kempten; Anton Daniel v. F., geb. 1777, k.
bayer. Kreisrath und Kron-Fiscal zu Burghausen; Joseph v. F., geb.
1784, k. bayer. Advocat; Ludwig Joseph v. F., geb. 1785, k. bayer.
Forst-Practicant und Albert Anton v. F., geb. 1786.
t. Lang^ 8. 340 und 34t. — Calender desi k. u. Koichskainniorgerirbt«! zu Wetzlar, uarb
178«. — Suppl. zu Siebin. W.-B. X. 13. — Tyroff, II. 68.. - W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 48.
— r. Hffner, bayer. Adel, Tab. 88 u. 8. 78. — Kneichkty III. 8. 150 u. 151.
I^ehnberf^, s. Kraft v. Festenburg u. Frohnberg.
Vrehnhö/er^ h'ehnhdffer^ Vrenh^efer^ f^enhefer. Märkisches Adels-
geschlecht, welches 1536 den Rittersitz Stolzenhagen unweit Anger-
mtinde in der Uckermark kaufte u. später Lunow, Woiletz, Kartzow,
Parmen und Stegelitz erwarb. Der Stamm blühte in die zweite Hälfte
des 18. Jahrh. hinein und Parmen war noch 1756, so wie Stegelitz
1781 in. der Hand des Geschlechts. Nach dieser Zeit ist dasselbe
erloschen.
Grundmann, 8 3». — N. Pr. A.-L. V. 8. 167. — Frftih. 9. Udebur , I. 8. 237.
VroideviUe^ lon^il de htidefille^ Vreilierreii. Reichsbarone des
Kaiserthums Frankreich. Diplom vom 8. Mai 1811, naeh dem Rechte
der Firstgeburt. — Ein aus dem Waadtlaude der Schweiz stammen-
des Adelsgeschlecht, welches nach Preusscn und später auch nach
Bayern gekommen ist. In k. preussischen Kriegsdien.sten zeichneten
sich namentlich zwerRrüder aus: (rabriel Monod de F., k. preuss.
(teneral -Major, gest. 1758 an den in der Schlacht bei Zorndorf er-
halteuen Wunden und Franz Isaac v. F., gest. 1794 als Generalmajor
und Mitglied- des Ober-Kriegscolleginms. Dieselben waren Söhne des
Gabriel Monod de F., Herrn zu Ballens und Yens im Canton Bern,
aus der Ehe mit Susanna v. Crousaz und nächst ihnen standen noch
— 377 —
xwei andere Brfider in der preoss. Armee, Samuel Ludwig. t. F*., Ma-
jor rdk Dragoner -Regimente Bayreuth, welcher sich bei Hoh'enfried-
faierg sehr auszeichnete u. Marcus Daniel v. P., Hauptmann bei Czett-
rits- Dragonern. Der zuerst genannte General -Major Gabriel Monod
T. F. besass die Urschkauer Güter bei Glogau und war zweimal ver-
mählt, zuerst mit einer v. Kaikreuth und später mit einer v. Bfllow,
biaterliess aber keine Nachkommenschaft. Ein Neffe desselben zeich-
nete sich bei der Belagerung von Torgau aus u. war später Invaliden-
Hauptmann zu Herford. — Im Königreiche Bayern wurde in die
Freiherrnclasse der Adelsmatrikel eingetragen und zwar am 4. Dec.
1817 Alexander Heinrich Theodor Freiherr v. Froideville, geb. 1802,
Eleve im königl. Cadetten - Corps zu München. Der Vater desselben
war der Empfänger des oben erwähnten französischen Reichs- Baronon-
Diplom/doch fehlen über denselben weitere Nachrichten.
Biogrftpb. Lexicon all^r Heiden etc. I. 8. 485 n. flL — May^ Ulttolr Miliuire de U
Saitse, VIL H. 48t. — t. Lang, 8up|>leiu. S. 4.1 t|u^ 44. — N. i*r. A.-L. II. K. XIM). — /VA.
f. Ctdebur, I. S.'JS? u. HT. 8. 255. ~ W.-R. d. Kyr. »Myern, III. 1. u. v. WSlchtrn, Abthell. 8.
hraMeva 9 l^eilierreB. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1785 für Joseph Froidevo, k. k. Hofrath..
Meferle 9. Mühlfeld, Krgiiiix.Bd. s. t42.
frmbcrg. Reichsadelsstand. Bestätlgungs- Diplom vom 9. Mai
1732 für Christian Friedrich Fromberg, k. poln. und kursächs. Com-
merzienrath, Herrn auf Kieslingswulde etc., wegen treu geleisteter
Dienste und in Betracht seiner adeligen Abkunft mit Besseruug und
Mehrung des Wappens: (Schild geviert: 1 und 4 von Silber u. Roth
durch eine rechte Stufe getheilt: Wappen des bayerischen Geschlechts
V. Fromberg (Fronberg) und 2 und 3 in ßlau ein grüner Berg mit
einem, auf der Spitze desselben stehenden, grünen Baume). Der er-
neuerte Adelsstand wurde in Kursachsen 1. Dec. 1732 notifieirt. —
Der Empfönger des Adels -Bestätiguugsdiploms stammte aus einem
alten, aus Bayern nach Schlesien gekommeneo Adelsgescblecbte, aus
welchem mehrere Glieder den Adel abgelegt hatten und dessen Vater
zu Hirscbberg in Schlesien durch seine mercantiliscben Kenntnisse
den Grand zu der späteren Blüthe des Handels in dieser Stadt gelegt
hatte. Die Familie erwarb in der Oberlausitz ansehnliche Güter und
blühte in Sachsen und Preussen fort. — Julius Bernhard v. Fromberg
ist k. Sachs. Bergratb zu Schwarzenberg und noch io neuerer Zeit
staod ein Hauptmann v. F. im 31. k. preuss. Infanterie - Regiment u*
ein Premier-Ueut v. F. in der Artillerie des 1. Aufgebots d. 2. Ba-
tall, des 7. Laudwehr-Regim.
llM4«^rJU. Jl'Ait*n. — Freik t. Ltd^hmr. I. 8.^7 an^ IIL S. tU. — tforal. AH;(.
V^B. 1. ». IIT. — W..B. 4ttt *ärli4 HUMtra. II. «4. — Kwf9Ckk€, I. K. 1^ a«d 157. —
VUefUti^ W..B. IL 5r. 151. — r. He/m/^r, «i^h«. Ad«l, Tab. ». aad ft. £',.
ffwiiM, Böhmischer A4ebstand. Diplom von 1733 für Gott-
fried FerdiLaLd Fromhold, Secretair bei dem Domcapitel St Johann
zu Bre-lao.
frMHi v/ffMntfaffcal. Erblicd. -österr. Adelsstand. Diplom
TOD Iri; far CkhpMT Fromm, k. k. Lieutenant bei Carl Eugen Graf
Ertaci-Ixüuj^rie.
— . 378 —
VroDMier^ tfnw, heoM, fraiai. Eins der reichsten niederöster-
reicbisclien Ritterstandsgeschlechter im 14. und 15. Jahrhunderte,
welches aus Bayern stammte. Das gleichnamige Stammhaus lag bei
Roding in der oberen Pfalz u. Gerwicus de Fronowe tritt schon 1182
auf. Die GebrQder Hartwic und Rüdiger y. Franau kommen 1271 als
Zeugen vor und Friedrich Franauer starb 1293 als Bischof zu Chiem-
see. In Oesterreich erscheint urkundlich zuerst 1317 Rapoto v. Fro-
uau, dessen Söhne den Stamm weiter fortsetzten , wie Wissgrill sehr
genau angiebt. Das Geschlecht blühte noch in das 16. Jahrb. hinein
und dasselbe schloss Gamaret oder Conrad der Jüngere v. Fronau zu
Dürrnkrut, Krdperg, Neusiedel an der Zaya, Gaiselberg^ Schrick etc.,
welcher noch 1508 der niederösterreichischeu Landschaft Verordne-
ter des Ritterstandes war. Aus seiner Ehe mit Elisabeth y. Stain-
peiss stammte nur eine Tochter, Margaretha, welche sich mit Hans
dem Jüngeren Herrn v. Lamberg vermählte. — Es hat übrigens in.
früher Zeit in Bayern noch zwei gleichnamige Geschlechter gegeben.
Wigul Hnnd, lU. 8. 317. — WUtgriU, III. 8. 109^115. — MoDum. bolc. V. 8. 182.
hr«Bberg. Altes, bayerisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Stammhause im Gerichte Burglengenfeld in der oberen Pfalz,
welches um 1610 erloschen ist — Die in Sachsen u.Preussen blühende
Familie v. Fromberg nimmt an, mit demselben in ursprünglichem Zu-
sammenhange gestanden zu haben.
Wigul Hund, TU. 8 320.
FrtBitrf. Altes Rittergeschlecht, dessen längst eingegangenes
Stammhaus im nassauischen Amte Usingen lag. Friedericus deVron-
dorf tritt schon 1189 auf. Die Frondorf waren Burgmänner zu
Reiffenberg und kommen zuletzt 1409 vor.
Vogel, Topographie von Nassau. S. 262. — Urkuiidonbiich des historischen Vereins IBr
Niedersachsen, 11.8. Si.
PrenliaiiBier j hr^nliaiiier^ hr«iihaiiiier v. lalching. Bayerisches,
aus dem Freisingenschen stammendes Adelsgeschlecht, welches auch
nach Niederösterreich kam. In Bayern erscheint urkundlich zuerst
1415 Ulrich Fronhamroer n. es blühte hier der Stamm bis nach 1593.
In Oesteneich kommt zuerst 1496 Ludwig Fronhammer v. Malching
als Aman (Obmann) der bischöfl. freisingenschen Herrä^chaften, Güter
und Lehen in Oesterreich vor. Wolfgang Fronhammer, Ritter, kaufte
1528 das Gut Ainödt und 1538 Abstorf und Lucas Fronhammer v.
Malching zu Praitenaich (Breiteneichen) wurde 1586 den nieder-
österr. alten Ritterstandsgeschlochtern einverleibt. Derselbe lebte
noch 1613 — zwei Jahr später vermählte sich seine zweite Gemahlin,
Sophia Herrin v. Sonderdorf mit Christoph Herrn v. Rappach^ und
brachte demselben das von Lucas F? v. M. geerbte Gut Praitenaich
zu. Sonach ist mit Letztcrem der Stamm wohl auch in Oesterreich
erloschen.
Wigul Hund, III. 8. »17. - Ifooum. boic. V. 8. 224. — WistgriU, III. 8. 115 und 116.
— p. He/ner, ausge^ttorbener bayer. Adel, Tab. 9 u. 8. 4.
hr^nhersft. Niedersächsisches Adelsgeschlccht, welches im Mag-
deburgischen 1594 Hornhansen unweit Oschersleben und in West-
— 879 —
pkalen 1700 Haasberge im Mindenschen besass. — Augost Georg
Christoph v. Fronhorst, gest. 1725, war k: preass. Kammerherr,
Oberkflchenmeister and Amtshauptmann zu Marienfliess. Der Stamm
ist erloschen.
Freih. 9. Udebur. L H. 237.
Hr^HMiller i« Weideiwerg nid ISrtsskirchei, heilierrei. Erbländ.-
österr. Freiberrnstand. Dipiom von 1705 für Joseph Benedict v.
Fronmiller zu W. u. G., Landeshauptmann zu KJagenfurt. Derselbe
gehörte zu einem GescLlecbte Ober- Kärntens, welches nrsprtinglich
Hess hiess u. 1532 geadelt wurde. Die Aeltern dtsChristoph Fron-
mQHer nahmen von einer Frobnmtlhle den Namen an. K. Matthias 1.
ertheilte der Familie den ReicLsritterstand und K. -Ferdinand II. gab
derselben 1630 den Beinamen: v. Waidenburg o. 1636 die ungarische
Ritterwikrde, Letztere wegen guter Ritterdienste bei der Belagerung
Ssigeths. — Der Stamm hat fortgeblüht und noch in neuester Zeit
stand Eduard Freiherr v. Fronmüller, Edler v. Waidenburg u. Gross-
kirchen als Hauptmann I. Classe im k. k. 10. Infanterie- Regimen te.
Mtgtrle 0. Müht/^ld, Erfc&nK.-Bd. 8. Si. ~ r. He/ner, 8tammb«cb, I. 8. 389.
HrMsberg, s. Babel v. Fronsberg, Bd. I. S. 159 und 160 u.
Freundsberg, Fronsperg, Freiherren zu Mindelheim,
S. 336.
h*t«i f. Kirchi'ath^ Preiberrei. Erbläud. - österr. Freiherrostand.
Diplom von 1793 für Joseph Froon v. Kirchrath, k. k. Obersten im
Ingenieurcorps.
Megerle r. Mühlfeld, ErgSni.-JJd.' 8 57 und 58.
fr«reieh. Altes, liefländisches Adelsgeschlecht, welches, dem
Namen nach, aus Deutschland entspross und, wie Einige annehmen,
mit dem deutschen Orden nach Lief- und Curland kam. Der Fa-
miliensage nach wendete sich Metzig v. Froreich im Anfange des
15. Jahrb. mit einem Herzoge in Pommern in dieses Land, doch
giebt Elzow an^ dass Jürgen y. F. 1590 zuerst nach Pommern gekom-
men , vom Herzoge Casimir zum Oeconomjerathe u. Landrentmeister
ernannt tmd 1615 mit dem Lebngute Neurase belehnt worden sei.
Richard v. F. wurde 1621 Hofrath des Herzogs Franz,, später Dom-
propst zu Colberg und 1662 mit Schnlzenhagen und Kaltenhagen be-
lehnt. Die Söhne desselben, Paul Richard und G«org Friedrich v. F.,
stifteten die Kaltenhagenscbe und Schulzenhagensche Linie n. später
besass das Geschlecht in Pommern die Güter Jüdenhagen , Plümen-
hagen, Datjow, Papenzin, Barkenhagen u. Zowen. —^ In der zweiten
Hälfte des 17. Jahrh. kam auch ein Zweig der Familie nach Däne-
mark und aus demselben war Paul Richard v. F. Kammerherr des
Königs Cbristian V. von Dänemark nnd starb 1722 im 92. Jahre. —
Zahlreiche Sprossen des Stammes haben mit Auszeichnung in der k.
preuss. Armee gedient und dieselben sind meist in dem N. Pr. Adels-
lexic. genannt. — Noch in neuerer Zeit stand ein v. F. als Premier-
Lieut. im k. preuss. 9. Infant.-Regim. u. ein Seconde-Lieutenant im
24. Inf.-Regim.
Freih. 9. Krohne, h 6. .tlM 0. II. 8. 412. — Brüggemann, I. 11. Hauptst. ~ N. G^nenl.
— 880 —
Handbuch, 1777. S. 207—211. — N. Pr. A.-L. II. 8. 201. — Freih. ». Ledebur, l. S. 2S7 aad
m. 8. 255. — Snppl. tu diehm. W.-B. VII. 13 und Tyrof, I. 24 (i;eben der Familie den
freih«»rri. Titel). — Pommernsches W.-R. I. Tab. X. u. 8. 29. — Knetohke, I. A. 1.S7 u. ]&B.
fVMeb, MUer. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1779
für Franz i'Yosch, k.* k. Kriegscommis^ir zu Freyburg.
Megerle e. MihlfHd, Ergäni.-Bd. S. 142.
frtscir (im Schilde ein schr&grcchts gezogener Bach mit drei
Fröschen unter einander). Ein nur dem Wappen nach, mit welchem
im 16. und 17. Jahrh. Johann u. Christian v. F. siegelten, vom Freih.
V. Ledebur angefahrtes Adelsgeschlecht.
Freik p. Ledsbur^ I. 8. 238.
rrMeh (in Blau auf grünendem Boden ein grün belaubter Baum).
— Ein in Prenssen vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem
Friedrich Christian v. F. aas Neuenbrunn im Hannoverschen , gest.
14. Sepjt 1787, k. preuss. Major, C&nonicus zu St. Peter und Paul in
Magdeburg and Herr auf Wollenrade unweit Osterburg in der Alt-
mark war. Ein Sohn desselben, Friedrich v. F., starb 1782, als k.
preuss. Fähnrich u. die Tochter, Catharina Margaretha v. F., welche
unvermählt geblieben, 1796 zu Magdeburg. — Schon vorher stand
ein V. F. in Geldern u. erhielt 1750 als Cäpitain den Abschied. Der
Stamm ist erloschen.
N. Pr. A.-L. V. S. 167. - Freih. v. Ledebur, \. 8. 238.
I^schaaer v. iMbarg nid lüblriiB. Ein zutn Adel Tirols ge-
hörendes Geschlecht, aus welchem in neuester Zeit Adolph F. v. M.
und M. k. k. Lieutenant im 27. Infant.-Regimente ist.
Milit. Schematismus.
Frtscliliei», Vrdherrei. Im Königr. Bayern anerkannter und be-
stätigter Freiherrnstand. Bestätigungsdiplom vom 1. Mai 1786 für
Joseph Daniel (Adam Joseph) Freih. v. Froschheim, Herrn auf Fuchs-
mühl , kurbayer. Kämmerer und Ritterrath zu Amberg. — Adelsge-
schlecht dor oberen Pfalz, aus welchem Dionys Daniel v. Froschheim
auf Fuchsmühl, kaiserl. Trnchsess und Pfleger zu Bernau 1707 aof
dem Landtage der Ober-Pfalz erschien. Der oben genannte Empfän-
ger des Freiherrüdiploms wurde noch als k. bayerischer Kämmerer
in die Freiherrnclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetra-
gen. Nach Allem ist mit ihm später der Stamm erloschen.
•. Lang, 8. 138. — W.-B. des 1C«t. Bayern, III. 1. and •. Wolckem, AbtheU. 8. — «.
He/ner, SUmmbuch, I. S. 389.
ProscIiMair Edler f. Scheibeiliar, Kiiter. Erbländ. - österr. Ritter-
stand. Diplom .von 1748 für Joseph Adam Froschmair, k. k. Tabor-
Mauthamts-Cqntroleur u. Banco-Banzahlmeister, mit dem Prädicate:
Edler v. Scheibenhof.
Megerle v. Mühlfeld, Ergins.-Bd. 8. 142."
VfMsard f. Wartbirg.. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1856 für Carl Frossard, k. k. Obersten und Adjutanten S. K. H. des
Feldm. Erzherz. Johann.
Augburg. Allg. Zeitung' 18&6. -^ MiUt.-Schereiik. 1857. 8.1056.
IVast. Reichsadelsstand. Diplom vom 11. Juni 1667, für Ernst
Boguslans Frost, Doctor der Medicin u. kurbrandenb. Leibmedicus.
— 881 —
I>enelbe war eiu Sohb des Predigers Frost in Guben. — Der Stamm
WQrde fortgesetzt. Jacob v. F. war knrbrandenb. Geh. Kammerrath
in Stettin nnd^ein Sohn des Letzteren kurbrandenb. Hauptmann und
Herr auf Frostenwalde und Gross-Pinnow im Kr. Randow. Mit dem
1742 an den bei Czaslau erhaltenen Wunden gestorbenen k. preuss.
Premierlieutenant Ernst Boguslaus v. Frost ist nach Allem der Stamm
erloschen.
M. Pr. A.-L. V. 8. 167. —F^eih. v. LeiMur, I. M. »38 usd II(. 8. 265.
rricbteatlial, s. Fekondo v. Frflchtenthal, S. 220.
frihbraer t. latasfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1821 fttr Michael FrOhbauer^ k. k. Oberlieutenant bei der Altofner
Monturs-Oeconomie-Commission, mit dem Prädicate: v. Raimsfeld.
Meftfle 9. Mühl/€ld, Krg&ui.-Bd. 8. 'iSl.
ffyieliejsea f. EbeafeM. Erblän'd. - österr. Adelsstand. * Diplom
fon 1800 fttr Franz Fryscheysen , k. k. Artillerie- Major, mit dem
Prftdicate: v. Eisenfeld.
Mtgerle ». Jtühlftld, S . 187.
> htckty PndisS; foafea (Schild geviert, mit silbernem Mittelschilde,
in welchem ein rother Puchs nach der rechten Seite aufspringt :
Stammwappen. 1 u. 4 in Blau zwei neben einander aufrecht gestellte,
silberne Garben und 2 und 3 in Silber zwei rotbe Pfähle). Reichs-
grafenstand.'Diplom vom 6. Nov. 1781 fflr Joseph Johann Nepomuk
Freiherrn v. F., Grosshändler in Wien, wegen seiner und seiner Vor-
eltern um die Handelschaft erworbenen, besonderen Verdienste etc.
— Ein, wie Wissgrill annimmt, altes, österreichisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Hans Fuchs 26. Jnli 1535 ein kaiserliches Bestätigungs-
dfplom des alten Adels u. des Wappens der Familie erhielt. Andere
halten 4<^s Geschlecht für einen Seitenzweig des alten tirolischen
Stammes Fuchs v. Fuchsberg und sagen, dass Johann F. v. F. im
17. Jahrh. aus Tirol nach Oesterreich gekommen sei und sich mit
einer Freiin v. Wangler vermählt habe. Der Enkel des Letzteren,
Carl , erwarb sich zuerst bei Errichtung des Freihafens zu Triest
durch Ausrüstung von Schiffen auf eigene Kosten und Gefahr grosse
Verdienste, und der Sohn desselben, Paul, wurde Chef eines grossen
Handelshauses in Wien. Da die Familie im' Laufe der Zeit bei der
Handelsscbaft sich des Adels begeben h^tte, so wurden die Söhne
Pauls, Joseph Johann Nepomuk u. Carl Joseph, 20. Juni 1765 in den
erbländ.-österr. Ritter- und 21. März 1774 in den Reichsfreiherrn-
stand erhoben. Freiherr Carl Joseph blieb ledig, Freiherr Joseph
Johann Nepomuk aber vermählte sich mit Maria Caecilie v. Fillen-
baum, brachte, s.oben, den Grafen stand in die Fnmilie, erhieIt2d.Nov.
1786, nachdem der Mannsstamm der Grafen v. Rappach erloschen,
das durch dieses Erlöschen erledigte Erbland-Stabelmeister-Amt in
Oesterreich ob und unter der Enns als erbliches Mannslehn und er-
warb sehr grossen Grundbesitz. Aus seiner Ehe entsprossten fünf
Söhne, die Grafen: Carl, Ignaz, Joseph, Aloys und Franz Xaver, von
welchen Ignaz und Aloys den Stamm fortsetzten. Graf Ignaz, gest.
1838, k. k. Kämmerer war mit Anna v. Grosser, gest. 1834 u. Graf
— 382 —
Aloys, gest. 1836, mit Caroline Mfiderer ?. EhrenreichskroD, gest
1842, yermfthlt. — Der neoere Personalbestand des gräflichen Hau-
ses war folgender : Anton Graf Fachs zu Pachheim und Mitterberg,
geb. 1786 — Sohn des Grafen Ignaz — Herr d.er Herrschaften Schil-
tern und Kronsegg in Nieder -Oesterreich etc. Obersterblandstapel-
meister in Oesterreich ob und unter der Enns, verm. 1827 mit Si-
doniaGrf. ?. Wurmbrand-Stuppach, geb. 1800, aus welcher Ehe eine
Tochter entspross, Grf. Maria Anna, geb. 1828, verm. 1850 mit Carl
Wolfgang Grafen ?. Aichelburg , k. k. Kämmerer. Von den Brüdern
des Grafen Anton war Graf Joseph, gest 1850, Herr der Herrschaft
Frei-Aumahl, k. k. Kämmerer und Major in der A. , mit Leopoldine
Grf. Barkoczj v. Szala vermählt. Die anderen beiden Brüder sind :
Graf Ignaz, geb. 1791, k. k. Kämmerer und Oberst in d. A. und Graf
Baptist, 'geb. 1793, k. k. Kämm. u. Rittm. in der A. Die Schwester
4l|j*selben, Grf. Vincenzia, geb. 1798, yerm. sich 1824 mit Vinceuz
Grafen v. Waldstein -Wartenberg. — Von dem 1836 verstorbenen
Grafen Aloys, s. oben, stammt, neben einer Tochter, Grf. Antonie,
geb. 1800, verm. 1839 mit Ignaz Posch, ein Sohn, Graf Johann, geb.
1805, Officiant im k. k. Justiz-Ministerium, ^verm. 1851 mit Leopol-
dine V. Hahöcker.
Wi»»grm, III. S. 416 und 117. - Megerle v. Mühlfeld, S. 18, 50 und 11 1. — Deutsche
Grafenbiaser der Qegenwart'I. 8. 247 und 24S. — Qene«l. Taschenb. d. gr&fl. Häuser« 1859.
S. 284 und histor. Handb. tu demselben, S. 229. — Tyroff, II. 284: Freiherren und Qrafeii
▼. F. — W.-B. d. K|;r. Bayern. I. 40 and r. W6lck«rn, Abtheil. 1. — e. Rtfnitr, bayerisch.
Adel Tab. 6 und 8. 10. .
hiclM, heilierrei (Schild geviert mit silbernem Mittelschilde, in
welchem sich ein schrägrechts gelegter, grüner Eichenzweig mit
einem schräglinks gelegten Palmzweige kreuzt, welche beide Zweige
mit einem goldenen Bande mittelst Schleife zusammengebunden sind.
1 und 4 in Gold ein golden gekrönter und bewehrter, schwärzer, hal-
ber Adler und 2 u. 3 in Blau ein einwärts gekehrter , doch 'auswärts
sehender Fuchs). Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1700 für Paul
v. Fuchs, k. preuss. w. Geh. Kriegsrath, Etatsminister und Kanzler v.
Hinterpommern u. k. preuss. Bestätignng.sdiplom des Freiherrnstan-
des vom 10. Jan. 1701. Derselbe, gest 1704 — ein Sohn des Su-
perintendenten Samuel Fuchs in Stettin — Herr auf Malchow im
Braudenburgischen, Fnchshöfen und Wedderan in Ostpreussen etc.
hatte vom K. Leopold L den Reichsadelsstand erhalten und diese
Erhöhung war in Knrbrandenburg 11. Dec. 1684 anerkannt worden.
Der ^ohn desselben — die einzige Tochter hatte sich mit dem k.
preuss. Geh. Staatsminister v. Schmettan vermählt — Freiherr Jo-
hann Paul war k. preuss. Hof- und Ravensbergischer Appellations-
Gerichtsrath und mit dem Sohne des Letztereuj dem k. preuss. Lieu-
tenant Freih. v. Fuchs, starb 1738 der Stamm aus.
JugUr, Beitr. zur Juristischen Biographie, VI.S. 213. — r. Hellbach, I. 8. 390 und 391.
— N. Pr. A.-L. I. 8. 86 und IT. S. 201 und 20«. — Freih. t. Ledebur, I. 8. 238. - W.-B.
der Preuss. Monarch. U. 37 uud IlT. 22. - Kneichke, IV. 8 185 uad 1S6.
, Viclis (im Schilde ein aufgerichteter und auf dem Helme ein
sitzender Fuchs). Ein im 17. und 18. Jahrh. in Ostpreussen vorge-
kommenes Adelsgeschlecht, welches^ wohl mit der fränkischen, beson-
ders im Wttrzbiirgischen begüterten Familie der Fachs zu Bimbacb,
- 888 -
BonibeiiD ete. einen Urepiung hatte. — Balthasar v. F. kommt 1606
und als JSanptmann zu Oeltzko 1619 o. der Bruder desselben, Hans
Albrecht, Oberschenk, auf Seepotben 1607 and auf Aman 1614 vor.
— Der Stamm bltthte fort und demselben gehörten noch 1784 die
Gflter Fachshöfen im Kreise Königsberg und Rutkowitz im Kr. Nei-
denbarg.
.Fr«fA. V, Ledebur, I. S. 238 und JH. 8. 355.
¥uAb (Schild durch eine aufsteigende, gebogene Spitze getbeilt,
dreifeldrig. 1, rechts oben, in Silber ein mit einem goldenen Klee-
stengel belegter , schwarzer Adlersflflgcl ; 2 , links oben , in Gold ein
aufrecht gestellter rother Fuchs und 3, in der Spitze, in Blau drei, 1
und 2, sechsstrahlige, goldene Sterne). Adelsstand des Königr. Preus-
sen. Diplom vom 20. Nov. 1716 für Johann Heinrich Fuchs, k.
preuss. Geh. Justizrath. Derselbe starb 1727 als k. preuss. Geh.
Staats- und Kriegsminister und sein Sohn, Conrad Ludwig v. F., war
1 746 k. preuss. Kriegs- u. Domainenrath in Magdeburg. Der Stamm
hat fortgeblttht u. in neuester Zeit gehörte zu demselben der k. preuss.
Oberstlieutenant v. F. im 33. Infanterie- Regimen te.
9. HellbacA, I. 8. 391. -- N. Hr. A.-L. I. 8. 88 nud II. S. 203. — Freih. e. ledebur, I.
8. «38 u. III. S. 255. - W.-B. d. pren»t. Monarch. II. 22. — Knetchke, IV. 8. 136 u. 137.
Viclis (in Silber ein nach der linken Seite springender rother
Fuchs und im rechten Oberwinkel des Schildes ein achtstrahliger,
goldener Stern). Altes, wie Beckmann annimmt,, ursprünglich eisas-
sisches Adelsgeschlecht, welches im 17. Jahrb. nach Niedersachsen
kam und sich dann im Braunschweigischen, in Ostfriesland, Schweden,
Anhalt etc. ausbreitete. — Nicolans v. Fuchs war um 1579 Stadt-
meister zu Strassbnrg, welche Wflrde nur die Vornehmsten des Adels
erhielten. Der Sohn desselben, Hans Nicolaus v. F., gest. 1644,
wurde Statthalter und Graf des damals zu Laüenburg gehörigen Lan-
des Badein u. vier Söhne des Letzteren aus der Ehe mit einer Freiin
v. Putlitz wendeten sich in die oben genannten Länder. — Der jüngste
derselben, Nicolaus Christoph v. F. gest. 1683, fürstl. Anhalt-Zerbst-
scher Stall- und Jäger-Meister, setzte den Stamm dauernd fort. Von
ihm entspross Hans Christoph v. F., ebenfalls fürstl. Anhalt -Zerbst.
Stall- und Jäger-Meister, Herr auf Lidingerwort, dessen zwei Söhne,
Carl Wilhelm und Friedrich Ludwig v. Fuchs das Geschlecht weiter
fortpflanzten. Dasselbe hatte 1754 Pfriemsdorf bei Kötben u. Golm
unweit Delitzsch inne und besass in neuerer Zeit Röcknitz 6ei Wür-
zen und Hohenstein bei Delitzsch.
Beckmann, VII. 8. 224 a.Tab. B. Nr. I. — Oauhe, I. B. 289. — n-Hk. v. Lttdebur, I. 8.
*i38. — V. Meding, I. 8. 162. — Knetehk«, II. S. 165 nud 166.
Viehs. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 8. Aug. 1826
für Johann Georg Fuchs, Herrn auf Falkenberg.
W.-B. d. KgT. Bayern, Z.'22. — v. He/ner, bayer. Adel, Tab. 72 und 8. 74.
^ hiclM. Adelsstand d^s Kgr. Bayern. Diplom von 1854 für Dr.
J. N. Fuchs, Professor zu München.
Augsb. Allg. Zeit. 1854.
Pichs f. Mnbacli ■■<! ttriliefaii; Freilierm ud fiinren (Schild ge-
viert : 1 u. 4 in Gold ein einwärts springender, rother Fuchs : Stamm-
— 884 —
Wappen und 2 uDd 3 sechsmal in die Länge, oder pfahlweise, mit
gewechselten. Farben: d, h. von der Mitte des Feldes tritt die andere
Farbe ein, getbeilt: v. Rosenberg). Reichsfreiherrn- und Grafenstand.
Freiherrndiplom vom 9. Nov. 1699^ für Ludwig Reinhold Fuchs v.
Bimbach, fürstl. würzburgischen Obersten, mit Beilegung des Wap-
pens des erloscheneu fränkischen Geschlechts v. Rosenberg u. Gra-
fendiplom von 1705 für Christoph Ernst Freih. F. v. B. , k. w. Geh.-
Rath und Gesandten am niedersächs. Kreise. — Eins der ältesten u.
angesehensten fränkischen Rittergeschlechter, welches schon 1190
vorkommt u. aus welchefm Johann Georg F. v. ß. 1622 Fürstbischof
zu Bamberg wurde. — Der Stamm breitete sich im Laufe der Z^t
in drei Hauptstämmen aus, welche ihre Stammreihe meist bis auf den
Anfang des 14. Jahrb. zurückführen: die Fuchs v. Dornheim, ge-
nannt Sontheim, die Fuchs v. Wohnfurt und Rügheim und die Fuchs
V. Bimbach, von denen nur der letzte Stamm noch blüht, welcher, nach
Abgang des Hauptstammes der Fuchs v. Dornheim, letzteren Namen
zu dem seinen gesetzt hat. Jeder dieser Stämme schied sich in meh-
rere Aeste, die, nach ihren Gütern genannt, nach und nach wieder
ausstarben. Von den urkundlich 1300 erscheinenden Fuchs v. Dorn-
heim, genannt Sontheim zweigten sich ab die F. v. Burteswagen, Nei-
denfels, Wallburg, Winkler, Maisontheim, Wiesentheid, Speckfeld,
Kirchenschönbach, Rüdenhausen und Mainstockheim. Die letzte Erb-
tochter des Stammes F. v. D. vermählte sich 1690 mit Ludwig Rein-
hold Fuchs v. Bimbach, s. oben, welcher den Namen Dornheim an-
nahm. — Die Fuchs v. Wohnfurt u. Rügheim treten zuerst urkundlich
1303 auf, blühten bis um 1660 und zu denselben gehörten die Aeste
zu Hassfurth, Hoherrieth, Schweinshaupten, Burgpreppach und Leut-
zendorf. — Die schon um 1293 vorgekommenen Fuchs v. Bimbach
beginnen die ununterbrochene .Stammreihe von 1502 an und schieden
sich später in die Linien zu Glcisenau, Burgpreppach und Schweins-
hauptert, welche letzteren Güter durch Vermählungen der Erbtöchter
der Aeste Burgpreppach und Schweinshaupten an den Stamm zu
Bimbach gelangten. — Die gräfliche Linie ist schon mit den Söhnen
des ersten Grafen F. v. B. wieder erloschen. Franz Ludwig Ernst
Graf Fuchs v. Bimbach, Domherr zu Bamberg, kam noch 1737'vor.
— In neuester Zeit ist das Haupt der Familie Franz Lothar Freih.
F. V. B,und D., geb. 1804, — Sohn des 1823 verst. Freih. Fried-
rich Joseph — k. bayer. Kämmerer, verm. in erster Ehe mit Fran-
zisca Catharina Ehrenfest und in zweiter mit der Schwester der-
selben, Regina Ehrenfest. Aus beiden Ehen leben Nachkommen.
Aus der ersten entsprossten , neben zwei Töchtern, den Freiinnen
Regina, geb. 1835 und Emma, geb. 1837, zwei Söhne, Freih. Otto,
geb. 1833 und Freih. Franz, geb. 1838 und aus der zweiten stam-
men, neben einer Tochter, Josephine, geb. 1849, ebenfalls zwei
Söhne, Reinhold, geb. 1845 und Anton, geV 1847. — Von dem 1842
verstorbenen Bruder des Freiherrn Franz Lothar, dem Freih. Georg
Carl, vermählt mit Henriette Riedel , stammt eine Tochter , Freiin
Franzisca, geb. 1833, verm. 1849 mit Bruno v. Wessenig, k, bayer.
— 88» —
Bittiseister. Die Schwester des Freiherrn Franz Lothar^1^cj|iif^^
helmine, geb. 1808, ist seit 1826 vermählt mit Edmund
Linden «nf Burgberg, k. wflrttemb. General -Major und Gc
ten der Reiterdivisicin.
9. euicktmtttin^ fir. 25: Fachs v. Wnnfurt (Wohufurt). — Gauk^ L 8. 573 ■,
f. BmtttUin, III. 8. 199—208. — Biedermann, Canton Baunach, Tahijt im CaatOD All
Tab. 180 and Canton Otieawald, Suppl. — Salver, 8. 335. 348. 8«4.-M^898. S9T tl. a. i.
0. — N. Geneal. Handb., 1777. 8. 73 und 1778. 8. 73 und 74. — «. Tm^, 8. 119. — J( '
d. deaUehen Adelt, 1847. 8. 838. — Geneal. Tascbenb. d. freih. HKow«; 1858. 8. 191 u.
OMi 1S57. a. 906 und 207. — •. He/ner, SUmmbuch, I. 8. 390. — Siebmaehtr, 1. 100
FaehseB. Frinkiseli. — w^Mading, I. 8. 162 und 163. — T^rof, I. 174. - W.4I.
Bayvn, UI. 2 «. t. Wolekmm, Abth. 8. 8. 8 und 4. — *. //e/iMr. bayor. Adel, Tab.
8. U. - ÄneeeAke, i.^.fie ■: 159.
hckt fk Bbeiktfei (in Gold ein rother Fuchs). Tiroler Ade
schkchl, wetehe't mK den Beinamen: Ebenhofen 1616 auoh in I
sien^foAatfi^ ■''
mnt^iui, U. 8. 631. ■^'^
hclM f. Frejeiberg. Reichsadelsstand. Diplom von 1737 fflr
Johann Leopold Fuchs, Doptor der Rechte, mit dem Prädicate: V?
Freyeiibcrg.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 187.
V hicks f. hichsberg, auch Ürafen (Schild geviert mit einem rothen,
eine eingebogene blaue Spitze zeigenden Mittelschilde : Edle v. Pas-
seyr, <rIoschen mit Reinbert P. um 1390. 1 u. 4 in Gold ein rother,
Iini(sspringender Fuchs: Stammwappen) und 2 und 3 in Silber ein
blauer Querbalken, mit einem darüber gelegten, rothen Löwen: Lö-
wenberg oder Lebenberg, erloschen 1410 im Mannsstamme mit
Leonardus v. L.). Altes, tiroler Rittergcschlecht, welches zuerst
1162 vorkommt und mehrfach aus Franken hergeleitet und mit dem
Stamme der fränkischen Fuchs : der Fuchs v. Bimbach etc. in Ver-
bindung gebracht worden ist. — Nach Angabe des Grafen v. Bran-
dis lebte dasselbe zu seiner Zeit schon vor 400 Jahren rittermftssig
in Tirol und nahm den Beinamen von dem Schlosse Fuchsberg unter
St. Paul an, welches Schloss Ulrich Fuchs bereits 1267 besass. Von
1383 an schrieb sich die Familie auch: v. Jauffenburg und Passeyer,
weil Christoph Fuchs die letzte Erbtochter, Barbara v. Passeyer, zur
Gemahlin gehabt hatte. 1421 verm&hlte sich Wolfgang F. v. F. zu
Jauffenburg mit Dorothea v. Lebenberg, der Letzten ihres Geschlechts
und Erbin des Schlosses Lebenberg; Georg war 1464 kais. Oberhof-
marschali and Diego 1483 Landhauptmann an der Etsch; Christoph,
früher Conimandant zu Knffstein , wurde nach dem Tode seiner Ge-
mahlin Canonicus und starb 1542 als Bischof zu Brixeu und Johann
Philipp kommt 1620 als kaiserl. Kriegsrath und Oberst -Feldzeug-
meister vor. — 1603 war vom K. Rudolph II. der Freiherrn- und
1634 vom K. Ferdinand IL der Grafenstand in die Familie gekom-
men, in welchem Letzteren der Stamm fortblflhte, bis mit Johann Gr.
F. v. F., welcher 1828 auf dem Löwenberg in Tirol starb, das Ge-
schlecht erlosch.
Bucelini, IL 8. 89. 90 und 8. 127—129. — Or, «. BrandU, 8. 54 und 16 and Nr. 4. —
Gauhe, I. 8. 575 und 576. - WisegHU, UI. 8. 123-126 — SiebmaeMtr, I. 28. -> ßpener,
Hisior. Insign. R. 621 und 622 und Tab. 28. -^ v. Meding, I. 8 164 uild 165. — W.-B. des
Kgr. Bajaro, I. 41 und 0. Wölekem, IbthaU. 1. -^ 9. JB^fMr, bayer. Ad«l, Tab. 4 wid 8.
10 und ansgettorbener tiroler Adel, Tab. 3
Kne$ekket Deutaeh. AdeU-Lex. m. 26
— 886 —
Vuehi T, l^rüiifeld. Erblftndisch-österr. Adelsstand. Diplom von
1758 far Johanu Carl Fuchs, wegen guter Besorgung des Bancalge-
fälls im SetifteDberger Bezirke 'in Böhmen, mit dem Pr&dicate: v.
Grtinfeld und yod 1760 für Johann Anton Fuchs und den Bruder des-
salbetj, Johann Arnbrosius Fuchs, wegen geleisteter Bancaldienste u.
»4rom Ersterem ji^r'preussischen Kriege bewiesener Treue.
Megerlß v. MüUifeki, S. 187.
hiclM ?• Kaiderberg (in Silber eine rothe, altförmige Kanne).
^8, fr&nkisches Adelsgeschlecht, welches, h^jflißrt zu Hohenburg,
Jffenfeld, Mutershausen, Altfelden, Neuenburg ietiß., dem Ritter-
Dton Balinach einverleibt war. Dasselbe kam a^t.l30ß mit Conrad
^l^'t^t&^'bis 1525 vor, in welchem Jahre Anton d^e.|;anz^n Bdsitzun-
^n'^Sef Familie an sich gebracht hatte und si^ter wofil'dft alten
Stamm schloss. Da von demselben immer nur das Kanderberg'sche
und nicht das Fuchs'sche Wappen gefQhrt wurde, hat man vermuthet,
&S8 der Name Fuchs nur in Folge von Erbschaft Fuchs'scher Gflter
zu dem Geschlechtsnamen Kanderberg gekommen sei.
B. &. Struvßt neueröffnetes hittor. und polit. Archiv, I. S. 220. •— Biedermann, Canton
Baonach, Tab. 38 a. S3. — Siebmaoher, IL 75. Mr. 2: Fnehsn. ▼. Kanderberg Riedem, Frln-
kiflch. — 9, Meding, I. 8. 165.
FielM n Paclikei»| lltterberg ud Kadau^ s. Fuchs, Fuchss,
.ftrafeii S. 381.
fidis V, Rensteli. Erbl&ndisch-Österr. Adelsstand.. Diplom von
1786 far Anton Joseph Fuchs, k. k. Gfilten - Schätzungs -Commissair
und Pftohter der Herrschaft Starhemberg-Vischau, mit dem Pr&dicate:
V. Renstein.
Mtgtrle v. Müklfeld, 8. 187.
hicks V. TadteafeLu. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1 709
far Andreas Sebastian u. Franz Sebastian Fuchs, mit dem Pr&dicate :
V. Todtenfehs.
MegerU p, MUlfeld, Erginx.-Bd. 8. 291 o. 292.
fuchs V. Wahifnrty s. Fuchs v. Bimb ach, S. 383—385.
fuchsbergen Ein in Nieder -Oesterreich vorgekommenes Adels-
geschlecht. Johann Fuchsberger, fraher Bargermeister in Stejer und
sehr wohlhabend, kaufte um 1521 die Teste und Herrschaft Cronseck
in Nieder- Oesterreich, ein damals brandenburgisches Lehn, erhielt
1523 die Belehnung, verkaufte aber die genannte Herrschaft schon
1531 wieder. Aus seiner Ehe mit Barbara Eggenberger v. Eggen-
berg stammte ein Sohn, Matthias v. F., welcher vom K. Matthias IL
9. Nov. 1564 far seine Hofforderungen den Bitterstand mit Wappen-
verbesserung : (in Schwarz auf grauem Basen ein rechts laufender
Fuchs und auf dem gekrönten Helme ein goldengekrönter, ausge-
breiteter, schwarzer Adler) und einige Lehen bei Enns erhielt Ueber
Aufnahme unter die niederösterr. St&nde des neuen Ritterstandes
hat Wissgrill Nachrichten nicht aufgefunden.
WUtgriU^ UI. 8. 126.
Vnchsiui fuiis (Schild geviert, mit silbernem Mittelschilde, in
welchem ein graues Kleeblatt mit kurzem Stiele schwebt. 1 und 4 in
— 387 —
BlM drei, 2 ond 1, sechsstrahlige, goldene Sterne and 2 n. 3 in Gold
ein einwärts gekehrter, rother Löwe). ReichsadelssUnd. Diplom im
knrpftlz. Reichsvicariate vom 13. Joni 1792 für Johann Engelbert
Fuchsins, knrpfälz. Geh.-Rath, Gesandten des westphftlischen Kreises
etc. Derselbe starb 1828 als Präsident des rheinischen Cassations-
hofes. Von seinen Söhnen wurde Carl Clemens Franz Anselm y. F.
Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf nnd ein anderer Sohn war
1838 Appellationsrath zu Cöln. — In die Adelsmatrikel der preuss.
Rheinprovinz würden, laut Eingabe d. d. Düsseldorf, 19. Dec. 1829,
onter Nr. 137 der Glasse der Edelleute, Joseph und Carl v. Fuchsins
eingetragen.
5l^'- \:'J': ^' ?; ^*^; i: ''^'^^ ^- *• *^' - '"'•"**• »• i'*d4bw, i. s. »S9. - w.-b.
" Rheinprovioi, I. Tab. 88. Nr. W and S. 88 and 89. — Km$*ekk§, IV. 8. 187.
^ hchtttaineri Kitter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1726
fbr Johann Michael Fnchsstainer, k. k. Kammer-Procuratorinlf&hren.
Mtg€rl€ w. Müklftld, S.- 111.
fichstadt Altes, l&ngst. erloschenes, fnldaiftches n. fränkisches
Adelsgeschlecht, aus welchem Heinrich F. bereits 1341 fuldaischer
JLehnsmann war unci Conradns de F. 1359 als Canonicus zu Erfurt
starb.
Sekanmai, 8. 88. — Mon^t Zeiuehr. £ die Gesch. des OberrheiDt, IV. 8. 25i. — 8U^
macket, H. 78: ▼. FachsUdt, Fr&okisch. — w. Mtding^ III. 8. 190. — Tyrog, 1. 186.
KUcL Erbländ.- Österreich. Adelsstand. Diplom von 1772 für
Balthasar Fübich, k. k. Capitain- Lieutenant bei Graf Buttler In-
fanterie.
Mtgtrle 9 MühlfeUL, Brgini.-Bd. S. 891.
Klirenpfeü f. Pfeillieim. Ein in Krain vorgekommenes, später
wieder ausgegangenes Adelsgescblecht, ans welchem Wolf Andre F.
V. P. 5. Februar 1689 die Landstandschaft im Herzogthume Krain
erhielt
V. Htfner, SUmmbncb, I. 8. 891.
Khrer v. Klirenbergi litter (in Schwarz ein die Homer nach
oben kehrender, silberner Halbmond mit Gesicht, aus welchem
fünf goldene Flammen nach oben schlagen). Reichsritterstand. Di-
plom vom K. Carl Y. kr Hieronymus v. Führer, k. k. Obersten,
wegen der bei dem Entsätze von Wien bewiesenen Tapferkeit u. mit
Bestätigung des altadeligen Geschlechtswappens. ^ Derselbe stammte
ans einer kärntner Adelsfamilie und sein Urenkel, Christoph, — Sohn
des EUeronymus II.' und Enkel des Jacob v. F. — wurde zum Burg-
grafen zu Warasdin in Croatien ernannt, erlangte 1621 eine neue
kaiserliche Bestätigung des ihm zustehenden Reichsritterstandes mit
dem Prädicate: v. Führenberg und wurde, nachdem er sich in Steier-
mark angekauft, als Landmann den steiermärkischen Ständen ein-
verleibt. Der Stamm blühte fort, Sprossen desselben dienten mit
Auszeichnung in der k. k. Armee und zu dem der Familie zustehen-
den Gute Jaming kam durch Vermählung auch die Herrschaft Rabens-
berg. Johann Anton Ritter F. v. F., welcher von dem obengenannten
Christoph im vierten Gliede stammte, k. k. Oberstwachtmeuter in d.
26*
— 388 —
A. , k. k. Ratb oud Kreishaaptmaub des Cillerkreises in Steiermark,
starb 1771 u. binterliess Vtlr Söbne , über welcben Leupold Näberes
mitgetbeilt bat
Leupold, I. S. 8. 348 and S49. — Sehmut», I. 8. 429. — Siefmacher, III. S7. — Kneachke,
TL 8. 166 and 167.
Kkrer f. Iai»eid«rf , aucb Kitter (Stammwappen, welches nocb
jetzt die jflngere Linie des Stammes fflbrt: Schild der Länge nach
getbeilt: rechts in Both eine an die Theilongslinie angeschlossene,
balbe, silberne Lilie o. links in Silber ein ebenfalls sin die Theilangs-
linie angeschlossenes, halbes, rotbes Rad. Vermehrtes Wappen der
ftlteren Linie zu Haimendorff und Wolkersdorf nach dem Diplome Ton
1688; Schild geviert, mit das Stammwappen enthaltendem Mittel-
scbilde. 1 und 4 in Gold ein einwärtssehender, gekrönter, schwarzer
Adler and 2 u. 3 unter einem silbernen Feldesbaupte von natürlichen
Wolken von Schwarz und Gold quergetheilt mit einem einwärts ge-
kehrten, doppelt geschweiften und gekrönten Löwen von gewechsel-
ten Farben). Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1820 für
Carl Führer v. Haimendorf , k. k. Lieutenant in ^. A. und Herrn auf
Hogeschin. ^ Die Familie F. v. H. ist ein altes, ursprünglich zu dem
Adel des Elsasses und der Rbeinlande gehörendes Geschlecht, wel-
ches schon in sehr früher Zeit um Strassburg angesessen gewesen sein
soll. Später wendete es sich nach Franken u. sass auf dem Schlosse
Micbelfeld bei Scbwäbiscb-Hall> Als Stammvater wird Reinwald Füh-
rer, Ratb und Dietier des K. Rudolph L, genannt, welcher im Domi-
nikaner-Kloster zu Mainz begraben wurde. Conrad Führer, wohl ein
Sohn Reinwalds, wendetQ sich 1274 aus Mainz zuerst nach Nürnberg,
wo die Nachkommen 1501 das Patriziat erlangten: im genannten
Jahre wurde Sigmund IL zuerst in den Ratb zu Nürnberg gewählt. —
Christoph F., Kriegsratb des fränkischen Kreises, erhielt durch kai-
serliches Diplom von 1599 das althergebrachte adelige Wappen der
Familie , so wie das 1547 gestiftete Führer'sche Fideicommiss Hai-
mendorf und Kientzenau unter dem Laim- und Moritzberge bestätigt
und durch kaiserliches Diplom von 1688 wurde der älteren Linie zu
Haimendorf und Wolkersdorf das angestammte Wappen vermehrt. —
Von den drei Hauptlinien, in welche der Stamm sich geschieden,
blüht nur noch die von Christoph IV. F., gest 1633, gegründete, äl-
tere Hauptlinie zu Wolkersdorf. Die mittlere Sigmundsche Haupt-
linie zu Steinbühl und Himmelgarten , welche Johann Sigmund , gest
1642, stiftete, ist mit dem Landpfleger Georg Sigmund 1767 er-
loschen und die jüngere, Moritzische Hauptlinie auf Renzenhof starb
1 782 mit dem Rittmeister Carl Moritz aus. — Aus der älteren Hanpt-
linie gingen später zwei Speciallinien hervor: die Cbristophsche und
die Carl-Gottliebscbe, welche beide nocb blühen und von denen die
erstere das vermehrte Wappen von 1688, s. obeuj die letztere das
einfi^ Stammwappen führt. — Das Geschlecht hat sich um Nürn-
berg Vielfache Verdienste (erworben and bat mehrere sehr gelehrte
Männer hervorgebracht, zu welchen namentlich gehören : Christoph IIL
gest 1610, welcber seine Reise in das gelobte Land lateinisch und
— 389 -
deutsch beschrieben hat und Christoph VII. gest 1732« w. kais-Ratk«
konnaiDz., fftrstl. braoDscbw. und pfalz-snlzbach. Geh.-Rath, Vorder-
ster LosoDger n. Reichsscholtheiss zu Nflmberg und Prises des Feg-
nesischen Blamenordens. — Im jetzigen Jahrb. bat der Stamn an
zahlreichen Gliedern bestanden, von denen mehrere in Namberg be-
dienstet waren , während andere in der k. bajer. and k. k. Armee
dienten, t. Lang allein hat , als in die Adelsmatrikel des Kgr. Baj-
em eingetragen, aas der filteren Christophschen Linie acht aod aas
der jüngeren Carl-Gottliebschen Linie vier Familienglieder genannt
— I>er Familienname wnrde abrigens sonst, bis anfSiebmacber, stets:
Fflrer geschrieben and nnr erst in neaerer Zeit bat man ihn mehr-
fach wieder nach Megerle v. Mtthlfeld: Fahrer geschrieben.
Biedermamm, NirnherK. »del. Patiidat. Tab. US-»». -> N. GeiiMl. H»d¥. 1777. S.}lt
-»16 ■. ins. U. 8. 273-275. — 9. long, 8. MI— 343. - MtgrrU w. MmMfHd, Kf«iM.-B«
8. 142. — Sie&tmaeker, I. ?05 : Die Fökrcr. Nämberfrische Patricier. V. 22. Nr. &. wi4 Vt.
12. 1fr. 10. — /mnpenärtM, Binleit. in di«- Heraldik, 8. 192 •. 1«S ■. 192 «. 193 «. Tak. V. Hr.
40 B^ Vi. Mr. 51. — Tgrof, L 38. Nr. 2 «bd 3 n. Sitbeuktn, L 8. 3«-3S. - 8«mI aa
Si^bB. W.-B. VII. 14. — W.-B. d-s Kgr. Bayern, V. 49 nsd M. — a. Be/mtr, tajtr. 44*L
Tab. 88 a. 8. 78. — Xne$ekkt, IV. 8. 138-140.
Khrer v. Sraneifeld. Erblftnd.-Österr. Adelsstand mit de« Pri-
dicate: t- Sonnenfeld- Anton F. v. S. stand in den letzten Jahren als
Hauptmann bei der k. k. technischen Artillerie.
Milftair-Sehematismos.
Kldner. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 7. Sept 1722 Ar
Johann Jacob Ffildner, herz, wflrttemb. Hofrath. Die NotificatioB
dieser Erhdhnng an die Breslaner Oberamts- Begiening erfolgte 28.
Octob. 1736. Der Diploms -Empft&nger, gest. 1743 als k. prensa.
Oberamts - Regiernngsrath , hatte den Stamm fortgesetzt. Ton den
Nachkommen standen Mehrere als Officiere in der k. prenss. Armee
and noch 1847 war ein v. F. Lieutenant im Woblaner Landwehr-Ba-
tail). — Die Familie hatte in Schlesien das Gnt Langendorf im Kr.
Polnisch- Warten berg 1774 and noch 1804 Schmiedefeld im Kr.Bres;
laa Inne.
MegtrU w. UÜkl/eld, ErginB.-Bd. 8. 292. — N. Fr. A.-L. II. 8. 202. — A^aO. «. E.040-
bmr, I. 8. 239 ood III. 8. 255. — SchJeaiachea W.-B. III. Nr. 178.
' KQed, lltler. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1817
fQr Claudias Fttljod, Hofrath der k. k. Hofkammer.
MegtrU «. MüU/eld, 8. 111.
KU V. WIndach ■. iammerberg, rrelhenren. Karbayerischer Frei-
hermstand vom 21. Jani 1691 ftir Jobann Ullrich v. FflU wegen Ab-
tretung des Gates Yelding an das Schloss Dachau und zwar untfr
Vermehrung des Wappens mit dem alten ^^nmerberg*scben Wap-
pen. Derselbe stammte ans einer manch^^vamilie, aus welcher
Franz Fall, MitgtfeMes innem Raths, 161^R Adel erhalten hatte.
Der Sohn des Letzteren war Kriegs-Commissair in Savoyen u.eniielt
mit dem Titel: Don eine erbliche Commende des Ordens St.
et Lazan in Piemont und ein Enkel <^6selben war der oben er
Freiherr Jobannnulrich, von welchem im zweiten Gliede Freiherr
Ferdinand Joseph Franz de Paula stammte, welcher, geb. 1764, Herr
auf Grunertshofen, Windach und Eresing, k. bayer Oberlieutenant a.
_ 390 —
D. in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen wurde. Mit ihm
ist am 1820 das Greschlecht erloschen.
9. Lang, 8. 129 and 180. — Suppl. lu Siebm. W.-B. VII. 13. — W.-B. des Kgr. Bayern,
III. 2 und XIV. 44 aad «. Wolckem, ^btheilaog 3. — Knetchke, II. 8. 167 u. 16S.
Klletti Mlci f • (Icbpelihein. Altes, erloschenes, elsassisches
Adelsgeschlecht, welches jetzt nur durch das von Siebmacher gegebene
Wappen bekannt ist.
Sißbmaeher, I. 1V5.
Fiilleibadi (im Schilde ein OchsenkopO* Schwäbisches Adelsge-
schlecht ans dem gleichnamigen Stammhanse bei Augsburg, welches
im Augsburger Patriciate.von 1241 bis 1429 vorkam. Ein Zweig des
Stammes war schon im 14. Jahrb. landsässig. — Das Wappen einer
gleichnamigen bayerischen Familie giebt Siebmacher IV. 185 (in Sil-
ber ein Hahn) unter den Geadelten mit dem Namen Yillenbach.
9. Butten, GfDch. d. adel. Geschl. in Augsburg, 8. 44.
Klier f. der Brücke i Freili. Erbländisch-Österr. Freiherrnstand.
Diplom V. 1827 für Maximilian Füller, k. k. Oberlieutenant, mit dem
Prftdicate: v. der Brücke. Derselbe ist sp&ter als Major aus dem
activen Dienste getreten.
HandschrifU. Noti«.
Nllnstein. Niederösterreichisches Adelsgeschlecht, aus welchem
Georg Christoph v. Fflllnstein, k. k. Hofrath, von 1572—1586 mit
dem Schlosse u. Gute Triebeswinkel begütert war. Dasselbe Schloss
und Gut besassen dann Hermann Jacob und Hans Christoph v. Fülln-
stein, Gebrüder, wohl die Söhne oder Brüder des Georg Christoph v.
F., welche diese Besitzung an Georg Federle verkauften. — Albert v.
F. w$r 1597 ältester Hofkammerrath von Seite der k. k. Hofkammer
bei der grftfl. Hardeggschen IJntersuchungs- und Processsache und
Elias V. F., Geh. Canzleischreiber K. Rudolph II., vermählte sich 1Q03
mit Caecilia Zaininger. Nach ihm kommt der Name der Familie,
weiche in keiner Matrikel unter den Landleuten aufgeführt wird, nicht
mehr vor.
WingrÜh ni. 8. 128 und 129.
fimtt, Bitter ■• Bdle. Erblftnd.-österf . Ritterstand. Diplom von '
1754 für Johann Jacob Fümee, k. k. Leib- und Oberstabschirurg, mit
dem Prftdicate : Edler v.
Mtgerle *. Mükl/eld, ErgSns.-Bd. 8. 149.
Hickl^ litter. £rbländ.-österr. Ritterstand. Diplom v. 27. Feb-
ruar 1763 für die Gebrüder Gallus, Conrad und Thomas Fünckl.
Toller, 1522, hatte Sd^ Fühckl zu Hasendorf,, k. k. Hofyfennig-
Mjyjpter, einige landes^^Bhe u. passauischetjehen im Tulner-Felde
..^cvralten. Die FamiliPHrnoch im 16. Jahrh.^in Niederösterreich
wieder ausgegangen.
4/t^rm, m. 8. 119.
^ünfUicheBi.ArafeB. ErblSj|d.-Ö8terr. Grafenstand. Diplom von
1698 für Johann Bernhard Freinemf v. Fünfkirchel u. für die Söhne
seines Bruders, Johann Ernst, ^e Freiherren Johann Leopold u. Jo-
hann Josepii u. die gesammte Nachkommenschaft — Das Geschlecht
— 391 — •
Fflofkirchen zählt zn den ältesten Adelsfamilien des Erzberzogthqms
Oesterreich o. stammt nach Einigen aus Ungarn, nach Anderen aber,
und wohl richtiger, aus Wien. Wilhalm Vnenflfkircben erscheint ur-
kundlich 1250 und Leupoldas de quinque Ecclesiis 1276. Ulrich
Fttnfkirchcr, Mfinz-Meister zu Wien, tritt schon 1302 als Ulrich v.
Fflnfkirchen auf und die Nachkommenschaft desselben findet sich in
Wissgrills Werke. Von Ulrich stammte im vierten Gliede Philipp,
welcher 1411 in dem Lehnbache des Herzogs Albrecht lY. zu Oester-
reich genannt wird u. mit dem Bucelini, welcher Philipps Vorfahren
nicht kannte, erst die fortlaufende Stammreihe beginnt. Philipp und
seine Nachkommen heissen urkundlich: Ritter. Von Philipp im 4.
Gliede stammte Johann Bernhard, niederösterr. Hofkammerrath und
Oberstfeldpioviantmeister, welcher mit seinem Bruder, Johann Maxi-
milian, den übrigen Geschwistern und dem gesammten Geschlechte
vom K Rudolph II. 31. Jan. 1603 als Freien und Freiinnen in den
Herrenstand ejhoben wurden. Freiherr Joh^pn Bernhard starb 1626
und von seihen Söhnen aus der Ehe mit Barbara Freiin v. TeuSen-
bach pflanzte Johann Sigismund, vermählt mit Anna Polyxena Elisa-
beth Herrin v. Schärffenberg, den Stamm fort. Derselbe hinterliess
zwei SöhnCj Johann Bernhard und Johann Ernst Ersterer wurde, s.
oben, mit den Söhnen des Letzteren, Johann Leopold und Johann Jo-
seph, in den Grafenstand erhoben. — Graf Johann Bernhard starb
1700, ohne männliche Nachkommen zn hinterlassen, von den Söhnen
des Grafen Johann Ernst aber, welcher sich in erster Ehe mit Ca-
tharina Theresia Grf. v. Slawata und in zweiter Ehe mit der Nichte
derselben, Maria Theresia Gräfin v. Slawata, vermählt hatte, durch
welche Beide, nach Erlöschen des Mannsstammes des gräflichen Hau-
ses Slawata, die Herrschaft an die Familie Fflnfkirchen 'gelangte,
setzte der Sohn erster Ehe, Graf Johann Leopold, s. oben, den Stamm
fort. Derselbe, gest. 1730, k. k. w. Geh.-Rath u. Kämmerer, vermählt
mit Maria Esther Anna Grf. v. Paar, hinterliess, unter anderen Nach-
kommen, den Grafen Johann Franz de Paula, gest. 1782, welcher in
erster Ehe mit Anna Catharina Grf. v. Desfonrs, gest. 1751, vermählt
war. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne, Graf Johann Ferdinand
und Graf Johann Franz de Paula Joseph , von welchen die jetzigen
Sprossen des gräflichen Stammes entsprossten. Graf Johann Ferdi-
nand, gest. 1794, Majoratsherr auf Steinabrunn, k. k. Kämm., venu,
mit Genovefa Grf. v. Montelabete, verw. Grf. v. Wengersky, hinter-
liess einen Sohn, Graf Johann Franz de Paula, gest 1816, venu, ipit
Sophia Dorothea Freiin Opdenhamm, gen. v.Schoppingk, welchj
in zweiter Ehe mit Michael Gr. Esterhäzy de Galantha ver
1844 starb. Graf Johann Franz de Paula Joseph, gest. 1(
Kämmerer etc. Herr der Herrschaft Chlumecz, war in zweiterl
welcher derselbe seine Linie fortsetzte, verm. mit Josepha 6r
rinsky v. Ledske. r— Der Personalbestand des gräflichen Hauses, '
ches in den Li^jen zn Steinabrunn und zu Chlumecz blflbt, war in
neuester Zeit folgender: I. Linie zu Steinabmni: Otto Franz Gr. v.
und zu Fflnfkirchen, Freiherr v. Steinabrunn, geb. 1809 — Sohn des
►_ 892 —
1816 verstorbenen Grafen Ähann Franz de Paula — Herr der Herr-
schaften Steinabrann und Nea-Ruppersdorf, k. k. Kämm., Landes-
Pr&sident etc. zu Salzburg, vermählt 1826 mit Luise Grf. v. Wurm-
brand, geb. 1802, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Gräfin
Sophie, geb. 1829, verm. 1846 mit Ferdinand Grafen v. Brandts, k.
k. Kftmm. und Grf. Caroline, geb. 1833, zwei Söhne stammten: Graf
Franz, geb. 1827, k. k. Kämmerer etc. u. Graf Heinrich, geb. 1830,
k. k. Kämmerer und Rittmeister. Die Schwester des Grafen Otto
Franz, Gr. Franzisca, geb. 1801, war zuerst vermählt mit Clemens
Grafen v. Kesselstatt, k. k. Rittm., gest. 1828 u. hat sich in zweiter
Ehe 1830 wieder vermählt mt Georg Grafen zu Stockau, k. k. Major
in d. A. — II. Linie zu Chlumecz : Graf Friedrich Dominik, geboren
1805 — Sohn des 1807 gestorbenen Grafen Johann Franz de Paula
Joseph — Herr der Herrschaft Morawetz mit der Burg Mittrow in
Mähren, k. k. Kämm. u. Rittm. in d. A., verm. 1832 mit Sidonia Grf.
T. Chotek, geb. 1805, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Gräfin
Isabella, geb. 1833 und Grf. Tbei'esia, geb. 1835, drei Söhne ent-
sproBSten: Graf Ferdinand, geb. 1834, k. k. Oberlieutenant, Graf
Ernst, geb. 1837, k. k. Lieutenant und Graf Franz, geb. 1839. —
Von den Schwestern des Grafen Friedrich Dominik ist Grf. Maria,
geb. 1793, seit 1838 Wittwe von dem k. k. Rittm. in d. A. Eduard
Grafen v. Belcredi und Gräfin Caroline, geb. 1795, seit 1839 Wittwe
des Andreas GrafenHadik v. Futak, k. k. Kämmerers u. Rittm. in d. A.
Or. 9. Brandt' it Nr. 5. — Or. w. Wurmbrand, Cölleo!. geiieal. tun. Austr., Cap. 20. S.
67. — Mäöiur. III. Tab. 873. — Gauhe, I. 8. 578 und 579. — Zedier, IX. S. 2238. — Wins-
§HU, III. 8. 129—141 mit Tiur Ahaeatafeln. — Geneal. Jahrb. d. deutschen Adels, Jahrgang
1844 o. ff. — Deutsche Orafenh. d. Gegenwart, I. S. 253 und 254. — Geneal. Taschenb. der
grit. Hiaaer, 1859. 6. 284—286 n. bist. Haudb. an demselben, d. 230. - Siebmacher, IV.
18 a. Snppl. VI. 22. — Tyrog, I. 82: F. H. v. F. — Eyrtl, I.
Knbergj Weker f. Krilierg^ EUter ■. £dle. Reichs- und erbländ.-
österr. Ritterstand. Diplom vom 23. Dec. 1732 für Jobann Carl
Weber, Doctor der Medicin und die Brüder desselben, Ignaz Joseph
Q. Johann Friedrich Weber, mit dem Prädicate: Edle v. Ffirnberg. —
Die Empfänger des Diploms stammten aus einem, den schwäbischen
Beichslanden entsprossenen Adelsgeschlechte, aus. welchem die Yor-
Utem mit dem Namen : Weber nach Steiermark und Oesterreich ge-
kommen waren. Johann Carl Weber Ritter und Edler v. Fttruberg,
k. k. niederösterr. Regierungsrath in Sanitätssachen, später der verw.
Herzogin v. Savoyen-Soissons Leibmedicus, Herr der Herrschaften
Weiteneck, Leiben, Weinzierl, Weixolbach und Wocking, wurde als
Landesmitglied unter die neuen Geschlechter des niederösterr. Ritter-
Btafldes 1738 angenommen und mit seinem Sohne, Carl Joseph, 1743
Versammlung der drei oberen Stände eingeführt. Derselbe
Ate in seinem 1748 niedergelegten Testamente die Herrschaf-
Üteneck und Leiben zu einem Fideicommiss für seine männ-
^achkommenschaft, welches durch kaiserliches Diplom bestätigt
ie. Sein Sohn, Carl Joseph Weber Edler v. F., k. k. Truchsess u.
niederösterr. Regierungsrath, erbte die AUodialgüter und die Herr-
tehaften Weinzier],f Weichselbach und Wocking u. linterliess, neben
einer Tochter, Eleonore, welche sich mit Joseph Edlen v. Pelser, k.
— 893 — .
k. Hofrath, vermählte, zwei Söhne: Joseph and Bernhard. Joseph
Rilter und Edler v. F., k. k. Oberstlienteuant, Herr der Fideicomniiu-
herrschaften Weiteneck und Leiben und Herr vieler anderer Herr«
Schäften o. Gttter, erwarb sich, nach seinem Austritte aus dem activtn
Militairdienste,^ durch grosse und kostspielige UnternehmunireD im
Holzhandel um Wien ein grosses Verdienst, verkaufte aber 1795 die
meisten seiner grossen Ilerrschaften und hinterliess aus der Ehe mit
Theresia v. Schellertsr, ohne männliche Nachkommenschaft, nur eine
Tochter. — Bernhard Ritter und Edler v. F. , k. k. Trucbsess ood
niederösterr. Landrath, machte grosse Reisen und lebte 1798, ali
Wissgrill schrieb, noch unvermählt. Mit ihm hören die^Nacbricbtan
Ober die Familie auf.
WUtgHU, III. n. 141 n. 142. - MegerU v. Mühl/tld, S. 141 : W«ber, Btfl«T v. Wkfm^n%.
. Kraft, Kitter Md Ule (Schild quergetheilt: oben in Ȇber drei
schrägrechte, rothe Balken u. unten in Gold ein blauer Sparren, recblf
ond links oben von einer blauen Lilie begleitet). Korpfälzi^cber Bll«
terstand. Diplom vom 7. Juli 1792 für Johann Nepomok Fflrat, kri-
serl. R^hshofgerichts- Agenten. Derselbe, geb. 1765, wurde später
als k. bayer. Landrichter zu Deggendorf in die Adelsmairikel das
Kgr. Bajem eingetragen.
9. Lmmf, 8. S4S. — W.B. &m Rgr. Bayero, V. »0. - 9. Bufnw , ^jtew. A4*l« Ti*. tl
■ad a. n.
lirat V. lapferbfrg, Knt ■• bpfrrberg, aorh llrdlcrrre (SebfM
geviert: 1 und 4 in Silber zwei rothe Pfible ood 2 ood 3 von Gold m.
Blao qnergetheilt, mit einem link sgek ehrten, springeodeo Woll^ wel*
eher eioeo roth gefiederien Pfeil zerbricht). Böhmheher FrtiherfB^
stand. Diplom vom 13. Mai 1669 fBr Jobano Oeorg Fflmt v. Kopfer«
berg, Herrn aaf Albrechtsdorf. — Scblefiscbes AdelmKetebleebt, wol'
cbea TOD srioem Summsif ze . der BergAtadi Knpfcrberg a» ftoWr«
den BeioaoieD aonabn. Sini^tns leitet das Gescbleebl, «elelNniGa0b«
fftr ein altet, aoge^benes Bretlaaer ßtadtgetcblecbi biH, mm Frw*
keo ber «od giebt an, dass Gtorgi, F. a. d. llmme H9mewtpm$^ im
Bamberfiscben narb Schlesien gekommen u. daaa am gbncbnMsliptr
Sohn Georg IL, ge%t. 1600, Köpfen b«rf ond Kittlüztreben li^M er^
kaoft habe. Diese Besitznngen p^istm ton I^etztere« anf nemem Mb»
Georg nL, geit. 1S4«, Herrn an/ Eofd^^^rb^^« h^tkr^4ffH eu, md
fBrstl. liegufziieben Rj^fc, aber and s mi 4mi^>it:m «nUpfMH 4^ \kwm
genannte Jobann Ge«rf F. v. K^ vefcber den Freibermüland ^MUHi.
Freiherr Jobnn Ger/rg Mie noeb 17» in bobe» Alter, bnite dm
keine nAnlkbe KaebfanMoen. iMn ä<nnm «eute 4er lSm4er, %mA
mHinn Ferdinnn4 t. F.. Berr anf Anke<:bMbief , fevbm« «44
der, dnrcb enwa .Suba, ^ikrmnuL Ujtx, «^ nekbem Carl -^'M^ ]
milinn ▼. F. ftansatfe. Deriefbe «rrde I7U b. prewe w. ^Mäu .^
minister «ni vnr iw 1770 — 177t GrvMfcaasrter, wwfo aber m M^
terens Jnfeve m V*^ 4e% Mkaa^ifM ArK«f s^JM:ti Vf^iMnf^^^ ^ewMr
Dienite nia Gfinabrnnfai eafiMiea ]Ian a^b« tp«ier at^veaMv» nnt,
dans AniU dKs Kdn^i Frie^tr>A IL «tr^eb (aludk^. Am|;iM»
— 394 —
auch worden anter der Regierung des Königs Friedrich Wilhelm II
die in diesem Processe angeklagt Gewesenen vollständig freigesprochen
und entschädigt. Die Ehe des Grosscanzlers v. F. mit Sophie Grf. v.
Podewils hlieh kinderlos und so erlosch mit ihm 29. März 1790 der
Stamm.
Binapiu». I. 8. 875 und S76 und II. 8. 338 und 682. — Gauht, I. 8. 879 und 380. ~ N.
Pr.. A.-L. II. 8. 202 und 20rT. — Freik. v. L»dthur, I. 8. 239. — Siebmacher, I. 63: Die
Fürsten« Schleaisch. — v. Meding^ III. 8. 197 und 198.
Krst n Seiifteiieck (in Roth ein querliegender Weherschfltze).
Ein im 15. Jahrh. zu dem niederösterreichSschen Hitterstande gehö-
rendes Geschlecht. Michael Fürst, Pfleger der Veste Reinsperg,
kommt 1428 und 1433 in Zinzendorfschen Urkunden vor und ehen
derselbe, oder ein Jüngerer dieses Namens, Herr zu Senfteneck er-
hielt 1459 verschiedene landesffirstliche' und freisingsche Lehen bei
Wangen, Wiselburg etc. Michael Fttrst zu Senfteneck kam auch 1477
auf den Landtag zu St. Polten n. war mit Paraxedis v. Perkhaim ver-
mählt und Thomas, oder Thoman Fflrst zu Selteneck tritt noch 1493
als Zeuge auf.
WingriU. HI. 8. 148.
First III IJlrichskireheii mid Seiberst^rf (Schild geviert^l und 4
der Länge nach getheilt: rechts in Silber eine rothe und links in Roth
eilie silberne Lilie und 2 und 3 in Schwarz ein aufrecht stehender,
rechtssehender, goldener Greif). Erbländisch - österr. Adelsstand.
Diplom von 1678 für Georg und Weickard Fürst. Dieselben waren
dte Söhne des aus <lem Lande ob der Enns nach Niederösterreich ge-
komipenen Doctor der Rechte Johann Georg Fürst, welcher 1534
Hofrichter der landesftlrstl. Burg Weiss war. — Weickard Fürst,
Herr zu Seiberstorf und Ulrichskirchen in Nieder-Gestenreich, kais.
Rath, war von 1564 — 1576 I.andschreiber bei der Landeshauptmann-
schaft ob der Enns und setzte sich im letztgenannten Jahre auf sei-
ner Herrschaft Ulrichskirchen zur Ruhe. Derselbe war schon 1565
mjt Seiberstorf begütert und kaufte 1575 die Herrschaft Ulrichskir-
chen, worauf er 1578 den nieder -österreichischen Ritterstandsge-
Bchlechtern einver leibt wurde. Von mehreren in der Ehe mit Clara
V. Pinzenau erzeugten Kindern kamen nur zwei Tächter zu reiferem
Alter: Catharina, welche sich mit Paul Neuhofer v. Poppen vennfihlte,
aber schon 1589 nicht mfehr lebte und Eva, welche nach dem 1589
erfolgten Tode der Schwester sich mit ihrem Schwager und den un-
mündigen Kindern derselben verglich, die Herrschaft Ulrichskirchen
fibernahm u. dieselbe ihrem Gemahle, Johann Paptist l^rafen. v. Kol-
lonitsch, k. k. Kämmerer u. niederösterr. Regierungsratbe, zubratrhte.
Orf. Eva starb 1624 u. mit ihr ging der Name ihres Geschlechts aus.
Wi$*gnu, IQ. 8. 143 und 144.
KirateBai, Krateaaier (Schild quergetheilt: oben in Gold ein
blau gekleideter Mann mit geflügeltem Arme und unten in Blau drei
abwärt sgehende, silberne Flammen). Böhmischer Adelsstand. Diplom
von 1641 für Caspar Fürstenau , Patricier der Stadt Breslau. Die
. Söhne desselben, Alexander, Magnus, Caspar u. Carl v. F. erhielten
8. Nov. 1590 eine kaiserliche Yermehrung ihres Wappens. Caspar v.
— 396 —
Fttrsteni^ kommt 1622 als Landefiftlte?^ des Görlitiscbeo Kretees
und Gar] v. F. als kais. Kriegsoberst Wt^' — Die Familie war im
17. Jahrh. iD der Oberlausits and swar im Görlitser Kreise mit Anis«
dorf, Döbscbatz, Grane, Klingewalde, Gross-Kraascbe, Lissa, Sobra
and Zobel begütert a. blQhte nocb in die zweite Hftlfte des 18. Jahr*
handerts binein, in welcber dieselbe 1760 erloscb.
Grauer, Lausiu. Merkwürdigk. I. 8. S19 a. 138. — Qauk*, 1. S. MO: Im ArUkel :rSrtl.
— FrHk. 9. Ledebmr, 1, S. 239. — Sie^aeMtr, IV. 68.
Krsteiai^ s. Hartinger v. Ffirstenau. .
^ Krsteibergi Krstea lad Laailgrafea (Schild golden, mit doppel-
tem Silber and Bisa eingefsssten Wolken a. in demselben der rothe
Fflrstenbergscbe Adler, aaf der Brast mit einem gevierten Herzscbilde :
1 and 4 eine silberne Kircbenfabne : Werdenberg and 2 and 8 ein
scbrägrecbter, gezabnter, scbwarzer Balken). Erbländ.-Österr.- ai^i
ReicbsfQrstenstand. Frbländ. Ftirstendiplom von 1716 für Frobenias
Ferdinand Graf zn Fürstenberg, k. k. Geh. Batb and Ksmmerrichter
za Wetzlar, so wie für den Bruder deg^selben, Philipp Carl Gr. zu F.,
Bischof za Lavant and den Vetter Joseph Ernst Grafen zu Fflrsten-
berg - Stühlingen , wogen ihres uralten, mit Churfürsten und anderen
Fürsten verwandten Geschlechts and zwar nach Abgang der Fflrst-
licb Fürstenberg-Heiligenbergischei^ Linie und Keichsfürstendiplom
von 1762 für Joseph Ernst Grafen zu Fttrstenberg mit allen seinen
Nachkommen männlichen u. weiblichen Geschlechts. -^ Altes, sebwi-
bisches and österr. Dynastengescblecht, nach Zell^ Geschichte des
badiscben Wappens, 1858, Stamm- andWappengenossen der Zlbrln-
ger , welches mehrfach von den ältesten deutschen Agilolünglicbeti
Königen hergeleitet worden ist. Als Stammvater wird Egon I., um
670| angegeben und der Sdbu desselben, Cnno, 748 als Graf ZQ Fttr-
stenberg und Landgraf zu Stühlingen aufgeführt. Von seinen Maeb-
kommen stiftete Friedrich 111., gest. 1559, durch seine Böbne, Chri-
stoph L, gest. ebenfalls 1559 and Joachim I., geit. 1698 die Kinzln-
gertbalsche oder Blombergische a. die Heiligenbelniscbe HaoptHnie,
welche Letztere jedoch, nachdem sie 12. Mai 1664 die reicbiifttrst-
liche W^flrde a. 1667 Sitz and Stimme auf dem Reichstage onter den
Fürsten erlangt hatte, mit dem Fürsten Egon Anton, Btattbalter des
Kurfürstenthams Sachsen, 10. Oct 1716za Wermidorf belMotsebea
wieder aasstarb. — Die Kinzingerthahcbe Linie hatte sieb dorek
Christophs IL, gest 1614, Söhne« Wratiilaos lL,gest 1642 tL VrttA-
rieb Bndolpb, gest 1655, io die 1744 mit den Firsten Carl Fried-
rich Kicols wieder abgestorbene Linie Firstenberg-Mötfekireb hl die
nocb blühende SrübH^ftosche Nebenlinie ansgebreitei, welcbe nkki
nur die H^ Higenbeitiscbe Haoptlinie beerbten, sondern aaeb nneb Kr«
löschen ckr-^lban, t oben, 10. 1)tc. 1716 den f ttrUenstand erbkifea
-^ — Im AAtige de« 19. Jabrb. und später blttbte die Linie Ftrstn-
berg-StttKr^ir^ii jji drei Aesten fort: in der Arstlicken RetebtlMe in
^ Schwaben, r. ^r firr%il Fftrglitziseben HnUidMVmut in Whmtu nnd
Id der ! .faß:^h Wfiira^eben f^nbsidiallinfe in »'iederftn^ren*.
Die ersten beiden Linim librten, nncfcdes tfie (riker wm *m htU^
— 396 —
geborenen des Fürstenbergischen llanses Stühlingen zuständig ge-
wesene reichsfürst liehe Würde durch Diplom vom 19. Jan. 1762, s.
oben, auf die gesammte Nachkommenschaft des damaligen Fürsten
Johann Wilhelm Ernst ausgedehnt worden war, den fürstlichen Titel,
die übrigen Verwandten in Oesterreich hingegen den landgräflichen
Titel fort, wie dies auch noch jetzt der Fall ist, wo, ausser der fürst-
lichen Linie in Schwaben und der fürstlichen Linie in Oesterreich,
zwei iandgröfliche Linien, die eine in Oesterreich, die andere in Mäh-
ren blühen. — Die Häupter dieser Linien waren in neuester Zeit:
fürstliche Linie in Schwaben: Carl Egon, geb. 1820 — Sohn des 1854
•verstorbenen Fürsten Carl Egon aus der Ehe mit Amalia Prinzes-
sin von Badeo^ — Fürst zu Fürstenherg, Landgraf in der Baar u. zu
Stühlingen, Graf zu Heiligenberg und Werdenberg, Freih. zu Gundel-
Sngen, Herr zu Hausen im Kinzigthal, Messkirch, Hohenlöwen, Wil-
enstein, Waldsperg, Werenwag, Immendingen, Weitra und Pürglitz
etc., grossh. bad. General etc.. vermählt 1844 mit Prinzessin Hen-
riette zu Reuss-Greiz, geb. 1824, aus welcher Ehe neben einer Toch-
ter, Prinzessin Amalie, geb. 1848, ein Sohn entspross, Erbprinz Carl
Egon, geb. 1852. Ueber die staatsrechtlichen und Familienbezieh-
angen des fürstlichen Hauses Fürstenherg in früherer, wie in neuerer
Zeit ist namentlich Gast, s. unten, nachzusehen. — Fürstliche Linie
in Böhmen: Fürst Maximilian Egon, geb. 1822 — zweiter Sohn des
1854 verstorbenen Fürsten Carl Eüon, s. oben — folgte in den böh-
roischen^ Fideicommisshorrschafteu Pürglitz, Kruschowitz, Nischbnrg,
Skrziwan, Podmokl, Wschetaten etc. und wurde Gründer dieser zwei-
ten bansverfassungsmässigenSubsidiallinie. — Landgräfliche Linie
in Oesterreich : Johann Landgraf zu Fürstenberg in der Baar und zu
Stühlingen, Herr der Herrschaften WeitA, Reinpolz und VesteWaa-
sen etc., geb. 1802 — Sohn des 1856 verstorbenen Landgrafen Fried-
rich Carl aus der Ehe mit Theresia Prinzessin von Schwarzenberg —
k. k. w. Geh.-Bath, Kämmerer und Oberst-Cermonien-Meister, verm.
1836 mit Caroline Prinzessin v. Auersperg, geb. 1809, ans welcher
Ehe, neben drei Töchtern , zwei Söhne stammen , die Landgrafen :
Eduard, geb. 1843 und Vin'cenz, geb. 1^47. -^ Landgräfliche Linie in
Mähren : Landgraf Friedrich, geb. 1793 — Sohn des 1814 verstorbenen
Landgrafen Friedrich Joseph aus der Ehe mit Josephine Grf. v. Ziero-
tin, gest. 1857 — k. k. w. Geh.-Rath u. ß:ämmerer, General der Cav.
etc. — Die Jetzt vorkommenden Geschwister der genannten Häupter
der einzelnen Linien des Gesammt- Stammes sind in däro neuesten
Jahrgg. des Gothaischen Geneal. Taschenb. sehr genau verzeichnet
Bübner, I. 8. 266— 9Ki{. — WiiugrUl, III. «. 144—187 unter Beniitxnng dfr trefflichen Pi-
plomat.- geiieal. Deductioo des fürst). Fürstenbcrgischen Geschlechts, eines ManqfK[j[ptt des
rarstl. Pfirstenb. Hofkammerraths ond Arehivars Carl Joseph D5pfer. — Jacobi^
414-419. — Megeri« v. Mühlftld, 8. 5. — SehmuU, I. S. 430. — Allgem. gen^
handb. 18:t4, I. 8. 279—284. — Münch, Geschichte des Hauses und Landes
Bd., mit KapfSem, Urkanden u. Beilagen, Aachen and Leipzig, 1894. — N.
203 u. 204. — Goth. Geneal. Taacheub., 1836. S. lOS. 1»48. 8. 125. 1849. 8. 12«
124-197. — Match, Regemen-Almanacb. 8. 47. — Catt, Adelsb. d. Kgr. Wuri'
—12 und Adelsbnch d, Grossh. Baden, Abth. 1. — Siebmacher, I. 16. VI. tl
l. - Spentr, Hlstor. losig. 8. 18. — Tritr» 8. 400—403. — W.-B. des Kgr.
Fürsten ▼. P.
Kntenbergi ffretkerrea «. firtlcB (Schild geviert: 1 n. 4 in Gold
— 397 —
zwei rothe Querbalken : Stammwappen und 2 u. 3 in Gold zwei rothe
Pfthle). Reichsfreiherrnstand and Grafenstand des Königr. Preussen
nach dem Rechte der Erstgebart Freiherrn-Diplom vom 26. April
1660 für Dietrich Caspar, Friedrich Wilhelm, Ferdinand, Franz Wil-
helm a. Johann Adolph v. Fürstenberg.a. Grafendiplom vom 15.0ci.
1840 fflr Franz Egon Freiherrn v. Fürstenberg- Stammheim, so wie
vOTfi 16. Jan. 1843 für Franz Egon Ludwig Freiherrn v. Fürstenberg-
üerdringen. — Altes westphälisches und rheinländisches Adelsge-
schlecbt, der Sage nach von Otto Grafen v. Oldenburg ans Wittekind*8
Stamme entsprossen. Otto's jüngster Sohn, Dietrich erbaute, so fährt
die Sage fort, in Westpahlen an der Ruhr (im jetzigen Kreise Soest)
das Schloss Fürstenberg und nannte sich nach demselben. Aus dier
sem Schlosse, welches urkundlich 1311 in der Hand der Familie
war, breitete sich das Geschlecht, dessen Stammreihe Mehrere mit
Reinhold v. F. um 1115 beginnen, immer weiter aus, zählte stets zu
den angesehensten Adelsfamilien u. kam mit Marus v. F., gest. 1560
in moscowitischer Gefangenschaft, nach Cur- und Liefiand, wo das-
selbe bis 1780 geblüht hat. — In den Stammländern widmeten sich
viele Sprossen des Geschlechts dem geistlichen Stande und gelangten
zu den höchsten Würden in den Erzstiften Cöln und Mainz u. in den
Hochstiften Paderborn, Münster, Hildesheim etc. wodurch das An-
sehen und der Reichthum der Familie immer mehr stiegen. — Der
nächste Stammvater der jetzigen Freiherren u. Grafen v. F. ist:Chri*
stian Franziscus Theodor V. Freiherr v. und zu F.^ gest 1775. k. k.
w. Kämm, und Reichsbofratb, kur-cöln. Geh.-Rath und adel. Rath im
Herzogth. Westpbalen, auch Erbdrost der Aemter Bielstein, Waiden-
uod Fredeburg, Erbvoigt zu Grafschaft und Ewig, Gerichtsherr zu
Horst und Oberkirchen, Erbgesessener zu Schnellenberg, Waterlapp,
Herdringen, Ichterloh etc. etc., welcher viermal vermählt war u. aus
den drei ersten Ehen dreizehn Kinder hatte, von welchen nur der
Sohn aus zweiter Ehe mit Maria Agnes Theresia Ludovica Freiin v.
Hochstedden, gest. 1727 : Freiherr Lothar Clemens, den Stamm fort-
setzte. Derselbe, gest. 1791, kur-cÖln. Geh.-Rath, war mit Sophie
Charlotte Wilhelmine Orf. v. und zu Hoensbroich, gest. 1798, ver-
mählt und aus dieser Ehe pflanzten zwei Söhne , Friedrich Leopold
und Theodor dittJItamm in zwei Hauptlinieu, der älteren u. Jüngcreni
fort. Freiherr Friedrich Leopold, gest. 1835, Herr zu Fürstenberg,
Waterlapp, Schnellenberg, Herdringen, Adolphsburg etc. Erbdrost,
vermählte sich 1788 mit Ferdinandine Freiin v. Weichs zur Wonne,
gest. 1846, aus welcher Ehe vierzehn Kinder entsprossten. Von dem
ältesten Sohne, dem Freiherrn Franz Egon Philipp, gest. 18B2, stammt,
neben zwei Schwestern, Ferdinandine Freifrau v. Scboriemer und
Sophie Grf. zu Westerholt und Gysenberg und drei Hrüderu , Frans
Egon Ludwig, welcher, s. oben, 1843 den preussinchen Orafenstaud
erhielt. Derselbe, Graf v. B\-Herdringeu, geb. IHIB, Erb-Trucbheii
im Herzogth. Westpbalen und erbl. Mitglied den k. preuMs. Ilerreu*
bauses etc., vermählte sich 1847 mit Caroline Freiin v. Btafil-Bttdt-
hausen, geb. 1830, aas welcher Ehe, neben zwei TOcbtern, eiu Sohn
— 898 —
eutspr088te: Engelbert, geb. 1850. — Von den sechs ßrttdern detf
Freiherrn Franz Egon Philipp haben fünf, die verstorbenen Clemens
Qud Friedrich und die lebenden, Theodor, Franz Friedrich a. Joseph
eine zahlreiche Nachkommenschaft, welche im Geneal. Taschenb. der
freih. Häuser sehr genau angegeben ist. — Die jüngere Linie setzte
der Stifter, Freiherr Theodor, fort. Derselbe, gest. 1828, Herr zu
Obsinnich, Stammheim etc. hatte sich 1793 mit Sophia Freiin v. Dal-
wigk- Lieb tenf eis, gest. 1843, vermählt Aus dieser Ehe stammt,
neben der verstorbenen Sophie Freifrau v. 0er zu Egclberg und der
ebenfalls verstorbenen Therese Grf. Beissel v. Gymnich, so wie der
verm. Marianne v. Romberg-Brünninghausen , ein Sohn, Franz Egon,
welcher, s. oben, 1840 den preuss. Grafenstand erhielt. Derselbe,
geb. 1797, k. preuss. Kammerherr, Mitglied des k. preuss. Herren-
hauses auf Lebenszeit, reich begütert in den Provinzen Westpbalen
und Niederrhein, vermählte sich 1829 mit Pauline v. Romberg a. d.
Hause Brünninghausen, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, den
Freiinnen Sophie^ geb. 1833, Caroline, geb. 1835 und Isäbella, geb.
1842, drei Söhne entsprossten , die Freiherren: Gisbert^ geb. 1836,
Carl, geb. 1844 und Clemens, geb. 1847.
Sumbracht, Tab. 33 und U. — Gauhe, I. 8. 582—5^4. — w. ffaitsUin, in. 8. 218-2*23.
und Tab. 10. — 9. Steinern, I. Tab. 16. Nr. 4 und II. S. 1507. — N. Pr. A..-L. II. 8. 204. u.
2106. ~ Fahn4j I. 8. 106. — Deutsche Grafenhauser der Gegenwart, I. 8. 255 und 256. —
Ereih, 9. Ledebur, I. 8. 240 und III. 8. 25«. — . Oeneal. Taschenb. d. freih. Hinser, 1654.
8. 151—156 und 1859. 8. 207 -210. — Qeneal. Taschenb. d. grill. Hauser, 1859. 8. 286 und
M7 und histor. Handb. au demselben, 8. 232 und IUI. — Siebmaeher, II. 107. — Monster-
•eher Stifts-Calender von 1784. — p. Meding, II. 8. 177 und 178 — Tyroff, I. 58. - Suppl.
xa Siebm. W.-B. II. 8. .— W.-B. dee preuss. Rheinprov. II. Tab. 19, Nr. 87 u. 8. 1S4. — 9.
E^ntr, preuii. Adel, Tab. 58 und 8. 43.
FirstenbMSch, firafei. Alter Herrenstand des Kgr. Ungarn und
Böhmischer Grafenstand. Herrenstandsdiplom von 1707 für die ganze
Familie und Grafendiplom vom 28. Juni 1736 für Johann Daniel
Freiherrn v. Forstenbusch, k. k. General-Feldzeug-Meister, Hofkriegs-
rath, etc. — Nach Einigen stammten die Grafen v. F. aus dem edlen
Oeschlechte der v. Fttrstenbusch zu Gasseneck und Aueck , Auegg,
welches zu dem alten Adel des Herzogthums Jttlich gehörte , doch
giebt Freih. v. Ledebur an, dass diese Annahme nnbegrflndet sei.
Nach dem genannten Schriftsteller kamen die Gebrüder Rüdiger Gos-
win, Franz Gottfried u. Johann Daniel v. Fürstenbusch, von dem Kur-
fürsten Philipp Wilhelm v. der Pfalz (vermuthlich ^Mhkommen zur
linken Hand) empfohlen, aus Wasserburg an den kÜ^rlichen Hof u.
erhielten 1690 ein Anerkennungsdiplom des ihnen zustehenden Adels
und 1715 das ungarische Indigenat. — Der Mannsstamm des Ge-
schlechts ist mit dem Enkel des Empföngers des Grafendiploms , s.
oben, dem Grafen Carl Vincenz 10. März 1837 erloschen. Derselbe,
k. k. Registratur -Directions-Acyunct bei der obersten Justizstelle,
hatte sich mit Franzisca Freiin v. Fleischmann vermählt u. aus die-
ser Ehe entspross nur eine einzige Tochter, Gräfin Caroline, gebor.
1803, welche sich 1822 mit Carl Grafen v. Heussenstamm k. k. Re-
gierungs-Rathe vermählte, 1832 aber geschieden wurde.
ZedltTy IX. S. 2264. — Leupold, I. 8. 349—362 : mit den Diplomen. — Megerle 9. Mühl-
/9ld, 8. 18. — N. Pr. A.-L. II. 8. S05 uod V. 6. 168. — Deutsche Orafenhfinser d. Gegenwart,
III 8. 131 u. 132. — FreiM. v. Ledebur, I. 8. 240 a. III. 8. 240. — Geueal. Taschenbuch d.
grU. Hinter, 1889. 8. 281 und Mator. TMchenb. sa demselben, 8. 285. — Tfrog, VXL 1.58
— 899 —
HnkmtA, s. fintress v. Fttrsteneck, aach irdhenren, s.
8. 124.
HnteBfeld. Ein von 1202 — 1420 in Steiermark begfltertes,
reiches Adelsgeschlecht.
SeknmU, L 8. 4S3 und 434.
HntCBMihL Ein in neuerer Zeit in Preussen und Oesterreich
Torgekommenes Adelsgeschlecht. Ein von F. war 1845 Domainen-
Rentmeister zu Gosel nnd vor einige^n Jahren wurde Joseph v. F.
Lieatenant in der k. k. Armee.
F^Hh. w. Udtbur, I. 8. 140 nnd III. S. 25«.
< firsteireebt Ein zu dem Adel des Herzogthums Nassau gehö-
rendes Geschlecht. — Etienne Schadt, gest. 1810, ein Sohn des
farstl. Nassau- Saarbrflck'schen Oberförsters Johann Schadt aus der
Ehe mit Maglane Schank, wurde um 1794 vom Forsten Heinrich
Ludwig zu Nassau-Saarbrück, oder wie Andere angeben , von Franz
Carl Philipp Grafen v. Ingelheim in Folge des demselben zustehenden
grossen pfalzgräflichen Comitivs, mit seinem älteren Bruder, Stephan,
und seiner Schwester, unter Beilegung des Namens : v. Fttrstenrecjit
in den Adelsstand erhoben und von dem genannten Fürsten zu Nas-
sau-Saarbrflck zum Jag4junker ernannt. Später war derselbe fflrstL
Nassau -Saarbrückscher Oberjägermeister und herzogL Nassauischer
Commissair. — Stephan v. Fttrstenrecht , gest. 1835 als herz. Nas-
sauischer Oberforstmeister, war mit Luise Benedicte v. Rudow ver-
mählt, aus welcher Ehe vier Söhne und drei Töchter entsprossten.
Von den Söhnen war der eine Officier in der k. k. Armee und lebte
später, verm. mit einer verw. v. Brasseur, in Wien ; Carl von F. wurde
1815 herz. Nassau. Oberlieutenant; Ludwig ist Forstmeister u. Ober-
Forstbeamter in Wiesbaden und der vierte Sohn war 1839 Forstbe-
amter zu Pfaffenrode unweit Saarbrück. Von den Töchtern vermählte
sich die eine, Frl. Luise, 1839 mit dem grossh. hessischen Haupt-
' mann und Eammerherrn Friedrich Freiberrn v. Bellersheim, genannt
Stürzeisheim.
Htndfchriftl. Notii. — Diplom. Jahrb. för den PreofS. Staat, 1841. Abth. t. S. 79. ^ N.
Pr. A.-L. V. S. 168 uod VI. 8. 81. — F^eih, v. Ud^bwr, I. 8. 940 u. III. 8. 256. ~ v. H^f^
ntf* nasMuer Adel, Tab. 13 nnd 8. 11.
KntensteiB. Altes, schlesisches, im 14. Jahrb. im Liegnitzischen
vorgekommenes Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz wohl das bekannte
jetzt Hochbergscbe Schloss Fürstenstein war.
5iiiapiiM, II. 8. 632.
Krstensteiii firafea (Schild geviert, mit Mittelschilde. Im blauen
Mittelschilde ein silberner, schrägrechts gestellter Anker ohne den
oberen Querbalken : Stammwappen der Familie le Camus. 1 u. 4 von
Schwarz und Silber geviert, ohne Bild: v. Diede zum Fflrstenstein;
2 in Roth ein nach einwärts springendes, weisses Ross: das s. g.
sächsische Ross als besonderes Gnadenzeichen und 4 in Blau ein weis-
ses Zinnencastell, aus dessen Zinnen nach einwärts eine weisse Stange
mit Schleuder hängt). Grafenstand des Königreichs W^stphalen.
Kaiserlich Französisches Bestätignngsdiplom vom 17. Apr. 1812 für
— 400 —
Peter Alexander le Camus Grafen v. Fürstenstein, k. westphäl. Staats-
Rath und Minister der auswärtigen Angelegenheiten. — Derselbe,
gest. 1824, stammte aus dem alten, französischen Adelsgeschlecbte
le Camus, welches nach den Antillen ausgewandert war und sich da-
selbst ansässig gemacht hatte und erhielt nach Aussterben des alten,
hessischen Adelsgeschlechts: Diede v. FOrstenstein , 24. Dec. 1807
das heimgefallene Lehen: Fürstenstein als^llod, u. zwar mit dem aus
diesem dynastischen Besitze hergeleiteten Grafentitel. Nachdem das
Königr. Westphalen wieder aufgelöst worden war, wurde die Herr-
schaft Fürstenstein , als ein durch Aussterben des Geschlechts der
Diede v. Fürstenstein an Kur-Hessen zurückgefallenes Lehen, in An-
spruch genommen u. kam wieder aus dem Besitze der Familie le Ca-
mus. -- Graf Peter Alexander hatte sich 1809 mit Adelheid Grf. v.
Hardenberg, geb. 1 784, vormählt, welche später Erbfrau auf Koders-
dorf in der Oberlausitz und Ober-Hofmeisteriu L K. H. der Prinzes-
sin Carl von Preussen war. Aus dieser Ehe eutspross, neben einer
Tochter, Grf. Adelheid, geb. 1816, vermählt 1845 mit Ludwig Gra-
fen V. der Asseburg, k. preuss. Kammerherrn und w. Geh.-Rath und
Ober-Jägermeister etc., ein Sohn Graf Adolph, geb. 1818, Herr auf
Ullersdorf in der Oberlau^tz, k. preuss. Kammerherr, Landrath des
Kr. Rothenburg etc.
Freih. 9. d. Kn«$ebeek, S. 375. — Diplom. Jahrb. lar den preuss. Staat. ISiS. 6. 250. —
H. Fr. A.-L. VI. 8. 31 und 32. ~J)eut«clie Oraf<;nli. d. Gegenw. lU. 8. ISi u. 133. — /V-m'A.
V. L€d€bur, I. 8. 240 und HI. 8. 156. — Geneal. Taachenb. d. grifl. H&uaer, 1854. 8. 2.'»4 u.
1859. 8. 288 und histor. Handhuch au demselben, 8. 236. — v. Hefntr, preuss. Adei, Tab. 8
nnd 8. 8.
KrsteMteii, s. Diede zum Fürstenstein, Bd. II. S. 476 u.'
477;^Kr8teii8teii^ s. Uochberg^ firafeii auf Fürstenstein und
VintensteiBi s. Oyen zu Fürstenstein, firafei.
KrstentreBi s. Kessler v. Fürstentreu.
KrsteBwärther^ iirgsassen ii Meabadii Vreiherren. Im König-
reiche Bayern anerkannter Freiherrnstand. Kurpfälzisches, fortwäh-
rend als freiherrliches angenommenes Adelsdiplom von 1711 für Carl
Emil, Burgsassen zu Odenbach, Sohn des t^falzgrafen Friedrich Lud-
wig, regierenden Herzogs von Zweibrücken, aus morganatischer Ehe
mit Maria Elisabeth Hepp. mit dem Namen; v. Fürstenwärther. —
Carl Emil v. F., Hofmeister der verwittweten Herzogin von Zwei-
brücken zu Dörmorschel, war in erster Ehe verm. mit Sophia Juliana
Y. Kellenbach, gest. 1715 und in zweiter mit Elisabeth Dorothea v.
Steincallenfels zu Assweiler und starb 1758. Von mehreren Kindern
desselben war Ernst Ferdinand Ludwig v. F., geb. 1737, Capitain in
dem k. franz. Regim. Royal Deuxponts, in zweiter Ehe vermählt mit
Elisabeth Charlotte v. La Roche, gest. 1800. Aus dieser Ehe ent-
spross Freiherr Carl, gest. 1817, k. k. Kämm., Geh.-Rath, Feldmar-
schall-Lieut. , Inhaber des 56. Inf. -Regim. und Capitain - Lieut. der
1. Arcieren Leibgarde, verm. 1799 mit Antonie Tapp v. Tappenburg
und der älteste Sohn desselben war Freiherr Ludwig, gest. 1841, k.
k. Major, verm. 1831 mit Theresia v. Weizenstein, aus welcher Ehe
das jetzige Haupt der Familie stammt: Freiherr Franz, geb. 1833,
— 401 —
k. k. Hauptmann. Die Geschwister desselben sind: Freiherr Carl,
geb. 1836, k. k. Lieutenant und Fr^iin Pauline, geh« 1839. — Die
Schwester des Freiherrn Ludwig, Freiin Caroline, geb. 1804, hat sich
1834 mit Paul Freiherrn v. Haen, k. k. Generalmajor und Comman-
danten des Invalidenhauses zu Padaa verm&hlt und nächst derselben
leben vier'Brflder: Freiherr Joachim, geb. 1809, k. k. Statthalterei-
rath zu Gratz, verm. 1834 mit Glementine Herrin u. Grf. v. Schärf-
fenberg, geb. 1808, aus welcher Ehe eine Tochter, Freiin ClcmentiDe,
geb. 1837 und zwei Söhne entsprossten: Freiherr Johann, geb. 1885,
k. k. Eieut. iind Freiherr Leo, geb. 1840; — Freiherr Anton, geb.
1810, k. k. Oberstlieutenant in d. A.; — Freih. Carl, geb. 1811, k.
k. Hauptmann in d. A. , verm. in zweiter Ehe mit Crescentia Grf. zu
Lodron, geb. 1817 und Freih. Leopold, geb. 1815, Herr zu Ergolding
in Bayern, k. k. Oberstlieuten. und Local-Genie-Director in Königs-
grätz, verm. 1846 mit Maria Grf. v. Pergen, geb. 1826, ans welcher
Ehe zwei Töchter, Gabriele, geb. 1848 und Marianna, geb. 1851
und ein Sohn, Maximilian, geb. 1856, stammen. Neben der im Vor-
stehenden besprochenen älteren Linie in Oesterreich blüht noch eine
jüngere Linie in Bayern, welche das Prädicat: v. Kellenbach führt.
Der Stifter dieser Linie war Freiherr Carl Leopold, gest. 1802, k.
franz. Oberst im Regimente Royal Suede und verm. mit Sophie v.
Kankreuter. Derselbe war ein Bruder des oben genannten Freiherrn
Fernst Ferdinand I^udwig und nahm von seiner Stiefmutter, Sophia
Juliana v. Kellenbach, s. oben, der ersten Gemahlin seines Vaters,
des Freiherrn Carl Emil und der Tochter des Heinrich Philipp v.
Kelleubach und der Maria Barbara v. Friese], das Prädicat*: v. Kel-
lenbach an, welches die jüngere Linie zum Unterschiede von der älte-
ren noch jetzt führt. Von ihm entspross Freih. Carl Heinrich, ge-
nannt v. Kellenbacb, gest. 1842, k. bayer. Major, verm. mit Henri-
ette Freiin v. Closen - Haydenburg und von diesem Freih. Otte gest.
1853, k. k. Lieutenant und Freih. Emil Leopold, geb. 1825, k. bayer.
Forstbeamter zu Passau. Die Schwester der beiden Letzteren, Freiin
ßertha, geb. 1827, vermählte sich 1844 mit Carl Freih. v. La Roche,
Edlen Herrn v. Starkenfels.
Oauhe^ II. S. 3123 nnd 324: nach dem MSCpt. Qeneal. — v. Lang , S. 130. — Jahrb. d«8
deutscheu AdeU, Jahrg. 1947. — Geneal. Taschenbuch d. freih. HAuser 1849. 8. 181 u. 132.
1859. S. 211 und 212.— W.-B. d. Kgr. Bayern, HI. 3 und r. WSleUrn, 3. Abth. 8. 6 u. 7. —
e. Ht/fter, bayer. Ad«I, Tab. 32 und 8. 85. — Hyrtl, II. 8. 177—180. - Kn9»ehkü, I. 8. 169.
Krtk^im Schilde ein aufrechtstehendes Kreuz). Ein im 17. Jahrh.
und noch im Anfange des 18. Jahrh. vorgekommenes, rheinländisches
Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause im Kr. Greven-
broich. Die Familie besass Saar bei Odenkirchen im Kr. Gladbach
1603, Hamme im Kr. Crefeld 1630 und Nideggen im Kr. Dflren und -
hatte ersteres Gut noch 1701 inne.
FakM, I. Tab. II. 70 und II. 8. 45. — Fr$ih. v. Ltdebur, \. 8. 240.
Krth, ireweri genannt v. Krth i« Warde« nd LiMlers, hreiherrei
(Schild geviert: 1 und 4 schräg geviert : oben u. unten in Silber drei
rothe Pfähle u. rechts u. links in Gold ein vorwärtssehender, schwar-
zer Löwenkopf: Fttrth, Siammwappen; 2 und 3 in Blau ein kleiner,
Kneschk«, Deuuch. Adels-Lex. III. 26
— 402 —
goldener Schild, quergetheilt durch einen schwarzen Balken, welcher
oben von zwei nebeneinander stehenden und unten von einem, den
Bogen nach oben kehrenden, schwarzen Hufeisen begleitet ist u. unter
dem kleinen Schilde ein goldenes MQhleisen: Schrick). Reichsfrei-
herrnstand. Diplom vom 17. Mftrz 1773 für Franz v. Fürth, Herrn
zaWarden und Limiers, Mitgliede des kaiserlichen Schöppenstuhls u.
regierenden Bürgermeister zu Aachen und zwar mit dem Namen : v.
Brever (Brewer) , genannt v. Fürth zu Warden und Limiers u. unter
Beifügung des Wappens der Familie v. Schrick, eines alten, im Manns-
stamme erloschenen Aachener Patriciergeschlechts, aus welchem die
Gemahlin des Diplomsempfängers, Constantia v. Schrick, stammte, zu
dem V. Fürthschen Wappen. — Die Familie v. Fürth ist ein altes,
wahrscheinlich aus Westphalen stammendes Adelsgeschlecbt des
Herzogthums Jülich, in welchem dasselbe %eit Anfange des 15. Jahrh.
vorgekommen ist. Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Gott-
gehalk V. Fürth, welcher sich 1415 im Gefolge des K. Sigismund be-
fand, als Johann I. v. Loin, Herr zu Heinsberg und Levenberg, als
Gesandter des Herzogs von Brabant an den kaiserlichen Hof kam.
Derselbe trat in die Dienste des genannten Herrn v. Heiusberg , war
1448 Amtmann des zur Herrlichkeit Heinsberg gehörigen Amtes Mil-
ien und wurde 1449 Statthalter des Fürstbischofs von Lüttich, Her-
zogs zu Bouillon und Grafen zu Loin, als Vormundes der Johanna,
Tochter und Erbin des Herrn v. Heinsberg. Von Gottschalk v. F.
stammte Matthias v. F., gest. 1482, welcher die Grf. Jacoba, zweite
Tochter Johannas L v. Ileinsberg nach Thoer begleitete, als dieselbe
Aebtissiti des dortigen Frauenstifts wurde. Von demselbeq läuft die
Stammreihe, wie folgt, fort: Johann Matthias v. F., genannt v. Bre-
ver, ges.t. 1527, Schultheiss zu Wasserburg 1470, verm. mit Agathe
V. Brever; — Peter v. F., gen. v. B , gest. 1530, Schultheiss zu Glad-
bach, .verm. mit Gatharina v. Leroth; — Gottschalk, gest. 1580, ver-
mählt mit Gatharina v. Hückelhofen; — Wilhelm, gest 1623, Stadt-
Bchultheiss zu Jülich und herz. Voigt zu Eschweiler, verm. mit Anna
Clara v. Borken, Herrin zu Giersdorf, erhielt 3. Oct. 1593 denReichs-
adelsstand; — Peter, gest. 1652, herz. Burggraf zu Haimbach, verm.
mit Sophia Gatharina v. Heister; — Johann Wilhelm, gest. 1698,
Mitglied des kais. Schöppenstuhls und regierender Bürgermeister zu
Aachen , vermählt in erster Ehe mit Adelheid v. Stflcker, genannt v.
Hochstadter; — Freiherr Franz, s. oben. Die Söhne des Letzteren,
die Freiherrn Caspar Joseph und Carl Deodat wurden die Stifter der
noch jetzt blühenden zwei Linien des freiherrlichen Stammes. Freih.
Caspar Joseph, gest. 1783, Oberst- Lieutenant in knrpfälz.-bayer.
Diensten und beigeordneter Voigt, Major zu Aachen, war verm. mit
Bernardine Felicitas v. Pelser-Berensberg. Aus dieser Ehe entspross
Freiherr Carl Damian Felix, gest. 1832, grossh. hess. Kammerberrn,
veno, in zweiter Ehe mit Anna Maria v. Born und aus dieser Ehe
ilammt Freiherr Carl, k. k. Major, verm. mit Maria Josephine Edlen
?«. Körber, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Gatharina, geb.
1850 and Aloysia, geb. 1852, ein Sohn stammt: Felix Friedrich, geb.
— 408 —
1847. Der Brader des Freiherrn Carl ist neben zwei Schwestern, den
Freiinnen Felicitas und Catharina, Freiherr Joseph, k. k. Hauptmann,
verro. mit Anna v. Brek. Die drei Brüder des Freiherrn Carl Damian
Felix, die Freiherren Joseph, Theodor und Bernhard sind mit Nach-
kommenschaft gestorben. Freih. Joseph, gest. 1844, k. preuss. Geh.
Regier.-Bath und L$tndrath , auch Oberstlieutenant in der LandwQ)ir,
war mit Brigitta Freiin v. Eollenbach vermählt und ans dieser Ehe
entspross Freiherr Emil, k. preuss. Regierungs- Rath zu Cöln, verm.
mit Thecla v. Dalwigk , aus welcher Ehe ein Sohn, Maximilian , geb.
1852, stammt; — vom Freiherm Theodor, gest. 1800, Herrn 2U
Siersdorf , stammt aus der £he mit Theresia Bauens Freiherr The-
odor (IL), Herr zu Siersdorf und Freiherr Bernhard, gest. 1849, k.
preuss. Appellations-Gericbts-Rath, hinterliess aus der Ehe mit Chri-
stiana V. Oliva, neben zwei Töchtern, den Freiinnen Maria und Hil-
degarde, zwei Söhne, Freih. Hermann, k. preuss. Gerichts -Assessor
und Freih. Eberhard, k. preuss. Lieutenant — Der Stifter der zwei-
ten Linie, Freih. Carl Deodat, s. oben, gest. 1805, Herr zu Riviereu
(Revireu), Warden und Mtlnz, Mitglied des kais. Schöppenstubls, war
vermählt mit Josephine Theresiii v. Schrik. Aus dieser Ehe entspross
Freiherr Maximilian, gest 1835, k. k. Oberstlieutenant, verm. mit
Elise V. Rohl und aus dieser Ehe stammt Freih. Carl, k. k. Haupt-
mann bei der Militair-Oeconomie- Verwaltung zu Brfinn, verm. mit
Agnes V. Wirbitzky, aus welcher Ehe eine Tochter lebt, Freiin Ida,
geb. 1841. — In die Adelsmatrikel der preuss. Rbeinprovinz waren
aus der älteren Linie laut Eingabe d. d. Geilenkirchen, 21. Juni 1829,
unter Nr. 15 der Classe der Freiherren eingetragen worden d. Frei-
herren Joseph u. Bernhard, s. oben, nebst Theodor, Franz, Caspar n.
Franz Casimir Ludwig. ^— Aus diesem Stamme entspross auch Elisa-
beth Felicitas Freiin v. Fttrth , verw. Grf. v. Uetterodt, Muttef des
Grafen LudwigWolfSigismund Uetterodt zum Scharffenberg, welcher,
begeistert von echthistorischem Sinne, schon seit vielen Jahren f&r
die Geschichte des herrlichen ThOringens lebt u. die FrOchte seiner
viel aufopfernden Thätigkeit hoffentlich in nächster Zeit zum Gernem-
gut der historischen Forschung machen wird.
N. Pr. A.-L. VI. 8. S2 und 33. — Diplom. Jahrb. fQr d. PriM->i. Sianl. IMI. K. lU iitiil
1843 8. 290. — Fahne, U. 8. 44. — Freiherr 9. Ledebur, I. H. 24ii mtA 24f . - GDnrAK Tmch-
d. freih. Hfiua. 185». 8. 212^215. — Tyrof, 1. 82. — Supi*L y.» Hwlmu W.-B. VUl. fi. —
W.B. d. Prensfl. Rhelnprovin«, I. Tab. 88. Nr. 76 u. 8. 39. - hn*4C/tkf. IIT S, I'^S ii 1&3.
— 0. Hefner, preuss. Adel, Taf. 53 un^S. 43.
Kssei. Ein zum adeligen Patriciate der Stadt Augsburg frtther
gehöriges Geschlecht, wohl aus der Stadt Füssen stammend, am
welchem Hermann v. F. 1301 Stadtpfleger war.
V, StetUn^ Gesch. d. adel. Geachlechter in Augsburg, 8. 4ä.
^ hiess. Altbs, bayer. Adelsgeschlecht, aus welchem Herman Fuez
schon 1 180 und Wolfhart 1226 vorkommen. Niclas F. war noch 1492
Unterrichter zu Manchen.
Wigul Hund, III. 8. 322. - Mouujn. boie. VIII. 8. 413.
hiessstaiier ii MBahartiig. Altes, bayerisches Adelsgeschle^t,
ans welchem zuerst Berthold 1286 vorkommt Wolfhart erscheint
26*
— 404 —
urkandlich 1365 u. Georg 1417. Mit Letzterem ist 1454 der Stamm
aasgegangen.
Wigul mnd.'ni. 8. 332. — '.Monum. boic. VIH. 8. 563.
Fiige^PugeB, Ein auf Rfigen begütert gewesenes Adelsgeschlecht,
za welchem Otto Fuge gehörte, welcher 1450 I^flrgermeister zu
Stralsuud und Herr \on sechs Dörfern war. Derselbe, ehrgeizig,
herrschsüchtig u. grausam , widersetzte sich zuerst zu Gunsten Mek-
lenburgs der vom Herzoge Wratislaw IX. verlangten Huldigung der
Stadt und lebte dann in offener Fehde mit dem Landvoigt« Barnekow,
den er auch umbringen Hess. £r herrschte dann unbeschränkt in
Stralsund, doch bald wurden die Bürger seiner Macht überdrüssig n.
er musste die Stadt mit drei Rathsberren verlassen. Letztere fielen
bald in die Hände des Herzogs Wratislaw und würden nach kurzem
Processe gerädert. Wohin Otto Fuge gekommen , blieb unbekannt.
Seine Güter wurden eingezogen u. der Stamm ist mit ihm erloschen.
Waekenroder, Altes u. Neues Bfigen, 8. 60 und 61. — Oauke, II. 8. 811^313. — N.Pr.
A.^. II. 8. 206.
^ Vagger^ firafen ■• figger-Babeiihauei^ Nntei. Reichsgrafen - u.
Reicbs-Fürstenstand. Grafendiplom vom 14. Nov. 1530 für Raimund
und Anton Fugger und Fürstendiplom vom 1. Aug. 1803 für Anselm
Grafen v. Fugger-Babenhausen, nach dem Rechte der Erstgeburt. —
Als Stammvater des berühmten Fugger'schen Geschlechts wird Hans
öder Johannes Fugger, ein thätiger Weber im Dorfe Graben amLech-
felde bei Augsburg, genannt. Der gleichnamige, älteste Sohn, eben-
falls Webermeister, erhielt durch Heirath mit Clara Widolph 1370
das Angsburger Bürgerrecht, trieb neben der Weberei Leinwandfaan-
del and betheiligte sich bei dem Bergbaue , wurde aus der Zunft der
Weber einer der Zwölfer im Rathe und hinterliess, als er 1409 starb,
seinen Söhnen, Andreas und Jacob, so wie seinen vier Töchtern- ein
für die damalige Zeit -schon sehr ansehnliches Erbe von dreitausend
Gulden. — Die genannten Söhne setzten die väterlichen Geschäfte
mit grosser Umsicht und grossem Glücke fort u. stifteten zwei Linien
des Stammes. Die Nachkommenschaft des Andreas F., welcher schop
v(U|ugaweise ; der reiche Fugger hiess, erhielt 1452 einen kaiser-
llMHi Wappenbiief (in Blau ein goldenes Reh) u. nannte sich Fug-
Ül^foni Beh,,doeh ging diese Linie 1583 wieder ^us, Jacobs Nacb-
koibmen aber bel^tmen 1473 einen kaiserlichen Wappenbrief (Schild
fl^i^|old nnd^Blan der Länge nach getbeilt mit zwei Lilien von ge-
iMä^lter Farbe) und hiessen nach ihrem Wappen: Fugger von der
llp|i>, Fogger ?. d. Lilien. — Von Jacob stammten drei Söhne, Ul-
rich, Georg und Jacob, welche in ihrem Edelsinne in der Jacober-
Vorstadt zu Augsburg die s. g. Fuggerei erbauten : 106 kleine Häu-
ser, welche armen Bürgern gegen geringen Zins überlasi^en wurden
und werden. — Ersterer hatte drei Söhne , doch setzten diese , von
welchen der Letzte, Hieronymus ,1536 starb, den Stamm nicht fort.
Jacob erwarb, nachdem die Familie zu dem grössten Reichthume, wie
die «dem kaiserlichen Hofe jederze it gewährten , höchst bedeutenden
Vorschüsse bezeugen, gekommen war, die Grafschaft Kirchberg, wurde
— 405 —
mit derselben als Reichslehn belehnt and zugleich, 17. Juni 1514,
geadelt und gegraft und erwarb auch noch anderen grossen Grundbe-
sitz, welchen er, da er keine Nachkommen hatte, den Söhnen seines
Bruders Georg hinterliess. Von Georg F. stammten aus der Ehe mit
Johanna Imhof zwei Söhne, Raimund und Anton, welche, s. oben, den
Grafeustand mit Privilegien aller Art, wie dieselben bisher nie vor>
gekommen, in die Familie brachten und den Stamm in zwei Haupt-
linien schieden, in die Baimundus- Linie und in die Antonius -Linie.
Beide Linien schrieben sich Grafen v. Kirchberg und Weissenhorn a.
breiteten sich in mehrere Speciallinien aus. Die Raimundus - Haupt-
linie zerfiel durch Raimunds Söhn^Johann Jacob und Georg, in zwei
Linien : Johann Jacob gründete diPt^fir'tische oder die nach ihm ge-
nannte Linie u. Georg die Kirchberg- Weissenhomische- oder Georgs-
Linie. Von der Pfirtischen Linie hatten sich drei Aeste abgezweigt:
derFranz-Benns'schezu Göttersdorf, derConstantins-Ast zu Semedin-
gen und der Johann- Friedrichs -Asl zu Zinneberg und Adelsliofen;
welche aber.sämmtlich später wieder ausgingen. Die Kirchberg- Weis-
senhomsche oder Georgische Linie bestand ungetheilt fort. — Die
Antonius-Hauptlinie wurde wegen ihres Stimmrechts bei dem schwä-
bischen Kreise bis 1806 als eigentliche Reichslinie angenommen.
Durch Anton's Söhne, Marx, Hans u. Jacob, breitete sich dieselbe in
drei Linien aus. Die Marx Fuggersche Linie starb 1676 aus, die Hans
f^uggersch^ u.' Jacob Fuggersche Linie blähten fort. Der Hans Fug-
gersche Stamm schied sich in zwei Aeste: in den Johann-Ernst'schen
oder Glött'schen a. in den Otto-Heinrich'schen oder Kirchheim'schen
Ast Der Johann-£rnst'sche Ast trennte sich in den noch blühenden
Anton-Ernst'schen Zweig zu Glött, welcher neuerlich als Zweig: Hans-
Fugger-Glött oder Marx-Fugger-Oberndorf aufgeführt wurde und in
den ausgestorbenen Ludwig-Xaver'schen Zweig zu' Stettenfels. Der
Otto-Heinrich'sche Ast zweigte drei Zweige ab: den Zweig zu Miek-
hausen, zu Kirchheim und zu Wörth, später Nordendorf. Von diesen
< Zweigen wurde bis jetzt nur der Zweig zu Kirchheim fortgepflanzt,
welcher jetzt Zweig Hans -Fugger -Kirchheim heisst — Die Jacob-
Fuggcr'sche Linie trennte sich -durch die Brüder Johann zu Baben-
hausen und Hieronymns zuWöllenburg in die beiden Haupt- Aeste zu
Babeuhausen und zu Wöllenburg. Der Ast zu Babenhausen schied
sich durch die Brüder Rupert u. Johann Jacob in die Zweige Baben-
hausen u. Boos. Der Ruppert'sche Zweig zu Babenhausen ging 1 758
und der Wöllenberg'sche Hauptast 1764 aus. Von der ganzen Linie
blühte nur dei; Zweig zu Boos fort und in denselben brachte Graf
Anselm, s. oben, 1803 den Reichsfürstenstand, bei welcher Erhebung
die damaligen Reichsherrschaften Babenhausen, Boos und Ketters-
hausen unter dem Namen: Babenhausen zu einem Reichsfürsten-
thume erhoben wurden. Nach diesem Fürstenthnme wurde später u.
wird noch jetzt der Stamm mit dem Namen: Fugger-Babenhausen auf-
^reführt. — Aus dem Stamme, welcher sich, wie angegeben, weit aas-
breitete, sind zahlreiche Sprossen hervorgegangen, welche zu hohen
geistlichen und weltlichen Würden gelaugten und der- Name Fugger
— 406 —
findet sich unter den Bischöfen zu Regenshurg und Constanz und
Fürstpröpsten zu Ellwangen , so wie unter den kaiserlichen Käthen,
Präsidenten des Reichskamniergerichts etc. Die reichen Glttcksgttter
des Geschlechts wurden Qbrigens vielfach fQr Staat und Kirche , für
Wissenschaft und Kunst mit freigebiger Hand verwendet. Raimund
und Anton Fugger waren Mäcene in vollem Sinne des Wortes und
brachten viele alte Werke der Kunst aus Italien und Griechenland
nach Bayern ; auch zählte die Bibliothek Anton's zu den bedeutendsten
Büchersammlungen seiner Zeit; Hans Jacob Fngger aber, gest. 1575,
Herr zu Kirchberg, Weissenhorn, Pfirt etc., kaiserl. Rath, als Ge-
lehrter eben so, wie Marcus, gesti^ 15 97, und Philipp Eduard Fugger,
gest. 1618, rühmlich bekannt, 'schrieb 1555 den auch für dieses
Werk wichtigen „OesterreichischenEhrenspiegel*", welchen Siegmand
V. Bircken 1619 herausgegeben hat. — Was die Stammreihen des Ge-
schlechts im 18. u. 19. Jahrb. anlangt, so finden sich in dem Werke :
„deutsche Grafenhäuser der Gegen wart ** mehrere leicht zu über-
sehende Nachweise, und der jetzige zahlreiche Personalbestand des
Gesanimthauses Fugger ist im Gothaischen genealogischen Taschen-
bnche sehr genau angegeben. Die Häupter der einzelnen Linien
waren in neuester Zeit folgende: Fngger-Babenhausen : Fürst Leopold,
geb. 1827 — Sohn des 1836 verstorbenen Fürsten Anton Anselm
aas der Ehe mit Franzisca Prinzessin v. Hohelohe-Partenstein-Jagst-
berg — Standesherr und Fürst zu Babenhansen, Boos, Pless, Wald,
WöUenburg, Markt, Bieberbach etc., Graf v. Kirchberg u. Weissen-
horn , erbl. Reicbsrath der Krone Bayern , Subsenior des fürstl. und
gräfl. Hauses Fugger, verm. 1857 mit Anna Grf. v. Gatterburg, geb.
1838. — Raimundas-Linie ; Graf Raimund, geb. 1810 — Sohn des
1846 gestorbenen Grafen Friedrich aus erster Ehe mit Franzisca
Freiin v. Freiberg-Eisenberg-Knöringen — Standesherr und Graf zu
Kirchberg, Weissenhorn, Pfaffenhofen, Wullenstetten etc., erblicher
Refchsrath der Kroiie Bayern ; Senior des fürstl. u. gräfl. Fugger'-
schen Hauses der Rairoundus - Linie , verm. 1842 mit Bertha Grf. v.
Oettingen-Spielberg, geb. 1818. — Antonius -Linie: Hansscher Ast :
Johann -Ernestinischer Zweig zu Glött: Graf Fidel, geb. 1795 —
Solm des 1826 verstorbenen Grafen Joseph Sebastian, aus der Ehe
' mit Maria Aloysia Adelheid Grf. v. Waldburg- Wolfegg — Standesherr
und Graf zu Glött, Oberndorf und Nordendorf etc., Graf v. Kirchberg
und Weissenhorn, erbl. Reichsrath der Krone Bayern, Senior des
fürstl. u. gräfl. Fugger'schen Hauses Antonianischer Linie , vermählt
1820 mit Theresia Freiin v. Pelkhofen, geb. 1799. — 0tto-Heinrich'-
scher Zweig, zu Kirchheim: Graf Philipp, geb. 1820 — Sohn des 1837
verstorbenen Grafen Joseph aus der Ehe mit Anna Maria v. Desloch,
— Standesherr u. Graf zu Kirchheim, Eppishausen etc., Graf v. Kirch-
berg u. Weissenhorn, Freih. v. Hoheneck^ erbl. Reichsrath der Krone
Bayern, Subsenior des fürstl. u. gräfl. Fugger'schen Hauses Antonia-
nischer Linie etc., succedirte seinem Yetter, dem 1840 verstorbenen
Grafen Maximilian, nach dem Tode seines 1838 verstorbenen Oheims,
des Grafen Friedrichs, Erben, der Freiherren v. Jloheneck. — Der
— 407 —
Ilans-Fagger-Nordendorfsche Zweig ist im Mannsstamme 1848 n^l
dem Grafen Carl Autou Fugger — dem Sohne des Grafen Johann
Carl Alexander — erloschen und es leben nur noch weibliche Spros-^
sen dieser Linie. — Sämmtliche Glieder des Fugger*schen Hauses,
welche bei demReichthume u. Glänze ihres Stammes auf die ehrendste
Weise in Hans Fugger und dem gleichnamigen Sohne desselben , s.
oben, ihre Stammväter dankbar vor der Welt stets anerkai^nten u.
anerkennen, pflegen den Stammnamen: Fugger schlechthin zu ihrem
Tanfnamen zu setzen und ffigen dann , wie aus Vorstehendem erhellti
hinzu: Grafen v. Kirchberg und Weissenhorn. Die Besitzungen des
Hauses Fugger im Kgr. Bayern stehen onter der oberlandesherrlichen
Ober-Hoheit der Krone Bayern und die Besitzer derselben sind Stan- .
desherren und erbliche Reichdräthe des Königreichs. Die Besitzun-
gen im Kgr. WQrttemberg werden zwar nur als ritterscbaftliche be-
handelt, doch sind die Besitzer als Personalisten in die Liste der
Standesherren des Königreichs eingetragen.
Jok. Sngerdi, RpaeneBia duar. illuatr. Farall. Montfortlor. et Poggerorum. Ingoist. 1579.
— BuceUini, II. Sect. 3. 8. 8. — Imkof , Cib. VII. c. 3. — Mühner, II. Tab. 641-U7. —
Diirrhlaachtige Welt, llambiirg, 1710. II. 8. 276—312. - Üauhe, II. 8. 313—321. — Pluaootbcca
Fuggvroram in Ki«rchperg et Weiaaenboni. Kdit. Mot. Malt. Imagln. anct« Ulmaa 17M. —
Biedermann, Cauton Altmfibl Tab. 180. — v. Stetten, «ngsbarg. adel. Getcbleeht«r, 8. 200
und ff. — Bu9Cking, Brdbeschretb. 5. Auflage, III. 9. 8. 1638. — WiitgriU, fll. 8. 127 und
128. — .■,>"'-.•. i-o-". )1 ^ < ' -I ' enVi 8. 4 und & u. 8uppl. 6. 20. — Allgem. and
j^eneal. ."^tuat^l^nirdru |ilM, l. s j^i- :;^r u.U. 8. 562—569. ^ Ma$ch, Kegeuten-Almanach« 8.
44—46. — Üiui, AOfilM/ttcli 4. Kgt. WUriu ttberg, S. 14—16. — DeuUche GrafBuh. d. Geg«B-
wart, I. ä. 219— fA3, — Uii\m^iivt u^n. lUfcaleud. 1825.8. 80 u. 8. 158—164 u. ff. Jahrgg.
— BiebmacAer , IH. 27 Qud V. '.j: uid-r dem erdarbten Titel: Gr. t. Sererin, Fuggef scher
Linie. -^ Spitn^r, lii^-t. Inwytiu S, i;7 iml T»b. V. - Trier, 8. 514-516. — Oaitn-er, lland-
buch d. f^i'ibtJiL 41. UrrAJfUk. A»^\-\ v^ n i762: von Unaehing abweichende Bintheilung der
lanien. — Knlmtier tl. Bt. iJul.t^L^ i iri. pj too Jahre 1786. — 9. Unding, III. 8. 190—197.
Tyro/, IL '^\\ iU, Fii!r«cf tM H^f ]ih.;.i- -i — W.-B. d. Hgr. Bayerd, 1.42 und ». WölcUm,
Abth. 1: Gr. v. K , XI. 4; Färsii !•. /i t^ n. XL 48: Gr. F. su Kirrhheim. — W.^ dea
Kgr. Wufit*tub, ; üt, F, \n R. uiid W. - ». Hefner , hoher Tab. 46 und 8. 21 ; bayer. Adal,
Tab. 5 und 8. 11 und warttemb. Adel, Tab. 2 und 8. 2.
hglaFi s. Foglar, Foglarn, Fuglar, auch Vrellertafi S.
289 u. 290.
F«hrMi. Ein von Henel und Sinapius zum schlesischen Adel ge-
rechnetes Geschlecht, dessen Adel aber neuerlich Freib. v. Ledebnr
in Frage gestellt hat. — Johann Heinrich F. war 1728 Director und
Ober-Zoll- Amtmann im Uerzogthume Schlesien.
Henel» Sileaiogr. Cap. 8. 8. 772. — Binapiue, II. 8. 632. — Freik. r. Udebur, I. 8. 939.
MnaiBDi hihniiüMr^ s. Vor mann.
MmaiiB^ 8. B Ode, Bd. I. S. 503.
hübachi Piilbach. Hessisches, zum Fuldaischen Lehnhofe gehö-
riges Adelsgeschlecht, aus welchem Wolfgang v. F. 1527 zu Fulda
beliehen wurde und welches auch dem fränkischen reichsunmittelba-
ren Rittercanton Baunach einverleibt war. Nicias v. F. lebte 1235;
Götttfrled hatte 1280 das ganze Dorf Raubach u. einen Hof zu Ebra
inne u. Georg und Valentin sassen nocb 1 582 zu Cleussdorf.
Schannat, 8. 83.— Biedennann, Canton Baunach , Tab. 219—291. - Zedier, IX. 8. 229S.
— Siebmacher j I. 143 : v. Fulbach, Hessisch. — v. Ueding, III. 8. 197.
"^ Mk«^ fm\fj firafcB. Ein im 11. — 18. Jahrb., laut alter Briefe,
sowohl verschiedener Klöster, als der Stadt Breslau, in Schlesien vor-
gekommenes, aus Polen stammendes Grafengescfalecht, welches zu
— 408 —
(Up alten, polnischen Stamme Lis oder Bzura (Mzura) gehörte. Fulco
^r Woywode zu Cracau u. hein Sohn Poznanus lebte um 1082. Pe-
trus I. F., gest. 1091, erlangte 1072 das Bisthum Breslau und Fulko
Erzbischof zu Gnesen, starb 1 258. .
OkolMki, 11. S. 137. — Henel, Silesiogr. c. 8. 8. 387. - 8inapiu9, II. 8. 86 und 87.
Miller, s. Feldner, S. 222.
Mger, Eille. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1792 für
Rainer Fulger, k. k. Geh. Cabincts-Secretair u. für den Bruder des-
selben , Hyacinth F. , Sccretair bei der k. k. Staatscanzlei , mit dem
Prädicate: Edle v. •
MegtrU v. A/ühl/eld, Brgäns.-Bd. 8..292.
^ MIcB, KlleB/Mle. Altes, niedersächsisches Adelsgescblecht
aus dem Stammbause Fülle unweit Walsrode im Amte Rethem an der
Fulda im jetzigen Kgr. Hannover. Otto v. F., Domdechant zu Ver-
den, kommt urkundlich 1475 vor. Talent König nennt zuerst den
Drosten zu Gronenberg, Friedrich v. F., zu dessen späteren Nach-
kommen Jobst V. F., Herrn auf Dratum und Stockum unweit Osna-
brück, gest. 1653 als Drost zu Gronenberg und Ftlrst-Osnabrfick'-
scher Hof-Marschall und Friedrich v. F., Herr auf Eystrup, fflrstl.
braunschw. • Iflneburg. Drost zu Steierborg und Schatzratb der Graf-
schaft Hoya, gehörten. Von Letzterem starnmteti zwei den Stamm fort-
setzende Söhne, Statz Friedrich und Jolmnn Hart mann w F\ Statz
Friedrich v. F., kursächs. Kriogsrath, Aäsei^sor des Obeihufgerichts
zu Leipzig und Ober-Land- Commissar, erwarb theils darth Venriftb-
Inng, theils durch Kauf die Güter Markkleebei^, Cr5bern> Störmth^I
und {jiebertwolkwftz bei Leipzig und von ihm staüimten Statz Fried-
rich (IL), gest. 1703 als kursächs. Major u. Commissarius des Leip-
ziger Kreises, welcher sich 1699 mit Juliane Maria Grf. v. Schön-
borg vermfthlt hatte, und Staz Hilmar v. F., kursächs. Kammerherr u.
Oberhofgerichts- Assessor. zu Leipzig, welcher 1711 auf dem Wahl-
tage zu Frankfurt a. M. den Ritterschlag erhalten hatte und 1734
noch lebte. — Von Johann Hartmann v. F«, s. oben, Herrn auf Sietke
im. Braunschweigischen , stammte ein Sohn, Johann Friedrich v. F.,
welcher k. russ. Oberst war. — Der Stamm blflhte fort und in Sach-
sen war noch Störmthal 1751 und in Hannover 1777 Bierde bei Ahl-
den im Lüneburgischen in der Hand desselben, später aber ist der-
selbe, welcher noch 1786 genannt wird, ausgegangen.
Bucftini, III. 8. 46—48. — Xnauth, 8. 507. — Valent, König^ IL 8. S90— 413.— Gauk&,
I. 8. 585 u. 586. — Zedier, IX. 8. 2810. — Freik. 9. tedebur, ' f. 8. 289. — Siebmacher, l.
188: ▼. Fulleu, Westphälisch. — Scheele, Ducat. Läoeburg. Tabula. — t. Meding» I. 8.166:
T. Fulda, Fulleu. — Tyrof, I. 105.
htllstcli, lerb«rth ■. hdsteiii Sipa v. hilkteii. Altes, mährisches,
böhmisches und schlesisches, in mehreren Linien unter den ange-
gegebenen Namen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches ursprttpg-
lich Broda hiess, später aber von dem am Troppauischen gelegenen,
längst in Ruinen liegenden Schlosse Fullstein den Namen annahm.
Dietrich v. Broda kam 1248 aus Mähren mit dem Bischöfe Bruno v.
Schönberg nach OUmtttz u. erhielt das Schloss Fullstein. Der Sohn
desselben, Herborth, ein Ritter von riesiger Gestalt, drängte, so er-
— 409 — ^
zählt die Sage, 1278 bei der Schlacht auf dem Marchfelde den K.
Rudolph I. sehr hart und Dietriches ^nkel, Georg Herborth Supa, voll-
endete um 1300 den Bau der Burg Fullstein unweit Hohenplott ud
Leobschütz. lieber den Beinamen Supa fehlen alle Nachweise. Oeorg
Supa V. F. stand um 1494 am Hofe des Herzogs Casimir zu Teschen'u.
Gross -Glogau und Erich Supa v. F., na'^h Sinapius ein Sonderling der
eigensten Art, starbt 562 auf dem Schlosse Fullstein in Mähren u. mit
ihm ging die den Beinamen Supa fahrende Linie aus. — Ausder in Schle-
sien mit mehreren Gütern angesessenen Linie, welche nur den Namen
FuUßtein führte, war Johann v. F. 1495 Hof- Marschall des Herzogs
Heinrich I. zu Münsterberg; Heinrich v. F. starb 1538 als Weihbischof
zu Breslau u. Bischof zu Leucopolis und Ogirez v. F. versah 1560 die
Stelle derXroppauischen Stände im Ober-Recht zu Breslau. Mit ihm ist
nach Allem die schlesische Linie des Stammes ausgegangen. — Die
V. Herborth und Fulstein, auch Herburt v. Fullstein, waren in Polen,
Galizien, Mähren, Oesterreich und Schlesien begütert u. 7. Oct 1628
starb Johann H. v. F., Castellan zu Caminiecz, wohl der Letzte sei-
nes alten Stammes. — Vor ihm Hess 1615 Johann Felix H. v. F.,
ein gelehrter Antiquarius , auf seinem Schlosse Dobrimil den ersten
Band von Duglossi Histor. t'oloniae, drucken.
Sinapiu», l. 8. 454 u. 465 a. n. 8. 683 u. 683. — Oauhe, 11. 8. 324 -327. — Zidler, IX.
S. 2317. — fi-eih. t. Ledebur, L 8. 345: Herborth t. Fnistein.
FftHck (in Silber fbnf, 2 u. 3, Flammen). Ein zum curländischen
Adel gehöriges. IQ Kaiwen bei Puckum begütertes Geschlecht, wel-
ches 1784 in Osttfrei^sen das Gut Raudischken im Kr. Gerdauen be-
sass u. aus welchem der 1830 verstorbene k. preuss. General- Major
n. Commandant von' tiolberg , Friedrich Wilhelm v. Funck, stammte.
Derselbe hinterliess aus der Ehe lliflt einer v. Dresky zwei Söhne,
welche in der k. preuss. Armee standen.
N. Pr. A.'L. I. 6. 207. - fi-eik. 9, Ltdtbur, I. 8. 239 lud III. R. 25«. — Ntimht, vn
lÄnd. W.-B. Tab. 13.
Pinrki fwätkt^ Puke (in Silber ein rechtsgekehrter, gekrönter
Löwe, dessen Kopf, die rechte Vorder- und Hinterpranke und der
Schweif golden, die übrigen Theile aber schwarz sind. Der Kopf wird
von Einigen mit einem Menschengesichte angegeben). Reichs- Adels-
stand. Diplom vom 20. Oct. 1732 für Ferdinand Wilhelm Funcke,
Herrn auf Bnrgwerben unweit Weissenfeis, in Kursachsen notificirt
14. März 1733 und kursächs. Reichsvicariatsdiplom vom 22. Januar
1742 für den jüngeren Bruder des Ferdinand Wilhelm v. F.: Ferdi-
nand August Funcke, k. russ. Legationsrath. — Die Empftnger der
(genannten Diplome stammten aus dem Braunschweigischen, dem
Wappen nach aber hing der Stamm mit dem von Henel, Silesiogr. C.
8. S. 765 und Sinapius, II. S. 632 unter dem schlesischen Adel mit
dem Namen : v. Funcken aufgeführten Geschlechte zusammen , wenn
nicht der gleiche Name die Veranlassung zur Ertheilung dieses Wap-
pens gab. Die Familie besass schon 1702 Groitzsch und 1722 Jese-
witz unweit Delitzsch und hatte, neben Burgwerben, später auch die
(jüter Gross- und Klein-Goddula bei Merseburg, Teuchem bei Weis-
senfels und Markklceberg bei Leipzig inne. Letzteres Gut mit einem
^ — 410 —
Antheile von Grobem war, so wie Bargwerben, noch in neuester Zeit
in 4$^ Hand der Familie. AndereGQter, s. anten. Von den Sprossen des
SttttiDes haben Mehrere in k. säcbs. Militairdiensten gestanden. Oarl
WiUf:'Ferd. v.Fnnck starb 1828 als k. säcbs. Generallicutenant. Der-
sellSie war ein höchst wissenschaftlich gebildeter Mann , welcher sich ,
nachdem er sich, in innigem Verkehre mit Göthe und Schiller, als
Dichter in den „Hpren^^ bekannt ge macht hatte , auch als tüchtiger
Historiker auswies. Von ihm wurde die zu Züllichau 1792 erschienene
„Geschichte K. Friedrichs IL", welche man lange Zeit für eine Arbeit
des bekannten Historikers Dietrich Hermann Hegewisch hielt, ge-
schriebeq und später gab derselbe die trefflichen „Gemälde aus dem
Zeitalter der Kreuzzüge, Leipzig, 1820 — 1824, 4 Bände" heraus.
Nach seinem Tode erschienen noch 1829 die für die Kriegsgeschichte
mehrfach wichtigen „Erinnerungen aus dem Feldzuge des sächsischen
Corp« unter dem General Grafen Reynier im Jahre 1812." — Franz
Leopold V. F., Herr auf ßurgwerben,tratl827als k. sächö. Hauptmann
aus dem activen Dienste u Hugo v. F. ist k. säcbs. OberJieutenant der
Refterei. Nach Bauer, Adressbuch. S. 68 war 1857 Hans Ferdinand
Freiherr v. Funcke, k. preuss. Lieutenant, Herr auf LObnitz bei
Delitzsch und Aemilius Eduard Alexander v. F. Herr auf Schafstedt
bei Merseburg.
•. üeehtriti, diplom. Nachrichten, V. 8. 83— 3S. — N. Pr. A.-L. 11. S. 206 und 207. —
R^fik, 9. Ltdebur, I. 8. 289 nnd III. 8. 255 nud 256. - Tprqf, II. 79. — Suppi. so 8ieh-
macber, W.-B. X. 13. — W.-B. d. sfichs. Staaten, II. 65. — BrnekH, IL 8. 168 und 169. —
9. Htfmer, »i^hs- Adel, Tab. 29 nnd 8. 27.
hid f. hnekcHM. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1736-
ftts Franz Ferdinand Funcke Rechnungsrath der böhmischen Buch-
halftong, mit dem Prädicate: v. Funckenaü.
MtgtrU 9. Müktfäld, Brgäns.-Bd. 8, 29^^*
huck T.Senfftenai. Schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Stamm-
reihe Bucelini mit Sigismund F. t. S., welcher mit einer v. Sehroben-
hausen vermählt war, um 1300 beginnt. Von den Nachkommen des-
selben bekleideten Mehrere *das Bürgermeisteramt der ehemaligen
Reichs-Stadt Memmingen und 1 676 lebten zwölf Sprossen des Stum-
mes. Das Wappen glich ganz dem im Artikel Funck angegebenen
Wappen: in Silber ein gekrönter Löwe etc.
Bucelini, Tom. IV. — Oauke, I. 8. 586. — Siebmachir, II. 152, lU. 199. IV. 68 ond V.
366: Die Fnuckeii, Kemptenache ehrbare Patrieier.
Nnk. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 80. Dec. 1673 für
Johann Georg Funk. Derselbe i^t wohl der Stammvater der in Schle-
sien vorgekommenen Familie dieses Namens, s. den Artikel: Funck.
9. HeUhaeK I. S. 398.
hak (in Blan ein brennender, grüner Busch, über welchem ein
goldener Stern schwebt). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom
vom 25. Aug. 1856 für Julius Albert Funk, Herrn anf Hohendorf bei
Luckau.
Freik. v. Ledebur, III. 8. 256.
hurlani. Erbländisch - österr. Adelsstand. Diplom von 1716 für
Franz Ignaz Fnrlani, k. k. Holztax-Einnehmer in Görz.
Mtgerl€ 9. Mühlftld, Brg&ns.-Bd. 8, 29».
— 411 —
Nrlaii ?• Febeaberg. Erbländ.-öaterr. Adelsstand. Diplom von
1737 für D. Jobann Andreas Furlaui v. Fabriiberg, Arzt u. Pbysicus
za Oedenburg, za Veränderung des Prädicats v. Führnberg in v. Fel-
senberg. Der Empfänger des Diploms war wobl ein Nachkomme des
Franz Ignaz v. Fnrlani, s. den vorstehenden Artikel, welcher Letztere,
was Megerle v. Mflhlfeld übersehen, den Adel mit dem Pr&dicate: v.
Führnberg erhalten hatte.
M€g€rlt 9. Mihl/eld, RrgSnz.-B4. S. 299.
PwlaBi f. Felseabirg. Erbländ. - Gsterr. Adelsstand. Diplom von
1773 für Andreas Furlaui, Doctor der Philosophie und Medicin, auch
Arzt in der k. k. Militair-Academie zu Wienerisch-Neustadt, mit dem
Prädicate : v. Felsenburg.
Mefferle 0. Mihl/ttd, 8. 187.
Furlch f. hrrlckthaln. Erblftnd.-Österreich. Adelsstand. Diplom
von 1835 für Anton Joseph Furrich, k. k. Waldamta-Inspector, mit
dem Psädicate: v. Furrichshain.
Handschrift!. Notisen.
furtli f. Purteaburg. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom Tom
20. Nov. 1581 für die Gebrüder Wolfgang und Gregorius Fürth und
filr den Vetter derselben, Christoph F. Dieselben stammten aus
einem ursprünglich bürgerlichen, wohlhabenden Geschlechte in Wien,
welches auch Fuert, Fuerth, geschrieben wurde und schon lange 4<Ui
s. g. Hasenhaus in der Kärntnerstrasse besessen hatte und in welches
später in Folge geleisteter Hof- und Staatsdienste der Adel kao^ —
Die in den Adelsstand versetzten, genannten Gebrüder Wolfgan(^||p^
Gregor waren Söhne des Hans Erasmns Fuerth. Gregor v. F. ^r
1576 kais. Rath und Geh. Zahlmeister und kommt noch 1596 als
kais. Hofcommissair bei einer Verhandlung zwisehen David Grüner
und der niederösterreichischen Kammer vor. Aus der Ehe desselben
mit Elisabeth Schallanzer stammten, neben fünf Töchterh, auch fünf
Söhne. Von den Söhnen vermählte sich Hans Carl mit Felicitaa v.
Mallenthein, Erasmus, niederösterr. Hofsecret«ir, 1602 mit Catharina
V. Saint-Hilaire , verw. v. Schmidt, Philipp Jacob, kaiserl. Feld- und
Hauszeugwart, mit Maria Hedwig v. Sachwiz, Christoph 1607 mit
Maria Salome v. Grünthal und Felician, kais. Bittmeister und zuletzt
Obermustermeister in Ungarn, mit Elisabeth v. Rauchenberg, deren
Tochter, Susanna Catharina noch 1661 als Gemahlin des Johann Sey-
fried v. Mallenthein vorkommt. — Wolfgang v. F., s. oben, war schon
1581 kais. Rath und Vicedom in Niederösterreich, Herr zu Nussdorf
a. d. Donau und zum Edelsitz Würfelhof und wurde 1601 bei der
niederösterr. Landschaft unter die neuen Ritterstandsgeschlechter
aufgenommen, so wie auch 1603 als Landmann in Oesterreich ob der
Euns immatricnlirt. Derselbe erhielt 30. Sept. 1608 mit seinen Vet-
tern, den obengenannten fünf Gebrüdem Hans Carl, Erasmus, Philipp
Jacob, Christoph und Felician, eine Wappenverbesserung mit dem
Prädicate : v. Furtenburg, auch ertbeilte ihm K. Matthias gleich nach
der Österreich. Erbbuldigung 1608 mehrere Lehenstücke, Höfe und
Zehende als landesfürstliche Lehen. Er starb 1610 und hinterlitM
— 412 —
aus der Ehe mit Maria Magdalene Urkanff drei Söhne and drei Töch-
ter. Von den Töchtern starb Margaretha jnng, oder doch anvermählt,
Anna vermählte sich 1594 mit Simon Engl v. Wagrain und Elisabeth
1601 mit Wolfgang v. Strasser zu Gleiss. Von den drei Söhnen ver-
bählte sich Hieronymus F. v. F. 1614 mit Maria Fatzi u. 'blieb wohl
ohne Nachkommen. Johann Helfried , oder Helfreich , vermählt mit
Gatharina Nüsser, wurde 1619 k. k. Oberst-Proviantamtsverweser in
Ungarn und Oesterreich u. kommt noch bis 1626 in mehreren Acten
der k. k. Hofkammer vor. Nachkommen desselben sind auch nicht
bekannt Johann Baptist Georg, geb. 1^29, Wolfgang*s ältester Sohn,
kais. Rath und Salzamtmann zu Wieii, Grundherr zu Nussdorf, Kihr-
ling etc. legte mit kaiserlicher Genehmigung seinem Freihofe u. Edel-
sitze Wttrfelhof zu Nussdorf den Namen Furtenberg bei. Derselbe
vermählte sich 1598 in erster Ehe mit Eva Struz zu Hayding und in
zweiter mit Anna v. Schütter. Aus der ersten Ehe entsprossten,
neben einer Tochter, Maria Anna, zwei Söhne, Wolfgang, oder Wolf
Christoph und Johann Helfreich und aus der zweiten Ehe stammte,
neben einer Tochter, Anna Elisabeth, welche sich mit Franz Wolf-
gang v. Granne vermählte, ein Sohn, Rudolph Heinrich. Wolf Chri-
stoph hinterliess aus der Ehe mit Ghristina v. Rächwein eine einzige
Tochter, Anna, welche sich mit einem Freiherrn v. Muggenthal ver-
mählte, Rudolph Heinrich aber, vermählt mit Gatharina Mürzer, hatte
drei Kinder, Johann Anton, Anna Elisabeth und Susanna Gatharina,
welche 1668 — 1671 unter Vormundschaft standen. Ihre Mutter
kwnt 1672 als wieder vermählte v. Piabenfeld vor. Mit Johann
A^n F. V. F. ging 1679 der Mannsstamm des Geschlechts ans.
m$$ffrm, 11 . 8. 187-190.
Nrtcnhachi Krteahach. Eia namentlich in Bayern und Würt-
temberg blühendes Adelsgeschlecht, welches ursprünglich aus Oester-
reich stammt u. von da nach Schwaben gekommen ist und sich weiter
ausgebreitet hat. — Die genauen Nachrichten, über die Familie be-
ginnen mit Hans Furtenbach , Obersten unter dem K. Friedlich III.,
welcher sich später in Feldkirchen, wo er 1489 starb, niedergelas-
sen hatte. Von dem Sohne desselben, Hanns F. II., entsprossten drei
Söhne, Erasmus, Bonaventura und Hieronymus, welche drei Haupt-
linien stifteten : die Feldkirchische, Reichenschwander- u. Gwickische
Linie. Die Feldkirchische Linie, welche den Adel 1618 erlangt Jiat,
gründete Erasmus , vermählt mit Catharifia Hinterofer: dieselbe hat
fortgeblüht, doch fehlen nähere Nachrichten aus neuerer Zeit u. es
ist nur aus der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern Zacharias* Joseph
V. F., Feldkirchner Linie, geb. 1792, bekannt. — Der Stifter der
in Bi^em fortblühenden Reichenscb wander Hauptlinie, welche sich
später in die Johann Wilhelmische und Jacob (Jobst) Wilhelmische
Speciallinie schied, war Bonaventura F., welcher sich in Nürnberg
ulederliess, sieh 1524 mit Helena Derrer vermählte, Reichenschwand
Ottd das Lvsthaus auf dem Künschrotenberg, nachher Th'ummenberg
M Nürnberg, an sich brachte u. 6. Februar 1548 eine Kaiserliche
Urküttde erhielt, in welcher ihm der Adel und die Erlaubniss er-
— 418 —
theilt wurde, sich nach seinem Gute Reicheoschwand zo schreiben,
aach sein altes Wappen: in Blaa ein silberner, wellenweise ge-
zogener Schrägbalken, verbessert wurde. Der Sohn des Bonaven-
tura V. F. : Hans v. F. IV., gab, wegen eines Streites mit der Stadt
Nürnberg, das Bürgerrecht daselbst auf u. begab sich nacli Reichen-
schwand, welche -Besitzung von Bonaventura als Prälegat seinen Söh-
nen u. den Nachkommen derselben vermacht worden war. Seit 1768
ist diese Linie in Nürnberg wieder ämterfähig u. wird dem dortigen
Patriciate gleich geachtet. — Die Gwick'sche Hauptlinie, welche sich
iu mehreren schwäbischen Reichsstädten ausbreitete, stiftete Hierony-
mns F. 1. Derselbe, gest. 1559, verm. mit Anna Weitenaner, kaufte
das nahe bei Lindau gelegene Gut Geringen, und seine Nachkommen
haben sich um Augsburg, Ulm, Memmingen, Lindau, Kempten und
Leutkirch mehrfach verdient gemacht. Durch die drei Söhne des
Stifters schied sich die Gwickische Hanptlinie , welche nach neueren
Nachrichten erloschen ist, in drei Specialliuien, von denen zuerst die
von Martin v. F. ausgegangene Linie in Lindau und Augsburg aus-
starb. Von den anderen beiden Linien stammte die eine von GUerony-
inns II. V. F. her, welcher sich 1561 in Leutkirch vermählte, u. der
Stammvater aller Sprossen des Staipmes wurde, welche sonst in Mem-
mingen, Kempten ,' Danzig, Inspruck, Neckersulm, im Anspachsc^en
und in Westphalen vorkamen, so wie auch der, welche, als Siebe^-
kces (1791) schrieb, noch in Leutkirch, Ravensburg u. Arbon lebten.
— Diese Linie hatte 1623 den Reichsadel erhalten. Die Familie
hatte in Franken und Schwaben mehrere Güter erworben und Spros-
sen derselben sind an Höfen, im geistlichen und Gelehrtenstande,
sowie in Civil- und Militairdiensten zu ansehnlichen Ehrenstellen
gelangt. Von den älteren Gliedern des Geschlechts, die sich Ruf u.
Ehre erwarben, nennt das Neue Prcussische Adels-Lexicon Mehrere,
u. aus späterer Zeit giebt v. Lang die in die Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern eingetragenen Sprossen an. Zu diesen gehörten: Sigmund
Ferdinand Wilhelm v. F., k. bayer. quitt. Major; Jobst Wilhelm, v.F.
Herr auf Oberndjrf und Leuzenberg, k. bayer. pens. Pfleger des ehe-
maligen Amts Lauf; Friedrich Wilhelm Carl v. F., k. bayer. Haupt-
mann etc. etc. Auch ist der Name des Geschlechts mehrfach ir den
Listen der k. preuss. Armee vorgekommen. Ein v. F. blieb als k.
preuss. Oberst und Commandeur des Regiments v. Zastrow in der
Schlacht bei Jena; Söhne desselben waren später Officiere in der k.
preuss. Armee und Andreas Friedrich v. F. starb 1844 als Haupt-
mann a. D.
Bucelini, Tl. R. 92. — Zedlttr, IX. 8, 2S34. — t. Statten, Aagsb. ▲delsgeschlechter, 8.
29^ und Tab. U. Nr. lü. -^ 9. Lamff, 8. 3i3 u. 844 und 8uppl. 8. 99 ttoil 100. — M.Pr.A.-L*
II. a. 205 und IV. S. 452. — GLeneal. Jahrb. d. deutschen Adels, Jahrg. 1S45. — Freih, v. "
Lettebur, I. 8. 340. — Sitbmacher , V. Zusata 48 oder V. 366: t. F. Kemptenaehe fatricier.
- Muppl. SU Hiebin. W.-B. III, 18. - Tyrof, I. 28 u. 8iebenke€», I. 8. 16 u. 17. - W.-B.
d. Kgr. Bayern, V. 52. — W.-B. d. Kgr. Württemberg, Nr. 180 uud S. 46. — •. Hefnet,
bayer. Adel, Tab. 88 und 8. 78 u. wfirttemb. Adel, Tab. 19 und 8. 16. Knetekktt H. 8. 169
und 170.
Virteibirg; s. Fürth v. Furtenberg, S. 411 u.412.
P«rtteBb«rgj 8. Popp v. Forttenburg.
— 414 —
huehiUwtky ?. fimh«f^ auch Ritier. Erbländ.-Österr. Adels- u.
Ritterstand. Adelsdiplom von 1764 für Ernst Ignaz Foschikowsky,
Bürger zu Teltsch in Mähren, mit dem Prädicate: v. Grünhof and
Ritterdiplom v. 1816 für Joseph Fnschikowsky y. Grttnhof, Besitzer
des Gats Pöllerskirchfen.
Meyerle p.MuJi^eld, Brg&ns.-Bd. 8. 142 und S. 292 aod 293.
husberg. Altes bayerisches Adelsgeschlecht. Das Stammhaus
gleichen Namens lag im Gerichte Brück und die Familie hatte ihr
Stift zu Jndersdorff. Später schrieben die Dichtel sich v. Fnssberg.
Wiy, Hund, IIL 8. 322.
Vucdcr f. Uehtenateg. Erblftnd.-österr. Adelsstand. Diplom von
1820 für Franz Fuxeder, k. k. pens. Oberstlieutenant, mit dem Prä-
dicate: V. Lichtensteg.
Magerte v. Mükl/el4, 8. 187 u. 188.
luMagei. Ein arsprünglich aus Hall im Innthal stammendes,
tiroler Adelsgeschlecht, welches nm 1510 mit Hanns F., tiroler Regi-
mentsrathe, erloschen ist.
V. HefneTy ausgestorbener tiroler Adel, Tab. 3.
hutdier V. rustehj auch Ritter. Böhmischer Adels- und erb-
länd.-österr. Ritterstand. Adelsdiplom von 1724 für Johann Michael
Faxsteiner, Fiscal in Mähren, mit dem Prädicate: v. Fnxstein.nnd
RiHer- Diplom von 1726 für denselben als Kammerprocurator in
Mähren.
MegtrU t. Mühlfeld, Ergänz.- Bd. 8. 142 nnd 8. 298.
Pjrffe, helhenrcv. Erbländ. -Österreich. Freiherrnstand. Diplom
von 1762 far Johann Tyffe ans England.
Megerle 9. JftiA</ef<l. Brglnt.-Bd. 8. 58.
fiabaj V. fiaba ui MbiaBi auch l^ihenctt. Altes, arsprünglich
böhmisches Adelsgeschlecht, welches nach Schlesien kam and im
Mttnsterbergischen 1670 mit Bernsdorf and Wcnigennossen a. 16^6
mit Nieder - Kanzendorf begütert war. Der Stamm blühte bis gegen
Ende des 18. Jahrh. and ist, soviel bekannt, mit dem 29. Jan. 1795
za Treaenbrietzen verstorbenen Wenzel Friedrich Radolph Frei-
berrn v. Gaba a. Ribian, Herrn aaf Niederkonzendorf, erloschen.
Sinapitu, H. 8. 632 und 633. — Freiherr v. Ledebur, I. 8. 241.
fiabalB. Französisches, anter der Regierung des Karfürsten
Friedrich Wilhelm zn Brandenbarg nach Preassen gekommenes Adels-
geschlecht, aas welchem mehrere Sprossen in die k. preuss. Armee
traten, während andere sich dA* Fabrik - and Manafactarthätigkeit
widmeten. Za den in k. preass. Militairdieusten gestandenen Spros-
— 415 —
sen des Stammes geborte namentlich der 1837 verstorbene Major C.
V. G. und der om diese Zeit im 1. Infant-Keg. dienende Hauptmann
V. G. — Ein V. 6. gehörte übrigens za den unglücklichen Officiei^n,
welche 1809 wegen Antheils an der Schiirschen Unternehmung in
Wesel ¥on den Franzosen erschossen wurden und denen später ein
Denkmal errichtet worden ist
N. Pr. A'L n. 8. 307 u. SOS.*— frta, 9, Ud^bur, I. S. 241.
fiabel. Ein ursprünglich aus Deutschland stammendes, dänisches
Adelsgeschlecht, welches seit der Mitte des 17. Jahrb. in Dänemark
zu hohem Ansehen kam. Friedrich v. Gabel, k. dän. Geh.-Rath und
Statthalter in Gopenhagen, starb 1673, Woldemar v. G., k. dän. Geh.
Kath etc., 1720, Friedrich der Jüngere, ein Sohn des Geh.-Raths
Friedrich v. G., Herr auf Brantewitz, Harelsee etc., 1708 als Yice-
Statthalter in Norwegen, Stifts- Amtmann zu Aggerhuus und Gouver-
neur zu Ferwa und 1715 ein von Gabel, k. dän. Yice-Admiral. 1717
lebte ^Christian Carl v. G., Herr auf Bregenwed und Gabelslacke, k.
dän. Kammerherr und Gber-Kriegs-Secretair und ein v. G., k. dän.
Staats-Rath wnrde 1721 Präsident des Ober-Admiralitäts-CoUegium
etc. So blühte , mit hohen Ehrenstellen betraut, der Stamm noch in
das 19. Jahrb. hinein, zu dessen Anfange Christian Carl v. Gabel, k.
dän. Geh.-Rath und Kammerherr, vorkam. — Nachweise, welche die
neuere Zeit betreffen, fehlen.
QauhBy U. 1479 und 1180. — Lexicon over adel. Funil. 1 DuMark, Bd. I. ^^äkobi
1800, I. 8, 88.
fiabeleiSj ?. i. fiabeiensi ?. i. fiabekiti^ toUeu (in Silber eine
eingebogene, rothe, gestürzte Spitze, mit einer dreizinkigen, mit den
äussern Zinken auswärts gebogenen, silbernen Streugabel ohne Schaft
belegt und ^f dem Helme zwei Adlerflügel von Roth und Silber, der
rechte schri^rechts, der linke schräglinks'getheilt, oder auch ein
die rothen Sachsen rechtskehrender, geschlossener Adler^flug mit
silbernen Schwingen). Eins der ältesten und angesehensten meissen-
schen Adelsgeschlechter, dessen Stammhaus nach Allem das Dorf
Gablenz bei Werdau ist, wenn auch Enauth dasselbe, gewiss unrich-
tig, aus Schlesien herleiten wx>llte, da es erst aus Sachsen nach Schle-
sien kam. Auf dem genannten Gute wohnte Georg v. d. G. schon 1221
und stand bei dem Markgrafen Friedrich zu Meissen in grosser Gunst.
Im Jahre 1315 lebte Eckhard v. d. G., nach dem Stadtbuche der
Stadt Sommerfeld an der schlesischen Gränze, S. 1006, in dieser
Stadt und Hörn, Fridericus Bellicosus, S. 679 und 680, führt zwei
Urkunden von 1388 an, in welchem Albrecht v. d. G. als Zeuge auf-
tritt. Nach der zweiten dieser Urkunden gehörte derselbe zu den
Burgleuten in Altenburg. Albertus v. d. G. war 1436 Abt des
Klosters zu Altenburg und versah das Kloster Pforte mit mehreren
Einkünften und Georg v. d. G. verkaufte 1529 dem Kurftlrsten Jo-
hann dem Beständigen zu Sachsen das Burglehn zu Altenburg, auf
welchem er und seine Yorältem gelebt. Um diese Zeit war Hans von
d.G. brandeoburgischer Rath u. stiftetete, begütert mit Kletzwalde
etc. eine preussische Linie des Stammes, welche 1657 mit dem k.
— 416 —
schwedischen und polnischen Oberstlieutenant Christoph Friedrich
y. d. G. wieder ausging. — Die hier in Rede stehende Familie wurde
in dem s. g. Pleissenerlande , namentlich im Altenburgischen, reich
begfltert und Wendischleuba stand derselben schon 1483» Poschwitz
1683, Cunewalde 1Ö90 etc. zu. Der Stamm blühte fort u. trieb Spros-
sen, welche zu hohen Ehrenstellen gelangten. Georg Carl Gottlob v.
d. G. starb 1777 als k. prenss. Generallfeutenant und Commandant
von Schweidnitz und 1831 starb Hans Carl Leopold v. d. G., herz.
Sachs, alteub. w. Geh.-Rath, Kanzler, Obersteuerdirector und Kam-
merherr, Herr auf Poschwitz und Lömnitz. — Von den jetzt lebenden
Sprossen des Stammes ist namentlich und nennen: H. L.' v. d. G.,
herz. Sachs, altenb. Geh.-Rath, Herr auf Poschwitz etc., bekannt als
grosser Sprachforscher und Historiker, welcher der so fleissigen Ge-
schichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes,
die auch für Genealogie viel Erspriessliches geleistet, die regste
Theilnahme zuwendet. «
KnatOk, 8. 507. — Sinapiui, I. 8. S76 and n. 8. 638. — Fol. König, III. 8. 307-814.
— Qauhe, I, 8. 587. — Hör$ck«lmannf Sammluug suverli«9iger Summ- nnd AhneoUfelu,
> S. 91 und desselben geneal. Adelshistorie. I. 8. 144-146. — N. Geneal. Handb., 1777 K. 216
u. 217 u. 177i» 8. 275. — 9. Ueehtrit», diplom. Nachr. IV. 8. 50—59. — N. Pr. A.-L. II. 8.
208. — Freih. r. Ltd€bur, i. 8. 241. — Siebmacker, I. 153 u. r. Oabelenit, Meissnisch. —
•. M€ding. II. 6. 178. — Tyrog, II. 10. - W.-B. der afichs. Staat. 1. 100.
SaUcnii auch'helherreB (in Blau zwei neben einander aufge-
richtete, mit einem rothen Querbalken belegte, dreizinkige Streu-
gabelu mit goldenen Stielen). Ein zu dem Adel der Lausitz und der
angränzenden Theile Schlesiens und Sachsens gehörendes Adelsge-
schlecht, welches auch in die Mark und nach Pommern gekommen
ist. Ob und in welchem Zusammenhange die hier in Rede stehende
Familie ursprtlnglich mit dem im vorigen Artikel betprochen^n Ge-
schlechte gestanden habe, muss dahin gestellt bleiben: tjjBXk but beide
Familien, welche mehrfach für Linien eines Stammes' genommen
wurden, untereinander geworfen und die grosse Yerschiedenheit der
Wappen nicht beachtet, so dass selbst v. Meding das im Anfange
dieses Artikels gegebene Wappen nur als Variante des im vorste-
henden Artikel erwähnten Wappens anfOhrte Erst neuerlich hat
Freiherr v. Ledebur, wohl sehr richtig, der Heraldik Rechnung ge-
tragen und beide Stämme sorgsam gesondert. — Die Familie v. Ga-
blenz soll nach Mehreren aus Polen, von den Jablonowskem ab-
stammend , aber Crossen vor langer Zeit in die Lausitz eingewandert
sein und wurde später in der Mark und dann auch in Pommern an-
sässig. Friedersdorf unweit Sorau stand der Familie schon 1430 zu,
im 17. Jahrb. sass dieselbe zu Damnitz, Döbern, Göhren, Hänichen,
Hermswalde, Kalcke und Spree u. im 18. Jahrh. war dieselbe, neben
mehreren Besitzungen aus dem 17. Jahrb., mit Berna, Döllingen,
Gallowitz, Heydersdorf, Leine, Rengersdorf, Niederschreibersdorf pnd
Torga begütert und im 1 9. Jahrh. besass dieselb(! Kroppen etc. Nach
Bauer, Adressbuch, S. 68. war 1857 Anton Freih. v. G. , k. sächs.
Kammerherr, Herr auf Seifersdorf im Kr. Liegnitz, Otto Ernst v. G.,
k. sächs. Rittmeister a. D. , Herr auf Liebstein, im Ki*. Görlitz und
Freifrau V. G., geb. v. Lützerode, Herrin auf Schwoitzsch im Kreise
— 417 — . .
Breslau. — Das geneal. Handbuch der freilieni. Häuser führt die
Familie als freiherrlich auf und nennt als nächsten Stammvater dqp.
freiherrl. Linie den k. sächs. General-Lieutenant u. Gouverneur der
Residenzstadt Dresden Heinrich Adolph v. 6., gest. 1843. Derselbe "
vermählte sich 1799 mit Charlotte v. Stieglitz und aus dieser ^h^
entsprossten , neben einer Tochter Maria Adolphine, vermählt 1^1.
mit Paul Emil v. Uechtritz, k. sächs. Kammerherrn, drei ScHär"
Freiherr Heinrich, geb. 1804, k. sächs. Rittm. in d. A.; Freih. Anton
Ajigust, geb. 1810, grossh. sachs. weim. Kammerh. , Rittm. in d. A.,
mit Auguste Freiin v. Lützerod^i a«« welcher Ehe, neben drei
bhtern, drei Söhne stammen: Carl, geb." 1841, Ernst, geb. 1845 u.
Cnrt, geb. 1847 und Freih. Lu«iwig,' geb. 1814, k. k. Generalmajor u.
Brigadier, verm. 1853 mit Helene Freiin v. Eskeles. — Zahlreiche
Sprossen des Stammes standen und stehen in der k. sächs. Armee,
werden aber in den officiellen Listen nur mit dem adeligen Prädicate
aufgeführt.
Magnus, Rorauischo Chronik, 8. 9. — Gauhe, I. 8. 568 nhch Grosser, LaiiitiUer Merk-
Würdigkeiten. — N. Hr. A.-L. 11. *.. 208 u. V. 8. 170. — (Seneal. Taschonb. d.frfih. Häuser,
1.S53. 8. Wi und 131 (das angegebene Wappen geb6rt in die im vorstehendon Artikel be-
sprochene Familie) und l»55. 8. 16S und 169. — Freih. 9. Ledebur, I. 8. 241. —v. Meding,
11. S. 179. — W.-B. d. Sachs. Staat. IV. 31.
Clakelkaver v. fiabelkoven^ €ablko?ei| Cahblkever^ Vrelherrei imI
(irafei (Stammwappen: in Roth zwei gekreuzte goldene Feucrgabeln
an langen Staugen. Freiherrliches Wappen : Schild geviert mit das
Stammwappen zeigendem Mittelschilde, oder auch der Länge nach
getjieilt: rechts in Roth eine aufgerichtete, goldene Streugabel und
links in Silber ein einwärtsgekehrter, rother Löwe. 1 und 4 in Gold
ein rechtshin zur Hälfte aufspringender, schwarzer Jagdhund mit
goldenem Halsbande u. 2 u. 3 in Schwarz eine grüne HoUunderstaude
DMt Ihren sichtbaren Wurzeln: Schotten v. Holdertbal, zum Wappen
gekommen 1606. Gräfliches Wappen: Schild zweimal quer u. zwei
mal der Länge nach getheilt, Ofeldrig: 1 und 4 : Feld 1 u. 4 uud Feld
2 und 8: 2 und 3 des freiherrlichen Wappens; 3 und 7 in Silber ein
einwärts gekehrter rother Löwe; 4 in Blau ein goldener Anker; 5
das Stammwappen und 6 in Blau zwei schräglinke, silberne Balken).
Erbläud.-österr. Freiherrn- und Grafenstand. Freiherrndiplom von
1652 für Zacharias IV. Gabelkover v. Gabelkoven auf Helfeuberg u.
Püchel, k. k. Landrath in Steiermark uud für die Vettern desselben,
Joseph Anton u. Adam Seyfried G. v. G. und Grafeudiplom von 1715
für Martin Joseph Anton Freih. G. v. G., sowie von 1718 für Johann
Philipp Anton Freih. G. v. G., k. k. Geh.-Rath. — Das ritterliche,
freih. uud gräfl. Haus Gabelkover v. Gabelkoven stammt aus Bayern
und zwar aus dem Stammhause Gabelkoven unweit Dingeltingep im
Amte Landshut. Dasselbe kam im 15. Jahrh. nach Oesterreich und
Steiermark, wurde 1628 in Niederösterreich unter die Landmanns-
glieder des Ritterstandes aufgenommen und breitete sich in Oester-
releb, Steiermark, Kärnten, Schwaben, Franken und Thüringen weit
ans. — Bernhard Gabelkhofer v. Freynberg kommt als Lehnsinhaber
der Schlösser und Güter Gavelkhofen u. Griessbach urkundlich schon
IS98 vor; .Peter G. stiftete 1230 einen Jahrstag in der Kirche za
inimiie, bentsch. Adels-Lcx. in. 27
— 418 —
Griessbach u. ßembard II. war 1241 Doiuherr zu Regensburg. Von
den Nacbkommen war Paul G., gest. 1496, in zweiter Ehe vermäblt
mit Ursula Schott v. Holderthal, aus welcher Ehe 9 Kinder stammten,
von denen vier Söhne das Geschlecht in vier Linien fortsetzten.
•Wolfgang stiftete die Steyerische Linie, in welche, wie angegeben,
der Freiherrn- und Grafenstand kam, Leonhard die mit dem Frei-
lierrn Joseph Anton zu Anfange des 18. Jahrh. erloschene Linie in
Kftrnten, Zaccharias II. die im Ritterstande verbliebene Linio in
Oesterreich und Ruprecht die Linie in Schwaben, welche mit seif
Enkeln, Wolf Ruprecht und Georg, im 17. Jahrh. wieder anssti
Der in Franken und Thüringen vorgekommene Zweig war an^
Linie in Oesterreich hervorgegangen. — Die älteren Sprossen des
sehr gliederreichen Stammes haben Bucelini und Johann Balthasar
G. V. G., 8. unten, welcher noch 1717, in hohem Alter als herz, sach-
sen-goth. Geh.-Rath und Präsident des Ober-Consistoriums lebte und
aus der Ehe mit einer v. Hopffgarten einen Sohn , Haus Siegfried,
herz, braunschw. Kammerjunker, hatte, sehr genau angegeben und
Wissgrill hat sich mit dem ihm eigenen Fleisse über die späteren
genealogischen Verhältnisse der Familie bis 1797 verbreitet. Um
diese Zeit blühten noch die freiherrl. Linie in Steiermark und die
Linie in Oesterreich. Graf Johann Philipp Anton, s. oben, hinterHess
aus der Ehe mit Maria Antonia Rosamunda Freiin v. Sinnich nur
Äwei Töchter, Antonia und Carolina, welche Letztere 1751 als ver-
mählte Grf. V. und zu Auersperg starb. Graf Martin Joseph Anton,
8. oben, wird nur von Megerle v. Mühlfeld genannt und Wissgrill er-
wähnt denselben nicht u. so ist wohl auch diese gräfliche Linie nicht
fortgesetzt worden. — Mit Wissgrill hören alle zuverlässigen Nach-
richten über die Familie auf und neuere geneal. Werke verbreite
sich nicht mehr über dieselbe.
Bucelini, IIl. S. 46—49. — /. B. Gabetkovtr v. Oahelkoten, Stemina OenoaloKicnm Fa-
miliae de Gabelkoven, Gothac, 1709. — 9. GMchetutein, Nr. 16. — Gauht ^ I. 8. .SHS-öi»«.
- WiMngriU, in. 8. 191—201. — Megerle r. Muhtfeld, S. 19 und Krg&nx. - Bd. 8. U. -
Schmuti, I. 8. 435 nnd 436. — Tyrof, II. 265. — Huppl. lu Siebin. W.-B. I. 29.
CaUer. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1735 für Johann
Ernst Gabler, k. Ste'ueramts-Director in Böhmen.
Megerle v. Mühlfeld , Brgins.Bd. 8. 298.
CaUer ?. Adlersfeld , Ritter ivd Edle. Reichsritterstand. Diplom
von 1795 für Anton Gabler, Magistratsrath zu Eger, mit dem Prädi-
cate : Edler v. Adlersfeld. Der Stamm hat fortgeblüht. In neuster
Zeit standen die Brüder Alois und Georg Ritter G. v. A. als Haupt-
leute in der k. k. Armee.
Megerle v. Mük^feld, Erg&ns.-Bd. 8. 142.
Cakrvqfte. Ein nach Schlesien gekommenes , französ. Adelsge-
schlecht, welches 1817 Reumen im Er. Neisse besass.
f^eih. V. Ledebur, TU. 8. 256.
i Sadaa. Mark -Brandenburgisches Adelsgeschlecht, welcl
Meklenbnrg-Schwerin im Amte Wredenhagen mit Loppien Ügjklfl^
war und auch in Vor - Pommern HOgelsdorf besass. Let
brachte ein v. Gadaa, k. dän. Kammeijnnker, durch Vern
— 419 —
einer v. Behr , ans welcher Ehe eine zahlreiche NachkommenBchaft
stammte, an sich, doch ^nden denselben bald die Lehnsfolger ab.
— Aus dem Artikel: Ga^fl^B. unten, ergiebt sich, dass Gadau und
Gadow ein Stamm sind. "^
Gaukt, ir. n. 337. — v. Hellbaeh, I. 8. 400.
tedebttclij (Mcbftts^ «odebiti* Ausgestorbenes, meklenburgisches
Adelsgeaehlecht, welches stets ein gleiches Wappen, wie die v. BQlow
führte: ki Blau vierzehn, 4. 4. 3. 2. 1., goldene Pfennige oder Kugeln,
weshalb man auch angekommen, dass das Geschlecht zu dieser Familie
gehört habe. "-^
V, Meding^ I. 8. 166 iifSi dem Manuscript« abgegangener meklenb. Familien.
€adei. Ein iftsehnliches Adelsgeschlecht in Niederösterreich
unter den eraleti Erbmarkgrafen und Herzogen des Landes , dessen
^tlgansiU^jlfR Schloss und Pfarrdorf Gaden im Wiener Walde unwelL
ifentj^ntreuz war. — Wichardus u. Ülricus de Gaden treten schMt
1094 in den ältesten Urkunden des Klosters Mölck auf und Ulrich ?.
Gaden mit dem Beinamen: der Esel, kommt noch 1337 vor. Nach
dem Tode des Letzteren, 1356, erschienen urkundlich zwei Töchter
desselben, Catharina vcrm. v. Pottenstein und Chunegund vermählte
Khlingenfurter. Später kommt der Name des Geschlechts nicht
mehr vor.
WUsgritl, III. 8. 201-S08.
fiade« f. Uhauei. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1735
für Catharina Ottilia Gaden, geborene Böhmer, Wittwe des Kauf-
manns Gaden, mit dem Prädicate : Lohausen.
MegtrU v. Mühl/eld, Brganx.-Bd. 8. S93.
fiadead^rf. Ein ursprünglich holsteinisches Adelsgeschlecht, aut
welchem Angeli zuerst Dettlev u. Gottschalck v. G. nennt , welche
1386 in Streit mit der Stadt Lübeck kamen. 1387 verband sich'Dett-
ley V. G. mit Anderen vom holsteinischen Adel gegen Lübeck, doch
wtftde das Bündniss verrathen und Dettlev fiel auf dem Kirchofe sei-
nes eigenen Dorfes durch das Schwert des Hauptmanns der Lübecker.
— 1593 verkaufte die Familie, welche damals noch aus drei Spror-
sen bestand, die holsteinischen Güter an die v. Pogwisch, nachdem
früher, 1525, Claus v. G. als Hofcavalier nach Preussen gekömmeo
war. Derselbe begleitete nämlich die Tochter des Königs Friedrich L
von Dänemark, erste Herzogin «^on Preussen, nach Königsberg und
vermählte sich mit Barbara v. Falkenhain, aus welcher Ehe zwei
Töchter u. ein Sohn entsprossten. Von den Töchtern vermählte sich
die «ine mit einem Freiherrn v. Heydeck , die andere mit Fabian
Burggrafen zu Dohna-Reichertswalde. Aus der Ehe des Sc^hnet
stammte Clement v. G. , ipit welchem die preussische Liniii, wdfche
mit Gnotlau und Saalau im Kr. Insterburg und auch im SthaS^tk'
sehen begütert war, wieder ausstarb. Ein v. G. be8as8*1714''im
Braunsehweigischen noch das Gut Schliesstädt bei 8c^(Q>pen8tädt
Mit ihm oder bald nachher ging der Stamm aus.
AngM, holatein. Adeliehronik, 8. 14. — Qamke, L 8. MS. — N. Pr. A.-L. V. 8. 170.
— F^€ih, 9» Ltd«(mr, h 8. 249.
27*
— 43Ö —
% (iailensteilt^ Hadeistadt. Altes, biideslieimiscbes u. lüneburgisches
Adelsgescblecbt, aus dem gleichnamigeii^taminhause im Hildesbci»
miscben, im Amte Peine, welches derMKilie schon 1262 zustand,
in welchem Jahre ßerthold v. G. nebst Beßren des Ritterstandes auf
dem Landtage zu ßraui^schweig erschien. Nach dieser Zeit kommt
in Urkunden von 1305, 1312 etc. der Name des Geschlechts oft vor.
Zu Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Familie auch in der Graf-
schaft Wernigerode und später im Lüheburgischen und im Gandcrs-
heimschen begütert und jetzt gehört dieselbe zu dem ritterschaft-
lich^n Adel der hildesheimischen und lüueburg^chen Landschaft und
besitzt drei Güter in Gadenstedt, sowie ein GutJii Grossen -Usede im
Uildesheimischen und das Gut Immensen im Lüti^burgischen.
Schannat, S. 91. — Gauhe, I. S. 592 und 593. — ' Schmidt, Bc-itrHgOL cur Geschichte d«>s
Adels. I. 8. 192 und IK S. 310. — Freih. v. d. h'nesebeck, 8. 132. — PHik. t. Ledeburi I.
^242. — Siebmacker, I. 180 und 1$S.- GadciiMtct, Brauiischwcigisch. — tfgr,09iUrBt IlU^r.
1. «ocl. Oandersh. Tab. 31. Nr. 4. — /. Afeding, T. 8. 167. — W.-D. d. %^,'^wivf.X:.
. S. 7. - KneMChke. II. 8. 170.
Cladern. Ein in der ersten Hälfte des 17. Jahrb. in der Oberlau-
sitz vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Wilhelm v. G. auf
Oybin bei Zittau lebte.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 242.
(iadolla^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1 784
für Johann Gadolla , Steiermärkischen Landrechts - Advocaten. Der-
selbe wurde als Herr auf Reifenstein 1785 in die steierische Land-
mannschaft aufgenommen.
Megerle v. Mühlfeld, Ergani.-Bd. 8. 142. — Schmutz, I. 8. 440.
Gadomski. Polnisches, zu dem Stamme Rola gehörendes Adels-
geschlecht, welches nach OstT und Westpreussen kam und mit Bro-
wien, Kownottken, Logdau u. Thurau im Kr. Neidenburg, mit Dziesne
im Kr. Strasburg, Montig im Kr. Rosenberg und Thymau im Kr.
Graudenz begütert war. Die noch 1670 im Bütowscheu vorgekom-
mene Familie Gadomraski gehörte wohl zu diesem Stamme. «.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 242 und lU. 8. 25G.
\ " Cladow. Altes, meklenburgisches Adelsgescblecbt, welches früher
mit Leppin im Amte Wredenhagen und neuerlich mit Potrems im
Amte Güstrow begütert war, schon 1581 im ßrandenburgischen Des-
sow. Protzen u. Steffin inne hatte und über hundert Jahre auch in
Pommern im Franzburger Kreise linsässig ist. Ein gleichnamiger
Ort liegt übrigens auch im Kr. Ost-Priegnitz und wird von denen,
welche das Geschlecht für ein ursprünglich mark-brandenbnrgiscbes
halten, als Stammhaus angenommen. Die Familie ist auch nach
D&njmark gekommen. Dieselbe hat dauernd fortgeblflht und nach
Ban^i iyressbuch, S. 70 war 1857 August v. Gadow, grossh. mek-
lehoVrg.^hwerinscher Kammerberr und Mitglied des preussischen
HeArenhaffses , Herr auf Dechow und Adolph v. Gadow, Curator des
adeligen I^milienstifts in Barth, Herr auf Hugolsdorf mit Alt -See-
hagen u. Neuhof.
V. Prittbaer, Nr. 52. — Qauke, fl. 8. 827 : Qadwi. — •. Bekr, Ber. Meklmib. Libr. VIII.
§. 1570. — Bruggentann, 9. Hauplst. — N. Pr. A.-L. II. 8. ,20» und 209. — F^eih, 9. ledt-
— 421 —
bur, l. 8. 342. — p. Meding, \l, 8. 179. — Lexio. ovcr adel. F«mil. i. Dmunark, L Tab. 81
Nr. 49 und 8. 167. — Ponmerinches W.-B. I. Tab. 40 uud 8. 1ÖJ>, v- J[n€»ckkr, T. 8. 160
and 161 '-*■:•
Uktittkt. Adelsstand des Kgr. Preosseii. Diplom vom 12. Jan.
1787 für Johann Philipp Gädecke, k. preuss. Stabscapitain im Dra-
goner-Regira. Graf Lotlum und zwar in Anerkennung seiner geleiste-
ten vorzl^glichen Dienste. Derselbe hinterliess aus der Ehe mit einer
V. Engelbrecht fünf Söhne: Philipp, gest. 1792 als k. preuss Officier;
— Hans, nahm als Capitain 1804 den Abschied u. lebte auf seinem
Gute Blumenlhal bei Neisse, bis ihn der Befreiungskampf von Neuem
zu den Waflfen rief, in welchem er, aus der P]he mit einer v. Rotten-
berg zvirei Söhne, Beide Officiere, hinterlassend, als Major und Com-
mandant eines Landwehr-Bataillons in der Schlacht bei Möckern fiel;
— Friedrich, gest. 1840 als k. preuss. Generalmajor a. D. ; — Chri-
stian, lebte auf seine^p^^i^e Klockow bei Polziu in Pomni^rn n. hatt^
aus der Ehe mit ein6)i^ Mesewitz einen Sohn, we.lc],^r.in der k.
preuss. Armee stand -^ti. Georg, k, preuss. Officiej^ 'feat. 1807^
V. HfUbach, I. S. 400 : Gädock. — N. Pr. A.-L. IV. S. 453; -^9|«eM. v. L^d^ur, I. «.
241 und 24». — W.-B. d. Preuss. Monarch., 111.22.^ PümmtroscBikjir.-B. III. Tab. 34 ».
8. 112. — Kneschk«, I. 8.. 161. ^w^
fiäfertsheim^ Cläfcrt f. fiäfertsheim. Reichsadcl^land. Dfplom
von 1753 für Carl Friedrich Gäfert, herz, meklenb. sUglitzsch. Amt-
mann, mit dem Prädicate : v. Gäfertsheim. Der Sobo^^sselbeu yirar
herz, meklenb. Kammerjunker und der Enkel Friedrich Albrecht Ju-
lius v. G. starb 1809 als k. prenss. Hauptmann a. D. Mit demselben
ist wohl der Stamm ausgegangen. * «
N Pr. A.-L. V. 8. 171. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 242. - Suppl. zu Siehro. W.-B. X.
13. mit dem unrichtigen Namen: G&lfert. v. Oäifcrtsheim. — Knescfike, III. 8. 154.
ISäller^ tialler^ tHrafeD. Rcichsgrafenstand. Diplom vom. 12. Mai
1680 für zwölf Freiherren j. GäUer u. für die Nachkommenschaft der-
selben. — Dieselben stammten aus einem der ältesten Adelsgeschlech-
ter der Ilerzogthümer Steiermark, Kärnten und Krain. Heinrich Gal-
ler, Ritter, kommt mit seiner Ehefrau, Adelhefd, urkundlich 1115 vor.
Die Söhne aus dieser Ehe waren Werner, gest. 1196 als erster Propst
des Stifts Seccau und Peringer oder Berengerus. Letzterer setzte
den Stamm durch seine Söhne, Dietmar I. u. Otto fort, welche Beide
noch 1280 lebten. Die Söiine Dietmar's I. aus der Ehe mit Adelheid
Sauer: Otto IL, Dietmar II. , Erkerl, Ottocar, Conrad und Oertlein
kommen von 1296 bis 1317 mehrfach urkundlich vor und die weitere
Stammreihe hat Bucelini bis zu seiner Zeit sehr genau angegeben.
Hans Gäller zu Schwamberg, Waldschach u. Kainach erhielt 4. Juni
1607 und Siegmund Gäller 1. Dec. 1611 den Freiherrnstand. Die
Tochter des Letzteren aus der Ehe mit Anna Freiin v. Herberstein,
'Freiin Benigna', war die Stammmutter der später ausgestorbenen
Fürsten v. Eggenberg. — Später kam, wie oben angegeben, durch
zahlreiche Sprossen des freiherrlichen Stammes der Reichsgrafen-
stand in die Familie. Die Nachkommen derselben im 18. Jahrhundert
konnte iielbst WissgrilVs Fleiss nicht ermitteln u. derselbe giebt nur
11 Grafen V-U: an, welche im genannten Jahrb. lebten u. zwar fol-
gende: Johann Christians Gr. v. G. auf Schwamberg, k. k. Kämmerers,
— 422 -
Obeüb^ n. Inner-Oesterr. Kriegsraths-Yicepräsidentens , drei Söhne
aas der^he mWMaria Theresia Grf. v. Breuner: Graf Johann Maxi-
dftlian, veVn. mit Esther Susanna Grf. v. Saurao; Gr. Johann Sieg-
Im^^ Friedrich , verm. mit Elisabetha Grf. ¥. jWagensperg and Gr.
joh^n Georg Wilhelm, verm. 1714 mit Maria Anna Grf. ?, Weis-
stÄWolf ; — Graf Carl Ernst, k. k. Kämm., General-Feldwachtmeister
^., gest. 1746, Yenpiählt mit Maria Gabriele Gräfin und Herrin zu
Stubenberg ; — Graf Sigismund Ernst. Freiherr auf Schwarobach, Uerr
zu Lainach, Waldschach und Freudenberg, k. k. Kämm. u. bis 1778
Ljifrdrath in Kärnten; — Graf Johann Carl, gest. 1778, k. k. Kämm,
und Oberst, verm. mit Elisabetha Grf. v. Seilern; — Graf Johann Jo-
s€|ph,gest. als k. k. Kämmerer; — Graf Leopold Erhard auf Lainach,
kurpfälz. Geh.-Rath, Kämmerer und gewesener Yicepräsident der
Regierung zu Keuburg, vermählt mit Mari|M|^epha Theresia Grf v.
Bamberg; — Graf Ferdinand , Sohn des YMpii, vermählt mit einer
Fr^in^. J^attinrÄann — und Gr^f Franz Cirlfgest. 1818, Herr der
HerrscLiftften Schfirarzeneg u. Wasen in Steiermark, verm. in zweiter
Ehe mit Thereaif iGrf. v. Königsacker und Neuhaus, geb. 1782 und
veruk 1801. -ir "Der Stamm blühte in neuester Zeit in zwei Linien.
Erste Linie : |ißopold Graf G. v. Schwarzeneg, Freiherr auf Schwam-
berg, Waldsmäch u. Lainach, Herr auf Waasen, geb.- 1792, — Sohn
des 1792 vemorbenen Grafen Clemens August aus der Ehe mit Eva
Anna Maria Frjeiin v. Berchem — k. k. Rittm. in d. A. , verm. mit
Theresia Elisabetha Prabitsch, aiÄ welcher Ehe, neben einer Toch-
ter, drei Söhne leben, die Grafen: Stephan, geb. 1833, Sigmund,
geb. 1838 und Carl, geb. 1841 , sämmtlich in der k. k. Armee. —
Zweite I^inio: Graf Leopold, geb. 1807 — Sohn des 1818 verstor-
benen Grafen Franz Carl. — Von ien Schwestern des Grafen Leo-
pold vermählte sich Grf. Isabella 1826 mit Gustav Grafen v. Stai-
nach u. Grf. Caroline war mit Carl Grafen Galler v. Schwarzeneg,
k. k. Hauptmann , vermählt. — - Der Bruder des Grafen Franz Carl,
Graf Ludwig, geb. 1794, wurde Dom- und Capitular- Herr zu 01-
mtltz.
Bucelini, 11. 8. 131 und HI, S. 49. — Graf v. Wurmhrand, Collectan. genealogico-histo-
rica etc. 8. 148. — Gauhe, I. 8. 601. — WitspriU, III. 8. 213-216. — Schmuti, T. 8. 443.
— Deutsche Grafenh. d. Gegeuw. I. 8. 259 u. 260. — Qeneal. Taschonb. d. gr&fl. Hauser,
1859. S. 290 u. 291 und histor. Handbuch su demselben, S. 239. — Siebmacher, I. 48 : Die
GSIIer, steierisch. — v. Meding^ II. 8. 180.
fiämbsen. Ein nur dem Wappen nach bekanntes, steiermärkisches
Adelsgeschlecht.
Siebmacher, II. 45 und IIJ. 77. — 0. Meeting» II. S. 180 und 181
€aemmerler. Reichsadelsstand. Kurpfälzisches Reichs vicariats-
diplom vom 13. Sept. 1790 für Franz Joseph Gämmerler, der Rechte
Licentiaten and Advocaten in Amberg. Derselbe ist später in die
Adelsmatrikel des Königr. Bayern eingetragen worden.
•. Lemg, 8, 844. — W.-B. d. Kgr. Bayern« V. 52.
fiilMperger f. CiMsenreid. Erbländ.- Osterr. Adelsstand. Diplom
von 1743 ftlr Joseph Podiwin Gämperger, Rathsverwan4^ zu Prag,
mit dem Prädicate: v. Gamsenfeld. **""•'
MegtrU •. Mük^üd^ Brgins.-Bd. 8. 298.
— 423 —
lläBdlheff^ s. Uüber v. Aichamb u. Gändlhoff.
Claengel ?. Ehreiwerth. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1709 für Rudolph Gängcl, mit dem Prädicate: v. Ebrenwerth.
Megerte v Mükl/tld, ErgiDS.-lld. 8. 293.
«aeiseiebeh^ Censiekch^ H.-Sorgenloch «nil €.-Clitenberg. — Altes
Patriciergescblecht der Stadt Mainz. Humbracht führt die Familie
als ein unmittelbar reichsfreies , rheinlftndisches Adelsgeschlecht auf
und beginnt die Stammreihe mit Tilemann G. um 1311. Die Urenkel
desselben schieden den Stamm im Anfatige des 15. Jahrb. in zwei
Hauptlinien: G.-Sorgenloch'u. G.-Gutenberg. Sorgenloch war ein bei
Mainz gelegenes Dorf u. Gutenberg ein in demselben gelegener Hof.
Catharina G. kommt in der Mitte des 15. Jahrb. als Aebtissin zu St
Clara in Mainz vor; Johann G. war 1499 weltlicher Richter zu Mainz
und Michael, Burgmann zu Oppenheim, starb 1545 als Schöffe zu
Frankfurt am Main. Mit Lezterem schliesst die von Humbracht
gegebene Stammreihe und mit ihm ist wohl der Stamm erloschen.
Aus der Gutenberg'öchen Linie stammte Henne (Johann) Gensfleisch,
genannt Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst u. als solcher
ein Wohlthäter der Menschheit. Die Jugendjahre desselben sind in
Dunkel gehallt: geboren gegen Ende dos 14. Jahrb., wanderte er
1420 in Folge von Streitigkeiten zwischen den Bürgerlichen u. den
Patriciern seiner Vaterstadt mit seiner Familie aus und wahrschein-
lich führten ihn ungünstige Glücksumstände zur Erlernung und Aus-
übung mechanischer Künste. 1434 und später in Strassburg, kehrte
er nach 1444 nach Mainz zurück, arbeitete hier, nach manchem
fruchtlosen Versuche, mit erneuertem Eifer an der Verwirklichung
seiner Idee und schloss 1450 mit dem reichen Mainzer Bürger Jo-
hann Fust einen Vertrag, um gemeinschaftlich die Buchdrucketkunst
auszuüben. Letzterer unterstützte Gutenberg mit den nöthigen Sum-
men und mit seinem Rathe, bis die Gesellschaft, wohl durch Theil-
nahme des kunstfertigen Peter Schöffer, des Erfinders der s. g. Matri-
zen, an dem Geschäfte, sich im Streite auflöste u. Jeder eine Drucke-
rei anlegte. Fust's Druckerei erhob sich durch Schöffers Geschick-
lichkeit über die des* bescheidenen Gutenberg, welcher, wenn auch
vom Stadtsyndicus Humery unterstützt, mit vielen Sorgen zu kämpfen
hatte, bis Adolph IL von Nassau, Kurfürst zu Mainz, ihn zum adeligen
Hofdienstmanne erhob, als welcher er 1468 starb.
Humbracht, Tab. 290. — Gauhe, I. 8. 598. — J. D. Kohler, bist. Ehrenrettung Johann
Guttenbergs, Leipjtig, 1741. — J. Oberlin, Essai d'anuale» de la vie do Outenberg, Straisb.
1801. — /. F. Nee de la Rochette, fcloge historique de J. Gensfleisch dit Gutenberg, Par.
1311. — J. Ritechel 9. Hmrlenbach, der Buchdruckerknust Erfindung. Sonderihausen u. Lelp-
xifT, 1820. 8. 16— ^8.
därdmer^ Vreiherrei. Ein 1720 unter die Landstände in Oester-
reich ob der Enns aufgenommenes, freiherrliches Geschlecht, welches,
wie angenommen wird, aus der alten nürnberger Patricierfamilie die-
ses Namens stammte. — So viel bekannt, ist. Johann Thomas Freiherr
v. G., gest. 1730, Herr zu Grueb, der Erste gewesen, welcher, nach-
dem er kaiserlicher Rath u. Ober-Commissar geworden, sich in Ober-
österreich niedergelassen bat. Derselbe war in erster Ehe mit Jo-
— 424 —
hanna Wagner von FrunnenbÄseu , Wittwe des Freiherrn v. Oexels,
kaiserl. Postmeisteri^^ W i^JD; in zweiter mit Maria Anna v. Schutz-
bar, genannt Milchling u. in dritter mit Anna v. Stein vermählt. Aus
der zweiten Ehe entspross ein Sohn, Freih. Carl und aus der dritten
ein Sohn, Freiherr Franz Johann. — Weiteres über die Familie ist
nicbt bekannt.
Freih. v. Hoheneck, T. 8. 694 und II. S. 14. - Oauhe, II. 8. 327 und 32S.
€ärtler t. Blnnenfeld. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1758 für Johann Valentin 6ärtler, Senior des Stadtrathes zu Olmütz
und Stadtrichter, wegen 23jähriger Dienstleistung, so wie wegen der
1742 bei dem feindlichen Einfalle der Preussen und bei der Belage-
rung von Olmütz bewiesenea Treue, mit dem Prädicate: v. Blumen-
feld. Der Stamm hat fortgeblüht: noch in neuester Zeit standen Jo-
seph G. V. B. als Hauptmann, Paul G. v. B. als Oberlieutenant und
Ignaz G. y. B. als Lieutenant in der k. k. Armee.
MegerU v. Mühlfeld, 8. 188.
Gaertnefi Freiherren. (Schild ge viert mit Mittelschilde. Im sil-
bernejn Mittelschilde auf grünem Boden ein dürrer Birnbaum mit
vielen Aesten. 1 und 4 in Blau ein an die Thellungslinie angeschlos-
sener, halber, silberner Adler u. 2 u. 3 in Gold drei schwarze Quer-
balken. Das reichsritterliche Wappen glich ganz dem Beschriebenen,
nur stand auf dem Schilde keine Krone, sondern zwischen den beiden
Helmen eine zwcihenkelige Vase, aus welcher ein grünbelaubter
Baum' aufwuchs). — Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 22. Februar
1771 für Carl Friedrich Edlen v. Gärtner, k. k. Reichshofrath und
•kursächsisches Reichs -Vicariats- Freiherrn -Diplom vom 21. April
1792 für August Gottlieb Edlen v. Gärtner, kursächs. Vice -Canzlcr
und Polizci-Director zu Dresden. — Der Vater des Freiherrn Carl
Fr edrich, Carl Wilhelm Gärtner, k. k. w. Reichshofrath, früher k.
poln. und kursächs. Ober - Commissair aller königl. und kurf. Ge-
bäude, hatte 8. Nov. 1750 den Reichsritterstand mit dem Prädicate:
Edler v. erlangt, eine Erhebung, welche in Kursachsen, 22. Apr.
1742, amtlich bekannt gemacht wurde. Freiherr August Gottlieb war
ein jüngerer Bruder des Freiherrn Carl Friedrich. Letzterer war mit
Eleonore v. Löwen, gest. 1800, vermählt, aus welcher Ehe drei Söhne
eötsprossten , die Freiherren: Friedrich, geb. 1768, k. k. Geh. -Roth
und nieder- österr. Appellations-Gerichts-Präsident etc., Conrad, k.k.
Hofrath u. Careno. — Freiherr Friedrich hatte sich 1801 mit The-
resia v. Vocken, gest. 1825, vermählt und aus dieser Ehe stammen
zwei Töchter, die Freiinnen Ludovica, geb. 1803 u. Sophie, geb. 1804.
Die Familie ist auch nach Preussen gekommen U; nach Bauer, Adress-
buch, S. 68 war Carl Freih. v. Gärtner 1857 Herr auf Bagenz im
Kr. Spremberg.
Handschriftl. Notl«. — Megerle v. MühlfHd, Erglns.-Bd. 8. 58 und 142. — Freiherr v.
Ledebur, I. 8 246. — Oeneal. Tascheiib. derfreib. H&user, 1853. 8. 133 u. 134 und 1855. 8,
173. - Suppl. zu 8lebm«cher, W.-B. Vm.'S. — Tproff, I. 86. — W.-B. d. österr. Montrch.,
X, 56. — UyrU, I. 8. 133 u. 134. — Knetehke, U. 8. 171 u. 172.
ISartner v. BanngarjtcD. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
— 426 —
1771 für Johann SVanz' Gärtner, k. k. Rittmeister bei Graf Serbelloni
Gairassier, mit d^lB^Prädicate : v. Baumgarten.
Mtgerle p. Mähl/eld. Br^Snc >Bd. 6. 293.
Gärtner ?. LiDienstumi. ErbläncL-österr. Adelsstand. Diplom von
1817 für Anton Gärtner, k. k. Oberlieutenant bei Freiherr Froon'v.
Kirchrath Infanterie, mit dem Prädicate : v. Liniensturm.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 1S8.
Gärtner ▼• lUsenhein. Erbiänd.-österr. Adelsstand. Diplom von
1793 für Cajetan Gärtner, k. k. pens. Oberstwachtmeister, mit dem
Prädicate: v. Rosenheim.
Megerl« p. Mühlfeld, S. 188.
ISaertringen, s. Hiller v. Gaertringen, Freiherren.
€afer ▼• Pelilenreich. Erbiänd.-österr. Adelsstand. Diplom von
1752 für Johann Michael Gaffer, k. k. pens. Hauptmann, mit dem
Prädicate : v. Feldenreich.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 293.
üafrtni 4lafr«n-MnnerB^ Freiherren. Freiherrnstand des Königr.
Preussen. Diplom vom 15. Octob. 1840 für Hermann v. Gaffron -Ober-
stradam, Herrn auf Kunern, k. preuss. Geh. Regie r.-Rath und ersten
Director des königl. Credit- Instituts für Schlesien. — Eins der älte-
sten schlesischen Adelsgeschlechter, welches früher Gaveron und Ge-
feron geschrieben wurde und aus welchem Przibe v. Gaveron 1358
urkundlich vorkommt. Die mehrfach angenommene Abstammung aus
der polnischen Familie Gawkronsky wird durch die ganz verschiede-
nen Wappen vom heraldischen Standpunkte ans nicht bestätigt. —
Die V. Gaffron besassen schon im 14 u. 15. Jahrb. die Güter Gross-
und Klein-Gafron bei Steinau und Kraschen-Gafrou bei Wartenberg,
auch soll das Geschlecht nach Familiensage schon im 13. Jahrb. in
Schlesien reich begütert gewesen sein. 1358 gab Przibe (Przepko)
s. oben, das GutBuschka an Thamme v. Hayn u. dessen Kachkommen
zu Lehn. Im 15. und 16. Jahrb. verbreiteren sich die v. Gaffron in
den Fürstenthümem Oels und Wartenberg, in welchem sie. mehrere
Güter erwarben und sich in drei Linien schieden: in die v. G -Ober-
stradam, G.-Zobel und G.-Trembatscbau. Die letzteren beiden Linien
gingen wieder aus, crstere abt^r blühte fort u. erlangte, s. oben, den
Ffeiherrnstand. — Sigismundv. Gaffron-Oberstradam verliess 1628 das
Herzogthum Oels, nachdem er das Gut Schellendorf in einem Pro-
cesse gegen Hannibal Burggrafen zu Dohna verloren hatte und begab
sich a^f eins seiner anderen Güter, nach Haltauf bei Münsterberg.
Seit dieser Zeit kommt das Geschlecht im Münsterbergischen und im
Strehlenschen vor. Maximilian v. G., Herr auf Haltauf, k. k. Rittm'.,
verlor 1 677 durch die Wuth der ungarischen Insurgenten sein Le-
ben. Der einzige Sohn desselben, Adam Abraham v. G. trat in k.
dänische Kriegsdienste, vermählte sich mit Christine v. Trolle, En-
kelin des Reichsrath und Statthalters von Norwegen Helge v. Trolle
und starb 1739 als k. dän. Generallieutenant und Gouverneur v Ny-
borg. Der Sohn desselben, Pulle Max v. 0., k. däniseher Hauptmann,
— 426 — .
erbte von seiuer Taute Juliane v. G. , vermählten Frau v. Kohlhaass-
Lehiiaus das Gut Haltauf io Schlesien und bradM 1736 durch Ver-
mählung mit Julie v. Lohensteiu die Güter Kunern o. Schreibendorf au
sich. Das Gut Kunern kam später in den Besitz eines Enkels des Pulle
Max V. G., Wilhelm Leopold v. G., Landesältesten des strehlenschen
Kreises, während Ober- und Nieder-Kunern, Haltauf und Merzdorf
an die jetzt freiherrliche Linie gelangten. Das Haupt dieser Linie
ist Freiherr Hermann s. oben, geb. 1797 — Urenkel des oben ge-
nannten Pulle Max v. G. — Mitglied des k. preuss. Herrenhauses
etc. verm. 1819 mit Johanna Röstel, geb. 1799, aus welcher Ehe zwei
Söhne stammen: Freiherr Rudolph, geb. 1821, k. k. Rittmeister und
Freih. Theodor, geb. 1823, Herr auf Haltauf und Merzdorf, Landes-
ältester des münsterbergischen Kreises etc., vermählt mit Maria v.
Schönermark, geb. 1828, aus welcher Ehe ein Sohn, Max, geb. 1852
und eine Tochter, Hedwig, geb. 1858, entsprossten.
OkoUk), Orb. Pol.. II. S 156 und 598. — SinapiuSy I. S. 87Ü— 878 und U. 8. 633-G35.
— Gauhe, S. 594 und .W5. — N. l'r. A.-L. II. 8. 209. — Ffeih. r. Ledebur, 1. S. 252 u. lll.
8. 256. — Geneal. Taschenbuch d fnih. Hnuser, 18Ö5. 8. 169-171 u. 1859. 8. 216. — Sieb-
macher, 1. 52. — v. Medinrj, HI. S. 198. — Lexic. ovcr adel. Famii. i. Daninark, 1. Tab. 31.
- JJorgt, Allgem. W.-B. 11.8. 153 und 154: v G. — Knesehk«, I. 8. 16, Freih. und 162.
Üagern^ auch freiherren. Altes Adelsgeschlecht des vormals
pommernscheu Fürstenthums Rügen, welches ursprünglich Gawern
hiess u. wohl wendischen Ursprungs war. In allen bekannten Lehns-
briefen, auch noch in dem letzten von 1703 kommt das Geschlecht
mit dem erwähnten Namen Gawern vor, doch nannten sich Sprossen
desselben. schon im. 16. und 17. Jahrh. Gagern. Nach Annahme der
Familie führt dieselbe den Namen von dem Dorfe Gawern oder Ga-
warne im Kirchspiele Gingst auf Rügen, welches urkundlich schon
1232 vorkommt, aber erst im Anfange des 14. Jahrh. ausschlies-
sendes Besitzthum des Stammes wurde. Der Erste, dessen Name er-
halten worden ist, Pribe Oawern wohnte 1322 zu Tor-Becke bei
Gingst, einem eingegangenen Hofe und Henriette Gawern 1362 zu
Wolsekenit^e , dem jetzigen Yolsviz bei Gingst. 1487 ertheilte Her-
zog Bogislaus X. in Pommern dem Claus Gawern und 1^40 Herzog
Philipp der damaligen Familie v. Gawern Hand - Bestätigungen der
älteren Lehnbriefe über die Güter in Gawern, Teschwitz, Tessitz
(Titzitze), Finkenthal, Garlitz, Carow, Carnewitz u. Stubben. Durch
einen Vergleich wurde 1573 Gawern an den Herzog Ernst Ludwig in
Pommern abgetreten und verkauft und es blühte der Stamm nun nur
noch in den Linien Finkenthal und Teschwitz , von welchen letztere
fortgeblüht hat. Die Stammreihe dieser Linie steigt, wie folgt, herab:
Martin Moritz v. G., Herr auf Teschwitz, k. schwed. HauptAiann:
Anna V. Kleth; — Woldemar Moritz v. G., geblieben als Oberst in
. MMlen-durchlachschen Diensten in der Schlacht bei Friedlingen, ver-
mählt mit einer Tochter des Grafen Claude de St. Pol, Generals en
Chef der Republik Venedig; — Claadius Moritz v. G., 1693 aufge-
nommen in die reichsunmittelbare Ritterschaft am Rhein: Maria Ja-
cobea v. Steinkallenfels, Herrin auf Morschheim bei Alzey; — Johann
Friedrich: Margaretfaa Eleonore v. Usedom a. d. Hause Ziermosel. —
Carl Christoph Gottlieb, herz, pfalz-zweibrück. Geh.-Rath und Oberst-
— 427 —
Hofmeister und des reichsritterschaftlichcn Gantons am Oberrhein
Ritterrath: Susanna Esther Freiin La Roche v. Starkenfels; — Jo-
hann Christoph Ludwig (koiimt mit sehr verschiedenen Vornamen
vor, doch sind die beiden ersten überall Johann Christoph und der-
hier zugefügte Name wohl der richtige), gest. 1852, kön. niederlftnd.
Geh.-Rath und Kämm., gCMies. Gesandter an den Congressen zu Wien
und Paris und an dem deutschen Bunde etc. : Caroline Freiin v. Gau-
greben. Aus der Ehe des Letzteren, bekannt als ausgezeichneter
Staatsmann und publicistischcr Schriftsteller, entsprossten , neben
zwei Töchtern, Freiin Amalie; geb. 1798, vermählt 1817 mit Anton
Philipp Freih. v. Breidbach-Bflrresheim, genannt v. Riedt, k. k. Kämm,
h. nassau. Oberst -Stallmeister etc. und Freiin Caroline, geb. 1801,
verm. 1830 mit Philipp Freih. v. Mauchenheim, genannt ßechtolsheim,
k. bayer. Kämm., Wittwe seit 1852, fünf Söhne, welche sämmtlichin
die Fusstapfen des für Deutschlands Wohl so begeisterten, trefflichen
Vaters 'traten : Freiherr Friedrich, geb. 1794, vormals k. niederl.
General-Major, gefallen als grossh. badenscher General -Lieutenant
1848 im Gefechte gegen die Hecker'sche Freischaar^ — Freih. Carl,
geb. 1796, k. bayer. pens. Major, vermählt mit Sophia Freiin v. Fal-
keilhausen, aus welcher Ehe eine Tochter, Freiin Charlotte, geboren
1847, stammt; — Freiherr Heinrich, geb. 1799, gewes. grossh. hess.
Staats-MinistertiTid Präsident der ehemaligen deutschen National-
versammlung zu Frankfurt a. M., vermählt in erster Ehe 1828 mit
Louise V. Pretlack, gest. 1831 und in zweiter 1839 mit Barbara Fill-
mann, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, vier Söhne entspross-
ten: Friedrich, geb. 1842., Maximilian, geb. 1844 , Hans, geb. 1847
und Ernst, geb. 1849; — Freih. Moritz, geb. 1808, h.nassao. Kam-
merb., Regier.-Rath und Amtmann zu St Goarshausen, verm. 1838
mit Augnsta Freiin v. Wintzingerode , gest. 1843, aus welcher Ehe
eine Tochter und ein Sohn, Hans, geb. 1843, leben — und Freihyr
Maximilian, geb. 1810, Herr auf Homau, gewes. Unterstaats-Secre-
tair im deutschen Reichs -Ministerium des Auswärtigen , später k» k.
Hof- u. Ministerial-Rath im Ministerium der auswärtigen Angelegen-
heiten, verm. in erster Ehe 1835 mit Franzisca Lambert vom Gap,
gest. 1849 u. in •zweiter 1854 mit Dorothea Biedenweg. Aus letzterer
Ehe entspross eine Tochter, Franzisca, geb. 1855, aus der ersten Ehe
aber stammen, neben drei Töchtern, fünf Söhne : Friedrich, geb. 1839,
Heinrich, geb. 1841, Joseph, geb. 1845, Carl, geb. 1846 und Franz,
g^V: 1849. Die bisher aufgeführten Sprossen des Stammes wurden
neuerlich zu der I. Linie von Monssheim gehörig aufgeführt. — Zu
der IJt Linie zu Gauersheim gehört Freih. Ernst, geb. 1807, Pfarrer
zu Schifferstadt bei Speier. Der Bruder desselben, neben einer Sehwe-
ster. Freiin Clara, geb. 1805, ist Freiherr Ferdinand, geb. 181 5, Herr
auf Gauersheim, verm. 1852 mil Maria v. Kieffer, ans welcher Ehe
ein Sohn, Johann Ernst, geb. 1854 u. eine Tochter, Anna Magaretha,
geb. 1856, entsprossten. — Im Kgr. Bayern ist die Familie 20. Jan.
1885 in die Freiherrnclasse der ^elsmatrikel eingetragen worden.
Miera4l, 8. 468. — Wack«m0itr, Altes A^Nell«• Eogea, 8. Hl. - Oauh€ I. 6. 328.
— 428 —
— N. Pr. A.-L. II. 8. 209 und 210. — Freih. v, Ledebur, I. fi. 243 und III. 8. 256. - Oe-
neal. Taschenb d. freih. Häuser, 1848. «. 115-117 u. 1857 8.212-214. — Siebmacher, III.
159; Gogern, Pommcrisch. -- r. Meding, 1.8. 167. — 8uppl xu Siebm. W.-B. 111, 8. — W.-
B. d. Kgr. Bayern, XI. 21. — Pommernsche!« W.-B. I. Tab. 2 u. 6 u. 8. 7 u. 8. — Kneschke,
I. 8. 162 n. 163.
€ageni-€r«DSseii (Schild der Länge nach getheilt: rechts von
Silber und Schwarz schräglinks getheilt mit einem in der Mitte aaf-
recht stehenden, von Schwarz u. Silher quer getheilten Widerhaken:
Gagern nnd 2 und 3 in Silber ein rothes Einhorn). Adelsstand des
KOnigr. Preussen. Diplom vom 5. Apr. 1854 für Wilhelnl Christian
Adrian Granssen, Gutsbesitzer zu Klein -Buckow im Kr. Nieder- Bar-
nim, Stiefenkel des verstorbenen k. preuss. General - Lieut. a. D. v.
Gagern, mit dem Namen: v. Gagern-Cranssen.
Freih. r. Led^bur, III. 8. 256 und 257.
üagg V. Uwtnhetg, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von 1749
för Joseph Anton Gagg v. Löwenberg, k. Oberamtsrath.
Megtrle r. Mühlfeld, ErgÜnz.-Bd. 8. 142. — Suppl. xn Siebm. W.-B. IX. 15.
«lädier V. Wtlfsfeld^ Ritter. :^rbländ.-österr. Ritterstand. Diplom
von 1773 für Joseph Gajdler v. Wolfsfeld, k. k. Rittmeister.
MfgerU V. Mühl/ttld, KrgSnz.-Bd. 8. 143.
üahnen. Westphälisches, erloschenes Adelsgescblecht, welchem
der Schulzenhof zu Gahmen im Kreis Dortmund gehörte. Caspar v.
Gahmen kommt 1627 als Richter zu Lünen vor u. Philipp Christoph
V. Gahnaen starb 1746 zu Glogau.
r. steinen, IV. 8. 209 und 8. 877. — Freiherr v. Ledebur^ I. 8. 242 und 243.
Gijewski. Polnisches, zum Stamme Jelita gehörendes Adelsge-
schlecht, aus welchem Apollinar v. G., Herr auf Komorowo im Kreise
Bomst, 1846 Landschaftsrath im Grossh. Posen war. Früher kamen
ans diesem Geschlechte vor: Adalbert, Castellan von Rogasen, Lucas,
Castellan v. Santoc und Franz, Castellan von Konary, auch Starost
von Koste*n.
i F^eih. V. Ledebur, I. 8. 243 und III. 8. 257.
€«Uer. Reichsadelsstand. Kurpfälzisches Reichsvicariatsdiplom
vom 6. Juli 1792 für Franz Xaver Gaiier, Rentbeamteu in Landsberg.
Derselbe, geb. 1762, trat später in den Ruhestand u. wurde in die-
sem in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
9. Lang, 8. 344.
UM, s. Gayl a. Mting, s. Gayling.
ilalllac^ Preiherreo. Freiberrnstand des Kgr. Preussen. Diplo^;
vom 10. Mai 1727 für Jacques Francois Gaillac. Derselbe stamnÄf^
aus einem schweizerischen Geschlechte. ^.■
9. Hellbach, I. 8. 402. — N. Pr. A.-L. II. 8. 210. — Freih. t>. Ledebur, I. 8. 24$ii^
W.-B. d. Preuss. Monarch., II. 36. ," . j; ■
SaUlaH ile Passignies^ Preiherrei; Erbländ.-österr. Freihefrn-
stand. Diplom von 1764 für Emanuel Gaillard de Fassignies, k. k.
Hauptmann des Windischen InfautnAigiments , wegen alt^ Adels u.
langjähriger Dienste. *"'
Megerle 0- Mühlfeld, 8. 51.
GaiDbaM, GsIbMA, (laiBwaM.«£iaJi» Niederösterreich gegen Ende
de3 15, u. im 16. Jahrb. vorgekc^Minenes^ Adhegeschlecht. Christoph
— 429 — •
G. wurde 1495 und Lorenz 1522 mit dem Sitze and dem Schlosse zu
Vesten Waseu belehnt; Anton zahlte 1561 Gülten zu Wasen u. Chri-
stoph zu Wasen lebte noch 1582. Nach dieser Zeit kommt der Nanw
des Geschlechts nicht mehr vor.
WUngriU. II F. S. 205.
ISaisber^, ISebber^, Gaesberg^ Frelhcrrea. Im Kgr. Württemberg
anerkannter Freiherrustand. Aner4{ennungsdiplom Vom 29. Novemb.
1824 für die gesammte Familie. — Altes, ursprünglich aus dem
Schweizer Cantone Thurgau stammendes, unter ^em Namen Geiss-
berger und Geissberg schon im H. Jahrb. vorgekommenes Ritter-
geschlecht, welches später nach Schwaben und Schlesien kam. Der
schwäbische^ Zweig kann die fortlaufende Stammreihe vom 14. Jahrb.
an nachweisen. Der älteste, sicher bekannte Ahnherr ist Friedrich
V. G., 1318 württemb. Vogt zu Schorndorf und des regierenden Gra-
fen Eberhard IL vertrauter Rath. Die Familie, welche vom Entstehen
der freien unmittelbaren Reichsritterscbaft bis zur Auflösung dersel-
ben, zuerst bei dem Rittercanton Kocher wegen Kleinbotwar, Schau-
bek und Hohenstein und wegen ihres Mitbesitzes an Zwingenberg u.
Schöckingen den Rittercantonen Ottenwald und Neckarschwarzwald
fortwährend einverleibt war, tbeilte sich im 17. Jahrb. in zwei nach
ihren Besitzungen genannte Ilauptlinien, deren Stifter zwei von des
genannten Friedrichs v. G. Nachkommen im 8. Gliede waren: es
gründete nämlich Freih. Sebastian, gest. 1675 die Linie zu Helfen-
berg, welche früher die Schnaither Linie genannt wurde und Ulrich
Albrecht, gest. 1679, württemb. Oberrath, Burgvogt und Hofmeister,
die Linie zu Schöckingen. Die Linie zu Helfenberg umfasst die Nach-
kommenschaft von des Stifters Urenkels, Benjamin Friedrichs , gest.
1776, welcher Helfenberg erwarb, Sohne: Carl Christian Benjamin
Friedrich, gest. 1^13, k. württ. Kammerh. und Major d. Cav., verm.
mit Caroline Johanne Wilhelmine Freiin v. Gaisberg, geat 1837.
Diese Linie besitzt das Rittergut zu Heesenberg nebst Schlosse im
0. A. Marbach , ersteres jedoch in Gemeinschaft mit der Familie v.
Bouwinghausen. Die Linie zu Schöckingen theilte sich mit des Stif-
ters, s. oben. Söhnen, Johann Heinrich und Ernst Friedrich , in den
älteren und jüngeren Ast. Diese Linie «besitzt das Rittergut Schöckin-
gen im 0. A. Leonberg nebst Antheil an Balzheim, Musingen, Böfin-
gen, Grimmelfingen und Ringingen. Der ältere Ast begreift die Nach-
kommenschaft von des Stifters Johann Heinrich, gest. 1685, k. würt-
temb. Regierungsraths-Präsidenten u. Hofgerichts- Assessors, Urenkel :
Ludwig Heinrich, gest. 1828, k. württemb. Kammerh., Yice-Land-
jägerm. u. Oberforstm. zu Kircbheim aus der Ehe mit Caroline Luise
Friederike Göler v. Ravensburg, gest. 1784, der jüngere Ast aber
umfasst die Nachkommenschaft von des Stifters Ernst Friedrich,
gest. 1637, Oberförsters zu Leouberg, drei Urenkeln: Friedrich Cjirl
Johann Dietrich, Reinhard und Carl Friedrich. — Die Sprossen der
schwäbischen Linie widmeten sich seit dem 14. Jahrb. fast ausschliess-
lich dem Dienste des regierenden Hauses Württemberg u. zeichneten
sich durch Bekleidung hoher Staatwürden, so wie im Militairdienste
— 430 —
durch Trene und Tapferkeit vielfach aus , wie von Cast sehr genau
zusammengestellt worden ist. Derselbe hat auch den gesammten Per-
sonalbestand von 1844 sorgföltig angegeben.
Jacob V. Schickfu**, Seklesische Chronik, Lib. IV. 8. 136. — RucHini, \\l. 8.300 n. 348
und IV. 8. 384. — Sinapim, I. 8. 381 und II. 8. 638. - Oauhe, U. S. 349. — Freiherr v.
Kroknt, II. 8. I. — N. Geneal. Handb.. 1777. S. 75—80. 1778. I. 8. 74-79 u. Nachtras;. I. S.
&I. -> N. Pr. A.-L. II. 8. 210. — Casi, Adelub. d. Kgr. WOrUemberg. 8. 200-204. — Freih.
f. Ledebur, I. 8. 243 und III. 8. 257. — Siebmacher, l. US: v. Oainlierg, SchxküMsch. —
Suppl. zu Hiebui. W.>B. III. 8. — Tffrof, I. 86. — 8chleci»che» W.-B. Nr. 362.
Ilaisnary s. Geismar.
Ilaisnek, frelkerrco aoil ttrafei. Reichsfreiherrn- und Grafen-
stand. Freiherrndiplom von 1637 und Grafendiplom von 1667 für
die gesammte Familie, letzteres Diplom mit Vermehrung des gräf-
lichen Wappens durch das Wappen der ausgestorbenen Familie v.
Lindeck. — Altes, österreichisches, namentlich in Steiermark und
Kärnten begütert gewordenes Adelsgeschlecht, dessen Stamroreihe
Bucelini mit Nicolaus v. G. um 1490 beginnt. Von den Nachkommen
desselben blieb Carl v. G. 1616 als k. k. Oberst in den Treffen bei
Gradiska; Franz Leopold und Georg Christoph Gr. v. G. waren 1704
k. k. Kämm, und Graf Franz Andreas lebte 1737 als k. k. General-
major. — Der Stamm blühte fort und in neuester Zeit wurde Alois
Graf V. Gaisruck, k. k. Kämmerer u. zu Pressburg lebend, unter den
nnangestellten Generalmajors 4er k. k. Armee. aufgeführt.
OauMe, I. 8. 596 und 5% »ck Baoelioi, III. » Freih. v. Krohne, II. 8. 411—418. —
Siebmackerf I. 49: v. Gaessrugg, Steierisch und III. 85: v. (jaisrugg, Steierisch. — v. Me-
ding, III. 8. 198 und 199. — Tyroff, ll.'t^b: Prelh. u. Graf v. Uaisbruck.
dal (in Blau, drei, 2 a. 1. goldene Galläpfel). Lüttisches Adels-
geschlecht, welches im 17. Jahrh. nochMoiterre besass, dann in's Cöl-
nische kam und 17^0 noch zu Dunstekoven und Heimerzheim im Kr.
Rheinbach angesessen war. — Dasselbe ist nicht mit der aus Irland
stammenden Familie v. Gall zu verwechseln.
Fahne, XI. 8. 45. — Freih. v. Ledebur, T. S. 248.
Clalbrecfat Ein in Pommern gegen Ende des 17. u. im 18. Jahrh.
angesessenes Adelsgeschlecht, welches auch nach Liefland kam, wo
dasselbe das Gut Godmansdorf erwarb. In Pommern hatte die Fa-
milie 1695 und später die Güter Viatrow im Kr. Stolpe, zu denen im
18. Jahrh. noch Moitzelfitz, Petershagen und Schwarlow im Kr. Für-
stenthum Camin etc. kamen. Schwarlow stand dem Geschlechte |ioch
1778 zu. — - Christian v. G., k. preuss. Oberst, vermachte der Stadt
Stolpe ein Legat zu milden Zwecken.
Brüggemann, IV. 8. 40». — N. Pr. A.-L. V. 8. 173. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 243 u.
III. 8. 257.
Saicicwski. Polnisches, zum Stamme 81 epowron zählendes Adels-
geschlecht, welches in Westpreusseu 1772 mit dem Gute Sortykaim
Kr. Strassburg begütert war.
F^eih. 9. Ledebur, III. 8. 257.
• Saleekl. Polnisches, in den Stamm Junosza eingetragenes Adels-
geschlecht, aus welchem Ignaz v. G. 1778 Starost von Bromberg und
später Woiwode von Posen war. Die Familie besass 1789 Radlowo
im Posenschen and 1804 Gc^cly unweit Kowall.
F^tih, f. Ledebur, I. 8. 943 a. lU. 8. 257.
^> — 431 —
*■
' CileMskL Polnisches, dem Stamme Dolenga einverleibtes Adels-
geschlecht, welches in Westpreussen 1772 Gorzekom im Kr. Strass-
borg inne hatte.
Freik. r. Lfdehur, III. S. 257.
Galen ^ h*f iherrea aml Gräfes. Reichs - Freiherren - und Grafen-
stand des Kgr. Prenssen. Freihermdiplom vom 20. Juli 1665 für
Heinrich v. Galen, Herrn zu Assen, Bispinck, Romberg, Handlings-
hoff u. Ottenstein. Reichsgrafen diplom von 1702 für Christoph Hein-
rich Freiherrn v. Galen, k. k. Kftmm. und Reichshofrath u. preussi-
sches Grafendiplom vom 8. Nov. 1804 für den Erbkämmerer des
Fürstenthnms Mlinster Ferdinand Freiherm v. Galen und nrar.bei
Gelegenheit der Hnldignng in Münster. — Eins der ältesten, rhein-
ländischen and westphälischen Adelsgeschlechter, dessen Name als
Name des Dorfes Gahlen nnweit Dinklage schon 1163 vorkommt. Zu
dem ältesten ßesitztlmme der Familie, welches im Laufe der Zeit sehr
wuchs, gehört das Schloss Assen im Münsterschen : in Cölü war das
Geschlecht schon 1226 angesessen. Im 16. Jahrb. kam der Stamm
aus Westphalen nach Kur- und Liefland , kehrte aber später wieder
nach Westphalen zurück. Eberhard y. G. war um 1460 Abt zu Urau-
weiler; Heinrich von G. kommt 1551 als Grossmeister des Schwert-
ordens in Liefland vor und Dietrich, Heinrichs Bruder, Feldherr des
liefläiidischen Ordens, erhielt von dem Orden als Anerkennung seiner
Tapferkeit u. seiner erspricsslichen Dienste, die Güter Lutzen, Curtzen
etc., sowie das Obcrmarschall-Amt der Herzogthümer Curland und
Semigallien. Der gleichnamige Sohn des Letzteren hatte zwei Söhne,
Christoph Bernhard v. G., gest. 1678, welcher 1650 Bischof zu Mün-
ster wurde und sich als Kriegs- und Staatsmann bekannt machte und
Johann Heinrich v. G., welcher, s. oben., den Freiherrnstand in die
Familie brachte und in erster Ehe mit Anna Freiin v. Droste zu
Vischering, in zweiter aber mit Anna Elisabeth Freiin v. Reck ver-
mählt war. Aus der ersten Ehe entspross Freiherr Franz Wilhelm,
verm. mit Ursula Helene Freiin v. Plettenberg und aus der zweiten
Freiherr Christoph Heinrich, welcher sich in Oesterreich ankaufte u.,
s. oben, den Reichsgrafenstand erlangte, aus der Ehe mit Maria Su-
sanna Grf. V. Sanrau aber männliche Nachkommen nicht hinterliess.
Freih. Franz Wilhelm hatte dagegen eine zahlreiche Nachkommen*
Schaft, welche sich in Westphalen immer weiter ausbreitete und aus
derselben stammte auch der Erbkämmerer Ferdinand Freih. v. G.,
welcher, wie erwähnt, in den preussischen Grafenstand erhoben wurde.
Von Letzterem entspross das jetzige Haupt der Familie: Graf Mat-
thias-, geb. 1800, Herr auf Bispick und Gottendorf (Fideicommiss),
Assen, Hundlingshoff, Neugraben, Romberg u. Galen , Erbkämmerer
im Fürstenthume Münster, vermählt 1825 mit Anna Maria Freiin v.
Kettler, geb. 1803, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, von wel-
eben Grf. Maria, geb. 1826, mit August Grafen v. Spee, k. preuss.
Kammerherrn, vermählt ist, acht Söhne stammen: die Grafen Fried-
rich, Ferdinand, Maximilian, Wilderich, Paul, Clemens, Christoph u.
Hubert. Der Bruder des Grafen Matthias ist Graf Ferdinand, geb.
- 432 - ,^
1803, k. prcuss. Kammerherr und Geh.-Kuth, a. o. G^sandtef Iniher
am k. Sachs., später am k. spanischen etc. Hofe, verm. 1835 mit Anna
Grf. V. ßocholtz- Asseburg, geb. 1813, aus welcher Ehe ein Sohn,
Graf Clemens, geb. 1838, entspross.
Gauhe, I. 8. 596 und 597 u. II. 8. 380—337 : Chrifltoph Benihurd v. G.. Dirtchof cu Mun-
ster. — WiMgriU, Hl. 8 203 und 204. — Metjerl« r. Mühlfeld, 8. 19. — N. Pr. A.-L. II. S.
SIC und 211. — Fftih. v. d. Knesebeek, 6. 132. — Deutsche Grufeuh. d. Gegenwart, I. S.25Ü
und 257. — Frrih. v. Ledebur, I. 8. 243 und III. 8. 257. — Geneal. Taxchcnb. d. grari. Häu-
ser, 1859. 8. 2Ht( und 289 u. hist. Handl». zu doniselbeu, 8. 236. — Sifhtnacher, I. 12«> : v.
Gaelen. Khcinländisch und I. 191: v. Galen, Westphälisch. — Osnabrücksrher 8tiftsralender
von 1773, Miinstersrher Stiftscalendcr von 1784 und e. Meding, I. 8. 167 und 16ti: Fffihor-
ren v. Gal.Mi. — 8uppl. zu 8iebm. W.-B. IV. 12. — W.-B. d. preuss. Monarch. I. 39. -
W.-B. des Kgr. Ilaunover, A. 11 uud 8. 7.
ISalei|iewsky. . Polnisches, nach Ostpreussen gekommenes Adels-
gescblecht, welches im Gilgenburgischen begütert war.
Freih. 9. Ledtbur, HI. S. 243.
4lal«8ii freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom
20. März 1720 für Carl v. Gale&i, k. k. Secretair. Derselbe stammte
aus einem alten, aus Sicilien nach Friaul gekommenen Adelsge-
schlechte, dessen Sprossen seit langer Zeit in den vornehmsten Aem-
tern gestanden und dem Erzhaose Oesterreich treu gedient hatten.
Der Empfänger des Frciherrndiploms war bei dem Marquis de Prie
sowohl im Haag, als in Rom Gesandtschafts-Secretair gewesen u. er-
hielt 1718 den Titel eines kaiserlichen Secretairs.
Gauhe, II. 's. 337 nach Butkens, Troph. d« Brabant, II. 8. 195.
ilalhan. Ein zu dem Adel des Grossherzogthums Niederrhein ge-
hörendes Geschlecht, aus welchem die Schwestern v. Galhau 1857
im Hitbesitze von Fremmersdorf im. Kr. Saarloais waren.
Btttur, Adressbuch« 1857. 8. 69.
€«liarili, KreiherreB. Spanisches, aas der Provinz Biskoja stam-
mendes Adelsgeschlecht,^ aus welchem einige Sprossen, welche den
freiherrlichen Cbaracter führten, nach Schlesien in das Brieg^sche
kamen ond 1728 mit dem Gute Gross -Wilkau im Kr. Nimptsch be-
gütert waren.
Sinapiu», II. 8. 334.
Galiaileai (aallBgea. Ein in Ostpreussen vorgekommenes Adelsge-
schlecht, welches mit Thiergarten unweit Biesenbarg begütert war,
auch wird ein wohl zu demselben Stamme gehörendes Adelsgeschlecht:
Galinski, Oolinski aufgeführt, welches Galinden im Kr. Mehrungen,
Moschnitz- im Kr. Osterode etc. besasB.
frtih. f. Ltdtbur, in. 8. 243.
tallj Ürtfei. Ein orsprünglieh aus Irland stammendes reichs-
gräfliches Geschlecht, aus welchem um die Mitte des 17. Jahrb. Wil-
helm Graf v. Gall, Freiherr v.Burg, Herr auf Balmontin und Galston,
kais. Oberst etc. in Schlesien die Herrschaft Hohlstein mit Giersdorf
etc. unweit Löwenberg kaufte. Derselbe starb, ohne Nachkommen
zu hinterlassen, 1 655 und würde in der Klosterkirche zu Grüssau be-
graben. Sein Erbe war ein Vetter, Walther Graf v. Gall, mit welchem
später der Stamm wieder ausging.
Otmkt, 1. 8. 698 nach Lucae, 8chleslsch. Chronik u. Sinapiu», II. 8. 87. — N. Pr. A.-L.
U. 8. 211. •» r^'h. f. Udfbur, I. 8. 248 u. 244.
— 433 —
fiall^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand, Diplom von 1711 für
Matthias Gall, Syndicus der Stadt Wien, wegen ausgezeichneter
Dienstleistung. — Der Stamm hat fortgeblüht. Noch in neuster Zeit
stand Carl Kitter v. Gall als Lieutenant im 49. k. k. Infant. -Kegim.
MegerU v. Mühlfeld, 8. 112.
ilallj Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Bestätigungsdiplom von
1715 für Franz Andreas v. Gall, Doctor und Stadtphysicus in Wien,
mit dem Prädicate : Edler v.
Meyerle v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. S. 193.
Call (Schild quergetheilt: oben in Gold ein rechtsgekehrter,
schwarzer Hahn und unten in Schwarz drei goldene Pfähle). Ein in
Preussen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches mit Damerau und
Nensaass-Wolka begütert war. Ein v. Gall trat 1808 als k. preuss.
Hauptmann ans dem activen Dienste und starb 1816 als Kreis-Poli-
zei-Inspector in Trier und ein v. G. besass 1823 das Gut Sentmasing
bei Münster.
N. Pr. A.-L. II. 8. an. — Freih, 9. Ledebur, I. 8. 244 und UI. S. 257. — SiebvMChtr^
V. 27y.
CaU f. dallenfels^ heiherren. Erbländ. - österr. Freiher^nstand.
Diplom vom 12. Dec. 1695 für Jacob Sigmund Gall v. Gallenfels,
kurbayer. Kriegsrath, General -Feld -Wachtmeister und Comman-
danten zu Braunau, so wie für die drei geistlichen Brüder desselben :
Anton , Abt zu Sittich, Georg Andreas, Erzpriester in Ober-Krain u.
Ludwig, Guardian des Franziscaner- Ordens und für die Söhne des
verstorbenen Bruders: Daniel, Anton und Sigmund, Pfarrer zu Gal-
leufels. Dieselben gehörten zu einem alten krainischen Adelsge-
schlechte und waren die Söhne und Enkel des kaiserl. Haths u. Lan-
des-Forstmeisters in Erain Hans Jacob Gall v. Gallenfels.
Ocncal. Tascheiih. d. freih. Häuser, 1849. 8. r»l5.
ilall f. CalleiisteiD^ auch h*eHierreii (Stammwappen: in Roth ein
rechtsspringendes, gekröntes, silbernes Einhorn). Altes, ursprünglich
schweizerisches Adelsgescblecht des Herzogthnms Krain, welches
nach Valvasor schon 1388 das 5 Meilen von Laibach gelegene Schloss
Gallenstein besass. — Martin G. v. G. kommt 1546 als k. k. General
der croatischen Gränze vor u. Thomas G. v. G., k. k. Major, war 1592
Commandant der Festung Wihitzsch in Croatien. Zu Ausgange des
17. Jahrh. standen Bernhard G. *G. u. Friedrich G. v. G. als Oberste
in der k. k. Armee nnd Wolff Andreas Gall Freiherr v. Gallenstein
und St. Georgenberg, k. p«ln. «nd knrsächs. Kammerherr, war 1726
kurprinzl. sächs. Oberst -Stallmeister. — Nach der Mitte des sieb-
zehnten Jahrh. kam auch die Familie in Hessen vor und 1660 war
Cosmus G. V. G. fürstl. hessenscher Oberst und Ober- Forstmeister
der Grafschaft Nidda. — Der Stamm blühte, in Oesterreich begütert,
fort und wurde unter die nieder -österr. Stände aufgenommen. In
neuester Zeit stand Joseph Gall v. Gallenstein als Lieutenant im k. k.
14. Infant.-Regim.
Oauhe, I. 8. 592 und 593 nach Valvasor, Bbru d. Herzogth. Crain und BucMmi^ H^xS^
93. — WiMgrill, III. R. 207-2n2. - Tyroff, II. 1C7; Oall Freiherr v. Gallonstein und l»6 ;
G. V. G. — Snppl. SU Slebm. W.-B. VI. 11.
KnetckU, Deutsch. Adels-Lex. III. 28
— 434 —
€allardi^ Ritter. Erbländ.-österr. alter Ritterstand. Bestätigungs-
J^plom von 1710 für Franz Eugen Gallardi, k. k. Rittmeister.
Megerle v. Mühlfetd, Ergäuz.-Bd. 8. 143.
Callas, ISrafen. Altes, aus dem Bisthume Trient stammendes
Adelsgeschlectit, aus welchem sich Pancratius Gallas v. Galasso gegen
Ende des 16. Jahrh. in den Kriegen in Flandern und Italien bekannt
machte. Von demselben entspross Matthias G., gest. 1647, k. k. Ge-
neral-Lieutenant, welcher um 1631 in den Reichsgrafenstand ver-
setzt wurde, nach dem Tode des Herzogs Albrecht zu Friedlaud vom
Kaiser Ferdinand II. die Herrschalt Friedland erhielt, von der reichen
Beute bei Eroberung der Stadt Mantua etc. die Herrschaften Reichen-
berg, Seidenberg und Kirchenberg erkaufte und im trientinischen
Gebiete das Schloss Campo und Martarello besass. Derselbe hinter-
liess zwei Söhne, die Grafen Franz und Anton. Der einzige Sohn des
Lefcsteren, Graf Philipp Franz, Herr in Ronow und Schön-Johnsdorf,
kaiserl. Landes-Hauptmann der Ftirstenthtimer Grotkau und Neisse,
starb nach 1730, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Graf Franz war
kaiserl. General und hatte den Titel: Herzog v.. Lucera erhalten.
Von ibii^ stammte ein einziger Sohn, welcher ebenfalls den Titel:
Herzog zu Lucera führte, früher Statthalter und Oberst-Landmar-
schall in Böhmen war und 1719 als Vicekönig und Statthalter von
. Neapel starb. Derselbo^ hinterliess aus erster Ehe mit einer Gräfin
V. Dietrichstein einen Sohn, den Grafen Philipp Joseph, k. k. Geh.-
Rath, Statthalter und Oberst-Hof- Lehnrichter in Böhmen, welcher
den Titel: Herzog v. Lucera fortführte. Mit demselben erlosch 1757
der Stamm der Grafen v. Gallas: zum Erben der vielen gallas'schen
Besitzungen war Christian Philipp Graf v. Clam, s. Bd. II. S. 281,
berufen worden.
flübner, III. XII. Suppl. — Oauhe, l. 8. 598 ti. 599: nach Oaleat Gualdo, Histoir. de
Qaerre d'AUem. Pu/endorf, Srhwediijcbe Kriegsgeschichte, Ziegler, histor. Schauplatz etc.
— Freih. 9. Ledebur, 1. 8. 244. — Siippl. zu Siebm. W.-B. VIII. 14.
Üallasch^ Edle. Erbläud.-österr. Adelsstand. Diplom von 1793
für Johann Gallasch, gewesenen Postmeister zu Iglau, wegen seiner
Dienstleistung durch 16 Jahre bei dem Militair und durch 15 Jahre
bei dem Postwesen, mit dem Prädicate: Edler v.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 188.
tttlln IQ Rniltlfseckk and Pnechtfkteln. Ein von v. Meding nach
Bartschens Wappenbuche aufgeführtes, steiermärkisches Adelsge-
schlecht, welches, wie das Wappen: in* Roth ein gekröntes, silbernes
Einhorn, ergiebt, eines Stammes mit dem Geschlechte Gall v. Gal-
lenstein war.
f. Meding. II. 8. 180.
Galienberg, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom von 1666 für
Georg Sigmund v. Gallenberg, Landes -Verweser des Herzogthums
Krwi. Altes Adelsgeschlecht äes Herzogthums J^rain , welches von
den^rafen v. Scherffenberg , die Schönleben und Andere von den
Qer^ogen in Franken ableiten, stammen soll ^nd das Oberst -Land-
Jägermeister- Amt in Erain bekleidete. Bucelini fängt die Stammreihe
— 435 —
mit Ortolph II., dem Sohne Ortolphs I., Herrn zu Scherffenberg, an,
welcher um 1000 das Schloss Gallenberg erbaute und den Kamen
desselben annahm. Von seinen Nachkommen hinterliess Nicolaus v.
Gallenberg, gest. 1391, zwei Söhne, Albert, welcher die Ostorberg-
sche, im 16. Jahrhundert wieder erloschene Linie gründete u. Aegi-
dius, welcher den Stamm dauernd fortsetzte. Des Letzteren Enkel,
Johann v. G., verlor, weil er auf der Seite des Erzliierzogs Albert ge-
standen, die Schlösser Gallenberg und Hohenwang, dodi erwarb ^ein
Sohn, Friedrich v. G., das Schloss Lueg. .Von Letzterem entspross
im 5. Gliede Johann Adam v. G. , gest. 1664, dessen Sohn, Georg
Sigmund, s. oben, den Grafenstand in die Familie brachte. — Die von
Johann Adam fortlaufende Stammreihe ist folgende: Johann Adam,
Herr zu Gallenberg: Felicitas Herrin v. Scheyern; — Georg Sigmund
erster Graf v. G.: Catharina Grf. v. Schrattenbach; — Seyfried Bal-
thasar Gr. V. G., Freiherr zum Thurn, Rosseck und Gallenstein, »Ed-
ler Herr zu Einödt, Erbvoigtherr zu Minkendorf, gest. 1760, Oberst-
land-Jägermeister in Krain und der windischen Mark etc.: Maria
Caroline Grf. Ursini v. Rosenberg, gest. 1 708 ; — Wolfgang Sigmund
gest. 1773, k. k. Kämmerer, Geh. -Rath und Landeshaup|pann zu
Laibach : zweite Gemahlin : Caecilia Esther Grf. v. Orzon, vermählt
1745; — Joseph Sigmund, gest. 1800, k. k. Kämm., Geh.-Ratii und
Gouverneur in Galizien: Maria Grf. v. Spork^ gest. 1810; — Wenzel
Robert, gest. 1839: Julia Grf. v. Guicciardi, gest. nach 1854; —
Friedrich, geb. 1809, Oberst -Erbland -Jägermeister in Krairi^k. k..
Kämm, und Rittm. in d. A., verm. in erster Ehe mit Pauline Grf. v.
Szirmay, gest. 1840 u. in zweiter 1844 mit Pauline Freiin Skrbensky
V. Hrzistie. Die drei Brüder des Grafen Friedrich sind, nachdem
Graf Joseph, k. k. Kämm., Oberst und Gommandant des 5. Dragoner-
Regiments, 1858 gestorben, heben einer Schwester, Grf. Julie, geb.
1808, verm. 1836 mit Andreas Grafen zu Stolberg - Stolberg, k. han-
nov. Geh. -Rath, Graf Hugo, geb. 1805, Pfarrer zu Gross -Tajax in
Mähren ; Graf Hector, geb. 1814, k. k. Kämm. etc. und Graf Alexan-
der, geb. 1816, k. k. Kämm, und Hauptmann, verm. 1857 mit There-
sia Freiin v. Böse.
/. L. Schvnleben, Gonealogia familiae Comitum de Oallenberg, Labaci, 1680. — Hühner^
III. Tab. 906-90». — J^auhe, I. 8. 600 nnd 601: nach Vajvasor und Bucelinl. — Deutsch/B
Grafenhäuxer der Gegenwart I. 8. 25i* jund 259 und lll. 8. 478. — Geneal. Taschenb. der
grafl. lUuHPr, 18.S9, 8. 389 und 290 und h||iDr. Ilandb. su demselben, 8. 238.
fiaUenstein/ Ritter, s. Thaurer £dle v. Gallenstein, JVtter«
€alleii8teiner. Ein in Steiermark ansässig gewordene^^Jidelsge-
schlecht, aus welchem Hermann Christoph und Wolf FrietBIbh v. G.
1654 landständig wurden.
Schmutz, I. 8. 443.
, fialler, s. GäUer, «rafen, S. 421 und 422.
Callera, Calera, auch h*elherreB. Ein aus Polen nach Ostpreus-
sen gekommenes Adelsgeschlecht , welches auch den freiherrlichen
Titel führte. — - Ein Hauptmann v. Cisielski brachte in der e^en
Hälfte des 1 8. J^hrh. einen Anverwandten, Joseph Freih. v. Gt||^^
mit nach Preussen, wo er ihn erziehen Hess. Derselbe erwarb -SB^tOf
das Gut Kopieken bei Lyck. Später kam sein Bruder, Freih. Bogis--
28*
— 436 —
law, ebenfalls nach Preussen und wurde Herr auf Bönkeim im Kreise
Preuss. Eylau. Der Sohn des Letzteren, Johann, hatte zwei Söhne,
Joseph und August Georg, von welchen der Eine 1822 als k. preuss.
Capitain a. D. starb.
N. Pr. A.-L. V,j^8. 27». — Freih. t. Ledebur, I. S. 144.
ISalUch, Ede f. ISallichsbiirg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
vom 23. Mai 1849 für Johann GalliclL, k. k. Hauptmann des Karlstäd-
ter «Artillerie-Bezirks, mit dem Prädicate : Edler v. Gallichsburg.
Haudschriftl. Notiz.
GalUciiny, s. Aumer v. Gallicziny, Bd. I. S. 148.
ilaUoiSj Freiherren. ErUänd. -österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1817 für Franz v. Gallois^ k. k. Generalmajor. — Der adelige
ursprünglich französische Stamm hat in Oesterreich fortgeblüht. Franz
V. Gallois war in neuester Zeit Lieutenant im k. k. 38. Infant.-Regim.
Megerle o. Mühlfeld, S. 51. — Suppl. zu Siebm. W.-B. III. 19 : v. O.
' €all«w«y. Ein ursprünglich irländisches Adelsgeschlecht , aus
weichemein Sprosse zu Ende des 17. Jahrhunderts Commandant zu
Brieg war.
Sinapius, II. 8. «35.
fiflHiritS; CialUwitx. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 17. Aug.
1529, doch ist, wie das N. Preuss. Adels-Lex. angiebt, ein Guschkow
V. Gallwitz schon um 1335 unter dem Herzoge Conrad I. zu Oels
vorgekommen. Das gleichnamige Stammhaus der dem Fürstenthume
Oels angehörigen^t^müie liegt in der Nähe von Namslau. Der Stamm
•hat fortgeblüht und noch in neuerer Zeit standen Sprossen desselben
in der k. preuss. Armee. 1830 war Guretzki, ein Vorwerk von Ross-
berg im Kr. Beuthen, in der Hand der Familie und 1857 wird von
Bauer, Adressbuch, S. 69, August v. Gallwitz als Herr auf Ober-
Dziersno im Kr. Tost-Gleiwitz aufgeführt.
N. Pr. A.-L. II. 8. lll uud lli. — Freiherr p.* Ledebur, I. S. 244 uud lU. S. 257. —
SchlesUches W.-B. Nr. 459.
CiaLschwitz^ (jalschuts, dallschätz. Altes Adelsgeschlecht^in Meis-
sen, welchem wohl eins der beiden gleichnamigen Güter unweit Meis-
sen und Mügeln den Namen gegeben hat. Elisabeth v. Galschütz war
zur Zeit der Reformation Kloster -Jungfrau zu Seusslitz und erhielt
1541 nach Einziehung des Klosters auf Lebenszeit jährlich 40 Gul-
den. Um dieselbe Zeit kommt Hans v. G. als kursächs. Statthalter
des Fürstenthums Sagan vor. Späte||i8t der Stamm, welchen Knauth
mchj^jnehr erwähnt, ausgegangen.
Lucae^ gchlesiache Chronik, 8. 1063. — Unschuldige Nachrichten von theologischen
Sachen, ^W||* ^^^' ~^ Oauhe, II. S. 341.
€aM^na Freiherren. Erbländisch-Österr. Freiherrnstand. Diplom
vom 15. Febr. 1830 für Franz v. Galvagna, k. k. Geh.-Rath u. Prä-
sidenten des Cameral-Magistrats zu Venedig. Derselbe, geb. 1773 —
ein Sohn des Antonio de Galvagna aus der Ehe mi^ der Edlen Gio-
vanna Repossi — stammte aus einem schon seit mehreren Jahrhun-
dei|in in mehreren Linien in Montferrat, Mantua* und Piemont blü-
beft(|fin Adelsgeschlechte , welches sich später theilweise in Venedig
%psä^sig machte und nach der österreichischen Besitznahme Venedigs
tfarch Diplom vom 6. Mai 1921 and vom 13. Octob. 1822 als adelig
— 43f —
anerkannt und bestätigt wurde. — Freiherr Franz hatte sich 1^7
mit Maximiliana (rrf. v. Guidoboni veribähU und aus dieser Eha en£-
spross Freiherr Emilio, geb. 1818, verm. 1840 mit Alba GvL v. Al-
briz;|j^ aus welcher Ehe zwei Söhne lammen, die Freiherren FrailB,
geb. 1841 uud Joseph, geb. 1843.
Genoal. Taachtub. der freilv Häuser, 13-18. S. llü und 1856, 8. 199 und 200.— HurtL II
8. 123 uud 1?4. — Itn^achke, II. 8. 172 und 173.
(üanba^ freiherren. Reichsfreiherrostand. Diplom von 1706 für
Marcellus Gamba und den Bruder desseft)^ Johann Jacob. .
Megerle v. Mühlfald, Ergäns.-Bd. S. 58.
iSambs f. «anisberg. Erbländ. - jÄrr. Adelsstand. Diplom von
1788 für Paul Friedrich Julius Gambs, Landrechts- Vicepräsidenten
zu Neiss und Johannesberg, mit dem Prädicate v. Gamsberg.
Metjerle v. Mühtfeld, Ergniiz.-Bd. S. 294. — Suppl. zu Siebra. W.-B. X. 14.
(■anibsenberg, s. Schönpflug v. Gambsenb&rg.
ilanen. Böhmischer Adelsstand. Dipfom von 1736 fljw; Philipp
Christoph Gamen, k. k. Rath, Arats-Assessor u. Secretair des köüigl.
Amtes zu Glogau.
M>>grrlp V. Mühlfeld, Krj!änt.-Bd. S. 294.
ilanierra^ Ritter und £dle und Freiherren. Reichs-Ritter- und erb-
länd.-österr. Freiherrnstand. Ritterstandsdiplom von 1764 für Peter
(ianierra, Handelsmann 2U Triest, mit dem Prädicate: Edler yon und
Freiherrndii)Iom für denselben, wegen 25jähriger Consulatsdienste
zu Salonichi.
Meg^rU t. tfähl/eld, S. 51. - Suppl. r.u Siebra. W.-B. XI. 9.
Üaintii^ UfatPmis. Ein ursprünglich spanisches Adelsgeschlecht,
welches Ruias de Gamitz hicss. Zu demselben gehörte Alphons R. de
G., welchen K. Maximilian II. aus Spanien als Rath mit sich nach
Oesterreich brachte und welcher, mit Getzendorf angesessen, 1572
unter die neuen Geschlechter des niederösterr. Ritterstandes aufge-
nommen '^urde.
WiisgrW, III. 8. 215 und 216.
fianni. Eins der ältesten meklenbnrgischen Adelsgeschlechter,
welches auch mit den Naftien: de Feama ifW Gamme vorkam. Hen-
ricus de Gamir^^ritt urkundlich schon 1218 auf u. Johannes Gamme,
Miles, siegelte 1352. Das Qnt Glin im GlÄtrowschen stand der Fa-
milie bereits 1375 zu und später hatte dieselbe das ebenfalls im
Güstrowsch^n gelegene Carow, Qöhren im Amte Plau etc. inM^ &ach
wurde das Geschlecht in Schlesien im Grünebergschen u. F^städt-
schen begütert u. kam auch nach Dänemark. — Als v. Meding schrieb
(1786) beruhte der Stamm nur noch auf zwei Personen, auf Christoph
Otto V. Gamm, herz, meklenb. Geh. -Raths- Präsidenten (welcher zu
Ende des 18. Jahrb. nicht mehr lebte) und auf dem einzigen Sohne
desselben. Dass Letzterer den^tamm fortgesetzt.habe, ist nicht be-
kannt. Christoph Otto von Gamm war übrigens der Verfasser des
mit der grössten Mühe und Genauigkeit zusammengetragenen B^nu-
scripts über meklenburgifi6i||;4bgegangene Familien, welches v. Meding
so sehr benutzen konnte. "
V. PHUbuer, Nr. 48. - Oauhe, I. 8. 601 nnd 602. — t. Bekr, R. M. 8. 161S. -^H. Vx»
— 468 —
A.-<ti. n. 8. 212 und V. 8. 173. — Freih. 9. Ledrhur, I. S. 244. -• p. Wt'Mphalen, Monum.
inedita, IV. Tab. 19. Nr. 48. — r. Meiiing, I. S. 168—171. — Lcxic. ovcr «dfl. Fainil. i Dan-
mark I.Tab. 31. Nr. 28 und 8. 17t. — Mckleub. W.-B. Tab. 17. Nr. 61 und 8. 3 u. 8. 21.
Gamnienstedt. Thüringisches, längst erloschenes Adelsgeschlecht
ans dem unweit Gotha gelegene« Stammsitze Gamm'stedt, welchej auf
demselben urkundlich 1291 vorkam.
V. Helibach, I. 8. 40.'» nach' Brückner, Nachricht, x. Beschreib, de* Kir^ea- n. 8chulen-
8Uats iiti Ht-rzogth. Gotha, II. Stck. 7. S. 63.
GMqierger v. Gamsenfet^^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand.
Diplom?« 1776 für Franz Joseph Gamperger v. Gamsenfeld.
Megtrtf ». Mühlfeld, Ergänz -Bd. 8. 143. — 8uppl. zu Sicbra. W.-B. VII. 18,
€anahl f. Bergbrnq». Erolämd. -österr. Adelsstand. Diplom von
1804 für Johann Ganahl, Ajzte in Bludenz, mit dem Prädicate: v.
Bergbrunn.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 294.
iSanahl in Zangenberg;. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom Tom
24. Octob. 1803 für Joseph Ganahl, Gerichtsschreiber zu Dornbirn
in Vorarlberg. Derselbe, geb. 1759, wurde als k. bayer. Landrichter
zu Dornbirn in die Adelsmatrikel des Rgr. Bayern eingetragen.
V. Lang, 'S. 345. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 54.
fians (in lloth , auch in Gtün oder Blau eine weisse Gans). Ein
in Thüringen, im Braunschweigischen und üildesheimischen begütert
gewesenes, in einer Linie auch nach Ostpreussen gekommenes Adels-
geschlecht, welches, wie Gauhe annimmt, sich aus den Rheinlanden
nach Thüringen gewendet hatte. — Von Dietrich G. , JLerr des Ge-
richts Tennstedt (im jetzigen Kr. Langensalza), stamBtenlprei^öhne,
Eckhardt, Herr zu Tennstedt und Wolf, Pfandinhaber des üauses
Tannrode. Durch die beiden Söhne des Letzterei^, Peter snd ßaltzer
Eckhard, entstanden zwei Linien, von denen die des Letztei*en, wel-
cher mit einer v. Sundhausen yerraählt war, mit der aus dieser Ehe
entsprossenen Tochter, Magdalene G., wieder ei losch. Die NaqJi-
kommenschaft des Peter G. war von längerer Dauer. Derselbe war
in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. der letzte Besitzer des Stamm-
hauses Tennstedt und fliftchte sich später im Wolfenbütteischen an-
sässig, wo er herz. Rath und Hofmeister war. Von dem Sohne des-
selben, Friedrich Wilhelm G., Herrn zft Lutter, Rode und Gitter, h.
wolfenbütt. Geh.- i^nd Landrathe stammten, unter anderen Söhnen,
JoachMi Friedrich v. G., h. meklen^J^.-güstrowscher Geh -'Rath u. Prä-
siden^velcher im hohen Alter ohne Nachkommen starb und Philipp
Ernst v. G. zu Lutter, Rode, Gittel etc., k. schwed. Rittmeister schloss
22. Octol). 1708 den Mannsstatnm der Hauptlinie. Die einzige Toch-
ter desselben, Sophia Druida v. G., hatte sich mit dem h. wolfenbüt-
telschen Ober - Marschall Christian v. Schack vermählt. Die nach
Ostpreussen unter, dem letzten Hochmeister H. Albrecht zu Branden-
burg mit Melchior v. Gans gekommene Linie, welche schon 1562
Gansenstein, vorher Brzosowken, im Krj^Aogerburg und Poppitten
im Kr. Mohrungen inne hatte und spä4||^!mch andere Güter erwarb,
ging bald nach Erlöschen der thüringischen Hauptlinie, 1710, mit
Fri68rich Wilhelm v. G. aus. Derselbe starb im genannten Jahre
— 4» —
mit Frau und Kiodern an einem ansteckenden Fieber, doch soll nach
Angabe Einiger ein Sohn der Seuche ontgangen sein, aber bald nach-
her unvermählt als der Letzte des Stammes gestorben sein. — Führ-
ten „die Gänsen in Thüringen'^ wie wohl anzunehmen ist, das von
Siebmaclier unter den thüringischen Adelsfamilien angegebene Wap-
pen, welches im Schilde und Uelmschmucke ganz mit dem Wappen
des alten märkischen Geschlechts: Gaus, Edle v. Putlitz übereinkommt,
so ist Letzteres allerdings für eiu£n*2weif* des hier in Rede stehenden
Stammes zu nehmen. Hätte aber das von äiebmacher L 162 unter
dem Namen: „v. Gänse, Meissnisch" gegebene Wappen der thürin-
gischen Familie dieses Namens gehört, ^o könnte man wohl, wie, von
Gauhe geschehen, vom heraldischen Staudpunkte aus zwei versthie-
dene Familien annehmen, denn das zuletzt angezogene Wappen zeigt
auf dem Helme einen grünen Kranz, welcher mit sechs wechselnd
roth und silbernen Straussenfedern besteckt ist. Die Gans erscheint
in grünem Felde. — Zu übersehen ist übrigens nicht, dass Knauth
unter dem meissenschen Adel die Familie Gans nicht aufgeführt hat.
Gauhf. I. S. 60'i und rt<)3 nach dem ihm oiiige.f endeten Manuscr. genealog. — N. Pr. A.-
L. V. S. 172. ^ Fr^ih. v. Lfdebur. I. 8. 244. — Siebmacher, I. 150: Die Gaosen, Thürin-
gisch.
Gaus, Edle Herren v. Putliti, s. Putlitz.
Ütkn» in Weberstede (im Schilde ein springender Bock mit zurück-
gelegten Hörnern). Ein zum Fuldaischen Lehnshofe gehörendes,
schon 1334 vorkommendes Adelsgeschlecht.
Sc/tannat, 8,^1. — p. Meding, I. 8. 171.
(ianamige, »Adelsstcind des Kgr. Prenssen. Diplom vom 2. Octob.
1786. für Anna Elisabeth Gogcl, Wittwe des in der Altmark be-
gütert gewesenen k. preuss. Geh.-Rathes Gansauge, u. für die Kinder
derselben, Albrecht Ludwig, Ernst Friedrich — so stehen die Vor-
namen im Diplome, doch hiessen dfeselben nach Angabe eines Fami-
lienglied^s : Friedrich August und Christian — und Elisabeth Gans-
au^^e. — l'er Geh.-Rath G. , dessen Geschäftsgewandtheit u. Einsicht
König Friedrich II. von Prenssen vielfach verwendete, stammte aus
einer nach Einigen braunschweigischen, nach Anderen hessischen
Adelsfamilie, welche längere Zeit das adelige Prädicat abgelegt hatte.
Die obengenannte Tochter desselben, Fräulein Elisabeth, vermählte
sich mit einem Grafen v. Chasot. welcher 1812 als k. russischer Oberst
i^tarb. Die beiden Söhne waren an der Saale begütert u. hatten Auf-
nahme im Gollegiatstifte zu Magdeburg gefunden. Der ältere von
Beiden, Friedrich August von G., Fürstl. Anhalt-Dessauischer Ober-
amtmann zu Mühlingen, war mit einer Grf. Henckel v. Donnersmarck
vermählt und starb 1810 mit Hinterlassung zweier Söhne, Albrecht
und Friedrich Hermann, welche der Freiheitskrieg unter die Fahnen
rief und die später in der k. preuss. Armee zu hohen Ehrenstellen
gelangten. Der Erstere derselben vermählte sich mit einer v. Tümp-
ling ü. der Letztere, welcher sich auch als militärischer Schriftstel-
ler bekannt machte, mit einer Frl. Fränckel. — Christian v. G., der
jüngere Bruder des Friedrich August v. G., gest 1821, war mit einer
Brandt v. Lindau vermählt, aus welcher Ehe zwei Söhne, Fri#rich
— 440 —
Tusmann u, Otto v. G. ßtammten. Ersterer trat in k. preuss. Staats-,
Letzterer in Militairdienste. Die Familie war noch 1854 in der
Priegnitz mit Neu-Bucbholz, Glöven, Lennewitz, Quitzöbel und Rod-
dau begütert.
Ä. Pr. A.-L. II. S. 212 und 213. — Freih. v. lufdebur, I. 8. 244 und 245. - W.-B. der
Preuss. Monarch., III. 23. — Kiifichke, I. S. 163 und 164.
\ - Ganser r. Gauss (Schild geviert: 1 und 4 in Blau auf einem Hügel
eine weisse Gans und 2 und 3 in Silber ein aufwachsender schwarzer
Adler). Ein früher in Schwab.ett, sjätcr in Schlesien uT Niederöster-
reich vorgekommenes Adelsgeschlecht, dessen Stammvater nach Al-
lem der aus Ungarn gebürtige Peter Ganser, K. Rudolphs II. Kriegs-
zablmeister, war, welcher 9. De'c. 1582 den Adel erhielt. — Die Fa-
milie kam im 17. Jahrb. aus Schwaben nach Schlesien und erwarb
später die Güter Greisau im Kr. Neisse und Weydenau im österr.
Schlesien.
Sinapius, 11, 8. 635. — Freih. «. Krohn^, IL S. 413. — WissgrilU III. S. 217 uud 218.
— Freih. v. Ledehur, I. S. 24.1. — Siehmacher, IV. 71.
Gansser und Greissau^ Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
von 1727 für Friedrich Sebastian Gansser, k. Regierongsrath zu
Neyss, mit dem Prädicatc : v. Gansser uud Greissau.
Mfgerle v. Mühlfrld, Ergänz. -Bd. S. 143.
Ganster v. Magersbath^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1810 für Joseph Carl Ganster, Stadt- und Laiidrath in Kärnten,
mit dem Prädicate : Edler v.
itegerle v. Afüfdfeld, S. 188.
^ Gantiken^ Ganske, Gentxkeu (in Roth ein silberner Schwan). Altes,
erloschenes, pomm<?rnsches Adelsgeschlecht, welches im Lauenbur-
gischen mit Schimmerwitz, welches Gut noch 1724 in der Hand der
Familie sich befand, angesessen war.
Mi.-rael, S. 486. — N. Pr. A.-L. IL S. 213 und 214. - Frnh. v. L^dfihnr , III. S. 245.
— Siebviacher, IIL 159. Nr. 11. — r. Meding, L 8. 171. — Pommernsches W.-B. V. Tah. 15.
und S. 28.
% Gantikew^ Gautzken (in Roth ein aus dem linken Schildesrande
hervorwacbsendes, silbernes Einhorn). PommernschesAdelsgeschlecht,
aus welchem Erdmann Gantzke das Dorf Deutsch- oder Gantzken-
Pribberow bei Greiffenberg und Kardemin bei Regenwalde von den
v. Osten und v. Blücher als Afterlehn erhielt. In der zweiten Hälfte
des 17. Jahrb. besass die Familie auch Dargsow und Wildenhagen
unweit Camin , so wie Sellin bei Greiffenberg. Letzteres Gut stand
dem Geschlechte noch I7Ö9 zu. Später fand sich dasselbe nicht
mehr unter dem in PommSrn begüterten Adel. — Ein Major v.Gantz-
kow commandirte noch 1836 in Grossglogan die Garnisoncompagnie
' des k. preuss. 18. Infant.-Regim.
Micrael, «. 486. — Brüggemann, I. 9. Hauptst. und II. 8. 441 und 442. — N. Pr. A.-L.
II. S. 213 und 214. — Freiherr r. Ledebur, I. 8. 245 und III. 8. 257. — Siebmacher, III.
159. Nr. 12. - V. Meding, I. 8. 171 nnd 172. — Pommernsches W.-B. V. 14 und 8. 28.
Ganiptjck. Böhmischer Adelsstand. .Qjplom von 1671 fürN. N.
Ganzpflyck aus Hammersberg. ij^*
0. BeUbach, I. 8. 406.
Happ; Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1765 für
— 441 —
Franz Xaver Gapp, k/k. Hofriebtcr zu Lambach in Oberösterreich,
mit dem Prädicate : EcMfer v.
Megerle v. Mühl/ttd, Ergänx.-Bd. 8. 254.
(larapich r. Sicbelbirg, MUer. Erbländ.-österr. Ritterstand. Di-
plom von 1811 für Michael Garapich, Advocaten in Lemberg, mit
dem Prädicate: v. Sichelburg.
M^gtTle V. Mü/d/eld/8. 112.
ilarb, Edle r. ililbelli^ Ritter mil rrfiherren. Reichsritter u. Frei-
herrnstand. Ritterdiplora von 1715 für Jacob Emanuel Garb, k, k.
Residenten za Ulm und Augsburg und für den Bruder desselben, Jb-
hann Carl Garb, k. k. Geh. Kammer -Juwelier, wegen ihrer Vernunft
und ihrer Geschicklichkeit, mit dem Prädicate: Edler v. Gibelli und
Freiherrndiplom von 1722 für Ersteren als k. k. Rath, Residenten
etc. wegen Gelehrsamkeit und guten Herkommens aus höchst eigener
Bewegung.
Meycrle v. Mühlfeld, S. 51 und 8. Il2. f
ijarrilfftslii, ?. Rautenberg -üarczynski, auch Grafei. Grafenstand
des Kgr. PrÄissen. Diplom vom 6. Febr. (8. Dec.) 1839 für Thad-
daous V. G. , Herrn auf Bentschen , Garczyn etc., k. preuss. Kammer-
herrn. — Altißs, polnisches, zu dem Stamme Säss gehörendes Adels-
geschlecht, welches im Poscnschen und in Westpreußsen ansehnliche
Besitzungen erwarb. Samson v. G., gest. 1667, war Land - Fähnrich
von Culm, der älteste Sohn desselben, Stanislaus, Castellan von Ko-
nary und der jüngere, Damian, Land -Fähnrich von Posen. Der äl-
tere Sohn des Letzteren, Stanislaus, geb. 1737, wurde Castellan von
Inowraclaw und der jüngere, Stephan, gest. 1755, Woiwode von Posen.
Von Letzterem stammte der Grossvater des obengenannten Grafen
Thaddaeus, Eduard v. G., Castellan von Rospierz. — Graf Thaddaeus,
geb. 1791, vermählte sich 1827 mit Adelaide v. Stutterheira, geb.
1804.
N. Pr. A.-L. II. 8. 214. — Deutsche Grttf<>nh. d. Qeg«Dw. UI. 8. 134. — Freih.v. Ledtt-
bur, I. 8. 245 u. 111. 8. 257. — (;<Mieai. Taschenb. d. gräfl. Häuser, 1854. 8. 258 Md 1859.
8. «91 1111(1 hi.'4tor. Handbuch xu clt-mselben, 8. 240.
(■ardaner. Ein in Schlesien vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welehes im Schweidnitzischen 1533 Teichenau und 1505 Piltzen und
Commerau besass. Eine v. Gardaner und Teichenau war 1540 n)it
einem von Sebottendorf und Kunern vermählt.
Sinapiu%, II. 8. 635 und 036. — Sifbmacher, II. 53.
Ciardelle^ de la Clardelle, Ein aus Frankreich in die Rheinprovinz
gekommenes Adelsgcschlecht, aus welchem Johann Jacob und Carl
de la Gardelle, lt. Eingabe d. d. Schloss Falkenstein im Trierschen,
2. Sept. 1829, unter Nr. 147 der Classe der P]delleute, in die Adels-
matrikel der Preussischen Rheinprovinz eingetragen wurden.
N. Pr. A.-L. V. 8. 173. — Freih. r. Ledehur, I. 8. 245. — W.-B. der Prenss. Rheinpro-
vinz, I. Tab. 39 Nr. 77 und 8. 40.
€ardie^ de la €ardie^ €rafei. Schwedischer Grafenstand. Diplom
vom 10. Mai 1615 für Jacob de la Gardie. — Die Familie war vor
1777 in Schwedisch-Pommern begütert.
F^eih. V. Ledebur, III. 8. 257. — Sohwed. W.-B. Grafen, I. 9.
— 442 —
Garfass. Ein in Pr^nssen vorgekommenes Adelsgescblecbt, ans
welchem ein Sprosse, welcher bei dem Regiflftnte v. Belling-Husaren
gestanden, 1771 Brigadier bei der Regie zu Klitscbdorf war. Die
Tochter desselben, Maria Sophia Johanna, wurde in demselben Jahre
in das Potsdamer Waisenhaus aufgenommen.
Freih. r. Lfdebur, I. 8, 245.
Claribeldi; Ritteriinil Edle. Ein ursprünglich aus Hetrurien nach
Wälsch-Graubündten oder Rbäzien und von da nach Oesterreich ge-
kommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Johann Baptist Edler v.
Oariboldi, des H. R. R. Ritter, kais. Rath und Salz -Oberamt mann in
Nieder-Oesterreich und Mähren, Herr zu Dornau und Schönau, nach-
dem er 1663 das Gut und Schloss Dornau angekauft, 1667 unter die
nieder-österreichischen neuen Ritterstandsgeschlechter aufgenommen
wurde. Derselbe, gest. 1684 , war vermählt mit Maria Renata Vogt
V. Wierand, Herrin ♦nf Schönau, aus welcher Ehe drei Söhne, Johann
Baptist (IL) , Johann Carl und Johann Ignaz Joseph und drei Töch-
ter, Maria Therese, Maria Pauline und Maria Anna, »tarnten. Von
den Töchtern vermählte sich Maria Theresia mit Ferdinmd Freiherrn
V. Rüssenstein und Maria Anna mit Carl v. Idarzenberg — über die
Söhne finden sich folgende Nachrichten vor: Johann Baptist (II.)
vermählte sich jnit Sophia Engelburgis Grf. v. Trautmantusorf u. er-
kaufte mit seiner Gemahlin 1682 das Schloss und Gut Dürrenthal,
welches, da diese Ehe kinderlos blieb, laut Testaments 1689 auf den
jüngeren Bruder, Johann Ignaz Joseph v. G., überging, welcher Letz-
tere mit seinem Bruder, Johann Carl, 1691 bei der nieder-österreich.
Landschaft den Geschlechtern des alten Ritterstandes einverleibt
wurde. Johann Carl, 1692 nieder-österr.Landrechts-Beisitzer, verm.
mit einer v. Pinelli, hinterliess keine Nachkommen, Johann Ignaz Jo-
seph aber, Herr zu Dürrenthal, kaiserl. Truchsess, gest. 1718 als
Verordneter des nieder-östefr. Ritterstaudes, hatte aus der Ehe mit
Maria Anna Theresia Freiin v. Rüssenstein drei Söhne, Johann Carl,
Carl TiCopold und Franz Joseph, welcher Letztere als k. k. Lieute-
nant aavermählt sierb. Der filtere dieser Söhne, Johann Carl, bereits
1721 kaiserl'. Truchsess und des nieder-österr. Landrechts Beisitzer,
setzte in der Ehe mit Elisabeth v. Bayer den Stamm fort. Aus dieser
Ehe entspross Johann Carl Joseph, gest. 1791 als k. k. Berg-Ober-
amtsrath zu Idria, verm. mit Anna Regina v. Khossen, aus welcher
Ehe zwei Söhne entsprossten : Carl Ignaz, Justitiar der k. k. Berg-
Kamineralherrschaft Idria u. Franz Anton, welcher in k. k. Militair-
dienste trat. — Der Stamm hat fortgeblüht : in neuester Zeit stand
Anton Ritter v. G. als Oberlieutenant im k. k. Pionnier- Corps u. A^ois
Ritter v. G. als Lieutenant im k. k. Marine-Infanterie-Regimente. "^
Wisigrilly m. 8. 218—220.
Cjarllcki. Polnisches, zu dem Stamme Strzemin zählendes Adels-
geschlecht, aus weichem Valentin v. G. 1855 im Kreis Mogilno des
Orossh. Posen Herr auf Eruchower- Mühle war.
Freih. t. Lfdebur, III. R. 257.
Garlinski. Polnisches, dem Stamme Poray einverleibtes Adelsge-
— 443 —
schlecht, welches in Ostpreussen die Güter Browien,-Thuraa u.Wolla
im Kr. Neidenburg an sith brachte.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 245 und III. 8. 257.
üarlopeb. Ein früher za dem lüneburgischen adeligen Patriciate
gehörendes Geschlecht.
ttütln^r, Stamm- uud Qpschl -Reg. d. lüneb. adel. Patricier-Geschlochtcr, Nr. 19.
Garnissen, früher auch Germersen. Altes, urkundlich schon 13^79
und 1420 vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem nach Angabe
Einiger Sigisband G. schon 998 gelebt haben soll. Der Älteste Galen-
berg'sche Lehnbrief ist von 1418, der Lüneburg'sche von 1484, der
Pless'sche von 1515 und der Grubenhagen sehe von 1528. -— Der
Familie, welche im Kgr. Hannover zo dem ritterschaftlichen Adel der
hildesheimischen Landschaft geholt, stehen die Güter Friedrichshau-
sen und Dassel zu.
Lfifzner, Dasselsrhe Chronik, 8. 186 a und b. — Freih. v. Kt§kne, 11. 8. 4. — FVeih. 9.
d. Kntsebeck, S. 13Ä. — Siehmacher, II. I'i3. — v. Meding, II. 8.^88. — W.-B. des Königr.
HaiinovMT, 0. 52 und 8. 7. — Knench\f, II. 8. 173.
Garn. , Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplon^ von 1786 bei
GelogenheiVder Htilin|pit)^'<les Königs Friedrich Wilhelm 11. für die
^Sühne des Amtmanns zjx&\xy^^\\ Christian Friedrich Garn: Jo-
hann Christian Gai^p^lr.'preuis. Major und Franz August Garn. Wie
angegeben, führt Freiherr v. Ledebur das Diplom an, v. Hellbach da-
gegen u. das N. Preuss. Adels-Lexic. erwähnen ein Dtplom von 1792
für die Gebrüder Wilhelm und Constantin Garn, Söhne des Majors
Garn iii*k. preuss. Bataillon Sl^Tm. Nach letzterer Angabe sind wohl
zwei Diplome in die Familie gekommen, oder das Diplom ist erst
y)äter ausgefertigt worden. — Die Familie besass schon 1748 in der
Altmark im Kr. Stendal das Gut Gross-Schwarzlosen u. 1767 Gohre
und hatte ersteres GM ngch 1803 inne. Der Stamm hat fortgebloht
und mehrere Sprossen desselben traten in die k. preuss. Armee.
V. Hellbach, I. S. 407, — N, F*r. A.-L. II. 8. 214 und V. 8. 173. — Freih. r. Ledebur,
l. 8. 245.?— W.-B. d. preuss. Monarch., III. '23.
Garnier^ Garnler und Besan^n^ Garnier -Tiirtwa. 9raJ|j|;D (Schild
quergetheilt: oben in Blau eine goldene J|pgel,aiiafrfft|hef_»u jeder
Seite ein silberner Flügel hervorgeht una untefSjfeÄMlV^^
schrägrechte Balken. Bei Erhebung in den Graf5g^^hUdcr*Schild,
das Stammwappen, unverändert geblieben und essfi^- nur tn dem
Helme des Stammwappens zwei Helme als rechter und linker hinzu-
gekommen). Grafenstand des Kgr.Preussen und zwar mit der Bestim-
mung, dass die gräfliche Würdft auf den jedesmaligen Besitzer des
Ifajorats Turawa , in sofern er zur Familie v. Garnier gehöre , verer-
bei^. solle. Diplom vom 14. Aug. 1841 (nach Anderen vom 9. April
\8*2) für Franz Seraphin v. Garnier, Majoratsherrn auf Turawa. —
üffe Familie v. Garnier ist ein altes, ursprünglich französisches Adels-
geschlecht, aus welchem sich Sprossen in der ersten Hälfte des
18. Jahrb. in Oesterreich niederliessen , von welchem Peter Garnier
Herr der Herrschaft Lublinitz, 1729 in den bMlwäschen' Ritterstand
versetzt wurde. Von den Vorfahren kommen schon 1472, 1513 und
1524 Pierre de Garnier und der Sohn desselben, Henri de Garnier,
in den Listen des Heerbannes als Edelleute in der Dauphin^ vor.
— 444 —
Letzterer vermählte sich später mit Ginette de Bonvelon u. der Soho
aus dieser Ehe, Claude de Garnier, gest. ara 1560 war mit*IsabeUa
V. Bocchozol vermählt. — Eine Bestätigung des angestammten Adels
erhielten vom Parlemente der Dauphin^ 5. Juni 1556. Julian Henri
und Barbara de Garnier, verm. mit PhHipp v. Corsan und Franz,
verm. mit Perronne de la Poppe, erlangte 30. April 1640 von der
Cour, des aides du Dauphin^ zu Vienne eine abermalige Bestätigung
des alten Adels der Familie. — Peter Ritter v. Garnier, s. oben, war
mit einer Tochter aus der «italienischen Familie Chini vermählt. Aus
dieser Ehe entspross Andreas, welcher, vermählt mit einer Freiin v.
Waldstctten, der gemeinschaftliche Stammvater aller späteren Spros-
sen des Stammes in Schlesien wurde. Die ftlnf Söhne desselben waren:
Franz Xaver, gest. 1838, erster Majoratshferr auf Turawa, welches
Majorat er von der Schwester seines Vaters, Barbara Grf. Gaschin
V. und zu Rosenberf, erbte, verm. mitTherese Freiin v. Zedlitz-Leipe
und Stifter der Linie Garnier -Turawa; Anton JJerr iyif Langendorf,
verm. mit Barbara v. Garnier a. d. Hs^se ^^^^^W^ Stiflitjr der Linie
Garnier -Langendorf; Alois, Herr auf KaTi^jJj^r^ffid KalFnowitz, ver-
mählt mit Maria Theresia v. BiedfcHj^^ 'fltftar oer Linie Garnier-»
Kalinow; Andreas, Domherr zu Breslata und*y^WI|s-Glogau und Hans
Hiob, vermählt mit Anna Freiin v. Beess"^ göA ohne. Nachkom-
men. — Die Linie Garnier -Tu^wa hat dauernd fortgeblüht. Graf
Franz Seraphin, s. oben, geist. 1853, -jr&ohn deS^erfeten Majorajsherrn
Franz Xaver, k. preuss. Majors a. D^-x: zweit^ l^ajoratraPrr und
k. preuss. Major a. D., war in erster ^ejmilr Adele Grf. Huc de
Bethusy, gest. 1812 und in zweiter mit Eugenife Grf. Schack v. Wit-
tenau vermählt. Aus der ersten Ehe entsprossten zwei Söhne: Graf
Constantin und Theodor v. Garnier. Graf ffonstantin, geb. 1808,
dritter Majoratsherr des 13. Mai 1797 gestifteten Majorats Turawa
im Kr. Oppeln etc., k. preuss. Major a. D. u. Mitglied des k. preuss.
Herren itfR|8ea^ vermählte sich 1841 mit Clara v. Rappold, geb. 1821
und aus ^^^^jtifi^^ stamn^ , neben einer Tochter, Thusnelda, geb.
184^d^ iSjl^^^ geb. 1842, Carl, geb. 1847 und Hans,
geb. 1^850^ -^fjBfflferudcr des Grafen Constantin, Theodor v. G.,
geb. l^f, Hot auf Ober- Kunzendorf bei Münsterberg, vermählte
sich 1837 mfl Emilie von Garnier a. d. Hause Langendorf, geb. 1814,
und ea entsprossten aus dieser Ehe die Töchter Anna und Maria u.
die Söhne Xaver und Eugen; — Aus der zweiten Ehe des Grafen
Franz Seraphin, s. oben, stammen, neben einer Tochter, Adelhei^
venp; Frau v. Graeve, ebenfalls zwei Söhne: Albert v. G., geb. IJ^T
verm. mit Valeria v. Jaroszin-Jarotzky , geb. 1824, aus welche Ch^
mehrere' Kinder leben nnd Hermann v. G., geb. 1819. — Von drai
jüngeren Sohne des ersten Majoratsherrn Franz Xaver v. G., s. oben,
von Anton v. G., gest 1857, Herrn auf Eckersdorf, k. preuss. Rittm.
a. D., stammt aus fiB^ Ehe mit Auguste v. Werner ; Hugo v. G. , geb.
1825, Herr auf Eckersdorf, Grüneiche, Neu- Vorwerk u. Hammer im
Kr. Namslau, k. preuss. Premier-Lieut. in d. Landwehr.
MefftrU 9. MÜM/eld, Brginz.-Bd. 8. liS. — N. Pr. A.-L. II. 8. 214 und 215. — D. Grafen-
— 445 —
häu.Hcr der Gegenwart, III. S. 135—137. •— Freih. v. Ledebur, I. S. 245 und 246 und III. S.
257. — fieneal. Taschenb. det gräfl. Hänser, 1859. S 1»91— 'J93 nnd histor. Handb. »u dera-
»elbeu, S. 242. — Dorat, Allgem. W.-Bd. II. ^. 6 und 6 : Gr. v. O. u. T. u. 8. 11. — Scble-
sisches VV.-ß. Nr. 124 und Nr. 4Mi * ,
üariier^ FreiherriHl (Schild ge viert: 1 und 4 in B\ßji drei, 2 und 1,
goldene Sterne u. 2 und 3 in Gold der do|)pelte kaiserliche schwarze
Adler mit der Reichskrone, doch ohne Soibw&t aiid Zepter).- Ein aus
dem Elsass nach Oesterreich und Schlea|en gekommenes, freiherr-
liches Geschlecht, aus ^Ichem die Gebrüder Leopold Heinrich und
Johann Christoph stammten. Ersterer , Herr auf Riegel und Lich-
teneck im Breisgau, k. k. General, wurde als Herr auf WeinsVeig
1663 als Landesmitglied d^ Nieder-österreichischen Herrenstande
einverleibt. Der einzige Sohn aus seiner Ehe mit Lucia Ludomilla
Freiin v. Goldeck , welcher ihn überlebte , war Freih. Leopold Hein-
rich (II.), Herr auf Steinsitz, k. k, Mundschenk, des Nieder-österr.
Landrechts- Beisitzer etc., welcher 1721 ohne pännliche Nachkonw
men starb. — Freiherr Johann Christoph, Herr auf Leübel, Exau,
Tschipkei und Tschepline, k. k. Oberst und fürstlich L(ö)kowitzscher
Amtsverweser des Füratenthums Sagan, stiftete drei Carmeliter-
^ Klöster zu Gross-Strenz, Freystadt und Wohlau, that andere milde
Werke und starb später unvermählt. Nach dieser Angabe ist der
Stamm, welcher, dem Wappen nach, mit dem gleichnamigen in Schle-
sien blühenden Geschlechte in keiner Verbindung stand, erloschen.
Hunel, Sileograph. renov. Cap. VII. ». 488. — Sinapius, II. 8. 334 unÖ 335. — Gauhe,
U. 8. 342 und 343. — N. Pr. Adels-Lex. II. 8. 314 und 215. — Freih. 9. Ledebur, I. 8. 245.
Cfirr. Reichsadelsstand. Diplom von 1706 für Johann Georg
Garr, Salz-Amtmann zu Straubing.
Megerle c. Mühlfeld. Ergänz,-Bd. 8. 294.
(larr auf Katzber^n,, Reichsadelsstand. Diplom vom 7. Sept. 1786
für Jobann Georg Garr zu Katzberg, Kurbayer. Regie rungsrath zu
Straubing und Lehnbesitzer von Katzberg. Derselbe trug den erhal-
tenen Adel mit Prädicate auf seinen, mit Kurfürstl. Genehmigung
11. Juni 1773 adoptirten Tochter-Sohn, Maximilian Joseph Heinrich
Zauner, geb. 1769, über, welcher spätcjT in die -i^delsmatrikel des
Kgr. Bayern eingetragen wurde. *
V. Lang, Suppl. 8. 100 und 101. — W.-B. d. Kgr. Bayern, f. .55.
Garrelts. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 30. Mai
1820 für Gerhard Andreas Garrelts, k. preuss. Premier -Lieutenant.
r. Ilellbach, I. 8. 4ü7. — N. Pr. A.-L. II. 8. 215. III. 8. 7. und V. 8. 173 und 174. —
Freih. v. Lcdebur, I. 8. 246. — W.-B. d. Preuss. Monarch. III. 33.
Garscb^ Birggrafei. Eins der ersten nnd vornehmsten nieder-
österreichischen Herrenstandsgeschlechter, in älteren Zeiten selbst mit
den Markgrafen und den ersten Herzogen Babenbergiscben Stammes
blutsverwandt, welches in alten lateinischen Urkunden bald Comites,
bald Burggravii et Castellani Comites in Gofs, Gorz, Goerse, Gars,
Garsch genannt wird. Wolfgang Lazius leitet?4ie Grafen zu Garsch
u. Perneckh von den Grafen v. Piayen zu Hardeok, Znoym u. Peylln-
stein her, welche Abstammung auch der Abt Bernard Link annahm.
Nach Letzterem kommen zuerst vor: Eccwarioa et Halderica« ComI
— 446 —
tes, des Markgrafen Leopolds des Frommen von Oesterreich nahe
Verwandte , von denen der eine in Perneekb , der andere in Garsefa
wohnte. Nach denselben treten urkundliali'zwischen 1136 und 1140
auf: Erkinberttts Castellanus in Gors, so Wie' 4 145 Wolfkef^s, filfus
Ercheubwti de Gorz. Spätere bekannt gewordene Sprossen hat Wiss-
griO aufgeführt. Conrad oder Chunrad Burggrave zu Garsch u. Mar-
gareth, seine Hausfrau (der Geschlechtsname derselben ist unbe-
kannt), lekten nach Freiherrn v. Ennenkel hoch 1382. Nach Conrad
kommt kein Mannssprosse des Stammes mehr vor, denn es sind nur
zw^i Töchter desselben : Anna, vermählt mit Andreas Herrn v. Lich-
tenstein des „Kamrer*' in Steyermark und Margareth, verm. mit Ger-
hard dem A eiteren v. Fronau oder Fronauer, bekannt.
. Wiasffrill, III. 8. 230-2*i4.
Garssenkuttel. Altes, braunschweigisches Adelsgeschlecht, wel-
ches das Erbküchenmeister- Amt des Herzogthums Braunschweig be-
kleidete. Köhler giebt an, dass Rudolphus Garssenbüttel, Dapifer,
•noch 1348 gelebt habe, dass aber der Stamm im 14. oder im 15. Jahr-
hundert erloschen sein müsse, da später das 1510 ausgestorbene Ge-
schlecht V. Honlage das Erbküchenmeister- Amt des Herzogthums*
Brauuschweig 'verwaltet habe. — Nach weiteren Erniittelungen istd^r
Garssenbüttelsche Stamm mit Hart wieg v. G. 1. Sept. 1625 ausge-
gangen. Es müssen daher die v. Honlage das genannte Erbamt vor
Abgang der v. Garssenbüttel erhalten haben , oder das Honlage'sche
Geschlecht ist erst nach 1625 erloschen. — Der Name der Familie
kommt auch in Märkischen Urkunden vor: Wedekind v. Garsebüttel,
Ritter, tritt 1328 als Zeuge auf.
J. •/>. Kühler, von den Erblnndhofämtern, 8. 16. — Oercken^ Cod. diploin. IV. 8. 464. -=-
V. Medingy I. 8. 172 und 173 und II. 8. 726. -j,
Garten. Ein zu dem preussischen Adel gehörendes Geschlecht,
welches Einige von David G. herleiten wollen, welcher ein Anführer
der Polen gewesen sein soll, die 1327 die Mark verheerten. Spros-
sen des Stamiyes, welcher bis 1782 ein Burglehn zu Storckow besass,
kommen seit der Mitte d# 18. Jahrb. in der k. preuss. Armee vor.
N. Pr. A.-L. II. *S. 215 und V. S. 174. — Freik. p. Ledebur, I. 8. 246.
Gärtner. Ein von Siebmacher dem bayerischen, von Henel dem
schlesischen Adel zugerechnetes Geschlecht.
Henel, Silesiogr. reuov. 8. 636 und 66S. — Sinapius, II. 8. 636. — Siebmacher, I. 98^:
Die Gärtner, Bayerisch.
Gartew. Altes, lüneburgisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen, der Familie schon 1225 zustehenden Stammhause, eines
Stammes, wie das Wappen (im Schilde eine Greifenklaue) zeigt, mit
den Familien v. Jeetze und v. d. Knesebeck, welches auch in der
Altmark mehrere Güter erwarb. Dasselbe ist in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrb. erloschen.
Freih. v. Ledebur, h 8..jt46.
Gartien, Gtrssen (in Silber drei, 2 und 1, goldön gekrönte Eis-
vögel auf grünem Rasen, mit rothem SchnabeJf und Füssen, welche in
der rechten Klaue eimu foldenen Ring halten). Reichsadelsstand.
— 447 —
Diplom vom 15. Juni 1721. Ein aus dem Hildesheimschen stam-
mende«, im Jülichschen im Kr. öirghelm begütertes Adelsgeschlecht,
nicht zu verwechseln , wie die Wappen ergeben , mit der Familie v.
Ganz, ai^ welchem Ferdinand und Joseph v. G. , so wie Helene und
Henriette v. G., laut Eingabe d. d. Haus Quadrath und KirchhenteÄ
2. Juli 1829, unter Nr. 22 der Classe der Edelleute, in die Adelsma-
trikel der Preuss. Rheinprovinz eingetragen wurden. .1836 standen
zwei Sprossen des Stammes als Lieutenants in der k. pteuss. Ar-
mee und ein Premier-Lieutenant v. G. war 1845 Kreis-Secretair zu
Bitburg.
N. Pr. A.-L. II. S. 215. — Freih. v. Ledebur, 1. 8. 246 a. III. 8. 257. — W.-B. d. Preu««.
Rheinprovinz, I. Tab. 39 Nr. 78 und 6. 40.
Gartneru, l^eiherren nd Edle. Reicbsfreiherrnstand. Diplom von
1718 für Johann Thomas Edlen v. Gärtnern, k. k. Oberst -Kriegs-
Commissar.
Megerle v. Mühlfeld, Ergäiis.-Bd. 8. 5S. — Suppl. zu Siebm. W.-B. I. 3.
(iari Garti (in Silber ein goldener GreiO. Ein in der Altmark u.
in Schlesien begütert gewesenes , zu den Familien der Stadt Salzwe-
del gehörendes Adelsgeschlecht, welches in Schlesien mit JStrachwitz
im Breslauschen schon i579 und in der Altmark mit Buch unweit
Stendal und mit Klein-Garz und Rietze bei Salzwedel 1607 begütert
war. Das Gut Langendorf im Kreis Polnisch -Wartenberg stand der
Familie noch 1718 zu. Der Stamm, von dessen Sprossen Sinapius u.
Gauhe Mehrere angeführt haben, ist wohl mit dem im Decemb. 1785
in Breslau verstorbenen k. preuss. Major Georg Friedrich v. Garz
erloschen.
Angelt, Mark. Chrouik, I. 8. 39. — Sinapiun, I. 8. 878 u. U. 8. 636 und 637. — Öauh«y
I. S. 603 und 604. - Freih. v. Ledebur, 1. S. 246. — Siebmacher, V. 74. — v. Meding, II,
S. 181.
Garzali. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1802 für Ja-
cob Garzali, k. k. Oberstlieutenant des Gradiseaner-Regiments.
Megerle r. Mühlfeld, 8. 188.
Gariarolli ?. Gariarelihef auf Frejenfelil, Ritter. Erbländ.-österr.
Ritterstand. Diplom von 1724 für Anton Garzarolli v. Garzarollhof,
mit dem Prädicate: Edler Herr v. u. zu Garzarollhof auf Freyenfeld.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 142.
€an«iii Edle v. ■•benberg, Ritter. Reichsritterstand. Diplom
von 1729 für Bartholomäus Garzoni, Eisenwerks -Inhaber in Krain,
mit dem Prädicate : Edler v. Uohenberg.
Megerle v. Mühlfeld, Ergäas..Bd. 8. 148.
Claschin^ €rafei, freiherren v. ■. iii RMenberg (Schild gevicrt mit
Mittelschilde. Im rothen, mit einem Herzogshnte bedeckten Mittel-
schilde ein silberner Querbalken, belegt mit einer rothen Doppel-
ro«(&. Mn Blau ein gekrönter, einwärts gekehrter, goldener Löwe;
2 in Golä ein gekrönter, blauer Adler ; 3 in Gold sieben blaue auf-
wärtsgerichtete Spitzen, deren mittlere an die Linie des oberen, ersten
Feldes reicht; die anwren verlieren sich von beiden Seiten etwa«
nach Höhe und Grösse, sind pyramidalförmig, werden unten stärker
— 448 —
uud laufen dünner nach oben als spitzige Säulen ans und 4 in B|pB
zwei schräglinks über einander go^tellte, goldene Püugränder nti^
acht Speichen). Reichsgrafen stand. — Nicolaus Carl, Joachim Lud-
wig, Melchior Ferdinand und Johann Georg Freiherren Gasahin v. u.
sHi Ilosenberg wurden 7. Jan.; 1633 in den Grafenstand erhoben, doch
wurde erst den beiden Let2ie;"en 24. Juli 1663 der Graienstand be-
stätigt und d^s Diplom über diese Erhebung ausgefertigt. — Der
Ursprung des Gaschiuscheu Hauses verliert sich in dunkle Zeit: in
die Zeit der Sage, in welcher nach derselben ein aus Mähren stam-
-mendes edles Geschlecht unter dem Namen : Velener an der Oder u.
Weichsel, so wie an der Donau blühte. Die Familiensage fährt nun
fort, dass, als die Markomannen Mähren behaupteten, sich ein König
dieses Volkes auf der Jagd verirrt und bei einbrechender Nacht einen
Vogelsteller, Namens Velenus, getroffen habe, welcher denselben gast-
, freundlich zu sich führte. Der König lud später denselben zu sich
in seine Residenz zu Brunn und beschenkte ihn mit vielen erblichen
Besitzungen, welche rings um einen weithin sich erstreckenden Berg
lagen, den Velenus sich ausgewählt hatte. ' Die Nachkommen dessel-
ben verbreiteten sich bald aus Mähren nach Böhmen, Polen, Russland
und kamen später auch nach Schlesien. Nach der 1241 erfolgten
Theilung der Besitzungen nahmen sie theils von denselben, theils von
ihren Thaten andere Namen au und so entstanden aus dem Stamme
der Velener in Mähren, Böhmen und Polen mehrere Familien. Aus
letzterem Lande ging die Familie Clemasci oder Giemas de Gaschin
hervor. Boleslaus der Keusche, König in Polen,' lud, da er von der
Tapferkeit der Velener gehört, den Ormus V. aus Mähr6n zu sich
nach Polen ein. Ormus erbaute in Polen die nach ihm genannte Stadt
Velene-Wielun. Später traten die Nachkommen diese Stadt an den
König Casimir in Polen ab und wohnten auf ihren Gütern um Wielun,
welche sie Gaschowitz, Gaschitzki, Gaschin etc. nannten, woher der
jetzige Name stammt. — Nicolaus Gaschitzki v. Gaschin a. d. Hause
Wiersclas erwarb 1454 Besitzungen in Schlesien und durch Vermäh-
lung mit Magdalena v. Klemma aus Velenischem Stamme erhielt er
das Kunkel-Lehn Katscher als erbliches Mannslehn. Derselbe wurde
der nächste Stammvater des jetzigen gräflichen Hauses Gaschin. Sein
Sohn, Melchior G. v. G., gab die Besitzungen in Polen auf, brachte
die Stadt und Herrschaft Rosenberg an sich, erbte Katscher, erhielt
1631 vom K. Ferdinand II. den Freiherrnstand mit dem Prädicate:
V. Gaschin, v. und zu Rosenberg und war mit Margaretha aus Skal-
Velenischem Stamme vermählt. Aus dieser Ehe stammten, neben
einer Tochter, Anna, die vier oben genannten Brüder, welche, wie
angegeben, den Grafenstand in die Familie brachten. Von denselben
starb Graf Nicolas Carl als Malteser-Ritter ohne Erben ; Graf Joac
Ludwig hinterliess aus seiner Ehe mit einer Gräfin v. Haug\ifM| !
Töchter, Juditha, Margaretha und Euphemia Polyxena veriÄ Ön
Lichnowski; Graf Melchior Ferdinand, k. k. Kämm., Präsident
Kriegs- und Domainen-Kammer von Schlesieiif^Landeshauptmann i
Herzogthümer Oppeln und Ratibor and der Grafschaft Glatz, Bi
— 449 —
der vom K. Ferdinandlll. zur Belohnung seiner Verdienste erhaltenen
Herrschaft Zyrowa, stiftete anf dem zu dieser Herrschaft gehörigen,
in ganz Oher-Schlesien sichtbaren Chelm (Anna)-Berge den Convent
der reformirten Franziscaner Ordens- Mönche und die Kirche zu
Sancta Anna 1655 u. 1665, errichtete aus seinen vier grossen Herr-
schaften Rosenberg, Woischnick, Polnisch-Neukirch und Zyrowa ein
Familien-Majorat, welches stets der Aelteste in gerader Linie besass
und starb 1665 ohne Leibeserben, Graf Johann. Georg aber, gest.
1669, Herr auf Hultschin, Katscher, Wissoka und^odzanowitz, k. k.
Geh.-Rath und Landeshauptmann von Troppau, hinterliess aus der
Ehe mit Anna Grf. v. Oppersdorf drei Söhne, die Grafen: Georg
Adam Franz, Ferdinand Otto, gest. 1701 , Herrn auf Wyssocka und
Katscher und Rudplph, gest. 1815, Landeshauptmann des Fürsten-
thums Troppau, vermählt in erster Ehe mit Julianna Polyxena Freiin
V. Conny und in zweiter mit einer Freiin v. Zierotin, aus welchen
Eben drei Töchter stammten : Anna Ludmilla, Kloster- Jungfrau, Ca-
tharina verm. Grf. v. Colonna und Johanna Emerentia verm. Grf. v.
Galläs und Herzogin v. Lucera. Der Aeltere dieser Brüder, Graf
Georg Adam Franz, gest. 1719, setzte den Stamm fort. Aus seiner
ersten Ehe mit einer Gräfin v. Sanrau entsprosste^n , neben einer
Tochter, der vermählten Grf. v. Sanrau, zwei Söhne, die Grafen Franz
Carl und Johann Joseph. Graf Franz Carl, zweiter Besitzer des oben
erwähnten Majorats ^ verm. mit Maria Theresia Grf. v. Guttenstein,
starb 1733 kinderlos und ebenso Graf Johann Joseph, gest 1740,
dritter Majoratsherr, verm. mit Franzisca Freiin v. Schubert. Aus
der zweiten Ehe des Grafen Georg Adam Franz mit Elisabeth Prin-
zessin V. Popel - Lobkowitz stammte Graf Carl Ludwig, gest. 1754,
vierter Majoratsherr, verm. in erster Ehe mit Anna Sophia Drächler
V. Portenstein und in zweiter mit Wilhelmine Grf. Althan. Von ihm
entsprossten fünf Söhne: Graf Anton, gest. 1796, kinderlos, fünfter
Majoratsherr, wegen seiner Riesenkräfte unter dem Namen „der
Starke'^ bekannt; Graf Ferdinand , gest. 1758; Graf Rudolph, gest.
1756 und Graf Armand, gest. 1772, Herr der mährisch -schlesischen
Herrschaften, so wie auf Katscher. Derselbe war mit Charlotte Freiin
V. Reisewitz vermählt und aus dieser Ehe stammten, neben einer
Tochter, Aloysia vermählte Grf. v. Renard, drei Söhne, die Grafen :
Franz Anton, Anton Leopold und Leopold Amand. Graf Franz An-
ton, verm. mit einer Grf. Renard, überahm 1799 die vier grossen
Majorate, verkaufte aber 1802 und 1803 die Herrschaften Rosen-
berg u. Woischnik und stiftete ein neues Majorat in der dafür erwor-
benen Herrschaft Tost-Peiskretscham. 1807 wurden die drei Majo-
rate alloditicirt nnd nach dem in letzterem Jahre erfolgten Tode des
Grafen Anton Leopold kaufte Graf Leopold Amand die Herrschaft
Zyrowa und 1814 von dem Grafen Franz Anton die Herrschaft Tost-
Peiskretscham. Polnisch -Wartenberg wurde parcellirt und kam in
fremde Hand bis anf ^n Drittheil, welches Graf Leopold Amand
unter dem Namen : Herrschaft Boschowitz und Rittergut Kocbaniets
nach dem Tode des Bruders, des Grafen Franz Anton, geat. 1807|
XneiChlt«, Deutsch. Adels-Lez. III. 29
— 450 —
kinderlos, erbte, 1833 aber an die Grf. v. Sprinzenstein verkanfte.
Graf Leopold Amand, gest, 1 848 , k. k. Rktm. a. D. , war Besitzer
der allodificirten Herrschaft Zyrowa, der Herrschaften Tost und
Peiskretscham and des FOrstl.- Erzbisch. -OUmützer Lehns Katscher.
(Erstere Besitzung steht der Familie seit 1650, letztere schon seit
1460 zu.) Aus seiner Ehe mit Ernestine Grf. v. Strachwitz - Susky-
Gross-Zauebe entsprossten neben zwei Töchtern , Grf. Caroline, ver-
mählt mit Erdmann v. Stockmanns, gest. 1857 und Grf. Louise, geb.
1818, verm. mit B^anz Grafen Ursini y. Blagay, k. k. Kämm., Hofrath
etc. zwei Söhne , die Grafen Amand und Ferdinand. Amand Graf y.
Gaschin Freih. v. und zu Rosenberg, geb. 1815, Herr der Herrschaft
Polnisch-Krawarn, Mäkau etc. Mitbesitzer der Lehnsherrschaft Kat-
scher, vermählte sich mit Fanny Grf. Leszczyc v. Sumin-Suminski,
Besitzerin der Herrschaft Nen-Grabia in Westprenssen , aus welcher
Ehe, neben zwei Töchtern, Grf. Wanda, verm. 1856 mit Hugo Grafen
Henckel v. Donnersmarck, k. prcuss. Lieutenant a. D. u. Grf. Pamela,
ein Sohn stammt: Graf Niclas, geb. 1852. — Der Bruder des Grafen
Amand, Graf Ferdinand, geb. 1827, Herr auf Podersdorf am Neusied-
ler See in Ungarn, ist Mitbesitzer der Lehensherrschaft Katscher.
Handschrifll. Noticen. — Henel, Silesiogr. renov. Cap. VII. 8. 235. — SinapitiS, 11. S.
90 und 91 UQd desselben Olsnograph. II. 8. 576. — Gauh*!, I. S. 604. — WUsffrill, III. 8.
2S4— 236. — N. Pr. A.-L. II. 8. 215 u. 216. - Deutsche Grafenh. d. Gegenwart, I. 8. 261 u.
262. — freih. 9. Ledebur, l. 8. 246 und 247 uud III. 8. »58. — Geneal. Taschenb. d. grafl.
B&user. 1859. 8. 293 und histor. Handb. zu demselben. S. 242. - Suppl. bu Siebm. W.-B.
VII. 14. — W.-B. d. Preuss. Monarchie VIIl. ß. — 8<-hie8i8ches W -B. Nr. 231.
fiasperiii; Edle ■nd Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom
von 1743 fUr Johann Stephan Gasperini, Wechsel -Negotianten und
innern Rathsfreund in Kärnten, mit dem Prädicate : Edler v.
Meierte v. Mühl/eld, Brgans.-Bd. 8. 143.
Classarister v. Ffeilhein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1725 für Jacob Gassarister zu St Veit in Kärnten, mit dem Prä-
dicate : V. Pfeil heim'.
Mtgerle e. Mühlfeld, Brgänz.-Bd. 8. 294.
Gassen. Ein im 14. Jahrb. zum fuldaischen Lehnshofe gehö-
rendes Adelsgeschlecht, aus welchem Johannes Gassen, Castrensis
des Abts zu Fulda, 1376 vorkommt.
Schannat, 8. 91. — 9. Meding, III. 8. 199.
Gtsser^ Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von
1807 für Peter v. Gasser, k. k. pension. Major.
Megerle v. Mühlfeld. ErÄini.-Bd. 8. 58.
Hasser v. Streitberg. Erbländ.- Österreich. Adelsstand mit dem
Prädicate: v. Streitberg. Carl Gasser v. Streitberg war 1856 k. k.
Feldkriegs-Commiss. Adjnnct erster Glasse.
llandsohrifll. Notiz.
Gasiler. Im Kgr. Bayern anerkannter Adelsstand. Ancrken-
nungsdiplom vom 1. Oct. 1805 für Johann Michael v. Gassler, Comes
Palatinus, Regierungs-Secretair und Malteser- Commende- Amtmann
in Landshut. Derselbe, aus einer Familie stammend, in welche 1620
ein Wappenbrief gekommnn war, hatte 2. Jan. 1799 von dem Grafen
T. Etzdorf ein Pfalzgrftfliclies Adelsdiplom erhalten. —- Die beiden
— 461 —
Söhne desselben: Ignaz Michael v. Gassler, zu Klftham, kön. bayer.
Administrator der ehemaligen Johanniter-Ordens-Gommende in Lands-
hut, geb. 1770 u. Johann Michael v. Gassler, k. bayer. Hofgeriobts-
Advocat in Straubing, geb. 1774, wurden in die Adelsmatrikel des
Kgr. Bayern eingetragen.
*. Lanff, 8. 345. — W.-B. d. Konigr. Bayern, V. 53.
(lassner. Ein in Nieder- Oesterreich vorgekommenes Adelsge-
schlecbt, ans welchem Peter Gassner 1524 einige LandesfUrstliehe
Lehen zu Sirchenfeld (Syhrenfeld, später Sirafeld) und Gernngs em-
pfing und die Gebrüder Hans und Valentin Gassner 19. Noy. 1567.
eine Verbesserung des Wappens (in Roth auf grOnem Rasen zwei
gegen einander aufspringende, weisse Ziegen) vom K. Maximilian IL
erhielten. Nach Angabe des Freiherm v. Ennenkels ist dieses ritter-
liche Geschlecht noch im 16. Jahrb. in Nieder -Oesterreich aasge-
gangen.
WissffriU, in. S. 226 a. 227.
üast V. Belshein^ Beilshein. Ein im 14. Jahrh. zum Fuldaischen
Lehnshofe zählendes Adelsgeschlecht. Ulrich<jasty. Belsheim wurde
1357 zu Fulda beliehen.
Sehannat, 8. 91. — *. Meding, III. 8. 199.
Ciasteiger ?• ind m Ltsbeera«^ Ritter ■• Edle^ Erbländisch-ö«terr.
Ritterstand. Diplom von 1774 far Joseph Gasteiger, Hammergewerke
und Eisen-Obmann im Bruckerkreise in Steiermark, wegen dies, durch
den Eisenhandel dem Staate verschafften Nutzens, mit dem Pr^iiicate:
E41er v. u. zu Lorbeerau.
UegerU v. Mühl/eld, 8. 112.
€astciger v. Rabenstein ud Itobach^ Edle. Erbländ.-österr. Adels-
stand. Diplom von 1713 für Johann Paul Gasteiger, Bürger zuClau-
sen in Tirol, mit dem Prädicate: Edler v. Rabenstein und Eobach. -
Der Stamm hat fortgeblüht. In neuester Zeit standen in der k. k.
*Armee : Marcus Aurelius Gasteiger Edler y. Rabenstein und Kobach,
Hauptmann 1. Gl. im 27. Inf.-Regim. u. Reinhold G. Edler v.R. u. K.,
Lieutenant im 24. Infant. -Regim.
MegerU v. ilüfil/eld, 8. 29.^. — Milit -Schemutisin. d. Oesterr. Kaiserth.
Gastcli^ Edle. Reichsadelsstand. Diplom vom 29. Octob. 1777
fflir Gottfeied AYilhelm Gastell, Herrn auf Ringenhain, Sch^arznaus-
litz und Sj^einigtwolmsdorf in der Ober- Lausitz, mit dem Prädicate:
Edler von. Die Erhebung in den Adelsstand wurde in Kursacbsen
16. Februar 1779 amtlich bekannt gemacht — Nach Allem ist der
Stamm später wieder ausgegangen.
F^eih. V. Ledebur, I. 8. 247 d. III. 8. 258. — Tprof, II. 196: das Tor Erhebaiig in deu
Adelsstand geführte Wappen. — Kneschke, III. 8. 155 u. 156.
Gasthelnb , Preiberren md Grafen. Böhmischer alter Freiherm-
und Grafenstand. Freiherrn -Diplom von 1701 fflr Johann Jacob v.
Gastheimb und Grafendiplom von 1743 für Johann Daniel Freiherrn
Y. Gastheimb, Kreishauptmann des Königgr&tzer Kreises in Böhmen^
— Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht, in welches 1519 ein kai-
serlicher Wappenbrief für die Brüder Johannes, Gregor wi B^tlui-
29*
— 452 —
sar» die Gastgeber aus dem Lande Steier, gekoitimen war. Von den-
selben wurden Johannes und Gregor durch kaiserl. Diplom von 1 536
in den Adelsstand erhoben , doch haben nach Allem die Linien Gre-
gorys und Bai thasar's nicht fortgeblüht ^ denn die Familiennachrich-
ten sprechen nur von Johann's Sohne , Gregor (IL). Letzterer be-
kleidete eine Hauptmannsstelle an der ungarischen Gränze; zeichnete
sich bei der Belagerang von Canissa aus und fiel später als Held im
weiteren Türkenkriege. Seine sieben Söhne : Georg Christoph , Hans
Adam, Hans Ehrenreich , Hans Friedrich , Hans Siegmund, Hans Ja-
cob und Hans Caspar, k. k. Rittm», erhielten 1655 durch kaiserliches
Diplom die Erlaubniss, sich : v. Gastheimb schreiben zu dürfen. Von
diesen Brüdern wurde Johann Jacob v. G., welcher 1660 das Incolat
▼on Böhmen erhalten hatte, 1701, s. oben, in den alten Herren- und
Freiberrnstand erhoben und der Enkel desselben , Freiherr Johann
Daniel , s. oben , brachte den Grafenstand in die Familie , doch ist
wohl die gräfliche Linie bald wieder erloschen, während die freiherr-
liche, welche in Schlesien im Gross - Strehlitzer Kreise ansehnliche
Güter erwarb , fortgeblüht hat. Die bekannte Stammreihe Letzterer
ist folgende : Freiherr Carl*: Anna Freiin v. Blum ; — Freih. Carl (IL),
k. k. Generalmajor li. Commandant de^ Invalideuhauses zu Pesth:
Maria Theresia Grf. Bagoroti; — Freih. Franz Joseph, gest. 1811, k.
k. Kreis-Commissair: Theresia Tomola, gest. 1839; — Freih. Moritz,
gest. 1855, Herr auf Gross-Kunzcndorf, Strachwitzthal u. Franzberg
in Oea^rr. Schlesien, k. k. Lieut. in d. A.: Mathilde Klose; — Frei-
herr Heinrich: geb. 1826, k. k. Rittmeister in d. A., verm. 1852 mit
Maria Emanuella Freiin Henn v. Henneberg, geb. 1833, aus welcher
Ehe, neben einer Tochter, Leoeadia, geb. 1854, zwei Söhne stammen :
Moritz, geb. 1853 und Hans, geb. 1856. Die Geschwister des Frei-
herrn Heinrich sind: Freiherr Moritz Felix, geb. 1828, k. k. Rittmei-
ster und Freiin Bertha Theresia, geb. 1832, vermählt 1854 mit Carl
Rothauscher, k. k. Major.
Megerle v. Mühlfeld, Ergän«.-Bd. 8. 14 u. 58. - N. Pr. A.-L. U. 8. 216. — Freiherr 9,
Ledebur, I. 8. 247 und III. 8. 258. — Geneal. Taschenbuch d. freih. Häuser, 1856, 8. 200
uud 201 u. 1859. 8. 2l6 u. 217. — Suppl. zu Siebm. W.-B. VIII. 14. — Tyroff, II. 285 : Rit-
ter V. G., Freih. v. G. u. Gr. v. Q.
Gastorf; Freiherren. Ein in Niederösterreich im 17. Jahrb. vor-
gekommenes, freiherrliches Geschlecht, aus welchem Friedrich Sigis-
mund Freih. v. Gastorf 7. Nov. 1682 den neuen Nieder-österr. Her-
renstandsgeschlechtern einverleibt und im December des genannten
Jahres eingeführt wurde, lieber den Stamm selbst, oder über andere
Sprossen desselben ist nicht« aufzufinden. Der Schild war querge-
theilt: oben Roth ohne Bild u. unten der Länge nach getheilt: rechts
Schwarz und links Silber, Beides ebenfalls ohne Bild.
WiugHtty in. 8. 22t
GaterslekeB; (Itttersleben. Altes, niedersächsichesAdelsgeschlecht,
welches im Hochstifte Halberstadt das gleichnamige Stamm-Schloss
an dem grossen Gatterslebenschen See und als bischöfliches Lehen
das Gut Winninge besass. Der Name des Geschlechts kommt in al-
ten Klosterbriefen and Landesfürstlichen Diplomen vielfach vor:
— 4^a —
Rudolph und Johannes v. Gatersleven traten 1197 in der Bulle de»
Bischofs Gardolph zu Halberstadt als Zeugen auf und Dietrich v. G.
war 1277 Laudhofmeister des deutschen Ordens in Preussen. Um
dieselbe Zeit kommt Henrich v. Gatersleben als Hofmarschall des
Herzogs Albert zu Sachsen vor. Später und bis zum Erlöschen des
Stammes im 14. Jahrh. haben sich einige Sprossen desselben von
Neu-Gatersleben, wie auch Herren v. Gatersleben genannt.
leuck/eld, Antiquit Blankenburg. , S. 45. — Spangenbera, Adelsspiegel, f. 8. 395. —
Gauhe, II. S. 343.
Gattenhofen. Ein aus Franken stammendes, nach Ostpreussen
gekommenes Adelsgeschlecht, welches schon 1518 das GutBareucken
im jetzigen Kr. Fischhausen besass, später mehrere andere Besitzun-
gen, zu denen namentlich Norkitten im Kr. Insterburg gehörte, erwarb
und wohl in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. erloschen ist, in wel-
cher 1780 Pistken im Kr Lyck der Familie noch zustand. —'Bar-
bara Dorothea v. G. , gest. 1694, war die Gemahlin des kurbranden-
burg. Generals Georg Heinrich v. d. Groben u. Gertraud v. G., Tochter
Albrecht's v. G., Herrn auf Norkitten nach Einigen die Grossmutter,
nach Anderen die Mutter des in der Preussischen Geschichte so be-
rühmten Feldmarschalls Friedrich Leopold Grafen v. Gessler. Letz-
tere Annahme fst wohl nicht richtig, da König, ein meist sehr gründ-
licher Forscher, angiebt, dass die Mutter desselben EuphrosÄa ▼.
Rosenau gewesen sei.
Oauhe, II. S. 343 u. 344. — N. Pr. A.- L. II. 8. 216: hinsichtlich des Wappens tmtn
Berufung auf Hasse's W. -B. 8. 47 uud 83 b. — Freiherr r. Led€hur,V S. 247.«- ryro#.
ir. 180.
üatterburg^ Grafen. Erbländ.-österr. Grafenstand. Diplom von 1717
fürConstantin Jpsejph v. Gatterburg, Freiherrn auf Röz, k. k.Yorschnei-
der, Mundschenken, Truchsess n. Hofkammerrath, wegen erwiesenen
zweihnndertjährigcn altadeligeü u. ritterlichen Geschlechtes, sowie we-
gen der zu den Staatsbedürfnissen geleisteten^ beträchtlichen Darlehen,
über Erhebung in den Herrenstand der Grafen. — Ein ursprünglich
oherösterreichisches, früher Gattermayr genanntes Adelsgeschlecht,
welches nach Niederösterreich kam, wo dasselbe 14. Juni 1675 unter
den landsässigen Adel aufgenommen wurde. Aegidius Gattermayr,
welcher zu Anfange des 16. Jahrh. lebte, war mit Maria Magdalene
Fuchs vermählt und hatte aus dieser Ehe ärei Söhne, Michael, Nico-
laus und Wolfgang, welche als ungarische Edelleute und Ritter vor-
kommen. Michael, unter K. Ferdinand I. Hauptmann über deutsches
Fussvolk, fand seinen Tod 1558 in Comorn u. hinterliess sechs Söhne«
Aegidius IL, Andreas, Hans Georg, Martin, Bartholomäus und Mat-
thias, welche sämmtlich 30. Juli 1561 in den erbländ.-österr. Adels-
stand versetzt wurden. Aegidius IL, kais. Rath und Hofkriegs-ZahU
meiner erhielt 1592 vom K, Rudolph IL für sic^ und seioe Nach-
kommen mehrere besondere Vorzüge und Freiheiten. Von den Enkeln
desselben wurden die Söhne des Aegidius III. : Carl Ludwig, Maximi-
lian Ernst und Franz Elias v. Gattermayr, unter Bestätigung des al-
ten Adels u. der früher der Familie ertheilten Pidvilegien, 15. Octob.
1653 mit dem Namen : v. Gatterburg in den Reichs- und erbländisch-
— 454 —
Osterr. Ritterstand erhoben, Maximilian Ernst's jüngster Sohn aber:
GoDstantin Joseph brachte, wie oben angegeben, den Grafenstand in
die Familie. Von dem Grafen Constantin Joseph, gest. 1 734, stammte
ans der Ehe mit Maria Theresia Benigna Freiin v. Löwenstock : Graf
Anton Paul, gost. 1771, k. k. Hauptmann und von Letzterem aus der
Ehe mit Maria Anna Franzisca v. Hawraneck: Graf Procop Anton,
verm. mit Maria Anna Grf. v. Vetter, aus, welcher Ehe, neben einer
Tochter, Grf. Johanna Anna, zwei Söhne entsprossten, die Grafen
Carl Joseph und Anton. Haupt des gräflichen Hauses war in neuester
Zeit: Ferdinand Graf v. Gatterburg, Freiherr auf Retz, Herr zu
Zwölffaxing u. Pellendorf, geb. 1803, Landstand in Niederöst^rreich,
Böhmen, Mähren und Schlesien, Indigena in Ungarn, k. k. Käm-
merer, vermählt 1828 mit Maria Grf. Podstatzky- Lichtenstein, geb.
1803, aus welcher Ehe, neben sechs Töchtern, sechs Söhne stam-
men, die Grafen: Constantin, Alfred, Ferdinand, Franz, Carl und
Guido.
Wisagrill, III. 8. 227—236, mit xwel AhnenUfeln. — MegerU v. Müht/el^^ S. 19. —
Deutsche Orafenh. d. Gegenw. I. 8. 262- 264. — Geneal. Taschenb. d. grifl. Häaser, 18&'J. 8.
294 u. 295 und histor. Handbuch zu demselben, 8. 244. — Tyroff^ II. 241.
fiaibiij daibiti^ fiaibitier. Altes, nieder-österreichisches Ritter-
geschlecht, dessen Stammhaus das grosse Pfarrdorf Gaubiz, insgemein
Gauwitsch, war, ein theils Fürstl. Licbtenstein'sches, theils Passaui-
sches Lehen. Aus demselben tritt Alber v. Gouvic urkundlich schon
1200 auf. Der Stamm blühte durch die nächsten Jahrhunderte fort
und noch 1422 erhielten Heinrich, Niclass, Georg und Udalrich Gau-
bizer V. Gaubiz und Heertstätten vom Herzoge Albert V. zu Oester-
reich verschiedeniß von der Herrschaft der Burg Laa abhängende
Gtllten und Zehente zu Lehen. Später ist der Nüpe des Geschlechts
nicht mehr vorgekommen.
Wissgrill, III. 8. 237.
fiandecker^ fiitacker. Ein auch unter den Namen : Sigeler, Sege-
ler, Wargel u. Wangen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches in
Pommern, namentlich im Fürstentbum Caminschen Kreise u. in Ost-
preussen mehrere Güter erwarb, zeitig, 1599, auöti in Hessen und
spätör, 1798 in Schlesien begütert war. Nach Bauer, Adressbnch,
1857, S. 70, war Albert •? Gaudecker, k. preuss. Landrath a. D.,
Herr auf Kerstin, Kruckenbeck u. Krtihne im Ftirstenth. Caminschen
Kr. und ein v. Gaudecker Herr auf Zuchen im Kr. Neu -Stettin. —
Dem Wappen nach: in Roth drei^ 2 und 1 , mit den Schallöffnungen
zusammengestellte Jagdhörner, kam früher das Geschlecht auch in
Polen vor und gehörte zu dem Stamme Kroje.
N. Preuss. Provin*-BIatt. 2. Folge. VI. Bd. 8. 135.— N. Pr. A.-L. IF. S. 2lfi. — Freih.
9. Ledtbury I. 8.247 und III. 8. 258. ^ Siebmucher, III. 171.
Ilaideliti. Sächsisches Adelsgeschlecht, welches Zschepen'bei
Delitzsch 1540 und Oelzschau unweit Torgau inne hatte*. Wolf Georg
V. G. war noch 1649 Kammer -Page bei dem Kurfürsten Friedrich
Wilhelm zu Brj^idteburg und reiste dann auf seine Güter nach Sach-
sen. In der ü^j^p^ «ftälfte des 17. 9&hth. ist nach Allem der Stamm
erloschen, defki Ebauth giebt (1691) Zschepen als Besitz der Fami-
— 455 —
lie V. Ilaackeij und Oelzschau (Oeltsf;ha) als Besitz der Familie v.
Wesenigk au.
Freih. v. Ledebur, l. 8. 24».
ÜaudenteuthirBi , s. Iser u. Wutteriu. v. Gaudeutisutharm.
Üaudeiito a Turri^ Freiherren. ReicbsfreiherrDstaud. Diplom von
1783 für die Gebrüder Gaudenz Anton, Johann Franz und Jacob Jo-
seph Gaudento a Turri, Patricier zu Trient.
Mifg*'rl« V. Uühlfeld. ErgÄnat.-Bd. 8. 58.
tjaudot. Im Königr. Preussen anerkannter Adelsstand. Anerken-
nangsdiplom vom 21. Mai 1710.
N. Pr. A.-L., V. S. 174 — Freiherr ». Ledebur. l. Ö. 248. - W.-B. d. Preu89.<Moaarch.
lU. 23.
•^ Handy, Üandi^ anch h*eiherren. Freiherrnstand des Kgr. Preus-
sen. Diplom vom 19. Sept. 1786 für Leopold Otto v. Gaudy, königl.
preuss. w. Geh.-Staats-Kriegs- u. dingenden Minister. Ein ursprüng-
lich scbottländisches Adelsgeschlecht, welches mit dem 1665 ver-
storbenen Kur -Brandenburg. Generalmajor v. Gaudy nacb Preussen
kam. Von den Nachkommen desselben sind Mehrere in der k. preuss.
Armee zu hohen Ehrenstellen gelangt. Andreas Erhard v. 6., königl.
' prenss. Oberst des v. Schlichtingenschen Regiment fiel 1745 bd
Habelschwerdt auf dem Bette der Ehre und K. Friedrich II. v. Preus-
sen hat denselben in seineu Memoiren sehr ehrenvoll erwähnt. Aus
seiner Ehe mit Maria Elisabeth v. Grävenitz entsprossten mehrere
Söhne, welche in die k. preuss. Armee traten, namentlich Friedrich
Wilhelm p]rnst und Freiherr Leopold Otto v. Gaudy, s. oben. — Er-
sterer, gest. 1 788, k. preuss: Generallieutenant, Chef eines Ftiselier-
Begiments etc. war mit Wilhelmine Sophie Charlotte v. Hack a. d.
pause Gross-Kröüz vermählt q. hinterliess nur eine Tochter, welche
,si(;h.l781 mit einem Grafen v. Wedell in Ostfriesland vermählte. Der
^Bruder desselben, Freiherr Leopold Otto v. G., wurde, nachdem er
fu iSülitairdiensten gestanden, Präsident der Magdeburgiscben Kain-
iper , i77i! w. Geh. Staats- und Kriegsrath etc. u. 1789, in welchem
Jahre er noch starb, Amtshauptmann zu Fischhausen. Der dritte be-
rühmte Sprosse des Stammes war Friedrich Wilhelm Leopold v. 6.,
gest. 1823 als k. preuss. Generallieutenaqt a. D. Derselbe wurde
1802 Commandant eines Grenadierbataillons, 1806 Gouverneur des
Kronprinzen, 1813 Militair-Gouverneur von Schlesien, 1814 k. preuss.
General-Gouverneur von Sachsen, nach dem Frieden aber erster Com-
mandant von Danzig und Generallieutenant.
BerliiuT militärischer Taschcncalcnder, Jahrg. 1793. — Pantheon des Preuss. Heeres, I.
8. 224. — N. Pr. A.-L. H. 8. 217 und 818. — Freih. «. Ledebur, 1. 8. 248 a. lU. 8. 958.
fianer^ Clawern. Altes, meissensches Adelsgeschlecht, dessen
Name von Knauth ohne Weiteres genannt wird. Dagegen giebt Gauhe
nach dem ihm zu Gebote gestandenen Genealog. ManuscriptQ in
Folge von aus dem Fürstl. Archive zu Altenburg ausgezogenen Nach-
richten an, dass Conrad v. Gauer, genannt der Strenge, von Otto,
Burggrafen zu Leissnig u. Herrn zu Rochsburg, 1347 eine Hofe Lan-
des in Kynitz erkauft habe und dass später, 1530, Quirinus Gaaer
— 456 —
mit dem Kurfürsten Johann dem Beständigen zu Sachsen auf dem
Reichstage zu Augsburg bei üebergabe der Augsburgischen Confes-
sion gewesen sei Nach dieser Zeit kommt der Name des Geschlechts
mit näheren Angaben nicht mehr vor und so war wohl, als Enauth
schriebi der Stamm längst erloschen.
Knauth, S. 507. - ÖawA«, IL S. 341.
Claierstadt, finberstat. Eine im Coburgischen n. Hennebergischeo
ansässig gewesene, später aber wieder erloschene adelige Familie.
V. Ilellbach, I. 8. 409 nach Oruiiei, Bcachreibunt; des Fürstebth. Coburg, III. S. 62.
(iaigrebe^ dai^reben, fiograffen, auch lireiheireii. Altes, westphäli-
sches Jind waldecksches Adelsgeschlecht , welches in Westphalen im
jetzigen Kr. Eslohe schon 1370 Nordernau und im Kr. Brilon 1380
Bt'unskappel und Siedlinghausen, sowie im Waldeckschen 1397 We-
dinghusen besass u. aus welchem Godthardt Gogreve 1430 von Theo-
dor Erzbischof zu Cöln das Marschall-Amt im Hochstifte Herforden
zum Lehn erhielt. Dasselbe schloss sich dem Herrenstande an und
trug 1461 die Herrschaft Grünberg und Schloss Godelsheim im Wal-
deckschen dem Landgrafen Ludwig von Hessen zu Lehen auf. Der
Stamm, aus welchem mehrere Sprossen in der k. preuss. Armee stan-
den, Jiat fortgeblüht u. nach Bauer, Adressbuch, S. 70 war Carl Frei-
herr v. Gaugreben 1857 Herr auf dem alten Besitze der Familie
Bruchhausen im Kr. Brilon.
t. mubach, I, S. 409 und 410. — N. Pr. A.-L. II. S. 21S. — Freih. v. Ledebur, I. 8.
248 und III. 8. 258. — Bersicördt, Westpb. adel. Stammbuch, S. 416. — v. Steinen, III. Tab.
55. Nr. 2. — c.Meding, II. S. 2Ul u. 202. — Robem, Element. Werk d. Wappenkunde, U. 48.
— Vetter, Bergische Ritterschaft, 8. 37. — W.-B. d. preuss Rheinprov. II. Tab. 19. Nr. SS
und 8. 134.
Gaultier j Gaultier de St Blancard, auch Freiherreu. Reiclisfrei-
herrnstand. Diplom vom 23. März 1721 für Pierrt;Gaiiltier 4^ Saini-
Blancard. — Ein gegen Ende der Regierung des KurfMrsten Fried-
rich Wilhelm von Brandenburg nach Berlin gekommenes, aus dem
Languedoc stammendes Adelsgeschlecht, als dessen Stammvater Jeaa
Gaultier. Major der Stadt Aignesmorte in Languedoc, Y^elcller Ib der
Mitte des 16. Jahrb. lebte, genannt wird. Von den Naihkommen
desselben war der Empfänger des angeführten Freiherrndiploms kur-
sächs. Geh. Kriegsrath und Directeur des plaisirs zu Dresden und
starb daselbst 1742. — 'Nach dem N. Preuss. Adels- Lexic. blühte
der Stamm in Preussen fort. Franz v. Gaultier war k. preuss. Ober-
Gerichts- und Obcr-Consistorial-Rath und der Sohn desselben, Hein-
rich Franz G. de St. B., vermählte sich mit der Tochter des k. preuss.
Geh.-Raths u. Generalfiscals Friedrich Benjamin d'Ani^res, s. Bd. I.
S. 86, u. der Henriette Anne de Palleville.
N. Pr. A.-L. II. 8. 218 u. V. 8- 174. — Freik* ». Ledebur, I. 8. 248. — Suppl. eu Siebm.
W.-B. VI. 19.
tiauD^ Gaun v. u. fum Ldwengang, Edle u. Ritter. Altes, tiroler,
Tfdelfges Landmannsgeschlecht, ans welchem Johann Paul Edler v.
öaun V. und zum Löwengang, der gesammten Erblande Ritter, Land-
mann in Tirol und im Königreiche Ungarn, 1725 als Landesmitglied
den niederösterreichischen neuen Ritterstandsgeschlechtern einver-
leibt wurde und wenig Jahre darauf das Baronat im Kgr. Ungarn er-
— 457 —
langte. — Das Ritterstandsdiplom der gesaromteD kaiserlichen Erb-
lande kam 5. Juni 1674 in die 17. März 1568 geadelte Familie und
in demselben, ausgestellt für Jacob v. Gaun und die beiden Vettern
desselben, Wolf Sigmund n. Johann Valentin v. Gaun, mit dem Prä-
dicate: v. und zum Löwengang, ist angegeben, dass das. Geschlecht
schon damals über dreihundert Jahre in Tirol u. namentlich zu Mar-
gareit oder Margarano ansässig gewesen sei. Der Stammvater des
Geschlechts, Wilhelm Gaun, von welchem die ununterbrochene Stamm-
reihe fortläuft, kommt urkundlich 1369 und 1387 vor und Wissgrill
hat bis zu seiner Zeit sehr genaue Nachrichten über die Linie in
Niederösterreich, sowie über den Hauptstamm in Tirol gegeben.
WU»griU, III. 8. 238—241.
fiaithoi T. Földerhaii. Erbländ.- österr. Adelsstand. Diplom von
1788 für Franz Gauthoi, k. k. Hauptmann, mit dem Prädicate : v.
Földerhan.
Megerle v. ifuhl/eld, Brgins.-Bd. S. 295.
fiaitseb f. FraiikenthnrD. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom
von 1821 für Augustin Gautsch, k. k. Hauptmain bei dem Peterwar-
deiner Garnisons - Artillerie - Districte , mit dem Prädicate : v. Fran-
kenthurn.
Megerle «. Mühlfeld, Ergänx.-Bd. 8. 295.
CaufaiB. Französisches, in Folge der Religionsstreitigkeiten in
das Brandenburgische gekommenes Adelsgescblecht, aus welchem
ein Sprosse in der k. preuss. Armee bis zum Generallieutenant stieg.
Der Sohn desselben war 1730 k. preuss. Ober-Gerichts-Rath zu Stet-
tin. Der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. im Brandenburgischen
mit Werder im Kr. Ruppin begüterte Stamm blühte fort und in den
Listen der k. preuss. Armee ist der Name des Geschlechts bis auf die
neuste Zeit mehrfach aufgeführt.
N. Pr. A.L. II. 8. 218 und V. 8. 174. — Freih. v. Udebur, I. 8. 248.
CUivel. Ein im 15. Jahrb. in der Altmark' vorgekommenes Adels-
geschlecht, aus welchem Mente v. Gavel 1455'Rathsmann zu Salzwe-
del war und Fritze v. Gavel 1461 zu der Wegenitz bei Seehausen
wohnhaft war. Mit diesem alten Stamme hängt wohl das in neuerer
Zeit in Liefland blühende Adelsgeschlecht v. Gavel (in Blau ein gol-
dener, mit einem blauen Sterne belegter und von drei goldenen Ster-
nen begleiteter Sparren) zusammen, aus welchem Gottlob Fabian v.
Gavel auf Raden sich 1781 mit Johanna Christiane Friederike v.
Heynitz vermählte und in der Oberlausitz das Gut Quasdorf unweit
Rothenburg an sich brachte.
Gercken, Fragin. March. If. 8. 115 u. IV. 8. 58. — Freih. 9. Ledebur, \. 8. 248.
fiaveD; ClaneDj üawei. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, wel-
ches, als Sinapius schrieb, nicht mehr vorkam. Hans v. Gaven lebte
noch 1412 als Fürstl. Hauptmann zu Licgnitz, hatte zwei Brüder,. Al-
brecht uad Conrad v. G. und sein gleichnamiger Sohn kommt noch
1421 vor. Später, 1490, hielt sich Nicol Gawen im Schweidnitzschen
u. Heinrich Gawen 1519 zu Cossau (Cossenbao) im Liegnitzschen auf.
Nach dieser Zeit ist der Stamm ausgegangen.
Sinapius, I. 8. 379.
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fiarre. Eins der ftltesten brabantiscben Adelshäuser , weichet
von langen Zeiten her den gräflichen Titel von Beanrien führte. Carl
V. Gavre war am 1500 Grand Baillj von Hennegau and von seinen
Nachkommen erhielt Rasse v. Gavre, Graf v. Beaarien, k. span. Ritt-
meister, 1625 den Titel eines Marquis d'Ayseau.
Üauhg, T.'S. 60& nach Butokens L'erect. de tout. les terr. et fiiniiU diiBrabant.
fiawl«wski^ üawlowski v. Gawlow. Polnisches Adelsgeschlecbt,
welches zu dem Stamme Ostoja gehörte u. noch 1641 in Ober-Schle-
sien, sowie in Cracovien und Massovien angesessen war.
Okoltky, II. 8. 376. - Sinapitu, II. «. 687. - hreik. ». Ltdebur, I. 8. 248.
€a3[j Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom "von 1733 fQr
Aioys Gay, kaiserl. Reichshofrath- Agenten, mit dem Prädicatc : Ed-
ler von.
Meyerle v. Mühlfeld, Ergänz.Bd. 8. 143.
fiayer v. EhreBberg^ auch l^rciherren. Erbländ.-österr. Adels- u'hd
Freiherrnstand. Adels-Diplom von 1764 für Anton Franz Gayer, mit
dt nh Prädicate : v. Ehrenberg und Freiherrndiplom von 1818 für Jo-
hann Aloys Gayer v. Ehrenberg, Hofrath der k. k. Obersten -Jastiz-
stelle,
Metjerl« v. Mühlfeld, S. 188 uud ErgäiiE. - Bd. S. 58.
fiayer ?. fiayersfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1816 für Philipp Gayer, k. k. Oberlieutenant bei der Brünner Mili-
tair - Oeconomie - Commission mit dem Prädicate: v. Gaycrsfeld. Der
Stamm hat fortgeblüht. In neuester Zeit wurde Aloys G. v. G. unter
<len k. k. unangestelltcn Obersten aufgeführt und Joseph G. v. G. war
Hauptmann im k. k. 49. Inf.-Regimente.
Megerle v. Mühlfeld, Ergän«.-Bd. 8. 295.
(iayette. Französisches, im 18. Jahrhunderte nach Preussen ge-
kommenes Adelsgeschlecht, aus welchem bis auf die neueste Zeit
mehrere Sprossen in der k. preuss. Armee standen. Zu denselben
gehörten: Friedrich Wilhelm v. Gayette, gest. 1796; Carl Adam v.
G., gest. 1803, k. preuss. Major und der k. preuss. Oberst v. Gayette,
welcher 1836 Inspecteur der schlesischen Festungen war.
N. Pr. A.-L. II. S. 219. — Freih. Ledebur, I. S 248.
iiayi, (üaii. Ein nach Einigen ursprünglich dem Elsass, nach An-
deren dem Patriciate der Stadt Cöln augehörendes Adelsgeschlecht, in
welches Bestätigungsdiplome des Reichsadels 12. Mail546 u. 1. /an.
1573 , letzteres Diplom für Philipp v. Gayl, gelangten. Die Fainilie
breitete sich später weit aus, kam nach Westphalen, Curland u. in die
Altmark , sowie in die Ortenau , nach Oldenburg etc. und auch nach
Polen, wo Adam v. Gayl 26. Oct. 1775 das Indigenat erhielt. — Ca-
simir Wilhelm v. G., zur curländischen Linie gehörig, trat in k. preuss.
Dienste, kaufte 1776 in der Altmark das Gut Eichstedt bei Stendal
und wurde Land- und Ritterschaft s-Director. Zweimal vermählt, hin-
terliess er, neben drei Töchtern, sechs Söhne, welche in die kön.
preuss. Armee traten. Der älteste dieser Söhne, Capitain Wilhelm,
war später Oberrechnungs-Rath und Präsident in Stettin, der zweite.
— 459 -
Friedrich, trat als Generalmajor aus dem activen Dienste, der dritte,
Car], blieb 1814 als Hauptmann des 2. Infant.- Regiments etc.
N. Pr. A.-L. ir. 8. 219 und V. 8. 174 and 175. — FaMne, I. 8. 106. — Freih. v. Ledf-
bur, I. 8. «48 u. III. 8. 258. — Siebmacher, V. l47. — Tyrof, II. 7 : F. H. v. ««II. Reich»-
ritt«rscharil. Ortcuausrhes Gejichlecht. — Neimbty Curünd. W.-B. Tab. 13. — Dorat, Allgoio.
W.-B. II. 8. 11 u. 12.
da^rliig, fiailingi GajliDg t. Altheim^ aich Freiherren. Altes, stifts-
und ritterbürtiges Adelsgeschlecbt, welches zu den reicbsritterschaft-
lichen Cantonen im Elsass und der Ortenaus gehörte und dessen älte-
ste Stammburg, der längst in Ruinen zerfallene Haueustein, am Main,
in der Gegend von A«chaffenburg, lag. Urkundlich tritt zuerst Hans
Gayling, genannt Wessel, in einer Bulle des Papstes Urban lY. auf.
Seit dem Anfange des 14. Jahrb. nahm das Geschlecht das Prädicat
von Altheim an: einem Flecken im zu der Grafschaft Hanau gehö-
rigen Amte Bobenhausen. Die fortlaufende Stammreibe begingt mit
Georg Gayling v. Altheim, Ritter, welcher 1429 mit Anna v. Boben-
hausen, der Letzten ihres Stammes, vermählt war. — Die Nachkom-
men schieden sich zuerst in die ältere Linie zu Illesheim in Franken
und die jüngere zu Bobenhausen in Hessen. Die Linie zu Illesheim
erlosch gegen Ende des 16. Jahrh. mit der Tochter des Albert Gay-
ling, Dorothea, zweite Gemahlin des Ritters Götz v. Berlichingen, wor-
auf Illesheim an das Geschlecht Berlichingen kam. Die Linie zu
Bobenhausen theilte sich int Laufe der Zeit in zwei Linien: die 1612
wieder ausgegangene JohanniFche und die Rudolphsche Linie, welche
dauernd fortgebiflht hat und zu reichem Grundbesitz gelangt ist. Die-
selbe beginnt mit Rudolph G. v. A. gest. 1450, verm. mit Margaretha
Wambold v. Umstadt. Von Letzterem stammte im fünften Gliede
Christoph Heinrich G. v. A., gest. 1650, kaiserl. und kurbayer. Ge-
neral etc., einer der Helden des 30jährigen Krieges, welcher durch
seine erste Gemahlin, Eva Maria, Erbtochter des Johann Pliilipp, des
letzten Freiherren v. Sulz, neben anderen Gütern im Elsass, die
Schlösser Niedermothenburg und Buchsweiler erlangt hatte. Alf
Christoph Heinrich G. v. A. folgten in absteigender Linie: Philipp
Heinrich, gest. 1684: Martha Salome Böcklin v. Böcklinsau; — Phi-
• lipp Christoph : Anna Maria Wurmser v. Vendenheim ; — Friedrich
Jacob: AngustA Eleonore v. Doeben; — Christian Heinrich, gest.
1812, grossh. bad. Gch.-Rath, Kämm, und Justizminister: Augusta
Wilhelmine Freiin v. Berstett; — Carl Ludwig Reinhard, gest. 1822,
k. k. Kämm., grossh. bad. Hofmarscball etc.: Sophie Caroline Freiin
V. Oberkirch. Aus der Ehe des Letzteren entsprossten zwei Söhne,
Freiherr Carl, geb. 1814, Grundherr und Mitbesitzer der Fidei-Com-
miss-Güter etc., k. k. Kämm, und Officier in d. A., verm. 1845 mit
Luise Freiin v. Roggenbach, geb. 1 824, aus welcher Ehe, neben einer
Tochter, zwei Söhne stammen: Heinrich, geb. 1847 und Carl, geb.
1849 — und Freiherr Christian, geb. 1818, Grundherr u. Mitbesitzer
der F.-C. Güter etc., k. k. Kämm, und Officier in d. A., verm. 1847
mit Caecilie Freiin v. Lotzbeck. — Senior der Familie war in neu-
ster Zeit der jüngere Bruder des Freiherrn Carl Ludwig Reinhard, s.
oben, Freih. Wilhelm, im Grossh. Baden und im Grosab. Hessen reich
— 460 —
begütert, iprossh. bad. General d. Cav., zweiter Inhaber des Leib-Dra-
gon. Reg., Gouverneur der Bundcsfestuug Rastatt etc.
Humbracht, Ti^b. 179. — Ziegler, HUtor. Labyrinth, S. 418. — Gauhe, I. 8. 595. —
Biedermann, Canton Altmfihl, Tab. 199 u. Cnntoii Ottcnwald, Tab. 292. — OeUer, hisiori^iche
Bibliothek» I. S. 49—72: J. Q. Maurer ^ Genealogie u. historische Nachrichten von der lans*t
erloschen. Linie in Franicen des noch florirenden adelig-gayling. Gesdil. — N. Qeneal. Hand-
buch, 1777. 8. 74 und 75 u. 1778. I. 8. 79—81. - N. Pr. A.-L. V. 8. 176. — Ca»U Adeis-
btich 4l Orosah. Baden, 2. Abth. -> Oeneal. Taschenb. d. freih. Häuaer, 1848,8. 118—121. n.
185». 8. 217 und 218. — Siebmacherj II. 106: v. G., Rheinländisch. - v. Meding, II. 179 u.
ISO. — Tyroff, II. 7.
üaymain^ üeymaii^ Ihreiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand.
Diplom von 1625 für Hans Paul v. Gaymann. — Oberösterreichisches,
später nach Niederösterreich gekommenes Adelsgeschlecht, welches,
nach den Angaben des Grafen v. Wurmbrand und des Freiherrn v.
Hoheneck aus der ersten Hälfte des 18. Jahrb., schon seit einigen
Jahrhunderten in Oesterreich, im Besitz der Schlösser Gallspach und
TräteHeck, bekannt war. Conrad G. beschenkte 1209 das Kloster St.
Floriani*mit reichlichen Stiftungen und Heinrich G. besass schon
1300 das Scbloss Gallspach. Die Nachkommen des Letzteren erwar-
ben später die Herrschaft Rossitz (Rossaz) in Nieder-Oesterreich. —
Johann G., Ritter, war 1503 Ober-Comthur des St. Jorgen-Ordens zu
Mtthlstadt in Kärnten und wurde, vom K. Maximilian I. zum Reichs-
fürsten u. Gross-Hochmeister des genannten Ordens ernannt. — Von
den Enkeln des oben erwähnten ersten Freiherrn Hans Paul war
Hans Gottlieb k. k. Kämm, und Verordneter des Nieder - österr. Her-
rciistandes und Hans Sigismund, deutscher Ordens- Ritter, welcher
noch 1726 lebte, Comthur zu Gross - Sonntag. , Neben demselben ist
nur Freih. Johann Jacob FriedriQh vorgekommen, welcher 1740 k. k.
Kämm., Oberst und Commandant der Festung Stuhlweissenburg war.
Aus der Ehe desselben mit Maria Anna Regina Freiin v. Teüffenbach
stammten zwei Söhne, Johann Ernst Sigismund und Johann Carl, von
welchen der Eine 1755 in der k. k. Militair-jAcademie zu Wien er-
zogen wurde. Weitere Nachrichten über Fortblühen des Stammes
Jlonnte Wissgrill nicht ermitteln.
Graf V. Brandt», Nr. 10. — Graf v. Wurmbrand, Collect Geneal., c. 18. 8. 59—61. —
Seifert, Stammtafeln, II. Nr. 3. — Freiherr v. Hoheneck, I. 8. 140—164. — Gai/he , I S.
605 und 606. — WiMgrill, Ifl. 8. 304—314, mit einer Stammtafel. — Siebmacher, I. 36: Die
Geyroänner, Oeaterreichisch u. III. 32: dem Hcrrenstande xugercchnet. — Spener, Hiüt. In-
sign. 8. 129 u. Tab. VI. — v. Meding, I. 8. 173.
Gaia, flaiaii v. Gasa. Ein zu dem preussischen Adel gehörendes
Geschlecht, aus welchem ein Sprosse 1806 als Oberst bei der west-
phälischen Ftiselier-Brigade stand, später aber zur Gensdarmerie ver-
setzt wurde, 1820 den Abschied nahm u. einige Jahre nachher starb.
Die einzige Tochter desselben, Augusta, vermählte sich 1819 mit
Theodor Grafen v. Schlippenbach auf Hennersdorf bei Neisse. Noch
in der neuesten Zeit ist übrigens der Name des Geschlechts in den
Listen der königl. preuss. Armee vorgekommen.
N. Pr. A.-L. II. «. 219. — Freih. ». Ledebur, I. 8. 248 und 249.
Ganwletti v. Thannenbächel. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1773 für Franz Gazzoletti, Festungs-Caplan zu Covolo in Tirol
und für den Bruder desselben, Donat Gazzoletti, mit dem Prädicate:
V. Thannenbüchel.
Meg«rU t, J#i«A(^«l«l, Brgiiis.-Bd. 8. 995.
— 461 —
(iebaier. Ein in Preussen vorgekommenes Adeftegewhlicht. Fer-
dinand August V. Gebauer , früher k. prenss. Hauptmann im Regi-
mente v.Kowalsky, starb 1773 als Major a. D. , nachdem ein Jahr
früher seine Gemahlin, eine geborene v. Anckenstein, gestorben war.
Derselbe hinterliess nur eine Tochter.
N. Pr. A.-L. V. S. 175. — Freih. 9. Led€bur, I. S. 249. *
flebeckenstein. Ein nach Hoppenrod ehemals in den sächsischen
Landen angesessen gewesenes Adelsgesehlecht.
Hoppenrod, Stammbuch etc. Strassburg, 1570. 6. 35.
(iebel V. fiebnrg. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1794 für
Anton Aloys Gebel, Kreis -Secretair zu Stry in Galizien, mit dem
Prädicate: v. Geburg.
MegerU ». Mühlfeld, S. 183.
Üebeltiig; üebelske, Gbelssk. Schlesisches u. lausitzisches Mels-
geschlecht, welches auch nach Ostpreussen kam.« Heinrich f!rebelske
war von 1422 bis 1436 Marschall des Herzogs Ludwig IL zu Eieg-
nitz, später aber bis 1446 Marschall bei der Fürstl. Wittwe Elisabeth
und Nicol v. Gebeltzig, der Theologie Baccalaurens, kommt 1496 als
Plebanus zu Sorau vor. Das Stammhaus der f'amilie war wohl das
^eichnamige Gut bei Rothenburg in der jetzigen Provinz Schlesien,
in welcher die heutige Kreisstadt Hoyerswerda der Familie 1516 zu-
stand und noch 1747 Ober - Alt- Wohlau in der Hand derselben war.
In Ostpreussen schrieb sich das Geschlecht, begütert mit Gross-Quit-
tainen im Kr. Preuss.-Holland u. Wilmsdorf: Gebelssk. — Der Stamm
ist erloschen, doch finden sich über den Abgang desselben verschiedene
Angaben. Einige nehmet an, dass das Geschlecht 5. April 1747 mit
Rudolph Ferdinand v. G. ausgestorben sei, während Andere glauben,
dass, wofür auch Siegel in sächsischen Wappensammlungen mit Um-
schrift stimmen, dasselbe erst um 1766 mit Abraham Gottlob v. Ge-
Beltzig erloschen sei.
Magnus, Chronic. Sorav. 8. 10. — Sinapiua^ T. 8. 879. — Oauhe, I. 8. 606. '— F^eih» Wk
Ledebur, I. 8. 249. — r. Meding, III. 8. 201.
Ilebhard; Hebhart^ Gebhard v. Goppelsperg (Schild von Blau, Gold
und Schwarz quergetheilt: oben eine goldene Krone, in der Mitte u.
unten eine silberne Lilie). Schles'sches Adelsgeschlecht, aus welchem
nur Johannes Gebhard v. Göppelsperg, geb. zu Nimptsch 1577 und
gest. 1622, Regierungs - Secretair des Herzogs Jobann Christian zu
Brieg, bekant ist.
'Henel, Silesiogr. renov., Cap. 7. 8. 886. — 8inapiu$, II. 8. 637. — N. Prenss. A.-L. ir.
8. 220. - Freih. v. Ledebur, I. S. 249.
Gebhard. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 9. Aug. 1600 für
die Gebrüder Lorenz und Barthel Gebhard in der Oberlausitz.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 249.
Clebhard. Reichsadelsstand. D. Justus Gebhard, kaiserlicher
Reichshofrath, wurde um 1625 in den Adelstand erhoben, soll aber,
da er keine Familie hatte , den "Adel nicht geführt haben. Derselbe,
geb. zu Camenz 1588 und gest. zu Wien 1658, früher Syndicus zu
Camenz und dann zu Zittau , wurde später an den kaiserlichen Bpf
— 462 —
berufen uy^i gu Tn^htigen Geschäften und Sendungen gebraucht, wie
Gaube sehr umständlich angegeben hat.
Gauhfy II. 8. 345—34«: nach Muller, Pafendorf, Carpsov, so wie namentlich nach Let-
siiig, ^OQJähriges Gedächtniss gelehrter Camenzer, f). 100.
üebhard, Gebhatd^ sonst Wesener genannt. Reichsadelsstand.
Heinrich Gebhard, genannt Wesener, Herr auf Selmnitz, früher gräf-
lich reuss. Canzler zu Gera, später herz, sachs. altenb. Geh.-Rath n.
Canzler und t^s solcher zu Sendunj^en an den Klai serlichen u. andere
Höfe verwendet, wurde vom K. Ferdinand IL in den Adelsstand
versetzt, doch ist Näheres über das Diplom nicht bekannt. Derselbe
starb 1653 mit Hinterlassung eines Sohnes, Christoph v. G., genannt
Wesener, Herrn auf Tschippach.
Oauhtt II. 8. 348 und 349 : nach Gotterus, Elog. dar. Altenb. P. 2.
4elihard (in Blau ein Engel , dessen rothe Flügel je mit einem
goldenef) Sterne belegt sind und welcher in jeder Hand einen Fisch
hält^ — Im Königr. Preussen bestätigter Adelsstand. Bestätigungs-
diplom vom 12. Decemb. 1753 für den k. preuss. Consistorialrath v.
Gebhard.
N. Pr. A.-L. T. S. 43. — Frtik. v. Udebur, I. fiu 249. — W.-B. d. preuss. Monarch.
III. 24.
Gebhardi, Freiherreu. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 8. Sept.
1785 für Wilhelm Gebhardi, herz, braunschweig. Eammerratb zu
Braunschweig.
Handschrifll. Noti«. — Suppl. an Siebm. W.-B. XI. 8. — Kneschke, HI. 8. 156.
^bhardt. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1802 für
Franz Carl Anton Gebhardt, Doctor der Medicin und Chirurgie, Ma-
gister der Geburtshülfe und jubilirten Professor an der Universität
Freiburg.
Megerle v. Afühl/eld, 8. 189.
Gebhardt ?. Hartenfels^ Ritter. Reichs-Ritterstand. Diplom von
,1712 für Franz David Gebhardt, k. k. Hof- und Feldkriegssecretair,
mit dem Prädicate : v. Hartenfels.
Megerle «. Mühlfeld, Erginc.-Bd. 8. 14S und 144.
Gebier, Freiherren (Schild geviert mit Mittelschilde. Mittelschild
quer getheilt: oben in Gold ein aufwachsender, schwarzer Doppelad-
ler und unten von Roth und Silber schrägrechts getheilt, ohne Bild.
1 und 4 in Blau drei, 1 und 2, sechsstrahlige, goldene Sterne und 2
und 3 in Gold zwei ins Andreaskreuz gelegte, silberne Pfeile.). Erb-
länd.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 8. Dec. 1768 für Tobias
Philipp Ritter v. Gebier, k. k. Staatsrath in inländischen Geschäften
und zwar aus höchsteigener Bewegung u. mit dem Incolate der E. K.
Erblande. Derselbe, gest. 1786 als k. k. Geh.-Rath und Vicekanzler
der vereinigten Hofcanzloi, Hofkammer- und Banko - Deputation, ge-
hörte zu einer ursprünglich oberrheinischen Adelsfamilie und war
der Sohn des Fürstl. Reuss -Greizischen Canzlers Tobias Georg v. G.
und der Enkel des Herz. Sachsen -Naumb.- Zeitzischen Hofraths To-
bias Wilhelm v..G. Nachdem er als k. preuss. Legations -Secretair
jtt holländische Dienste getreten n. mehrere Jahre Charge d'Affaires
— 468 —
der Republik gewesen, werde er k. k. Commerz- o. Bergratb, später
Hofrath bei der böbmiscb-österreich. Hofcanzlei und als solcbet 1763
in den Reichsritterstand versetzt, erlangte 1765 das böhmiscbe,
mährische und schlesische Incolat, wurde in demselben Jahre den
tirolischen, 1766 den nieder-österreichischen, kärntner und krainer,
1770 den steirischen Ständen und 1783 der Ritterschaft im Breisga'i
einverleibt. Aus seiner Ehe mit Maria Anna v. Werdt stammten,
neben einer Tochter, Maria Elisabeth, zwei Söhne, Joseph Fran/,
geb. 1760 und Johann Heinrich, geb. 1765, welche aber 1794 de:
niederösterr. Landmannschaft entsagten.
Leupold, I. 3. 8. 3«5 und 366. — WinpriU, HL 8. 241—243. — Mtfferte 9. Mühlf^U,
S. 51 und 112. — Siippl. zu Siebm. W.-B. V. 2i». — W.-B. d. Oesterr. Monarch. X. 5fi. -
Knfxehkf!, II. 8. 174.
Cieböekh, fieebeckh^ Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand.
Diplom vom 15. Sept. 1655 fttr die Gebrüder Hans Rudolph Wilhelm,
Heinrich Wilhelm und Maximilian Carl v. Geböckh auf Arnbach und
Sulzmoss in Nieder- Oesterreich , und zwar unter Hinzqftignng ' der
Wappen der v. Muhrer und v. Messenböckh zu dem ai}gestamrote.i
Wappen. — Das Geschlecht zählt zu den alten bayerischen Adelsge-
schlechtern und das Stammhaus desselben war das gleichnamige
Städtchen bei Rothenburg a. d. Tauber, welches später in andere
Hände kam, doch erwarb die Familie dafür Güter in den Rittercan-
tonen Rhön und Werra, im Wurzburgischen u. in Nieder- Oesterreich.
— Der obengenannte Freiherr -Hans Rudolph Wilhelm zu Arnbaeh
und Sulzmoss wurde 1663 als Niederösterr. Landesmitglied unter die
neuen Herrenstandesgeschlechter aufgenommen. Die Tochter dessel-
ben , Maria Catharina, war 1681 mit Andreas Christian Grafen v.
Jörger, kaiserl. Generalfeldwachtmeister, vermählt Später kam in
Niederösterreich nur noch Freih. Veit Adam vor, welcher mit seiner
Gemahlin, Maria Neuwirth v. Spill wert den Edelliof Trenninghof bei
Ranna besass, welchen Letzteren von > der kinderlosen Wittwe der
Vetter, Georg Tollinger v. Grüenau, 1 695 erbte. Dagegen blühte im
18. und 19. Jahrb. der Stamm in Kur-Bayern und Kur-Pfalz fort.
Freih. Johann Heinrich, Herr zu Sulzmoss und Kurbayer. Kämmerer,
lebte noch 1776, Freiherr Johann Theodor, Herr zu Arnbach und
Sulzmoss, kommt noch 1785 als kurpfalzbayer. Kämmerer u. Haupt-
mann a. D. vor und ein Ur-Ur-£nkel des P'reiherrn Hans Rudolph
Wilhelm : Freiherr Ferdinand Theodor, Herr auf Arnbach und Sulz-
moss, geb. 1777, wohl ein Sohn des Freiherm Johann Theodor, wurde
in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern eingetragen.
Wisxgrill, III. 8. 242. - v. J^ang, 8. 181. — W.-B. d. Kgr. Bayern, IIT, S n. ». Wülcktm,
Abth. .3. H. 9. — r. Uefner. bayer. Adel 33 und 8. 36. — Kniachke» II. 8. 175 und 176.
debsattel, aich Freiherren. Im Königr. Bayern, in Folge eines
nachgewiesenen ursprünglichen Besitzstandes der Freiherrn -Würde,
anerkannter Freiherrnstaud. — Altes, zur vormaligen unmittelbaren
Reichs -Ritterschaft des fränkischen Cantons Rhöu- Werra gehöriges
Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus das jetzige SUidtchen Gebsattel
bei Rothenburg a. d. Tauber war, welches später An das Ritterstift
Comburg kam. Die Familie beginnt ihre Stammreibe mit Götz flL«
— 464 —
am 1*180. Der Sohn desselben, Philipp, soll 1234 aaf dem Turniere
zu Wttrzbarg gewesen sein und seine Nächkommen schieden sich in
mehrere Linien, welche bald wieder ausgingen. — Der nächste Stamm-
vater der späteren Sprossen des Stammes ist, im zwölften Gliede von
Götz stammend: Wolf Christoph, FOrstl. ' Bamberg. Rath und Amt-
mann zu Hochstädt, ein Sohn des Philipp v. G., gest. 1540, Herrn
auf Treunfeld , aus der Ehe mit Johanna Maria v. Berlichingen und
Bruder des Johann Philipp v. G., von 1599 bis 1609 Fürstbischof zu
Bamberg. Von Wolf Christoph, gest 1631, ^erm. mit Anna Elisar
beth V. Rabenstein, läuft absteigend, wie folgt, die Stammreihe fort:
Adam, geb. 1606: erste Gemahlin: Magdalena v. Bastheim; — Hans
Otto zu Trappstadt , Streifdorf, Sontheim und Leutefshansen, gest
1688: Maria Magdalena v. Bachholz; — Ferdinand Gottfried , gest.
1716: Amalia Maria v. Ebersperg, genannt Weyhers; — Johann
Gottfried Christoph, geb. 1680, Herr auf Sontheim, Lebenhahn and
Leutershausen, kurcöln. Kämm., des Ober-Rheinischen Kreises Oberst
und Ritterräth des Canton Rhön- Werra : Christiane v. Bastheim, gest.
1756. Durch die beiden Söhne des Letzteren, Constantin Wilhelm
nud Franz Philipp entstanden die beiden Linien zu Sontheim and za
Lebenhahn. Erstere blühte fort, s. unten , Letztere erlosch mit den
Kindern des Stifters, welcher, gest. 1796, Ritterhanptmann des frän-
kischen Cantons Rhön- Werra und Ober-Marschall zu Würzburg, drei-
mal vermählt war und zwar in erster Ehe mit Maria Amalia v. Het-
tersdorf , in zweiter mit Maria Juliane v. Babenhofen and in dritter
mit Sophia v. Mauchenheim, genannt Bechtoldsheim. Nachkommen
brachte nur die erste Ehe und zwar entsprossten aus derselben Lothar
Carl Anselm, welcher 1846 ald Erzbischof za München - Freisingen
Starbund Philipp Conrad, gest. 1837, k. bayer. Kreis-Gerichts-Di-
rector zu Schweinfurt, aus dessen Ehe mit Johanna Friederike v.
Stein-Barchfeld nur eine einzige Tochter, Josepha, entspross, welche
sich 1837 mit Friedrich Grafen v. Hegnenberg-Dux vermählte. —
Der Stifter der Linie zu Sontheim, Freih. Constantin Wilhelm, gest.
1788, vermählte sich mit Augusta Friederike Freiin v. Boineburg.
Aus dieser Ehe stammte Freih. Lothar Augustin Daniel, gest. 1824,
k. bayer. Kämm« und Generalmajor, verm. mit Josepha Maria Freiin
V. Gnttenberg, gest. 1815. Von demselben entspross Freih. Constan-
tin Wilhelm, geb. 1783, Herr zu Lebenhahn, grossh. toscan. Kämm.,
verm. mit Friederike Freiin v. Bode. Der Sohn aus dieser Ehe ist:
Freih. Victor, geb. 1826, k. bayer. Kämm., verm. mit Emma Freiin v.
Gnttenberg, aus welcher Ehe drei Söhne stammen: Constantin, geb.
1854, Hermann, geb. 1855 u. Ludwig, geb. 1857.
Schannai, 8. 91. — Oauke, I. 8. 606. ^ •. Hati^iin, I. 8. 213 u. 2U. - Biedermann,
Canton RhÖn-Werra, Tab. 37—33. — Balver, 8. 469. 516, 537. 590. 606 u. 748. — N. Geneal.
Handb. 1777. 8. 81 und 82 und 1778 8. 81—83. — r. Lang, Supplem. 8. 44 und 45. — Gen.
Taachenb. d. freih. Hinser, 1848. 8. 121—133 und IA59, 8. 218 und 219. — Siebmacher, 1.
102: V. Gebsatel, Fränkisch. — Fuldaincher Stiftskalender. — 0. Meding, I. iS. 173 und 174.
•^ 8uppl. SU 8{ehm. 'W.-B. II. 15. — Tyrof, I. 50 and Siebenkee», I. 8. 58. — W.-B. des
Kgr. Bayern, lU. 4 u. r. Wölekern, Abth. 3.
(ledder^ Clo4eier. Ein in Preassen in der zweiten Hälfle des 17.
und itik 18. Jahrh. vorgekommenes Adelsgeschlecht, aas welchem
— 465 —
Gottfried v. G., Ingenieur und Baumeister zu Halle, zu seiner Zeit
durch von ihm ausgeführte Bauwerke sich bekannt machte. Ein Sohn
desselben starb 1765 als k. pfeuss. Ingenieur-Hauptmann u. Christian
Wilhelm v. G. starb 1774 als Major im k. preuss. Infant. -Regim. v.
Bri^e. y^.
Frtih. 9. Ltfdebur, I. S. 949. \ . • x
Gedrayc Polnisches, zum Stamme Poray zählendes Adelsge-
schlccht, wdches in das Brandenburgische kam. Ein kurbrandenb.
Kammerjunker v. Gedroyc, welcher drei Brtlder u. zwei Schwestern
hatte, starb 1665.
Freiherr v. Ledfbur, I. 9. J49 n. III. 8. 259. ♦
fiednlt V. JnngeBfeld, aich h'eiherren. Ueichsadelsstand und im
Grossherz. Hessen anerkannter Freiherrnstand. Anerkennungsdiplom
vom 12. April 1820. — Adels-Diplom vom 18. Jan. 1530 für Haus
Leonhard GeduU, Kriegsrath, Leibgarde-Hauptmann und Kämm, und
ftir die Brüder desselben, Johann Conrad, Obersten und kafserl. Rath
und Maximilian Ernst, Leibgarde-Hauptmann und Kämmerer und
AdelsbestÄtigungsdipIom vom 8. Sept. 1696 für Johann Conrad v. Ge-
dult, kais. Kath und Postmeister zu Mainz, mit dem Prädicate: v.
Jungenfeld. Letzterem folgten in absteigender liinie: Franz Emme-
rich, gest. 1743; Philipp Moritz, gest. 1768 und Franz Anton Xaver
Joseph, gest. 1782, dessen beide Söhne, Franz Anselm Joseph Ed-
mund, gest. 1840, grossh. hess. Kammerh. und Postmeister zu Mainz
und Franz Edmund Johann Nepomuk, gest. 1840, giossherz. hess.
Ober-fieriehtsrath, die beiden Linien gründeten, in welchen der
Stamm jetzt blüht. Als Haupt der älteren Linie wurde 1855 genannt :
Freih. Rudolph, geb. 1812, Postsecretair zu Mainz, welcher in der
Ehe mit Margaretha Philippine Bibon die Linie durch drei Söhne
fortgesetzt hotte und als Haupt der jüngeren Linie: Freih. Edmund, h
geb. 1803, Dr. Jur. und grossh. hess. Regierungsrath zu Darmstadt,
welcher, verm. mit Auguste Sophie v. Müller, seine Linie ebenfalls fort-
gesetzt hat. Weiteres über die Familie ergiebt das nachstehende Werk.
Gpiieal. Taschenb. «I. freih. Haus., 185.3. 8. 138 und 139 u. IS.'iS. 8. 175-177. — Hand-
schrifU. Notiz.
Iie4*rhardt ?. Straissenberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1 765 für Joseph Adam v. Geerhardt, k. k. Stückhauptmann, wegen
33jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: v. Strausseuberg.
MegerU v. Mühlfeld, S. 189.
Üeggenhofer. Altes, schlesische^ Adelsgeschlecht, aus welchem
Mertz Christoph v. Geggenhofer 1564 zu Breslau starb.
Uenel, Sileaiogr. reuov., Cap. 8. 8. 7fi5. — Stnapitis, II. 8. 637. — Siebmacher, II. 48.
liehema. Ein vermuthlich Friesisches Geschlecht, welches in die
spanischen Niederlande kam, diese aber, wie der Fürstl. Meklenb.
Hofmedicus v. Gehcma zu Güstrow, unter dem 8. Sept. 1695 angab,
der reformirten Religion wegen, verliess. Aus diesem Geschlechte
besass Abraham v. G. in der Mitte des 1 7. Jahrb. in der Gegend von
Thorn in Westpreussen einige Güter.
F^eik, p. L*fd«bur, I. S. 249.
Mnem^, Deutsch. Adels-Lez. III. 3Q
— 4$6 —
Mkh, 8. Cbalong, genannt Gehle. Bd. II. S. 252.
^hler. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 16. Octob. 1650
für Bartholomäus Gehler, Jägermeister ond Syndicns der Stadt G(Vr-
litz. Oh derselbe den adeligen Stamm fortgesetzt, ist nicht bekannt.
Sprossen der görlitzer Familie Gehler gelangten aber später in^fjtip-
zig zu grossem Ansehen und führten das im Diplome von 1650 «i^-
gebene Wappen: (in Gold ein schräglinks gelegter, abgeschnittener,
kurzer Stock einer Rosen-Staude, aus dessen rechter Seite an einem
Stiele neben einander drei rothe Rosen entsprossten).
Freik. v. Ledebur, I. H. 340 und III. 8. 258. — Dorjf, Allgem. W.-B. II. 8. 1&8 u. 159.
Gehuidegg. « Erbländ. - österr. Adelsstand Diplom von 1764 für
Georg Gehnidegg , k. k. Hauptmann bei Emanuel Gr. Starhemberg-
Infanterie.
Meg9rl€ 9. Mühl/eU, 8. 1S9.
Gehofer. Altes , thüringisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
^namigen Stammhause bei Sangershausen, welches dem Stamme schon
1278 zustand. Derselbe blühte bis gegen Ende des 17. Jahrh. and
noch 1 680 standen der Familie im Schwarzburg-RudoUtädtschen die
Güter Borxleben u. Ichstcdt zu.
Freili. V. Ledtbur^ I. S. 249.
^ Gehren. Reichsadelsstand. Diplom von 1758 für Georg Erbard
Gehren, Doctor der Medicin zu Gartow und später zuNeu-Branden-
burg. Derselbe stammte aus einem, wie angenommen wird, sächsischen
Adelsgeschlechte , aas welchem Nicolas v. G.'1468 mit dem Herzoge
Friedrich zu Sachsen als Hofmeister desselben nach Königsberg kam
und 1476 Bürgermeister der Stadt Königsberg wurde, welche Würde
auch sein Sohn, Hans v.G., bekleidete. Der Enkel desselben. Reinhold,
ging wieder nach Deutschland u. wurde Professor zu Rostock. Weder
4I Letzterer noch seine nächsten Nachkommen machten von dem der
Familie zustehenden Adel Gebrauch, bis Reinholds Urenkel, der oben
genannte D. Georg P^hrhardt G., ein neues Adelsdiplom erhielt. — Die
Familie hatte in Ostpreussen die Güter Kipitten, Poduhren, Pogirmen
and Wilgaiten an sich gebracht.
N. Pr. A.-L. 8. 175. — Freih. r. Ledebur, I. 8 349.
Gehrhg. Adelsstand des Königr. Bayern. Diplom vom 1. Mai
1835 für Friedrich August Gehring, Fürstl. Reuss. Rath imd Bürger-
meister zu Lobenstein. Derselbe, gest. 1853, hat den Stamm fortge-
setzt und die Hinterlassenen besitzen die Güter Wolfersdorf u. Knäu
im Reussischen.
W.-B. d. Kgr. Bayern. XL 59. - r. Be/ner, II. 89 u. 8. 78. — KneiCkke, II. S. 177.
^ GeiUer. Adelsstand des Königreichs Preussen. Diplom für Carl
Wilhelm Ludwig Geibler, Herrn auf Klein -Küssow etc., k. preuss.
. Regierungsrath. Nach Bauer, Adressbuch, S. 70, lebte derselbe 1857
als Regierungsrath a. D. in Stargard.
N. Pr. A.-L. II. 8. 220. — Freih. v. Ledebur, L 8. 949. — W.-B. d. preuss. Monareh.,
III. 24. - Pommernseife» W.-B. IIL 8. 44 u. Tab. 14. — Kneschke, I. 8. 165.
Geiger^ Edie (Schild geviert: 1' u. 4 ioJBlau ein einwärts gekehrter,
ailberner Löwe und 2 und 3 in Gold zwei rothe Querbalken). Kur-
— 467 —
pfälzischer Adelastand. Diplom vom 29. Mftn 1 774 fttr Joseph An-
ton Geiger, kurpfälz. Geh. Regier.- and Ober-Appellatioos-OerichU-
Ratb in Mannheim, mit dem Prädicate : Edler v. -«**Der Stamm wurde
fortgesetzt und die Söhne des Diploms -Empfängers, Gottfried Maria
Edler t. G., geb. 1775, k. bayer. General-Secretair des Ministerinms
der Finanzen nnd Leopold Maria Edler v. G., geb. 1777 , k. bayer.
Rentbeamter zu Bayreuth , wurden in die Adelsmatrikel des Königr.
Bayern eiugetragen.
9. jLom, 8. SM. — W.-B. d. KSalgr. Bayern, V. 56. — v. H^fn^r , U. M and 8. 7R. —
Kn€9ehkt^m. 8. 167.
Seiger. £rbländ.-ö8terr. Adelsstand. Diplom von 1789 für Jo-
hann Adam Gelger, Magistratsrath zu Wien.
MUf^rU 9. Müklfeld, Brglns.-Bd 8. 995.
Hellberg^ freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1713 fOr Franz Dominik v. Geilberg. #
Meg«rl9 «. Müklfeld, Brgins.-Bd. 8. »8.
fieilenklreheii. Cölnisches Patriciergeschlecht, ans welchem Cas-
par Dracb v. Geilenkirchen noch 1601 als kurcölnischer Greve lebte.
Derselbe hatte Kinder.
Fr€ik. V. Ledebur, I. S. 250.
Msenderf^ genannt firisser« Ein in Nflrnberg vorgekommenes
Adelsgeschlecbt , welches aus Böhmen zu den Burggrafen von Nürn-
berg gekommen sein soll. Wol^ang v. Geisendorf kommt uii[undlic^
schon 1294 vor. Arnold v. G., welcher in der zweiten Hälfte dM
1 4. Jahrh. dem K. Carl IV. diente , sass zu Cadolzburg n. Farrdbach
und hinterliess drei Söhne , welche sich durch die Beinamen : der
Grösser, der Mittler und der Kleiner unterschieden. Die Linien dir
beide n Letzteren erloschen, die des Ersteren blfihte fort und schrieb
sich: Geisendorf -Grösser. Die Sprossen des .Geschlechts, welche
Voigte u. Pfleger zu Erlach, Mainbernheim u. Mftnchsteinach waren,
hatten ansehnliche Güter und Lehen, wegen welcher sie oft uneinig
wurden und mit ihren Unterthanen gegen einander zogen. — Nach
Nürnberg kam zuerst Christoph v. G.-G. , Beider Rechte Doctor und
Ratb des Markgrafen von Brandenburg, welcher sich 1542 mit der
Tochter des Georg Kötzels vermählte. Später kam das Geschlecht
mit mehreren der angesehensten Patricier- Familien Nflmbergs in
Verwandtschaft. Andreas Paul, gest. 1660, wurde 1632 Nürnbergi-
scher Pfleger zn Reicheneck. Der Sohn desselben, Wolf Friedrich,
zog mit den Fränkischen Kreisvölkern in den Tflrkenkrieg und Uieb
1664 in einer Schlacht u. der Sohn des Letzteren, Johann Sebastian,
welchen Siebenkees zuletzt nennt, diente ebenfalls gegen die Türken
und starb später, 1717, zu Nürnberg. Doch hat der Stamm fortge-
blüht und noch 1791 hat Tyroff das Wappen des Achatius Wilhelm
Carl V. Geisendorf genannt Groesser abgebildet
Schüt», Corp. bist. Brandenb. diplom.. IV. Abh. 8. 151. — SappI •■ Sftbm. W.-B. VII.
14. — Tyrof, 1. il and SübenketM, I. 8. 68 nod &9: Mch handseliriftL NMitftoktto.
Msler, «eissler, Cl. ? . wid m Mphg , muk Hdknrm (ScUld ge-
viert mit Mittelschilde? Im gekrönten, von Silber und Sohwtti d*r
Länge nach getheilten Mittelschilde ein bis an den oberen SdSldes-
80*
— 468 —
rabd^reichender Sparren von gewechselten Farben: Stammwappen:
Ider Länge nach getheilt: rechts in Silber ein an die Theilüngslinie
angeschlossener, halber, schwarzer Adler, links von Roth u. Schwarz
der Länge nach getheilt, mit einem durch dasRothe gehenden, schwar-
zen Querbalken ; 2 und 3 von Roth und Gold viermal quer gestreift
und 4 der Länge nach getheilt : rechts eben so von Schwarz und Roth
getheilt^ mit einem durch das Rothe sich ziehenden, schwarzen Quer-
balken und links in Silber ein an die Theilüngslinie angeschlossener,
halber, schwarzer Adler). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, nicht
zu verwechseln mit der Familie v. Geisler u. Pohlsdorf. —* Thomas
Giseler war 1288 Canonicus zu Breslau und 9. Georg v. Geisler a. d.
Hause Ober-Stohnsdorf starb 1432 als Dompropst zu Liegnitz und
Po^herr zu Olmütz. Vom 1 5. Jahrh. an kam das Geschlecht in Schle-
sien zu bedeutendem Gugdbesitz, Zu dem ältesten Besitzthnme ge-
hörte Ober-Stohnsdorf 6^ Hirschberg und Bielau im Kr. Goldberg-
Heinau. Im 16. Jahrh. kam die Familie nach Böhmen, erlangte den
Freiherrnstand, ging aber. schon 16^08 wieder aus. In Bayern war
Hans Caspar v. Geisler, Stadthauptmann zu München , in der ersten
Hälfte des 17. Jahrh. Gutsbesitzer der Hofmark Deiningund Leiten-
bach in der Ober-Pfalz. Derselbe hatte diese Hofmark schon 1612
inne, verkaufte sie aber, mit Vorbehalt des Prädicats, an die Familie
V. liöwenthal. Der- Stamm blühte fort und vier Ur-Ürenkel de§ Hans
Caspar: die Gebrüder Carl Joseph, geb. 1765, Siegelbeainter in Am-
berg, Joseph Sebastian, geb. 1771, k. bayer. Ober-Lieutenant, Johann
Nepomuk, geb. 1773, k. bayer. Rentbeamter zu Schönberg u. Martin
Anton, gqb. 1779, Priester zu Schondorf, wurden in die Adelsmatrikel
des Kgr. Bayern aufgenommen. Das Wappenbuch des Kgr. Bayern
legt denselben das obenangegebeue vierfeldrige Wappen mit Mittel-
schilde bei, welches nach Allem das bei Erhebung in den Freiherrn-
stand in die Familie gekommene Wappen ist. — In Schlesien hat der
Stsucnm noch zu Anfange dieses Jahrh. geblüht u. ist auch noch spä-
ter in der Preiissischen Rheinprovinz vorgekommen.
Si'napiuM, I. S. »e*l-3fi6 — Gauhf. I. 8. 607 nnd 608. — v. Lang, S. 346 und 347, —
N. Pr. A.-U U. 8. löO und 221. — Freiherr m. Ledebur, I. K. 250. - aiebmacher, IL 38»':
Freiherren Gcisler und Herren v. und zu Deining und 48: Geisler, Schlesisch. — r. Me-
Mnp, IX: 8. 1R3— 185 : v. Oe^nsler nud v. Geissler. Freiherren. - W. - B. der Prnusa, Mo-
uarcb. lU. 24: v. Geisler. — W.-B. d. Königr. Bavern, V. 56. — W.-B. d. Preusi. Ubeiupro-
ifn». iL T«b. 20. Nr. 39 a. 8. 134 u. 135. — r. Hefner, IT. 89 u. S. 78 a. 79. — Kne$chU,
III.A 151-160.
ilieidfri l^eissler, Ihreiherrei. Erbländ. - österr. Freiherrnstand.
Diplom von J 761 für Ignaz Geisler, k. k. Rittmeister bei Graf Nadasd-
Easaren.
Hfi9trle p. MüMfeld, 8. 52.
Cleb|ari,.lids«lerj Edle n. Ritter« Erbländ.-österreich. Adels- und
Ritterataud.t Adelsdiplom von 1766 für Johann Georg Geisler, köo^.
Richter zu Znaym und Passagefall- Administrator, jnit dem Prädicat«:
Edler v. und Ritterstandsdiplom von 176.9 für Denselben als könig-
lichen Richter zuZnajm u. Administrator der deutsch-orbländ. Mauth,
-des Mährischen Gonkamption8<> Aufschlages, des Tranksteoer- und
19tär]p6fäll8.
— 469 —
Clekler und Pohhdorf (Schild durch einen von Silber nnd Gold
geschacht 511 Sparren in drei Thcile getheilt: oben, rechts und links,
in Roth ein silberner Ptem und unten in Schwarz ein gekrönter, gol-
dener Löwe , welcher in der rechten Vorderpranke einen silbernen
Stern hält). Schlesisches Adelsgeijchlecht , als dessen Stammvater
Andreas v. Geisler, Herr auf Pohlsdorf, Tscheschendorf und Gohls-
dorf, genannt wird. Derselbe, gest. 1623, war kaiserl. Pfalzgraf,
Fürstl. Liegn. - Briegscher Rath , des Fürstenthums Liegnitz Canzler
und der Herren Fürsten und Stände in Schlesien Landes-Bestellten
Der Sohn desselben, Joachim v. G. auf Pohlsdorf, setzte durch seinen
Sohn, Joachim Ernst, das Geschlecht fort u. von Letzterem stammte
Joachim Andreas, welcher 26. März 1705 ein Adelsbestätiguugsdi-
plom erhielt, Pohlsdorf verkaufte und dafür das Gut Kodlewe im
Trebnitzschen erwarb, welches noch 1720 in dör Hand döjr Fami-
lie war. , t»iii/* M>{ ". i.; u.liJ/n* i'>
Uenel, Sflesio^r. reiiov. Cap. 8. 8. 669. — Sinapi^*, J. ^. 385 und 3^. -: (ikutAf, [.. 9*
608. - N. Pr. A.-L. II. S. 2'il. - FrfOt. r. Lftlehni, t. 8. 2W). -V M^in ff. lt. S. 185
und Iö6. :, :■.,►...•.• . j
(Leislern; frciberrcn (Schild geviert: 1 uni 4 in Gold ein an^ di«!
Theilungslinie angeschlossener, golden gekrönter und bewelif ter^ hai- '
ber, schwarzer Adler nnd 2 und 3 in Roth ein übet den ganzen Sduld
gezogener, schräglinker, silberner Balken, belegt mit drei unter ein «-
ander stehenden, blauen Lilien). ErbiäJid. - österr. Freiäerrtitütendj
Diplom von 1810 für Ferdinand Ritter v; Geislern ^ Herrn auf Hoscli-.
tiz in Mähren, wegen Veredelung der Schafzucht and fttrlden Bruder
desselben, Johann Nepomuk Ritter v. Geislern, k. k. Hofrath de^
vereinigten Hofcanzlei, wegen geleisteter Staatadienste. .Der Vatcrr
Beider, Johann Georg Geisslern, köüigl. Richter zu Znaim, hatte
24. Apr. 1766 den erbländ.-österr. Adels-, l.Apr. 1769'abfr den
Ritterstaud und 9. Febr. 1771 das böhmische Incolat erlangt. Frei-
herr Johann Nepomuk war später k. k. Geh. -Rath und illyrischer
Hofcanzler. .:...:. ru- i»; »n i-.,'! • =
Megerle v. MüH/Hd, S. 51. - 'Geneal. Tttsrbenbttoli d- fmlb. H»iiscr, 18^4. A: l«iuv 1<^
und 185.^. 8. 177. — Hyrxl, I. 6. 160 — Knetchke, lU S, 178 und 179. , . .
ficisnary fiaismafi aarh Preiherves (in Silber ein links springender,
schwarzer Hirsch mit 12endigem Geweihe, oder nach. Anderien eiw
schwarzer. Gaisbock). Altes, hessisches und tbüringiscbes Adelsge-*
schlecht, als dessen Stammhaus in Hessen das St&dtcheD^eismarv
oder Hofgeismar, welches 912 erbaut wurde, in Thüringen aberGKia*^
mar im Kr. Heiligenstadt, Reg. Bezirk £rfurt^ g^annt wird: -^ Bert«)
hold v. G. tritt in einer vom Enzbischofe Siegliied zo^ Mainz 1 l^i
ausgestellten Urkunde als Zeuge auf a. schon vorher,. 1139^ erscbfAl^
Conrad v. G. urkundlich, kommt auch 1152 in der FündationsuckflllJ^
des thüringischen Klostors Georgenthal vor, doch beginnt die ordent^
liehe Stammreihe der thüringischen Linie erst um 1B91 mit öuxi v;
G., gräfl. WaldeckscheU' Amtmanne zu Wildungen. Nach der M^tte
des 17. Jahrb. wurde die Familie aueh in Westphalen begütertikam
später an den Oberrhein, zählte ztf der Ritterschaft des fr&dkisbbeii
Gantons Rhön-Werra u< kam auch nach Dänemark, iSoivieiäD.Q^ueMr}
— 470 —
Zeit nach Rnssland u. Württemberg. Johann Friedrich v. G., hes-
sischer Linie, gest. 1697, war Ober-Hofmeister am k. dänischen Hofe
a. ein Baron v. G. Yvar 1836 k. russ. General-Lieutenant u. General-
Adjutant. — Lorenz Henning v. G. kommt 1777 und noch 1786 als
Stadtscbultheiss zu Heiligeiistadt vor. — Der Stamm hat, so viel be-
kannt , virie in der thttriugischen , so in der hessischen Linie fortge-
blttht, auch kommt jetzt noch im Königr. Sachsen der Name des Ge-
schlecht als Beiname einer Linie der Familie ^. Egidy, s. Bd. III. S.
44, vor.
V. OMek0natein In den nieht pnginlrtan SUnmufeln der Gotha diploniatiea. — S^ffrt,
Geoeal. adeliger Aeltern und Kinder, 8. 115 und 116. — Qauke, I 8. 608—610; nach Müh
Ur, Annal. Saxon., Spang^nberi; etc. — v. BaüMtein, T. 8. lu9— 114. — Biedemumn, Canloa
Kh6n-Werra, Tab. 3^4 ^ N. Geneal. Haiidb 1777, 8. 8i und 83 und 177.4, 8. 83 und 84. —
H. Pr. A.-L. II. 8. «I nud 228. — Freih. t. Ledebur, I. S. 250. — Sitbmaeher 1. 143: v.
Gelsmar, Heasiaeh. - Suppl. au SIebm. W..B. IV. 12 t F. H. t. O. — Wärttemb. W.-B. 8.
44 und Nr. 166: Freih. t. Gaismar. — W.<B. der a&chs. Staaten. 111.90. — Knetchke, II. 8.
m ttud 180.
fieisMar i« StackiM (Schild qnergetheilt: oben in Silber ein aus
der Theilungslinie aufwachsender, schwarzer Adler u. nuten in Roth
ein schwebendes, sechsspeichi^es, silbernes Rad). Hessisches Adels-
geschlecht, ganz verschieden, wie die Wappen ergeben, von dem eben-
falli in Hessen, s. den vorstehenden Artikel, vorgekommenen Adels-
geschlechte dieses Namens, in welches 1 752 durch Vermählung des
einen Sprosäens desselben mit einer v. d. Wenge'schen Erbtocbter
das Gut Stockum kam, durc^ welches die Familie im Königr. Han-
nover zu dem ritterschaftlichen Adel der Osnabrückschen Landschaft
gehört. — Die von dem Ffeih. v. d. Knesebeck, unter Berufung auf
Wenck, hess. Landes-Geschichte, II. Urk von 1300., und III. ürk. 8.
1 64, 1 88 u. 255 angegebenen älteren Nachweise über das Geschlecht
werden auch von der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie
in Anspruch genommen und stehen wohl auch derselben zu.
Frtih. ». d, Xn«Mb4Ck, 8. 1S3. — W.-B. d. Kgr. HannuTer, C. 63 und 8. 7. -> KtU90hk«,
II. 8. 180.
fiehpitshein^ aach Vreiherrea. Eins der ältesten u. angesehensten
rheinländischen Adelsgeschlechter, welches den Namen von dem
elsassischen Schlosse und Städtchen Geispitzheim, zwei Meilen
von Strassbnrg, annahm, in mehreren Linien, in denen der Bube
V. G., Fetzer, Yetzer, v. G. und Krieg v. G. blühte, später auch aus
Elsass in die. Pfalz und das Triersche kam und sich mehrfach, wie
schon Ganhe angiebt, des freiherrlichen Titels bediente. — Hum-
bracht beginnt die ordentliche Stammreihe mit Abbo v. Geisbodes-
heim um 1083, von dessen Nachkommen sich eine mit Staro v. G. be-
Iende Linie v. GeispuScb, eine andere aber v. G., genannt Fetzer,
lYetzer nannte , welche Letztere aber mit Eberhard , Amtmann
Huharach, 1520 wieder ausging. Eine dritte Linie stieg abwärts
von Peter v. G., Ritter, welcher 1380 starb. Von den Nachkommen
desselben war Wolf Bernhard 1667 Geh.-Rath zu Simmern u. Ober-
hauptmann zu Kreuznach und der Bruder desselben, Georg Augustin,
Nassau Weilburg, Ober-Jägermeister. Beide setzten den Stamm fort
und der Enkel des Letzteren, Freiherr Carl Friedrich, war 1737 kur-
pfiUs« Kammerherr «ad hatte zwei Söhne, Rudolph Moritz, geb. 1719
— 471 —
und Casimir Georg, geb. 1730. — Später ist der Stamm erloschen.
Ein Allianzsiegel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. zeigt rechts
das Geispitzhoimsche Waj^ff: in Silber über einander zwei spitzge-
zogene, schmale rothe B^Hpnnd links das in den Suppl. zu Siebm.
W. - B. IX. 9. unter dem wShen v. Bode gegebene Wappen : Schild
quergetheilt: oben in Blau auf grünem Hütrel eine weisse Taube und
unten in Silber ebenfalls auf grünem Ilügel ein Rosenstock mit drei
rothen Rosen. Letzteres Wappen war wohl das der Bd. I. S. 503 er-
wähnten braunschweigischen Familie v. Bo4t und spricht für die am
Schlüsse des eben citirten Artikels ausgesprochene Vermuthung.
Humhraeht, I. Tab. 188 und 189; Krieg v. Q. — Gauftg, T. 8. 610. — Freih, v. L€dt-
bur, 1, H. ».SO. - Siebmacher, I. 193: v. Üeixspitiheim, Klsunisrh. — r. Meding, II. 8.181
und 182.
MspolihciM^ 8. Kranz v. Geispolzheim.
ficispHsch (in Silber sieben schwarze Rauten, 4 und 3). Ein aus
^ dem Stamme Geispitzheim, s. den betreffenden Artikel, sich mit Storo
V. Geispitzheim oder Gaispitzheim vom Hauptstamme ohne bekannten
Grund abgezweigtes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches Namen
und Wappen veränderte. Man nimmt an, dass der Name im 15. Jahr-
hundert wieder ausgegajigen sei.
Hutnbracht, 8. 18S. — Siebmticher, II. 104: Oaisnits, KheiDÜndisch. — t. Medina, II.
ß. 18« und 188. ^
^ Cleissberg. Ein ursprünglich schwäbisches, später schlesisches
Adelsgeschlecht, aus welchem Nicol v. Geissberg 1396 in Schweid-
nitzischen Privilegien vorkommt. Noch 1607 wird Friedrich v. G. als
kaiserl. Kriegs-Oberst genannt.
Hfnel, Siles. rcn., c. 7. S. 409. — BuryemiHstet', Sehwäbisoher KHchsodel. — Sinapfut,
I. 8. 3äl: nach Schickfus, Lib. 4. 8. 136 und II. 8. 637 und 638: nach Houel. ~ Siebniacher,
I. 113: Geisberg, Schwäbisch. ~ v. Medinjj, II. 8. 188.
fieiasel. Adelsstand des Königr. Preussen. Johann v. Geissei
wunde 1845 Erzbischof zu Cöln und später Cardinal.
Freih. r. Ledebui, I. 8. 250 und III. 6. 258.
fielst j fieyst ih Wildeck (in Blau eine, auf einem goldenen Drei-
bügel stehende , zum Flug sich anschickende, weisse Taube). Ein zu
dem schwäbischen Adel früher gehörendes Geschlecht.
Sifbmacher, I. 121 : Die Geyst zu Wildeck, 8eh3K||^ch. - v. Meding, II!. 8. 301.
% fielst i genannt Hagen ^ auch rrelheft^ ■. firafen (in Gold drei, 2
und 1^ rechtsgekehrte, schwarze Haken, nach "Anderen: Gemsbörner).
Eiu ursprünglich meklenburg. Adelsgeschlecht, welches schon 1303
Hanshagen, 1447 Mifitorf u. Zürckow, 1550 Boitzenburg, 1592 Snckow
und noch 1778 Zibühl besass. In der jetzigen Provinz Sachsen sta^d
Groningen und Hordorf bei Oschersleben bereits 1653 und n^^
1763 und in Schlesien Freihan unweit Militsch 1702 der Familie 211.
Dieselbe gelangte auch in der Mark Brandenburg im 18. Jahrh^Jto
den Besitz mehrerer Güter und sass noch 1817 auf Gross- und
Beeren bei Teltow. — Ueber den Beinamen : Hagen fehlen znvei
sige Nachweise : eine blosse Vermuthung ist, dass in Meklenburg
ein Sprosse des Stammes mit einer Erbtochter aus einem Münster
sehen Geschlechte v. Hagen vermählt und deren Güter mit der Be-
— 472 —
dingUDg erhalten habe, dass er den Namen Hagen annehme and fort-
führe. — Nach dem bekannten genealogischen Manuscripte, welches
Gauhe zur Hand hatte, stammte von Jordap v. 0., einem Sohne des
Joachim v. G. auf Boitzenburg, Bernhar^JSiO., k. dänischer General
und Ober-Marschall. Der Sohn des Letztiren, Ulrich, Domdechant
zii Magdeburg, hinterliess sechs Söhne. Dieselben waren folgende:
Bernhard Levin v. G. u. H., kursÄchs. Geh. - Kriegsrath und später
kurpfälz. Oberhofmeister, dessen Sohn noch 1709 als k. polu. und
kursächs. Kammerherr ^orkam; August Heinrich, Domdechant zu
Brandenburg; Moritz, Herr auf Groningen, gest. 1712, Domherr in
Magdeburg; Johann Adolph, gest. 1718, Domdechant zu Havflberg;
P^rasmus Graf von Geist und Hagen, gest. 1702, kurpfälz. Geh.-Rath,
Oberhofmeister des Pfalzgrafen Carl und k. k. Kämmerer und Georg
Wilhelm, Herr aul Getsch, kursächs. Oberst -Lieutenant, welcher
1727 noch lebte. — Der Mannsstarom blühte noch in die zweite Hälfte
des 18. Jahrb. hinein, bis derselhe mit dem k. preuss. G^h.-Rathe
Freih. v. Hagen, sonst Geist genannt erlosch, worauf Hans Heinrich
Arnold v. Beeren, Herr auf Gross-'und Neu-Beeren, 9. Apr. 1786
den preussischen Freiherrnstand mit dem Namen: v. Geist, genannt
V. Beeren (auch Beeren -Geist geschrieben) s. Bd. L S. 267, erhielt,
doch ging, wie angegeben, diese Linie 16. Decemb. 1812 im Manns-
stamme wieder aus.
Stnapius, 11. S. 91 und 92: Grafen v. ««»ist und Hagen. — Gauhe, 1. S. 611: G. u. H.
nnd 8. 739 und 740: Hagen, sonst «iei^t genannt. - N. I»r. A.-L. U. S. 222 u. 223 u. V. 8.
175. — Freih. v. Lcdebur, I. S. 250. — Tyroß, II. 17S: Fn-ih. v. Cieist, genannt v. B«»<Ttfn.
Cleisweiler aufRoggeiibach; h'dherren. Ileichsfreiherrnstand. Kur-
pfälzisches Reichs-Vicariatsdiplom vom 24. Sept. 1790 ftir Franz v.
Geisweiler, Herrn auf Roggenbacb. Derselbe, geb. 1755, gehörte
zu einem ursprünglich rheinländihchen Adelsgeschlechte und wurde
später als k. bayer. Hofgerichtsrath und herz. Sachsen - Coburgscher
Kammer Junker in die Adelsmatrikel des Königreich Bayern einge-
tragen.
V. Lang, 8. 131. — Suppl. in Siebin. W.B. VI. 14: Stammwappen, die v. Geisweiler
am Rhnn. — Tyroff, 11. ^^. ~ W -B. d. Kgr. Bayern. III. 4 nnd r. Wölckern, AMh. 3. ?.
11 und 12. — V. Ile/ner, bayer. Adel, Tab. 3.3 nnd S. 3(5. — Kneachkr, III. 8. 16« und 161.
Cleitinger. Reichsadelsstand. Diplom von 1740 ftir Matthias Gei-
tinger, k. k. Hofkriegs-Secretair.
MegerU p. Mühtfeld, KrgSn« -Bd. S. 295.
V (JeiUkofer^ Cldtcigkofler r. Hauusheim^ auch Freiherren. Altes,
schwäbisches Adelsgeschlecht, in welches später der Frriherrnstand
kam und desen Stammreihe Bucelini schon um 1170 he linnt. Zacha-
rias V. G. kommt 1595 als Reichs- Pfennigmeister in Schwaben, so
wie als kais. Rath, Kammer, und General-Proviantmeister vor. Von
di# Sohne desselben, Ferdinand v. G., k. k. Obersten, stammte Ru-
diftl) v. G , welcher den Stamm fortsetzte.
^^^ff^*- I- '**• *"•'• ""^ 612 nn«'h Bncelini, IV. u. 1 urgernaoiHtcr. vom KcliwSl». K<irli.«Hde!.
T!r^^elb. Ein zur ehemaligen elsassi^chen Ritterschaft gehöriges
Adelsgeschlecht, welches im vorigen Jahrb. nach Bayern kam u. aus
welchem Ludwig Carl Theodor v. Oelb, geb. 1760, als k. bayer. Ar-
— 473 —
tillerie-Oberst und Director des Zeughauses in die Adelsmatrikei des
Kgr. Bayern eingetragen wurde.
• . Lang, Suppl. S. 101. — W.-B. d. Kgr. Bayirn, V. hl. .\.
iclber f. fielbersteiu^ Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
vom 13. Oct. 1846 für Georg Gelber, k. k. pens. Hauptmann, mit dem
Prädicate : Edler v. Gelberstein.
Handsobriftl. Notix.
»^ CIclbhoni (in Silber ein schrägrechter , rother Balken , welcher
mit drei schwarzen, goldenbeschlagenen Jagd -Hörnern belegt ist).
Altes, scblesisches Adelsgeschlecht, welches, wie Siuapins'angiebt, von
Spener und (Biebmacher mit der schlesischeu Familie v. Gellborn, s.
unten , verwechselt worden ist. Vom Standpuncte der Heraldik aus
ist freilich die Familie v. Gelbhorn ein ganz anderes Geschlecht, als
das V. Gellhorn, doch wissen Henel und Sinapius nur allein das Wap-
pen der ersteren Familie anzugeben : alle weiteren Nachweise fehlen.
Sinapius , I. 8. 336. — Siebmacher^ I. 55 mit dem Namen: v. Gellhorn, Schlesiwh. —
V. Mfding, I. 8. 174.
Clelbke. Adelsstand des Kgr. Würtemberg. Diplom von 1829
fflr den damals in k. wttrttemb. Militairdiensten stehenden N. N.
Gelbke. Derselbe trat später in k. preus8.«f)ienste, wurde Präses der
königl. Geschütz -Commission in Berlin und starb später als Major
der k. preuss. Garde-Artillerie-Brigade. Derselbe hat ein mit vieler
Pracht ausgestattetes Ordens- und Wappenwerk herausgegeben.
N. Pr. A.-L. V. 8. 176 - Freih. v. UtUhur, r^8. 250 und IIl. S. 258.
CleldeDwigt, i^lherren, JS^Vi in der Pfalz vorgekommenes, frei-
herrliches Geschlecht, welcl^ aus Halberstadt gestammt haben soll.
Zu demselben gehörte Joächhh Freih. v. G., welchen im 30jöhrijren
Kriege Herzog Albrecht v. Friedland mit fünf anderen jungen Edel-
leuten, wie man erzählte , mit sich nahm und dem K. Ferdinand II.
vorstellte, welcher ihn als Edelknaben annahm.' Eine Schwester des-
selben. Freiin Eleonora Catharina, vermählte sich mit Christian Carl
Grafen v. Wrschowetz-Sekerka.
N. Pr. A.-L. V. 8. 176: nach Len«, Halberstadt. Stiftshistorie und LcHckfeld, Antiqnit:
Tlalberstad.
» fieldeni lu Ar9eii, Geldern-Ar^en (Schild der Länge nach getheilt:
rechts in Blau ein einwärts gekehrter, gekrönter und doppelt ge-
schweifter, goldener Löwe: Geldern und links in Gold ein ebenfalls
einwärts gekehrter, doppeltgeschweifter, schwarzer Löwe: Jülich).
Reichsgrafenstand. Kurpfalzisches Reichs- Vicariatsdiplom vom 15.
Juli 1790 für Friedrich Adolph Freiherrn v. Geldern. — Die Grafen
V. Geldern — nach filteren Schreibarten auch Geller, Gelder, Gueldre,
Geke^ ~ leiten, auf Grund der Urkunden im Archive der Familie, ihren
Ürsprölig von den Herzogen von Geldern aus Egmont'schen Geschlechte
hißr, von welchen die Vorfahren im Gebiete des Herzogthums im 15.
^jj^6i JaTrrh. mit Gtltern beschenkt und belehnt wurden, das Stamm -
^HfrArgeirbei Geldern aber ist durch Erbschaft von den Dynasten v.
A^Kel (Argen) und Bflren in den Besitz des Geschlechts gekommen.
Reynald v. Geldern, geb. 1476, ein Enkel des nach dem kinderlosen
- iSi -
Tode des Grossoheims 1423 znr geldernschen Erbfolge bemfenM
Arnold v. Egmont, erhielt die Herrschaft Ar^en and wurde später,
nichi der ßlntsverwandtschaft wegen, sondern fQr rflhmliehe Dienste
und Waffenthaten von dem letzten Herzoge Carl v. Geldern, gest.
1538, mit den Gütern Blyenbeck, Aefferden, Gribbenforst ood
Grousfort beschenkt. Mit diesem Reynald v. G. beginnt die Stamm-
reihe der jetzt nocli blühenden zwei Linien des gräflichen Geschleehts.
Derselbe, gest. 1523, vermählte sioh mit Aleida Schenk v. Nydeggen,
einer reichen Erbtochter, welche ihm zu seinem Stammsitze Argen
etc. noch beträchtliche Güter in Boell und Dirheim, so wie im Gebiete
von Berg und Montfort hinznbrachte, anch erbte er von seiner Mutter,
Kl&beth V. Haefften, gest. 1504, einen Theil der Herrschaft Yaric
Ans seiner Ehe entsprossten, neben drei Töchtern, Henrica, Aebtissin
des Marienklosters zn Rnremond, gest. 1548, Catfaarina, verm. mit
Henrich v. Stepprod , Herrn zn Dornich n. Doddendal , nnd Anna,
verm. mit Johann Quadt Herrn zu Wyckrad , aus welcher Ehe die
jetzt noch blühende, standesherrliche Familie der Grafen Qnadt v.
Isny in gerader Linie abstammt, zwei Söhne, Diderich (Deric) nnd
Yaienus. Diderich vermählte sich 1536, 1 lut des vom Herzoge Carl
V. Geldern, welcher aacboiöOl die Ehebereduug der Aeltern bestä-
tigt hatte, unterzeichneten Ehevertrags, mit Friederike v. d. Yorst
nnd Keppel. — Als, wie oben angegeben, Herzog Carl v. G. 1588
gestorben war, nahm die Familie ibien bleibenden Sitz in der Stadt
Geldern, in welcher sie ein eigenes Hans, den Ar^el-Hof, besass, so
wie in dem nahen Stammhause Argen, von welchem die Nachkommen
von jeher den Beinamen führten. Nach Diderichs Tode gelangten die
Güter an den ältesten Sohn, Reiner, wacher sich 1570 mit Marga*
rcta V. d. Vorst-Rechteren vermählte, dnrch welche er nicht nur das
älterliche Stammgut Dörrenwerth, sondern auch einen erheblichen
Theil des ersten Gemahls derselben, Jost v. Rossem, Herrn auf Zuy-
len, erhielt. Nach den Syndicats-Urkunden der Geldernschen Ritter-
schaft war der genannte Reiner v. Geldern, Freih. v. Ar^en schon
1560 bei derselben aufgeschworeu und da sein ältester Sohn, Rainer
(II), 1603 durch Vermählung jnit der Erbtochter Catharina v. Palandt
zu Wacheudorf die Herrschaft Buchen im Lande Jülich «n sich
brachte, so wurde die Familie von dieser Zeit an auch der Jülich'-
Bchen Ritterschaft einverleibt und die Söhne des Stammes wurden in
den deutschen Orden, die Töchter aber in adelige Stifte, z. B. Maria
vom Capitol in Cöln, aufgenommen. In Folge einer späteren Vermäh-
lung des Johann Gottfried v. G. mit Anna Catharina v. Palandt wurde
das Geschlecht mit den jülichschen ünterherrschaften Vogtsbeil,
Frechen und Schlossberg, welche früher den Freiherren v. Haes,
V. Hochsteden und v. Merode zustanden, belehnt, auch erlangten die
Brüder Marsil und Rainer v. G. 1650 aus dem Erbe der Familie y.
Wachtendonc die Herrschaft Tbürnich, doch entspann sich über di^|^
selb^ ein Prozess, in Folge dessen durch Vergleich die genannte HegB^
Schaft 1707 an die v. Roishausen abgetreten wurde. Im Besitze dtir'
geldernschen Güter verblieb die Familie bis 1779, in welchem Jahre
— 475 —
die »Herrschaft Ar^en* dnrch Cessionsvertrag an die Freiherren v.
Wymar zu Kirchberg überging. — Die Güter Bachern, Frechen, Hoch-
steden und Yogtsbell kamen, nachdem ein grosser Theil derselben
über 100 Jahre der Familie entzogen nnd den Grafen von Wohnsheim
zn Lehn übertragen worden war, nach langem Prozesse wieder an den
•Grafen Friedrich, s. oben, welcher durch Vermählung mit der Erb-
tochter Friederike von Steinen zu Scherfen namhafte Besitzungen im
Herzogth. Berg erwarb. — Nach dem Tode des 1 828 verstorbenen,
in die Grafenclasse der Adelsfnatrikel des Kgr. Bayern 29 Aug. 1816
eingetragenen Grafen Friedrich Adolph nnd seines Sohnes, des Grafen
Carl Theodor, gest. 1831, bayr. Kämm. n. Obersten, welcher, lant Ein-
gabe d. d. Nürnberg, 30. Juni 1829 unter Nr. 3 der Grafenclasse der
Adelsmatrikel der Prenss. Rheinprovins einverleibt wurde, gingen die
Güter Bachem, Frechen nnd Hochsteden an die beeiden Söhne des
Letzteren aus der Ehe mit Anna v. Ernesty auf Häjbannsdorf : die
Grafen Carl Theodor (IL) und Ludwig übtt*, welche diescflben 1835 an
Theodor Grafen v. Fürstenberg-Stammheim verkauften und sich hier-
auf in Bayern niederliessen. Daselbst hat Graf Carl Theodor die
Rittergüter Zangberg umi Kirchtambach, Graf Ludwig aber die Güter
Thurnstein, Postmünster und Brombach in Niederbayern, so wie die
Herrschaft Roggenbnrg in Schwaben erworben und die beiden Linien
haben jetzt in den Schlössern Zangberg und Thurnstein den sMlndigen
Wohnsitz begründet. Beide Brüder bliben durch zahlreiche Nach-
kommenschaft den alten Stamm fortgesetzt. IQraf Carl Theodor (IL)«
geb. 1806, Herr auf Zangberg etc., k. bayer. Kämm., vermählte sich
1832 mit Maria v. Oppen, ans welcher Ehe neben acht Töchtern,
fünf Söhne entsprossten : die Grafen Carl Theodor (IIL), geb. 1833,
k. k. Oberlieutn.; Gustav, geb. 1837, k. k. Lieutn.; Theobald, geb.
1838, k. k. Lieutn.; Oscar, geb. 1842 und Eugen, geb. 1849. —
Graf Ludwig, geb. 1808, Herr zu Thurnstein etc., k. k. Kämmerer
und Major ä la suite, vermählte sich 1834 mit Wilhelmine Freiiu v.
Q. zu^uttenberg, welche ihm, neben zwei Töchtern, fünf Söhne ge-
bar, die Grafen Theodor, geb. 1836, Adolph, geb. 1841, Hermann,
geb. 1844, Richard, geb. 1846 und Otto, geb. 1848. —
liandsehriftl. Notizen. — r. Lang, Suppl. 8. 20 und 21. — N. Pr. A.-Lexic. 11. 8. 42 u.
8. M4. "ü. V. 8. 176. — Fahne, II. 8. 46. — Freih. v. Ledebur,!. 8. SM). - Geiieal. TAsch«n-
bach d. grSfl. Häuser, 1859. 8. 296 nnd 296 nnd histor. lUndb. su deniMPlben. 8. IUI. —
RobenM, Element. Werk. 11. 28 und Tyrof, II. 23: v. Gelder. — W.-H. d. Kgr. Bayern, I.
44 und V. Wölekern. Abth. I. — W.-B. d. Preus». Kh*inproT. I. Tab. 40. Nr. 79 u. 8. 40.
f fieldera (Schild quergotheilt : oben in Schwarz ein grüner Kranz,
durchweichen schräglinks eine von Blau u. Silber quergestreifte Falnie
gelegt ist und unten in Silber ein aufwachsender, schwarzer Adler).
Eine, den FOrstenthtlniern Reuss angehörende Adelsfaniille, deren Adel
am 19. Mai 1816 u. 28. März 1846 erneuert und bestätigt worden ist.
Der w. Geh.-Rath v. Geldern ist Vorsitzender derObersten-Landesver-
waltungs-Behörde Jüngerer Linie Renss zu Gera nnd ein Sohn dessel-
ben, Dr. Bruno v. G., ist Rath der Landes-Regiernng Aelterer Linie
Reuss zu Greiz.
Handsehriftl. Notit. — W. B. d. Sachs. Staaten, Tl. S3.
MfkfiL, fielcen, s. Chaloug, genannt Gehle, Bd. IL 8. 252.
— 476 —
Cleliihaueii, h*riherrfii, 8. Forstmeister v. Gelnhansien,
S. 302 u. 303.
(ielieu. Adelsstand des Königr. Preassen. Diplom vom 1. Sept
1736 für Jonas G^lieu. Der Stamm hat fortgeblüht und noch in neu-
ster Zeit stand ein Lieutenant v. G. bei dem k. preuss. Garde-Schfitzen-
Bataillon. •
Freih. v. Ledebur, I. 8. 150 und Ilf. 8. 2S£. — W.B. &. Preuss. Monarch. III. 24.
Mlem. Ein in Westpreusen vorgekommenes Adelsgeschlecht,
aus welchem Gabriel und Samuel v. GeHern, Herren auf ßlomenstein
bei Marienburg 1778 um Erneuerung ihres Adels einkamen, doch ist
nicht bekannt, dass ihrem Gesuche nachgekommen worden sei. Die-
selben heriefen sich besonders darauf, dass sie Nachkommen des
Johann v. G., dessen p]pitaphium sich in Danzig fände und des Hein-
rich V. G. wär^ML welcher Letztere das Rittergut Lissau im Marien-
burger Werde^P^sessen habe
N. Pr. A.L. V. 8. 176. ^
Gellhorni anc h Iteiherren and firafea (Stammwappen : in Blau ein
schwarzes Jagdhorn mit goldenen Beschlägen und Bande. Gräfliches
Waj»pen : Schild geviert mit Mittelschilde, irr welchem letzteren eine
gekrönte Säule steht, nn der das Jagdhorn des Stammwappens hängt.
1 und 4: ein felsiges Gebirge mit einem vorbeifliessendcn Strome o.
2 und ^"ein Kreuz. Die Tincturen sind nicht bekannt). Böhmischer
Freiherrn- und Grafenstand. iFreiherrndiplom vom K. Ferdinand IIL
für Ernst v. Gellhorn, Herrn auf Peterswaldau etc. k. k. Kämm, und
Obersten und Grafendiplom für denselben vom 25. Octob. 1656. —
Altes, Fchlesisches Adelsgt^schlecht, welches nach einer, von Her-
mann, Piax. Herald, und Sinapius erzählten Farailiensage vom Schal-
len u. Gellen eines Jogdhorns den tarnen erhalten haben soll. Sichere
Nachweise beginnen erst um die Mitte des 15. Jahrb., in welcherGe-
org v. G. 1449 Herr auf Stoschendorf bei Reichenbach war. Nicol v.
G. KönigshHyn genannt, lebte 14r)7 am Hofe der Herzogin Hedvig
zu Ltlben u. Georg v. G. war 1470 Hauptmann zu Ohlau u. Niqiptsch
im Briegischen. Im 16. u. 17. Jahrb. breitete sich der Stamm immer
weiter aub und kam in den Besitz mehrerer Stammhäuserund Güter»
von welchen namentlich die Häuser Rogau im Schweidnitzischen und
Schwentnig im Nimptschen bekannt wurden. — Aus dem Hause Ro-
gau stammte Friedrich v. G., gest. 1636, Herr auf Rogau, Weigels-
dorf, Peterswaldau, Merzdorf, Peiskersdorf u. der Burg zu Scbweid-
uitz, königl. Kammerrath in Schlesien, Ober - Rechts - Beisitzer und
Landesältester von Schweidnitz und Jauer. wie auch des Erzh. Carl
zu Oesterreich, Bischofs zu Drixen und Breslau, Geh.-Rath und Kam-'
incror: ein Mann, auf welchen, wie Schickfus, Lib. IV. S. 83, sagt,
das ganze Vaterland ein „sonderes^* Auge wendete und welcher zq
seiner Zeit fast für den reichsten Edelmann in Schlesien galt. Aus
seiner ersten Ehe mit Maria v. {leibnit« «ptspross Ernst v. G.« gest'
1671), welcher, wie oben angegeben, den Freiherrn- und Grafenstaud
in die Familie brachte. Letzterer war in erster Ehe vermählt mit
Augiista Sibylla Prineessin zu ^SchJeswig- Holstein «Sonderburg, gest.
— 477 —
1 672, ans welcher Ehe zwei Söhne stammten, von welchen von Sina-
pius 1728 als Magiium Illustr. StemmatU Decus genannt wird: Ernst
Julias Graf V. G. , Freiherr von Peterswaldan, Herr der Herrschaft
Biansko etc., k. k. Künim. und k. Ober-Amts-Rath in Schlesien. Die
Sftwester desselben war seit 1699Wittwe von demk. Oberamtscanz-
1er Grafen v. Schlegenberg. Später ist die gräfliche Linie, welche
das Schloss Peterswaldau bewohnte : ein Schloss welches damals durch
prachtvolle Einrichtungen , Parkanlagen und Befestigungen zu den
schönsten Schlössern in Schlesien gerechnet wurde, wieder ausge-
gangen, ohne dass t^ber den Abgang derselben sichere Nachrichten
sich vorfinden : im Munde des Volks lebte lauge die betrübende Sage
von einem Zweikampfe zwischen Brüdern, doch wer vermag in Bezug
auf solche Sagen von vielem Falschen das etwaige Wahre zu schei-
den. — Von den adeligen Linien des Stammes blühten und blühen
mehrere fort, namentlich die Nachkommen des im 2/Jahrzehnt die-
ses Jahrh. zu Liegnitz verstorbenen v. Gellhorn, welcher mit einer v.
Gersdorf vermählt war , die des August Ferdinand v. G. , k. preuss.
Landraihs des Frankensteiner Kreises, Herrn auf Kobelaü und des
Hans Ernst Carl v. G; auf Nieder-Kunzeudorf bei Schweidnitz. — Zu
den begüterten Sprossen des Stammes gehörten nach Bauer, Adress-
buch, S. 70 in neuerer Zeit (1857): übaldo v. G., k. preuss. Land-
rath des Schweidnitzer Kr., Premier- Lieut. a. D., Herr auf Mittel-
Arnsdorf, Grünau und Jacobsdorf im Kr. Schweidnitz; August Rudolph
V. G., Herr auf Pe^terwitz im Kr. Strahlen; Benno v. G., k. preuss. Geh.
Finanz-Rath, Herr auf Tschinschwitz im Kr. I^triegau und Friedrich
Wilhelm v. G. , Herr auf Wehowitz im Kr. Leobscbütz und Antheil
Klein-Hoschütz im Kr. Ratibor.
Ltica^, SchJcHiüvh. Dcukwürd. S. 943 — Henel, SileHiogr. tmuufff 8. 364 u. N. 73.S. —
Sihapiun. I. N. :f^6 -389 und II. 8. 92— JI5. — Oauhn. I. 8. 5U «&41||:<^ N. Pr. A. l..x. 11.
S, 224 und 2J&. — Freik. v. Ledebur, I. 8. 'ih\ und tll. H. 268.. ^.Mflf«dmacA«/-, I. 65: mit
dem nnrirhtigcn Namen: v. Oclhliorn, und V. Zus. 13: v. Helhorn. — v. Meding, I. S. ,174
— 176: V.O. und Grafen v. G. - Schleiiisch. W.-B. Nr. 158.
ielmini r. KreHtihtf. Erbländ.- österr. Adelsstand. Diplom von
1788 für die Gebrüder Franz und Johann Peter Gelmiui aus Sacco
in Tirol, mit dem Prftdicate : v. Kreutzhof.
Mtiftrle V. Mühlfeid, Krg&uz.-Bd. 8. 295.
licM^rf. Ein zu dem preussischen Adel gohörendes Geschlecht,
aus welchem seit dem 17. Jahrh. Sprossen in kurbrandenburgischen
und später in k. preuss. Militairdiensten standen. Dasselbe wurde im
18. Jahrh. in Pommern begütert, besass Schönenberg im Kr. Schlawe
1724 und Camnitz im Kr. Rummelsburg 1753 und hatte noch 1836
im Fürstenthum Caminer Kr. Moizelin und Parsow inne, welche Gü-
ter damals dem k. preuss. Capitain a. D. v. G. zustanden. Ein Capi-
tain V. G. starb 1813 an schweren Wunden und ein jüngerer Bruder
desselben war schon 1806 in Colberg gefallen. — Da Abbildungen
des Wappens nicht bekannt sind, mag hier dasselbe nach Lackab-
drücken folgen: Schild geviert: 1 Blau ohne Bild; 2 ein einwärtsge-
kehrter Löwe; 3 drei, 2 und 1, Mühleisen und 4 in Blau sechs, 3. 2
und 1. (Freih. v. Ledebur sagt: zehn, 4. 3. 2. 1) Kugeln. Nach
Letzterem erhielt Wilhelm Albert Reinhold Gelsdor£t auf Möttlia
— 478 —
24. Jan. (16. Octob.) 1857 den Adelsstand des Kgr. PrensseR mit
demselben Wuppen, nur sind die Bilder im dritten Felde: Maner-
anker genannt lind in das 4. Feld neun Getreidekörner gesetzt.
N. Pr. A.-L. 11. 8. 325. — Frtfh. r. Uifebur, I. 8. 2&1 aud III. 8. 9&8.
fiemberly ?. WeMeillal; litler. Erbländ.-österr. Ritterstond. Di-
plom vom 29. Febraar 1779 für Ernst Ignaz Gemberly, Postmeister
zu Strembcrg, mit dem Prädicate : v. Weidenthal. Derselbe, ein Sohn
desSalzversilberers Gemberly zn Tnln, war zu seinerzeit als öoo-
nomischer Schriftsteller bekannt und erhielt ftlr Lösung mehrerer
Preisfragen die Preise. Von ihm stammte Ernst Franz Joseph Bitter
V. O., geb. 1788, Gutsbesitzer auf Innersee, Landgerichts Hag im
Salzachkreise, welcher in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern ein-
getragen wurde.
Mtgerlt v. Müklf^d, 8. 112 n. Brgfins.-Bd. 8. i95t am «ntAren Orte alt RittertUod«- «■
U'Uteren als AdelsdJplum aufgeführt. — v. Lang» 8. 847. — W.-B. d. Kgr. B^yer«, Y. AS.
^Ikmbicki^ ÜenUecU. Polnisches, zu dem Stamme Nalens^ehö-
rendes Adelsgeschlecht, welches in Pommern das Gut Repzin im Kr.
Schievelbein 1836 und noch 1847 inue hatte. Ein Capitain ▼. G.
stand 1836 im k. preuss. 6. Landwehr-Regimente.
N. Pr. A.-L. II, 8. 225.
lieneiaeri Edle. Adelsstand des Königr. Bayern. Adels- Ernene-
rungs- u. Edelndiplom vom 1. Sept. 1813 fflr Jobann Gottfried Ge-
meiner, Herrn auf Maria-Kirchen, Fürth, Sattlern und Löwcnhof zu
Scndling, herz. Sachsen-Weim. und Eisenach. Finanzrath. Derselbe,
geb. 1 750, und in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern eingetragen,
stammte aus einer Familie, welche, eines Ursprungs mit den 1758 als
adelig ausgeschrieben gewesenen Gmainer, in der Ober- Pfalz die
Laudsassen - Güter Bernau, Ritzmannsdorf, Schönstein und Wetzels-
lierg besass, diese Güter aber im 30jährigen Kriege verlassen mosste
Und sich in Regensburg niederliess.
V. Langy 8. 348. ~ W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 67.
fiemmeU m nischbacb^ l^rflherrea. Reiebsfreiberrnstand. Diplom
vom 17. Oetob. 1691 für Wolf Heinrich v. Gemell, k. k. österr. und
kurbayer. Obersten, Kriegs-Commissar, Hof- und Kriegsrath, Tmch-
sess u. Kammerrichter. — Ein ursprünglich lievländisches Adelsge-
schlecht, aus welchem Georg Gemmell die frankischen Güter Ober-
und Unter -Flisebbacfa an sich brachte und so der Stammvater des
Geschlechts in Deutschland wurde. Wolf Albrecht, Kriegs-Oberst
des K. Friedrich HL, fiel in der Schlacht beiCaroli gegen die Türken;
Johann Wolf war 1505 kaiserlicher Kriegs -Oberst; Johann, gest
1562, Rathsherr zu Nürnberg; Sigismund blieb 1624 als kaiserl.
Oberst- Wachtmeister im Treffen bei Allringen ; Wolf Heinrich, s.oben,
brachte den Freiberrnstand \vt die Familie ; Johann Achaz verlor im
Treffen bei St. Gotthardt das rechte Bein und Christoph starb 1718
als Oberst des fränkisch - boyneburgiscben Regiments. Später begab
sich Christoph Heinrich Carlj gest. 1763, nach Oesterreich u. wurde
im k. k. Ingenieur-Corps angestellt Um diese Zeil trat der Religions-
wechsel der. Familie ein, in dessen Folge die Besitzungen derselben
-r 479 —
in fremde Hände gelangten. Der Stamm hat fortgeblttht u. in neuester
Zeit wurde Maximilian Freih. v. Gemmell zu Flischbach, geb. 1827,
k. k. Finauz-Procuraturs-Adjanct, vermählt mit Carolina Constautia
Freün v. ParasiSQwilz-Oasscr, gest. 1856, genannt. Die Schwester
desselben ist Freiin Anna Matthilde, geb. 1-827.
Oeneal. Tascheob. d. freiht-rrl. Hiuser, 1859. 8. 219 uod 220.
(ieiuyiigeii, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 25.
Mai 1182 fttr Bernolf G. and den Bruder desselben, Heinrich G. Die
Ernennung geschab auf dem Reichstage zu Mainz und die Diploms-
Empfänger , zwei ebenso durch Reichthum als Macht ausgezeichnete
Männer, werden im Diplome: Dynastae et Yiri nobiles genannt —
Die freiherrliche Familie v. u. zu Gemminger gehört zu den ältesten
^vA angesehensten Adelsgeschlechtern des früheren römisch-deutschen
Reichs, Eine FamiHensage, welche eben als Sage zu beurtheilen ist,
9ttebt den 'Ursprung des Geschlechts* in dem römischen Patricier-
8t^||iiie-4pr Gemminier und erzählt, dass dasselbe unter dem K.
A^aäd^c.jSeverus um 224 mit anderen römischen Familien über
die Atpeq »gekommen sei und sich in Deutschland niedergelassen habe.
Lassen wir diese Sage — historisch steht fest, was ja hinreichend ist,
dass das Geschlecht schon in früher, dunkler Zeit bekannt war. Als
erster näher bekannter Ahnherr wird Ulricb G. angenommen, welcher
um 872 auf der Burg und Veste Gemmingen im Graichgau, dem jetzi-
gen Grossh. Baden, sass und als Wohlthäter des damals neugestifteten
Klosters Murrhardt genannt wird. Später, 1259, war Hans v. G.
kaiserl. Landvoigt zu Sttnsheim und in demselben, venu, mit einer
V. Grumbach, verehrt der ganze Stamm den urkundlich festgestellten
allgemeinen Stamm-Vater des späteren Stammhauses. Der Sohn des-
selben, Diether L, vermählte sich 1283 mit Motza v. Thalheim und.
aus dieser Ehe entsprossten zwei Söhne: Diether IL, oder der Ae)tere,
gest. 1374, verm. mit Elisabeth v. Mauer und Diether IIL oder der
Jüngere, gest. 1359, verm. mit Anna v. Gosheim. Dieselben stifteten
durch ihre Nachkommen zwei Hauptstämme , welche in mehreren
Aesten , Zweigen und Lfnien fortgeblüht haben , über deren genealo-
gische Verhältnisse bei dem grossen Umfange derselben auf mehrere
der unten angeführten Werke, namentlich auf die von Reinhard v.
Gemmingen und von Gast, so wie auf das ge'neal. Taschenbuch der
freiherrL Häuser zu verweisen ist. Für die Zwecke dieses Werkes
mag Folgendes genügen : Der ältere Hauptstamm stammt von Dietrich
dem Aelteren, dessen Enkel, Dietrich V. und Reich-Hans, Söhne des
1414 verstorbenen Dietrich IV., den Stamm in zwei Aeste, den älte-
ren zu Hagenschiess und den jüngeren zu Guttenberg schieden. Der
ältere Ast zu Hagenschiess umfasst die Nachkommenschaft des Dietrich
zu Hagenschiess, verm. mit Agnes v. .Seibach. In der 8. Generation
war Wolf Ludwig in erster Ehe mit Maria Jacobea Fugger und in
zweiter mit Franziska Juliana v. Kaltehthal vermählt und seine Söhne,
Wolf Dietrich und Reinhard Ludwig, gründeten zwei Linien, von wel-
chen die ältere zu Mühlhausen und Gmünd in Oesterreich , mit des
Stifters Ur-Ur-Enkel, dem Freih. Rudolph, k.k, Hauptmano, 12. 9^
1848 erlosch, die jüngere aber zu Steinegg, gestiftet xi;^ Reinhold
Ludwij^ und seiner Gemahlin, Maria Keller v. Scfalelthehn« noch fort»-
blUht and dereii Haupt in neuester Zeit Freih. Hermann, geb. 1803,
verm. mit Elisabeth v. Kurnatowska, geb. 1819, wa^|j' Den jüngeren
Ast zu Guttenberg gründete Hans v. G.^ genannt Reicb-Hans, gest.
1490, Dr. jur. und Amtmann zu Neustadt, verm. mitCatharina Land-
schaden v. Steinach , welcher, mit Zustimmung des Lehnsherrn, des
JlifKjhofs Reinhard zu Worms, die Burg Guttenberg kaufte und mit
derselben 1452 belehnt wurde. Von dem Urenkel desselben, Wolf
Dietrich, gest. 1596, stammten zwei Söhne, Dietrich, gest. 1668,
Director der Ritterschaft im Greichgau, welcher den Hauptstamm fort-
f^etzte und Wolfgaug Dietrich Posthumus, gest. 1658, welcher die gem-
mingen-bonfelder Linie stiftete. Die Hauptlinie Gemmingen trennte
sicii mit des Stifters Söhnen in zwei Nebenlinien :'Bleickard Dietrich,
gest. 1695, gründete die Linie zu Gemmtngen-Gemmingen und Otto
Dietrich , ebenfalls gest. 1695, die Linie zu Gemmingexf-Fürfeld,
welche (leide fortgeblüht haben. Haupt der Nebenlinie zu Gommingvii-
(lemniingen war in neuester Zeil Freiherr August, geb. 1792, Grand-
hcrr zu Gemmiugen und Ittlingen, grossherzoglich badischer Rammer-
herr, vermählt 1818 mit Amalia Freiin v. Gemmingen-Michelfeld,
go(i. 1801. Die Nebenlinie zu Gemmingen-Fürfcld theilte sich durch
zwei Urenkel des Stifters, durch Philipp Dietrich, gest. 1785, in den
Fürfelder, und durch Johann Dietrich, gest. 1803, in den Stuttgarter
Zweig. Haupt des Ersteren ist Freih. Ernst, geb. 1834 und Haupt
des Letzteren Freih. Carl, geb. 1804, k. württemb. Ober-Amtsrichter
zu lleilbronn, verm. 1835 mit Beatrix Freiin v. Fahnenberg, geb.
1812. Die Linie zu Bonfeld hat sich später in zwei Nebenlinien, die
ältere zu Bonfrld vom oberen Schlosse und die jüngere zu Bonfeld
vom unteren Schlosse geschieden. Haupt der ersteren war in letzter
Ziit: Freih. Carl Philipp Reinhard, geb. 1797, Herr zu Hüifenhardt,
W(»llenberg, Kälberlshausen und Neckar- Mühlbach im Grossh. Baden,
Herz. Sachs.-Meining. Land-Jägermeister, verm. in erster Ehe mit
Emma v. Uttenhofen, gest. 1846 und in zweiter mit Hippolyte GrÄf.
V. Zepelin -Aschenhausen, geb. 1821, Haupt der Letzteren aber^ der
jüngeren Nebenlinie ?u Bonfeld vom unteren Schlosse: Freih. Carl,
geh. 1779, seit 1854 Senior der Familie, Antheilsbesitzer der Herr-
scliaft (iuttenberg, k. württemb. Kammerh. u, Kreis-Ober-Forstm. a.
1)., verm. 1806 mit Juliane Freiin v. St. Andre, gest. 1856. — Der
jüngere Hauptstamm stammte von Dietrich (III.) dem Jüngeren, gest.
1359, welcher mit Anna v. Gosswein vermählt war. Der Urenkel
desselben, Eberhard, gest. 1480, hatte aus der Ehe mit Barbara v.
Neipperg zwei Söhne: Arm-Hans und Eberhard, welche die (iründer
zweier Aeste waren. Der ältere zu Michelfeld erlosch 1^75 , der
Bürger Ast aber blühte fort, welcher die Descendenz des 1501 ver-
storbenen Eberhard umfasst. Durch die Enkel desselben, Eberhard
und Reinhard entstanden zwei Linien, von denen die von Eberhard
gestiftete Linie zu Bürg in allen ihren Nebenlinien wieder ausgegan-
gen ist, während die von Reinhard, gest. 1598 und verm. mit Helena
— 481 — ^
V. Massenbach, angefaDgene Linie zu Homberg fortgebiflht hat. Von
Reinhardts gleichnamigem Urenkel, gest. 1707, stammten ans der Ehe
mit Maria Elisabeth v. Neipperg drei Söhne, welche die Gründer der
Nebenlinien za Trescbkliugen, Habstadt und Michelsfeld waren. Di0
Nebenlinie zu Treschlingen stiftete Freiherr Eberhard, gest. 1768, k.
k. General-FeldmarschaINLieutenant, verm. mit Clara Freiin v. Zyl-
lenhard und Haupt dieser Nebenlinie war iii neuester Zeit: Freiherr
Carl, geb. 1806, Herr zu Treschlingen, Rappenau, Ittlingen^ Burg,
Aderspach, Rauhof etc., grossh. bad. Kammerherr, verm. 1835 mit
Franzisca Grf. v. Ingelheim, genannt Echter v. und zu Mespelbrunn.
— Die Nebenlinie zu Babstadt stammt vom Freih. Friedrich , gest
1738, zuerst verm. mit Maria Flandriua Thumb v. Neuburg und spä-
ter mit Wilhelmine Leopoldine Rttdt v. Collenberg. Das jetzige Haupt
dieser Nebenlinie ist: Freih. Hermann, Herr zu Babstadt, geb. 1820,
verm. mit Pauline Freiin v. Ellrichshausen, geb. 1825. — Die Neben-
linie zu Michelfeld steigt von dem Freiherrn Ludwig, gest. 1793,
verm. mit Reg\na Albertina v. Gemmingen, herab und djas Haupt der-
selben ist: Freiherr Ludwig, geb. 1793, Herr auf Michelfe)d, Beihin-
gen, Leibenstädt, Widdern etc., vermählt mit Arsene Amelot de Fla-,
mand. — Die Freiherren v. G. waren übrigens wegen ihres. sehr an-
sehnlichen u. weit verbreiteten Güterbesitzes der reichsunmittelbaren
8chwäbi5(chen , fränkischen und rheinischen Reichsritterschaft voii
deren Anbeginn bis zur Auflösung der Reichsverfossung einverleibt
u. viele Sprossen des Stammes bekleideten bei diesen Körperschaften
als Ritter-Räthe, Hauptleute, Special- und General -Dir ectoren die
höchsten Aemter. Bei Auflösung des Reichs wurden 1806 die Be-
sitzungen dem Königr. Württemberg und dem Grossh. Baden grund-
herrlich untergeordnet.
Reinhardu$ de Genuningen, Discursu« de Fatnil. Gemmiiig. origine et imun^dictate etc.
1630. — BucelinU H- ti »6— 99 nud II. b. 8. 138 und 134 und III. Append. S. 219 und 366.
— . Burgfrmeisltr, Biblioth. equestr. I. Nr. 2. S. A21— R57. — tiumbrachty Tal». 25»31. —
Schannat, 8. 91. — Oauh*, I. 6. 613—616. — v. Battstein, I. 8. 215— 23'J und II. 8. M5—
lU. — Biedermann. Canton Ott«u>i»«!d, Tab. 48— W. — N. öeneal. Handbuch 1777. 8. 83 —
89 u. 1778. I. N. .S4~90 u. Nachtrag I. 8. 51. — WiugHU, III. 8. 243—246. -^ Catt, Adelt-
buch d. KgT. WfirtterabeTg, 8. VOS— 215 und Ad«Ub. d. Grossh. Baden, Abth. 3. — Qeneal.
Taachenb. d. fr«ib. Ilauser, 1S49. 8. 136—145. 1866. 8. 204—215 und 1859. 8. 220—726. —
Freih. o. Ledebiir, 1. 8. 151 und III. 8. 258. — Siebniacher, I. 12J. v. (i. Khoinländisch. -
9. Meding, I. 8. 176. — 8uppl. lu 8iebm. W. II. 18. Freih. v. 6 — Tyroff, T. 18. — W.-B.
d. KgT. Württemb. : Freih. v. G. — W.-B. d. Königr. Bauern, XIV. 4: Frdh. v. Gemmingen-
Hagenschless.
fienningen t. lassenbach^ rrelherreiii s. v. Massenbach-Gem-
min g e n , freiherreil.
(Henrich t. Neaberg, auch Ritter. Erbländ.-österr. Adels- und Rit-
terstand. Adclsdiplum von 1723 ftlr Johann Ignaz Gemrich, Eath bei
dem Oberst -Burggrafenrechte zu Prag, mit dem Prädicate: v. Neu-
berg und Ritterstandsdiplom von 1760 für denselben als k. k. Rath
und Beisitzer des Oberstburggrafenrechts « wegen 38jähriger Dienst-
leistung.
MegerU v. Mühl/eld, 8. 113 und Erg&nx.-Bd. 8. 296.
f deMinden. Ein zu dem Adel des Königr. Bayern und der Preas-
sischen Rheinprovinz gehörendes Adelsgeschlecht, welches ans dem
Niederlanden stammen soll u. aus welchem Philipp v. Gemünden flic~
Mn$9Chk; Deutsch. Adels-Lex. UI. 31
^ 4W ^
1674 zu GrosKwinternhein im [Ober - Amte Oppenheim oiedeiUesaL
Von Keinen Nachkommen wurde Georg Peter v. 6., geb^ 1773, kAi.
buyor. Uath u. (ich.-Secretair in Mflnchen, in die AdelsmatrÜEel im
Ktfr. Uayorn u. Friedrich Peter v. G., laut Eingabe d^d. Medenschod,
4. Juli lH2i), unter Nr. 100 der Glosse der Edellente in die derprMts»
Uhvinprovinz eingetragen.
P. /.<tn(/. N. <S4ri. N. Pr. A.-ij. V. I7ß. — FreU. ». Ledebur, I. 8. SM. — W.-B. 4m
Kitr. llnyoni, V. M. — W.-H. d. ProunN. Rheitiprov. I. Tab. 40. Nr. 9Q md 8. 41.
lienrteh ?. Uwenhaf. Reichs-Adelsstand. Diplom von 1763 für
JoHcph (ioncich, mit dem Prftdicate: v. Löwenhof.«
M0l/fttt>*9. hlüh{f0Ut, H. 18».
(Jrnryiir., Vreiherren. PIrbländ.-österr. FreibermsUnd. D9IM1
von 17UU für Johann Georg v. Geuejne, k. k. Geh.-^Batb» F«ldMiP-
«chall- Lieutenant, comonandirenden Generat in Slaiioiiiea ond 8ji«
i)ii(*n etc. aus allerhöchsteigener Bewegung.
Vriif(hefeiij VeNghoTen. Ein in der Grafschaft Mark in der zweites
lldlfto (loH 18. und im Anfange des 19. Jahrb. vorgekommenes Adels-
^cNrhlocht. Johann Ulrich Wcndelin v. G. siedelte sieb aiasNflmbeig
in dio (inifHohaft Mafk über und lebte 1769 und 1770 wechselnd io
IIiiK^n, Worlo und Schwelm. Derselbe legte der Regierung mehrere
Pinne zur Landesverbesserung vor, doch wurdQ von denselben k^tin
(lebrauch gemacht. Neben zwei Töchtern hatte er einen Sohn, wel-
cher noch im Anfange dieses Jahrhunderts in der Grafschaft Mark
lebte.
N. Pr. A.-L. V, 8. 17«. — Fttih. v. Lfdebur, I. 8. 251.
Vendt V. fiendte del^ hrelherren. Freilierrenstand des Fürstenthums
Hohenzollcrn-llochingen. Diplom vom 14. Oct. 1825 für den.9. Mftn
1^25 in den Adelsstand erhobenen Wilhelm de Gent, wohnhaft zü
Delft.
hrfih. 9. Lftifhur, \\\. 8. «JiÖ.
\ Cent, Freiherren. Niederrheinisches, seit der Mitte des 15. Jahrh.
bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrh. bekanntes Adelsgeschlecbi^
welches namentlich im Gelder-Lande und im Herzogthume Cleve be-
gütert war. Das Stammhaus Gent lag in der Betuwe. Gisenburg und
Wiingarden standen der Familie schon 1450 u. Severnich noch 1670
zu. - Otto Freih. v. G. machte sich 1629 um das Kurhaus Branden^
bürg bei der Eroberung von \Vesel aus den Händen der Spanier sehr
verdient. — Derselbe war mit Sophie Elisabeth v. Wachtendonck ver-
mählt und Johann Walkion Freih. v. G. , Herr auf Biesterfeld, wohl
ein Sohn aus dieser Ehe, lebte noch 1660.
N. Pr. A.-L V. 8: 177. — Freih, 9. Ledtbwr, I. 8. 251.
ientiU ?. St. lardusbrun. Erbländ-österr. Adelsstand. Diplom
von 1750 für Joseph Michael Gentium Doctor der Rechte und Ber|^>
richter zu Pergine, mit dem Prädicate: v. St. Martinsbronn.
Megerle r. Mühlfeld, ErKäux.-Bd. 8. 296. — Suppl. su Sicbm. W.-B. VIH. 14.
(ientilott T. Engelsbrunn, hrelherren. Erbländ.-Österr. Freiherrn-
stand. Diplom von 1729 für Johann Franz Gentilott v. Engelsbrjinn,
Ober-Oesterreichi^chen Geh.-Rath und Hofvicekanzlers Adjuncten.
— «s —
fifitgehik T. UtMiwu, lUtler. £rbländ.-österr. Kitterstand mit dem
Prädicate : v. Gezowa. Carl Ritter G. v. G. stand in letzter Zeit als
Hauptmann im k. k. 11. Infant.-Regim.
Handschriftl. Noti«. — Suppl. xu Siebm. W. B. VII. 18: v. Genschuk, Ritter.
deitsktw, fieniktWi Jenikow; Censehaij Jeueba«. Altes mBklen-
burgisches Adelsgescblecht aas dem gleichnamigen, später aas der
Familie gekommenen Stammbaase bei Friedland in Meklenbarg-Stre-
litz, aus welcbem Lytcken Genschan „Knape*' schon in Urkunden des
18. Jahrhundert vorkommt. Das Geschlecht besass im Strelitzischen
1319 Dewitz, so wie Sadelkow 1500^ nahm auch an der 1572 er-
iolgten Ueberweisung der Klöster Antheil. Später wnchs der Güter-
besitz mehrfach n. zu demselben kamen Besitzungen in Meklenburg-
Schwerin , so wie in Vor - und Hinterpommern hinzu. Der Stamm
blühte fort und hatte in Meklenburg-Strelitz noch 1800 Bredenfeld
und Jatzke, so wie in Hinter -Pommern Varchentin und in Vor -Pom-
mern 1835 die Güter Broock, Buchholz und Büssow und 1837 auch
Bartow inne. — Mehrere Sprossen des Stammes haben in k. preuss.
Kriegs- und Staatsdiensten, so wie in der k. hannöv. Armee gestanden.
Von ersteren sind namentlich zu nenKen : Carl August Wilhelm v. G.,
seit 1790 k. pretiss. Generalmajor, gest. 1797 a. D. und Friedrich
V. G., 1804 k. preuss. Geh. Justizrath und Director bei dem west-
preuss. Hofgerichte zu Bromberg. — Die oben genannten pommern-
seben Güter: Broock, Buchbolz und Büssow besass noch 1835 Carl v.
G. unter Vormundschaft seiner Mutter, einer geborenen v. Arnim.
Btmh. Latomus, Beschreib, d. Adels im Lande SUrgiird. — Prifzbuer, Nr. 5S. — Gcutkej
II. 8. 486: JeasclftAa, Geoschaa. — v. B^kr, He» Ifecklenb. S. 1614. — v. Kampz, Uandb.
des meklenb. Civil- Rechts, 8. 543. — N. Pr. A.-L. II. 8. 2*i5 und 226. — Freik. v. d. Kne-
Mh0«k, 8. 134. — Freik. v. Udebttr, I. 8. 252 und III. 8. 258. — v. Meding, I. 8. 176^ —
T^rof, II. 183. — Meldenb. W.-B. Tab. 17. Nr. 62 und 8. 4 und 21. - W.-B. d. Kgr. Uan-
noTer, C. 54 and 8. 7. — JTnefoAAe, II. 8. 180 und 181.
fieitiseb, s. Göntzsch.
fieiiiiiger, Edle. £rbländ. - Österreich. Adelsstand. Diplom vom
29. Jan. 1780 für Peter J^eopold Genzinger, Doctor der Philosophie
und Arzneikunde, mit dem Prädicate : Edler v.
Leupoid, I. H. 366 and 367. — Megerl« v. MÜhl/eld, 8. 186.
(k&Tgtm, Sl. fledrgen and Pösiig, firafen.. Die Grafen y. St Ge-
orgen und Pösing, oder Bösing, Gomites de St. Georgio et Bazin, wie
man annimmt aas edlem , deutschen Stamme und Abkömmlinge der
früheren Grafen v. Altenburg und Homburg, besassen^ nicht nur in
Ungarn beträchtliche Pfandherrscbaften, sondern auch viele eigen- ,
thümliehe Herrschaften in Nieder-Oesterreich und gehörten urkund-
lieh zu den angesehensten Geschlechtern des Ni^derösterr. Herren-
Standes, wenn auch dieselben in den Matrikeln nieht vorkommen.
Cfannradus, oder Conrad Graf v. Altenburg kam 1028 oder 1030 nach
Ungarn als kaiserl. Abgesandter und der Sohn desselben , Ernestus,
£rnustu8,Hernustus, machte sich in Ungarn ansässig und wurde der
Stammvater der späteren Grafen v. St. Georgen und Pösing, deren
Stammreihe Wissgrill sehr weitläufig und genau angegeben bat. Der
Stamm blühte bis in die erste Hälfte des 16. Jahrb. hinein, in welcher
1543 Graf Christoph IL, in kinderloser Ehe verm. mit Elisabeth GrL
zu Salmi u. Neuburg am Inn, den Stamm des alten Geschlechts sebloaSb,
31*
— 484 —
Die hinterlassene Wittwe vermählte sich in zweiter Ehe mit Adam
Freiherrn liofmann za Strecbau und GrOnbübel and starb 1557 im
Schlosse zu Steyr.
WissgriU, III. 8. 248—266.
> fieorgen. Ein früher in Schlesien, namentlich im Breslaaischen,
vorgekommenes, aber nur dem Namen and Wappen nach bekanntes
Adelsgeschlecbt.
Lucae, Schles. Chronik. S. 258. — Sinapim. ü. 8. 638. — Siebmachtr^ III. 94.
Georgendiel ?. üeorgeiithal^ Utter nnd Edle lerrei. Reicbsritter-
stand. Diplom von 1725 für Philipp Wilderich Georgendiel, am
höchst eigener Bewegung, mit dem Prädicate: Edler Herr y. Geor^
genthal.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 113.
Georgier^ s. Andri^, d'Andri^, Baron, Vicomte de Gor-
gier, Bd. I. S. 81.
Geppert Galizischer Adelsstand. Diplom von 1789 für Joseph
Geppert, Salinen-Arzt zu Wielizka.
Megerle ». Müftl/eld, Krgäuz.-Bd. 8. 296.
Gera, Freiherren ■• Grafeo. Erbländ. österr. Freiherrn- u. Grafen-
stand. Freiherrndiplom von 1589 für Franz v. Gera aaf Strassfried,
Herrn zu Michelstätten und Clement in Niederösterreich , so wie für
die Vettern desselben u. vom 5. Dec. 1589 für Raymund v. Gera, Frei-
herrn auf Stras&fried und Arnfels, Herrn zu Dürrnkrat, Drössing n.
Walterskirchen in Nieder-Oesterreich, so wie' für seine Brüder und
Wittwe und für das ganze Geschlecht ulJ zwar mit dem Vorbehalte»
sic^i wegen ihres so alten bekannten adeligen Geschlechts nar Herren
v. Gera nennen zu mögen, und Grafeudiplom vom 3. Sept, 1666 für
Johann Veit Herrn v. Gera, Freih. v. Arnfelss, Herrn za Eschelberg,
Lichtenhaag, Freyu, Stambsriedt u. Schöudorf, k. k. Kämmerer etc. mit
dem Titel: Graf u. Herr v. Gera und Arirfelss und mit dem besonderen
Privileiiium: de noii utendo et de non derogando. — Die Freiherren
und Grafen v. Gera zu Arnfelss, Waxenberg, Escbelberg etc. gehörten
zu den alten und vornehmeren Herrenstands-Gescblechtern in Oester-
reich ob und unter der Euns und stammten, wie meist angenommen
wird, aus Ost-Franken, wo sie schon vor länger als fünfhundert Jah-
ren unter dem dortigen Adel vorkamen. Dass, wie Bucelini und Zeid-
1er, Itiuer., I. S. 112 angeben, die Familie aus dem gräflichen Hanse
Reuss herzuleiten sei, wird von Gauhe u. A. bestritten. — Peter v.
G. und sein Sohn, Georg, wendeten sich um 1371 aus «Franken nach
Kaernten, wo Georg v. G., welcher noch 1402 lebte, Schloss u. Herr-
schaft Strassfried an sich brachte, auch Fürstl. Bamberg'scher Haupt-
mann zu Wolfsberg und Verweser der Bambergischen Gebiete nnd
Herrschaften in Kärnten war. Letzterer — die von Bucelini gemachten
Angaben sind mehrfach unrichtig — hatte zwei Söhne , Wilhelm nnd
Johann, welcher den Stamm fortsetzte. Von den sechs Söhnen des-
selben pflanzte nur Andreas!., gest. 1 486, das Geschlecht fort u. dorch
die Söhne Sigismund, Andreas und Jobst aus erster Ehe u. Erasmns
aas zweiter Ehe. breitete sich der Stamm in Kärnten, Steiermark n.
— 486 —
Oesterreich weit aus. Von Sigismund entspross der obengenannte
Freih. Raymund, gest. 1607, welcher eine zaiilreiche Nachkommen-
schaft hatte, doch starb, seine Linie schon 1641 mit dem Sohne, Jo-
hann Philipp, Herrn auf Walterskirchen, aus. Ueber die Nachkommen-
schaft der übrigen, den Stamm fortsetzenden Brüder des Sigismund
V. G., den Söhnen des Andreas I., Andreas IL, Johann und Jodocus,
so wie über das ganze Geschlecht und über die genealogischen Ver-
hftltnisse desselben hat Wissgrill die genauesten Nachrichten gegeben,
ans welchen erhellt, dass die Linie der ebengenannten drei Brüder
im Laufe der Zeit ebenfalls bald wieder erloschen. — Erasmus, Sohn
des Andreas L aus zweiter Ehe, s. oben , gründete die in Desterreich
ob der Enns und in Steiermark blühende Linie. Derselbe, gest. 1567,
Herr zu Arnfelss in Steiermark und Pfandinhaber der Herrschaften
Waxenberg u. Freystatt in Oberösterreich , k. k. Kämm. , Geh.-Rath
and Hofkammcrpr&sident, hatte aus erster Ehe zwei Söhne, Carl und
Johann Christoph, von welchen Letzterer den Stamm fortsetzte. Ein
Enkel desselben war Johann Veit, gest. 1703, welcher, wie oben an-
gegeben, deq Grafenstand in die Familie brachte. Yon seinen mehre-
ren Söhnen hinterliess Graf Johann Ernst nur Töchter, Graf Johann
Otto hatte zwei Söhne Johann Joseph und Franz Adam, doch konnte
Wissgrill nicht ermitteln, ob dieselben den Stamm fortsetzten und
Graf Johann Maximilian, des Grafen Johann Veits jüngster Sohn,
gest. um 1743 kinderlos, war in genannter Zeit in Oesterreich der
Einzige seines Stammes. Mit ihm, oder bald nach ihm mit den ge-
nannten Söhnen des Grafen Johann Otto, ist nach AU6m das alte Ge-
schlecht erloschen.
Buetlini, U. b. 8. iSft u. III. S. 53. — Graf v. Wurmbrand. Collect, genealog.-hist. Cap.
59. 8. 148 — Gauhe, I. S. 616 und 617. — Freih. v. ffohenfck, I. 8. I4l. - Wi4»ffrül,lll.
8. 266—278; mit Ahneatafeln. — Schmutt, I. 8. 480. — Siehmach^r , I. 20; F. H. v. G. —
Sptfutr^ Histnr. Insifcn. K. 450 und Tab. 17. ~ «. Meding, I. 8. 176—178. — Suppl. au Siebmi
,W..B. XII. 24; F. H. v. G.
♦- CSeraltowski. Ein früher in Schlesien blühendes Adelsgeschlecbt
aus dem Hause Geraltowitz im Oppelbchen, welches nach Ökolki um
1380 nach Polen kam und welches derselbe zu dem Stamme Saszor
(in Silber ein schwarzer Adler ohne Kopf) rechnete. Auf diese An-
gabe ging auch zuerst Sinapius ein, später aber giebt derselbe an,
dass die Familie zu dem Stamme Jastrzembiec (in Blau ein die Spitzen
in die Höhe kehrendes, silbernes Hufeisen und zwischen demselben
ein rothes Kreuz) gehöre. — Nach Baibin, Miscell., Dec. II. Lib. 2.,
kommt in der Ahnentafel des Andreas Grafen v. Köunitz Dorothea
▼. Geraltowska um 1560 als Gemahlin des Peter v. Kaunitz vor.
0*0/4*1, III. 8. 54. — SinapiuB, I. 8. 389 u. 390 und II. 8. G.38. — N. Pr. A.-L. II. 8.
S2«. — Siebmach^r, I. 73; Di« Geroltowsky. — r. Unding, I. 8. 176.
Clermb, Edlle und Ritter, auch Freiherren. Beichs- und e^nd.-
österr. Ritter- und Frei|ieirenstaiid. ReichsritterstandsdiplOPr von
1770 für Franz Anton Geramb, Niederösterr. Mercantü und Wechsel-
ratb, mitdem Prädicate: Edler v.; erbländ.-österr. Ritterstandsdiplom
von 1770 für Carl Geramb, Münzmeister in Prag, mit dem Prädicate:
Edler v. und von ebenfalls 1770 für Franz Carl Geramb, Ober-Wirth-
Bcli^s- u. Waldungs-Inspector zu Nagybanien, so wie für di6*Brüder
— 48« —
desselben, Ignaz Victor, k. k. Rittmeister, Johann Adalbert, k. k.
Ober-Lientenant Sei Graf Serbelloni Kürassier nnd Gottlieb Xam,
Ober-Httttenverwalters-Adjancten, gleichfalls mit dem Prftdlcile:
Edle Y. und Freiherrn-Diplom von 1791 für Jolius Ferdinand Edlen
V. Geramb, so wie von 1808 fftr Ernst Edlen t. Geramb, k. k. Rkt?
meister and Director des Waisenhanses zn Raab^ — Frefh. v. Krohne
nennt die Familie als alten , aus Ungarn stammenden, österr^ Adel
— Joseph Freib. y. Geramb war in neuester Zeit k. k. Haoptmann.
Fi-eih. V. Krohne, II. 8. 2 and 3: mit den Wmpp«ii. - MegtU ». Mükt/Hi, 8. 53 Md
11t und Ergins.-Bd. 8. 59 und 8. 144. — SoppL tu Siebm. W.-B. IX« 15: v. 6., Bitter.
Cicrard t. Pettenbarg. Erbl&nd.-österr. Adelstand. Diplom t. 1785
für Jobann Cbrysostomus Gerard, k. k. Grenadier- HaaptauwB \m
Graf Wenzel Golloredo Infanterie, mit dem Pr&dicate: v. Festenbir^
Mtgerli v. Mühi/eÜ, Erginc-Bd. 8. 296.' — Sappl. tn Siebm. W.-B. Vm. 14.
Cerbei t. (Jerbdsberg. Erbl&nd.-österr. Adelsstand. Dipl<Hn Ton
1793 für Franz Joseph Gerbel, k. k. Fortifications-Bechnangaliliier
za Olmtttz wegen 46jäbriger Dienstleistang mit dem Prädicate: t.
Qerbelsberg. ^
Megerle 9. Mükl/eld, 8. 189.
(SerbeliDgertde. Erloschenes, eichsfeldiscbes Adelsgeschleeht
9. Hellbach, I. 6. 418 nach Wolf, Urknndenbuch des eielis«»1llsdieB Adelt; 8. IS.
Gerber (im Meere eine, eine Fackel emporhaltende Seejungfer,
welche sich einem rechtsstehenden Felsen, auf welchem ein zam Finge
geschickter Adler sitzt, zuwendet). Reichsadelsstand. Diplom Ton
1 790 für Gottlob Gerber, Doctor der Arzneikunde und k. polnischen
Geh.-Rath. — Der Stamm hatte fortgeblüht und von den Nachkom-
men besass der k. preuss. Hauptmann v. G., welcher 1820 den Ab-
schied genommen, das Gut Heinzendorf bei Guhrau. Nach Bauer,
Adressbnch, S. 75 stand dieses Gut 1857 der Tochter desselben,
Frau Theophile verm. v. Gorczkowska, zu.
N. Pr. A.-L. II. 8. 226. - Freih. r. Ledtbur. I. 8. 252 n. IIL 8. 258. — Soppl. sa Siebs
W.-B. XI. 9: im Schilde nur eine auf dem Meer schwimmende Secjungfef mit F ackel, welche
sich auf dem Helme wiederholt,. während auf dem oben be«chriebenen Wappen ein gekar-
niitohter Arm mit einem Schwerte in der Faust aufwichst. — W.-B. d. Preuss. Monarch. HL
35. — Schlesisches W.-Bd. Nr. 255.
derber. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1818 fQr Johann
Gerber, k. k. Gubernial-Secretair und Registraturs-Director in Böh-
men, wegen fünfzigjähriger Dienstleistung.
Megerle 9. Ifüftlfeld, 8. 189.
derber^ Edle. Erbländisch-österr. Adelsstand, mit dem Prädi-
cate Edle v. In letzter Zeit standen in der k. k. Armee : Alois Edler
V. G., Platz- Oberst -Xieutenant zu Theresienstadt; Alois, Carl und
Joh^^L Edle V. G., Hauptleute und Franz nnd Leopold Edle v. G.>
Obe^jjbtenants.
Handschriftl. I^otis.
derbershaosen. Ein früher auf dem Eichsfelde yorgekommenesi
l&ngst ausgegangenes Adeligeschleoht.
9. Hellbach, I. 8. 418. naeh Wolf Urknodeabaoh, S. 12.
(ierbert ?. ■•masi iitter. Böhmischer Ritterstand. Diploia.vom
— 487 —
19. Juni 1686 fQr Jobann Franz Gerbert, mit dem Prädicate: t.
Hornaa. Der Stamm bat fortgebloht and in neuester Zeit war der
k. k. Oberlientenant Costa? Gerbert v. Hornaa Professor am Cadetten-
Institate za Hainbarg.
Haodschriftl. Noiisen. — «. Hellbaeh, l. 8. 418. — Suppl. su Siebm. W.-B. IV. 2.
Clerbhard^ Clerbharlt (Schild der Länge nach getheilt: rechts yon
Schwarz und Gold in 1 1 Reihen , jede zu fünf Feldern, geschacht
und links in Gold ein rechts gekehrter, rother Greif). Adelsstand des
Königr. Preussen. Diplom vom 2; Nov. 1742 für Friedrich Christian
Oerbbard, Herrn auf Polgsen , Nixen und Arnsdorf im Kr. Wohlau.
Derselbe war mit Johanna Goldammer vermählt und 'hatte einen Sohn
und drei Töchter. Der Sohn, Christian Wilhelm v. G., starb, so viel
bekannt, un vermählt und der Mannsstamm ist mit ihm wieder er-
loschen. Von den Töchtern wat* die Eine, Christiane Beate, gest. 1807,
mit dem herz, braunschw. Regierungs-Präsidenten Freih. v. Seidlitz
vermählt. — Die genannten scblesischeu Güter standen noch 1756
sämmtlich der Familie zu. — v. Helibach schreibt: Gerbert, Gerb-
faardt und nimmt das Diplom v. J. 1743 an. Nach Allem ist 1742 das
richtige Jahr und die richtige Schreibart: Gerbhardt.
9. NtUlKUk, I. 8. 418. - N. Pr. A.-L. I. 8. 4ü u. V. 8. 177. — Frwih, p. Led^hur, I. 8.
S53 und III S. 258: im Artikel; v. Gerber. - W.-B. d. PreuM. Moouob. III. 85. —Kn49Chk$
IV. 8. 141.
fierlnrg; s. Stöckhl v. Gerburg.
DeHH. £ine nach v. Hellbach 18. April 1811 in den Adelsstand
dhs Kgr. Preussen erhobene Fankilie, (loch £ndet sich diese Erhebung
in keineib, di^ preussischen Standeserhöhnngen sonst sehr genau be-
rücksichtigenden Werke vor. Wohl Verwechselung mit v. Gerdtel.
9. ffeUbach, I. 8. 418.
Certles. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 20. Juni 1693
fllr David Georg Gerdes. — Mushard führt die Familie unter dem
Bremen'scjien Adel auf und Johann Jacob Gustav v. Gerdes war 1783
bnd noch 1791 in Pommern Herr auf Tarnow im Kr. Regenwalde.
Mmhardy 8. 244. — Freih. v. Ledebur, III. 8. 268. — r. Mtding, tl, 8. 186. — Suppl.
sn Siebm. W.-B. V. 16. — Hchwedisciies Keiehs-W.-B., Kitter 138. 1240.
, Gerdtel. Im Königr. Preussen erneuerter und bestätigter Adels-
stand. Diplom vom 18. April 1812 für die ostpreussische Familie v.
Oerdtel. — Theodor V. G. starb 1832 als Hauptmann im k. preuss.
6. Infant.-Regim.; AMust Georg Reinhard v. G. war 1845 Leibpage
6r. Maj. des Kön^^Wd später standen zwei Lieutenants v. G«lim
k. preuss. 8. InfmSitfanente.
9. Bellbach, r. 8. it^sLif: Pr. A.-L. II. 8. 227 und V. 8. 177. — F)re{h. ». Ledebur, I.
8; 9M — > W.-B. d. Preuan. Monarch., Ilt. 25.
itlislebeii^ friher «arnsleben. Ein früher in Schlesien vorgekoln-
inenes Adelsgeschlecht, welches im Breslauisehen begütert war.
Henel, Slleslögr. ren. Cap. 8. 8. 772: Garnzleben. — Sinapiu», I. 8. 190 and tl. 8. §9$.
— Sitbmachtr, II. 52. — v. Meding, II. 8. 186 and 187.
tieret. Polnischer Adelsstand. Diitom vom 26. Oct. 1776 für
Samuel Ludger Geret, Doctor juris unl Syndicus zu Tbom. — v.
Hellbacb nennt einen früher ordinisipo Prediger and Emissair, später
— 488 —
aber k. preuss. Hof- and Kriegsrath v. Geret, welcher ein Adelsdiplom
des Köuigr. Prenssen erhalten habe, doch ist nar über das erwähnte
polnische Adelsdiplom Näheres bekannt und nach Allem gehörte der
genannte Hof- und Kriegsrath v. G. in die Familie, welche dieses
Diplom erhielt. — A. v. Geret war 1820 als Regist rator bei dem
Ober-Landesgericht zu Marienwerder angestellt.
9. Ilellbach, I. 8. 4t8. — Freik. «. L'^debur, I. 8. 252 and b«>r1ehtigt III. 8. S58 v. 2i9.
Clergely f. Siekelko. Erhländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1804 für Johann Gergely, k. k. Oberlieutenant bei dem ersten Szeckler
Infant.-Regim., mit dem Prädicate: v. Szekelkö. t- Ein Lieutenant
V. Gergely stand 1856 in 'der k. preuss. 1. Ingenieur-Inspection.
Megerle v, Mühlfeld, Erganz.-Bd. 8. 296. — Freih, v. Ltdebur, III. 8. 259.
dergens f. Eschenan. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom yon
1818 für Carl Gergens, k. k. Oberlieutenant und Adjutant bei Freih.
Vincent Chevauxlegers, mit dem Prädicate: v. EschenatL
Megerle p. Mühlfeld» 8. 189.
Clergsfeld, s. Thomann v. Gersfeld.
Gerhab^ VerhaheD. Die Gerhaben v. Hochenburg, zu Wolfpäasing,
Dieterstorf, Streithofen, Azdlstorf etc. waren ursprünglich Oester-
reicher vom alten Ritterstande, welche im 17. Jahrb. ausgingen. Jo-
hann Gerhab besass 1481 einige Walseeische Lehenstücke im Turner-
felde. Der Stamm, über welchen Wissgrill Weiteres angegeben hat,
blühte bis gegen die Mitte des 17. Jahrb., in welcher Zeit Franz
Andreas Gerhab v. Hochenburg, Herr zu Diettersdorf in Niedex-
Oesterreich, noch 1649 lebte. Derselbe war im genannten Lande der
Letzte seines Geschlechts.
Wisugrill, TTI. S. 278 und 279. — Siebmacher, III. 82. — r. Meding, II. 8. 181,
Gerhard, Gerard, Ritter (Schild geviert: 1 n. 4 von Silber und
Roth schräglinks getheilt mit einem rechts gekehrten Löwen von ge-
wechselten Farben , welcher in der rechten Pranke drei Blitze hält
upd 2 und 3 in Silber ein schwarzer Doppeladler). Alter böhmischer
Ritterstand. Diplom vom 8. Aug. 1665 für Jacques Gerard.
•• ^«llbach, I. 8. 418. — 8uppl. cu Slebm. W.-B. Vlll. 14. v. G«rard.
Gerhard^ Gerhard v. Grabkowiti.' Böhmischer Adelsstand. Diplom
von 1629 für Georg Gerhard, Herrn auf Grabkowitz, Canzler des
Mrstenthura Oels. Nach anderen Angaben ist dasDiplom von 1617.
Derselbe starb 1639 ohne Nachkommen. ^^
^nopit^, OUDographia. I. 8. 640 u. II. 8. 108 und 8<4i^Bhi|siUt«n, II. 8. 638 oad
«• rr. A-L. II. 8. 227. — Freih. v. Ledebur, I. 8 J^^^K?« 259.
. **''^^*t (Schild geviert mit Mittelsch^HP&n blauen Mittel-
scöijae ein aus dem untern linken Rande desselben aufwachsender,
recütsgekehrter, zehnendiger Hirsch. 1 u. 4 in Gold drei bl^ij^Quer-
im 9 V?i ^ ^' ^ ^^ ^*^^®^ ^^ö^ vierstrahlige, goldene SternÄti.zwar
nn -5. i'elde 2 u. i, i,n 3. aber l u. 2). Adelsstand des Königreich
Irln^'- *^'J^^^™ vom 9. Oct. 1787 für Johann Carl Gerhardt, ^
acheini- K -'^^^"^'^^ ^™ HusaMm-Regimentev. Usedom. — Sehr wahP
der Eh *^k ^^^® ^^^ Diploms-Empfänger der 1807 auf dem Felde
re gebliebene Major v. fJuMm k. preuss. Regimente v. Towar-
— 489 —
zyscwär. Der Stamm hat fortgeblüht. Mehrere Sprossen desselben
haben in k. prenss. Militair- und Staatsdiensten gestanden nnd in
Pommern kam das Gut Carwen im Kr. Stolp, so wie in 'yyestpreussen
die Herrschaft Flatow in die Hand der Familie. Nach Bauer, Adress-
buch, S. 70, war der k. preuss. Landrath und Polizei-Director v. G.
«in der Provinz Sachsen Herr auf Grossengottern VII. im Kr.
ensalza.
r. HeUbach, I. S. 418 npd 419. — N. Pr. A.-L. II. 8. 237. — F^aih. r. Ledfbur, I. 8.
252. und III. S. '209. — W.-B. d. preus». Moiiaioh. III. 26. — Kneiehkf, IV. 8. Ul u. 142.
fieriog, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1777
für Friedrich Gering, Director des Tomaszower Districts im Beizer
Kreise.
Megerle 9. Mühlfeld, ErgSnz.-Bd. 8. 144.
deringer t. •edeftberg^ Preiherren. Erbländ.-österr. a. ungarischer
Freiherrenstand, Ersterer durch Diplom vom 20. April 1802, Leti-
terer durch Diplom vom 29. Juli 1809 für Gabriel Geringer v. Oeden-
berg, k. k. Obersten des Szekler-Husaren-Repimenfs. Derselbe, ein
Sohn des Joseph Geringer, gest. 1794, gebürtig aus Oedenburg, wel-
cher als k. k. Rittmeister im Husaren-Regiment Freib. Barco am 23.
Juni 1789 den erbländisch-österr. Adelsstand mit dem Prftdicate: v.
Oedenberg erlangt hatte und- mit Catharina Wolfsacker vermählt war,
starb 1825 als k. k. Generalmajor und hinterliess ans der Ehe mit
Sophia V. Bruckenthal zwei Söhne , die Freiherren Carl Gabriel und
Vincenz Franz. Letzterer, k. k. Rittmeister in d. A. ist 1849 gestor-
ben, Ersterer aber, geb. 1806, ist k. k. Geh.-Rath u. Reichsrath.
MegerU r. Mühlfeld, 3. 52 u. 8. 189 u 190. — Geneal. Tasohenb. d. freih. Häuser, lft49.
6. 146 und 1859. 8. 226.
Gerlach (im rotheingefassten, schwarzen Schilde ein ans Flam-
men hervorspringendes, weisses Ross). Im Königr. Preussen erneuerter
Adelsstand. Erneuerungs-Diplom für den 1742 als k. preuss. Hof-
gerichts-Rath zu Cöslin verstorbenen Lebrecht v. Gerlach. — Von
demselben — einem Sohne des Jacob v. G., kaiserlichen Obersten
über ein Regiment Cavallerie, welcher 1435 am St. Lorenztage von
dem K. Sigismund in den Ritterstand erhoben worden war — ent-
sprossten zwei Söhne, Friedrich Wilhelm v. G., k. preuss. Geh. Ober-
Finanz-Kriegs- u. Domainen-Rath u. Otto Lebrecht v. G., k. preuss.
OberstwachtmeisterjJJerr auf Zeblin etc. Von diesen beiden Brüdern
hatte der Erster^jnf^Jiöhne, Ludwig August Wilhelm u. Carl Fried-
rich Leopold uo^^erj^dere aus der Ehe mit einer v Kleist einen
Sohn, Otto Frinffyffih^l Heinrich Der Stamm blühte fort u. brachte
mehrere#üter in der Neumark, in Pommern, wo derselbe daslndigenat
erlangte, und zwar namentlich im Kr. Fürstenthum Camin und Cöslin
sowie in Ostpreussen an sich und Sprossen desselben sind zu hohen
Ehrenstellen in kön. preuss. Militair - und Staatsdiensten gekommen,
^uer, Adressbnch, 8. 70 gab 1857 folgende an: Leopold v. Gerlach,
ffpr. Generallieutenant und Generalad^pitant, später, 1861, gestor-
ben, u Ernst Ludw. v. Gerlach, k. pf. Appellations-Gerichts-Präsident
zu Magdeburg , Herren anf Rohrbedr im Kr. Königsberg , N. M. so
m'
— 4«b —
wie V. G., k.'prettss. Landrath a. D., Herr auf Parsow (Majorat) nnd
Scfawemmin im Kr. FürsteDtham Camin nird Frau v. Gerlach, geb.
Y. Beyme zu Passow, Herrin auf Drosedow und Trienke ebenfalls im
Kr. Fürstentham Camin.
S^eih. 9. Krohne, II. 8. 4 nnd 8. 413. — Brüggmutnn, I. Ä Rptst. — W. Prtuss.
lexio. V. 8. 177 und 17S. — Freih. v. Led^bur, I. 8. 252 and III. 8.259. — 8u|>pl. i
W.-B. VI. l». — W.-B. d. PwiiHs. Monarchifl III. 24. - Pommernsches W.-B. III
und S. 44. — Kn^schke, I. 8. 165 und 166.
Clerladi, PireiherrfD. Freihermstand des Gros8herz. Hessen. Di-
plom vom 15. Mftrz 1838 für den grossh. hess. Obersten v. Gerlach.
Soviel bekannt , gehört derselbe , welcher in neuester Zeit ah Oberst
B. D. vorkommt, zb der im vorstehenden Artikel besprochenen Fami-
lie. — Ob die in neuester Zeit in der k. k. Armee stehenden Lieute-
nants, Maximilian Freih. v. G. und Alexander Freih. v. G. zo dieser
Familie, oder einer anderen dieses Natietis gvMren^ idiib8 dahin ge-
stellt bleiben.
HAadschriftl. Notic.
CSerlaeh (in Silber ein schwarzes^ aus blauem Wasser halb empor-
steigendes Pferd). Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom
15. Octob. 1840 für den k. preuss. liegierungs - Präsidenten Gerlach
in GölD.
N. Pr. A.-L. Vr. 8. 14.^. - Freih. r. Ledebur, III. 8. 259.
Cerlarher t. Gerlachsberg. Erbländ.-Osterr. Adelsstand. Diplom
vom 29. Nov. 1841 für Franz Gerlacher, k. k. Oberlieutenant a. D.,
mit dem Prädicate v. Gerlachsberg. — Derselbe lebte in neuester ieit
im Genüsse des wiener Invaliden-Instituts-Emolnmenten-Aeqnivalenta
zu Neu-Lerchenfeld bei Wien und der Sohn desselben, Paul G. v. 6„
war Lieutenant im Invalidenhause zu Pettau.
Ilandschr. Notiz.
> - GerlachsheiM. Altes, l&ngst erloschenes oberlausitzisches und
schlesisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause bei
Görlitz. — Guncelinus v. G. war 1320 bei dem Herzoge Conrad!, zu
Oels gern gesehen, Arnold v. G. lebte 1337 am Hofe des Herzogs
Boleslaus zu Liegnitz, Johann v. G. 1340 an dem zu Oels und Gucel-
linus V. G. kommt noch 1357 im Bernstadtscben vor. Zuletzt wird
noch 1365 Hedwig v. G. als Priorissa des Klosters Trebnitz genannt
Sinapiui, I: 8. 390. — Gauh«, II. 8. 350 u. 351.
Verlieh ▼. Gerlichtbnrg^ Edle. Erbländ.-Osterr. Adelsstand. Di-
plom vom 23. Mai 1849 für Johann Gerlich^. k. Hauptmann des
Carlstädter Artillerie-Bezirks mit dem Prädilatd : Sdler v. Gerlichs-
burg. Der Stamm hat fortgeblüht. In ueuel)^r 2Mt stand Rudolph
G. Edler v. G. als Oberlieut. u. Stab8-Officier*Ä#it. im k.^3Artill.
Regim. u. Job. G. Edler v. G. als Oberlieut. im k. k. 3. Jäger^atalllon.
nandscbriftl. Notis.
Cerlicsi^ Cerlistye^ Cerlidch, Ritter nnd Edle iBd rreiherren. Erb-
länd.-österr. Ritter- u. Freiherrnstand. Ritterstandsdiplom von 1749
für Johann Felix v. Gerliczi, k. k. Hauptmann^- Amtsverwalter
Repräsentanten zu Fiume, Inccari und Tersat, mit dem Prädicaül
Edler von u. Friiberrndiplom vo#1775 für denselben, als k. k. Rath,
Repräsentanten and Militair-Coibnandänte& der (|lidt a. des Hafeti^
— 491 —
znFiume, wegen altadeligen Herkommens n. 32jäbriger Dienstleistung.
Der freiherrlicbe Stamm bat fortgeblüht and in den letzten Jahren
wurde Joseph Freiherr v. Gerliczy unter den unangestellten k. k.
Feldmarschall-Lieutenants aufgefChrt.
Leupold, r. 8. 8. 367. — Meg^rU ». Mühl/eld, 8. 59 u. 8. 113.
fierlitiki; Gerlirkij CarlitikL Ein zu dem polnischen Stamme Prussl.
gehörendes Adelsgeschlecht, welches nach Ostprenssen kam und das
Gut Malschöwen an sich brachte, spftter aber wieder ausging. — Ob
dasselbe zu dem im vorstehenden Artikel besprochenen Stamme ge-
hört habe, ist nicht bekannt.
Freih. v. Ledebur, I. S. 252 u. III. 8. 259.
Cerkss. Niederösterr. Adelsgeschlecht, welches schon im 12. u.
13. Jahrb. unter den Herzogen Babenbergischen Stammes bekannt
war, mit Hollabrunn, Weyhburg, Sitzendorf, Schönkirchen, Dürrnleiss,
Eckendorf, Marggerstorf etc. begütert wurde, zu dem damaligen vor-
nehmen Landadel ^hörte u. später unter die Ministerialen u. Dienst-
herren gehörte. Ounrad v. Gerloss kommt urkundlich schon 1190
vor. Der Stamm blühte bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrb. hinein
und Petei: oder Petrein der Gerlösser, der sich zuletzt, unter Hinweg-
lassung des Namens Gerloss, blos Peter v. Scbönkirchen schrieb, tritt
urkundlich noch 1^63 auf. Später findet sich der Name des Geschlechts
nicht mehr vor.
WiMffriU, ni. 8. 180—182.
CenMiB, Ittter WkA Ulf. Reichsritterstand. Diplom von 1766
für Philibert Germain, k: k. Rath und Schlosfihanptmann zu Schloss-
hof, Hollitsch und Eckartsan, mit dem Prädieate: Edler t.
Mtgtrle 9. Mühlftid, Brgins.-Bd. 8. 144.
fiemar. Altes, thfiringisch-sächs. Adelsgescblecht, weiches ur-
kundlich nach Einigen schon 1130 vorgekommen sein soll, doch ist
über dieses Vorkommen Näheres nicht bekannt. Später, 1230, sass
dasselbe auf dem gleichnamigen Stamm schlösse, welches jetzt Oörmar
heisst, im Kr. Mühlhausen, Provinz Sachsen. — Gurt v. G. zog nach
Müller, Annal. Saxon., 1461, mit ^m Herzoge Wilh. zu Sachsen in das
gelobte Land und wird von Spangenberg, Adelsspiegel, II., alsKriegs-
held genannt und Hans v. G., Landescomthur der Bailei Thüringen,
unterschrieb 1554 den Nanmburgischen Vertrag zwischen dem Kur-
fürsten August zu Sachsen und dem Herzoge Johann Friedrich zu
Sachsen. Ein anderer Hans v. G. war 1564 kursächs. Rath und
machte, wie Bayer, Geograph. Jenensis, S. 422, angiebt, mehrere
milde Stiftungen; Heinrich v. G. kommt 1650 iRs kursächs. Oberst-
lieutenant vor etc. Die Familie, welche schon 1568 und später in
Thüringen Gebesee unweit Weissensee be|^ss, wurde im 18. Jahrh.
in der Oberlausitz, der Neumark, Pommern u.JWestpreussen begütert
und mehrere Sprossen des Stammes, welcher auch im Kgr. Sachsen
unweit Rochlitz das Rittergut Gebülzig mit Naundorf an sich brachte,
haben in k. preuss. und k. sächs. Militairdiensten gestanden. Ein
Major V. G. comvpndirte 1889 indr. preuss. 26. Infeint-Regiment und
Anton FriedemÜnL v. G. k. sächs. Lieutenant trat 1826, Gurt Ewald
— 492 —
Y. G. aber als k. sächs. Major aus dem activen Dienste. — Nach
Bauer, Adres&buch, S. 71, besass 1857 der k. preoss. Haaptmano v.
Germar zu Stettin das Gut Stolzenfelde im Kr. Arnswalde.
Gauh§, I. 8. 617. — Brückner, Beschreibung des Kirchen- und Schulstaates im Herzogth.
Gotlm. I. 3. Stck. S. 231 u. 241. — N. Pr. A.-L. y. S. 178. — Freih. r. Ledebur, I. S. 252
und III. 8. 259. — Siebmaeher, I. 14« : v. Germar, Thüringisch. — v. Meding, II. 8. IS7 a.
1.".8. — Knenchke, U. 8. 182 und 183.
CSerMerseDj fiaraiisseii. Altes, später erloscbenes, hildesheimi-
sches Adelsgeschlecht, aos welchem Sigisband G. schon 998 gelebt
haben soll.
Lügner, Dassojorhe Chronik, 3. 186 a. und b. — A>6macA«r, II. 128. -> «. Meding, II.
8. 188.
GerMcrshausen. Ein ursprünglich dem Eichsfelde angehöriges,
im 17. Jahrb. erloschenes Adelsgeschlecht, dessen Namen ein hessi-
sches Dorf führt und welches auch in der Mark Brandenburg vorge-
kommen ist, in welcher Volkmar v. G^rmershausen, ein Uofdiener des
Kurfürsten Joachim IL, Lehne und Eigenthum in der zweiten Hälfte
des 1 6. Jahrb. zu Falkenberg und zu btraussberg in den Kr. Nieder-
und Ober-Barnim besass. Im Eichsfelde stand der Familie noch 1610
Groningen unweit Oscbersleben zu. •
Wol/y ürkundenbuth, 8. 13. — Freih, ». Ledebur, I. 8. 253 und 258.
CenMetshfin, Edle. Im Königreiche Bayern anerkannter Adels-
stand. Pfalzgrftfljih Ftil^«^tenbergisches Adelsdiplom vom 6. Febr.
1784 für Peter Franz Joseph Germersbeim , kurmainzischen Stadt-
0. Amtsvoigt zu Külsheim, welches Diplom 19. Jan. 1785 von den
Landrecbten in Freibnrg ausgeschriebnen wurde. — Die Familie
stammte aus der Stadt Dünkelsbühl n. der ürgrossvater des Diploms-
Empfänger war zuerst in würzburgische Dienste getreten. Zwei Söhne
des Letzteren, Christoph Caspar Bernard v. G., geb. 1758, k. bayer.
Finanzrath in München und Johann Andreas v. G., geb. 1774, k.
bayer. und gräfl. Fugger'scher Patrimonial-ßearoter in Möhren, wur-
den nebst dem Sohne ihres verstorbenen Bruders Johann Philipp:
Johann Fidel v. G. zu Dillingen, geb. 1800, bei Anfertigung der
Adelsmatrikel des Königr. Bayern^ in dieselbe eingetragen.
». Lang, 8. 349. - W.-B. d. Konigr. Bayern, V. 59 — v. Ue/ntr, II. 90 und 8. 79. —
Knetchke, IV. 8. 142 und 143.
GermeteD^ Ititter und Edle. Böhmischer alter und Reicbsritter-
stand. Diplom des alten, böhmischen Ritterstandes von 1728 für
Bernhard Heinrich v. Germcten, k. k. Hof-Kammer- und ungarischen
Ilofcanzleirath und Reichs-Ritterstands-Diplom von 1732 für Den-
selben, mit dem Pr^icate; Edler von.
Megerle v. Mühl/eld^ Krg&nz.-Bd. S. 144.
CerHien Ein aus Tirol 1792 nach Bayern ausgewandertes Adels-
geschlecht, aus welchem ireter Franz Ludwig v. Gernler, geb. 1767
zu Toul, k. bayer. Capitain der Geqsdarmerie , in die Adelsmatrikel
des Königr. Bayern eingetragen wurde.
• r. Lang, S. 849. — W -B. d. Kgr. Bayern, V. 60."
dcroidsegg, «freldaeck» lohe^iller^ltl^egg, Prieiherren md Grafeft.
Altes, rheinisches Herren- o. (h-afeogeschlecht, Hb dem längst in
— 498 —
Rainen zerfallenen, gleichnamigen Stammschlosse, welches gewöhn-
lich Hohen-Geroldsegg genannt wurde, unweit Klsass-Zabern lag und
nicht mit dem Bergschlosse Knfstein in Tirol yerwechselt werden
darf, welches letztere anch anter dem Namen : Geroldsegg vorkommt.
Zwei, Walther und Heinrich, Herren zu Geroldsegg waren von IJKO
bis 1273 nach einander Bischöfe zu Strasburg. Der Stamm bltlhte
in das 17. Jahrh. hinein, bis Jacobus Graf zu Geroldsegg 26. Juli
1634 den Mannsstamm schloss. Die Erbtochter desselben, Anna
Maria, war mit Friedrich Marggraf^n zu Baden vefm&hlt, brachte
diesem aber aus dem v&terlichen Erbe nur die HerrschaSin Lahr
und Mahlberg in der Ortenau zu: die Herrschaft Hohen-Geroldsegg
fiel als Reichslehn an das Reich zurück und als solches erh*ielt diese
Herrschaft Philipi^ Adam v. Cronberg, welcher in den Grafenstand
erhoben wurde, s. den betreffenden Artikel, Bd. IL S. 862 u. 363.
Als sp&ter, 1. April 1692, öraf Crato Adolph Otto v. Cronberg ohne
männliche Nachkommenschaft starb, gelaugte Hohen-Geroldsegg aber-
mals an das Reich, worauf mit der genannten Herrschaft Carl Caspar
Herr v. d. Leyen belehnt wurde, welcher 1710 Aufnahme im Schwä-
bischen Grafen-Collegium fand.
Bweelini, II. 8. 11. -> Bübner, IT. Tab. 481. — Gauhe, II. 8. 1490 und 1491. -Gr. Joe.
Krtmtr. Pragmatiache Geachicbte des Uanset Geroldsegg , wie auch der Ueiohahemichaften
Hohen-Geroldsegg, Lahr und Mahlberg, earlaruhe, 1767. — SteMkuktr, II. 19: Herren Ge-
rolueck. — Spener, Historia Iiisign. 8. 104. — p. Meding, II. 8. 188 und 189.
lieroldschitikcrj s. Studnitz.
fieroltotdn^ s. Manderscheid, lirafei»
Gerolti Gerok iir Leye«. Rheinl&ndisches Adelsgeschlecht, in
welches der Adel 16. April 1614 gekommen ist und welches den
Beinamen : Leyen von einer der Familie schon seit 1 623 gehörenden
Besitzung dieses Namens bei Linz im Regier.-Bez. Coblenz führt. —
Rudolph Jacob, Carl Ferdinand, Carl Friedrich Maria u. Friedr. Carl v.
Gerolt zur Leyen wurden, laut Eingabe d. d. Haus zur Leyen 3. Juli
1829, in die Adelsmatrikel der Preuss. Rheiuprovinz eingetragen u.
unter Nr. 20 der Classe der Edelleute einverleibt. — Später war ein
V. G. k. preuss. Appellations-Gerichtsrath zu Cöln und Carl Ferdinand
V. Gerolt, Herr auf Burg zur Leyen noch in neuester Zeit k. preuss.
a. 0. Gesandter u. bevollm. Minister in Nordamerika.
N. Pr. A.-L. V. 8. 178. — Freih. 9. Ledßbur. I. 8. 258. ~ W.-B. d. preuss. RheinproT.
I. Tab. 41. Nr. 81 und 8. 41. — Knt$ehke, Iv. 8. 143 nnd 144.
I^eroltstein^ Herhartsteii. Altes , namentlich im Rheingaue begfl-
tert gewesenes,' frtther sehr ausgedehntes Rittergeschlecht, dessen
Name in Urkunden mehrfach verschieden geschrieben wurde, was
irrthOmlich Anlnss gegeben hat, mehrere Geschlechter aus demselben«
zu machen. Es hiess bald Geroltstein , Girstein , Geritstein u. Gere-
stein, der ursprüngliche* und wahre Name war Gerhartstein. Die
gleichnamige, lange schon in Ruinen liegende Stammburg gewahrt
man in diesen noch jetzt im Hinterlands-Walde an der Wisper Ober
dem Dorfe Geroltstein im Herz. Nassau. Amte Langen-Schwalbach.
Es war ein mainzisches Dienstman'iitgeschlecht, hatte vom Erzstifte
betrichtliche Lehne inne und sass als Burgmann vd fast allen rbein-
— 49i —
g4oiscben u. Pri?atbargen. Das Erbbegräbniss befand sich imBhetn-
gauer Kloster Eberbach, welchem es auch, ansehnlicbe Gftter ge-
schenkt hatte. Urkundlich kommt zuerst 1261 Henricus de Gerhard-
stein vor und der Stamm blühte bis in die zweite HiUfte des 16. Jabrh.
hinein, in welcher Wilhelm, Friedrich u. Heinrich 1569 u. 1&73 deu
Mannesstanim schlössen. Die Stammlehne fielen meist an Hessen^
als Herr der Grafschaft Katzenelnbogen. Später findet maa mit einem
Theile derselben, namentlich der Jünkernburg zu Geroltstein , den
Erb-Amtmann Brenner r. Gerohstein belieben, dessen Familie nun
' auch datüßeroltsteiner Wappen und Kleinod dem ihrigea beifftgte^ 8.
den betreffenden Artikel, Bd. II. S. 56 u. 57.
HvndschHftl. Notis. — Bodmanm^ Rheiiigaver Altertkümer, I. 8. 312. — Amoidi, Mi«eel>
Uneeu, 8. 267.
. (2er»lthofei^ s. Lamprecht v. Gerolzhofen.
lierrcshei« (in Blau mit goldenem Schildesrand ein aufgerichtetes
Reh). Im Königr. Preussen erneuerter Adelsstand. Diplom vom 3. Oct.
1735 (nach Anderen 1733) für den Fürstl.Qessen-Darmstädt' sehen
Minister-Residenten und Legationsrath v. Gerresheim. — Das neuer-
lich im Kgr. Sachsen vorgekommene Geschlecht y. Gersheim, s. den
betreffenden Artikel, ist, wie das Wappen ergiebt, eine andere Familie.
V. HeUbach, J. 8. 420. — N. Pr. A.-L. T. S. 178 u. 179. — F^eih. «. Ledebur, 1.8. 253;
— W..B. d. Frtuss. Monareh. III. 36.
Geromettl, s. Mayergross v. Gerometti.
(Serreth. Ein im 18. Jahrb. in Pommern vorgekommenes Adels-
geschlecht, aus welchem Johann Gottfried v. Gerreth 1749 und noch
1763 Glietzig im Kr. Regenwalde besass.
Freih,v. Ledebur, III. 8. 259.
Cersdi Ehter. Erbländ.-Österr. Ritterstand. Diplom vom 28. Aug.
1816 für Johann Franz Gersch, Mährischen Gubernialrath, wegen
45jähriger Dienstleistung.
Handscbtiftl. Notis. — Megtrle v. MütUfeld» 8. 113.
Clerschow. Ein zu dem Preussischen Adel gehörendes Geschlecht,
aus welchem in neuester Zeit ein Sprosse als Oberstlieutenant in
der k. preuss. Garde- Artillerie stand.
Freih. v. Ledebur, l. 8. 252 und IH. 8. 259.
Gersdorf^ fiersdorlT, auch Prelherren u. Grafen. Böhmischer Reichs-
und preussischer Freiherrenstand u. böhmischer - und Reichsgrafen-
stand, so wie Grafenstand der Königreiche Preussen und Dänemark.
Diplom des. böhmischen Freiberrenstandes vom 29. Aug. 1668 fOr
Georg Rudolph v. G. und des böhmischen Freiherrn- u. alten Herren-
Standes vom 9. Jan. 1696 für Rudolph v. G.; Reichsfreiherrndiplom
vom 17. Octob. 1672 für Nicolau» v. G.; Diplom des böhmischen
Grafenstandes vom 17. Märii 1701 fttr Georg Rudolph Freih. v. G.;
Reiehsgrafen-Diplom von 1723 fttr Christoph Friedrich Freih. v. G.;
Kursächs. Reichs -Yicariats- Grafendiplom, vom 28. Aug. 1745 für
Gottlob Friedrich v. G.; Preuss. Grafeustand. vom 7. Juni 1824 fttr
Georg Ernst v. G«; d&nischer GrafttJUlaiid vom 25. Dec. 1841 für Christ
Ludwig JohLAdülpkDQnnoadY.G«, mit dem Zusatz^: Uardenberg-Ref
— *» —
yeotlow Q. preoss. Freihermstand von 1840 für Wigand Adolph v. G,
— Altes, weit verzweigtes, reich begütertes, laasitzisches Adelsge«
schlecht, welches aas der Lausitz nach Schlesien , Böhmen und in's
Meissen^sche , später aber auch nach Dänemark, Liefland etc; kam.
Ueber den Ursprung desselben sind die Angaben verschieden. Früher
wollte man den Stamm ans ßurgund herleiten und später hielt man
sich meist an Carpzovs Annahmen und glaubte, dass das Geschlecht
aus dem Quedlinburgischen vbn dm Geroneu stamme, doch hat in
neuerer Zeit Freih. v. Ledebur sich dahin erklärt, dass die .v. G.,
welche in der Gegend ton Quedlinburg in älteren Urkunden auftre-
ten, einem anderen Geschleohte angebörten. So ist denn auch von
diesem Geschlechte, wie von so vielen alten Familien am richtigsten zu
sagen : der Ursprung verliert sioh iU eine mehrfach sehr dunkle Zeit.
Die ersten sicheren Nachrichten über das Auftreten des Geschlechts
finden sich in der Oberlausitz , in welcher sich dasselbe wohl in der
zweiten Hälfte des 10. Jahrb. ansässig gemacht haben mag. Fest
steht, dass ßaruth schon 1266 der Familie zustand und dass im 18.
u. 14. Jahrb. mehrere Sprossen^ des Stammes in Lauban wohnten^
von welchen Michael v. G. 1274 und. 1277, Franz v. G. 1323 n. 1836
und Caspar v. G. 1393 das Bürgermeister -Amt in dieser Stadt ver-
walteten, auch kommt Christian v. G. in einem fiesignations-Briefe
des Herzogs Heinrich zu Jauer 1319 als Zeuge vor. Nach dieser
Zeit breitete sich der Stamm , dessen Glieder zu den wichtigsten
Aemtern und Würden in den Markgrafthümern Ober- und Nieder-
Lausitz gelangten — von 1430 — 1697 waren zehn v. G. Amts->
hauptleute zu Görlitz — so sehr ans, dass 1525 in der Schlacht bei
Pavia 27 Söhne der Familie geblieben sein sollen, 1527 bei einem
zn Zittau abgehaltenen Geschlechtstage über 200 Sprossen des Stam-
mes mit 500 Pferden eintrafen und Caspar Dornav vor über zweihun-
bundert Jahren an Johann Nicolaus v. G. schrieb, dass, könnte der
Stammvater der Familie wieder aufstehen, derselbe 1300 Enkel zäh-
len würde, welche sich in 9 Königreichen u. Ländern verbreitet hätten
nnd in Verwandtschaft mit 130 vornehmen Familien gekommen
wären. Die Zahl der im Laufe der Zeit in der Lausitz entstandenen
Linien und Häuser ist sehr gross. Die am meisten bekannt gewor-
denen sind die Häuser: Tauchritz, Lautitz, Meffersdorf» Horcka,
Erischa, Malschwitz, Baruth, Uhjst, Gröditz, Ruhland, Pliskowitz etc.
über deren Glieder Carpzov die möglichst genauen Angaben mit
grossem Fleisse zusammengetragen hat — Wie in der Lausitz, so
entstanden auch im Meissenschen und in Schlesien mehrere Dörfer
und Rittersitze , welche nach Allem den Namen von der Familie er-
hielten. Ueber den anderen reichen Grundbesitz der Familie in der
Ober-Lausitz, im Meissenschen, in der jetzigen Provinz Schlesien u«
zwar im Kr. Görlitz, so wie in anderen Kreisen Schlesiens, ia ande-
ren Provinzen der Preuss. Monarchie: in den Provinzen Sachsen,
Brandenburg, Pommern u. Preussen, so wie in Schwaben, Böhmen u.
Dänemark, hat Freih. v. Ledebur mit dem ihm eigenen Fleisse und
seiner Genauigkeit die sichersten Nachweise.gegeben. — DieLinieni
— 496 —
in welche, wie oben angegeben, der Freiherrn- and Grafenstand kam,
sind bis auf die, welche den preussiscben Grafenstand erlaugte, sämmt-
lich erloschen. Georg Rudolph, früher Freiherr, später Graf, s. oben,
k. k. Geh.-Rath, Herr auf Weichau, etc. starb kinderlos und eben so
auch Freiherr Rudolph, k. k. Geh.-Rath, welcher nach* Einigen spä-
ter noch den Grafenstand erhalten haben soll. Aus der Malschwitzer
Linie entstanden durch die Gebrüder Gottlob £hreureich, Herrn auf
Kaupe und Bolbritz n. den oben erwähnten Freiherrn Nicolaus zwei
Kräflidie Linien. Der Sohn des Ersteren, Christoph Friedrich, er-
hielt, wie angeführt, 1728 den Reichsgrafenstand, doch erlosch seine
Linie, welche als Linie zu Uhyst a..d. Spree auftrat, schon 16. Juli
1751 mit dem einzigen Sohne, dem Graf«n Friedrich Caspar; Gott-
lob Friedrich aber, ein Sohn des Preifaerrn Nicolaus, kursächs. Confe-
renz- Minister etc. erhielt das Grafendiplom von 1745 und stiftete
die gräfliche Linie zu Baruth, welche mit seinem Eifkel, dem Grafen
Friedrich Alexander, 22. Jul. 1790 im Mannsstami^e wieder ausging.
GhrisUan Graf v. Gersdorff- Hardenberg -Reveutlow ist 1847 ohne
Nacfakommen gestorben. — Die gräfliche Linie in Preussen hat fort-
geblüht and schreibt sich: Gersdorff-Hermsdorf. Der Empfänger des
Grafendiploms, Graf George Ernst, geb. 1796, Herr auf Hennsdorf,
Jannowitz und Lipsa, k. preuss. Kammerh. etc. vermählte sich drei-
mal. Aus erster Ehe mit Henriette v. Helldorff-Bedra stammt Grf.
Henriette, geb. 1817, verm. 1844 mit Eduard Christoph v. Reitzen-
stein, a. d. Hause Schönberg, jetzt k. sächs. General -Major, aus der
dritten Ehe aiber mit Miss Caroline Vauneck aus altem irrländ. Ge-
schlechte, neben einer Tochter, Anna, geb. 1848, ein Sohn, George
Ernst, geb. 1843. — Der Bruder* des Grafen George Ernst: Carl
Julius v. G., geh 1798, k. sächs. Major a. D., vermählte s ch 1825 mit
Agnes V. Reit/enstein a. d. Hause Yenusberg, geb. 1805, aus welcher
Ehe zwei Söhne entsprossten: Maximilian v. R., geb. 1826, welcher
in k. sächs. Justizdiehste trat und Carl v. R., geb. 1831 , Doctor der
Rechte und k. k. Lieutenant...' — Ueber die vielen, besonders bekannt
gewordenen Sprossen des Stammes aus älterer u. neuerer Zeit geben
die unten angeführten Schriften die möglichst genauen Nachweise.
Hier mögen nur aus dem 18. und 19. Jahrh. nachstehende Namen ge-
nannt sein: David Gottlob v. G., gest. 1732, königl. preuss. General;
lieutenant, Regimentschef etc. ; Otto Ernst v. G., gest. 1773, k. preuss.
Generalmajor a. D. und früher Chef eines Husareuregiments; Adolph
Traugott v. G., Herr auf Meffersdorf, welcher 1779 die bekannte
Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz gründete,
welche mit treuem Eifer und grosser Thätigkeit für die Wissenschaf-
ten und namentlich für die Geschichte der Lausitz so viel geleistet
hat; Carl August v. G. , gest. 1787, kursächs. General; Carl Fried-
rich Wilhelm v. G., gest. 1829, k. sächs. Generallieutcnant , königl.
Generaladjut. und Cummandant des adeligen Cadettencorps ; Georg
Rudolph v. G., Oberhofroarschall und Hans Gustav v. G., Ceremonien-
meister am k. sächs. Hofe; Dr. Heinrich August Freih. v. G., grossh.
fachs. weim. Geh. Jnstijrath in Eiseuach u. v. A. — Im Kgr. Sachsen
standen in neuester Zeit die Güter Venusberg p. r. undGröditz (seit
1640) dem Gcschlechte zu: die meisten Besitzungen liegen jetzt im
Kgr. Preussen. Nach Bauer, Adresst^uch, 1857. S. 71 waren im ge-
nannten Königreiche begütert: Wolf Emil v. G., Hauptm. a. D. Land-
schaft§director und Landesältester, auf 4)ber-Kosel bei Rothenburg;
Wolf Rudolph, Prem.-Lieut. a. f). auf Hä^nichen; Christian Erdmann
auf Ober-
lid Wioska;
„ _ . ^ . ^ ^^^ . ' Alt-Seiden-
berg (Majorat) und Ostrich^li^fanl^. ^ M^ em^ss - Krauscha ; Her-
mann V. G. auf ßauchwitz unS'^jorg firnsl Graf v. G. Herr der oben
genannten drei Güter. . * • .
M. i-hr. ^ottl. Bhchniann, Dissert. Meinet. ^^amii Geudurfionim s. Gdrlit. 1706. wi«der
abgi-drucki in Hofmaiiiii ^c^iptor. Kit. Lu^utic. 1?I9, Toi#I. F«w 11. Nr. 7. 8. 1&4— 16U u.
in Val. König'* Adelshistor. — Carpsoc, II. S. 43 und 83—140. — Sinapiu».. I. 8. 3SM)-400
uad II. 8. 1)5 und ^6. — Val: KöntQ, III. 8. ai"»— 416. — Gatihe, I. S. 613-634 — Küster,
Access. Hd HiblioUr. Bra^denb. \l. 8. 82. — v. Ceehtrit», I, 8. 71— 111. ^ Hupet, MatcrUliea«
l7y». 8. 461 und 175«9. s. 122. — Jacobi, 1800, 11. 8. 214. - G^rnfiorßschf Pamiliea-Hieh»
richten, (^uedlinl.iirg, 1818. - Mtgtrle v. ifühi/elä, Krgäux -Bd 8. 14. - N. Pr. A.-L. II. S.
227-230. — UeutsclK- (irafenh. d. Geg.-nw., I. 8. 264—266. — Freih. v. L^dttbur, I. 8« 953
—255 und III. S. 259. — Geueal, Ta^chenb. d.gr&i!. Hftuser, 1869 8. 296. uod 297 H. hlttor.
Ila.ndb. zu demüelbcn, S. 245. — Smmacher, I. 53: t. Giratdorf« Schlesiocb u. i$2 : t. Qert-
dorf, Ueissnisoh. — Dienemann. tflMl und Nr. 43. — v. Meding, I. S. 178 — 180. '— LexSe.
over ad'.-l. Faniil. i Danmark, I. ^K — Tyroß, I. 141. r- »uppl. su Siebm. W.-B. VII. 1:
Or. V. G. ' W.-B. der Sachs. StaTTeu, I. 25: Gr. v. 6. und II. 66 : t. G.
Gershdm (in Roth ein schwarzer QuerbalEen, oben von, zwei,
unten von einer weissen Rose begleitet). Ein zu dem Adel inM)^öliigr.
Sachsen gehörendes Geschlecht, dem Wappen nach ganz verschieden
von der Familie v. Gerresheim, s. den betreffenden Artikel, aus wel-
chem Friedrich v. Gersheiäi als Zeichneulehrer am .^ffinasium u. Se-
minar zu Bautzen angestellt ist. — Das- im Dresdji|ctyp4lend. z. Gebr.
f.d. Resrd. 1847. S. 161 auf die Familie bezogen^ CTgfcm von 1733
gehört der Familie v. Gerresheim. ''*^V'
Freih. v. Ledebur, III. S. 259. — W.-B. d'. Sachs. Staaten, VII. 41,
V lierskow. Ein im Meklenburgischen 1800 und noch 1811 mit
Dambeck begütertes Adelsgeschlecht, aus welchem Carl v. G. 1811
k. preuss. Major und Chef der 2. Nieder -Schlesisch. Brigade -Garni-
son-Compagnie zu Glatz war und F« J. v. G. 1813 als k. preuss. Ma-
jor a. D. zu Treptow a. d. T. lebt^.
Freih. v. Ledlebur, I. 8. 255.
(ü^rssauich ▼. Heldenstein. Erbländ.-österr. Adelsstand, biplom
von 1785 für Anton Gerssanich, k. k. Oberlieutenant bei dem Carl-
städter-Ottochauer-Gränz-Uegimente, mit dem Prädicate: v. Helden-
stein.
Megerle r. Müfdfeld, Ergäni.-Bd. 8. 296.
üerstarker, Freiherren. Erbländ.-österx. Freiherrnstand. Diplom
von 1817 für Wenzel Gerstäcker, Capitain-Lieutenant des k. k. 4. Jä-
ger-Bataillons. — Wenzel. Freih. Gerstäcker v. Siroplon, k.k. Haupt-
mann 1. Classe, war in den letzten Jahren Commandant der Infant.-
Schul-Comp. zu Klosterneubi^rg.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänx.-Bd. 8. 59.
Iierskin f. Hohenstein (in Blau ein Berg mit drei Felsspitzen und
&Hichk€, Deutsch. Adels-Lex. lU. 32
— 498 —
auf Jeder derselben eine goldene Lanze). Reicbsadelsstand. Bestäti-
gungsdiplom vom 1. Nov. 1799 für Carl Franz Gcrstein, kurbraun-
scbw.-lüneburg. Major, mit der Befugniss, sieb Gersteiu v. HohensteiB
zu nennen u. zu scbreibeu. — Mebrere Sprossen des Staroni^s haben
in neuerer Zeit in der k. pr%us6. Armee gestanden. — Das vorixSieb-
macher III. 114 zum schwäbischen ^Adel gerechnete Geschlecht v.
Gersteiu war dem Wappea jiach : in S^b^ ein rotbes Schildchen und
im rechten ObereÄlTein rotber RiBg, ein ganz anderes Geschlecht.
Freih. 9. d'. Knexeheck, 8.**ft4. --^.Freih..^^^eekeöur^i. 8. 255 und llt 8. *259.
DersteDberg (in Sflber.eui dilcibüg^li^ Berg). Ein schonin Ur-
kunden des 13. und 14. Jahrb. vorkoramendes, thüringisches Ritter-
geschlecbt aus dem gleichnamigen Siamm'sitze bei Altenburg. — Der
Stamm blühte in das 18. Jabcii. l^aein und ist, wie angenommen wird,
1710 mit Heinrich Wilhelm v. G. erloschen. Ist letztere Angabe, so
wie das immerhin noch in Frage zu stellende Wappen ricjitig, so war
dasselbe ein für sich bestehendes Geschlecht.
Frtik. V. Ledebur, l. 8. 2b5.
(lersteiberg (in Silber ein gebogener, rother Sparren). Ein zum
sächsischen Adel gehörendes Geschlecht JIb welchem mehrere Spros-
sen in der kur- und k. säcbs. Armee stmRn. Carl Friedrich Ernst
Y. Gerstenberg trat 1847 als k. sächs. Oberst aus dem activen Dienste.
Die Familie erwarb im Weimariscben Burg-Sulza und theilweise auch
die Saline Suiza.
Fireih. v. Ledtbür, III. 8. 259. — W.-B. d. Siebs. Rtaattn, 111. 96.
CSersteiberg^ derstenberger^ Cierstenbergk (in Blau ein Ritter, wel-
cher einen .I4ndwurln tödtet). Reichsadclsstand. Diplom von 1610
(nach Andej^^USOl) für D. Marcus G^stenberg, h. Sachsen -alte nb.
Kanxler und fw die Brüder desselben, Michael und Joachim G. und
Erneuerungsdipk^ vom 17. Octob. 1723 (nach Anderen 1712) für
Georg Heinrich v. G. Seconde- Lieutenant im k. preuss. Regimente
Anhalt-Bernburg. — Die Diploms-Empfänger gehörten zu eiuem ur-
sprünglich erfurter Patriciergeschlechte, welches v. Hellbach mit den
anderen Familien dieses Namens verwechselt hat. Die drei oben ge-
nannten Brüder, welche den Adelsstand in die Familie brachten, waren
die Söhne des Jacob G. , Stadtvoigts zu Buttstädt im Weimarischen.
Von diesen Brüdern kam namentlich Dr. Marcus v. G. zu hohem An-
sehn und Gaufae hat sein Leben nach Cötterus, Vita D. Marci G., in
einem längeren Artikel beschrieben. Derselbe, gest. 1613 als kur-
sächs. Geh. -Rath, Herr auf Drackcndorf^ Schwerstädt, Schfebelan^
Leutenthal, Prosdublich etc., hinterliess zwei Söhne, Marcus (II.) v.
G., gest. 1634, h. sachs.-altenb. Hofrath u. Jobann v. G.-, gest. 1622,
Herrn auf Schwerstädt und Leutenthal , dessen Sohn , Johann Marcus
V. G., Herr auf Uhlstädt, Leütenthal etc., 1637 diese Linie schloss.
Doch hat eine andere Linie den Stanim bis in die neueste Zeit fort-
gesetzt, u. in dieselbe ist durch Adoption, über welche aber genauere
Nachrichten fehlen, der Name: V. Gerstenbergk, Edle v. Zech, ge*-
nannt v. Müller gekommen. Die Edlen .v. Zech, später Freiherren u.
(ilrafen, s. den betreffeaden Artikel» wiaren ein zum Adel Karsachsens
— 49» —
gehörendes Geschlecht und der Z(^name: v.J!^(lll&v schreibt sich von
dem grossh. sachs.-weiraar. Kanzler der Lan'des-Regierang und Geh.
Rathe v. Müller her. — Friedrich Leopold Wolf Ludwig Wendelin v.
Gerstenb^rgk, Edler v. Zech, genannt v. Müller ist Herr auf Rauten-
berg u. grossh. sachs.-weimar. Kammerhferr.
9. Ol4fich0nstein, Nr. 28. — Gauhe, I. 8. 634—638 uod II. 8. 355 und 31^. — v. Falken-
gtein. Thüringische Chronik, Lib II. Pars It. 8. 1393- 40>». - Brückner, Hlrrhea- u. Schu-
JenstaÄt im Her». Gotha, III. 8. Ti und 73. — r. Uellbach, 1. 8. 421. — N. Pr. A.-L. V. 8.
179. — Freih. r. L^debur, I. 8. 255 und 256. — Siebmacher, IV. 73 und V. 800. — W.-B. d.
Sachs. Staaten, III. 97. ,
ClersM^HbEViil^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom vom
lÖ. Febr. 1797 für Franz Gerstenbrand, Hofrath bei dem k. k. Hof-
kriegsrathe.
ifegerte v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 144. — Kneschke, IV. 8. 144.
üerstenfeid/s. Birek v. Gerstenfeld, Bd. L S. 452.
ISerstnalm (Staroniwappen : in Roth ein mit drei goldenen Ger-
ste nähren belegter, silberner Schrägbalken. Wappen nach dem Di-
plome für Dr. Martin G.; Schild geviert: 1 und 4 ein Füllhorn und in
demselben wie, Sinapius sagt, auch drei Gersten- Aehren und 2 und 3
zwei schräge Balken). Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1571
für D. Martin Gerstmann, Doln-Dechanten zu Breslau u. Kanzler des
Bischofs zu Olmütz, später, von 1574—1585 Bischof zu Breslau.
Derselbe gehörte zu einem sehr angesehenen Patriciergeschlechte der
Stadt Breslau, aus welchem Sinapius mehrere Sprossen, welche zu
ihrer Zeit berühmt waren, nennt. Die Familie hatte sich in zwei
Linien, die Bunzlauische und Liegnitzische geschieden. Zu Ersterer
gehörte der oben genannte Bischof. Aus der Liegnitzisch^n Linie
führt Sinapius zuerst den Bürgermeister Martin G. zu Liegnitz, gest.
1557, und dann zwei Brüder auf: David' G. , gest. 1607, Herrn auf
Jannowitz, Schweinitz, Dohnau und Scheibsdorf und Bartholoiaaeus
G., gestorb. 1623, Herrn auf Jannowitz, Siegersdorf, Schmochwitz,
Schweinitz u. Scheibsdorf.
Sinapius, II.- S. G39 und 640 nach Lucae und Henel. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 256.
L Cerstmano. Erbländ.-östcirr. Adelsstand. Diplom von 1819 für
Ludwig Gerötmann, k. k. Haupt-Zolllegstatt- Einnehmer zu Brody.
ilegerle v. Mühlfeld, 8. 190.
ISerstmayer ?. Kdlliasfelii. Erbländ.^ österr. Adelsstand. Diplom
v«n 1783 für Jacob Kilian Gerstmayer, k. k. Hauptmann bei Erzher-
zog Ferdinand Toscana Infant, mit dem PrädicatS : v.Kollinsfeld.
Meyerle r. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 296.
Clerstner, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1811
für Franz Gerstner, Doctor der Philosophie, Professor an der Univer-
sität Prag und Diroctor der polytechnischen Lehranstalt, so wie der
Wasserbau- Direction.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänz.-Bd. 8. 144 und 145.
derstoer v. fierstenkarn. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1816 für Gottlieb Gerstner, k. k. Oberlieutenant, mit dem Prädi-
cate: V. Gerstenkorn.
Megerle v. Mühlfeld, Ergiiuz.-Bd. 8. 296.
Cerswaide. Altes Adelsgeschlecht in der Uckermark aus dem
32*
— 600 —
gleichnamigen Staminbause , welches an die v. Kettelhack und von
diesen an die v. Arnim kam. Zander v. Gbyrswalde hatte nach E.
Carl lY. Landbuche 1375 in Kakstede und Lauenhagen Güter.
Orundmann, 8. 40 — N. Pr. A.-L, V. R. 179.
(lerterode. Eichsfeldisches, erloschenes Adelsgeschlecht aas dem
gleichnamigen Stammsitze zwischen der Stadt Worbis u. Keula.
Wolf, Urkandenbuch. 8. 13.
liertinger^ Ritter. Ein in Ober - und Niederösterreich vorgekom-
menes Rittergeschlecht. Tobias Reichsritter t. Gertinger wurde 1G30
im Lande ob der P^nns dem Ritterstande einverleibt VLfi(St als kaiserl.
Geh. Hofsecretair und Herr des Gutes Gasseneck 1639 unter die neuen
Ritter§tandsgeschlechtcr der Nieder -österreichischen Stände aufge-
npmmen. Der niedeVösterr. Ritterstandsmatrikel ist nur die Bemer-
kung beigefügt, dass die Lini^ des Tobias Ritter v G. bereits im 17.
Jahrb. wieder ausgegangen sei.
Wisngritl, III. 8. 282.
(lertigen, fiertsep^ genannt Sintsig^ Rheinländisches Adelsge-
schlecht, welches mitGerzen im Kr.Lechenich schon 1380, so wie mit
Sintzig oder Sintzenich in demselben Kreise 1458 begütert war und
zu diesen Besitzungen später mehrere Güter erwarb. Der Stamm ist
mit Johann Heinrich v. Gertzgen 20. Apr. 1673 ausgestorben.
Fahne. I. 8. 109. — Freih. if. Ledebur, I. 8. 256.
liervaise'-O^iisy. Altes Adelsgeschlecht derfranzösischen Provinz
Isle de France, aus welchem der Religionsstreitigkeiten wegen Chri-
stoph V. Gervaise-Cousy zu Ende des 17. Jahrb. Frankreich verliess .
und mit seiner Familie und seinem zum grössten Theile geretteten
Vermögen in Berlin darch den Kurfürsten Friedrich IlL Schutz fand.
Derselbe hatte aus derEhe mit Anna v. Lievrad aus einem vornehmen
flandrischen Geschlechte zwei Töchter, von denen sich die ältere,
Maria Anna, mitPerier Lahitole, die jüngere aber, Susanna, mit einem
Herrn v. Memviele-Lago vermählte.
Tyroff^ I. 67 und Siebenkeen, I. 8^ 38.
Gerfasi^ Grafen. Erbländiscb-österr. Grafenstand. Diplom von
1713 für Rochus Hieronymus Gervasi.
Megerle r. Mühlfeld^ Erganz.-Bd. S. U.
Gerfasi v. Ransoff und jSancto-Angelo. Reichsadelsstand. Diplom ~
von 1788 für Johann Gervasi aus Trient,. mit dem Prädicate: v. Rap-
soff u. Sancto-Angelo.
Heget le v. Mühlfeld, Krgnuz.-Bd. 8. 296.
(lerfay. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1817 für Se-
bastian Gervay, k. k. Staatsraths-Official.
Megerle c. Mühlfeld, Ergänz -Bd. «. 297.
ISeriabeck v. Aerzabina und v. Beglerbeg^ Rilter und Freiherren.
Böhmischer Ritter- und erbländ. -österr. Freiherrnstand. Ritter-
standsdiplum von 1749 für Johann Joseph Gerzabeck, k. k, Capi-
tain- Lieutenant, mit dem Prädicate: v. Gerzabina u. Freiherrn- Di-
plom von 1771 für denselben als k.-k*. Kreishauptmann zu Czaslau,
mit dem hinzugekommenen Prädicate: v. Beglerbeg.
Megerle v. Mühlfeld, Krgiax.-Bd. 8. 69 und a. 145. - Suppl. zu Siebm. W.-B. VI. 19 :
F. u. y. Q.
— 501 —
Cleschaii. Adelsstand des Kgr. Polen. Diplom von 1555 für Cas-
par Geschaa zuConitz. Der gleichnamige Sohn desselben stanb 1584
als Abt des Cisterzien§er Klosters zu Oliva.
Frtih. t. Ledehur, I. H. 2^6.
t Ceschowski^ Clexowski. Polnisches, nach Schlesien gekommenes
Adelsgeschlecht, welches 1698 mit Lubie im Kr. Tost begütert* war.
Freik. v. Ledebur, lU. 8. 2.S9.
Cessenharil, Edle. Erbländisch-Österr. Adelsstand. Diplom von
1769 für Martin Gessenhard, k. k. Kammerthürhüter, mit dem Prä-
dicate: Edler v. '
Meyerle r. Müht/«M, 'Ergänx.-Bd. S. 297.
^ (jessler^ Grafen (Schild mit Mittelschild. Im silbernen Mittel-
schilde, gekrönt mit füufperliger Krone, der preuss., schwarze Adler
u. im blauen Schilde ein silberner Querbalken, oben von zwei, unten
von einem silbernen Sterne begleitet). Grafenstand des Königreichs
Preussen. Diplom vom 31. Juli 1745 für Friedrieh Leopold v. Gess-
1er, k. preuss. Generalliiutenant. — Ein ursprürtgliy.h schweisjerisches
Adelsgeschlecht, welches bis 1418 Grüningeu im Csinjton Zürich be-
sass, später nach Schwaben und um 1618 nach Po'mmern,'so wie im
18. jahrh. n^h Ostpreussen und Schlehen kto. ^J^cJ Diethmar
lief der Stamm absteigend, wie folgt: Leopold^ k. k. Oberst: Elisa-
beth Freiin v. Schenk; — Conrad, k. k. General-Wachtmeister: Luise
V. Stfnitz; — Conrad Ernst, Herr auf S^chwessin in Pommern, k. k.
Capitain: Euphrosyne v. Rosenau; : — Conrad Ernst (II). Js. unten. —
Unter den in Ostpreussen erworbenen Gütjern befand sich namentlich
Schwaegerau im Kr. Insterburg, welches in der zweiten Hälfte des
17. Jahrh. in der Hand des genannten Conrad Ernst (II.) v. Gcssler,
k. preuss. Obersten, verm. mit Gertraud v. Gattenhofen, war. Aus
dieser Ehe stammte der obengenannte Graf Friedrich Leopold, des-
sen Nanren die Geschichte Preussens auf einem ihrer ehrenvollsten
Blätter für immer aufgezeichnet hat. Derselbe, gest. 1762 als königl.
preuss General -Feldmurschall, verwandelte 4. Juni 1745 die schon
fast verlorene Schlacht bei Striegau als Führer der k. preuss. Reite-
rei in den glänzenden Sieg bei Hohenfriedberg und erhielt in voller
Anerkennung seiner für die preuss. Waffen, den Rahm derselben ijid
den ganzen preus<i. Staat so ausgezeichneten Waifenthat den oben an-
geführten Grafenstand. Aus seiner Ehe mit Anna Eleonora Gräfin v.
Stanislawsky-Seeguthentsprossten, neben sieben Töchtern, drei Söhne,
doch ist die weitere Nachkommenschaft später bis auf zwei Sprossen
des. Geschlechts erloschen. Der älteste Sohn des Grafen -Frredrich
Leopold: Graf Georg Ludwig Conrad, hatte aus der Ehe mit Juliane
Elisabeth Freiin v. Ligdlau und EUguth 7wei Söhne, von denen der
ältere vor ihm unvermählt starb, der jüngere aber, Graf Ludwigr Wil-
helm, den Stamm fortsetzte. Letzterer war in erster Ehe mit Beata
Amalia Freiin' v. d.Tann und in zweiter mit Mariane v. Siegroth ver-
mählt. Aus der ersten Ehe entpross Graf Heinrich und aus der zwei-
ten Graf Wilhßlm, geb. 1796^ welcher sich nicht vermählt bat. ,Vöm
Gi^fen Heinrich, gest. 1834, k. preuss. Rittmeister, verm. mit Gott-
— 502 —
liebe v. Desaris, gest. 1833, stammt: Graf Friedrich, geb. 1826, Ma-
joratsherr auf Schoffczütz und Lomiiitz unweit Rosenberg in Ober-
Schlesien, k. preuss. Prem.- Lieutenant im 1. schweren Landwehr-
Reiter- Reg., verm. 1857 mit Hedwig Cirf. Montis de Mazin a. d. Hause
Jeroltschütz, geb. 1836.
Gauhe, If. S. 856 und 357. — Militairisrhes Pmitheon, II. 8. 9. — N. Pr. A. -L. II.. 8.
230 und 2:n. — Deutsche (iraf.iih. d. (JtponwBrt, TU. S. 137 und 13S. — Freih. r. L^dfbur,
1. S. 256 und *J57 und II I. S 259. — (;fneal. Tascbt-nb. d. gräfl. Hauaer. 1H59. 8. 297 u. 298
u. bistur. Handb. au dfiuHell.eii, S. 247. — Siehmacher, II. 87: v. (i. SrliwäbLscb. — Dieth-
mar^ S. 59. Nr. 7. — W.-B. d. »'reu-^s. Monarch, l. 40. — Schl^sisch. W.-B. Nr. 279.
(ifssicr f. Gesicrn su Branegg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di-
plom von 1726 für Johann Joseph Gessler, Obervoigt zu Horb in Vor-
der-Oesterreich, mit dem Prädicate: v. Gesslern zu Brunegg.
Megerle v. Mühl/eld, Krgänz.-Bd. S. 297.
Ciesstlngshauscn. Altes, in Camburgischen nnd namentlich in
SonnenfeJdischen Urkunden von 1263; 1279. 1283. 1294 und 1297
vorkommendes Adtlsgeschlecht.
Schottgen u. Kreysig, Diplomat. F. III. 8. 636. — Grüner, Beschreib, von Coburg, III.
«. 112. - r. Hellbach, l, f- 4-*3.
(letlkandL. ^elsstand des Königreichs Preussen. Diplom für
den später, 1808^! v^erstorhenen k. preuss. General-Major und Chef
eines Husar©n%epyuneii,ts Ernst Philipp v. G. ^
N. Fr. A.-L.'il. S. 281'. — Aeih. v Ledebur, I. S. 257. — W.-B. d. Prea«s. Monarchie
III. 26. ' ,
Getiendorf) Gexendorfer. Eins der llUesten ritterlichen Geschtech-
ter in Oesterreich ob u. unter der Enni^ welches in alten Urkunden
auch Gözendorfer, Götzeiusdorf und GWndorf geschrieben wurde.
Hugo und Starchant v. Gezindorf kommen in zwei Urkunden des
Klosters Admont schon 1170 vor. Der Stamm bltihte noch bis in die
erste Hälfte des 15. Jahrb. hinein: Jacob v. Getzendorf lebte noch
1422 u. Stephan Gezendorfer, Ritter, war 143^5 mit Barbara v. Uar-
rach zu Goggatsch vermählt. Beide waren wabj die Letzten ihres
Stammes.
IViM^riV/, III. 8. 314^und 315.
(leuder, deader, genannt ?. Rabensteiaer^ Gelder f. Heroldsbers>
Freiherren. Altes, der gewöhnlichen Annahme nach böhmisches Adels-
gesfihlecht, welches nach Franken auswanderte. .\ls Ahnherr des
ganzen Stammes wird Sigmund Geuder, gest. 1278, genannt, welcher
sich mit einer v. Caihmerstein vermählte u. dadurch das -gleichnamige
Stammschjoss derselben im jetzigen Landgerichte Schwabach erhielt,
dasselbe aber kurz vor seinem Tode an die Grafen v. Nassau ver-
kaufte. Derselbe hinterliess zwei Söhne, Sigismund G., dessen älterer
Sohn , Sebastian , Landvoigt im Elsass und Hauptmann in Schwaben,
der jüngere aber, Georg, des K. Carl IV. Grosshofmeister u. Hofrich-
ter, so wie* 1358 Abgesandter am päpstlichen Hofe war u. Hermann G.
Von Letzterem stammte aus der Ehe mit Margaretha v. Seckendorf :
Heinrich (1.) G., welcher nach Nürnberg ging, 1349 in den dortigen
Rath kam, 1366 Rathsschultheiss wurde und IB89 starb. Seit die-
ser Zeit u. bis jetzt ist der HauptstaiQm des Ge^hlechts fortwährend
im Nürnberger Patriziat gewesen. — Schon in^ 16. Jahrh. war üb*»!-
— 603 —
gens die Familie wegen des Gutes Zancck der schwäbischen Ritter-
schaft, so wie auch 1613 der Ritterschaf^-des fränkischen Cäntons
Gebflrg und später auch der des Cantüq|w^/^jkmühl einverleibt, and
mehrere Glieder der Familie wurden in den»*tegnannten Cantonen Rit-
terhauptleute und Ritterräthe. Conrad I. welcher 1391 lebte, stiftete
eine eigene Linie, die Conradiniscbe, welche aber später sowohl in
Nfirnberg, als in Schwaben und im FJIsass wieder ausgegangen ist. Zu
derselben gehörte Philipp Gender, gest. 1591, welcher als Senator zu
Nürnberg mit vielen wichtigen Angelegenheiten und Sendungen der
alten Reichsstadt betraut wurde. — : Später theilte sich das Geschlecht
in zwei Uanptlinien durch die beiden Söhne Jacobs G., welcher 1612
das Bürgerrecht in Nürnberg aufgegeben: Johann Philipp und Johann
Andreas. Johann Philipp G., Brandenburg, und Anhaltscher Rath und
Hofmeister, Ritterhauptmaun des Cantöns Gebürg, Special -Director
aller sechs Cjantone in Franken und General-Director der gesammten
unmittelbaren Reichsritterschaft aller drei Kreise, Erbschenk des
Hocbstifts Wtirzburg u. des H. R. Reichs-Ritter, war in zweiter Ehe
vermählt mit Anna Elisabeth Rabensteiner v. Delau, von welcher sein
Sohn, Philipp Carl, den Zunamen : J^abensteiner annahm und zu die*
ser Annahme ein kaiserliches Diplom vom 7. Mai 1693 erhielt. Der-
selbe wurde somit der Stifter der älteren Geuderschen Hauptlinie der
Rabensteiner, welche nach Preussen kam und im BrandenburgischeB
ansässig wurde. Johann Georg Freiherr v. G. , gen. R. , gest. 1747,
war k. preuss. Geh. Kriegsrath, Hof- Marschall des Markgrafen Carl
und Johanniter- Ordenskanzler zu Berlin und der Sohn desselben,
Friedrich Christoph, geb. 1710, k. preuss, Kammerherr u. Gesandter
am h. württemb. Hofe, auch standen mehrere Glieder der Familie in
der k. preuss. Armee und noch 1835 lebte ein Freih. v. G,. genannt
R., welcher 1 787 k. preuss. Kammerh. geworden war. — Der zweite
Sohn Jacobs, s. oben, Johann Andreas, stiftete die zweite , jüngere
Hanptlinie der Geuder.v. Herolds"berg. Letzteres Prädicat ist dem
Markte Heroldsberg mit drei Schlössern u. etwa tausend Einwohnern
im jetzigen Landgerichte Erlangen entnommen. Es erwarb nämlich
Heinrich IL . der zweite Sohn des oben erwJrtinten Heinrich L , mit
Conrad 1. 1391 vom Herzoge Swantibor von Pommern das Amt He-
roldsberg mit allen dazu gehörigen Ehren, Rechten, Dörfern n.Unter-
thanen und dasselbe ist unausgesetzt in der Hand der Familie ver-
blieben. Der Sohn Heinrichs II., Seitz Geuder zu Heroldsberg, war
der Stadt Nürnberg oberster Feldhauptmarin gegen die Hussiten. Aus
seiner Ehe mit Margaretha v. Uttenhofen stammte unter Anderen
Martin, welcher 1442 Amt u. Markt Neuhof im jetzigen Landgerichte
Markt Erlbach kaufte. Der Enkel desselben, Sebald, vermehrte den
Besitz durch Stein. Von Letzterem stammte der oben genannte Jacob,
aus dessen Ehe mit Sabina Weifer die Stifter der beiden Hauptlinicn,
Johann Philipp und J. bann Andreas, s. oben, hervorgingen. Des Lele-
teren Urenkel, Freiherr Johann Adam Rudolph, gest. 1789, Bürger-
meister, Scholarch, Septemvir dW^oberster Hauptmann der Reichs-
stadt Nürnberg, k. k. w. Rath und Ritterrath des Cantons Gebürg,
— 504 —
war in zweiter Ehe vermählt mit Luise Wilhelmine v. Stanff zu Ad-
litz, g^st. 1783. Aus dieser Ehe entspross Freiherr Wilhelm, gest.
1801, h. württemb. Kammrrjunker, vorm. mit Auguste v. Egloffst^n,
gest. 1797 und der Sohn desselben, Ernst Freiherr v. (t. v/ijiiDd zu
Heroldsberg, Stein und Untersdorf, geb. 1788, k. bayer. Katnmer-
junker, war in neuester Zeit Senior des Gesammthauses Aus seiner
Ehe mit Juliana Rrixner stammt ein Sohn, Freiherr Cnri^ian, geb.
1816, welcher sich mit Sophie v. Ott vermählte, aus welcher Ehe
zwei Töchter stammen. Ueber den Bruder des Freiherrn Wilhelm,
den Freih. Christoph und die Hinterbliebenen desselben giebt das
Geneal. Taschenb. d. freih. Häuser die neuesten Nachrichten.
Bfckmunn,\\l S. 2'J4-22?« aiid Tali. B. Nr. 'J. — (iaifhe, I. S. 63« und fi39, — Birder-
mann, NürnluTg Palririat. Tah, 46 u. ff. — Will, Nürnh. MfiiizbelnstiR. I. S..ir»4. — Diene-
mann, S. 256 Nr. HO und S. --»94. — N O-noT*!. Haiidb. 1777 S. '<^—9\ und l77^. I. S. 90—
92. — E. ('. Bfszcl, kurz.' Nachr. von Hrn. Phil, (ioudrr v, Ilcrold^bei-. l7;?l. — r. Laay.
8. 3.S0 und ^h\. - N. Pr. A.-l ex. U. S. l'Hl Hnd V. 8. 179. — Fr^ih. c. Lr^iehur, 1. 8. :* 7.
— «euoal Tasrhenh. «i. freih HäiiH«>r. ISSh. S. 216— 2lS und 1857 S. 227 and JV^. — Si>6-
mache.x, I. 109: Die R.i;. jistHiK-r, Fränkisch. 205: Die Gcuilei. Nürnh. adol Patr»c. uud VI.
21. — r. hhding,\\\. S. 201- 2»>4. — tSuppl. zu Sj.'l.ni. W -IJ. 11. U» Fnih. v. (J. {ccnaiuit K.
und IV. 12: fi. v 11. -^ Tyrof, I. :V.» und IIH und .</>/<<-«* c^.*, I. S. 39 imd 40. — W. B. d.
Kgr. Bayern, V. 60; v. G. gin«nnt K. und IX, 9«; «J. v. Il-roldsherg. Fr«*ih.
(icusau. Altes, thtiringisches Adelsgosclilccht, welches sich aus
den Häusern Farrn-städt im Querfu|*tschen, Heygendorf an der Unstrot
und Ustrunzen unweit Sangerhausen ausbreitete. Ein Dorf, welches
den Namen des Geschlechts trägt , liegt unweit Merseburg. Urlvund-
, lieh kommt zuerst Hans v. G. 1443 und i448 vor, die ordentliche
Staminreihe aber beginnt erst mit Ulrich und lialthasar v. G., welche
1453 Schloss u. Amt Vitzenburg den Herren v. Querfurt gegen Hey-
gendorf u. eine Summe Geldes abtraten. Ulrich's Linie schloss 1581
der Urenkel, Günther", Balthasars Linie aber blühte in mehreren
Zweigen fort. Von seinen Enkeln starb Levin, Herr auf Heygendorf,
früher kursächs. Amtshauptmann zu Sachsenburg u. Weissensee und
Statthalter der Hallei Thüringen, 1594 als commandirender Oberster
der kursächs. Hülfstruppen gegen die Türken zu Volckersdorf unweit
Wien. Von den Söhnen desselben war Georg b. Sachs. -Altenburg.
Hofrath, unter dessen sieben Enkeln Levin IL, Herr auf Farrnstaedt
als Director des Querfurter Kreises vorkommt. -^NachGauhe lebten
1730 Victor v. G., k. "preuss.- Oberst, welcher später, 1734, starb;
Hart mann v. G., k. poln. u. kursächs. Karamerjunker und Oher-Forst-
un«l Wildmeister zu Siebenlehn und Levin HI. v; G , herzogl. Sachs.
Eisenach. Kammerjunker und Kammerr.ath. — Der Stamm, w»^lcher
schon im 15. Jahrb. mit Heygendorf im Weimarischen u. mit Farrn-
städt u. Vitzenbu'g unweit Querfurt begütert war, blühte fort, war
noch in neuer Zeit in Thüringen und der jetzigen Provinz Sachsen
angesessen und es sind aus demselben mehrere Sprossen hervorge-
gangen, welche namentlich in K. Preuss. und grossh. bad. Diensten
zu hohen Ehrenstellen gelangten. Ein v. G. starb 1808 als k. preuss.
Generallientenant, Chef des Ingenieurcorps etc. und ein Anderer v.
G., früher k. preuss. Capitain, 182p als grossh. badischer Generalma-
jor; Ober -Stallmeister etc. Letzterer war ein Sohn des 1829 vir-
storbenen grossh. bad. OberhofnffÄSters und Generals v. G. Später,
1835, war ein v. Geusau k. preuss. Major u. Commandeur eines Land-
— 606 —
wehr -Bataillons in Halle und um (Moselbe Zeit lebte ein Major v. G.
in Weimar, so wie in neuester Zeit in Oesterreich Kduard Freiherr
V. Geusau, k. k. Major in Pension.
Bny^r. npottraph. Jcnfns. S. lf>0. — f^panfj^nhfi g, 'liTonic. Maiusfeld., S. 548. — Val.
Konto, T. 8 U»* — IM5: — Gaithfl I. S r,40 luid G41:'nu(*l» Ravor. Spann-Milx-r;« und Müller,
Annal Saxon. — N. noiicnl. Hniidb. 1777. S. 21^ uiul 177R. S.. 277-279. — r. Vcchtritz. Ge-
»rhl'^rhrs.ErzSIil. I Tuh. 9 \\\h\ \A und diplotnat. NarhrJrhtfn, 'iF. S. 42. — N. Pr. A.-L: II.
. 8. 231 lind 232. - Freih. v. Lpd*-hur, I. S. 257. — Snppl. xu Sichm. W -R. V. 22. — W.-R,
d, Särhs. Stnat'Mi. TU. 9F«.
(lerfnifb. Altes, erloschenes, rheinländisches AdeJ^geschlecht
ans dem gleichnar^iy^en Stammsitze im Kr. Erkelenz, Regier. - Bezirk
Aachen. Christine^v. Gevenich war noch 1650 mit Wilhelm v. Cot-
tenbach vermählt.
Freih. v. L^^hhur, \. H 257.
- Ge?ertshagen, Gefertshan, Oefer;;hafii, aufh Frefherrrn. Rheinlän-
disc^es, namentlich den Herzogthtlmern Jülicbu. Ber^ 50 wie Kur-Cöln
angehöriges Adels^eschlecht, aus welchem Bertram Goswin Fr^ih. v.
G. gegen Ende dos 17. Jahrb. zum Prälaten der freien reichsfürstl. .
Abtei St. rornelii-Mtlnster in Jülich erwählt und 1699 auf einerReise
nach Aachen menrhelmörderischer Weise erschossen wurde. Her Stamm
hat in das 18. Jahrb. fortgebltibt, iä* ab e» dann erloschen. Ein gleich-
namiges Gut liegt iu der pregss. Rheinprovinz im Kr, Gimborn. Die
Familie war schon 1566 und noch 1700' mit demselben und mit Kel-
denich im Kr. Bonn, so wie 1721- mit Roth im Kr. Mühlheim begütert.
Giitihfi, II. S. 3^7 narh Hainbiirv'. Hlstor Komnrqu. 1699. S. 258. — KoA^^n*. F.litn. Work,
T. 29 lind d'H^.>ll,.ti i.jpd'-rrf rfnivrli. Ad-l, II.* S. 319. — FVW^r, Borpisclwi Ritter.Hchaft, S. 28.
— Fahnfs I. 8. 110. — Ftvil, r. I.fdebur. I, S. 254. - W.-B. d. Pmiss. Rlifinpr. fl. Tab. '
20. Nr. 40 und 8. VJlh.
ftever. Reichsadelsstand. Diplom vom .15. Juli 17.37 für Hans
Daniet Wilhelm Geyer,.kursächs. Hauptmann. Die Notification dieser
Erhebung erfoljrte in Kursachsen 12. Febr. 1738.
nandschrifil. Notiz. — W. P. d-'r 8ärU^. Staaten. VIT. 41.
Geyer, (Jey^r zu Ezenberg, Geyer zu Lauf. Reichsadelsstand. Diplom
vom 18. Nov. 1707 für die Gebrüder Balthasar und Ulrich Geyer u.
zwar ftlr Ersteren mit dem Prädicate: . v. Ezenberg, für Letzteren
mit dem Prädicate : zu Lauf. Dieselben ware^n Söhne des Ulrich
Geyer. Bürgermeisters zu Hemmau und" Besitzers' landj^ässiger Gtiter.
Ueber Balthasar v. G. zu Ezenberg fehlen weitere Nachrichten, Ul-
rich aber, Inhaber eines ILammerguts zu Lauf, hat den Stamm fort-
gesetzt und zwei Enkel desselben, die riebrüder: Johann Nepomuk v.
G., geb. 1748, k. bayerischer Landsass zu Laufenthal und Johann Jo-
seph V. Geyer, geb. 1753, Landsass zu Eigelsberg, wurdjBn Jn die
Adelsraatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
p. Lang, S. 3.M. — Menerlf e. MühlMd, Erg5nr..-Bd. S. 297. — W. T^. d. Kgr. Bayörh,
V. Kl. .
Geyer, Ritter und Eille. P^rblftnd -österr. Ritterstand. Diplom von
1716 für Johann Carl Geyer, mit dem Prädicate: Edler v.
ßlpgerle r. Mühlfeld, Erpäiiz.-Bd. S. U?). ' • -
Geyer, Geler, Geyern. Ein früher im Magdeburgischen vorgekoDi-
menes Adelsgeschlecht Carl Dietrich v. Geyern besass 1655 ein 1
Oat zu Gross-Salza und Friedrich Rudolph v. Geier^ berzogl. . Stall-
— 606 •-
meister zu Barby, Herr zweier Güter zn Gross-Salza u. Sfildorf, starb
10. Juli 1744, vier Schwestern hinterlassend, ohne Leibeserben.
Firih. r. Ledebur, I. S. 257.
Gejer. Ein in Preussen in der Person des Sigisinand Friedrieb
Wilhelm v. Geyer vorgekommenes Adelsgeschlecht. Derselbe, ge-
bürtig aus Oesterreich, starb 29. Febr. 17Ö8 als k. preuss. Ingenieur-
Hauptmann.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 257 ii. S".?.
Geyer ?. Edclbach , frHherrei (Schild geviert; 1 und 4 io Bla«
auf dreieckigt^m, weissen Hügel ein einwärtssehewirer, zum Fla|[;e ge-
schickter Geier und 2 und 3 in Roth ein länglichter, von Weid|»i g^
flochtener, brauner Korb). Erbländ.-österr Freiherrnstand. jHloin
vom 25. Mai 1665 für Christoph Ehrenreich Geyer v. Ediw^b,
Herrn zu lieinprechtspölla und Ober-Pärschenbrunn in NiederNler-
reicb und zu Triescli in Mähren. — Altes, österreichisches Ade'Uge-
schlecht, dessen Sprossen schon lange vorher, ehe sie als Landleute
imroatriculirt wurden, im Besitz verschiedener Lehen- und eigen-
thümlicher Güter waren. Nicolaus G. v. E. lebte 1562 auf dem Frei-
sitze zu Edelbach, welchen Lorenz G. 1596 von Reichard Herrn ?.
Strein zu Schwarzenau und Reichard G. 1617 vpu Johann Joachim
Herrn v. Zinzendorf zu Lehen empfingen. — Christoph Ehnenreicb
G. v. E , s. oben, früher fürstl. Passauscher Rath und Oberkastner
zu Stockerau, wurde 1635 als Landmann in Nieder- Oesterreich unter
die neuen Ritterstandsgeschlechter aufgenommen, 1637 als N.-O. Re-
giments-Rath angestellt, 1654 zum N. 0. Land - Untermarschall er-
nannt, 1656 unter die alten Ritterstandsgeschlechter versetzt u., wie
angegeben, in den Freiberrn stand erhoben, von welcher Erhöhung
aber erst die Söhne Gebrauch machten. Derselbe, gest. 1667, war
vermählt mit Barbara Aemilia Gold v^ Lampoding, welche ihm das
Gut Pärschenbrunn zubrachte u. aus dieser Ehe stammten drei Söhne,
Franz Cbristoph, Carl Leopold und Adam Ehrenreich u. zwei Töch-
ter, Maria Elisabeth, vermählt mit Georg Wilhelm Edlen Herrn v.
Walterskirchen, und Maria AnnaSabina, verm. mit Johann Ludwig v.
Franking. Freib. Franz Christoph, welcher bald nach dem Tode des
Vaters die Herrschaft Triesch an Ferdinand Ernst Gr. v. Herberstein
verkaufte, war mit Maria Eleonora Grf. v. Kollonitsch vermählt, doch
sind Nachkommen aus dieser Ehe nicht bekannt. Freiherr Carl Leo-
pold, Herr zu Erla, Vesten-Grafendorf u. Ober-Pärschenbruun, kaufte
zu diesen Besitzungen noch Gut und Dorf Ebenberg, Aus seiner Ehe
mit Elisabeth Magdalena Schmidt v. Wellenstein stammte ein Sohn,
Freiherr Carl Anton, welcher 1732 noch lebte, über welchen aber
weitere Nachrichten fehlen.
WiiegriH, III. 8. 2^ und 284.
Geyer v. fieyersd^rf, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1820 für Jobann Geyer, k, k. Oberlieutenant mit dem Prädieate:
Edler. V. Geyersdorf.
Megtrle 9. MühlfM, Brgtas.-Bd 8. 297.
Cleyer ?. ttebclttäll, tich Grafen (in Blau ein silberner Widder»
— 507 —
köpf O.Hals, mit auswärts rund gebogenen, goldenen Hörnern: Stamm-
Wappen. Gräfliches Wappen : Schild gevierimit das Stamniwappen
zeigendem Mittelschilde. 1 und 4 in Roth ein aus dem linken Fel-
desrande hervorgehender Arm iu silbernem Harnische , welcher mit
einem Schwerte droht :Und 2 und 3 in Silber an einer goldenen Lanze
eine aufrecht stehende, rechts wehende, mit einer goldenen Sonne
bezeichnete, rothe Fahne). Rcichsgrafenstand. Diplom vom 14. Mai
1685 für Heinrich Wolff v. Geyer, Herrn auf Giebelstatt, Goldbach,
Rheinsbruhn, Neakirchen etc. — Altes, fränkisches Adelsgeschlecht
aus dem gleichnamigen Stammsitze, dem Schlosse und Flecken Geyer
im Ansbachischen, eine Meile von Weissenburg. Dasselbe wurde be-
sonders im Würzburgischen beaütert und bekannt. Sebastian .war im
15. Jahrb. bisch, würzburg. Rath und Amtmann, welche Würden
später auch der Sohn, Philipp, bekleidete. Von Letzterem stammte
Johann Heinrich, welcher in Kriegsdiensten stand, und Yon diesem
Heinrich Wolfgang, gest. 1640. vermählt mit Johanna Agatha Senfft
V. Sulburg, aus welcher Ehe al» Posthumus ein gleichnamiger Sohn
entspross, der oben genannte Graf Heinrich Wolfgang. Derselbe
wurde nach seiner Erhebung in den Grafeustand, wenn auch die
Reichs-Ritterschaft in Franken am Kaiserlichen Hofe lange dagegen
Einspruch versuchte, 1689 in der erhaltenen gräflichen Würde von
Ntfnem bestätigt und 1693 zu Nürnberg auf dem Kreistage unter die
fränkischen Reichsgrafen mit Sitz und Stimme eingeführt. Seine Ehe
mit Helena Juliana v.Wolmershaosen blie'b kinderlos^ u., nachdem er
seine sämmtlichen Allodial-Güter dem Könige Friedrich I. vonPreus-
sen zu eigener Administration cedirt hätte, erlosch mit ihm, wie v.
Meding, Freih. v. Ledebur u. A. annehmen, 24. Aug. 1708 der alte '
Stamm. Dagegen sagt Gauhe, dass er 1714 noch im 74. Jahre gelebt
habe u. allerdings sagten die Durchlauchtige Welt, Ausgabe von 1710
u. Trier 1714 nichts von dem Erlöschen des Geschlechts.
Durrhlauchtisf.« Welt. IT. S. 531 und 6S2. — SchanncU, S 91. — Gauhe, I. 8. 641 und
642. nach Imhof. Notit. Prop. 8. R. Tmper. — r. HntMein, III. Suppl. S. 35. — Frfifi. v.
Lfdfhur. K 8. 257, — Si<>hn.achpr. T. 10.^ Nr. 10: die Geyer. SchwabHch und Huppl. VII.
29: O. V. fi. VI : Grafen niiM Hr-rren der Fränkischen Bank. Nr 4. — Tritir, 8. 546 u. 547.
— V. Meding. 1. 181 und 182: G. v. Cr. und v. G. Grafen.
fiejer ?. Ostersburg^ s. Geyersberg, firafea.
Geyer ^ <jeyr v. Scboeppenbnrg, h*eihenreii (in Gold der rechts ge-
kehrte, abgerissene Hals und Kopf eines gekrönten, schwarzen Gey-
ers). Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 21. Febr. 1743 ftlr Rudolph
Adolph Ritter Geyer v. Schweppenburg , kurcöln. Hofrath, General-
Einnehmer u. Amtraarn zu Erb- und Brauweiler. — Altes, ursprüng-
lich paderbornsches, in Westphalen önd den Rheinlanden blähendes
Adelsgeschlecht, als dessen ältester, bekannter Ahnherr Johann Gyr,
Gaugraf in Warburg, genannt wird, welcher urkundlich 1288 in einem
Lehnbriefe über das Gut Leuchte im Kloster zu Hardonh^usen vor-
kommt, u. von welchem Alle in alten Urkunden auftretenden Herren
V. Gyr*, Geir und Geyer abstammen. Johann Geyr v. Warburg zu
Leuchte, ein Sohn des Dettmar G., wurde 1490 mit Roden im Wal-
deckschen belehnt und starb IßlO. Aus seiner Ehe mit Elsa v. Lbss-
Mollbaasen stammte. Johann Heinrich , verm. mit Qerttxiä Vr Hamer«
— 508 —
schlag, dessen Enkel, ^M^-ad 0. zu Roden, gest. 1598, ein Sohn des
Peter G. und der Gerlrude Drost v. Füchte, vermählt mit Anna t.
Oorolt, das alte Stammgut Leuchte an die v. Spiegel verkaufte. Von
ihm läuft die Stammreihe absteigend, wie folgt, fort: Herbold v. G. zu
Roden, Gaugraf zu Warburg, >gest. 1643: zweite Gemahlin: Anna v.
Mennen^ -— Peter v. G. zu Roden, General-Einnehmer des Erzstiftes
Cöln, gest. 1683: zweite Gemahlin: Maria Sibylla v. Bequerer; —
Rudolph Adolph, gest. 17ri2, erhielt 9. Juni 1717 (nach einer anderen
Angabe 1714) den Reichsritterstand, mit dem Pr&dicate : v. Schwep-
penburg und später, s. oben, den Freiherrnstand,: Marie de Groote,
Erbin von Disternich u. Ingelfeld. — Ferdinand Balthasar zuSchwep-
penburg u. Müddersheim, zu Andrimant, Winterburg, Ursfeld, Scball-
mar etc., kurcöln. Geh.-Rath und Amtmann zu Erp: Agnes Aliba de
Fnys, Erbin von Andrimont; — Rudolph Adolph und Cornel, Stifter
der zwei Linien, der älteren zu Schweppenhurg und der jfingeren zu
Müddersheim, in welchen beiden der freiherrliche Stamm jetzt blQht.
— Aeltere Linie zu Schweppenhurg: Freiherr Rudolph Adolph, gest.
1795, Herr zu Schweppenhurg, Andrimont, Ursfeld etc., karpfälz.
Geh.-Rath v. Voigt-Major zu Aachen, vermählte sich mit Maria Anna
Isabella v. Rackum zu Lathum. Aus dieser Ehe entspross Freiherr
Joseph Emanuel, gest. 1814, design. Voigtmajor zu Aachen und bei?
geordneter Bürgermeister zu Cöln, verm. mit Maria Agnes Hen<Jfix
u. aus dieser Ehe stammt das jetzige Hauf)t der älteren Linie : Frei-
herr Franz, geb. 1800, Herr zu Andrimont, Ursfeld, Winterburg etc.,
k. preuss. Major a. D., verm. mit Henriette Grf. Capellini v. Wicken-
burg, gest. 1339. — Jüngere Linie zu Müddersheim: Freiherr Cornel
* Joseph, gest. 1832, Herr auf Müddersheim, zum Rusch, Nieder- Aus-
sem, Rath etc., kurcöln. Geh.-Rath und General-Einnehmer, vermählt
in zweiter F]he mit Maria Franzisca v. Becker zu Benesis. Aus die-
ser Ehe stammt das jetzige Haupt der jüngeren Linie: Freih. Eber-
hard, verm. mit Eva Lyversberg. Ueber alle weitere u. die neuesten
genealogischen Verhältnisse der Familie gieht das geneal. Taschenb.
d. freih. Häuser getiaue Auskunft u. die Güter der Familie hat Freih.
V. Ledebur sorgfältig aufgezeichnet. — Nach Bauer, Adressbuch, S.
71 und 72 waren im Kgr. Preussen 1857 begütert: Friedrich Freih.
V. Geyr, k. preuss. Kammerh., Herr auf Müddersheim im Kr. Düren,
Max Freih. v. G., Herr auf Rath im Kr. Mülheim; Freifrau Clemen-
tine V. G., geb. v. Wassenaer auf Graueburg im Kr. Bonn u. Fräulein
V. G. auf Schloss Arst im Kr. Cöln.
Faine, l S. 110. ~ Geneal. Taschenb. d. fr«ih. Hauser, 1849. S. 146—150. 1856. 8. S19
—221 und 1859. 8. 226—228. — Freih. v. Ledebur, 1. S, 257 und III. 8. 2.59 und 260. »W.-
B. d. Preuss. ftheinproviöx, I. Tab. 41 u. 8. 41 u. 42. — Kneschke, I. 8. 166 u. 167.
fieycri, 8. Sehe nck V. Geyern.
fiejersberg^ ISeyersper^, Grafen (Schild geviert: 1 und 4 in Gold
ein zum Flug sich anschickender, .schwarzer Geyer: Stammwappen u.
2 und 3 in Blau auf einem dreifachen, rotheu Hügel ein grosser, gol-
dener Stern: angeerbtes Wappen des erlosohenen, fränkischen Adels-
geschlechts Fachs V. Kandelberg). Rgchsgrafenstand. Diplom vom
28. Juni 1676 für Wolf Gfaristoph den Jflngeren, Freiherrn v. Geyers-
— 609 —
berg, Edlen Herrn v. Osterburg, Herrn der Herrschaft Gleiss etc., so
wie für den Bruder desselben, Maximilian Adam u. den Vetter, Hans
Adam, Freiherren, mit gesammter Nachkommenschaft. — Altes,
österreichisches Adelsgeschlecht, welches, noch im Ritterstande lebend,
Geyer.Edle v. O^terburg u. nach Erhebung in den Herrenstand Geyer
Freiherrn v. Goyersberg, Edle Herren y. und zu Osterburg hiessen.
Dasselbe stammt ursprünglich aus Franken, wo ihm im 14. Jahrb. das
längst in Ruinen liegende Schloss Geyersberg unweit Coburg zustand.
Die ziemlich ausführlichen Nachrichten über den Stamm, welche Frei-
herr V. Hoheneck gegeben, hat Wissgrill noch vervollständigt und
Beide sind die sorgsamsten Schriftsteller über das Geschlecht. —
Veit Geyer lebte 1370 auf dem Schlosse oder Sit^e Geyersberg, auch
Zeisperg genannt, in Franken und die Söhne desselben, Johann und
Osswald I. treten urkundlich 1401 und .1410 auf. Der Sohn des
Letzteren, Osswald U. Geyer zu Geyersberg in Franken, lebte noch
1500 und wurde der allgemeine Stammvater des sich später sehr weit
aufbreitenden Geschlechts. Aus seiner Ehe mit Anna v. Grumpach
entsprossten vierjßöhne, Balthasar, Hans, Adam und Georg Geyer,
von welchen eben so vieleLinien des Geschlechts entstammten, welche
sämmtlich in Oesterr^ch, wo siQ nach und nach viele ansehnliche
Herrschaften, Schlösser und Güter erwarben, fortgesetzt wurden. —
Vipr den Nachkommen erhielten die Gebrüder Roman, Carl und Hec-
tor G. mit ihren Vettern S^mon, Georg, Adam,. Melchior, Gotthard u.
Hans die Geyer 1531 von dem Könige Ferdinand I. Erzh. zu Oester-
reich über die Vesten Osterberg (Osterburg), Haindorf und Herrnalss
sammt Zugehörungen die Liehen, auch bestätigte, der genannte Ferdi-
nand L, kraft Diploms vom 5. Mai 1536 (nach Freiherr v. Hoheneck:
1530), den angeführten Brüdern und dem ganzen Geschlechte das
alte Geschlechtswappen und zwar unter Verbesserung u. Vermehrung
and mit der Erlaubniss sich Edle v. und zu Osterburg schreiben und
nennen zu dürfen. Später, 22. Aug. 1650, wurden die Gebrüder Hans
Ehrenreich und Christoph Adam mit ihren Vettern , V^olf Christoph
der Aeltere und Maximilian Adam die Geyer v. Osterburg sammt der
ganzen Nachkommenschaft, mit dem Ehrentitel: v. Geyersberg Edle
Herren v. Osterburg, in den Freiherrnstand erhoben u. der Sohn des
Freiherrn Wolf Christoph: Wolf Christoph der Jüngere, gest. 1681,
brachte, wie oben angegeben, den Grafenstand in die Familie. Aus
seiner Ehe mit Anna Barbara Freiin Geyer v. Geyersberg entspross-
ten zwei Söhne, Hans Ebrenreich und Wolf Georg- Ehrenreich. Er-
Bterer starb jung u. Letzterer, gest. 1705, Herr der Herrschaft Gmünd
in Nieder- Oesterreich, hatte aus der. Ehe mit Margaretha Ireiin v.
^eyersberg nur einen Sohn, welcher, geb. 1679, vor erreichter Voigt-
barkeit unvermählt starb, und so war denn Graf Wplf Georg Ehren-
reich der Letzte seiner Linie. — Graf Maximilian Adam, gest. 1678,
— zweiter Sohn des Freiherren Wolf Christ oj)h des Aelteren u. jü^i-
gerer Bruder des Grafen Wolf.Christoph des Jüngeren — vermälUte
sich mit Cathariua Salome Freiin zu Eck zu Hun|;er8bach, gest.1706,
aus welcher Ehe vi^r Söhne stammten, die Grafen Hector Maximi-
— 510 —
lian, Christoph Carl, geblieben 1689 als k. k. Haaptunann bei der Be-
lagerung von Mainz, Christian Adam, umgekomioen iu venetiauischen
Kriegsdiensten tu Morea und* Jobann Ebrenreich. Der älteste dieser
Brüder, Graf Hector Maximilian, hatte aus der Ehe mit Maria Elisa-
beth Freiin v. Eck zu Hungersbach zwei Söhne, Christiair MaximiliaD,
geb. 1684, u. Carl Friederich, geb. 1686, tiber welche Näheres nicht
bekannt ist, der jüngste dieser Brüder aber, Graf Johann Ebrenreich,
gest. 1741, lebte am k. poln. u. kufsächs. Hofe iu Dresden als Kam-
merherr und Obersthofmeister der verw. Königin und Karffirstin
Christiana. Derselbe war mit Wilhelmine Henriette Grf. uod Herrin
V. Stubenberg, sächsischer Linie, gest. 1790, vermählt, au$ welcher
Ehe ein Sohn. Graf Jobann Heinrich,» geb. 1739, stammte, welcher
1800 noch lebte und später den Manusstamm des alten Geschlechts
schloss. — Nach Jacobi ist die österreichische Linie (d. h. der öster-
reichische Zweig der jüngeren gräflichen Linie, welche sich iu den
österreichischen n. den sächsischen Zweig geschieden hatte) mit dem
Grafen Johaiin Ehrenreich, Herrn zu Gmünd, geblieben als k. k.Kfm-
merer und Oberst 16. Juni 1746 in der Schlacht bei Piazenza, im
Mannsstamme erloschen. Wissgrill, der möglichst so genaue Wiss-
grill, erwähnt Letzteren nicht; es muss daher dahin gestellt bleiben,
ob der genannte Schriftsteller denselben übersehen, oder ob Jaepbi,
ebenfalls ein Name vom besten Klange in der Wissenschaft, deiCHa-
men eines der beiden Söhne des Grafen Ilector Maximilian , s. oben,
mit: Johann Ehrenreich verwechselt hat, Krebel, Jacobis Vorgänger,
Gen. Handbuch von 1776, IL S. 163 hat früher angegeben, dass die
österr. Linie 1754 mit dem Grafen Johann Albrecht in männlicher
Linie ausgegangen sei: auch diesen nennt Wissgrill nicht.
RucHini, II — Gr. 9. Wurmbrand, Collect, geneal. 8. I»9. — Hübner, Tah. 8^2—886.
— Oauhe, I. S 64 J— 644. — Freih r. Jlohen^ck, I. S. 166— 1S2. — Wistyritl, HI. 8. 264-
S04: mil Ahiieiitnfoln. — Jacnhi, 1800. II. 8. 21.V — Siebinacher, I. 84: (ieycr y. Oaterperg.
Oesterr. IlerreiiJiUiid. — Spener, Histor. Iiiüign. S. 129 uud Tab. 7. — ». Meding, L Ä. 182
und 183. — Mippl. XU Sk'l)in. VV.-B. II. 3 : Gr. und Herren v. Geyerspcrg.
Cleymann^ s. Gay mann, S. 460.
Ceymann^ (itiynann^ Freiherren. Erbläudisch - österr. Freiherm^
stand. -Diplom vom 29. Juli 1625 für die Gebrüder Hans Paul und
Han< Ludwig G. mit der gesammten Nachkommenschaft, unter dem
Titel Freiherren zu Gallspach und Trauttenegg auf Walchen u, Wil-
denhag. — Das über 6. Jahrhunderte in Oesterreich bestandene Ge-
schlecht der V. Geymann oder Gaymann zu Giillspach hat seinen Ur-
sprung in Oesterreich ob der Enns genommen. Conradus Geymann,
Miles, kommt urkundlich schon 1204 vor, auch treten in Urkunden
des Klosters St. Florian 1241 Heinrich u. 1277 Hans G. auf, weilehe
wohl Conrads Söhne waren. Der Stamm, über welchen Wissgrill sehr
genaue Nachrichten gegeben, blühte in Oesterreich ob der Enns fort
u., nachdem Hans Geymann, welcher als Gross- und Hochmeister des
Fürstl. St. Jörgen Ordens zu Mülstatt in Kärnten, J513 zum Ileichs-
ftii^ten und 1519 vom IC. Maximilian L zum ersten seiner Testaments-
Executoren ernannt worden war (doch setzte derselbe seinen Stamm
nicht fort), brachten die Söhne des Hans Christoph G. zu Galhpach,
Trattenegg, Walcben, Freyn and Rossaz, aas zweiter Ehe mit Juliana
— Ml —
▼. Mamming, die oben genamiten Gebrüder Hans Paul und Hans Lud-
wig G. den Freiberrnstand in die Familie. Letzterer, Ilenp^u Schwarz-
grttb, kaiserl. Truchsess u. zuletzt Vorschneider, verm. mit Gertraud
Freiifl v. Concin, starb 1630 ohne Kinder, Freiherr Hans Paul aber,
gest. 1655, setzte den Stamm fort. Aus seiner Ehe mit Maria Salome
Schifer Freiin zu Freiling stammten, neben fünf Töchtern, eben so
viele Söhne: Hans, Hans Ferdinand, Hans Jacob, Hans Ehrenreich u.
Hans Dietmar. Von diesen pflanzte nur Hans der Aeltere und Ha,DS
Ehrenreich den Stamm fort. Freih. Hans der Aeltere, eigefitlich Jo-
hann Baptist G., war mit Maximiliana Sophia Freiin v. Yolckra ver-
mählt; aus welcher fihe, neben einer Tochter, Maria Anna Elisabeth,
vermählt mit Friedrich Herrn v. Schwanne, zwei S.öhue stammten:
die Freiherren Johann Ernest und Johann Carl. Letzterer starb 1707
ids der Nieder- Oesterr. Landschaft Verordneter des Herrenstandes
ohne Leibeserben, von Johann Ernest aber entspross aus der Ehe mit
Anna Catharina Grf. v. Kollonitsch ein Sohn, Freih. Johann Jacob, k.^
kr Kämmerer u. Oberst, welcher 1 740 noch Commandant der Festung
Stuhiweissenburl^ war, u. ^us der Ehe mit Maria Anna Regina Freiin
V. Teuffenbach, so viel bekannt ist, zwei Söhne hinterliess, Johann Ernst
Sigismufid u. Jobann Carl, von welchen der Eine 175^ in der k. k. Mili-
tairacademie zu Wien erzogen wurde — Freih. Hans Ehrenreich —
dir andere Sohn des Hans Paul and der Bruder dts Freiherrn Hans
des Aelteren , s. oben , — Herr der Herrschaft Wolfpassing an der
Ypps, vermählte sich mit Susanna Ro^incr Grf. v. Traun, aus welcher
Ehe zwei Söhne entsprossten, Johann Gottfried u. Johann Sigismund.
Ersterer, der N. 0. Landschaft Verordneter des Herrenstandes und
seit 1710 Landes- Ausschuss, starb 1712 unvermählt, Letzterer aber
lebte noch 1726 als k..k. Hauptmann:, somit lebten später nur noch
die beiden Söhne des Freiherrn Johann J«cob, s. oben, — dass die-
selben den Stamm fortgesetzt, ist nicht bekannt.
Bucetini^ II. b. 8. 59—62. — Gr. v. Brandi$, Nr. 10. — Gr. 9. Wurmbrand,, C.)noct.
geneal. Cnp. 48. 8. 59—62. — Seifert, Slammtafeiu, II. Nr. 3. — Gauhey I. 8. 606 und 606.
— Freih. v. ffoheneck, I. $. 149-164. - Wias^HU, III. 8. 304—814. — Siebmacher, l. »6:
Die Oaymäiiner,. Oesterreichisch . u. HI. 32: Oesterr. HerreasUnd^ — Spener, Histor. Iiisigu.
8. 129 und Tab. VI. - v. Meding', I. 8. 173.
(ücyMäller, Ritter nntf heiberren. Erbländ.-Österr. J^itter- u. Frei-
herrnstand. Ritterstandsdiplom. vom 9. Juni 1810 für die Gebrüder
Jobann Heinrich, Johann Jacob und Heinrich Geymülier,»Banquier8
in Wien , mit den Neffen derselben , und zwar aus höchsteigeuer Be-
wegung und Freiherrndiplom von 183j0 für die genannten drei Ge-
brüder. — Johann Jacob Ritter v. G. wurde 15. März 1812 unter die
neuen niederösterreich. Ritterstandsgeschlechter aufgenommen.
Megerle v. Mühlfeld, 8. 113. — Kneschke, IV. 8. 144 uud 145.
iiejse. Reichsadelsstand. Diplom zu Anfange des 18. Jahrb. für
Georg Heinrich Geyse, kurhannov. Obersten. Die Familie hat im
Braunschweigischen fortgeblüht und besitzt Plessische Lehne, welche
den Ahnherrn des Geschlechts, dem Amimanne Eckhardt Geyse zu
Bovenden, um 1630 verliehen worden waren.
Freih. v. d. Knesebeck. 8. 134.
(2e^80^ auch freiherren (Schild der Länge nach getheilt:' rechts in
Silber ein rother Löwe u. links in Blau ein gesichteter, halber Mond,
— Ö12 —
zwischen dessen links gekehrten ilörnein ein achtstrahliger, goldener
Stern schwebt). Altes, hessisches Adelsgeschlecht, welches nach An-
gabe des Freih. v. d. Knesebeck arkundlich schon 1140 vorkommt.
Dasselbe soll ursprünglich den Namen: Montag geführt u.Urban Mon-
tag (1362J wegen seines langen, weissen Ilaares und spitzen grauen
Bartes den Beinamen: Geiss erhalten haben, welchen die Nachkom-
men als (ieschlechtsuamen gebrauchten. Ein Enkel desselben , Kein-
hard üeiss, welcher grosse Reisen gemacht, war als Erzähler dersel-
be^.tm Hofe des K. Sigmund sehr beliebt, erhielt dpn Adel und be-
gleitete später den Kaiser auf seinen Zügen. Sein Enkel, Johann
Geiss, gest. 1G61, wurde der nähere Stammvater der jetzigen Spros-
sen deb Geschlechts. Derselbe siegte im 30jährigen Kriege als hes-
sischer General in sieben Schlachten. Nach beendigtem Kriege wurde
er vom Landgrafen Wilhelm zum Geh.-Rath ernannt und später vom
K. Leopold 1. mit seiner Nachkommenschaft, und zwar mit Verände-
rung des Namens: Geiss in": Geyso, in den Freiherrnstand erhoben,
ohne dass er für seine Person von dieser Erhebung Gebrauch machte.
Er hiiiitrliess ein grosses Vermögen und die Rittergfter Völkershau-
sen , Mommen u. Borken in Hessen, so wie Rosdorf, Tafta u. Manns-
bach im Ritter-Cantou Rhön-Werra, Ein Sohn seines Bruders, Edu-
ard, starb 1707 als k. dän. Generallieutenant und Gouverneur der
ilerzogthümer Schleswig und Holstein. — Johanns Stamm blühte fort
und die neucie Stammreihe seiner Linie ist folgende: Johann Leopold:
Felicitas Christine Freiin *v. Boyneburgk; — Caspar Eberhard zu
Mannsbach und ^enigent^ft, Trulienmeister des Rittercantons. Rhön-
Werra im Ruchischen Quartier: erste Gemahlin: eine v. Herda zu
Brandenburg, u zweite Gemahlin: Wiliielmine v. Weisbach; — Hans
Johann Friedrich, k. preuss. Major: Ursula Anna v. Szawelska; —
Franz zu Tafta etc., gest. löSO, grossh. sächs. Kammerh. und Major:
Wilhelmine Freiin v. Boyneburgk zu Lengsfeld; Otto, k. k. Lieut. a.
D., Hermann (leben beide in Amerika) und August, k. k. Lieut a. D.,
Gebrüder, üeber die Geschwister des Freih. Franz und namentlich
über die Nachkomipenschaft des Freih. Caspai* Adam Eberhard aus
beiden Ehen giebt das geneal. Taschenb. der freih. Haus. Nachricht.
Biedermann, Cauton Rhöu-Werra, Tab. 34.5. — Wenck, bt-ss. Land. Gesch. Bd. II. ür^
künde von 1140. — Freih. r. d. Knes»^beck, 8. I.H5. — Ftei/i. c. Lcdehur, I. S. 2ö8. - Ge-
neal. Taschenb. d. freih. H&uh. 1857. 8. iJ3l-i85.
(ie3rspiz^ fja^^spii (in Silber sieben schwarze Rauten, welche in
zwei Reihen, oben vier, unten drei, quer an einander gelegt sind).
Altes, erloschenes Adelsgeschlecht,welches zur oberrheinischen Reichs-
ritterschaft gehörte. Heinrich G. war gegen Ende des 15. Jahrh. in
Nieder-Oesterreich mit Kondorf und Grtienbach begütert und Procop
Herr v. Geyspitz konnte wegen Krankheit 1508 auf dem Landtage
zu Crems nicht erscheinen. Andere Spros^i n des Geschlechts kamen
in Oesterreich nicht vor. W^ie das Wappen ergiebt ist das hier in
Rede stehende Geschlecht ganz verschieden von dem ebenfalls in den
Rheinlanden vorgekommenen Geschlechte: v. Geispitzheim (:in Sil-
ber drei spitzgezogene, schmale rothe Balken), «. S. 470 und 471.
WUtgrül, \n. 6. 8U.
JJipMMB
— 518 —
QtumAl, (lescIiM-fiefcwtkL Ein polnisches, 1777 im Laaenbur-
gischen vorgekommeDes Adekgeschlechl, s. aach den Artikel : Qe-
schau, S. 651.
Freih, v. Ledtbur, 111. 8. 360.
CrfiUeBbirg, s. Roskoscbny v. Gfällenbarg.
(ifiuscr, Frcibcrrei. Erbläod. -österr. Freiberrostand. Dipton
von 1792 für Joseph Paulin v. Gfftsser, jubilirlen böhmischeii
Eath.
Mesfcrle v. Mühlfeld, Ergftni.-Bd. 8. 59. — Sappl. su Siebm. W.-B. VU. 18.
(iforer f. EbrcBbcarg. Adelsstand des Fürsteuthums Hokeiisollern-
HechiDgeo. Diplom von 1850.
Freih. v. Ledebur, III. 8. 260.
Cifig, llefuge^ auch f reihen v.iiraf. Böhmischer Freiherro- o. Gra-
fensUnd. Freih.-Diplom vom 2. März 1667 für Carl Ohrisfciaa v. Gfag,
Herrn auf Mantze im Briegischen u. Grafendiplom vom 7. Apr. 1701
für denselben. Altes, schlesiscbes Adelsgeschleeht, aas welchem As-
ton Gefnge, Rath am Hofe der Herzogin Elisabeth za Liegnitz, 1438
Liebenaa im Liegnitzischen kanfte. Spätere Sprossen des Stamme«
giebt Sinapius bis za Christoph Heinrich an, welcher sieh 1717 v. O.
zn Schollendorf schrieb and der freien Standesherrschaft Wartenberg
Landhofgerichts-Assessor war. ~ Graf Carl ChristiaQ — ein Sohn
des Adam v. G. aaf Mantze, Bobrau etc. aas der Ehe nüt Anna Bar-
bara V. Eben und Bronnen and Enkel des Ci^par v. G. aaf Strachan,
vermählt mit einer v. Senitz und Bankau — vermählte sich 1697 mit
EleouQra Carolina Grf. v. Hochberg und Fürstenstein, doch blieb die
Ehe l^nderlos und so ging mit ihm 1721 die gräfliche Linie wieder
aus. — Der Stamm im Adelsstande blühte fort und viele Sproesea
desselben haben als Stabs- u. Subaltern-Officiere in der k. preuas. Ar-
mee gedient. Hermann v. Gfog, k. preass. Lieotenant, besass naek
Bauer, Adressbuch, S. 72, 1757 das Gut Gross- Wangem im Kreise
Wohlau.
SinapiM, I. 8. 379—381 oad II. 8. 97 and 98. — €ifluh4, I. »^ M4 nack LaeM SohlM.
Chron. — MegerU v. Mühlfeld, Brgini.-Bd. 8. 14. — N. Pr. A.-L. II. 8. 28Ü. — Freiherr w.
Ledebur, 1. S. 258. — Siebmacher, I. 74: v. Gefueg, Sehlesiaeh. -^ r. M$ding, UI. S. MO
aod 201.
«belei, Edle. Erbländ.- österr. AdelssUnd. Uf^om vm 1753
für Johann Leopold von Qhelen, SUdt- und Landrichter in Wien^mlt
dem Prädicate : Edler von.
Megerle v. Mühlfeld, £rgiaz.-Bd. 8. 297. ^ Snppl. sn Si^m. W.-B. ü. 83 : Die VM OIm*
leo, oder va» Gallen.
(lUllaay^ GUllany de Lacil, flbilacnj. Ungarisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Elias Ghillany de Laczi, gest. 1803, k. preuss. Major a.
D., früher Buckowine bei Trebnitz u. später Grüttenberg unweit Oek
besass. — Simon v. Ghil&ny stand in neuester Zeit als Öberlieute-
nant im k. k. 1. Dragoner-Bej^mente.
Freiherr v. Ledebur, I. 8. 258.
fthilte^ Gjlte^ s. Gilten.
fiblsek. Ein zum Adel der preuss^ Bheinpirovisz gehörendes Ge*
schlecht, welches in der Persei) des JohaaiD Ni^olana Joseph. Fjpa«
' Kn4»ckk$, Deutsch. Adels-Lex. m. 88
— 614 —
Xaver v. Ghisels, laut Eingabe d. d. Cöln, 31. Jali 1829, in die Adels-
matrikel der genannteD Provinz unter Nr. 86 der Glasse der Edelleate
eingetragen worden ist.
Friih. 0. L4d4bur, I. S. 258. — W.-B. d. PreuM. Rheinprov. I. T«b< 48, Nr. 83 u. 8. 41
Clhislaiii hreiherra. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1810 für Joseph Ghislain, Ritter v. Beaumont St. Quentinr
M4fierU 9. Muk^feld, Brg&nx.-Bd. S. 59.
jlhMtei Clhitei. Altes, meklenbarg. Adelsgeschlecht, ans welchem
ll Ghuten, Enape, urkundlich 1380 vorkommt.
•. Mtding^ I. 8. 183 : iiaeh dem Mter. abgegangener möklenb. Familien.
Clhyr. Altes, längst erloschenes, Iflnebur^sches Adelsgeschlecht,
welches 1338 noch blühte.
•. M4ding, Tl. 8. 189 nnd 190.
Cliaa-HUppi; llrafei ■• larqds. Italienisches, aus Rom u. Floreni
stammendes Adelsgeschlecht, welches frOher de Filippi hiess. Wib-
rend der Unruhen zwischen den Bianchi' und Neri verliess dasselbe
Florenz upd begab sich in das Neapolitanische und Genuesische, so
wie nach Frankreich und Deutschland, auch zog ein^w^g in das Ve-
netianische, zu welchem im 14. Jahrh. Bartholomaeus , ein Sohn des
Johannes de Filippi, gehörte. Seine Söhne theilten sich, nahmen aber
zum Andenken ihres Grossvaters den Namen : de Gian - Filippi an,
welcher auch später beibehalten wurde. — Durch Diplom vom 15. Fe-
bruar 1788 erhielt dieTamilie den Marquisenstand des Kgr. Sardi-
nien, welche Standeserhöhung auch 10. Febr. 1789 fOr das ganze
Yenetianische Gebiet anerkannt wurde. Seitdem der Stamm sich aus
Florenz nach Verona begeben, haben daselbst Sprossen dewelben
hohe Ehrenstellen bekleidet. — Ob zu diesem Geschlechte Ludwig
Ritter v. Giani gehört, welcher neuerlich k. k. Oberst im General-
quartiermeister-Stabe war, muss dahin gestellt bleiben.
^y^/* ^ ^^ nnd 8i4benk999^ 1. 8. 57: naoh handaohriftl. Nachrichten.
Uannaltasie del Rie^ Preiherrei. Erbländ.-österr. Freiherrnstand.
Diplom von 1810 fftr Joseph G. del R., k. k. Hauptmann im Freih. v.
Duka Infant.-Regimente.
M4g4H4 9. Müh1f4ld, Brg&na.-Bd. 8. 59.
(liaufaüy ftrafen« Reichsgrafenstand. Diplom von 1708 für Carl
Anton V. Giannini, Marchese Carpineti di Suavio et San Martinno,
Gusuaco etc., Herrn der Herrschaften Huldschin und Dobroslawits in
Schlesien, des Herzog% von Modena Geh. -Rath und Gesandter am k.
k. Hofe. — Derselbe, ein Sohn des Christoph Marchese Giannini aus
der Ehe mit Augustina Contessa D^alli, stammte aus einem italie-
nischen, in den Herzogthttmern Modena und Mantua begüterten Ge-
Bchlechte,.aus welchem der ihn betreffende Zweig im 18. Jahrh. nach'
Deutschland kam und in Nieder-O'esterreich und Schlesien das Inco-
lat erlangte. Graf Carl Anton, gest 1742, wurde 1724 unter die nie-
derösterr. Herrenstandsgeschlechter aufgenommen und hatte aus fünf
Ehen dreizehn Kinder, wie Wissgrill sehr genau angiebt. Von Letzte-
ren wiu- Graf Franz Gregor, gest. 1758, Domherr und Domscholaster
n Olmtttiy Domherr zu Breslau und infulirter Propst zu St. Moriti
— 616 —
in Onbfltz ; Graf Leopold Joseph wurde Obersthofmeister der Her-
zogin Elisabeth Sophia zu Braanschweig-Wolfenbüttel und hatte ans
der Ehe ^it ^ohatina Maximiliana Grf. v. Ronow u. Biberstein einen
Sohn, den Grafen Aagnst Wilhelm, welcher, 1767 gestorben, herz,
brannschw. Oberst und mit Henriette Grf. v. Schönbarg vermählt war
lind Graf Ernest Friedrich Alexander, gest. 7. März 1775, k. k.Geh.
Rath und Kämm, und General-Feldmarscball-Lieutenant, war in kin-
derloser Ehe mit Leopoldine Freiin v. Popp aus Schlesien vennfthlt
Dieselbe, gest. 1773, war von ihrem Gemahl geschieden und hatte im
Testamente vom 1. März 1771 als Erben ihrer Güter; Dirschel und
Ebrenberg im Er. Leobschflfz- und Liebelin und Weisseck im Tr(^-
panschen den König Friedrich H. von Preassen eingesetzt, doch nahm
derselbe die Erbschaft nicht an. Dass Graf August Wilhelm den
Stamm fortgesetzt, ist nicht bekannt : derselbe ist wohl erloschen.
WisssrriU^ III. S. 316 und 317. ~ MegwU 9. Mühl/eld, 8. 19. — n-€ih. 9. Udtbur, I.
8. 258 und 259. - Tyrof, II. 241. *
Cjibeldshause«. Eichsfeldisches, längsterloschenesAdelsgeschlecht
9. Hellbach, I. 8. 426 nach Wolf, Urkundeubueh» 8. 13.
Ubsose^ Vreiherrei. Im Kgr. Preussen anerkannter Freiherrn-
stand. Anerkennungsdiplom vom 9. Jan. 1777 für Alexander y. Gib-
sone, k. grossbritt. Consul in Danzig. Derselbe, gest. 1835, gehörte
zu einer alten, vornehmen, englischen Familie, aus welcher sich einige
Zweige nach Danzig gewendet hatten und später in Pommereilen und
zwar im Neustädter Kreise begtttert wurden.
«. HeUbaek, I. 8. 426. — 1«. Pr. A.-L. I. 8. 47 a. U. 8. 259. — W.-B. d. Pr. Moon«li.
II. 37.
fiiech^ feafei. Reichsgräfenstand. Diplom vom 24. März 1 695
fflr Christian Carl 1. Freiherrn v. Giech. — Das gräfliche HaüsGiech,
welchem, — nachdem, dem Haupte der Familie schon 1831 von der
Krone Bayern, in BerttckBichtigung früherer staatsrechtlicher Ver-
hältnisse, dasPrädicat: Erlaucht verliehen worden war — als Be-
sitzer der Herrschaft Thurnau im April 1861 vom Könige Maximi-
lian IL von Bayern die Eigenschaft eines standesherrlieh^n Hauses
im Sinne des Artikels XV. der deutschen Bundesacte, sohin auch die
Theilnahme an allen hieraus fliessenden Ehrenrechten und Vorzügen,
in soweit hierauf nicht bereits reohtsverbindlidi verzichtet Worden,
zuerkannt wurde, ent^ross aus dnem der ältesten und vornehmsten
fränkischen Rittergeschlechtem. — Das Stammhaus, das Bergschloss
Giech, wurde von Chynomund v. G. 1255 an Heinrich L Bischof von
Bamberg verkauft, ist aber von dem jetzigen Familienhäupte durch
Klbf wieder erworben worden. — Als näherer Stammvater des Hau-
ses wird Dietz v. G. genannt, welcher 1510 Senior der Familie wurde
und 1516 starb. Von ihm stammte im dritten Gliede Joachim, gest.
1635, dessen Enkel, Christian CarlL, 22. März 1680 den Reichsfröi-
herrn u. später, s. oben, den Reichsgrafenstand in die Familie bjrachte.
Letztere?, gest. 1695, hiuterliess zwei Söhne, Christian Carl IL und
Carl Gottfried, welche zwei Linien, die zu Buchau und zu Thurnau
gründeten, von welchen die letztere schon mit dem Stifter 25. Aug.
1729 wieder ausging. Die erstere Linie stieg, wie folgt herab: Ghri-
88*
_ 616 —
stian Carl IL, gest. 1697: Maximiliana Catharina Grf. v. EheTtnbal-
1er, gest. 1726 ; — Carl Maximilian, gest. 1748, führte nach Abfin-
dung seines jQngeren Bruders, jDhristian Carl LII., die PrimogeDitor
ein und erbte von seinem Oheipie 1729 die Herrschaft Thurnau : Hen-
riette Christiana Grf. v. Wolfstein, gest. 1749, Erbtochter des letzten
Grafen v. Wolfstein; — Christian Friedr. Carl, gest. 1797: August«
Friederike Grf. zu Erbach-Schönberg, gest. 1801 ; — Carl Coostan-
tin Ernst Heinrich, gest. 1818: Caroline Wühelmine Grf. v. Scbön-
burg-Wechselburg, gest. 1836; — Franz Friedrich Carl. Letzterer,
geb. 1795, Graf und Herr v. Giech, Standesherr n. erblicher Reichs-
rath der Krone Bayern, Herr derHerrscliaftThurnau,Herr zu Bacfaaa,
Wiesentfels etc. etc. (succed. seinem Bruder, dem 1846 verstorbenen
Grafen Friedrich Carl Hermann), früher Regierungs - Präsident von
Mittelftranken, resignirt als solcher 1840, Abgeordneter zur deut-
schen National-Tersammlung, vermählte sich 1830 mit Franzisca Grf.
V. Bismark, geb. 1813, aus welcher Ehe ein Sohn, Graf Carl Gott-
fried, geb. 1847 u. drei Töchter. stammen, die Gräfinnen: Anna, geb.
1849, Carolina, geb. 1850 und Julia, geb. 1854. — In Bezug auf die
oben erwähnten früheren staatsrechtlichen Verhältnisse des gräflichen
Hauses v. Gieeh mag Nachstehendes hier Platz finden : Die Grafen
Christian Carl 11. und Carl Gottfried erwarben durch 1699 mit Bran-
denburg-Bayreuth abgeschlossenen, vom K. Leopold 1. bestätigten
Vertrag für 26,000 Gulden die Landeshoheit über den Markt Thur-
nau mit Zubehör und nahmen über diese Besitzungen die hohe und
fraisliche Obrigkeit als Afterlehn vom Hause Brandenburg zu Lehn.
1726 erfolgte die Aufnahme in das fränkische lleicbsgrafen-Collegium:
die übrigen reichsunmittelbaren Güter des Hauses waren dem frän-
kischen Rittercanton Gebürg einverleibt. 1796 hob die Krone Preus-
sen den ohne Beistimmung des. Kurhauses Brandenburg mit Bayreuth
1699 geschlossenen Vertrag «war auf u. übernahm die Landeshoheit
über die Herrscbaft Thuniau mit Zubehör, genehmigte aber dem
gräflichen Hause durch Erklärung vom 10. Nov. 1796 ansehnliche
persönliche und dingliche Vorrechte, so wie, wie früher, eine Re^
gierüngs-Canzlei und ein Consistorium u. zwar nur mit Unterordnung
unter Hoheit des Fürstenthuras Bayreuth. Doch hat das fränkische
Grafen-CoUegium bis zu seinem Ende das Gräflich -Giechische Hans
als Collegialmitglied anerkannt und behandelt.
DoTchl. Welt, Aus«, tod 1710. II. 8. 583-^546. — Sei/trt, rechuui^iuMiderfolg. hhnfith
Uf. Tab. 14, — Hübner, III. T»b. »02. — Burgermtiater, SchwÄb. Keicbsadel, 8. 66l. —
vauhß, 1. P. 646 und 646. — r. ffatUtein, Snpplem. zu Bd. I. 8. 34. — Biedermann, Qeaeal.
dtr fr&ok. tiralenhiutcr,. Tab. liO-124 uod Caoton AJtmübl. I. Verseichn. -> Saleer, S. XiB.
253. 255. 267. 270. 279. 315. 830. 851. 482. 503. 515 und Tab. 1. Nr. 2. 4. Nr. 11, 14 Hr. 91
•U. - JaeoM, 1800. II. 8. 180. - •. Lang, 8. 80. - Allg. Geneal.- uod Staatshandb. 1884.
8. 571 uad 572. — Gothaiaeh. Uofoalender, 1884. 6. 174 und 175. — Deutsche Grafeoh. der
Gegenw. l. 8. 266—268. ^Qothaisebes Geneal. Tasohenb. 1859. 8. 242. — Siebmacher, L
ICH: T.Oieeli, Frinkbch o. V. Zasata» 1. Nr. 4; Qr. t. O. — r. Meding, III. 8. 204—819.
— Tgrof, I. 157. — W.-B. d. Kgr. Bajem. I. 45 und 9. Wotekern, Abthell. I.
jUegUng T. Ehrenwerth. Fürsll. Hohenzollern - Uechingenscher
Adelsstand. Diplom vom 27. Apr. 1807 für Johann Nepomuk Gieg-
ling, Fürstl. Hohenzollern -Hechingenschen Hof- und Regier.-Rath,
mit dem Prftdicate: v. Ehrenwerth.
ß^Hk. 9. £9Mmr, m. 0. MO.
— 617 —
. flchrl f. 8«Me«berg. Knrpfälzischer Adelsstand. Diplom yon
4. Juli 1792 fftr Johann Georg Yitns Giehrl, karpfälzischen Amts-
richter zu Missbmn and Gericbtsschreiber za Treswitz oud Tennes-
berg, mit dem Prädicate: v. Sonnenberg. Derselbe, geb. 1748, wurde
als k. bayer. qaiescirter Amtsrichter etc. in die Adelsmatrikei des
Kgr. Bayern eingetragen.
•. Langy 8. S51. — W.-B d. Kgr. Bayern, V. 61.
' Mei T. ISielsperg. Altes, schweizerisches and schwäbisches Adels-
geschlecht, welches, wie 'Bncelini angiebt, nach dem Archive, der Ab-
tei za 8t. Gallen in sehr früher Zeit die Schlösser Gielsperg, Glatt-
burg, Liebenberg, Biclilingen, Wengi, Znckenriedt etc. besass. Die
fortlaufende Stammreihe beginnt aber erst um 1167 mit Arnold G. v.
G. Von den Nachkommen desselben war Rudolph G. 1460 Hofmar-
schall des Abts zu St. Gallen. Derselbe hinterliess mehrere Kinder.
Ton diesen war Amalia Aebtissin zu Meggenau, Gottbard Abt zu. St.
Gallen utid Johann and Rudolph, welcher mehrere Söhne hatte, fielen
in den Kriegen mit Schwaben. Bernhard Christoph, später Romaaus
genannt« war 1640 Abt zu Kempten und vqn seinem Bender, Johann
Ghristopli , welcher in Kriegsdiensten stand , stampite Romanns Chri-
stoph. Weiteres über die Familie ist nicht bekannt.
BuetUniy ITI- Appendix, 8. 380. — Öauhe, I. S. 646. — r. Hattttfin, III. Sopplcm.8. t6.
— FreiA. r. Krohne.U. 8. 5—7, — Siehmacher, I. 202: Die Olel v. Gielsperg, Schweiserisch
und ni. 108 : G. v. G. Schwäbisch. — v. Meding, II. 8. 190.
Cleianth^ frefherren. Freihenrnstand des Köuigr. B{()r.ern. Diplom*
von 1835 für Ludwig V. Gienauth, k. bayer. Reichsrath und Hatten*
Herr zu Hochstein. Derselbe, gest. 1848, war als Ritter des Civil-
Vefdienst-Ordens der bayer. Krone 1819 in die AdelsmWrikel und
1§35 in die Freiherrnclasse derselben eingetragen worden. Voti ihm
stammt Freih. Carl, vermählt 1848 mit Mathilde Freiin v. Hörn, aus
welcher Ehe , neben zwei Töchtern , fünf Söhne stammen : Ludwig,
geb. 1044, Eugen, geb. 1845, Gustav, geb. 1847,' Max, .geb. 1848 u.
Edmund, geb. 1851.'^ — Die Scbwester des Freih. Carl, Freiin' Julie,
verteäbUe sich 1835 mit Gustav Freih. v. Gemmingen - Hagenschiess,
Herrn auf Ünter-Bessenbach, k. bayer. Kämmerer.
•. Lanff, Suppl. 8. 101. — Qeneal. Taschenboch d. tte\h. Häuser« t85S. -8. 189 Q. 1859.
8. 1». ~.W.-B. d. Kgr. Bayern. V. 62. Ritter v. G. o. »L, 28: Fr«ih. t. G.
Cicflger, Cliiger,freiherreii. Ein ursprünglich schwÄbisabes, schon
im 14. Jahrh, zu den Patriciern der Reichsstadt Ulm gehörendes Ge-
schlecht, welches nach Oesterreich kam, den Freiherrnstand, s. unten,
ei^angte und sich Gienger v. und zu Granhahel,'Ennseck, Wolfseck
etci schrieb. Die Vorfahren de» Stammes hat Wolfgang Lazius gena»
angegeben. Jacob Gienger war 1424 und 1432 Stadtrichter in Ulm
und von dem ältesten Sohne desselben, Johann, stammte unter vielen
Söhnen Damian Gienger, RiUec, welcher wegen seiner bei dem Bau-
epn-Aufruhre in Schwaben bewiesenen Tapferkeit 1644 vom Könige
Ferdinand L zum Ritter d^. h. r. Reichs geschlagen wurde und aus
erster Ehe mit Ursula Schüz v. Raittenau fünf Töchter und eilf Söhne
hinterliess, welche fast alle in Tirol und in Oesterreich in er^herxog^
Ikte und kuserliche Dienste traten u, über welche stamtlicli .Wiss-
— 618 *-
grill die genaaesten Nachrichten giebt — Von diesen Söhnen pflanzte'
der vierte Jacob G. zu Grttnbühel die Linie zu GrtHihObel in Nieder-
Oesterreich und Gossmar G. zu Wölfseck, der achte Sohn, die Linie
zu Wolfseck in Oesterreich ob der Enns fort. Letzterer, gest. 1592,
früher in kais. Kriegsdiensten, später k. Rath und Ober dre issiger zu
Üngarisch-Altenborg und zuletzt von 1561 bis um 1582 Vicedoroin
Oesterreich ob der Enns, brachte 1566 die Herrschaft und Teste
Wolfseck als Pfandschaft von den v. Senftenau'schen Erben an sich
und erlangte später, 1582, wegen seiner besonderen VerdieiTste', durch
kaiserliche Bestätigung dieselbe eigenthümlich. Aus seiner zweiten
Ehe mit Catharina Haidenreich v. Bidenegg stammten, neben acht
Töchtern, acht Söhne, von welchen der zweite Sohn, Hans Adam G.
zu Wolfseck und Rotteneck, erst Beisitzer des kais. Reichs-Kammer-
gerichts zu Speier, dann kais. Rath und zuletzt Yioedom in Oester-
reich ob der Enns, nachdem fünf Söhne aus seiner Ehe mit Maria
Magdalena Füger zu Hirscbberg vor ihm gestorben waren, 1623 den
Mannsstamm seiner Linie, welche im weiblichen Stamme noch fort-
blQhte, schloss. — Jacob G., s. oben, wurde der* Stifter der Linie zu
Grünbübel in Nieder-Oesterreich. Derselbe, gest. 1578, nach mehre-
ren Aemtern zuletzt nieder-österreichischer Hofkammerrath zuWien,
kaufte 1552 von Eilian v. Yeldendorf das Gut und Schloss Grflnbflhel
mit Zubehör in Nieder-Oesterreich und wurde der nächste Stammva-
,ter aller späteren v. Gienger in Oesterreich. Aus seiner zweiten Ehe
mit Barbara Kölepöckh zu Salaberg stammte Nicias G., gest. 1636,
Herr der Herrschaften Grünbflhel, Rabenstein, Alten hofen u; Ranzen-
bach, welcher "mit seinem Vetter, Johann Friedrich G. und der ge-
sammten Nachkommenschaft Beider; 1. Mai 1608 den erbländisch-
österr. Freiherrnstand erhielt, doch wurde erst durch kaiserliches
Diplom Vom 5. Mai 1635 die Bestätigung des Herrenstandes fttr das
gesammte Geschlecht ausgefertigt, worauf 4ie Freiherren Nicias upd
der «Vetter desselben, Johann (Ferdinand) Friedrich 1635 in das Gre-
mlnm des Herrenstandes der Nieder-Oesterr. Ländschaft eingeführt
wurden. — Freih. Nicias setzte den Stamm, virie Freih. v. Hoheneck
und Wissgrill näher erörtern, fort .und von den* Nachkommen kam
Freih. Johann Franz 1738 in die lUtter-Academie derNieder-Oester-
reichischen Landschaft zu Wien. Derselbe trat später in kur-baye-
rische Hof- u. Staatsdienste, vermählte sich mit einer Freiin Schrenk
?. Nozing und ein Sohn aus dieser Ehe, Freih. Joseph, wurde 1769
kurfOrstl. Edelknabe am Hofe zu München. In Oesterreich kam in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. der Name des Geschlechts nicht
mehr vor u. auch von dem Fortbltlheq desselben in Bayern ist Nähe-
res nicht aufzufinden. ' '•:
Lwiut, de mlgntione fenüjito Lib. Vin. 8. 988 irad 989. — Oauhe, I. 8. 646 u. 64T. —
Frtih. 9. Bokeneck, L 8» 184—191. — WissgriU, III. 8. »17— «7. — 8p«n#r, Histor. lusln.
Ltb. n. Cap. 80. ^
6leralt«w8U. Polnisches, zuin Stamme Jastrzembiec gehörendes,
in Schlesien vorg^ekommenes Adelsgeschlecht.
^«M. f. L€d9hur, III. 8. 860,
UercKwAL Polnisches, -In den Stamm Labicz eingetragenes
— 619 — '^
y^jHets^fschlecht, welches in Westprenssen 1820 mit Lonken iin $r.
Seblochan begütert war.
F^t0, 9, Ledebur, I. 8. 259.
(lierc^skt. Polnisches, zum Stamme Gerald zählendes A^elsge-
schlecht, welches im Ermelande das Gut Schönfliess im Kr. Pr. Hol-
land erworben hatte.
Fireih. 9. Ledtbur, I. 8. 2ft9 und ITI. 8. 260. .
Clierslebei, Clereslebci^ Clörslebei. Ein früher im Brandenbar-
gischen vorgekommenes Ad^lsgeschlecht, aas welchem Leonhard y.
Giersleben 1617 von Joachim v. Bnntsch das Gut Kirschbanm im Er.
Sternberg, Reg. -Bez. Frankfurt a. d. 0., kaufte. Von den Söhnen
desselben kommt Caspar 1618 und Hans 1621 vor.
Frtih. ». Ledebur, I. 8. 259.
fUeschCj litter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 29. April
1712 für Georg v. Giesche.
«. Himach, L 8. 427.
t Mr^ Ciise^ freiherren (Schild geviert: 1 in Blan ein einwärts-
sehender, doppelt geschweifter, gekrönter, rother Löwe, welcher mit
beiden Vorderpranken einen , mit 4klr Spitze in die Höhe gerichteten
Federpf^ vor sich hält. 2 und 3 iii Gold drei rothe Querbalken und
4 in Blav^in einwärts gekehrter, in einer königlichen Krone stehen-
der, silberner Schwan). Reichs- u. Freiherrnstand deaEgr. Bayern.
Reichs- Freiherrn -Diplom von 1667 für Franz v. Giese, Pfalz-
Neuburgiscnen Geh.-Rath, Regierungs- Präsidenten und Obercanzler
80 wie für Philipp v. G., knrbrandenburg. Ober-Ingenieur u. Kammer-
junker, welcher 1662 den Friedrich -Wilhelms -Canal zur Verein!^
gung der Spree mit der Oder angelegtiiatte u. 1698 als k. dänischer
Generallieutenant starb, u. bayerisches Freiherrndiplom vom 28. Oet.
1805 für Friedrich August Koch Edlen v. Teublitz, k bfl^r. a. o.
Gesandten u. bevollmächt. Minister im Haag, mit dem Namen: Freih.
V. Giese. — 'Die Familie v. Giese, Gise ist ein altes, ursprünglich
westphälisches Adelsgeschlecht, welches in dem einen Zweige, wie
alte Lehnsbriefe ergeben, schon seit 1667 den reichsfreiherrlichen
Titel führte, welchen Franz v. G., pfalz-neuburgischer w: Geh.-Rath,
Regierungs -Präsident und Canzler des Hubertus -Ordens, erhalten
hatte. — Philipp Wilhelm Freih. v. G., geb. 1753, Herr auf Luzman-
stein, k. bayer. Kämm., und ehemaliger Landesdirectionsbath , der
Letzte seines Stammes, nahm mit Könfgl. Erlaubniss den k. bayer.
Legationsrath Friedrich August Koch Edlen v. Teublitz als Adoptiv-
sohn an, worauf derselbe, wie oben angegeben, in den Freihermstand
des Königr. Bayern versetzt wurde. Von Letzterem, gest. 1860, Herrn
auf Lutzmannstein u. Teublitz, k. bayer. Kämmerer, Minister a. D.,u.
Staatsrath — einem Sohne des herz. Oldenburg. Gonferenz-Raths Conrad
Reinhard v. Koch, welcher als herz. hoUt-sehlesw. Hof- u. Justizrath
27. Noy. 1769, mit dem Prädicate: Edler v. Teublitz, in den Reichs-
ritterstand erhoben worden war und einem Enkel des Hof- Kammer--
raths V. Koch in Darmstadt — entsprossten aus der Ehe »mit Fran-
ziscav. Bertrand St Ronny Grf. v. La-Perouse, neben drei TOebfem:
^_ Ö20 —
GafoUne Freifran Pergier ?. Perglas, Maria Grf. t. GrayenrdflMi^n
Adelheid Freifrau v. Moreaa zwei Söhne: die Freiherren Mina^pr
and Ludwig. Maximilian Freih. v. G. , k. bayer. K&inmerer,li||^cher
1853 k. bayer. Minister-Resident am k. s&chs. und grossh. «acosen-
weinarschen Hofe, so wie an den herz, s&chs. Höfen wurde, vermählte
sich 1847 mit Anna Grf. Tascher de la Pagerie, aus weicher Ehe ein
Sohn, August, geb. 1850 und eine Tochter, Maria, gab. 1853^ stam-
men, ans der Ehe des Freiherrn Ludwig aber, k. bayer. K&mm. und
Hauptmann k la suite, vermählt mit Christine Freiin Mandl y. Deu-
tenhofen, entspross ein Sohn, Reinhart, geb. 1855.
•. Lang, 8. 181 «nd 407 uud Suppl. 6. 45. — Oeoeal. Taschenb. d. freih. Hinser, t»1
8. 241 und 242 und 1859 S. 280 und 231. — W.-B. d. Kgr. Bayern. III. 6. i\nd v. Wolekern,
Abth. 3. S. 13 a. 14. — 9. He/ner, bayer. Adel, Tab. 33 und 8. 86. ~ Kn€*ehk€, I. 8. 1S7
und 168.
fileee. Uln (Schild quergetheilt: oben in Gold ein wachsender
rother Löwe und unten in Blau zwei silberne Querbalken).. Adeliges
Patriciergeschlecht der Stadt Danzig, aus welchem Thielemaim v. G.
1537 Bischof von Culm und 1539 Bischof von Ermland wurlK
Freih. 9. Ledebur, III. 8. 260.
ttese« Ein in Rügen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches
1800 die zu der Insel Rügen gehörende kleine kisel jpddensee
besass.
Fr^ih, 9. Ledebur, Ilt. 8. 260.
Cieie. (Schild schräg- rechts .getheilt: rechts in Gold eine vom
rechten Schildesrande an die Mitte der Theilungslinie stössende, grüne
Spitze und links in Grün drei, 2 u. 1, goldene Sterne). — Adelsstand
des Königr. Preussen. Diplom v. 1843 für Hans Wilhelm Giese, k.
preoss. Obersten. Derselbe stiirb 1 855 als Generalmajor a. D. Ein
Sohn desselben stand später als Lieutenant im k. preuss. 31. Infant-
Regimettto. t-
Freih. 9, Ledebur, L 6. S59 und JIT. 8. 260.
fileteaberg. Altes, niederrheiniscb-westphälisches Adelsgeschlecht
aus dem gleichnamigen Stammhanse unweit Dortmunc], welches schon
1217 der Familie zustand. Adolph Arnold war 1688 Domherr tu
HildeBheim, Johann Franx v. u. zum Giesenberg in demselben Jahre
Domherr zu Oasabrück und Johann Heidenreich v. u. zum G. 1689
Domherr des Erzstifts Trier. Später, 1727, starb zu Heinrichenburg
in Hildesheimischen der letzte männliche Sprosse des alten Stammes.
Nach den v. Steinen gemachten Mittheilungen kann dieser Letzte
wobl kein Anderer gewesen sein, als Adolph Arnold, Domherr und
Herr zum Giesenberg, Heinrichenburg, Voerde und Asterlagen, wel-
cher. 1678 aufgeschworen halte und un vermählt starb. Asterlagen
fiel an seine Schwester, eineverw. v.Palant und der Enkel einer an-
derep Schwester, ein v. Westerholt, erbte die übrigen Güter, worauf
später Namen und Wappen (in Gold drei rechtssehende, neben
einander gestellte, schwarzer Amseln) auf eine der Linien der Frei-
herren V. Westerholt übergingen, welche sich v. Westerholt und Gy-
senberg schrieb and das erwähnte Wappen bei Erhebung in den
6ra£tostand beibahalttn hat :. Feld 1 u. 4 des gevierteu Hauptschildes
_ 621 —
^ 4efi WappeBs der Grafen ?. a. zn Westerholt, s. den betreffenden
" Artikel.
Qaukty I. 8. 648: naoh dem Mttpt. Geoenlug. — «. StetMn^ III. 8. 748 and 749 a. Tab.
48-' Wappen der glelchataramiKen Familie v. Krawiockel. — N. Pr. A.-L. V. 8. 17». — Freih,
«. L«debur, 1. 8. 259. — Siebmmcher, l. 182 : ▼. Gieseuberg. Rheinlindisrh. — p. M^Mng, |I.
8. 105 n. 196. ^ :
^ dieseibnrgi heUi^blB. Böhmischer Freiherrnstand für Tobias
V. Giesenburg. Derselbe war in Schlesien Herr auf Laaterbach im
Kr. Bolkenbain und Stephanshain im Kr. Schweidnitz^ welches letz-
tere Gut schon 1662 iu der Hand des Vaters, Tobiieis v. Weene u.
Giesenburg, k. k. Obersten über ein Regiment Cuirassier und nach
Einigen der Empfänger des Freiherrn -Piploms, war. Der Sohn,
Freih. Tobias, starb 1 708 u. hatte aus seiner Ehe mit einer Grf.
V. Nimptscb u. Oelse, welche 171 5 starb, keine Nachkommen.
Naso, Phönix Redif ivus. 8. 85. — Sinapiu», U. 8. 885. — Oauh«, II. 8. S88. — Frtih,
V. Ltdeöur, I. 8. 259.
Clicsl f • CliesliDgei. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom v. 1773
für Jobann Giesl, k. k. Oberlieutenant und Leibgarde- Arcier, mit dem
* Prädicate : v. Gieslingen.
Mefftrle r. lftZAi/(Zd, ErKÜnt.-Bd. 8. S87. ^
dieuer ?. Cliesseibirg. Erbl&nd.-Osterr. Adelsstand. Diplom von
1810 fBr Adam Giesser, k.k. Obersten bei Graf v. Erbach Infanterie,
mit dem Prädicate: v. Giessenburg.
Mtgerle 9. MÜHfeld, Ergänz.- Bd. 8. 297.
Giesser ?• Minier. Ein in Bayern vorgekommenes Adelsgeschlecbt,
welches zu Ober-Winzer unweit Regensburg ses€haft war.
.«. Hellbach, I. 8. 427: naeli Ilartmann's Sammlungen.
Cigans ?. Eiesenstein. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 26.
März 1678 für Caspar Gigans, mit dem Prädicate: v. Riesenstein.
«. Eellbaeh, I. 8. 428.
I. Gilbert de Spaignart« Gilbert ?• Spaignasrd. Ein ursprflnglieh henne-
gauisches Adelsgeschlecht, aus welchem M. Christian, Christoph
und Theodor, alle Drei Gilbert! de Spaignart, 1. Juni 1615 von dem
Grafen Erbst Wilhelm zu Ortenburg,- kraft des ihm zustehenden gros-
sen Comitivs, mit kaiserlicher Vollmacht ein Bestätigungsdiplom des
Adels der Familie erhielten. Georg G. v. S. starb 1630 als Prediger
zu Danzig und Johann G. v. S. 1678 als kurbrandenb. Additenr u.
Hof- u. Kammergerichts-Advocat.
Preuflsische Lieferungen, I. 8. 352 and 254. — N. Pr. A.-L. V. 8. 179 a. 180. — Firttk.
9, Ltdebur, I. S. 259. — r. Meditig, II. 8. 190 und 191. ...
I Gileis^ GiileiSj Preilierreb ■• Grafei. Reichsfreiberrn- und Grafen-
stand; Freiherrndiplom vom 1. Nov. 1479 für Wolfgang Georg v. G.,
k. k. Kämm., Hauptmann der Arcieren -Leibgarde, Oberst-Hofmar-
seball, Amts- Verwalter etc. and Grafendiplom von* 1699, doch wird
das Grafendiplom einzig von dem geneal. Taschenb. der gräfl. Häuser
angegeben, während andere Schriftsteller nur das Freiherrndiplom
erwähnen, es muss daher das Grafendiplom wohl in neuerer Zeit aus-
gefertigt worden sein. — Altes, Qräprdnglich Österreichisches Ritter-
geschlecht, welches früher Gilaeuzer, GQlaus» GilbOB und Oillea ge-
— 622 —
schrieben wurde. Als Stammbans ist wobl das Gut Gillans, ein Dorf
und Amt der Herrschaft Härtenstein am Crems- Flusse anzunehmen
und der von Einigen in Franken oder gar in Schottland gesuchte Ur-
sprung der Familie ist nicht erwiesen. — Conrad oder Ghunrad der
Gilaeuser tritt urkundlich schon 1273 und 16T4, so wie Otto Gileis
1289 u. 1308 auf. — Die ununterbrochene 8ta«tnreihe läuft von der
Mitte des 15. Jahrb.. wie folgt, fort: Jobann, insgemein HansGilleis,
lebte noch 1450: Anna Frfeenstorfer zu Leibn; — Georg Gilleis zu
Pezenkirchen : zweite Gemahlin: Maria Magdalene MüUwanger; —
Veit, 1530 und 1534 nieder-österr. Landschaft- Viertel-Hauptmann:
Anna Matseeber, Herrin der Veste Sonnberg mit Ober-HoUabrunn ;
— Freih. Wolfgang Georg, s. oben, gest. 1593: Catharina Freiin
Teufel V. Gunderstorf; — Andreas, gest. 1624, k. k. Kämm. u. Rath:
erste Gemahlin: Margaretha Freiin v. Herberstein; — Wolfgang
Georg II. , gest. 1651, niederösterr. Landrechtsbeisitzer: Isabella
Freiin v. Rüber; — Georg Julius, gest 1700, k. k. Kämmer. u. Herr,
der Herrschaften Kattau, Missingdorf und der Veste Therasburg,
welche Besitzungen derselbe zu einem Familienfideicommiss machte:
Sabina Christiana Grf. u. Herrin y^ ßtärhemberg, Mutter von zwanzig
Kindern; — Georg Franz Anton, gest. 1729, k. k. Kämm, etc.: erste
Gemahlin: Maria Maximiliana Sidonia Grf. v. Althann ; — Johann
Julius Christoph, gest. 1763, k. k. Kämm, etc.: Johanna Theresia
Grf. V. Nimptsch ; — Johann Christoph Julius, gest. 1782, k. k. Kämm.:
Maria Anna Grf. v. Spindler, erbte von dem Bruder ihrer Mutter,
Franz Philipp, letztem Grafen v. Andlern, 1790 die Herrschaften
Chudowin, Willimau und Teutsch - Jössnigg in Mähren ; — Joseph
Galasanz, gest. 1827 u. Johann Julius, geb. als Posthumus 1783, Herr
der obengenannten Fideicommissgüter, k. k. Kämm. u. Bergrath,
schloss den Mannsstamm seines alten Geschlechts 1. Aug. 1841:
Maria Sophia, Freiin v. Hingenau, geb. 1793. — Die Schwester des
Grafen Johann Julius, Grf. Therese, geb. 1779, vermählte sich 1800
mit Moritz Grafen v. Dietrichstein und von dem Grafen Joseph Ga-
lasanz, s. oben, k. k. Kämm. u. Oberst- Lieutenant, stammten aus der
Ehe mit Maria Anna Leopoldine Grf. v. Attems zwei Töchter, Grf.
Octavia, geb. 1806, Mitglied des Klosters der barmberz. Schwestern
zu Kremsier und Grf. Lpopoldine, geb. 1807 u. verm. 1828 mit Her-
mann Eduard Grafen v. Attems.
Or. V. Wurmbrand, Coli, hl^t.-geneal., Cap. 12. S. 27. — Oauh«, I. 8. 648 u. 649. — FiM-
grill, Itl. 8. S2S-336 mit twel AhnenlRfeln. — Omfenh. d. Gegenwart, III. 8. 189—141. —
Qeneal. Tasclx'nb. d. grSff. Häuser. 1854. 8. •J64 u. 1857, 8. 272 u, histor. Handb. »u dem-
selben,. 8. 248. — Siebmacher, 1.33: v. Oilleig, Herren. — Spener, Histor. Insign. 8. 451 u.
Tab. 17. — 9. Meding, II. 8. 191—193: Glleis, Freiherren.
fiilenberg, 8. L6w v. Gilenberg. —
Clilg V. Ulgeibnrg. Beichsadelsstand. Diplom von 1762 für Jo-
bann Gilg, Doctor und Physicus zu Tyrnau, mit dem Prädicate:
V. Gilgenburg.
Megertt 9. Mühlfeld, Brg&na.-Bd. 8. 297.
Clilgeij inr dilgea. Altes, schweizerisches Adelsgeschlecht, dessen
Stammreihe mit Ulrich um 1335 beginnt Von den Kachkommen war
Bonifacius noch 1722 Abt zu Pfeffers.
BwHimi, in. 8. t06. — 0mA; I. $. 649.
— 5«3 —
Cilgciheivb. Icitsehel ?. Clilgf ihehii .(SchU quer getheilt : oben
in Blaa ein grasender Hirsch and UDten in Gold zwei schrägrechte
silberne Balken). Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 4. April 1644
fOr Johann IlentscheK Herrn auf Giesmannsdorf and Zanpitz nnweit
Neisse etc., mit dem Prädicate : v. Gilgenheimb. Der Stamm blühte
fort and im Anfange des 18. Jahrh. war Johann Carl H. v. G. Fflrst-
Bischöfl. Regier an gsrath and Hofrichter zu Neisse. Der Enkel des-
selben, Leopold V. G., k. preuss. Landrath und Landschafts-Director,
besass die Familiengüter Franzdorf, Kuschdorf und Schwandorf,
s&romtlich unweit Neisse, auch war derselbe Lehnsträger der Voigtei
Weidenau in Oe^terreich-Schlesien. Nach seinem Tode fielen 1822
die Güter bei Neisse an die Wittwe, eine Freiin v. Wilczeck , der äl-
tesse Sohn aber, Erdmann v. G., folgte im Besitze der Voigtei Wei-
denau af^d nach dem Tode der Mutter- fielen an denselben auch die
Franzdorfer Güter. 'Die Brüder desselben, Joseph Theodor u. Erhard
Y. G., 8. unten. — Der im N. Preuss. Adelslex: zu dieser Familie ge-
rechnete Freiherr Johann Gottfried Joseph, kurmainz. und fürstt.
bamberg.Rath und Herr der Güter Gulan, Girlsdorf, Johannesthal,
Banmgarten und Jexau gehört nicht zu der Familie Hentschel y. Gil-
genheimb, sondern zu dem Geschlechte Hentschel u. Gutschdorf. —
Nach Bauer, Adressb-, S. 72 war 1857 Erdmann v. G., k. preuss.
Kammerh. und Landschafts - Director a. D., Her? auf Franzdorf,
Kuschdorf u. Natschke im Kr* Neisse und in demselben Kreise be-
sassen .die Brüder Erdmann, Joseph Theodor n. Erhard ▼. 0. das
Gut Schwandorf.
Sinapiu^, II. 8. 640 und 641. — Qauhe, II. 8. 413 und 414. -^ N.Pr. A.-L. Tl. 8. 388 a.
S34 n. y. 8. 80. — Frrih. ik Ledebur, I. 8. 259 u. HI. 8. 2«0.
€illardL Kurbayerischer Adelsstand. Diplom vom '4. Mai 1757
für Catharina Gillardi; Besitzerin der za Allersberg errichteten Gold-
draht-Fabrik und zweier erworbener Hofmarken. Zwei Enkel dersel-
ben, BAedict Joseph Anton, geb. 1771, k. hayer. Hauptmann und der
Vetter desselben, Joseph Maria Jacobe geb. 1772, Inhaber der leoni-
schen Drabtfabrik in Allersberg, wurden in die Adelsmatrikel des
Kgr. Bayern eingetragen.
«. Lang.B. 352. — W.B. d. Kgr. Bayern. V. 62.
€illcBbach, s. Utsch v. Gillenbach.
fiiller T. Ullenfeld (Schild geviert: 1 u. 4 in mit Silber einge-
fasstem B]au ein goldener Stern und 2 n. 3 in Silber ein schräglin-
ker, mit drei goldenen Lilien belegter, rother Balken). Ein zu den
Patriciern der Stadt Troppau in Oesterr.- Schlesien gehörendes Ge-
schlecht, eines Stammes mit der Familie v. GilleilQ. '
Henel, SUesiogr. rendv. Cap. 7. 8. 411. — Binapius, IT. 8. 641. — Freih. v. Ledebur^ h
8. 259.
CliUeni^ Cliller, Ritter lad Mle, aich frelhemi (Schild geviert,
ganz wie das im vorigen Artikel beschriebene' Wappen, nur ist in das
der Freiherren noch ein Mittelschild mit einem' Türkenkopfe gekom-
men). Reichsadelsstand von 1721, erbl&ndisch- österreichischer von
1724, böhmischer von 1725 and Rdcharitterstand mit dem Pridicate:
— 8H —
Edler Herr von 1726; Die drei ersten Diplome fftr Carl Josepli G.,
FQrstl. Liechtensteinsehen Hofrath; das letztere fttr denselben als
k. k. Rath, wegen guten Herkommens und wegen der bei Gelegen-
heit der ungarischen Unruhen zum Schutze Mährens geleisteten
Dienste. Erbländ.-österr. Freiherrenstand von 1727 und böhmischer
von 1732: Diplome für die Vettern Carl Joseph Edlen Herrn v. G.,
k. k. Hofkammer-Rath und Johann Christoph Edlen Herrn v. G., Lan-
desdeputirten zu Glogau, so wie erbländ.-österr. Freiherrnstand:
Diplom von 1766 für Christian Matthias Anton v. G., k. k. Oberst-
lieutenant. — Das Geschlecht erwarb im 18. Jährh. in Schlesien meh-
rere Güter und war noch in diesem Jahrh. mit Kulmickau im Kr.
Steinau etc. und im Brandenburgischen 1817 mit dem Vorwerke Lin-
dow unweit Ruppin begütert. — Aeltere Sprossen des Stammes,
welche sich in zwei Linien geschieden, hat von Beiden Sinapius auf-
geführt. — Dominica Freiin v. Gillern war bis zö der 1810 erfolgten
Secularisation des füfstlichen Stifts- und Jungfrauen - Klosters des
Cistercienser-Ordens zu Trebnitz in Schlesien* Aebtfssin u. regie-
rende Frau.
8inapiu9, l\. 8. 641. — N. Pr. A.-L. II. 8. 234 u. V. S. 180. — Fr*ik. t. LfHehur, I.S.
259 und IIJ. S. 260. — Suppl. zu Siebra. W.-B. IT. 24. — Schlesischcs Wappenb. Nr. 818.
(lillet freiherrea. Erbländ.-österr. Freiherrenstand. Diplom von
1^1 0 für Anton v.tiillet, k. k. General-Feldwachtmeister und Brigadier.
M«gerlf. r. Mühlfeld, 8. 52. .
fHUhaaseii, tilhaasei. Im Kgr. Preussen anerkannter Adelsstand.
Anerkennungsdiplom vom 10, April 1823 für Friedrich Wilhelm Con-
rad V. Gillhausen,*k. preuss. Major. — Ein Hauptmann v. G. stand
1862 im k.pr. 16. Inf.-Regim. und die verw. Frau v. Schell, geb.
V. Gillhausen besass 1857 das Gut Reöhen im Kr. Bochum.
V. ffellbach, I. 8. 428 ii. 429. - N. Pr A.-L. Tl. 8. 234 n. V. 8. 180. — Freih. 9. led&-
bur, I. 8. 259. - W.-B. d. Prcus». Monarcl). III, 27. — JTnwöA**, IV. 8. 14* und 146.
<vUI«i. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 20. Aug. #00 für
Christoph Heinrich u. Friedrich Wilhelm Gilloi.
9. fftllbach; I. 8. 429.
Gilm T. Rosenegg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom v. 1739
für Franz Joseph Gilm, Untervogt und Kentmeister der Herrschaften
Bludenz u. Sonnenberg, mit dem Prädicate: v. Rosenegg.
M^gerle 9. Uühl/eld, KrgÜnx.-'Bd. 8. S9S. — Ctut, Adelübaoh. d. Grossh. Bad«o, Abthl. S.
- W.-B. d. Kgi. Bayern, V. 63.
Clilewskii ClilewskL Polnisches, zum Stamme Kotwicz gehörendes
Adelsgeschlecht, welches in Ostpreussen im Oletzkoschen begüte||
wurde.
Freih. 9. Ledehur, I. 8. 260 und III. 8. 260^
Cilsa SB €ilsa, freiherren (in Grün drei silberne, wellenweise ge-
zogene Querbalken). Althergebrachter, im Könjgr. Westphalen 1813
bestätigter Freiherrnstand.— Altes Adelsgeschlecht, welches in Kur-
Hessen, mit den Gütern. Gilsa, Zimmersrode und Wsdtersbrück be-
lehnt, zur. dortigen Ritterschaft gehört und den Stammsitz Gilsa schon
seit Biebeoh^iKlert Jahren bedtet.. Wiegand v. G. tritt 1253 und mit
— 52Ö —
seinem jüngeren Bruder, Conrad, 1262 upkundlMh..^^^ letzterer
kommt auch 1261 in einer Schenkungsurkande de^ mf^j^rs^^Ji/eiiiai
so wie Werner in einer solchen des Kioslers Netz islsw^^v. Um
1411 öffneten die v. Gilsa den Landgrafen von Uessen^.ftir« bis dahin
reichsunmittelbare Stammburg und trugen dieselbe den Landgrafen
zu Lehen auf. — Die Stammreihe der Familie vom 18. Jahrb. an ist
folgende: Freih. Caspar Ludwig, gest. 1727, Herr zu Gilsa und Zim-
mersrode, Fürstl. Hessischer Ober- Einnehmer: Sabina Friederike
Freiin v. Dallwigk zum Campf; — Carl Ludwig, gest. 1755, Hert^u
Gilsa: Charlotte Freiin v. Löwenstein a. d. H. Kömersberg; — Carl
Ludwig Philipp, gest. 1823, kurfürstl. hess. Kammerherr und Ober-
stallmeister: erste Gemahlin: Wilhelmine Freiin v. Wintzingerode
und zweite Gemahlin : Elisabeth Freiin v. Buttlar ; — Friedrich Ernst
Ludwig Heinrich. Letzterer, geb. 1799, jetzt Haupt d^r einen l^iuie
der Familie, herz. nass. Ober - Jägermeister u. Kammerherr, verm.
sich 1830 mit Auguste Freiin Marschall v. Bieberstein, geb. 1805,
aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern , drei Söhne stammen, die
Freiherren :. Ernst, geb. 1830, kurhess. Premierljeut., Otto, geb. 1835,
k.lr. Lieutenant und Adjutant im Genie-Corps und Adolph, geb. 1838,
herz. nass. Artillerie-Lieutenant. — Haupt der anderen Linie ist Freih.
Friedrich — Sohn des Freih. Gegrg, gest. 1812 als k. westphäl.
Oberst eines Cuirassier- Regiments — Erbherr der Fröih. v. Scholley-
schen und v. Wöllwaitscben Güter, k. preuss. Majot und 1857 Com-
mandeur des 8. Jäger -Bataillons, verm. 1839 mit Friederike Freiin
V. Wittgenstein, geb. 1817, aus welcher Ehe zwei Töchter und drei
Söline stammen: Felix, geb. 1840, k. pr. Lieutenant, Moritz, geb.
1842 und Friedrich, geb. 1848. Der Bruder des Freih* Friedrieb,
Freih. Felix^ ist Verwalter zu Gilsa. — Die trüber in Hesaen vorge-
kommene Familie v. Gilse oder Gilsa zu Seibertsdorf (Sthild ge-
viert: 1 ü. 4 in Schwarz ein rechtssebeuder, goldener Adler u. 2 u.
3 von Blau u. Silber, oder auch von Roth.dnd Silber geschachtj war
dem Wappen nach zu urtheilen, ein ganz anderes Geschlecht.
. SehaniuU, 8. 91. — Gauhe, I. 8. 649 und 650.- Wtnck, Hestiache Landesgosch., II. Bd.
Urkunde von 1361. — Rommet, Gesrh. von Hessen, II. Anmerk. 8. 180 und 228.' — Gescts-
BttUet. d. Kgr. Westphftleu, 1813. 8. 359. — M. Pr. A.-ii. ll. t». 834 u. 835. - Freih. 9. dm-
Knesebeck, 8/ 136 u 375. ~ Freih. 9. Ledebur, I. 8. 260 u. III. 8. 360. — Qeoeal. Taschen-
baeh d.^-freih. H&user, 1854. 8. 172-174. 1855. 8. 184-186. 1857. 8. 835 und 'SM and 1869.
8. 239 und 230. — Siebmaoher, I. 139 : v. Gilse mi QUse, Hessisch. ^ t. Mfidin^t II. 8. 198.
eilten. Eins der ältesten lüneburgischen Adelsgescblecbter,
dessen Stammhaus seines Namens unfern des Einflusses der Leine in
1^ Aller liegt, welches auch in alten Mindenschen Urkunden vor-
cit, sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrb. in Schweden aus-
Ptete und später, 18. März 1775, mit Christian BurchardThomas
V. Güten, lüneburg. Laudcommissar, im Mannsstamme erloschen ist.
Messenü Tlieatr. Nobilit. Suecanse, 8. 70. — Pfeffinger, I. 8. 492. — Gauhe, 1. 8. 650.
- Freihy r. Ledebur, I. 8. 260. — 9. Meding, I. S. 184 nud 185 u. UI. 8. 826. — Kneschke,
XU. 8. 162—164. - - ^
Clillra T. Alttach^ Mtter. Böhmischer alter Ritter^tand. Diplom
von 1701 für Wilhelm Arnold Giltra v. Altbach.
Meg^U i. MüM/eld, Ergins.-Bd. 8. 145.
fifarttra, B. Wallmoden- Gimborni Ciafca.
— 626 —
UmmL Im KdDigr. Bayern bestätigter Adelsstand. Bestätigungs-
diplom vom 20. Nov. 1813 des Pfalzgräflich v. Zeirschen Adelsdi-
ploms vom 1. Mai 1777 für Joachim Fidel Gimmi, ersten Rath and
Ober-Amtmaun zu Zeil und für die Brüder desselben, Ignaz a. Leo-
pold Gimmi. Dieselben stammten aas der Grafschaft Scheer. Christoph
G. war Geh. Canzleiverwalter za Ueberlingen and der Sohn desselben,
Anton Alois G. Gräfl. Zeilscher Rath und Landschreiber. Von Letz-
terem stammten die Empfänger des Adelsdiploms, von welchen Leo-
poTd V. G., geb. 17ö7, k. bayer. Siegelbeamter za Kempten mit sechs
Söhnen seines verstorbenen Braders, des k. bayer. Landrichters zu Rog-
genburg, Ignaz V. G. : Joseph, geb. 1782, erstem Assessor des kön.
Landgerichts Türkheim; Gilbert, geb. 1 784, zweitem Assessor des Land-
ger. Wertingen ; Anton , geb. 1794; Carl, geb. 1798; Maximilian, geb.
18QS u. Franz, geb. 1813 in die Adelsmutrikel eingetragen wurden.
9vV^«^, 8. 362 u. 36l — Cast, Adelsb. d. Kgr. Württemb., Abih. 3. 6. A2\). — W.-B. d.
Koäsr. Bayern, V. 68.
illlMicIij s Beissel v. Gimnich, Clrafen. Bd. L S. 282 — 284
Ciinkel; Eeede^ i'reiherreii. Eins der angesehensten freiherrl. Häu-
ser in den vereinigten Niederlanden, dessen StaiQmschloss gleichen
Namens in der Provinz Utrecht liegt. Nach Gauhe nahm Gerhard
oder Gotthard v. G. 1691 als commandirender k. grossbrit. General
die feste Stadt^thlone in Irland ein und erhielt den Titel: Graf v.
Athlone. Von den Nachkommen war Reinhold Freiherr v. 6., hollän-
discher General, 1733 und später residirender Minister der General-
Staaten am K. Preuss. Hofe. Der Stamm ist 1844 erloschen.
Gauhe, I. 8. 3037 u. 3088: ~ Freih. v. Ledebur, I. 8. 260 u. III. 8. 260.
Itlnshein^ Preiherrea. Kurbayerischer Freiherrnstand. Diplom
YOm 26. März 1740 für Johann Maximilian Christoph v. Ginsheim,
Herrn ^ Schwindach und Martinsham, kurbayer. Truchsess, geist-
lichen Rath u. Uof-Kamn)er-Rath. Derselbe stammte aus einem
bayer. Adelsgeschlechte, aus welchem Georg v. G. 1525 Silber- Käm-
merer- des Herzogs Ludwig von Bayern und Philipp Jacob in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrh. Vice -Oberst -Stallmeister des Kurfür-
sten Ferdinand Maria v. Bayern war. Das Geschlecht schrieb sich
früher nach dem adeligen Sitze Günsham im Rotttbal auch v. Güns-
liaimb oder v. Günsham, war vor vierhundert Jahren lange Zeit im
Märkte Isen ansässig und hatte schon zu Ende des 1 6. Jahrh. das
Gut Schwindach inne, stand auch mit vielen der angesehensten,
bayerischen Adelsfamilien in Verwandtschaft. Die absteigende Stamm-
reihe vom Freiherrn Johann Maximilian Christoph ist folgende : Freih.
Johann Nepomuk, geb. 1736, kurbayer. Kämm. a. Rittmefster: ^ML^ji/t
Sebastiane Freiin Köckh v. Maurstetten; — Freih. Anton Max, gest.
1844, k. bajfer. pens. Hauptmann: Franziska v. Hueb; — Anton
Freih. v. Ginsham zu Schwindach und Martinsham. Derselbe, geb.
1817, k. bayer. Hauptmann in Pension, vermählte sich mit Catharina
Kainz^ aus Passau, gest. 1854, aus welcher Ehe eine Tochter, Freiin
Catharina, geh. 1843 n. ein Sohn, Freiherr Carl Heinrich Hugo, geb.
1844, stammen. ^ *" ^
•. I<m0, 8. 188. — QwM. Tasebenb. d. firalb. Hias«r, 1S64. 8. 174 und 175 und 1857,
— 627 —
8. 236 und 9^7. — 5t«6inacA«r, ▼. 80: v. Ginsheimb xu Schwindarh, Bayerisch. —.W.-B. d.
Kgr. Bayern« III. 6. und •. Wölckgm, 8. Abth. 8. 15. — v. He/ner, bayen Adel, Tab. 33 u.
8. 36. — Knuehkf, IH. 8. 164 uud 165.
ttfu, 8. Rekowski, Ginz-Rekowski.
Chili T. Paciic«^ Mk. £rbläDd.-östcrr. Adelsstand. Diplom von
1798 für Anton Friedrich Ginzl, gewesenen freiherrl. v. Kranzischer
Eisenwerks- Director und Grosshandlangs-Compagnon in Kärnten,
mit dem Prädicate : Edler von Pacifico.
MegerU e. Mühlfeld, 8. IMi
Umbb! f. ■•■te-Chiaro* Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1774 far Franz Gioanni, mit dem Prädicate: v. Monte-Ghiaro.j
MtgerU 9. Müh{feld, 'Kjgknm.-M. 8. 298.
CforgU Sait«j 8. Battisti de Sante Giorgio, Bd. I. S. 223.
<H«vaiellij hreiherrei ind CrafeB^ aaeh Krstei« — Das alte, reich-
l>egflterte and weitverzweigte Geschlecht Giovaoelli stammt ursprüng-
lich aus Gaudino, einem Flecken im Thaie des Serio im Gebiete von
Bergamo. In diesem Flecken lebte 1230 Alberico Zaonello, von des-
sen Enkel, Peter, gest. 1434, alle Linien des Hauses, sowohl die er-
loschenen, als die noch blühenden drei, die fürstlich- gräfliche, die
gräfliche und die freiherrliche stammen. Von den Söhnen Peters
gründete Yincenzo die in Yenedig ansässige fürstlich-gräfliche Linie
and Alessandro die beiden tiroler Lininn, die gräfliche und die frei-
berrlicbe. — Dem Enkel des Letzteren , Joseph Petruzzo , welcher
sich zuerst in der Mitte des 16. Jahrh. in Südtirol ankaufte, wurde
mit seinen Brüdern und Vettern 1564 der alte Adel bestätigt und er
selbst in den Reichsadßlsstand erhoben. 1583 versetzte ein kaiser-
liches Diplom ^le aus Gaudfno von Peter G. stammende Sprossen des
Geschlechts in den Reichsritterstand und als bald darauf Joseph Rit-
ter V. G. das Schloss Gerstburg an sieh brachte, erhielt er für sich
und seine Nachkommen die Erlaubniss, sich Ritter von Gerstburg
nennen zu dtirfen. Josephs Sohn, Bernardin, wurde später der nähere
Stammvater der tiroler-botzener älteren und der tiroler-trientinischen
jüngeren Linie. Von den Söhnen desselben gründeten nämlich Georg
Bernardin die Linie der Freih. zu Gerstburg und üörtenberg und
Oiahalboldo der Jüngere die Linie der Grafen G. zu Ge^stburg. —
Die Venetianische Linie erhielt 1659 den Reichsfreiherrnständ, 1668
dar Patriciat za Yenedig, 1678 den Reichsgrafenstand in der Person
des Freiherrn Johann Andreas, 1681 den ungarischen Magnatenstand
and 1838 den erbländ.-österr. Fürstenstand nach dem Re(;bte der
Erstgeburt in der Person des Grafen Andreas Giovanelli zu Morengo,
Garpenedo, Telvana, S. Pietro, Herrn zu Caldaro und Laimborg etc.
— In die tiroler gräfliche Linie kam der Reichsgrafenstand 2* Sept
1790 durch ein kurpfälzisches Reichs vicariats-Diplom und in den
Ast zu Botzen gelangte der erbländ.-Ö8terr. Preiherrnstand durch
Diplom von 1839 für alle damals lebenden Nachkommen des 1812
verstorbenen Johann Joseph Reichsritters v. Giovanelli. -^ Näheres
über die älteren und jetzigen genealogiscl^^ Verhältnisse der Gie-
sammtfamilie ergeben die unten angeführtenjHjktften.
PettUoba Grafeah. d. Geg^nw. UE. 8. 141-144. — Q«i|^H|»«heAb. d. firaili. Bftu««r,
— U6 —
l»SJ. 8. 147-149* lß56, ». Ise—ISO und nhJ 8. ^37. n. i3S/- G^mJ, TMchsnb. der fril.
U&it*«r, IH59. 8. •/»$ Q, bittnr. f]*ndb. tu Dcw^rJhcii, H. U9, — G<rtJi. iten«^»]» Tacrbcnfanch
Girardl, Ereihfrren* Keich^freilierrustand. Diplom von 1673 fdr
Fraju uud Peter ¥. GirardL — Dieselben stünimten aus einem tiroler
Adelbgescbleciite, in welches 1511 der Adel gekommen war und vel-
cbes sich später in zwei Linian, in die zu Castell und zu £bensteiii
$ehit;d. Die ersterc Liiiie gehörte in neuester Zeit zu dem ritter-
scbtftUcbeo Adel im Grossb. Baden,
rw*f, Ad«]^b. d. ItiMt^h. Bnd'U. Alnttuhl. S.
yrardi t. ta^vtellj Ireiherri'U. Erbländ.-österr Freiherrnstand
Diplom vora 20^ Mai 1673 für die (Gebrüder Girardi, Casteller Linie:
Peter, UberstHeutenant und Land-Miliz-UiiuptnKinn in Tirol »«Johana
l^raiiz, überjägermeister zu Freibur^' im Breisgau, mit dem Prädicate:
Giraidi v. Castellen zu Weyerburg und Limpurg. -^ Tiroler Adelsge-
seblecbl aus Mori bei Koveredo, wck-bes 1511 den Adel erhielt und
bicb in zwei Linien: zn Castell üiid zu Kbeuslein, doch mit ganz ver-
schiedenen Wappen, fortsetzte. Den Beinamen Limpurg führt die
Familie von dem gleichnamigen Schlosse im lireisfjsu bei Saspach am
Rhein, welches &ie früher als österreichisches Lehn besass und noch
jetzt als grossb, badensches Lebti besitzt, — Die Stamm reibe steigt,
wie folgt, vom Freiherrn Jobann Franz herab: Johann Michael, llaopt-
mtuin des sebwäbiscben Krcis-Itcgiments v, Enzberg : Maria Barbara
Wltrtz V, Itudenz; — Franz Anton Joseph: zweite Gemahlin: Helena
V. Gohr; — Thaddäus, wurde 1795 von Oej^terreich belehnt, nachdem
die ültereii Brüder, Franz, Carl und Christoph ohne Nachkommen ge-
storben uüd ein vierter Bruder, Johann, den geisüiehen Stand erwählt
hatte^ k, franz- Aide-Major: Catbarina Ludovica Gaston de Pollier»
— Franz^ ge^t 1850, ehemaliger Uauplniaun im k. franz. Regime nte
Elsass; Marie Sophie de Piquol; — Franz Thadditus, gebor. 1807,
grossh. bad. Bezirk^förinter zu Bruchsal. Von Letzterem stammen
drei Söhne: Carl Eduard, geb. Iö41, Frfinz Heinrich, geb, 1843 und
Ernst Ludwig, geh* lb47. — Kächstdem leben noch Nachkommeu
von dem Bruder des Freiherren Franz, dem 1849 verstorbeneu Freih.
Leopold, k. k. LicuL a, D , verm. mit Barbara Reisinger v. Reising.
Ca-W, AiIcT-ib. d. firo-tsh. luden, Abtb. U. — Gvn. Tndtherih, d. inih. H&user. 1857, 8»
2%9 uiKi uo iiimI i>Ä+i s. ma,
(vlreifh i. Itlrterthal. ErbL-österr. Adelsstand. Diplom voa 17»5
für Wenzel (iiresch, Postmeister zu Pisck, mit dem Prädicate: v, Kit-
tersthal.
Mt^trU 9. Mühif*ltl, KrKliit-nd. a. 39A.
^treilK de l»aiiilj. Altes, französisches , auch in der Schweiz tind
Savoyen vor;^ekojnmenes Adelsgeschlecht, aus welchem Alplionse G.
de Gaudy 17B5 in die k. pr. Armee trat und nnchdem er zuletzt
Krei>5-ßrigadier bei der Gensdarmerie gewesen, 1826 als Oberst d^n
Abschied erhielt. Derselbe halte sich 1806 mit HiMhvig v. Warsing
vermählt und setzte den Stamm fort. Ein Hauptmann G. v. G. stand
18r»4 im k. preuss. Garde-Jäger-Bataillon und eine Tochter war mit
dem k, preuss. Major v. Thadden vermählt*
U. Fr. JU'L. JI. ö. 2'ib iK V, S. l»i>. — Fr«iK, •. Ud^bur^ L 9. MO.
-- 529 —
^iriiiicoli f, Stcinbriiun. Erbiand.-öfeterr. Adelsstand. Diplom von
1760 itir Franz Jobaj>n (iiroD«!oli, Richter u. Rector der Stadt Görz
mit dem Prädicate : v. Steiubninn.
4jir«ewald, Freiherreö. Freiberrnstaiid des llerzogthums ßraun-
achweig, Diplom vom 2. April 1827 für (.luslav Conrad Alexander v.
Girsewald, — Ein Geschlecht altpatrixiscben Ursprungs, welches im
Ao fange des 15. Jalirh. am recbten We seniler im Göttingeu sehen n,
Grubeiibagensehen ansässig war und früher fJriesewold, aacb Oirse*
wold genaont wurde. Der Adel kam durch Diplüm vom K, Joseph IL
in die Familie^ nachdem, wie in demselben angegeben, der erwähnte
Ursprung nachgewiesen worden war o. 2w^r mit dem Namen: vGirse-
wald; — Der Empfänger des Freiherrndiploms erhielt dasselbe für
seine Ergthenbeit, für seinen Muth o, seine Atisdauer in den Jahren
1809 in Deutschland und 1812—1815 in Spanien und Italien. Der-
selbe, geh. 1785, später h. braunschw, Oberstallmeister, Kammerberr,
(ieneralmtijor und Flügel- Adjutant, vermählte sieb 1810 mit Catba-
rina, des Joseph Ilaines Esq. Tochter, ans welcher Ehe neben drei
vermähReu Töt:htern, zwei Söhne eirtsprossten : Gustav Wilhelm, geb,
1812, herz, braunschweigisch. Major, verm* I84iJ mit Charlotte v.
Bülow,-geb. 1819 und Alexander, geb, 1815, herz, braunschw. Kam-
merberr und Vice-Ober-Stallmeister, Major und FlQgeladjatant, ver-
mÄblt 1647 mit Annie, geb. 1829, des k. grossbrit. Generals William
Munro Tochter. Ersterer bat seine Linie, neben einer Tochter, mit
einem Sohne, Conrad Günther, geb. 1847, Letzlerer mit zwei Söhnen,
Wilhelm, geb. 1851 und Conway, geb. 1853, fortgesetzt.
d. Kgr. H»rv»fvveT etcv I>. H imd 8. T: v» Q*
UlrJ, genannt CZerliard. Im Königr, Preussen anerkannter Adels-
stand. Anerkenn iiiigsdipliim vom 25. Febr. 1785 für Friedrich Wil-
helm Girt, genan^it Gerhard, e bemal igen Rittmeister im k. pr, Hu-
saren-Regimente v, Usedom und für den Bruder desselben, Heinrich
Bernhard Siegfried G. genannt (t. Ein Sohn des Eisteren blieb 1812
als Capitain des 4. ostpreuss. Landwehr-Regiments, Die Familie er-
warb in Oslpreussen Kieselkehmen im Kr. Gumbinnen und Kuglaölcen
im Kr, Wehlau. so wie Breitenfelde und Lanckau in Westpreusseu im
Kreis Schi oc bau, wurde auch später im Gross h. Posen begütert. —
Franz G. v; G. war 1835 Herr auf Orlowo und 1846 auf Kawenczya
im Kr< Inowrnclaw und lebte später als Rentier in Berlin.
f. ff^llftaa^, L S. 4:^0. — N. Pr. A.-L. IL S. 23Ä. — Fr«ih. w. L«4*hur, l. S. 340 n. KI.
8. 260, - W.-B d. Prrna». Mon*rdi. II[. '/&. - KMtchkt, JV. 8. 146.
^irtl«r ?. kkebern^ Ritter. Erbländ.-östern Ritterstand. Diplom
vom 5. Mai 1795 für Joseph Girtler, Cahiuetssecretair des Herzogs
Albert von Sachsen *Teschen, wegen seiner Dienstleistung bei dem
Gouvernement zu Brüssel, mit dem Prädicatc: v, Kleeborn und vom
2. Aug. 1816 oder nach Anderen vom 28. März 1817 für Anton Girt-
ler, Administrator des Gutes Kundschitz in Böhmen, wegen seiner
Dienslleistung bei der Erbauung der Festung Josephstadt in Böhmeo,
ebenfslls mit dem Prildicate: v. Klee bor n.
A*Htf«eAJk«, iüi«()i9<ih. Add:4-Lt'x. iri. 34
■*1
^ 680 -r
(thtke, tte&tkt, uch tJttrtgiBöhmiscber RitterstancL Diplom von
1712 für Georg Gische, pandBHfiBn zu Breslau. Derselbe, ans einem
ursprünglich polnischen AdelsgSSißfilechte, welches, als Sinapies schrieb,
noch in der Woiwodschaft Sendomir unter dem Namen Gizza blfihte,
staaiinend, hatte drei Schwestern n. drei Brüder: Gottlieb Ferdinand
v/Giscbe, geblieben 1712 zu Cavra in Spanien als k. k. Lieutenant,
Georg Christian v. G. , weicher zu Breslau lebte und Friedrieb Wil-
hehii ?. G.
SiMptut, n. S. 641. — ir*^r. A.-L. IL 8. 286: r. Qisse. — ^«O. ••.■ iU<fe6«r. T. 8.
260 uMd 111. 8. 260. . . r .
Se^^s. Giese, PreiherreD, S. 519 u. 520.
laazaiL Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1726 für
Jo)ian9. Maria Gislanzoni aus Worms.
*:' .^^rl0t e. Müll/etä, Erg«az.-Bd. 8. 29S.
^IsperslebeD. Altes, längst erloschenes, adeliges Patriciei^e-
schlecht der Stadt Erfurt aus dem gleichnamigen Stammhause, eine
Meilo von Erfurt, welches früher ein gräfl. Gleichensches Lehn war,
später aber, als die Herren y. Gispersleben Bürger zu Erfurt wurden«
unter die Botmässigkeit dieser Stadt kam. Albert v. G. war 1313
Rathsmitglied und Bürger zu Erfurt. • y.
H. Pr. A.-L. V. 8. ISO und 181. - . " "
Ciittelde, Clitelde. Altes , braunschweigisches Adelsgescblecht aus
dem gleichnamigen, der Familie schon 1154 zugestandenen, eine
Stunde von Gandersheim liegenden Stammhause , welches neben die*
sem ikttcli die Güter Gronau uud Einem, so wie seit 1311 Besitzungen
im Halberstädtschen besass und aus welchem Hans v. Gitteide 1577
Administrator des Stifts KIus am Klausberge war. Der Mannsstamm
deis Geschlechts erlosch 1614 mit Berthold v. Gitteide u. im weiblichen
Stamme ging der Name desselben 1689 mitApoUionie v. G., vermählten
V. Morangen aus.
M, 0, Lu(Iu>iff, Leichenpredigt auf Apollonie ▼. 11 ohraogen, geb. v. Qlttelde, Z«iU, 1689.
— Schannat, S. 42. Bitteide statt Gitteide. ^ Oauhe, II. 8. ^159. — Freiherr v. Ledebur,
• 1. 8. 2(>0. ^ Siebmacfier, I. 181: ▼. Gitelde, BrauDsehweigiaeh. — «. Meding, II. 8. 196 aod
197 und III. 8. 838. ^
• Giuliani ?. ?iaiibw*g, Edle und Ritter. Reichsritterstand. Diplom
von 17iB8 für Dominik Anton Giuliani aus Trient, mit dem Prädicate :
Edler v. Nanburg.
Megerle v. Uühlfeld, Erg&ns.-Bd. 8. 145.
Ciiustl^ Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom von
1785 für Peter Paul Giusti aus Mailand.
Megerle r. Mühlfeld, Brgänx.-Bd. 8. 59.
Cllfaiiiil T. Pedenente. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1737 für Jacob Givanni, Bürger, Wechsler und Seidenhändler zu
Roveredo, mit dem Prädicate : v. Pedemonte.
Megerle v. Mühlfeld, Erg&nt.-Bd. 8. 298.
CSiiycki. Im Egr. Preussen anerkannter Adelsstand. Anerken-
nungsdiplom vom 6. Octob. 1820 fttr den k. preuss. Justiz- undCom-
missionsrath v. Gizycki. Derselbe stammte aus eineni polnischen, zum
Stamme Gozdawa gehörenden Ad'elsgeschlechte und von ihm ent-
— 531 —
sprossten vier Söhne, von welchen der eine Justizrath und Rechtsan-
walt beim Obertribunal in Berlin, der zweite Kreiagerichtsrath in
Glogaa, der dritte Rechtsanwalt in Samter und der vierte Q|&ptmann
und Chef einer Invaliden-Compagnie zu Siegburg wurde.
N. Pr. A.-L. V. 8. 181. — Freiherr 9. Ledebur, I. 8. 260 und 261. — '
Monaroh. III. 27.
<]lakMMeD. Ein in Ostpreussen vorgekommenes Adelagftiiehiecht,
welches im Kreise Zieten im Balgaschen begütert war.
Freiherr v. Ledebur, I. 8. 261.
ClahM, s. Gladow, S. 532.
Iiladekeck! Eins der ältesten niedersächsischen Adelsgeschlechter,
aus dem gleichnamigen Stammhause in der Herrschaft Pless^ unweit
Göttingen, welches der Familie urkundlich schon 1234 zustand. Nach
Meier, Antiquitates Plessenses, soll Statins v. Gladebeck schon 950
seine Tochter an Conrad Schwanringen vermählt haben. — Valentin
König beginnt die Stammreihe der Familie mit Jobst v. G. , Ilerrn
auf Harste, dessen Ur-Ür-Enkel' Bodo v. G., Herr auf Müuchlohra, in
c|ßr Mitte des 17. Jahrb. lebte. Des Letzteren gleichnamiger Soho,
gest. 1681, war kurbrandenb. w. Geh. Etats-Rath, Hofkammer-PrJtei-
dMt und Hauptmann der Aemter Lebus und Fürstenwalde u. hinter-
liess einen Sohn, Adolph Friedrich v. G., welcher 11. Nov. 1701 als
der Letzte seines alten Stammes zu Paris starb, worauf das frühere
Klostergut Münchlohra mit Zubehör in der Grafschaft Hohenstein,
welches die Familie als Lehn trug, an die Krone Preussen zurückfiel.
Val. König, II. S. 414-420. - Oauhe, 1. 8. 651. — N. Pr. A.-L. 11. S '236. — Freiherr
«. Ledebur, I. 8. 261. — Siebmachert I. 184: ▼. Oladenbeck, Braunschweii^iüch.
Cladiss, Ciladis, sonst insgemein Ulati (in Silber ein rother Hirsch).
Eins der ältesten schlesischeu Adelsgeschlechter aus dem Stammhause
Gladis-Garpe im Kr. Sagan, welches Siuapius Gladissgorb scftrieb V.
zwar mit dem Zusätze, dass dieses Gut insgemein nur Gorb genannt
würde. — Ein Zweig des Stammes kam zeitig nach Polen, schioss
sich dem Stamme Gripha an und führte in Roth einen silbernen Greif.
— Hans V. G. soll 1231 Hofcavalier der heiligen Hedwig und der
Begleiter derselben auf der Flucht vor den Tartaren nach Cros-
sen gewesen sein und Hentzlin Gladis. kommt in einer Oelsischen
Urkunde von 1376 vor. Von späteren Sprossen des Stammes giebt
Sinapius bis zu seiner Zeit Mehrere an und von denselben stand im
Anfange des 18. Jahrb. namentlich Sigisround Friedrich v. G., Herr
auf Gross- und Wüsten- Dobritsch im Saganschen und Landesältester
des Fürstenthums Sagan, 'seiner Gelehrsamkeit wegen in grossem An-
sehen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. wurde die Familie auch
im Brandenburgiscbeu mit Klein-Ossnig im Kr. Cottbus und mit See-
dorf im Kr. Crossen begütert und hatte in Schlesien im Kr. Kreuz-
burg noch 1830 Ober-Rosen und 1836 Omechau inne. Von den Spros-
sen des Stammes haben mehrere in k. preuss. Militair- u. Civildiensten
gestanden und nach Bauer, Adressbuch, S. 72, war 1857 Carl Fried-
rich Adolph V. GladisS) k. preuss.. Lieutenant, Herr des oben -genannten
X^utes Klein-Ossnig. ' .
äinapiut, I. 8. 400 aad 401 und II. 8. 642. — Gauhey I. S. 8088 und t089. — N. PreuM.
34*
— 682 —
A.-L. n. 6. 337. -. Freiherr v. Ledebur, T. S. 361. -^ «. Meding, I. 8. 18S. und 186 and HI.
8. 827.
Uadkw, diadoweii, Cltdiga^. Altes Adelsgescbleeht der Altmark
808 dem Stammsitze Gladigka, welches bis za Anfange des 17. Jahrb.
in der. Grafschaft Rnppin mit Banmgarten, Lflcbfeld and Sonneberg
var.
begl»ti9i*^r.
II. 8. 187. — If&rkische Fonehaogeo, III. 8. 101. — Freiherr •> Led^bur,
1. 8. 9ilt::^v. Mtding, III. 8. 210.
Iilaeser, Kitter. Erbländiscb-Österr. Ritterstand. Diplom vom
2. Sept. 1844 für Anton Alois v. Glaeser, k. k. Gaberniabratb and
Kreisbauptmann zu Tescben.
HftodtebrifU. NoUi.
Claffey^ €lafej. Reicbsadelsstand. Piplom von 1748 fflr Adam
Friedrieb GlafTey. Von den Nachkommen desselben war .Traogott
Friedrich Jobann v. G., vermählt mit Sophie v. Bardeleben, Reise-
marscball des Markgrafen zu Schwedt und ein v. Glafifey nahm 1809
als Premierlieutenant und Adjutant im k. preuss. 3. Husarjen -Regt-
metite den Abschied u. wurde später herz, anbalt-dessauiscber Ober-
ßtallmeist^r. — Die Familie war 1756 mit Stötteritz bei LeipzigV
1766 mit Laue bei Delitzsch, so wie auch in der Lausitz angeseatlB.
N. Pr. A.-L. II. 8. 237 und V. S. 181. ~ Freiktrr «. LtdAur, I. 8. 961 and III. 8.^
— Sappl. tu Siebm. W.-B. IX. 1&.
Cllaise f. ■•rsteaai. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom ^ von
1806 ffir Wilhelm Glaise, k. k. Hauptmann des Mähriscb-Schlesiscben
Gränz-Cordons, mit dem Prädicate: v« Horstenau. Der Stamm wurde
fortgesetzt In neuester Zeit war Edmund G. v. H. k. k. Lieutenant.
MegerU *. Mühl/eld, Rrg&ns.-Bd. 8. S98.
Um. Ein ans der Grafschaft Hoya in der jetzigen Landdrostei
'Hannover stammendes Adelsgeschlecht, welches in der ^weiten Hälfte
des 17.Vahrh. die Gttter Diepholz und Sivenngsen besass und 1805
a4(;;}^'fiittckbausen in Ostfciesland inne hatte. — Sprossen des Stam-
mes standen bis 1806 in k. preuss. Civildiensten in derPlrov. Weat-
phalen und später in der k. preuss. Armee. Ein v. G. war Bflrger-
meister der ostfriesischen Stadt Norden und ein Anderer Oberaml-
mann und Rentmeister zu Stickhausen. Carl v. G., k. preuss. Haupt-
mann a. D., starb 1889 im 75. Lebensjahre u. Rudolph Carl v. Gh»,
Commandant v. Glatz, wurde 1834 als General-Major pensionin
9. eteinen, I. 8. 868. - N. Pr. A.-L. II. S. 237 und 938 und V. 8. 181. — Fi-eikmf 9.
L9d€bur, I. 8. 162.
Waid^rir/ wkA freiherrfi. Rßichsfreiherrnstand. Diplom von
1725 fQr Ernst Franz Edlen Herrn v. Glandorff, k. k. Hofrath, Geb.
Secretair und Reichs-Referendar. Derselbe stammte aus einem west-
phälischen Adelsgeschlecbte n. war der Sohn des 1713 gestorbenen
Wolff (nach anderen Adolph) Itel v. G., k. preuss. Geh. Kammerrath«
a. Gografen des Amtes Ravensberg.- Bei Erhebung in den Freiberrn-
ttand wurde das Stammwappen mit ilera der westphälischen Familie
V. Varendorf, wie folgt, zusammengesetzt: Schild geviert: 1 und 4. in
Silber ein Stamm mit Eichelzweigen: GlandorffschesIStammwappen;
— 583 —
2 in Silber ein rotber Fncba A^t weisser Brust zwischen zwei Strans^
senfedern, rechts einen rothen und links einen goldenen: Varendorf*
scher Helmschmuck und 4 quergetheilt: pben in Gold ein gekrönter,
rechtsscbreitender Löwe und unt^n Rott; obotrBild : Varendorf.
« MtgtrU 9. Mühi/eld. Brgünx.-Bd. 8. 59 und 60. — N. Pr. A.-L. V. 8. 181. — Freiherr
9. Ledthur, I. S. 261 und III. ^ 260..
Clani, Utier. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von -1784
fQr Johann Thaddaeus Glanz, k. k. Hofrath.
M^Q«rle 9. Mühl/eld, Rrginft.-Rd. 8. 145.
Glärb, gesamit Tichidi ?. Md nCrcplais* Altes, schweizerisches
Adelsgeschlecht, welches nachBucelini 906 vomK. Ludwig IV. frei u. '
edel erklärt und von der Aebtissin zu Seckingen mit der Burg Glaris
und dem zu derselben gehörigen Thale belehnt wurde. Dieses Lehn
verblieb bis 1266 in der Familie, in welchem Jahre Rudolph v. Gla-
ris, genannt Tschudi, ohne Nachkommen starb, worauf dasselbe an
den Sohn der älteren Schwester, Diethelro v. Windegjr, kam, welcher
später die Burg Glaris mittelst Tausches dem Herzog Leopold von
» Oestek-reich überliess. *— - Schon vor dieser Zeit hatten sicln Sprossen
des Stammes in Zürich niedergelassen u. gehörten zu den 86 Rittern,
igslche einst das Regiment der Stadt ausmachten. Nachdem dieses
Regiment 1836 sein Ende erreicht hatte, blieben einige Glieder def
xFamilie auch ferner in Zürich und die Nachkommenschaft derselben
hat dauernd fortgeblüht — In Folge eines an Gauhe von der Familie
eingesendeten Manuscripts hat derselbe sehr genaue genealogische
Nachweise über don Stamm gegeben, auf welche hier verwiesen werden*
mnss , auch kommt das Geschlecht noch später im Artikel : Tschudi
zur Sprache.
QauAt, I. S. €62—655. — Sappl. sa 8<ebiii. W.-B. IV. 12: O. t. T. Freiherren.
Uasaiij (llaseD. Ein zu den alten preussischen Landesrittem
gehörendes, westpreussisches Adelsgeschlecht, welches im Culmer-
lande mit Glazejewo oder Glasau begütert war.
Fr^ktrr v. Ltdttntr, I. 8. 261 und III. 8. 260 ■. 261.
^ (llaseBapp (in Silber ein bis an den oberen Schildesrand reichender,
rotber Sparren, dessen linker Schenkel auf einem schräglinks liegen-
den, aufwärtssehenden Mohrenkopfe liegt. Das ursprüngliche Wap-
penbild war^ein Sparren, welchen auf späteren älteren Siegeln ein
gläserner Napf begleitete :. durch Undeutlichkcit der Zeichnung ist
später ein Mohrenkopf entstanden). — Eins der ältesten und ange-
sehensten pommernschen Adelsgeschlechter, welches zu den schloss-
gesessenen Familien gehörte, schon seit sehr früher ISeit immer reich
begütert war, sonst gewöhnlich Glasenap.geschrieben wurde u. später
sich auch in Liefland ausbreitet^. Lubbert Glasenap tritt urkundlich
18Q6 und 1815 auf u. die Familie gehörte,- wie pommernsche Chro-
nisten anführen, zu den vier Geschlechtern, welche die Stadt Baer-
walde im Neu-Stettinschen Kreise erbauten und standen unter den-
selben oben an. — - Der reiche Besitz der Familie, welcher auch die
Stadt Bublitz zustand, fand sich in vielen Kreisen Pommerns, nament-
lich im Greiff«nberger, Neustettiner etc. Kreise, wecbselte aber im
-^ 534 —
L|N|fe der Zeit, wie diess bei reich begflterten Familien so oft vor-
liömmt, mehrfach. Ucber alle diese Besitzungen haben sich Bagmihl
im Pommernschen Wappenbuche, so wie Freih. v. Ledebur sehr ge-
nau und übersichtlich jlarbreitet. — Von älteren Gliedern des Stam-
mes wird Johann v. 6., iDomherr zu Stettin, als am Hofe des Herzogs
Oiio I. sehr angesehen genannt; Michel und 'Rüdiger Otto v. G. kom-
men als Geh. Käthe des Herzogs Philipp I. in Pommern vor; Peter v.
G., einer der Reichsten der Familie, besass von 1579 an die^ Stadt
Bublitz und Joachim v. G., Herr auf Grämmenz, hatte zu seiner Zeit
als Dichter Ruf. Später kamen mehrere Glieder der Familie in der
k. preuss. Armee zu hohen Ehrenstellen. Caspar Otto v. G. a. dem
Hause Wurchow starb 1747 nach 68 jähriger ruhmvoller Dienstzeit
als k. preuss. General-Feidmarschall, tiouverneur der Residenzstadt
Berlin etc. und auch der ältere Bruder desselben , Erdmann v; G.,
früher in k. französischen Diensten, wurde 1714 znmic. preoss. Ge-
neral ernannt. Johann Reinhold v. G. war k. preuss. Major u. Chef
eines leichten Dragoner-Regiments, welches derselbe 1760 errichtet
hatte, welches aber nach dem Hubertusburger Frieden wieder aufge-
löst wurde. Zahlreiche Sprossen des Stammes haben auch später o.
bis auf die neueste Zeit in der k. preuss. Armee gestanden u. in den
Armeelisten der letzten Jahre findet sich der Name des Geschlechts
zehnmal vor. Bauer, 1857. S. 72 giebt als begütert- Folgende an;
Albert Wilhelm v. G. auf Bernsdorf, Reinhold v. G. auf Dallenthin,.
Kussow A. und Storkow A; Hermann v. G. auf Grünwald und Albert
4^ G. auf Wurchow A und B. — Alle diese Güter liegen im Kreis
Neu-Stettin und Storkow und Grünwald waren schon 1601 in der
Hand der Familie. — Nach Freiherr v. Ledebur erhielten die beiden
Söhne des 1827 verstorbenen v. Glasenapp auf Manow den Adelsstand
des Kgr. Preussen und zwar zuerst, 30. Oct. 1839, Johann Heinrich
Ferdinand G. auf Zethun, See. Lieutenant im 5*. Husaren-Regim. und
später, 20. Mai 1840, Reinhold August G,, See. Lieut. im 9. Landw.-
Regimente. .Nächstdem wurde auch mittelst Diploms vom 18. Aug,
1842 Georg Friedrich, Julius G., See. Lieutenant im 9. Infant-Reg.,
in den Preussischen Adelsstand mit folgendem Wappen erhoben: in
Blau, der Ritter St. Georg auf weissem Rosse, einen schwarzen, feuer-
speienden Drachen tödtend.
Mierarl, 8. .147. — Oauhe, I, 8. 655 und 656. — Brüggfmann, I. S. 253. — HupeU M*-
terinl. 178«. 8. 566. - N. PtPii^s. Artels-L. II. 8. 2S8 Und 289. — Freiherr t. Ledebur, 1.8.
•261 und 2r,2 und III. S. 261. - Siehmacher. III. 155. — Pommernschrs W.-B. I. 8. 50—53
und Tab. 21. und alte Sii-gd : T«h. 23. — Kn^ichke, I. 8. 168 und 169.
€!a8fnap|i-Ctlifininski (in Blau ein silberner Kesselrinken und
zwischen dessen, w^e ein Hufeisen nach oben ausgeboj?enen Henkeln
ein blankes Schwert mit goldenem Griffe, die Spitze nach unten).
Ein Zweig der im vorstehenden Artikel besprochenen pommernschen
Familie v. Glasenapp, welcher sich " nach Polen wendete und dem
Stamme Nowina einverleibt wurde, daher auch (J^s Wappen dieses
Stammes annahm. Spater wufde derselbe inOstpreussen mit Gronden,
Moythinen und Regalien im Kr. Orteisburg, so wie mitRagainen im
Kr. Labiau begütert.
FrsfkMfT 9, U^buTy I. 8. Mt and m. 8. Ml.
— 585 —
Uaser (in Gold zwei schwalbe Adlerflügel). Ein noch im 17. jtf]f&.
unter den Cölnischen Adelsfarailien vorgekommenes Geschlecht.
Fahne, I. 8. 113. -Freih, ». L«4*bur, I. 8. 262.
Claser (in Roth ein silberner Hirsch). BiichsadelsstaflS)« Diplom
von 1740 für David Caspar Glaser, Herrn auf Wellendorf bei Sorau.
Megerlt 9. MüAt/eld, Brganz.-Bd. 'S. 298. — Freiherr r. Ledebur. t. 8. 262. — TyroJT,
II. 182.
Maser (Schild der Länge nach getheilt :, rechts in Blau eine
silberne Lanze und ein Säbel mit goldenem Griffe ins Andreaskreuz
gelegt und zwischen denselben ein sechsstrahliger, silberner Stern u.
links in Silber ein an die Theilungslinie angeschlossener, httiber
schwarzer Adler, welcher in der Klaue einen gfjjidenen Scepter hält).
Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 25. Sept. 1787 für Fried-
rich Daniel Glaser, k. preuss. Major im Bosniaken-Corps. Derselbe
starb 1805 als k. preuss. Generalmajor und Chef des 10. Hnsaren-
regiments. Der Stamm wurde fortgesetzt und ein Sohn , verm. mit
einer v. Tenczin Paczinski, commandirte als Oberst das 11. preuss.
Husaren-Regiment und trat 18^5 als Generalmajor aus dem activen
Dienste.
9. Hellbaeh» T. 8. 481. — N. Pr. A.T.. II. 8. SSt. -^ lA^A. «. Legktu-, T. S. 2e9. -
W.-B. d. Preuss. Monarchie, III. 27. - A'neachke, l. S. 169. ' ' -
Claser^ Classer (Schild von Roth und Silber quetgetheilt mit
einem aufrecht gestell^ten, kreuzförmigen, eiternen, der bekaaalea
Abbildung nach kaum deutlich zu beschreibenden Werkzeuge , niSbt
unwahrscheinlich einem Glaser- Diamanten aus früherer Zeit, defibsen
pfahlartiger Balken rechts, wie links, von einem 6echsstrahligen,rotheh
Sterne begleitet ist). Reichsadelsstand. Diplom vom 23. Aug. 1788
für Johann Sigmund Philipp <7laser, Gutsbesitzer auf Zibelle unweit
Rothenburg in der Oberlausitz.
F^eih. 9. Ledebur, I. 8. 262. —W.-B. d. 8ich0. 8taat6o, VI. 34.
Claser v. Classersberg. Erbländ.-ö8terr. Adelsstand. Diplom von
1776 für Franz Xaver Glaser, Bürger zu Röljif, wegen der Verdienste
seiner Vorältern, mit dem Prädicate: v. Glassersberg.
Megerle9. Mühlfeld. 8. 190.
ClasDetski, fplanerkl. Polnisches, dem Stamme Pruss 111. ein-
rerleibtes Adolsgeschlecht, welches nach Westpreussen kam und die
Güter Marienfelde im Kr. Schlochau und Thymen im Kr. Graudenz
erwarb.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 262 und III. 8. 261.
ClaMW. Ein in Pommern im Fürstenth. Caminschen Kreise 1700
mit Casimirshof begütertes Adelsgeschlecht , weiches später in Ost-
preussen die Güter Laxdebnen, Otten u. Partheinen im Kr. Heiligen-
beil, Sausgarten im Kr. Pr. Eylau und Schönforst im Kr. Rosenberg
an sich brachte. Mehrere Sprossen des Geschlechts standen in der
k. preuss. Armee. Ein k. pr6uss. Capitain v. G. blieb 1806 bei Halle,
ein anderer Capitain v. &. fiel 1813 uud ein pens. Major v. G. starb
1821 au Partheinen. — Nach Bauer, Adressbuch, 1857. S. 72 war
^ — 636 — .
Jo«tph Friedrich Daniel Ernst y. Glasow Herr auf Partheinen üted
Lokehnen im Kr. Heiligenbeil.
N. Pr. A.-L. II. 8. 289. - Freih. 9. Ltdthur. I. 8.
ClattfÜft, s. Maf f ay Edle ?. Clattfort
«atr/s. Gladiss, S. 531 und 532.
Claabits^ hreiherrfB. Böhmischer Freiberrnstand. Diplom vom
13. Apr. 1699 für Christoph Franz v. Glaabitz; vom 26. Nov. 1700
für Johann Georg v. ^y\ von 1728 für Balthasar Abraham,' Christoph
Ferdinand nad Carl Sigismund v. G. und vom 8. Apr. lt36 fQr Frani
Erdmann und Caspar Friedrich, v. G. — Altes, scblesisches Adelsge-
scbjpcht, über dessen Namen und Ritterschlag Lucae u. Sinapius die
betreffende Familiei^Mge mitgetheilt haben. Dasselbe war schon im
14. Jahrb. mit anseSJKchen Gütern in der Grafschaft Glatz angeses-
sen und breitete siöh dann weiter in Schlesien und Polen aus. Die
Glatzischen Güter wurden 1343 an den Erzbischof Ernst zu Prag
verkauft. — Im Laufe der Zeit schied sich der Stamm nach dem
Wappenbilde: in Bläu ein quer und mit dem Kopfe nach der Rechten
gekehrt liegender Karpfen von natürlicher Farbe und mit rothen
Flossen, in |M^fillaubitze mit dem Fische, welcher in der Mitte quer
einmal mit'^|Kin rx^jft^p^B^de umwunden war und die Glaubitze
ohne dies^ ;0plev p4er,wie sie sich selbst nannten, in die Gebunde-
nen und Unf(e^iuii|e'ig|^ «^Zu Ersteren gehörten die v. Glaubitz aus
4^i^fiauge Altgabei tu Glogauischen und zu den Letzteren die v. 0.
af^dÜiQi tfi^utye» Brieg, ebenfalls im Glogauischen. Zu dem Hause Alt-
gatrüil gehörten die Linien Gross- und Klein -Walditz und zu Gross-
Kraiische, zu dem Hause Brieg aber die Linien Kuttlau, Baunau, Da-
kau. Lang - Hermsdorf , Seppau etc. — Ausser diesen Stammgütem
hatte das Geschlecht auch noch in vielen Theilen Schlesiens ansehn-
lichen Grundbesitz, welcher später aus der Hand der'Familie gekom-
men ist. So besass Freiherr Christoph Franz das nachmalige 'S tftdt-
chen Dyherrnfurth a. d. Oder imWohlauschen etc. Derselbe stammte
aus dem Hause Brieg i||id^,zu demselben gehörten auch alle obenge*-
nannten in den Freiherri>«tand versetzten Sprossen des Stammes. —
Aus dem Hause Altgabel entsprpss Georg Rudolph v. Glaubitz, wel-
cher im hohen Alter 1740 als k. preuss. Generallieutenant starb und
aus dem Hause Brieg der 1806 im Dragoner-Regiment v. Voss ste-
hende Major V. G. , welcher später Oberst und Brigadier der Land-
gensd'armerie war. Ein Sohn des Letzteren, welcher sehr ehrenvoll
die Feldzüge im Befreiungskriege mitgemacht hatte, starb als Justiz -
rath im blühenden Mannesalter zu Breslau und eben daselbst ver-
schied 6. Nov. 1833 ein 1807'aus dem activen Militairdienste getre-
tener Major Freih. v. G. , welcher früher ansehnliche Güter gehabt
hatte. Mit demselben hören alle Nachrichten über den alten Stamm
in Schlesien auf, doch hat ein Zweig aus dem Hause Altengabei, wel-
cher nach dem Elsass gekommen war, sich im Grossh. Baden ausge-
breitet u. fortgeblüht.
BcUbin, Steramat. Tab. S. 28. — OkoUki, Orb. Pol., l. 8. 210. — Luea«, Rchle». Chro-
nik, 8. 1753. ^ Sitwpiu», Olaangfaph. I. 8. 746 uq(1 Schien. Curio«.. I, 8. 401--410 urfd 11^
8. 835- »37. — fl>a«A«, I. 8. «58-858. - N. Pr. A.-L. lt. 8. 239 u. 240. - Oast, Adelsb. d.
— 887 —
Oronb. Baden, Abtheil. t. — FirHh. v. Udtbwr, I. S. 963 und 963 und m. 8. 961. — SUb-
maeh^r, 1. 67, Nr. I: v. Qlaubitz luad Nr. i : Die Glaubitxer v. Brüg. — Dt^nemann, S. 167.
Nr. 6. -V. MediHff, I. S. 186 a. 187. Tl. S. 79« o. III. H. 897. - Sehles. W.-B. Nr. 8.3.
Claikirg^ heihcrrei.' Altes, aus dem unweit Altenstadt in der
Wetterau oberhalb des Ortes Glauburg gelegenen, schon 844 bestan-
denen . gleiclmainigen Bergschlosse stammendes Rittergeschlecht,
welches daselbst mit den v. Stockheim, v. Düdelsheim, v. Buchen u.
▼. ßleichenbaeh zu den Burgmannen gehörte. Nachdem sn Ende des
12. Jahrb. die genannte Burg von Hermann v. Btidingen zerstört
worden war, kam das Geschlecht nach Frankfurt a. M., in des-
sen Geschichte dasselbe sehr oft genannt wird. Das Frankfurter
Bfirgermeister-Amt war 52mal in der Hand der Familie, dieselbe
Efthlte KU den Mitstiftern der altadeligen Ganerbschaft des Hauses
Alten-Limpurg, trug verschiedene Lehen n. übte in mehreren Kirchen
Ala Patronatsrecht aus. — Arnoldos de Glauburg, ein Nachkomme
des in der St. Barth olomäi* Kirche beerdigten Johannes de Glauburg,
tritt 1276 als Zeuge in einer den deutschen Orden betreffenden Ur-
kunde auf und mit ihm ftngt die fortlaufende Stammreihe der früher
sehr zahlreichen Familie an. — Johann Hieronypos Freih. v. und
lum Jungen, k. k. General-Feldzengmeister, s^ete für das Geschlecht
Y. Glauburg aus der reichsfreien Burg in Nf^irerbach, mittelst Schen-
kungsurkunde d.d. Wien, 1. Mai 1722, «in H^eicommiss, dessen
Nutzniessung jetzt dem k. bayer. Kftmm.lErifet S*feih. v. Dörnberg
zusteht. — Die neuere Stammreihe den FamÄie bis zum Erlöschen
des Mannsstammes ist absteigend folgende: Freiherr 'Johann Ernst,
gest. 1732: Maria Eleonore Freüü v. und. zum Junjren, gest. 1731:
— Freih. Hieronymus Trfaximiiian, gest. 1 786, Schölf und SenatÄr zw
Frankfurt: Maria Charlotte Frflin v. Lersner, gest. 1782; — Freiherr
Heinrieh Ludwig, schloss .9, Nov. 1828 den Mannsstamm seines alten
Geschlechts, Schöff und Senator zu Frankfurt: Maria Margaretha
Fheiin Ba'ur v. Eysseneck, gest. 4808. Aus der Ehe des Letzteren
entsprossten vier Töchter: Freiin Elisabetha^ geb. 1780, Stiftsdame;
Freiin Caroline, geb. 1786, verm. 1816 Ä|t Ferdinand Maximilian
Starck, J. ü. Dr., Schöffen, Syndicns priiäarius und Gerichtsschult^
beissen zu Frankfort a. M.; Freiin Mariane, geb. 1789, verm. 1816
mit Felix Freih. v. Stregen, gest 1864 als k. fc Feldmarschall-Lleu-
tenant a. D., welcher bei seiner Erhebung in den erblftndisch-österr.
Freiherrnstand, 30. Aug. 1851, mit seinem Namen. und Wappen den
Namen und das Wappen des- alten Glauburg'schen Geschlechts an-
nahm — und Freiin Auguste, geb. 1 796, Stiftsdame.
N. 0«n^al. Hiin«ib.,in7. 8. 230 ond 177rt 8. 979 anfl 280. Nachtrag, 1. 8. 9S und Ilr S. 9.
— Geneal Tasrhenb. d. freih HiUner. 1856. 8. 224—227 u. 1857 8. 242-244. — Siehmacker,
I. 110: ▼. GlapbuTg. Frankfurt a. M. adelige Patricier. — lüneschke.ni. 8. 165 n. 1665 narh
nandaehr« Noitaen.
Claneh. Böhmischer Adelsstand. Erneuemngs - Diplom vom
18. ApnM607'fllr das Geschlecht. Dasselbe war in der Öber-Laa-
sitz .mit Cosel bei Königsbrück begfltert
P^Hh. 9. Ledebur, 1. 8. 263. "*
t (llaMcli, lihck^wsM^ MMbawriLi. Ein jn Westprenssen >orgekom-
ni^nea, zu- Anfange de^ 18. Jahrb. mit Liieas t. Glaach erloschenes
_ 588 —
Adelsgescblecht. — Zn Anfange des 17. Jahrh. lebten die GebrQder
Hans und Georg, von denen der Erstere den Stamm fortsetzte* Der
erwäbnte Letzte des Geschlechts lebte in kinderloser Ehe mit meiner
V. Raben.
Prenst. Archiv, Jahrg. 1794. 6. 74. — N. Pr. A.-Le<. V. 6. I8l. — JKrtik. «. LtMmr, I.
8. Ä63.
WanBach ?• HateeMteia. Erbländ.-Ö8terr. Adelsstand Diplom von
1708 für Johann Ulrich Glaanach. mit dem Prädicate: y. Kat^en-
stein.
M«ff€rU V. Mühl/eld, Ergios.-Bd. S. 898.
Cieden (Schild yon Roth nnd Silber qaergetheilt mit einer fBnf-
blättrigen Rose von gewechselten Farben). Ein nnr dem Wappen
nach bekanntes Geschlecht. Dasselbe findet sich an einem Epita-
phium zu Essenrode im Lüneburgisehen und die Familie ist mit d4i
Geschlechtern ?. Gloeden nicht zn verwechseln, s. die betreffenden
Artikel.
V. Meding, III. 8. 810.
^\tth, Clehn. Rheinland. Adelsgeschlecht ans dem StammMtze
Glehn anweit Neuss. Die Familie war von 1550 — 1616 mit dem
Bodenberger Hofe zu Poppenhoven in der Grafschaft Nenenar belehnt
und zu demselben gehörte der kaiserliche General Freih. v. Glebn,
welcher 1637 Nieder-Hesseu im Besitz nahm.
Freiherr v. Ledebur , I. '^. 863.. ~ Fahne, I. Tftb. TT. Nr. 74 nud 75: Siegel ans «na
15. Jthrh.
lUelberg, OW^tig^ Cliiberg. Altes hessisches Adelsgeschlecbt,
dessen Name in- der früheren Geschichte Hessens oft genannt wird.
Wenk, hessische Landesgeschicbte, IXT. 8. 164^. ff.
j
' (]leiehaaf ?• dleichenstebi. Erbläud.-österr. Adelsstand. D4>lom
von 1746 für Johann Conrad Gleichauf, Vorderösterreich. Prftlaten-
stands-Rath und Syndicus, mit dem^ Prädicate : v. Gleichenstein.
MegerU «. Mühlfeld, Brginc.-Bd. 8. 898.
(rleichea^ trafen (BjHhild geviert mit Mittelschilde. Im blauen
Mittelschilde ein golden gekrönter, silberner Löwe. 1 und 4 in Sil-
ber ein rechtsgekehrter Hirsch von natürlicher Farbe und 2 und 3 in
Gold ein rothes Ankerkreuz). Altes, thüringisches Gpaf engeschlecht,
welches meist im Gothaischen begütert war, mit den Grafen v. Käfern-
bürg und mit deix Grafen und nachherigen Fürsten zu Schwarzburg
einerlei Ur&prnng gehabt zu haben scheint u. 17. Jan. 1631 erloschen
ist. Der Stammsitz der Familie, die drei Gleichen, lag und liegt im
Erfurter Gebiete. — Von den Sprossen des Stammes ist besonders
Gral Ernst, welchen Andere Ludwig nennen , durch seine, nach dem
Kreuzzug^ von 1228, mehrfach angenommene, Doppelehe, weiche zu
manchen Erzählungen und Dichtungen Anlass gegeben , doch auch
streng historische Untersuchungen bervorgerüfän hat, bekannt ge-
worden. Sehr angenehnf) liest sich: „Melecbsala" in* Musaeus,, Volks-
märchen" und historische Strenge findet sich in Galetti's „Thüring.
Geschichte," von dem Präl%ten Placidus Müth'und in Vulpius „Curio-
sitäten" Bd. 8. 4, 7 und 8.'— Spener, Loeae, Franckenberg, Eiun^
— 539 —
Herold, a. Am s. unten, haben möglichst genau den Stamm abgehan-
delt u. auf dieselben muss hier in Bezug' auf weitere Angaben ver-
wiesen werden. . ^
Peekenttein, Theatr. Saxoii. tripart. I. Nr. li und 16 und 8. 1631. ^ i^en«r. Op. herald.
8pec. 8. 451. — Lucat. Grafönsoal, 8. 344. — Hühner, II. 8. 856—358. — p. Falkeiutein,
thuring. Chronik, IL 8. 797—808. — Caspar SagiUar (Joviu»), Hfstorie der Grafen t. Qlaieheo,
herausgegeben von Cjprian, Frankfurt, 1732. — " Oauht, I. 8. 658. — ». Hellbach, Archiv (är
die Geograph., Geschichte und Statistik der Grafsch. Gleichen, Altenburg, 1805, 2. Öande be-
sonders B^. II. A'bth. I. 8. 1—99: gieb^ auch sehr genau die gasaramtcn ehemaligen Besitsun-
gtn des Stammes. — Siebmacher, I. 17: Grafen v. G.
deichen, Qlekhen-RiisswMr«, h'eiherren (in Silber neben einander
zwei mit den Klauen in die Höhe gestellte, somit gestürzte schwarze
Bäj^^ntatzen, aus welchen nach älteren Siegeln drei, 2 und 1 , Blut-
tropfen herabfliessen : Gleichen. — Gleichen - Russwurm : Schild ge-
viert: 2 und 4 die Bärentatzen des v. Gleichenschen Stammwappens
und 1 und 4 in Gold ein knieeiider schwarz gekleideter Mönch oder
Ordens -Geistlicher, welche'r mit beiden Händen, ein offenes Gebet-
buch, anfder linken Hand aber einen Rosenkranz hält: Russwurm).
Altes, thüringisches Rittergeschlecht, nach Einigen ein Ast der alten,
im vorstehenden Artikel erwähnten Grafen v. Gleichen, nach Anderen
Dienst-mannen derselben. Sei das, wie es wolle, der Stamm ist, wenn
man darauf ein besonderes Gewicht legen will , alt und diess genügt.
— Im 14. 15. u. 16. Jahrhunderte erscheinen, und zwar neben Gra-
fen V. Gleichen, mehrere Glieder des Geschlechts mit dem Adelsprä-
dicate unter d£n deutschen Ordensrittern. — Als nächster Stamm-
vater des Geschlechts wird £rnst v. G. genannt, von welchem die
Stammreihe, wie folgt, herabsteigt : Gurt I., Herr auf Ingersleben und
Vasall des Herzogthums Gotha; '• — .Hans Wiljiielm L; — Asmus,
brachte Tröttstedt an sfcb ; — Hans Wolf, h. sachs. weimar. Jäger-
meister und Landrath, erwarb 1579 Schloss und Stadt Tannrode, die
Güter Gaufeld und Cottendorf, so wie das Einlösungsrecht des Dorfes.
EWielborn zur Hälfte; — Gurt IL oder Conrad, erhält die väterlichen
Güter von seinem Bruder Fried/ich Wilhelm, welcher Letztere das
später von seinen drei kinderlosen. Söhnen an die v. Kromsdorf ver-
kaufte Lehengut Teutleben erwarb ; — Haus Wilhelm IL, Vater von
10 Söhnen u. vier Töcljtern, verkauft Ingersleben an die v.^Vasolt ; —
Hans Christoph , gest. 1713, erst in k. dänischen, dann in h. sach.
weim. Militairdiensten, später h. sachs. goth. Kne.gsc mmissair etc.
und zuletzt h. Sachs, saalfeldscher Schlossbauptm'ann, erwarb 1681
das Rittergut Etzelbach und schliesst 1700 einen Erbvertrag mit
seinem Bruder Hans Wilhelm ab, nach welchem dieser Tannrode, ^r
selbst aber Cottendorf und Gaufeld erhält; — Heinrich, gest 1767^
baireu th.. Geh. -Rath und Ober -Jägermeister, verm. mit Caroline Do-
rothea Sophie V. Russwurm, der Letzten ihres alten Namens, Herrin
auf Bonnlaud mit Greifenstein, gest. 1788 (Tochter des Ernst Fried-
rich V. Russwurm, welcher 1732 den Russwurmschen Mannsstamm
schloss); — Chrisdan Ernst, gest. 1768, k. k. Qberst, vermählt mit
Sophia V. Burgsdorf: nimmt mit seinem Bruder Wilhelta Friedrich
(welcher, durch zahlreiche Schriften als Kenner der Natur bekannt,
als markgr. bayreuth. Reise -Oberstallmeister unc) zweiter Chef de^
— 840 —
Ober-Stallmeister-Amtcs a. D. 1 782 mit Hinterlassung zweier Töch-
ter starb) laot kaiserlichen Diploms vom 26. Febr. 1732 den Namen
Gleichen -Russwnrm an und verbindet, wie oben angegeben, mit sei-
nem angestammten Wappen das Russwnrmsche Wappen; — Wilhelm
Heinrich Carl, gest. 1816, knrcölnischer Kammerherr, vermählt mit
Friederike v. Holleben, gest. 1852. Aus dieser Ehe stammen die drei
Brüder: Heinrich Adalbert, Heinrich Raimund und Heinrich Alfred,
Stifter der drei Linien, in welchen der Stamm jetzt blüht. — Bas Ge-
schlecht war übrigens ehemals reichsunmittelbar und ist, auf Grund
des durch authentische Urkunden gelieferten Nachweises des dem-
selben zustehenden freiherrlichen Titels, 29. Juli. 1858 der Freiberm-
classe der Adelsmatrikel des Königr. Bayern einverleibt worden. —
Die Besitzungen der Familie sind folgende: Scbloss Greifenstein ob
Bonnland im Kr. Unter-Franken des Königr. Bayern: ehemals reichs-
unmittelbar zum Rittercanton Rhön-Werra gehörig und 1732 beim
Erlöschen des Mannsstammes der Familie v. Russwnrm als Mann- u.
Weiberlehen auf die Familie v. Gleichen übergegangen; das Rittergut
Tannroda mit Cöttendorf u. Böttelborn im Grossh. SachsenrWeimar:
alte Stammgüter; das Rittergut Birkigt im Herz. Sachs^n-Meiningen:
altes Familiengut; das Rittergut Brg,ndenstein im Kgr. Preussen im
Kr» Ziegenrück, Rrg.-Bez. Erfurt: 1853 von der Familie v. Breiten-
bauch erkauft, welche gesaromte Güter im gemeinschaftlichen Besitze
der Familie sind. Nächstdem ist das 1810 erkaufte Rittergut CröTpa
im Kr. Ziegenrück im alleinigen Besitze des Freih. Heinrich Raimund,
8. unten, und das Rittergut Etzelbach im Herz. Sachsen -Altenbnrg,
ein altes Familiengut-, gehört den beiden Brüdern, den Freih. Hein-
rich Adalbert u. Heinrich Alfred. -^ Der Personalbestand aller drei
Linien ist jetzt folgen<ier: I. Linie zu Greifenstein ob Bonnland:
Heinrich Adalbert Freiherr v. Gleichen, genannt v. Russwnrm, geb.
1803, k. bay-er. Kamm, und Landwehr-OberstJientenant, verm' llftS
mit Emilie y. Schiller (jüngsten Tochter des 1805 verstorbenen H.
Sachs.-Weim. Hofraths Friedrich *v. Schiller, verm. mit Charlotte v,
Kengefeld, gest. 1826). Aus dieser Ehe stammt Freih. Ludwig, geb.
1836, k. b'ayer. Kammerjunker, verm. 1857 mit Elisabeth Freiin y.
Thienen-Adlerflycht, geb. 1837.. — IL Zweig zu Rudolstadt: Freiherr
Heinrich Raimund» geb. 1805, Ftirstl. Schwärzb. - Rudolstftdt. Kam-
merherr und Oberbofmeister, verm. 1836 mit Antonie Freiin v. Gem-
mingen - Horriberg , geb. 1817, aus welcher Ehe ein Sohn, Heinrich
Ernst Alfred, geb. 1852 u. drei Töchter entsprossten. Von Letzteren
ist die älteste Freiin Friederike, geb. 1837, seit 1856 vermählt mit
Jacob Hermann v. Bertrab, Fürstl. Schwarzb.-Rudolst. w. Geh.-Rathe
und Minister. — IIL Linie, ebenfalls zu Rudolstadt : Freih. Heinrich
Alfred, geb. 1806, Fürstl. Schwarzb.-Rudolst. Kammerh. und Major a.
D., verm. 1832 mit Sophie Grf. v. Spaur, geb. 1805, au« welcher Ehfe
eine Tochter, Freiin Enima, geb. 1833, verm. 1854 mit Lothar v.
Wnrmb, k. preuss. Landrath, und zwei Söhne stammen , die Freiber-
ren^Helnrich Carl, geb. 1837 und Heinrich Adolph, geb. 1889, Beide
k. preuss. Lieutenants.
— 641 —
Handschr. NoüMn a. d. FamilU. — Bueelini, II. 8. 12 u. III. Append. 8. 147. ^ J, Chrttn,
HeM*^, Predigt sum Oediebtn. d. Hrn. Hans Christoph t. O., Kudolstadt, 1713. — (9otha
dipinm. u. 9. GMchenaiein, in den nicht pagin. Stammtafeln. — Soffittarius^ Hittor. d. Graf-
schaft Gleichen. Fraukf. a. M. 1732. 8. 20. 83. 126. 132. 137. 164 u. lSt>, so wie S. 245. .-JOl.
Sil. 396 und 397 nnd 449, — Guuhe, 1. 8. 658. — Abgedrang. n^nhrh. KeprMentatlou des
pp. -vrider den Hrn. LandJ&Kerm. (Hans Ludwig II.) v. Gleichen etc. ausgeübten ungerecht-
fertigte», gewaltsamen Verfahrens etc. in 8arhen dtrsselbeii wider den Hrn. Herxog Antun Ul-
rich za Haehseq Ueiuingeu eKs. gedruckt im* Sept. 1747. — BiedenHonn^ Cantou Hliön-Werra,
1. Verzeichu. — Brückner, Beschreib, d. Kirch.*- u. Scbuleiiataats d. Herr. Gotha, 1. 10. 8tck,
8. 71. — Jok. Chrst. /Schmidt, Bede bei Beiaetiuug d. Hrn. Bmat ▼. G.. Bayreuth, 1761. -
KrebH, Oen. Handb. 1770, U. 8. 280. — Horsebtlmann, Geneal. Adelsbiator., Erfurt, 1772.1.
1. 8. 'It9— 138, mit xwel Ahnentafeln, nnd desssl^en Samml. suverl. Stamm- und Ahnentafeln,
Coburg, 1774. 8. 22. — N. Geneal. Handb. 1777. 8. 91 n. 92 n. 1778. f. 8. 92. Nachtr. I. K.
55 u. Nachtrag 11. s. iO. — M. Ä. Weikard, Biograohie d. Hr». WHh. Friedr. v. G., gen.
K., 1783, ohne Drackort. — Memoirta d« Mr. le* BarOn Charit» ti^nri de OlHcken, public«
par A. W. 8uUbach, 1813. — 0. Lang, Nachtr. 8. 101 u. 102. — Dr. F. Kraft, Beitrag aar
Lehre Tom Cousens der Agnaten cur ¥erfiusserung eines Lehens, In Sachen der Gebräder
Freiherren v. G., gen. U. liegen den Grossh. Sachs.-Wein. Oammti^Fiacus. DarmaUdt, 1834.
— Freih. v. Ledebur, I. S 263. — Gciical. Taschenb. der frelh. Häuser, Jahrgang 1860. —
Siebmaehtr, I. 145. ▼. Gleichen. Thüringisch und 144: Die Knswörmb, Thüringisch. — v.
Meding, II. S. 197 und 198 1 v. G. und ▼. G. gen. K. — ^uppl. an Sidbm. W.-ß. IV. 12: F.
H. V. 6. gen. Kusworm. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 64: v. G. gen. K. — W.-B. d. Sachs.
Staaten. VL 85 : ▼. G. u.36! t. G.-K.
CiletcheBWMtli^ s. Muttersgleich y. Gleiche nroath.
(]|eicheii8ee. Ein von Salver aufgeführtes Adelsgesch-lecht, wel-
ches zu dem rheiiiländ. Adel gehörte.
Saleer, 8. 2i9.
lllctcfcemteiB:^ sonst Cjfser, genannt Edle r. CleieheMteln. Ein
früher auf dem Eichsfelde, im Gothaischen nnd Weimarischen, sowie
auch in Schweden vorgekominene&, altes Adelsgeschlecht, wohl aus
dem gleichnamigen Schlosse auf dem Eichsfelde, welches an die Gra-
fen v: Gleichen gekommen war, die es 1294 mit dem ganzen Eichs-
felde an Kur-Mainz verkauften. Der Stamm hltlhte noch in das 1 8.
Jahrh. hinein , ist aber dann nach Allem erloscfaj^n. ' Ueber Johann
Basilins und Friedrich Rudolph Edle Ferren ▼. Gleichenstein, als
Historiker des H. Gotha bekannt, s. Bd. I. S. IX
Brückner, Samml. s. Gesch. d. Kirch.- n. Schul.-Staata des H. Gotha, III: 7. Stck.,
swiachto 8. 72 und 73 : Ahotntafel d. JoIk Friedr. ▼. G. — r. UeUbach, L 8. 438.
I MeidieDttein^ Freiherren {Schild geviertmit blauem Mittelschilde
und in diesem ein rechts gekehrter Geharnischter mit offenem Visir
und rothem Helmbnsche, welcher in der. Rechten ein Schwert empor-
bält und die Linke in die Seite setzt 1 u. 4 in Gold ein von Schwans
und Silber in zwei Reihen geschachter, schrägrechter Balken und 2
und 3 in Roth ein quergelegtes, oben nnd unten von einem goldenen
Stern begleitetes Mühleisen). Erbiftnd.-österr. Freiherrnstand. Diplom
vom 9. April 1808 für Marquard v. Gleichenstein, Niederösterr. Re-
gierungs- und Kammerrath und für den Bruder <iesselben, Carl v. G.,
Fürstl. Abt-Blasischen Geh.-Rath. — Die Dipfoms-Empfftnger waren
Söhne des Johann Conrad Glcichauf, gest. 1769, Welcher, gebürtig
ans der schwäbischen Fürstl. Abt-Blasischen Herrschaft Tiefen und
des Nieder-Oesterr. Prälatenstandes Rath u. Syndicus, 23. Mai 1746
den erbländisch-österr. Adelsstand mit dem Prädicate : ▼. Gleichen-
' steia, erhalten hatte. Freih. Marquard starb unvermählt 1813, Freih.
Carl aber, gest. 1817, setzte in der Ehe mit Franzisca' Beyer, gest.
1832, den Stamm fort. Ans derselben entspross Freih. Carl (II.) gest.
1852, Herr zir Buchholz und Antheil Ober - Buchenbach in Grbssh.
Baden, grossh. bad^ Uofgerichtsrath a. D., veno* 1817 nil Antonia
— 542 —
Freiin v. Schönau-Wehr. — Der neuere Personalbestand der Familie
war folgender: Freih. Oscar, geb. 1822 — Sohn des Freih. Carl (II).
— Die Schwester desselben, Freiin Bertha, geb. 1818, yerin. sich
1841 mit Johann Carl Freih. v. Ow zu Wachendorfund aus der Ehe
des 1823 verstorbenen Bruders des Vaters, des Freiherrn Ignaz mit
Anna Freiin v. Malfattl v. Hohrimbach und Dezza, entsprossten zwei
Töchter, Freiin Mathilde, geb. 1812, verm. mitMarquard Huber und
Freiin Anna, geb. 1815 und Freih. Hermann, geb. 1822, .Gutsbesitzer
zu Rothweil am Kaiserstubl. — Den früheren Geschlechrtsnamen :
Gleichauf hat später die Familie weggelassen und sich nur des Prä-
dicates : Gleichenstein bedient.
Afegeile v. Mühlfeld, Ergänz. -Bd. S. 60. - Ca»t, Adelst, d. Grossh. Baden, Abth. 8. —
Geueal. Taschenb. d. freih. U&user, 1848; 8. 136^138 u. 1857. 8. 244. — T^rog, II. 291.
CleichniaiD, Reichsadelsstand. Kursächsisches Reich svicariats-
diplom vom 31. Juli 1790 für Carl Otto Gleichmann, kursAQhs. Sous-
Lieutenant. Ueber etwaige Fortsetzung des Stammes feJblen Nach-
richten.
Tyroff, 1, 213. — h'neschke, 11 1. 8. 166.
Üleiiii, dleiniUer ?. Qleini, Ritter, «leiniti m CleimtÄltei, «lehii
!■ C>l4*iiistatten, Vreiherrea. — Altes in Steiermark und Kärnten ansäs-
sig gewesenes Adelsgeschkcht, welches später auch in Kieder-Oester-
reich begütert wurde. Bucelini beginnt die Stammreihe desselben
mit Eberhard v. Gleiniz, welcher 1834 lebte und mit Wandula ?.
Zepingen zu Raittenau vermählt war. Von seineu Kachkommen setzte
der Sohn des Conrad Gleiqit^er, Ruprecht, welcher in steiermärki-
schen Urkunden 1420 und 1443 vorkommt, in der £he mit Demuthis
V. Holleneck den Stamm fort. Aus dieser Ehe entspross Friedrieb t
G., weidher mit Agnes Welzer vermählt war und von ihm stammte
ÖalthasarGIeinitzer zuGleinstätten, welcher von ,1505 — 1517 Fürstl.
Salzburg. Vicedom zu Leibniz in Steiermark war und ^us der Ehe
mit Barbarja v. Freyberg, neben mehreren Töchtern, vier Söhne,. Fried-
rich, Seyfried, Balthasar u. Paulus, hatte. Balthasar d. Jüngere ver-
mählte sich in erster Ehe mit Hippolyta v. Polhaim und wurde Vater
zweier Söhpe, Reimpert und Friedrich Christoph, von welchen Let^
terer vermählt mit Anna Catharina v. Khüenburg, neben mehreren
Kindern, den Sohn Christoph Heinrich hinterliess. Derselbe, k. k.
Hof kriegsrath , erster Freih. v. Gleiniz zu Gleinstätten und Haiders-
felden, wurde, nachdem er letzteres Schloss und Gut in Niederöster-
reich an sich gebracht, 1668 unter die neuen Niederösterr. Herren-
standes-Geschlechter aufgenommen. Aus der ersten Ehe mit Elisa-
betha Freiin v. Stadl stammte Freih. Christoph Andreas, verm. mit
Catharina Grf. v. Herberstein, welcher in Wien lebte und noch 1690
als Zeuge auftrat. Mit ihm ist später inNieder-Oesterreich der Stamm
ausgegangen.
ßuc«lini, Ilt. S. 55. — 9. ffatt$tein, im grossen Specialregister: GleiniU. — Wi»$griU,
TIT. 8. 336 uud 337. — Schmutz, I. 8. 496. — Siebwtachery II. 45 : Ql&uiu v. Ulaeniustein
r- 0. Meding, II. 8. 198 uud 199.
(llebberg^CIleiss^rg, Üinhü (in Roth vier goldene Wecken, welche
quer u. so übereinander gelegt sind , daes sie sich mit dem stumpfen
iH-
— 543 — '
£cbtt.<berühren). Altes thüringisches Grafengeschlecht, welches den
•Nliimr von einem noch in wenigen Ruinen achtbaren Schlosse auf
dem tSeissberge unweit Jena (jenseits*der Saale, Dornburg gegenüber)
führte und auch Glisberg, Glissberg, Glitzberg«. Gleitzberg geschrie-
ben wurde. — Um 1030 lebte aus diesem Geschlechte Hildebrand,
Bischof zu Zeitz, welcher den bischöfl. Sitz von da nach Naumburg
verlegte. — Ueber das Erlöschen des Stammest finden sich verschie-
dene Angaben vor. Schannat u. A. geben an , dass mit dem Grafen
Walther, welcher das. Jacobskloster zu Erfurt gestiftet, 1036 das Ge-
schlecht erloschen sei , worauf die Grafschaft an die Landgrafen zu
Thüringen (nicht, wie Salver angiebt, an die Grafen Reussen im Voigt-
lande) gelangt wäre. Gaube fUhrt nach den Deutschen Act. Eredit.
II. S. 605 an, dass noch 1151 ein Graf Wilhelm vorgekommen sei u.
Andere erwähnen, dass in einem Consense des Landgrafeu Albrecht
zu Thüringen von 1272 Heinrich v. G. aufträte. Die Söhne des Letz-
teren, Heinrich und Walther, hätten 1278 das Kloster Walckenriedt
beschenkt und Walther habe noch 1294 gelebt. Die eben genannten
V. Gleissberg werden aber auch mehrfach für Sprossen einer adeligen
Seitenlinie des alten gräflichen Stammes gehalten.
Lueaty QrafeDsaal, 8. 970-974. '~ Schonnait 8. ib, ^ 9.FatckeHtt4in, Thüriogiacbe Chron.
II. S. 808. — Oauht, n. S. 3&9. — Döderleiny hHit. Nachr. \on deu Marschällen ▼. Calatia,
I. 8. 35 u. 36. — Gebhewdi, histor.-goii«ml. Abbandl. II. 8. 102—139. — üonn, Wappen- a.
Otschifchta- Untersuchung d. Kur- u. Fiuratl. Hauses Sachaen, 8. 226. -^ v. Meding, III. 8.
«12—214.
Ueisd^rf, Cleisd^rfer. Steiei^märkisches, von 1305—1314 vorge-
kommenes Adelsgeschlecht.
Sehmut», I. 8. 499. . .
MeiscBfda. Böhtnisclier Adelsstand. Diplom vooii B.Öctob. 1652
für Kosiglowski v. Gleisenfels.
V, HeUbach, 1, 8. 484.
Ueiuen^ genannt i^reigtwsU^ 8.Dorengow8ki,Dori ngo ws k i,
Dorengowski-Gleisen, s. Bd. II. S. 549.
Cldsneri UeksMer ?. frfMdeDbeiwi Edle. Erbläjnd.-österr. Adels-
stand. Diplom von 1789 für Andreas Gleissner, wegen bei dem Berg-
bauwesen durch zwanzig Jahre bezeig|ter , thätiger Verwendung, mit
dem Prädicate : Edler v. Freudenheim.
Megtrie «. Mühl/eld, 8. 190. .
Cleispach^ drafeo. Reichsgrafenstand. Diplom vom 25. Octob.
(18. Nov.) 1677 für H^s Sigmund Freiherrn v. Gleispach, Inner-
Oesterr. Hof- Kammerpräsidenten. — .Eine der ältesten, aiigeseheu-
Bten, grundherrlich begüterten Familien Steiermarks , deren Stamm-
reihe Bucelini mit Rudolph v. G., um 1209, beginnt. Hans v. G. erbte
durch seine Gemahlin, Agnes Tunauer, 1370 das Wappen ihres, im
Mannsstamme erloschenen Gcf^chlechts, sowie das Wappen des gleich-
falls ausgestorbenen Stammes v. Fladnitz, und so wurde denn später
das gräfliche Wappea, wie folgt, zusammengesetzt: Schild ge viert,
' mit schwarzem, mit einem goldenen Querbalken belegten Mittelschilde
(v. Fladnitz). 1 u. 4 in Roth auf einem weissen Dreiberge ein weisses,
rechte springendes Boss (Stammwappen) und 2 und 3 drei goldene,
%■
^ 544 —
rechtsgekehrte, quer nehen einander gestellte Monde (Tuuter).
Später fielen mehrere^prossen des Geschlechts im Kampfe gegSn ^^^
Türken, doch blühte der StaiAm fort und Sigmund Friedlich y. G.,
k. k. Kriegsrath, erhielt 7. Sept 1628 den erbl. - österr. Freiherrn-
stand. Von seinen Nachkommen wurde, s. oben, Freih. Eans Sig-
mund, gest. 1677, in den Grafenstand erhoben und im Anfange des
18. Jahrh. wurden die Grafen Georg Friederich u. Maximilian Ernst
unter den k. k. Kämmerern genannt. Ueber die weitere Fortsetzung
des gräfl. Stammes fehlen in der betreffenden Literatur genaue Nach-
richten und es ist nur nachstehender neuerer Personalbestand des
gräflichen Hauses bekannt: Carl Gr. v. G. , Freih. auf Waldegg und
Ober-Rakitsch, Herr auf Kainberg und Pirkwiesen, geb. 1811, —
Sohn des 1812 gestorbenen Grafen Carl Maria aius der Ehe mit Ma-
ria Elisabeth Grf. Kottulinsky v. Kottnlin — Besitzer der Herrschaf-
ten Pirkwiesen und Johnsdorf, Herr und Landmann in Steiermark
und Kärnten, k. k. Kämm. etc. Von den Schwestern desselten Ter-
mählte sich Grf. Agnes, geb. 1790, 1837 mit Johann Freih. Berger
V. d. Pleisse, k. k. Feldzeugm., Geh. -Käthe etc. und Grf. Gajetana,
geb. 1793, Besitzerin der Vereinigten Allodial- Herrschaften Ober*
Radkersburg u. Rothenthurm, 1812 mit dem 1855 verstorbenen k. k.
Kämm. Franz Grafen v. Wurmbrand-Stuppach. Von dem Bruder, dem
Grafen Wenzel, gest. 1853, k. k. Statthalterei-Rath etc. entsprossten
aus der Ehe mit Benedetta Grf. Ciurletti v. Schönbrunn drei Töchter
und ein Sohn, Graf Johann, welcher als Edelknabe an den K. K. Hof
kam.
Bucelini] III. 8. 56. — Gauhe, 1. S. 658 und 659. — SchmuU, I. ». 497. — Deutsche
Qrafenh. d. GeK«nw., 1. 8. 26« «. 269. -^ Geneal. Tascheob. d. grill. Hlus. 1859. 8. 299 ood
300 u. histor. Ijaudb. zu demselben, 8. 2.'>2. — SiebmacA^, I. 48: v. QeytbAcii, Kirato^riteli,
III. 41 u. IV. la : Freih. 4. G. - r. Meding, III. 8. 211 u. 212.
üleissenberg^ Ritter. Böhmischer Ritterstand. Dipfbm von 1710
für Johann Christoph Gleissenberg, Herrn auf Graeschinc im^Wohlau-
schen. — Die Familie wurde auch im Oelsiscben begütert und hatte
noch 1806 Comonno im Kr. Cosel inne. — Mehrere Sprossen dersel-
ben dienten in der k. preuss. Armee. Ein Oberst v. G. starb 1813
als Commandant von Glatz und in demselben Jähre auch ein Oberst-
ileutenant v. G. im 4. Inf. -Regim. Auch ist poch später der Name
in der Liste der k. preuss. Armee vorgekommen.
Sinapius, ir. 8. 642. -> MitgerU v, Mühlfeld, Brgänc.-Bd. 8. 145. — I». Pf. A.-L. U. 8.
.240 u. 241. ~ Freih. v. Ledebur, I. 8. 263.
fileksenthal^ f relherrei. Kurbayeriscber Freiherrenstand. Diplom
vom 26. Febr. 164)7 fttr Johann Albrec^t v. Gleissenthai. — Altes,
nach Einigen ursprünglich pfälzisches, nach Anderen meissensches
iCdelsgeschlecht, aus welchen Utz v. Gleissenthal, Herr auf Deltsch,
1680 im Gefolge des Kurfürsten von der Pfalz auf dem Reichstage
zu Augsburg bei Uebergabe der Confession war n. Hendrich v. Gleissen-
thall, Herr auf Graefenhainchen bei Bitterfeld, um lödO in Sachsen
lebte. — Im 17. Jahrb., in welchem die Familie auch in der Neu-
mark begütert wurde, blühte dieselbe noch iin Meissenschen und war
im 18. auch in Bayern und OatpreoasM angesessen. Die Linie in
— 545 —
Bayern f aas welcher Georg v. G. 1577 Vicedom zn Amberg war and
in die, wie oben angegeben, der Freiherrnstand^kam, blOhte fort, doch
bat von diesem Fortbltthen ein sonst tüchtiger Forscher, d.er ans v.
Mediugs Werke bekannte. Präsident Thomas Philipp v. d. Hagen,
keine Kande gehabt, denn derselbe sagt« Beschreibung der Stadt
Freienwalde, S. 31: dass Heinrich v. G. , Amtshanptmann in Freien-
walde, als der Letzte seines Geschlechts 1666 gestorben sei u dass
mau bei seiner Beerdigung Helm n. Schild mit ins Grab gelegt habe.
Wie Mancher hält sich fflr den Letzten. seines Stammes a. wird auch
von Anderen dafür gehalten und später ergiebt sich zweifellos, dass
er der Letzte nicht gewesen sei ! — Ein Urenkel des Empfängers des
Freiherrndiploms, Freiherr Anton Wilhelm, Herr auf Schachendorf,
Thellersdorf und Zandt, geb. 1774, wurde bei Anlegung der Adels-
matrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen. •
Knauth, 8. 608. — OaiUiet U. 8. SM u. 860. -r^ •. Lang, S. 133. — Siebmaeher, I. 152.
V. QleiMenthal, Meissnisch. — •. Meding^ II. S. 199 und 200. — W. B. d. Kgr. Bayern. III. 7.
und 9. WölcJtem, Abth. 8. — •. I/e/ner, bay^. Adel, Tab. 34 and 8 36.und 37. — W. B. der
S&cha. StaAWn. vn. 48. — XtUMCkke, II. 8: 18« a. 186.
€leHb«€ki. Polnisches , zum Stamme Doliwa gehörendes Adels-
geschlecht, welches im Posenschen 1789 mit Glembokie u.Maszenice
unweit Inowräclaw begütert war und aas welchem Felix v. G. in dem
1804 zum Kgr. Preussen gehörigen Kreise Peissern mehrere Güter
besass.
Freih. •. Ledebur» I. 8. 264, und III. 8. 361.
Mick J, lUtitcL Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 25. Mai
1509 für Hans Glich, gewesenen Bürgermeister zu Schweidnitz, und
ftlr den Bruder desselben, Franz G. für treue Dienste und Bestäti-
gungsdiplom vom 18. Apr. 1606 für Hans Glich v. Miltzig, Bürger-,
meister zu Görlitz 4ind Herrn zu Kösslitz und füjr die drei Vettern
desselben, die Gebrüder Gottfried, Siegfried und Ehrenfried G. v. M.
Die Familie war in der Oberlausitz mit den Gütern Kösslitz, Neun-
dorf und Serchau unweit Görlitz angesessen, ist aber schon lauge er-
loschen.
F^eiL •. Ledebur, T. 6. 264 u. UI. S. 261 und 262. — Dortt, Allgem. W.-B. II. S. 68
and 64.
iUnefli UjMeSj firtfea. Reichsgrafenstand. Diplom von 1643
für Wynand v. Glymes, Vicomte v. Judoigne, Herrn in Neufville und
Hollebecke etc. — Derselbe stammte aus einem alten brabantiscb^n
Adelsgeschlechte, welches den Vicomtentitel von Judoigne' führte und
aus welchem , laut des Grafendiploms , viele Sprossen dem Erzhause
Oesterreich u. der Krone Spanien in hohen Ehrenstellen ausgezeich-
nete Dienste geleistet haben. Graf Wynand setzte den Stamm fort.
Oauhe, I. 8. 659 nach: L'ereetion de tout. famül. titr^es du Brabant, S. 31. — Snppl. ra
Siebm. W.-B. L 6: Die Barone r. Glymes. .
iUmkn. Ein vom 14. bis 16. Jahrh. im Ruppinschen vorgekom-
menes Adelsgeschlecht. Albrecht v. G. war in der Mitte des 16. Jahrh.
Fürstl. Pommernscher Hauptmann auf Grimma und Tribbeseei u. mit
dem Sohne desselben, Henning v. G., Patricier- u. Kaufmann zu Stet-
tin, erlosch 17. Mai 1616 der Stamm. -
JVfM. 9. Led0bur, I. 8. 264.
ÜMjeAJk«, DenUeh. AdeU-Lez. III. 86
— B46 ^
(lUiiowifcki. Polnisches, zo dem Stütamö P^ikis n. kftfal6lkABä
Adelsgeschlecht, welches 1836 in Westpfeiissißii mit Gtttbien im Kr.
Rosenberg begOtert war.
Frtih. V. Ledebur, I. 8. 264.
Qlinskij (iljMsky (in ßlan oben zwei neben einander stehende Sterne
und unter denselben ein gestürzter Mond, der auf der Spütze etiles
in die Höbe gerichteten Pfeiles ruht). Polnisches, nach Schlesien ge-
kommenes Adelsgeschleeht,au8 welchem Matthäus BartschiüvXIhisski
1546 in der Maria Magdalena-Kircfhe zu Breslau, wie eid Epltaphititt
zeigt, begraben wurde und zu welchem wohl der liBOO als Cottainan-
dant von Czenstochan Tersterbene k. preusS. Oberstlientenwit Jöbianti
V. Glinski gehörte. — Ein v. G. war 1854 k/preusd. Ofcer-Steliet-
Controleur zu Ohlan.
SinapiM, I. 8. 410. — F\reih. 9. Ledebur, l. S. 264 and tit. 8. 262. ^ BMmaOttr^ fl.
47: V. Glyosky, Schlesisch. — «. Meding, II. 8. 200 tt. 201.
.^iinski (in Gold ein vorwärts gekehrter, schwarzer Biffelskopff
welchervon dem rechten Homnach unten mit efni&m blanken Schwerte
durchbohrt ist). Polnisches, dem Stamme Pomfata ^inverleiMe^ Adels-
geschlecht, welches nach Westpreuss^n kam ui^ aus welchem JäCob
V. Klinski oder Glinsky 1640 das Gut Kiein-Mhlkati im Kf.GartAan^
besass.
Freih v. Ledebur, I. 8. 264.
Uinskl. Ein in der zweiten Hälfte des 18..Jahrh* in Ostpreus-
sen und Litthauen begütert gewesenes Adblsgescht($i(ht, welches Glin-
nen und Kobillinnen iin Kr. Lyck, Elein-Ko3Chlati )tn Kr. Nei<lenbür|
und auch Gttter im SchÖnbergschen im Kr. N6ti - Höllahd ihne .hätti
und aus welchem mehrere Sprossen in der k. preüss. Ariü^e dtenteh.
— Es gab übrigens in Polen noch andere GesöhlöchtSsr äüesesNäniebs,
welche nach Okolski, LS. 33 und IL S. 148, 4i$6 und 57^ tu dlBü
Stämmen Jastrzembiec, Lis u. Radwan |^hört6h.
Freih. v. Ledebur^ T. 8. 264.
Cilkciinskj (in Blau ein goldener, mit der Sichel rechts gek'ehHet
Halbmond, begleitet von drei goldenen Sternen). Polnisches, in Öin-
terpommern 1730 mit Reckow im'Lamenbmrg-Batowsehen angeses-
senes Adelsgesohlecbt, aus welchem mehrere Sprossen in die k. preass^
Armee traten. Zu denselben gehören namentlich der k. preoss. G^
neral-Lieut. v. G. u. der Generalmajor v. G. Nach Bauer, AdresB-
buch, S. 72 war Julius v. G. 1857 Herr auf Zemmen D. beiBUtow.
ß'reih. 9. Ltdebur, L S. 264. -^ Erhebungen bei der Krönung «m 18. Oct. 1861 im Steati-
Anzeiger.
(lUsciiDski (in Blau ein goldenes Hufeisen zwischen dessen nach
oben gewendeten Stollen ein kleines, goldenes Kreuz schwebt). PoN
niscbes Adelsgeschlecht, welches 1834 im Poisenschen Gora im Kreise
Sohrimm besass.
Freiherr e. Ledtbur, I. S. 264.
lilisciiaski^ •4**^<^s v. fliiaieiliskk Polnisches Adelsgeschleöht«
aus welchem^ der k. preuss. Hauptmam a. D. D. v^ G. stammte, wei*
eher 1854 als Postmeister zu Bonzlau starb. Ein Sohn desselben,
— 647 —
Edviinid IX v. G. , waf wpktev ^PTeHk.-hient im Regim. K. Franz. —
Die Familie gehört, bo wie die Familie ?. Zameck-Glizinski and tiele
andere dieses Namens verschiedenen Stammes, za den Geschlechtern,
deren Yorflihren, s. den Artikel Brzczinski, Bd. IL S. 113, s. g..0iit8-
antheile mit adeligen Rechten verlieben worden waren.
r^^h, #. L4d€bur, 1. S. »M«
Meben^ Üinttn, s. Kager, itrifeii v. Uebei.
(Ilebig (in Silber auf grünem Boden drei neben einapder stehende
Schilfkolben und anf dem gewnlsteten Helme sieben Schilfblätter).
Altes, sächsisches Adelsgeschlecht aus dem ehemaligen Knrkreise n.
aus dem schon in früher Zeit an die Landesherrschaft gekommenen,
im jetzigen Kreise Wittenberg, Provinz Sachsen, liegenden, gleichna-
migen Stammhanse. Dasselbe breitete sich später namentlich aus dem
Baase Grosswig bei Bchmiedeberg weit aus und erwarb, wie im Kar*
kreise^ auch im Erzgebirge and Meissenschen ansehnliche Güter. *—
Conrad v. Globig (Globek) tritt urkundlich 1292 als Zeuge auf; Rup-
recht V. G. war nach Angeli 1823 Zeuge in einer Belehnung der Her-
zoge Rudolph u. Wenceslaus zu Sachsen von der Aebtissin za Qued-
Unburg wegen der Mark-Brandenbur|^schen Stadt Nauen 'u. Andreas
und Cuno v. G. zeugten in einer Yerzichtsurkunde von 1390. — Der
Stamm hat dauernd fortgeblüht und viele Sprossen -desselben widme-
ten sich früher den kursächs. u. später den kön. sächs Staatsdiensten
und sind wie in diesen, so audi in Hof- u. Militairdiensten zu hohem
Ansehen gelangt, auch ist durch. "Vermählungen die Familie mit den
ältesten und angesehensten sächsischen Adelsfamilien in- Verwandt-
schaft gekommen. — Hans Ernst v. G. war von 1806 bis 1826 kön.
Sachs. Staatsminister; Felix v. G. wurde H(rfmar8cball am k. sächs.
Hofe, Felix Ernst v. G. 1847 RitUn. im 1. k. sächs. Reiterreg, etc.
Im Königr. Sachsen hatte das Geschlecht in aeiester. Zeit die Güter
Lippersdorf , Giesenstein und Sttrssen inne und nach Bauer , Adress-
bach, S. 73, war 1867 Frau v. Globig, geb. v. Lttttichau in der Nea-
mark mit Guhden und Mohrin im Kr. Königsberg begütert und der
K. Pr. Polizei -Districts-Commiasar v. Globig besass ,das Gut Gruna,
unweit Görlitz.
Amgtli, llftrk. Chronik, 8. 183. — Qauhf, I. S. 661 : r. Olobiek. — •. UeehiriiM, diplom
!lft6)urteht«n, II. 8. 50—17: NacbiC ans dem Kirchenbache sa Grosswig Ton 1596—1776. —
JML 9. Ud€lmr, L 6. S64 and M5. — W.-B. d.8ftohs. Staaten, VI. 87. — Knuchkt, IV. 8
8. 147 a. 148.
(Uebig-Jagdsheim (in Blau ein.rechts gekehrter, goldener Löwe u..
attf dem Helme zwei blanbekleidete Arme, welche in den Händen
einen goldeqen, mit Ed^stein' besetzten Ring emporhälten). Adels-
stand des Kgr. Sachsen und .erbländ.-Österr. Adelsstand. Sächsisches
Adelsdiplom vom 15. Febr. 1817 für. August Gotthelf Globig,- k. sächs.
Hofjuvelier in Dresden u. für die Kinder desselben^ mit dem Namen:
V. Globig -Jagdsheim und erbländ.-Österr. Adelssdiplom Von 1820 für
Denselben als Besitzer der.Domiinialgüter Luscbau mit den Maier-
höfen Kotschütz, Langewiesen und Wltschy in Böhmen.
Handschriftl. Noü«. — MtgtrU ». MüM/eld, Brgin«.-Bd. S. 298. — FrHh, v. I^dibWf
Ilt 8. 169. — W.-B. d. S&clxs. Staaten, VI. 88.
86*
— 648 —
fikbiti, Ciiibti^ vormals ^UUtter^ freUicrrei. Erbl&nd.-dsterr.
Freiherrnstand. Diplom von 1672 für Georg Christoph v. Globits,
k. k. Kämmerer und Hofkriegsrath, anter Vermehrang des ange-
stammten Wappens mit den Grässweiuischen und Kleindienstischen
Geschlechtswappen. -^ Altes Adelsgeschlecht der Herzogthttiner
Krain und Steiermark, welches, schon seit mehreren Jahrhunderten
in denselben bekannt, auch in Niederösterreich begätert wurde. Nach
der Matrikel des niederösterr. Ritterstandes ist der Taufnan>e des
Ersten dieses Geschlechts in der Landmannschaft und das Jahr, in
welchem derselbe in das Land gekommen , nicht bekannt. Die Linie
desselben ging in Niederösterreich im Mannsstamme 1593 aus, doch
lebten später noch Einige dieses Namens und Geschlechts, welche
den Freiherrnstand erhielten, sich aber in den niederösterr. Herren-
stand nie einführen Hessen. — Die ältesten Globizer finden sich in
krainer Urkunden: Jörig Glowitzer tritt 1342 als Zeuge auf; Pilgrim
Glowitzer verkaufte 1376 eine Hufe bei Weichselbefg; Pilgraim der
Globitzer bestätigte 1379 und 1381 mit Unterschrift und Siögel
Auerspergische Urkunden etc. etc. — Andreas Globizer, Ritter, lebte
um 1460 qnd war mit Ursula v. Obritscban vermählt. Von ihm stieg
der Stamm in der fortblQhenden Linie, wie folgt, herab: Georg
Globizer, Ritter, lebte noch 1487: erste Gemahlin: Kunigund Eggen-.
Steiner, zweite: Barbara v. Hallegg; — Michael Globizer oder v.
Globiz, Ritter, empfing 1530 einige landesfürstliche und passauische
Lehne: Anna v.?rösing; — Gabriel Globizer, Ritter, tait Eisenreich,
Obergrflnbach und Marbach in Niederösterreich begüterter -Land-
mann, verm. mit Anastasia v. Prank, gest. 1593 ohne Leibeserben,
und Johann Globizer oder v. Globicz zu Pankstein (Gebrüder), setzte
in zweiter Ehe mit Benigna Freiin v. Grässwein den Stamm fort; —
Wolfgang V. Globiz zu Pankstein und Trackenburg ,* erzherz. Mund-
schenk und Regier. -Rath zu Grätz und k. k.'Kämmerer: zweite Ge-
mahlin: Maria Gatharina Freiin v. fierberstorf ; — Georg Christoph
Freih. v. Globiz, s. oben, später k. k. Generalmajor, gest. 1701,
suchte um die Einführung in den niederösterr. Herrenstand nicht nach:
zweite Gemahlin : Maria Barbara Grf. v. Herberstein ; — Freiheir
Franz Ferdinand wurde 1716, nach abgelegten Ahnenproben, Deutsch-
Ordensritter, und Freiherr Carl Joseph (Gebrüder): Anna Gatharina
Grf. v. Paradeiser. Ueber etwaige Nachkommenschaft des Letzteren
fehlen alle Nachrichten.
WiMffriU, in. 8. 337—840. — Sehmiäz , J. 8. 590. - Siebmaeher, I. 49: v. Klobiu,
Steiermärkiüch, III. 82: Globitxer, St«i«rm&rkUch und IV. 11: Freih. ▼. GlobiU. — r. Jfe-
ding, I. S. 1S8: nach BartRchens W.B.
dlockmann. Ein in Ostpreussen in der zweiten Hälfte des 17.
und in der ersten des 18. Jahrb. mit Gilgehner und Gudniken im Kr.
Mehrungen, sowie mit Weeskenitt im Kr. Preuss.-Üolland begütertes
Geschlecht, aus Nvelchem mehrere Sprossen theils in holländischen,
theils in k. preuss. Militairdiensten standen. Friedrich Wilhelm v. G.
war holländ. Oberst, und Leopold v. G.; neben Anderen seines Na-
mens, k. preuss. Artillerie-Officier. Später erlosch der Stamm.
W. Pr. A.-L, V. 8. 182. - J>-#iA. v. Lfd$bur, 1. 8. 26»^
_ 549 —
il«4«w8ki. Polnisches , in den Stamm Przegonia eingetragenes
Adelsgeschlecht, welches nach W-estpreassen kam ond 1730 im Kr.
Schwetz das Gut Siemkowo l)esass.
Freih, 9. Ledfbur, III. 8. 362.
Mdckekberg^ Utter ^ s. Dietrich t. Glöckelsberg, RittfirL
Bd. II. S. 490.
fiiockebtliani, s. Tausch v. Glöckelstharn.
Uockner^ UokBcr y.ifaiekeMld«. Böhmischer Adelsstand. Diplom
von 1710 fflr Carl Moritz Glöckner, Bechtscaudidaten, mit dem Prft-
dicate: v. Glackenstein.
MegetU •. Mükl/eM, Brglns.-Bd. 8. 2Ui».
I lilöden (in Blaa oder in Silber ein rechtsgekrttmrotes, silbernes,
oder blaues, auch wohl sclirftglinks gelegtes Bflffelshorn). Altes,
meklenbnrgisches and pommernsches Adelsgescblecbt, welches auch
in einer Linie, welche am 4. Sept. 1578 mit Anton v. G. erlosch, in
das Ldneburgische kam und welches 1632 im Brandenburgischen mit
Flemsburg' im jetzigen Kr. AngermOnde begütert war. Die Familie
hatte die Union vom 1. Aug. 1523 unterschrieben, war 1564 u. 1592
in Meklenburg mit Neverin und Roggenhagen nngesessen, und be-
sass ersteres Gut noch 1607 und letzteres 1743, auch standen in
Pommern 1714 die Gflter Rendin und Tensin im Kr. Demmin dem
Geschlechte zu.
•. Prittbrner, Nr. 54. — BüUnäTy Gencftl. d. «del. Lnaeborg. Patrieler. ~ GaUh«. II. 8.
360. - r. Beitr, Res Meckl. 8. 1615. — N. Pr. A-L. II. 8, 841 u. 242. — fi-eih. •. Ltd^bur,
U 8. 265 und in. 8. 262. — v. MeAing. in. 8. 214. - Meklenb. W.-B. Tab. 17. Nr. 63. a.
8. 3 II, 22,
Cilöden (in Blau ein sechsspeichiges, silbernes Rad). Altes,
früher Glügen genanntes Adelsgeschlecht, dem Wappen nach ver-
schieden von der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie.
Dasselbe war schon in der zweiten Hälfte de3 14. Jahrb. in der Mark
Brandenburg im jetzigen Kreise Prenzlau mit mehreren Gütern an-
gesessen, hatte 1736 Kreckow in MeklcBburg inne nnd wurde später
auch in Pommern begütert. — Die Sprossen beider Familien v. Glö-
den sind schwer von einander zu scheiden, und zwar namentlich weil
auch daa märkische Geschlecht in Pommern und in Meklenburg
Grundbesitz erwarb. Sonach muss dahingestellt bleiben, zu welcher
Familie der im Anfange dieses Jahrhunderts gestorbene k. preuss.
Generalmajor und Commandeur des Regiments Kurfürst von Bayern-
Dragoner V. Glöden, der 1820 pensionirte Major des S.iGamisons-
bataillons v. G., gest. 1828, und Andere gehört haben. — Die hier
in Rede stehende Familie v. Glöden bat fortgeblübt. Otto Friedrich
^Wilhelm v. Glöden wurde, laut Eingäbe d.^d. Düsseldorf, 29. Aug.
1829, unter Nr. 102 in die Ädelsclasse der Adelt>matrikel der preuss.
Rbeiuprovinz ein^^e'tragen, und derselbe ist später als Bäu-Inspector
zu Meur^ im Regier. -Bezirke Düsseldorf aufgeführt worden. In neue-
ster Zeit besassen, s. Bauer, Adressb« 1857, S. 73, Carl v. Glöden
in Pommern die alten Familiengüter Glödenhof (früher Balttz ge-
nannt) und Griebow im Kr. Greifswalde.
N. Pt. A.-L. II. 8. 24ru. 242. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 266 u. III. 8. 262. - W.-B.
d Pr. RheioproT. I. Tab. 42. Nr. 84 a. 8. 42 a. 43.
— »w —
filtcfl, freikerroi. A)tea tiroler Adelsgeficbl^obt s^m denfleich-
Aamigen Siammhaaae, einem AÜMTkitdeck^n aul deip NwaNrge- Wil-
helm soll schon 1165 and Reinhard ISSC? g^Wbt toheQ. Sftt^r
kommt Zingelinus y. Gloes in einem zwischen den Grsfeo Albrecbt
jUi Türol und zwischen Conrad Bisehof Ton Trient geaohloaseBeB Con-
tracte als Zeuge vor, und Bernhard v. G. war Bischof zu Trieni,
Cardinal, Administrator des Stifts Brixen, und K. Ferdinitftd L Geh.
Sath. Derselbe, gest. 1539 , hraeht« das Eibkftiiiraerer-Aiil im Tirol
«af sein Geachlecht , welches sp&ter auch in den FreiherrnstaBd Yep-
setzt wurde.
Oiano Pirro Pincio, Chroniehe di Trento, 1M8. 8— U. Bveh. — BueälitU, II. €. 1. 138.
— Ouuhe, 1. 8. 661 u. 662 : nach Or. t. Brandts.
Cleger^ ^If^^ ▼• Schwaaenbach, Ritter. Böhmischer Ritterstaild*
Diplom vom 16. Dec. 1685 für Heinrich Gloger, mit dein Pr&djcate-
V. Schwapenbach. — Schlesisches Adelsgeschlecht, welches auch ijn
Brandenburgischen begütert wurde. Die Familie besass in Bchlesim
1693 Karlsdorf und Weinberg im Er. Nimptscb, und noch 1783 Sm-
rawenze im Kr. Neumarkt, ebenso standen derselben auch sq1m}4
1693 im Brandenburgischen diß Güter Skyren und Zettit^ im jp^is^
Crossen zu, und noch 1825 hatte sie das GutBosengarten im Ereiae
Frankfurt im Besitz. Von den Sprossen des Stammes standen frtABr
mehrere in der k. preuss. Armee. Ein Major v. G. , £rüher ua S^-
mente v. Kaufberg, starb 1812, und ein anderer Major und Ereis-
pfficier bei der Gensd^rmerie , früher Rittmeister im Dragoner-Reg.
V. Eraft, im Jahre 1820. Noch 1836 lebte in Berlin ein Hauptmann
V..G., welcher im Regimente des Königs gestanden hatte.
•. Htilbaehy I. 8. 485. ~ N. Pr. A.-L. II. 8. Ut. -r- rrHh. 9. L«d4bttr, I. S. t<ft.
filalach, Uayach^ IMherrea. Erbifind. - österr. Freihermstand
Diplom vom 3. März 1563 für Andreas (ü.) v. Gloyach , und Bestft-
tigungsdiplom von 1642 für den Nachkommen desselben, Johann
Andreas Panier- u. Freihe/ren v. G., inner-österr. Eammerrath, und
ftr die ganze Familie. — Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht,
aus welchem Sigmund Glojacher, Ritter, schon 1165, und Erlöst v. 6.
1284 vorgekommen sein sollen. Die ordentliche Stammreihe beginnt
Bucelini mit^ Georg Glojacher, Ritter, welcher mit seinem Sohne,
Andreas, 1496 von E. Maximilian I. verschiedene Lehen bei Cilly
und Tüffer erhielt. Von Letzterem, vermählt mit Barbara v. Traüt-
mannsdorf, stieg die Stammreihe, wie folgt, herab: Christoph v. G.,
1517 und 1526 landesfürstl. Pfleger zu Wildon: Veronica v. Thum;
— Andreas (II.), k. k, Obersthofsilber- Eämmerer, erhielt, a. oben/
den Freiherrnstand: zweite Gemahlin:- Cordula v. Eöni^sberg; —
Veit Albrecht: Sidonia v. Teuifenbach; -:- Johann Andreas» s. bbea,
später käiserl. Hofkammerrath, kaufte die Herrschaft Pottschi^ch in
Nieder -Oe'sterreich und wurde 1652 als Landesmitglied untef die
nieder-österr. HeVrcnstandsgeschlechter aufgenommen: Anna Freiin
V. Sauran; — Wolfgang Christoph, Landratji in Steiermark: Elisa-
betha Herrin v. Schärffenberg ; — Maximilian Joseph, 1702 inner-
österr. Regierungsratb und sf^t^r k. k. w. Eämmerer: Jtfij^ iLoaa
— 561 "
Freiin Call v. Gallenstein; — Johann Leopold, Malteser- Ordens-
flitter, ^ 745. Orders -Cojpmaiadettr zu Troppau upd si^it 1758 Statt-
halter der Gross -Bailei der Deutschen Zange zu Malta, schloss
5. Febr. 1767 den Mannsstampi seines alten Geschlechts.
Bueflini, III. S. 57 and Appcnd. 8. 44. — Oauhe, L 8. 66». — WissgriU, III. 8. 340—
343 mit dreiAhaeoUfelo. — 8chmui9, l. 8. 501 n. 502.
. ttMiberg^ Kitiff s. Leyitschnigg Edler v. Glomberg,
Ritter.
MoHMer^ llttcr. Böhmischer Bitterstand. Diplom von 1737 für
Ferdinand Ignaz Glommer, Amts-Secretair zq Oppeln und Ratibor.
M4ff€rl€ 9. Uuhlfetd, BrgSnt.^Bd. 8. 145 u. 146. ~ Freih. p. Ledebur, I. 8. 265.
fikti. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1800 für Conrad
Gottlieb Glotz, Banquier zu Lemberg, wegen Beförderung^ des Han-
dels und der Fabricatur.
M^ifgrle 9. MüM/etd, 8. 190. . ' .
U«feke. Ein nur nach einem Siegel von 1373 bekannfea,
meklenburgisches Adelsgesehlecht.
9. Medinff, I. 8. 188.
filowacki. Polnisches,- dem Stamme Prus I. einverleibtes Adelsi-
geschlecht, welches im Pbsenschen im Kr. Gpesen 1770 mit Przy-
broda und 1778 mit Strzewko begütert war. . £rste;'es Gut war noch
1803 in der Hand der Familie. Um diese Zeit stand auch ein Sprosse
des Geschlechts in derlcurs&chs. Arme^.
Frtih. 9. L$d€bur, III. 8. "262.
fiUwcsewski^- ihischewskl^ ÜMij, tihßttij. Polnisches, zu dem
Stamme Holobuk gehörendes Adelsgeschlecht, welches in Hinter-
Pommem mit Modrow im Kr. Bütow vor 1777 und mit Lupow im K^*.
Stolp 1783 begütert war. Der Nwne ist auch Beiname de& Ge-
schlechts y. Klopotek, welches noch 1820 das Gut Glowczewice A.
und C. besass.
Freik. v. Ledebur, I. 8. 365 nnd III. 8. 262.
CilowtiMU. Polnisches, zu dem Stamme Godziemba zählendes
Adelsgeschlecht, welches nach W^estpreussen Jcam und 1789 im Kr.
Strassburg das Gut Kantika ^sass.
F^§ih. V. Ledebur, I. 8. 265.
Uichiwskt. Polnisches , in den Stamm Prus II. eingetragenes
Adelsgeschlecht, aus welchem Stainslaus Jol^ann v.,G. 1849 Herr
auf Klein -Butzig im ^r. Flatow, Westpreussen, war.
Freik. •. Ledebur, I. 8. 265.
<ili|ckeii8tdii. Ein in Schlesien vorgekommenes Adelsgeschlecht,
in dessen Hand 1720 die Güter Kleinbof und Warthe im Neisse sehen
waren. Nach Allem ist dies wohl dasselbe Geschlecht, welches S.549
unter dem Namen Glöckner, Glökner v. Gluckensteia aufgeführt wor-
den ist.
Freih. p. Ledebur,.!. 8. 265.
Uaderer. Reichsadelsstand. Diplom von 1764 für Joseph Anton
Gluderer. • -
MegtrU •. MäklfHd, Brgins.-Bd. 8. W,
— 652 —
(Incksbergj 8. Palcian! V. Glttcksberg.
Glneksfelil^ s. Straff v. Glttcksfeld ond Zahorskj t.
Glücksfeld.
(ilncksteiH^ s. Scbuhmano v. Glackstein. '
^ (ilumer. Braanschweigisches Adelsgeschlecht, welches ans Däne-
mark stammen soll, wo ein Sprosse desselben zu den höchste mili-
' tairischen Ehrenstellen gelangte, in Folge eines Aufrahrs aber gegen
Ende des 14. Jahrb. nach Brauuschweig flOchtete. Ein Sohn dessel-
ben wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. Bflrgermeister d^r
Stadt Braunschweig. Yon dieser Zeit an würde die Familie zu den
Patriciern Braunschweigs und später zu dem ansässigen AdeK ge-
rechnet. . In einer in der Familie noch vorhandenen Urkunde yod
1580 wird dieselbe zuerst als adelig aufgeführt, auch kan» in der
Mitte des 1 6. Jahrb. der Reichs- Adel in das Geschlecht In neuerer
Zeit (1839) blühten drei Linien mit nachstehendem Personalstande:
1. Linie:' Weddo v. Glümer zu Wolfenböttel, geb. 1767, herz, braun-
scbweig. Major, verm. mit der Tochter des verstorbenen k. gross-
brit. Geneirals Nesbit, aus welcher Ehe. ein Sohn, Carl r. &,. geb.
1798, und zwei Töchter, Agnes, geb.1804, und Adplphine, geb. 1B12,
entsprossten. — 2. Linie: Louis v. G., geb. 1772, früher in herzogl.
braunschweig., später in k. preuss. Diensten, Hauptmann a. IK zu
Magdeburg, verm. in zweiter Ehe mitWilbelmine Spohr, ads welcher
zwei Söhne stammten, Weddo, geb. 1811, und Adolph, geb. 1814,
welche beide in die k. preuss. Armee traten. Der Erstere vermählte
sich 1833 und im folgen den. Jahre wurde eine Tochter geboren. —
3. Linie: Die Wittwe und Kinder des* Kammerpräsidenten zu Coblenz
Gottlieb V. Glümer. Unter den Kindern befand sich ein Sohn.
N. Pr. A.-L. V. 9. 182 a. 18.^ : nach Nachrichten aus der Familie. — Freih. •. Ledebmr,
I. S. 265. - W.-B. d. Kgr. Hannorer und de» Hers. Braunschwelg, D. & und 8. 7.
C;ijnsky^ s. Glinsky, S. 546.
Cinaiiier. In Kur -Bayern bestätigter Adelsstand. Be^tätigungs-
diplom vom 11. Aug. 1753 des dem kurfürstl. Rathe Gcqrg Michael
Gmainer, 1. Febr. 1741, kraft des'grossen Comitiv», vom Pfalzgrafen
Jobann Jacob II. Grafen zu .Waldburg-Zeil verliehenen Adelsstandes.
Der Diploms-Empfänger, früher Hofkammer-Secretair, Jagdschreiber
und Commandant der unter K. Garl VII. aufgebotenen Jäger, später
Hofkammerrath und Jagdverwalter , stammte aus einer früher schon
adelig gewesenen Familie der Oberpfalz ab, s. den Artikel: Gemeiner,
S. 478. — Der Stamm wurde fortgesetzt, und ein Sohn des Georg
Michael v. G., Franz Joseph von G., geb. 1758, Manual - Führer, bei
* dem k. bayer. Mauth- und Hall - Oberamte Ulm, wurde bei Entwer-
fung der Adelsmatrikel djes Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
P. Lang, S. 353. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 64. — v. He/ner, bayer. Adel, Tab, 90.'.*.
(inadensthall, s. Milotzky v. Gnadensthall.
(inadkaa, Gnadk«wie, Cnadkaa - (ideiMblewski. Ein noch ia der
««weiten Hälfte des 17. Jahrb. in Ostpreussea vorgekommenes Adels*
— 558 —
geschlecbt, in dessen Hand frfther mehrere Güter waren m^
welchem .Georg Friedrich von Gnadkowie 1672 den Kt
Friedrich Wilhelm za Brandenburg bat, sein Leben zn
Amte Laptan im jetzigen Kr. Fischbaasen verkaufen zu ddr^
Freik. 9. Ledefntr, I. 8. 265.
taaser. Altes, steiermärkisches, zwischen 1441 und 1534 vor-
gekommenes Adelsgeschlecht, welches nach Absterben der Rossecker
das Wappen derselben geerbt hatte.
Sekmut», I. 8. 508.
(■ebeMia, Neidhart v. (Ineisenai^ Crafei. Grafenstand des Köhigr.
Preiresen. Diplom vom 8. Juni 1814 für August Wilhelm Anton
Neidhart v. Gneisenau, k. preuss. General-Lieutenant, mit Ertheilung
einer Dotation aus der Herrschaft Sommereschenburg bei Magde-
bnlrg. — Altes, ursprünglich wohl schweizerisches Geschlecht, welches
auch Neidhardt,. Neidthart und Neydhard geschrieben wurde und sich
früher lange in den ReichsstUdteo , namentlich in Ulm, aufhielt, wo
dasselbe zu den*17 alten Patricier - Familien gehörte, welche vom^K.
Carl V. 29. Octobr. 1552 zu edlen; ritterm'&ssigen , turnierfähigen,
Lehns- und Wappen - Genossen erhoben wurden. — • Von Ulm aus
verbreitete sich der Stamm nach Schwaben, Franken, Cur- und Lief-
land, Oesterreich und Sdhlesien. — In Oesterreich blühten, wie
Freih. v. Hoheneck sehr genau eingegeben, im 16. Jahrb. zwei Zweige
des Geschlechts: die Neidhardt v. Spattenbrunn oder Spätenpfunn
und die N. v. Gneisenau. Den ersten Zweig stiftete Johann N.,
welcher Spattenbrunn erbaute und ein Sohn des Conrad war, welcher
sich in der Mitte des 16. Jahrb. hacb Oesterreich gewendet hatte.
Von Johanns Söhnen starb Eberhard 1680 als Cardinal, Wigulaeus
aber setzte seine Linie fort, und der Sohn desselben, Johann Baptist,
gest. 1722, früher k. k. Kaiinmerrath, später Kammerpräsident in
Schlesien und k. k. w. Geh. Rath, erhielt 1705 den Reichsgrafen-
stand. Der gleichnamige Sohn des Letzteren wurde 1725 auch böh-
mischer Graf und starb als k. k." w. Geh. Rath und Landeshauptmann
des Fürstenthums Liegnitz, mit Hinterlassung zweier Söhne, welche
die gräfliche Linie wohl nicht fortgesetzt haben. — Den Zweig N.
V. Gneisenau (Gneissenau) gründete Johann N. , welcher sich um die
Mitte des 1 6. Jahrh. nach Cfesterreich ob der Enns gewetidet und
Schloss und Landgut Gneisenau erworben hatte. — Frh. v. Hoheneck
giebt über diesen Zweig des Stammies sehr interessante Nachweise,
sowie auch die Copie eines Monuments , welches zwei Schwestern,
Barbara und Susanna Neidthart, 1583 zur Ehre ihres Geschlechts,
mit Angabe ihrer 64 Ahnen, errichten Hessen. — Jacobs Enkel,
Hans Wolf, hinterliess Schloss und Gut Gneisenau seiner Schwester,
Ursula, welche' sich mit Wolf Märck v. Haimenhofen vermählt hatte
and deren Nachkommen den Namen: Märck v. Haimenhofen, Edle
Herren v. Gneissenau führten. Jacobs männliche Nachkommen gingen
im zweiten und dritten Gliede wieder aus. — Aus der nach Curland
gekommenen Linie bekleideten Mehrere höhere Militairwürden in der
k. mss. Artoee, nnd dem ehemaligen Gommandeur eines Infanterie-
^ H4 —
Ogpps, Geoeral - Lieatenant und General- Adjutanten v. KeidhaHt
WflVen im Januar 183^ die bedeutenden Gfiter BMnjdkom and
Prawencsyce in der Wojewodschaft Mäsoyien Yon dem E. Nieolam I.
erb- und etgentbfimiich verliehen. Ueber das Forlblahen anderer
Zweige des Stammes fehlen genaue Nachrichten. — Die preasaisohen
Grafen Neidhart ¥. Gneisenau stammen von. dem bekanoto«. Beiden
in den Befreiungskriegen , dem oben genannten Grafen Asgvat Wil-
helm Anton. Man hat früher gewöhnlich angenommen, dass devselbe
1760 zu Schildau in der jetzigen Provinz Sachsen geboren wiNrden
sei, wo damals sein Vater, k. k. Hauptmann, in Wiaitos^Bartieren
gelegen habe. Letzterer sei bald darauf gesloi^a .und so s^ er,
noch ganz jung, zu seinem Grossvater gekommen,' welcher, als Ar-
tillerie-Oberst allgemein geachtet, in Würzburg gestanden habe. Hijsr
wftre ihm eine treffliche Erziehung zu Theil geworden, er habe diuui
in Erfurt studirt, sei 1782 als Lieutenant in anspach^ bayre«thi8«he
Dienste, 1785 aber in k. preussi^he getreten, in welche» er 1789
das Patent als Hauptmann erhalten habe, und g^n diese Beförderwg
nun knüpft sich die ruh tn vollste Laufbahn bis zum Feldmafscballl — r
Nach der Redaction des N. Pr. A.-L. aus „erster Hand^ sufekommet-
nen Nachrichten sind die Mittheilungen über die Jugendgeachiehte
des Feldmarschalls Gr. v. G. im Nekrolog der Deutschen« Jahrg.
1831, welche auch in andere Werke, und namentlich in das Pantheon
des preuss. Heeres, übergegangen sind, ungegründet. Als Geburts-Tag
U.Jahr wird ebenfalls 28. Octbr. 1760 angegeben, der Ort der Geburt
aber ist nicht genannt: Der Vater sei kgL Bau-Inspecter gewesen, m.
davon, dass derselbe früher als Hauptmann in k. k. Diensten gestan-
den, wäre der Familie nichts bekannt. Zu bedauern ist^ dass diesen
Nachrichten aus so sicherer Quelle NftTieres über die AbstamoMiig
nicht beigefügt worden ist, und so l&sst sich nach dem Beinamen:
V. Gneisenau nur vermuthen, dass der Feldmarschall. Gr. v. G. ein
Abkömmling der österr. Linie Njeidhart v. G« gewesen sei und dass
Freih. v. Hoheneck die Glieder derselben nicht vollständig gekannt
habe. Graf August etc. erhielt, nachdem 1 830 in Polen Unruhen aus-
gebrochen waren und dem zufolge mehrere Armeecorps zusammen-
gezogen wurden, den Oberbefehl über die vier östlichen Armeecorps
und staxb in seinem Hauptquartiere ^osen 24, Aug. 1831 an einer
der Cholera ähnlichen Krankheit in Folge eines schlagarügsn. An-
falls. Derselbe hatte sich 1796 mit Caroline Freiin v. KoCtwits a«8
dem Hause Häufungen , gest. 1832, irermfthlt, und der neuere Per-
sonalbestand des gräflichen Hauses war, nachdem der älteste B^hM
aus dieser Ehe, Graf August Hippolyt, geb. 1798, k. preuss. M^iox
a. D., Besitzer der Majoratsherrschaft Sommerschenburg, unvernslAlt
gestorben, folgender: Graf Hugo, geb. 1804 — zweiter Sohn des
General- Feldmarschalls Gr. v. G. — Besitzer der Majorätsherricteft
Sommerschenburg, k. preuss. Major a. D., verm. mit Minna Rudneek,
ans welcher Ehe zwei Söhne stammen: die Grafen: Hugo, geb. 1836,
k. preuss. Lieutenant, und Bruno, geb. .1852. — Der Bruder deji
Grafen Hugo ist, neben zwei Bclivestern: Grf. Ottiliei-gab. li^Oa»
— w» —
mid Grf . Hedwig, geb. 1806, Term. 1828 mit Friedrich Gr. v. Brühl,
k. preuss. General -Lieot. a. D. : Graf Bruno, geb. 18fl, k. prense.
Major etc., verm. mit Leonore Freiip v. Klot-Traotvetter, aas welcher
Ehe ein Sohn: Graf Aagast, geb. 1837, und zwei Töchter entspross-
ten: Anna, geb. 1848, und Helene, geb. 1851.
Buc€linij lY: Neidhardt v. Bausadt. — ffenel, SUesiogr. renov. S. 518. —-SinapiuM. IT.
8. U6. — Oaukf, I. 8. 1469—1472: N(4dlMrdt. - Ztdler, XXni. 8. 1634. - ßehmuti, III. 8.
7 o. 8. — f. HMbachj I. 8. 436. — N. Pr. A.-L. II. S. 243— S46. - Deutsehe Orafenb. der
Oegenw. I. 8. 270-274. — P^tih. v. Ledebur, I. 8. 26S u. HI. 8. 263. — Geneal. Taschenb.
d. nrlA. Haus. l«&9. 8. 300 und 901 nnd histor. Hapdb. ta Demselben, 8. 2&4. — aubmacker,
I. 37 : Die Neidthan, Oesterreichisch, III. 72 a. Iv. 133. — W.-B. d. Preuss. Monarch., I.
41 : Gr. v. Gq^miuiu.
fineusi fireusse^ flneiiig. Altes, erloschenes, ursprünglich ober-,
sp&ter, im 14. und 15. Jahrb., auch niederösterr. Rittergeschlecht.
Alber der Gneuss kommt 1783 in einem Kaufbriefe des Gotteshauses
zn 8t, Polten vor, und Wernhart war 1338 lande^fürstl. Pfleger zu
Neuhaus. Der Stamm bltthte in die zweite Hälfte des 15. Jahrb.
hinein, und noch 1468 stellte Yeit Gneuss ^u Stcinabrunn, mit seiner
Ehefrau Margareth Kirchbergef, einen Revers Ober einige Lehen an
Heiurich Herrn v. Lichtenstein aus, in welchem auch Veits Bruder,
Caspar Gneuss, genannt wird. Nach Allen waren dieselben die Letz-
ten ihres Geschlechts.
DueUius, Rxeepu geneal.-histor. L 1. 8. 19. — Firtih. t. Hohtneeky III. 8. 194 u. 195.
— WiugriU, III. 8. 843 und 344.
' (biiewkdwakL Polm'sches Adelsgeschlecht, aus welchem Christoph
V. G., k. preuss. Capitain, 1738 in der Altmark das Gut Herzfelde
m. Kr. Osterburg besass.
.PhetA. 0. Ledebur, I. 8. 265 n. in. 8. 262.
tiitiskL Polnisches, zu dem Stamme Track gehörendes Adels-
geschlecht, welches nach Westpreussen kam .und ans welchem Johann
▼. G., gest. 1703, Herr auf Geilen, Hutta, Linsk, Nowawies, Okonin,
Taschau und Taszewko im Kreise Schwetz, Wojwode von Pome-
rellen war.
Fi-eih. V, L«debur, .1. 8. 262.
«■he V. iebach, €. ?. kbach, Ritter. Böhmischer Ritterstand.
Diplom vom K. Rudolph ü. für Melchior G. v. K. — Schlesisches
Adelsgeschlecht, welches auf alten Monumenten Gniser v.-Kobach
heisst, später aber, bald Gnise v. Kobach, bald Gnise v. Robach ge-
, schrieben wurde. Maternus Gnisen v. Robach , gebürtig aus Striegau,
* der Theologie Doctor, Domherr zu St. Johannis zu Breslau, Dechant
zu Prag auf dem Wischerad und frflher des K. Rudolph H. Hofcaplan,
starb 1611. Von demselben stammte nach Sinapius MelchiorG.v, R.,s.
oben, Ictus. Derselbe wurde, nachdem er in Italien studirt, kaiserl.
Rath u. des St. Johann -Hierosolym- Ordens Advpcat und desselben
Priorats in Böhmen Canzler, erhielt, wie angegeben, den Ritterstand,
uad starb im Ruhestande zu Prag 1626. Mit ihm ist wohl der Stamm
ausgegangen.
( Htnelf Sile^iogr. revon. Cap. 7. 8. 637. — iVato, PhSnix redlv.« 8. 147. — Sinapiut, 11. 8.
^X a. 643. - 8^«toiae««r, iVT 75.
«Mtetoiki «Mttatadi Alle«, frAdklsclies, deviRklereaiitoH 8(e^
tte
— «6« —
gerwi^d einverleibt gewesenes Adelsgeschleeht, welches um 1538 mit
Hans V. Gnotstadt im Mannsstamme erlosch. .
Biedermann, Canton Steigertrald. Tab. SO» u. 210. -^ Salner, 8. 339. — Sit^muMk^r, 11.
74: V. GnodsUt, Fränkisch. — r. Meding, lll. 8. 214 u. 215.
Cabel aif lafglebiag^ freiherren (in Gold ein anten ans den Sei-
tenrändern des Schildes bis an den oberen Rand desselben aufstei-
gender, gerader, schwarzer Sparren und unter demselben drei, 1 u. 2,
schwarze Kugeln). Kurbayerischer Freiherrnstand. Diplom vom
15. Mai 1766 fOr Franz Christoph Georg v. Gobel, kurbayerischea
Kämmerer. Der Grossvater desselben, Christian v. Gobel^ kurbayei*.
Rentmeister und später Geh. Rath und Landricbtei: su Haag, hatt«
vom Jbr'I^erdinand II. 1628 eine Bestätigung des der Familie zu-
stehend^üi Adels, mit dem Prädicate: v. Hofgjlebing, erhalten. Letz-
terer War ein Sohn des aus einem trierschen Geschlechte stammen-
den Johann Gregor Gobel, welcher 1590 aus trierschen in pfälzische
Dienste getreten war. Der Stamm hat fortgeblüht, und vier Enkel
des Freiherrn Franz Christoph Georg, die Gebrtlder und Freiherren:
Ludwrg Franz Constantin, geb. 1782, k. bayer. Landgerichts-^ Assessor
zu Amberg, Carl Franz George geb. 1786, in k. bayer. Militairdien-
sten, Johann Max Joseph, geb. 1796, und Wilhelm Sigmund, geb.
1797, wurden bei Anlegung der Adelsroatrikel des Kgr. Bayern in
dieselbe eingetragen.
Frtih. V. Krokne, II. S. 8—10. — •. Lang, 8. IS.") u. 134.— Freik. 9. h*d9bw, I. R.
266. - Si^bmächtr, IV. Ih. — Tyrof, I. 50. — W.-B. d. Kgr. Bayern, III. Tu. 9.Vr$tckem,
AbtheiJ. 3. — v. Hafner, bay^r. Adel, Tab. 34 und S. 37.
<tebel ?. Weitersbach, Ubeliis ?. Weitersbach (Schild zweimal der
Länge nach getheilt: rechts und links in Roth eine weisse Rose und
in der Mitte in Silber ein aufgerichtetes, rothes Kreuz). — Beichs-
adelsstand von 1638 für Hubert Gobel, kaiserl. und kurtrierschen
Rath und für die ganze, aus ^em Trierschen stammende Familie, mit
dem Prädicate: v. Weitersheim.
Freih. r. Krohne, II. S. 10—13 u. S. 413 uud 414. — Freiherr v. Ledebur, I. S. 966. —
Siebmacher, IV. 75.
fiobes ?• Treieifeld. Erbländ . rösterr. Adelsstand« Diplom von
1779 für Johann Carl Gobes, Postmeister zu Zditz in Böhmen, mit
dem Prädicate: v. Treuenfeld.
' Megorle r. Mühlfeld, Ergjnx.-Bd 8. 299.
fiackawski (in Silber ein springender, rother tiirsch). Polnisches,
dem Stamme Brjochwitz einverleibtes Adelsgeschlecht, welches im*
Posenschen gegen Ende des 18. Jabfh. mit Gronowko im Kr. Rosten
und mit Podöbowice im Kr. Wongrowiec begütert war.
Freih. v. Ledebur, I. S. 266.
(iackowski (in Silber eine rothe Zinneumauer, aus welcher ein
goldener Löwe halb hervorspringt, welcher mit den Vorderpraoken
einen goldenen Schlüsselring hält)/ Polnisches, zu dem Stamme
Prawdzic gehörendes Adrlsgeschlecht, welches nach Westpreussen
kam und 1 728 Parlin im Kr. Schwetz inne hatte. — Dahingestellt
muss bleiben, ob Anton v. Goczkowski , welcher 1803 Herr auf
tlauersin im westpreuss. Kr. Schlochan und Ustara^wo bei Wongro-
— 667 —
wiec im Posenschen war, zu «liesem, oder za dem im vorstehenden
Artikel aafgefflhrten Geschlecbte gehört hahe.
Freih. r. Letiebur, III. 8. 3{62.
Ci#cialkow8ki^ ^ocialkowski. Polnisches, 2u dem Stamme Prawdzio
zählendes Adelsgeschlecht, welches nach Westpreussen kam und
1728 Rynek im Kr. Loebaa inne hatte. Zu demselben gehörte wohl
August V. Gooialkowski, welcher 1804 Herr auf Czachorowo im po-
senschen Kreise Krochen war. Zu verwechseln ist übrigens das Ge-
schlecht nicht mit der, dem polnischen Stamme Sreniaw'a ohne Kreuz
einverleibten Familie der böhmischen Freiherren v. Gotschalkowski,
oder Gozalkowski, s. den betreffenden Artikel.
Frtih. 9. Ledebur, III. d. 362.
^•CMwski. Polnisches, in den Stamm Ogonczyk eingetragenes
Adelsgeschlecht, welches in Ostpreussen im Kr. Osterrode das Gut
Gintlau ap sich brachte.
F^tih. 9. Ledebur, I. S. 366 a. III. 8. 263.
(i«dar ?. ■•ftiaai. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1752 fflr Matthias Godar, Hofmeister der Kirchbergischen Stiftung
in Wien , mit dem Prädicate : v. Hofmann.
M€g9rle v. JHüklfeld, ErgftnB.-Bd. 8. «99.
CMard^ Vreiherren* Erbländ. -österr. Freiherrpstand. Diplom
von 1811 für Matthäus Renatus Ritter v. Godart, k. k. Oberst-
wachtmeister.
Megerl« v. Mühl/fld, Brglns.-Bd. 8. 60.
fioijilaeu« Ein zu d^m Adel in Knrhessen gehörendes Geschlecht,
in welches nach v. Hellbacb, welcher dasselbe: Godöeus schreibt,
der Adel zu Anfange dieses Jahrh. gekommen ist. Aus diesem Ge-
schlechte ist Eduard v. Goddaens, kurhess. Ministerial-Rath, Vortra-
gender Rath im Geh. Cabinet and G^sammt- Staats-Ministerium, und
der Bruder desselben, Godwin Adalbert Hugo v. G., wurde 1858
grossherz. sachs.-weim. Hauptmann.
9. HMback, I. 8. 437. -. HandschriAl. NoUs.
t 6«d4eiit«w. Altes, hinterpommerusches, später in West- und
Ostpreussen ansässig gewordenes Adelsgeschlecht. Dasselbe hatte .
schon 1490 in Hinterpommem im laaenburg-t)ütowschen' Kreise die
Güter Damerkow, Goddentow, Koppenöw und Reddestow inne, und
besass, nachdem es noch andere Besitzungen erworben, noch 1730
Labuhn und 1804 Zdrewen. Im 18. Jahrh. wurde die Famil'e in
Westpreussen in den Kreisen Strassburg und Loebau, und in Ost-
preussen in den Kreisen Mohrungen , Neidenbarg und Osterrode
begütert and sass noch 1807 auf Nasteiken und Schmigwalde im Kr.
Osterrode. — Mehrere Sprossen des Stammes standen in der k. pr.
Armee.
Mierael, 8. 487. —Bruggenyinn, 2. a 11. HMptstiiek. — N. Pr. A-L. II. 8. !M6. ~ FrH-
Herr v. Udebtir, I. 8, 36« u. III. 8. 262. — Siebmacktr ; \ll. 164. — 9. M«ding, III. 8. 215.
- Pommernsche« W.-B. III. Tab. 21 n. 8, 70.
<Mead«rp. Ein wohl holsteinisches, längst ausgegangenes Adels-
geschlecht, von welchem nur ein archivallsches Siegel von 1402 be-
kannt ist.
f. M9dim0, n. •• 201.
— «68 —
(MJeiM^ helhenei. Erbländ-Österr. Freiberrastand. DSpl«ai
von 1801 fttr Johann Jacob v. Godenne, Yormaügeii niederösterf.
.Finanzrath.
Mtgerle v. Mühlfeldy Brg&ns.-Bd. 8. 60.
(^•dewischi zugenannt ?. der i*we. Altes, braanschweig. Adels-
gescblecht, welches mit Hermann dem Jüngeren, welcher 1583 noch
zu Dassel lebte, oder mit dem Sohne desselbeti, Albrecfat, erlo-
schen ist. ^ * - .
Lettner, Dusselsefae Chronik, B. 1S8 n. Corbeyisohe Chronik, 6. liX). b. — £k0bmaek§r,
II. 124 i V. Q.« Braunschweigisch. — •. Meding, II. 8. 901.
Cedenick ?. Ciedenlierg. Erbländ.-österr. Adelstftand. IMplom ?on
1718 fttr Pascbal Godenick, mit dem Prädicate: ?. Godenberg.
Megerie 9. Mühlfeld, Brg&ns.-Bd. 8. »99.
IMighe. LQnebnrgiscbes, längst ausgestorbenes Adelsgeschledbt,
von welchem nnr ein Siegel im Archive des Kloiters St. Michat^ ftn
Lflnebnrg bekannt ist.
V. Meding^ III. 8. 215 u. 216.
C^din^ Freiherren. Reicbefreiherrnstand. EurpfUzisches fteiohs-
ticariatsdiplom vom 6. Juli 1792 fttr Carl Albert Xaver Ritter t.
Godin, fttrstl. bambergiscben Hof- und Regierungsrsth iiu4 Pfleger
der Scbönbörn'schen Herrschaft Parsberg, und zwar bei Gelegenbeit
des Erkaufs von Parsberg. Der Vater desselben ,. Isaac Rente Gan-
dein (Godin), fttrstl. Hohenlohe-Schillingsftlrstischer Geh. Rath nnd
Kanzlei -Director, hatte vom Kurfttrsten Carl Theodor v^ d. Pfalz
1765 den Adels- und 1790 den Reichsritterstand erlangt — Bei
Anlegung der Adelsmatrikel des Königr. Bayern wurde Frisih. Carl
Albert Xaver, geb. 1746, k. bay er. Landrichter zu Stadtamhof, in
die Freiherrenclasse derselben eingetragen. Von demselben, gdst.
1813, entspross Freih, Bernhard« k. bayer. Kämmerer. and qmieao.
Regier.- Präsident, verm. 1810 mit Antonia Freiin v. ScBleich, geb.
1790, und aus dieser Ehe stammt Freih. Ludwig, k. bayeri Kämmerer
und fttrstl. boheiizoUernscher Geh. Finanz-Rath.
V. Lang, Ä. 134. — Oeneal. Taschenb. d. freih. fi&user, 1858 8. 195 u. 185^ 8. t81 a. ttt.
— Tyroff, II. 78. — W.-B. d. Kgr. Bayern, III. 8 ond v. Wöick^m, Abth. 3. -^ «. JRM%
bayer. Adel, T»b. 34 u. 8. 11.^— Knetchke, II. 8. 187 u. 188.
fiedlewski. Polnisches, zum Stamme Gozdawa zählendes Adek*
geschlecht, aus welchem Matthias Thaddaeus v. G. 183d Kaäileä*
Inspector bei dem Landgerichte in Posen war.
Freih. v. Ledebur, l. 8. 266.
(leebeL Reichsadelsstand. Diplom vom 21.Ddc. 1780 fOir JohaaB
Wilhelm Goebel, herz, braunschweig. Hofrath und Professor ziiHela-
städt und fttr die eheliche Nachkommenschaft desselben, mit der
Erlaubniss, sich von den Gütern zu nennen und zu schreiben. Die
amtliche Bekanntmachung dieser Erhebung erfolgte in Ban«o?er
21. August 1732. — Der Stamm ist mit dem Sohne des Diploas-
Empfängers, dem Fähnrich v. Göbel, wieder ausgegangen.
Freih. v. d. Kne$ebeck, 6. 135 u. 136.
4iieeben. Altes, urkunälich schon 1440 vorkommendes, JireoM»-
sches Adelsgeschlecht, welobes nrsprttnglich dem KietHngSf
— 569 —
abgehörte, mit Allwordeo, Döse und Esche begatert war und zu Ende
des 16. Jahrb. aneh nach Schlesien kam, wo Aagustin v. Göben and
Altwordeb um 1599 als Kannnerrath und Hofmarschall des Herzogs
Joachim Friedrich za Brreg vorkommt. — In neaer Zeit , 1817, war
die Familie in der Provinz Brandenbarg im Kr. Rappin mit Barow,
Schalzenhof and Zernickow angesessen. — Mehrere Sprossen des
Stammes standen in der k. preass. and k. hannoverschen Armee and
stehen in Letzterer noch jetzt.
Sinaptus, II. S. 643. — Muthard, S. U9. ~ F^eik. v. Krohne, II. 8. 13—16. — Svea
Ra*i Matrikel, Tl. 8. all. — Scheidt, Anmerk., 8. 417. — v. Äobbe, Geschichte des Htn,
Bremen, I. 8. 296. -^ N. Pr. A.-L. 11. 8. 246 ii.247. — Freih. 9. d. Kneiebecky 8. l36. —
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 266. — «Uppl. xu Siebm. W.-B. V. 16. -r W.-B. d. Kgr. Haanover,
C. 50 u. 8. i. — Kneaeke, II. 8. 188.
tltechhaasen. Reichsädelsstand. Diplom von 1608 fttr Samael
Göchhaasen, herz, sachs.-weim. Rath. Derselbe, gest. 1658, stand
seiner Gelehrsamkeit wegen am,berz. Hofe, welchem er über fünfzig
Jahre sehr trea gedient hatte, so wie aaswärts, in hohem Ansehen
und warde um 1633 herz. weim. Gish. Rath, Ganzler and Ober-Gon-
sistorial-Wäsident. Der Stamm war fortgesetzt worden, and Heinrieh
V. 6. kommt 1656 im Weimarischen, and Hermann Friedrich v. G,
1%9G als herz, sachs.-weim. Eammeo'anker and Ober -Jägermeister
vor. Aach hat das Geschlecht weiter fortgeblflht. Ein Sprosse des-*
selben, Friedrich Bruno v. G., trat als k. sächs. Hauptmann 1847 aas
dem activen Dienste.
Müller, Annal. Ssxon. 8. 241. 416. 644 etc. — Gauhe^ II. 8. 359. — Freih. 9. Ledebttr,
I. 6. 36fr. - W.-B. d. Sficht. SUateu, LV. «3.
M^kel. Ein zu deiti Adel im Grossh. Weimar gehörendes Ge-
schlecht, welches nach dem 2. und, 4. Felde des Wappens (Sehfld
geviert 1 und 4 in Silber ein Kranich von natflrlichet Farbe utld i
u. 8 in Gold ein schrägrechts gelegter , oben and unten abgehauener,
rechts ein- und links zweimal geasteter Baumstamm, welcher von
zwei Yothen Rosen mit goldenen Batzen begleitet ist] mit d^m alten
adeligen Patriciergeschlechte der *Stadt Frankfurt a. M. Jeckel, des-
sen Wappen Siebmacher, L 211 giebt, in Verbindung gestanden zu
haben ischeint. -^ Carl v. Gockel i^ Kreisgerichts- Vice -Director za
Weimai', Hermann Ladwigv.O. Am ts-Actuar im Justizamte Eisenach, u.
Hugo EttiU Albert v. G. seit 1854 grossh. sachs.-weim. Lieutenant^
auch stand ein Lieutenant v. G., wohl der Vorstehende, bis 1853 im
k. pteüss. 84. IniTant-Regim.
fi^h. 9. Ledebttr, I. 8. 266 u. UI. 8. 262 — Bandschriftl. Notiten.
i §6ekligk> auch .hrctterrei. Adelsstand des Königr. Preussen.
Diplom vom 2. Decbr. 1768 für Sigismnnd Eberhard Friedrieh
Günther Göckingk , k. preass. Husaren - Rittmeister. • Derselbe , geb.
1738 zu Groningen bei Halberstadt, starb 1803 als k. preass. Genend
der Cavallerie, nachdem er als General - Lieutenant längere Zeit das
berahmte ehemalige v. Zietensche Husaren- Regiment commandirt
und 5. Juni 1798 den Freiherrhstand erhalten hatte. — SpäterJ
9. August 1778, erhielt Carl Ludwig Gllnthor Göckingk, k. preuss.
Rittmeister, sowie 1787 Leopold Friedrich Günther Göckingk ^ k.
PPMSB. Kriegs- Und IXonateetiralli, nntttr Srtbeiliitig dws Wappens
— 500 —
im Diplome von 1768 (im golden eingefussten grOnen Schilde eine
silberne, schwebeDde Säule, rechts wie links von einem sechsstrahJi-
gen, silbernen Sterne begleitet), den Adelsstand des Königr. Preassen.
Letzterer, 1748 ebenfalls zu Grüningen bei Halberstadt geboren —
somit wohl, wie der Rittmeister Carl Ludwig Günther v. G., ein jün-
gerer Bruder des oben genannten Generals y. Göckingk — warsDerst
Kanzlei-Director zu EUricli^ schrieb sich nach seinen Besitzungen in
Pommern: v. Göckingk-Daldorf-Günthersdorf, wurde 1793 k. preuss.
Geh. Ober-Finanzrath im General - Directorium zu Berlin, zog sich
1807 in gelehrte Muse zurück und starb 1828 zu Deutsch -Warten-
berg in dem traulichen Familienkreise , welchen seine Yenn&hlte
Tochter ihm geboten hatte. £r war zu seiner Zeit einer der besten
deutschen Episteldichter, und auch noch später wurden und werden
seine Episteln, Lieder und Sinngedichte; welche, neben einem reinen,
biederen, mit Zartheit und Empfindung verbundenen Sinn, grosse
Welterfahruug bezeugen, nach Verdienst geschätzt. Seine gesammel-
ten Schriften erschienen zuerst Frankfurt 1780—85 in drei und
1818 in vermehrter Auflage in vier Bänden. — Brüggemann führt
das^ Geschlecht unter dem Adel in Pommern auf der VasallentafiC
jilso begütert, s. oben, auf, doch kommt dasselbe unter dem jetzigen
ansässigen pommieruschen Adel nicht vor, wohl aber war in Ost-
preussen im Kr. Memel das Gut Dumpen noch 1820 in der Hand
der Familie. — Ein Sohn des Generals v. G. starb 1825 als Ritt-
meister im 3. Bataillon des 17. Landwehr- Regiments, und ein An-
derer trat 1808 als Major d. Cav. aus dem activen Dienste. Von dem
Ersteren stand 1836 ein Sohn im Civildienste und war zugleich
Lieutenant im 3. Bataill. des 1 7. Landw.-Regim.
9. HeUbaeh, I. S. 487 ti. 438. — N. Pr. A.-L. I. 8. 46 n. U. 8. 347. — FriHk, «. Lfdt-
bur, I. 8. 266 u. III. S. 262. — W.-B> d. Preuss. Mooarcb., Ilt. 87. — Kntsekke, I. 6. 170.
Ciödecke (in Silber auf grüuem Hügel ein vor- und einw&rts-
sehender, mit Laub bekränzter und umgürte ter Mann, weicher mit
der Rechten einen Speer auf die Erde setzt und die Linke in die
Seite stemmt). Adelsstand des Herzogthums Nassau. Diplom. yom
21. Juni 1830 für Friedrich Gödecke, herz, nassauiscben Officier,
später Oberst-Lieutenant a. D. Dem Oheime desselbep ,' dem herz.
nass. Major Gödecke, welcher sich als Commandeur des 2. Begim.
Nassau in der Schlacht bei Ocana in Spanien sehr ausgezeichnet
hatte, war schon 1810 der Adelsstand des Herz. Nassau verliehen
worden. Letzterer starb später als k. niederländ. General. — Die
hier besprochehe Familie ist nicht mit der preussischen Familie v.
Gaedecke (Schild schräglinks getheilt: rechts in Schwarz ein auf-
wachsender, gekrönter, goldener Löwe und links in Silber vier rothe
Querbalken) s. S. 421, zu verwechseln.
Ges«tx- a. Verordiiungsbl. d. II. Nass&Q, 1810 u. 1830. — w. He/n«ry JXtM. AAtA, Tab. IS
(fktd S. 12. - Kneschke, III. S. 166 a. 167.
Qoder T. Kriegsdorif. Altes, kärntner Adelsgeschlecht, nach Bu-
celini longobardischen Ursprunges, welches sich um 1300 naeh
Schwaben und Bayern wendete. Die Stammreihe fängt «m dierjo-
— 661 —
nannte Zeit mit Lintold G. an, welcher sich mit einer v. Kriegsdorff
verm&hlte nnd mit* derselben ihr gleichnamiges Stammhaas erhielt,
dessen Name die Nachkommen als Beinamen annähmet^. — Georg
G. V. K. war 1645 Dedhant der Abtei Berc)itOldsgaden und Johann
Bernhard am 1626 Geh. Rath des Henögs Ferdinand in Bayern.
Zwei Söhne desselben' setaten den Stamm fort| doch reichen die
Nachrichten aber diese Angaben nicht binaos.
BuetiHU, IV. S. f8. — Oauhi^ I. 8. 662 ond MS.
Ugger, MIe T. Uweaegg, liUer. Böhmischer Riüerstand. Diplom
vom 6. April 1713 för Ooloman GOgger Edlen r. Löwenegg.
Ijiikmstm, Edle. £rbl&nd.-österr. Adelsstand. Diplom von 1816
fttr Alexander Göhansen, k. k. Policei-Director and Gnbernialrath in
Grftts, mit dem Prildicate :- Edler v, ■,
MtgerU «. Muhl/^tä, 8. 190.
, OhI f • Ntherstein. In Knrbayehi anerkannter Adelsstand. Aaa-
schreibong vom 6: Aag. 1764. — Eine arsprflnglieh böhmische Fa-
milie, welche ffir ihre YerJaste in den'böhmischen Unmhen den Adel
21. April 1636 erhielt. — Bei Anlegong der Adels -Matrikel des
Rönigr. Bayern wnrden in dieselbe eingetragen die Brflder : Christoph
Markos v. G. za Pothorstän, geb. 1760, k. bayer. erster Kreisrath in
Salzborg, and* Jacob Christoph, geb. 1764, k. bayer. Maathamts-
Controlear za Riedaa.
f. Xan^. 8. t54. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 6».
(SMirea, s. Gehren, S. 466.
.Midfrich V. SiegMnhafen ^ «dderidi v. SIgmarshafea. Ajtes,
schwäbisches Adelsgesdilecht, dessen Wappen nar nach Siebmacher
and nach v. Meding tn Folge eines darch die freie Ritterschaft in
Schwaben, Viertels am* Neckar and Schwarzwald, Ortenaaisthen
Bezirks attestirten ßtammbaomes bekannt ist.
8Ubmack€r,.l. Die Ge^dttrich t. SigniKshofen, SeInrXbiseh. — «. M€ding,l. S. 189 :G«-
deridi ▼. Siegoieraholeji.
V «tteMlia v^^imaa^ freUierrea. Kcichsfreiherrnstand. Diplom
vom 11. M&rz 1732 far Peter Christoph Göldlin v. Tieffenan, k. k.
Obersten, nnd vom 18. Aag. 1746 für den Vetter desselben, Franz
Jodocns G. V. T., k. k. Hauptmann in d. A., ond zwar mit dl^m In-
coli^ie der. k. k« Erblande. — Dieselben gehörten zu einto schwei-
zerischen, aas dem Stammschlosses Tieffenao in der ehemaligen Graf-
schaft Baden stammenden Adelsgeschleckte , - dessen fortlaafende
Slammreihe mit Werner v. Ti^ffenan anfängt Derselbe hatte, neben
Tieffenaa and anderen J[{esitzangen^ aach di^ Herrschaft Werdenberg
and' die' Stadt Pforzheim» wnrde aber -wegen deines Ansehens ond
Reichthams sehr -angefeindet, verliess Baden,* wendete sich nach
S^rassbor^ and 1330. nach' ZOrich, wo er mit solcher Pracht anftrat,
dass er den Beinamen Goldlein, Göldlein .nnd Goldin erhielt, wel-
chen die Nächkommen Sinter als Geschlechtsnamen 4>eibehielten. Die
Nachkommen Werners worden Mitglieder der Zttrcher Regierung o.
zeichneten sich auch, in Kriegsdiensten ans. Dorch zwei Söhne das
Jbi4»ckk4, DeatMh. ikdel*-L«x. lü. 86
— Ö62 --
1542 ver^torbeneo Caspar G. ?. T.j Tbüring und Heotor, ciQUtmfli^
zwei Linien. Tiiürings Ndahkooaueoschüft, aus.wektier SfM-OM^ tMJs
iu der k. frauz. Armee dieoten, tbeils im Rathe sa Lugsm ßiageß^
•starb in d^r erst4in IJälfte des .17. Jahrh. aa9i Hec^r'^^Naciilu^ngiSieii-
scbaft aber wurde weitei* fortgesetzt a.Dd Glieder •derselben k^mfifk in
den innern Katb zu Sursee und bekietdeteü su^h die StadtMmiMlill-
würde zu Luzern. — Job. Jobst G. y. IVU&ti^Jc. fc. Kri^siUeititip.
Von ihm cntspross der oben genannte Freiherr Petttr Christoph, wel-
cher 1723 bei der Krönung de^ K. Carl V^ rnnPfAg 4919 ßMfer er-
schlagen wurde und^ls k. k. General-FeldxQarsc)iall-(4e0te^aiitl741
an den bei Molwitz erhaltenen Wunden starb. Sein Keffe, Freiherr
Franz Jodocus, s. oben, gest. 1772, kaufte sich iu QA^l^!l 4kn and
setzte den Stamm , wia Leopold sehr geoau aag^gebea^ dur^^i vpfdr
Söhne fort, von welchen der jüngste d^uselbeii |irei(#r ^qrtp%B|Kt^.
Bucflini, IV. S. idl. — (fuuhe, I. S. ft68. —'^ Leupolä, l, 3. 8.968—376. — MMtrU 9.
Mühl/etiJ. .S 52 u. lU und Ergänz. -Bd. 8. 60. — Siebmaeher, I. 198: Dit 43Sldl7, Seirweise-
risch. — »iuppl. zu üiebmacher W.-B. VI. 19. — Kiu»cbke,lL 8. If^.aw» 19^. *..
iöler ?. IUveiisb«rg,lrdherreii. Altes, rl^e^llM^di^es» 4aia #)^e-
maligen reichsritterschaftlicheu Canton Gr^uchgM einverjji^.t gextea«-
ues Adelbgeschtecht , welches schon über 900 J^re .d^e ^t^Wnhprg
Ravensburg mit dem Orte Sulzfeld im jetzige/qi Gro^benK. Sa^ka iip-
sitzt u. ausserdem noch mit Kisselbronn, FiehiDge9«MhreD8tei|if<49'f^*
Daibbach angesessen ist. --^. Als Stammvater wi^d B^khlkn GjQijbK^^^^
nannt, welcher um 940 im Craichgau lebte, seiA jBergs^blQ«» JMf auf-
baute u. dasselbe nach seinem Namen Ravensburg nauDJte. iW Sohn
desselben, Carl, verm. mit Bertha Grf. vom Craichgao, 94N'9^^ er-
wähnt. N^ch seinem Tode,. 1020, theillefi sjych /die ^r^.ßÖ^^ifD. in das
, väterliche Erbe: Heinrich bekam Rav^i^sb¥u:g und satstte iait4i66^
Namen den Stamm fort, an Hugo gelangte das- Dorf VeDlzingeii iii|d
derselbe wurde der Stammvater der späteren Freiberfr^n v* |jt#|ijLai9-
gen und Ulrich erhielt den OrtHelmstatjt u. wurde d^ A|)p)^frpr (j^r
jetzigen Grafen v. Helmstatt,, s. die Artikel: Alfjutzingei)« F;rejfaerren
und Ileinistalt, Grafen. — Um 1075 lebte Ehrenlieb O. ▼. R^ venu.
mit Agnes Grf. v. Sulz, welcher daa vqd ihm gebaiit6 Dorf Sqlsfeld
nach seiner Gemahlin benannte. Conrad G. v. R. war li99 BigctM>f
zu Würzburg und Friedrich 1234 Bischof an Eichstädt eic. Yöo
Berchtold G, v. R., Ritter, gest. 1335, läuft die Stammi«ibe
brechen fort. Der Sohn desselben, Berchtold (11.), mjiaste. mit i
Vetter, Albrecht, 1365 Ravensburg, weg^n eiaor BcbildfordflfWig
des Kloster zu Maulbronn, an Wilhelm .Grafen v. Kataenelißabogen u
Lehen geben, später wurde Ravensburg hessisches u. dann bftdiatlifriT
Lehen. Der Sohn Berchtold's (IL), Albrecht (IL), fiel 1411 m itr
Schlacht am Donuersberge iind zwei seiner Söhne, Albrefibt {UL) «.
Hans, blieben 1431 -als pfälzische Krieger auf lothringischenfiebiaehft-
feldern : der dritte Sohn , Martin , derjLetzte .^ines Mannsstammea
war Domherr u. Subdiaconus des Hochstifu Speier. Pap«C£ageii IT.
ertheilte demselben, damit der alte Stamm fortbltthe , Dispeiisation
von dem geistlichen Amte, worauf er sich 1433 mit Ai^na y« Hirsch-
berg yefmähite and das Geschlacht fortsetzte. Mit dea Sreakalli
— 668 —
desselbeir, Bernhard (U.) gest. 1597, veno, mit Maria v. Ilirsclihom
und Maos, geb. 1601 ,.v^iii. mit Ajina Maria v. Gemroingen, schied
sich das Geschlecht in zwei Linien, in die ßernbard-liirscbhornische
and in die Hansische Linie. Die beruhard-hirschhornische Linie starb
mit dem Urenkel des Gründers, Friedrich Jacob , 1717 aas, da der-
selbe männliche Nachkommen nicht hinterliess, dje Hansische Linie
aber zerfiel mit den Urenkeln des Hans, den Söhnen JohaYin Bern-
hards des Jttugcridn, gest. 1694: Jobann Friedrich, gest. 1711 , und
Ludwig Ferdinand, gest. 1722, in die beiden Speciallinien, in welchen
der Stamm noch jetzt bltlfat, in die Fn1zi%cbe and in die Ferdinandi-
Bche Linie. Nachdem Johann Friedrieb gestorben, erlangte der Bru-
der desselben, Ludwig Ferdinand , nach langem Processe die Hälfte
sämmtlicher Familien-Lehen und so kamen denn auf die Ferdinandi-
sche Linie dreiviertel, auf die Fritzische aber nur ein Viertel. Beide
Linien trennten sich mjt vier Urenk^iii der Stifter je in awei Zweige,
die Fritzische Linie mit^osepfa u. Eberhard in die nach ihrem Namen '
genaanten Zweige und die Ferdinandische mit Franz und Benjamin in
die ihre Namen fahrenden Zweige. — Ueber die jetzt lebenden, zahl-
reichen Sprossen beider Linien in je Ihren zwei Zweigen und die
dieselben zunächst tetreffentlen genealogischen Verhältnisse geben
Gast und das Geneal. Tc^chenk derfreih. Häuser genaue Auskunft.
Hier mögen nur afls neuester Zeit über die Häupter der vier Zweige
des Stammes einige Nachweise folgen .*^ Fritzische Linie : Josephin-
ischer Zweig: Freiherr Ludwig, geb. 1819^ Grundherr zu Sulzberg
und Vogtherr zu Daisbach, grossh. bad. Major and Mitglied der
adeligen Gesellschaft dea Hauses Frauenstein zu Frankfurt a. M.,
verm. 1843 mit Hermine v. Oetinger , aus welcher Ehe drei Töchter
und ein Sohn, Edmund, geb.« 1857*, entsprossten. <— Eberhardischer
Zweig: Freiherr Adolph , geb. 1819, Grundherr zu Sulzberg u. Vogt-
herr Bu Daisbach, verm. 1846 mit Anna Müller, geb. 1826, aus wel-
cher £he, ueben zwei Töchtern, drei Söhne stammen: Alfred, gejb.
1848, Gustav, geb. 1852nind Emil, geb. l856. — Ferdinandische
Linie, Herren zu Kieselbronnr'Frai.zkcher Zweig: Freih. Ferdinand,
geb. 1798, Grundherr zu Sulzberg etc. grossh. bad. Rittm.. v. der A.,
vern. 1829 mit Clara Gerhard, gest. 1843\ aus welcher Ehe eine
Tochter und zwei Söhne stunmen, die Freiherren: Ravan, geb. 1830,
•grosah. bad. Oberlieut. a.8iegniund, geh, 1831, grossh. bad. Oberlieute-
naut — Benjaminischer Zweig: Freih. August, geb. 1809, Grundherr
auf Snlzherg et«, grossh.. bad. Generalmajor etc. vermählt 1833 nSit
Adielheid v. Holziog, ass welcher £he eine Tochter u. ein Sohn ent-
iprossten: Freiherr August, geb. 1837, Forst- «• Landwirthschaft«-
Beflissener. /
ButelUii, ir. 8. 100 n. II. b. S. 1S9. — JTumbrachly Tab. 191. — ffotiA«. I. S. 664 n. 6.
3089—3091. — Biedermann, Ocschl.-R^g. d. Kitterscb. im Voigtlaiide, Tab. I7i>— 1^6. u. Qe-
»chl.-Reg. d. Caat. Ottenwald. Nuppl. — N.'Gen. Haudl^. 1/ 8. 9\n. 94. -- fkut, Adelsb. d.
CHroMb. Baden, A.btta. 2. — Ffeih. «, L^tdtbür, I. 8. 263. - Oen. Taachenb. <C treib. U&us.
1855. S. 191—196 und 1862 8. 297—301. — Sit^macher, L Vi9i Di« Gölcr v. Kavcnsb«rg,
Kheinllndlsrh. — v. Medtng, T. 8. 189 ii. 190. >- ihippl. zu Siebm. W.-B. III. 7: Freih. G.
V. Raveoapurg. — Knetchke. III, 8. 167 u. 168.
) Mlhili. Attes Adelsgeschlecht der Mark 'Brandenburg,
36*
— 564 —
in welcher ein gleichnamiges Dorf im Kreise Lackan liegt. Dms Gt-
schlecht, welches frflher anch . Goldenetz und GolniU gesckrieben
wurde, war schon 1446 mit Kockrow unweit Cattbas b^fllert, halle
von der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. bis in das* 18. mehrere Oflier
inne u. bet^ass noch 180^ 8chlagenthin im Kr. Arnswalde, war aaeh
seit der Mitte des 16. Jahrb- in Wflrttemberg «Dgesessen gewesen.
Von dem im Wfirttembergiöchcn vorgekommenen Sprossen haben
Burgermeister und Gauhe Mehrere genannt Nach deiL N. Preass.
Adels-Lexicon war das Geschlecht noch 1839 im Kgr« Wttrtteaiberg
begütert, doch hat Gast 1844 die Familie nicht mehr erwähnt. . Im
Königr. Preussen nahm schon in der 2. Hälfte des 18'. Jahrh. der
Stamm an Sprossen immer mehr ab. * .
Bürgermeister, Schwibischer ReichnAOel. 8.280. — 0aMA4, V, S. ftS a. ««4. -> H. Pr.
A.-L. V. 8 183. - Freih. 9. Ledefmr, I, 8. 2«8 u. »69. — 5i«6iiuM*«r, I. ISOi t. GSIInitt,
, 8chw&bi8ch.
Üoltiager ?• aid sa laylfaif» Altes, arsprflnglidi ^bayeii^hes,
von Wig. Hund ndherJbescbriebenes Rittergescbleehl, welches dardi
mehrere Jahrhunderte in Oesterreicb.^b der Enns vorpiekomnien Ist
und schon im 15. Jahrb., begütert mit Fmnzhaasen und GOxtfrstorf,
zu den alten nieder-östcrr. Ritterstands-Geschlechtem i^hÖHe. Cas-
par Göltiuger zu Hayding unterscbrieferMöl das Bflndnissder österr.
St&nde auf dem Congresse zu Mailberg and die Nachkonunensehafi
dßsselben blühte fort{ bis mit Georg G. ta G., welcher 1582 noch
lebte und seinen in der Jagend verstorbenen S&hnen, Stephan Georg
and Sigismund, der Stamm zu Ende des 16. Jahrfi. in NlederOsterreich
erlosch. ...
DuelHut, Bxoevpt. sene«!. histor. üb. I. 8. 106. i|. 246. -^ Fr§ik, v. SIvAmm*, IU.S. tf6
—201. — WiMgritl, III. 8. 356-358.
tbeas. Altes, hessisches Adelsgesohlecht.
Zangen^ Uegitfr.-lUtb. in Jutti 4iest. Denkwördigk. IV. Ahth. I. (1806) Mt. U.
€eenti8ch, Qeatveh. Reichsadelsstand. Diplom Mr 6e(Nrg Carl
G. und für den Bruder desselben , den gewesenen Ober-AaÜBeher ier
W^ltsch- und Mulden-Flössen. Die amtliche Bekanatmachang dieser
Erhebung erfolgte naph dem Tode des Letzteren in Beeng* äaf sßine
Descendenz in Kursachsen 28. Nov. 1721»
HandschriftHcbe Motix. • .
Üftphardl. Reicbsadelsstand. ^Karsftchs. Reich^-TicariatsdiploiD
vom 31. Juli 1790 für die Gebrüder Friedrich Angnst Gdphardt lad
Carl Leopold* G., Beide Premier-Lieotenants in karsichs. Diensten.
->- Der Stamm wurde fortgesetzt and Sprossen desselben standen
später in der k. s&chs. Armee. Adolph Georg WilheHnLeopoM t.G^
k. Sachs. Oberst und Unter -Commaadant der Festung KOnigateia,
trat 1853 aus dem activen Dienste.
Haodschriai. Notiz. — Freiherr .«. Ledebwr, ITI. 8. 968. — TmrQg, 1. tSt. - W.-B. 4.
Sich. Ataaten, V. 48. — Kneechäe, tll. 8. 168 n. 1691
Qoppi. Relcfasadellständ. Diplom von 1728 für .Georg Ferdi-
nand Göppl, k. k. Hauptmann bei Gr. v. Königsegg^kifant^rie.
Megerle v. Mühlfeld, Brgfias.-Bd. 6. 299.
Qopfdsherg. Ein in Scülesien voigekommenea, Jo daa hflhiiisyh^
— 565 —
Adelsstand versetztes Geschlecht, ans welchem Johann Grebhard v.
Göppelsbefg, Fttrstl. Briegö^her Secretair, geb. 1577 zn Nimptsch,
21. Mftrz 1622 zn Brieg starb.
FlrHk. •. L4d€bur, I. 8. 271. ^
Mriti^ Mrii (Schild geviert : 1 n. 4 in Gold ein an die Theilnngs-
llnie angeschlossener, schwarzer, halber Adler und 2 und 3 in Roth
ein schräglinker, rother, mit einem schwarzen Windspiel belegter
Balken). Reichsadelsstand. Diplom tom 8. März 1778 für Ludwig
Friedrich Göritz, Banquier in Augsburg. Derselbe war ein Sohn des
h. wfirttemb. Prälaten Georg Adam G. zu Hirschau und ein Enkel des
Georg Levin G., welcher aas Amheim in Geldern als Karamerrath in
das Wflrttembergisehe kam. — Bei Anlegung der Adelsmatrikel des
Kgr. Bayern wurde der Sohn des Diploms -Empfängers: Christoph
Ludwig ▼. G., geb. 1779, Kauf- und Handelsherr in Augsburg, in die-
selbe eingetragen. Die Familie besass übrigens schon 1 784 in Ost-
preussen das Gut Zatzhowen im Kr. Sensburg und ein v. G. war 1843
Ober -Landes -Gerichts -Assessor bei der General - Commission in
Stendal.
9. Lmtg, 8. SM nnd S55. — F)r€ik. 9. Udebur, I. 8. t7l u. Ifl. 8. 963. — Supplem. sn
Siebm. W.-B. XI. 40. — W.-B. d. Kgr. Bajera, V. 66: y. GöriU. — 9. He/ner, bayor. Adel,
Tab. 91 u. 8. 79. — Knt$chk0, tV. 8. 148.
65riti^ genau ntSrhltdaec^hreiherreDi s. y. Goertz, y. Schlitz^
genannt y. Görtz, finfen.
tidriich, litter» £rbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1 755
fttr Franz Ignaz y. Görlich, k. k. Stadtadministraior zu Troppau.
MtgtrU 9. MüJäUfd, Brgins.-Bd. 8.. 146.
Mrllli (in Roth, zwischen zwei in die Höhe u. mit der Schneide
abwärts, oder yon^ einander gekehrten, eisernen Heppen oder. Wein-
rebenmessern mit goldenen Griffen, eine Weintraube, am links ge-
kehrten Stiele oberwärts mit einem grflnen Blatte). Altes, schlesisches
Adel8ge8chlecbt, welches im Crossenschen und Glogauischen begü-
tert war. Nach dem N. Preuss. Adelslexicon blähte der Stamm noch
in der ersten Hälfte des 19. Jabrh, und Ernst y. G., — Sohn des k.
preuss. Obersten y. G., aus der Ehe mit einer v. Prittwitz — Ritt-
meister im 9. scblesiscbea Landwehrcayallerie-Regimente, yermählt
mit einer y. Pertkenan, besaas ansehnliche Gflter bei Jauer u. Kantb,
soll sich aber in Folge Concors^s nach Sachsen begeben haben, doch
fehlen weitere zuyerlässige Nachrichten.
8inapiu$, I. 8. 410 n. 411: aoUr Berafang auf Bae«Unl. Laeaa, Henel, ete. — ' N. Praata.
A..L. n. 8. 247 Q. 248. - Freik, 9, Ltde^ur, I. 8. 971. •> Sieinnaeher, 1. 69 : ▼. Q^rlitt.
Sehlatiaeh. — «. Meding, II. 8. 906.
CMiti^ firtCn (Stamm wappen : Schild der Länge nach getheilt:
rechts in Gold ein' aufrechtgestelltes, die Schärfe auswärtskehrendes
silbernes Beil u. links in Silber ein solches goldenes Beil. Gräfliches
Wappen : Schild der Länge nach getheilt: rechts in Schwarz ein die
Sachsen rechtskehrender, gestürzter, goldener Flttgel u. links in Gold
zwei gekreuzte Beile mit braunen Stielen). Grafenstand des Königr.
Württemberg. Diplom bei Annahme der Königskrone yom 1. Januar
1806 flir Ernst Eugen* y. G.« k. wftrttemb. Ober-Stallmeister. — Die
— 566 —
Grafen v. Görlitz, welche mehrfach tod dem iip Yorfitehendton ArtHteL
besprochenen, seh lesischen AdolsgeschlechU abgeleitet worden sindE,
stammen, wenn man das Wappen derselben, wie doch wohl gesebeben
muss, berücksichtigt, nicht von diesem, sondern von dem GjBscbleehte
ab, welches Siebmacher unter den Meissenscbeo anfgefllhrt hat ond
zwar mit dem Wappen, welches oben als Stammwappen gegebep wor-
den ist. Nun hat allerdings Knauth efne Familie v. Görlitz unter
dem meissenschen Adel nicht aufgeführt, doch ist bekannt, daeff im
QuerfurUischen 1580 Missmitz und im Weimarischen 1 660 Pfalsbeni
und 1 700 Eberstedt einer Familie v. Görlitz gehörte, welche, K iAreu^
im Schilde zwei aufrecht gestelUe Beile führte. Aus diesem Stamme
entspross nach Allem Georg Friedrich Ernst v. G., welcher 1746 jm
herz, württemb. Militairdienste^trat, nach alten Siegeln die Beilcfgei-
kreuzt führte, sich 1766 mit Philippiue Freiin v. Hol«, verwittw. Frei-
frau V. Münchingen vermählte und 1770 als h. württ. KammerkerT,
Oberst u. Commatidant der Leibgarde starb. Aus seiner Ehe stammte*
der obengenannte Graf Ernst Engen, vernii mit Luise Charlotte Freün
V. Gemraingen-Fürfeld und gestorben 183Ö als k. württemb. Kammei«-
herr, w. Geh.-Rath und Ober-Hofmeister der verewigten Köni^n von
Württemberg Charlotte. Derselbe binterliess zwei Söhne, die Grafen
Friedrich Auf^ust Ernst und Carl August Ernst. Ersterer, geb. 1795,
Mitglied der Ritterschaft des Jaxtkreises und Mitbesitzer des Bitter-
guts Hengstfcld, grossh.hess. Kammerherr und Geh.-Rath-, bis 1848
a. 0. Gesandter und bevollm. Minister am' k. belgischen Hofe« war
verm. mit Emilie v. Plitt, gest. 1847, Letzterer, gest. 1832, k. würt-
temb. Kämm, und Stallmeister, hatte sich mit Mathilde. Grf. v. Zep-
pelin, geb. 1806, vermählt, welche als Wittwe die Gemahlin des k.
russ. Ilof- und Colleg. - so wie Legations -Raths v. 'Stoffregen wnrde.
Aus der ersten Ehe derselben entspross Grf. Pauline, geb.. 1829.
N. Pr. A.-L. Tl. S. 247 n. 248. — (last, Adelsb. d. Kgr. Württemberg, 8. «16 and »IT.
— Deutsche Orafenh. d. Gegenw. I. 8. 'i79 ni. 2«0. -> Frtih. «. Ledtbur,!. 8i 271 and Ul,
8. 263. — Geneal. Taschenb. d. gräfl. Häuser. 18&7. 8. 282 u. histor. Handb. ta d«raselben,
8. 264. - Siebmacher^ I. 156: ▼. Görlitz, Ifeissiiiscb. — W.-B. d. Kgr. Warttemb. : Qr. t.'O.
Gerne. Altes, brandenburgisches Adelsgeschlecht, welches zeitig
in das Magdebnrgische und im 18. Jahrb. nach Pommern nnd Ost- n.
Westprenssen kam und noch jetzt in def Altmark qnd m Westpreus-
sen begütert ist. Im ßran^euburgischen stand der Familie schon 1817
das Gut Werder im jetzigen Kr. Zauche-Belzig zn u. im Mägdeborgt*
sehen hatte dieselbe bereits 1490 Dalchaaitne, nach welchem letz-
teren Gute sich eine Linie des Stammes mit beibehaltenem Wappen,.
s. den Artikel : Dalchau, Bd. IL S. 405, nannte. — Von den Sprossen
des Geschlechts wird zuerst Thomas y. G. und der Sohn destelfoen,
Christoph v. G., Domsenior zu Magdeburg, genannt. Von Letsteren
stammte Christoph Georg v. G., Director der märkisclien Ritterschaft
und Domdechant zu Brandenburg und von ihm entspross Friedrieb y^
G., gest. 1745, Vice-Präsident des k.preuss. GeneraldirectorioiB , di-
rigirender Minister des ersten Departements dieser obersten Central^
behörde, GeneraUPostmeister etc. Minder gitteklich war sp&ter ip k*
preuss. Staatsdiensten Friedrich^ Gbristoph y. G., weleher li774<w;
^f^l
— «er —
Ät«-, Kriegs- irnd dirigirender Minister wurde, doch Iflsst sich an-
'ebmen, dass die vom Könige Friedrich Wilhelm II. geObte Milde
nicht nnrerdlent war. Hans Christoph v. (j,^ k. prenss. Geh. Oberap-
pellations-Rath , wni'de 1728 Geh. Kriegsrath and Carl Gottfried v.
G. starb 1783 auf seinem Gute Kieder-Görne als k. preuss. Oberst u.
vormaliger General-Intendant. — Zu den Hauptbesitzungen der Fa-
mflie gehörten frflher ßriest und 'Nitzahne in der jetzigen Provinz
Sachsen, im Brandenburgischen Plane im Kr. West-Havelland und Ä.
— Der Stamm hat dauernd fortgeblüht und nach Bauer, Adressbuch,
1857. 8. 73^ besass in Westpreussen im Kr. Deutsch - Krone ein v.-
Görne das Gut Kessburg u.ein auderer das Giit Wallbrach, auch hatte
FraQ Johanma v. G., geb. v, Jeetze in der Altmark Berkau im Kreise
Stendal inne.
Seifert, Qenoal. adel. Aeltern und Kind. Tab, 60. — Oauh^f, I. 8. dß^ a. 669. - /)/«!•#-
mann, 8. 167. Nr. 8. u. 257. Nr. 35. - N. Vr. A.-L. II. 8. 248. — FrciA. e. Ledebur, \. S.
271 lind 272 p. ITI. 8. 26.^ and 264. — ' Siehmachfr^ V. 145 : ink d«in iinrichtlRfn Namen : ri
0&hr«n. — v.Medinff, III. 8. 217 u. 81S. — Suppl. su Siebro. W.-B. I. IM. ~ W.-B. d. Särhs.
Staate, yil. 44.
^ Mnifr^ (}tnier. Ein unter diesem Namen im Anfange des 16. Jahr-
haoderts in Schlesien vorgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem
150^ die Gebrüder Georg, Caspar und Wenzel urkundlich auftreten.
Dasselbe Var aber kein .besonderes Geschlecht, sondern gehörte zu
der Familie v. ^tosch, aus welcher ein Zweig frflbor Gora oder Guh-
ren im Glogauischeo besass ond nach dieser Besitzung sich : Stoscb
V. Gor, Goraa, -schrieb. Henel stellt die Görner ins Breslauische.
ffeH^l, Silfeslosr. renoT. 8. T72. -. Bimapiu*, II. ^. 644;
€irMr. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 18. Juli 1697 fflr
Georg' August Görner, k. k. ' Ober-^Fiscal im Herzögtb. Schlesien.
•. BeUbaek, I. 8. 439.
c Mmlte^ Wrahi^ genanht v. I^tejeti oder Siejss^ Stfjto^ iM lUac«-
M4 T. 4i%tmki, genannt 8tcycti. Ein in Ost- nnd Weatpreaasen begtr-
tert gewesenes Adelsgeschlecht, welches, den Beinameä: Steyvtz führte
und aus welchem Heinrich v. G. gen. y. St./Herr auf Lerehentbal, um
169^ mit' Tugendreich v. Seidlits vermählt war. — Von den späteren
Sprossen des Stammes erfatelt Friedrich Wilhelm v. G. , gen. v. ^t.,
k; preosff. Major, 15. F«br. 17^8 die'Erlaubniss, bei dem mit ihm
erfolgenden Erlösohen seines 'Geschlechts den Gemahl ^iner Nichte,
Dorothea Maria Wilhelmine geb* v. Ziegler : Jobann Abraham Fried-
rich Rovenfeld, y. pfense. Kriegs- und Domainen-Rath zn adoptiren,
und zwar anter Beilegimg des v. Gömitzisehen Wappens und mit dem
Namen : Rosenfeld v. Gömitz, genannt v. Streyetz. — Soviel bekannt
ist Letzterer kinderlos geetorbern Angstkummetschen war noch 1799
in seiner Hand.
K. Pr. A.-L. V. 8. 18S und 184. - Freiherr #. Ledehur,' I. 8. 272. — W.-B. d. PreuM.
MiiMfeh. m. 28. . .
» Oftrschen« Altes, thttringisch -sächsisches -Adelsgeschlecht, zu
welehetn Peter v. Görsene, welcher 1271 urkundlich vorkommt,
geracknet wird. Die Familie breitete sich ans dem Stammhaase Gross-
m &lein-G0r6oben bei Ltltkon^ weiches noch bis aaf die neueste Zeit *
— »68 —
im Besitze des Geschlechts war, weiter atis and mehrere Sprossen
Stammes, welcher 1760 Beichliogen hei Eckartsbergä ; und in
Niederlansitz noch 1810 Gfoss-Goglow anweit Cottbus besasa, haben
in der k. prenss.^ so wie in der knr- n. k. säohs. Armee gestanden. —
Der Stamm blähte fort: Hans Friednch Hermann v/G. worde .1852
Rittmeister im k. siU^hs. 1. Reiter - Regim. und n^ch Baoer, Adreaab.
1857. S. 73, besass die verw. Frau v. G.,^eb. v. Sohierstedt in der
Provinz Saiphsen iq den Kreisen Jerichow I. und II. die GÄter D6r-
nitz u. Paplitz.
N. Pr. A.-L. II. S. S49. — Dresdner Caleoder s. Gebr. f. d.ResM., 2M7. 8: 161 n. 1S4S.
8. 159. — Freiherr v. Ledebur , I. 8. »72. — W.-B. d. Sicht. Stwtten, Vit. 45 u. oeneret
Wappen: 46.
Cldrslebei^ Üarsleben. Ein in der Nenmark vorgekomnranaa Adels-
geschlecht, aus welchem 1625 die Brflder Hans and Caspar, y. G.
lebten. Ein Sohn des Ersteren, Leonhard v: G., war Herr auf Kirach-
baam bei Steruberg.
N. Pr. A.L. V. 6. 184: nach den Konigschen Samntlnngen.
€drt£, T. Srhllti^ genannt ?. «örti a. Srhlits ?. Mrti, genannt l^ris-
berg; Crafea (Wappen der filteren Linie: v. Görts, v. Schütz, gfntnnt
V. GÖrtz: Schild geviert mit Mittelschilde. In dem mit einer Perten-
kVone gekrönten, silbernen Mittelschilde zwei schrilglink^, ^cbwarse
Balken, von denen jeder an d^r oberen' Seite dreimal gez^in^t ist:
Stammwappen. 1 nnd 4 in Roth ein zusammen* gelegtes, schrft^dita
gestelltes, in der Mitte der beiden Seiten viereckig aasgeaefanittenea,
silbernes Paräliellineal: Haxthausen nnd 2 und 8 der Dftoge naeb ge-
theilt: rechts in Gold drei, 2 n. 1, schr&ggevierte Schindeln: (Wap-
penbilder, welche sehr verschieden beschrieben werden) und Ktoks in
Blau zwei flbereinander gestellte-, rechtsgekehrte, silberne Mdnde:
Kerstlingerode. Wappen der jflngeren Linie: v. Schlitz ▼. G<>rti, ge-
nannt v. Wrisberg: Schild geviert- mit gekröntem» qvergetbaiiten Mit-
telschilde. Oben in Silber die zwei gezinnten Schrägbalken dea
Scblitz-Oörtaacheii Stammwappens n. unten in Silber /auf schwaraen
Hügel ein grfiner Pfittich mit rothem Halsband (Wrisberg). Ber vier-
feldrige ScUld^ die Wappen der Familien v. Haxtbauaen nnd K^ra^
lingeri de zeigend, gleicht gane dem der alteren Linieü). Reichs-^ nnd
im Königreiche Hannover anerkannter Grafenst'and. ' Reichsgrafendi-
plom vom 6. Octob. 1726 für Friedrich Wilhelm Freiherm v, ^hlilii
genannt v. Görtz, kur^rannschw.-Jnnebiirg. ersten StaMaminiater ete.
nnd Anerkennungs- Diplom des ^ 1726 in die Familie gekon^enen
Reichsgrafenstandes von Georg Prinzen^Regenten vom 18. Värz t847.
für die Gebrüder Plato, Werner nnd Moritz Freiherren v. GAiia-
Wrisberg und vom 12. Juni 1817 für den Neffen der. genannten drei
Gebrüder: Ludwig Heinrieh August Carl Freib. v. Görtz-Wrfebergl —
Die Grafen v. Görtz-Scblitz u. die Grafen v. Görtz-Schlitz-Wriaberg
stammen aus einem alten deutschen Rittergeschlecbte, welchem sebon
seit dem 9. Jahrhunderte die in dem s. g. alten Bnchenlande an der
Fulda liegende, früher reichsunmittelbare, spftter unter grossh. bea-
siscbe Oberherrschaft gekommene Herrschaft Schlitz «aateht nnd
welches Jahrhunderte lang das Erbmarschallamt des HochatiftaFaMa
da^lfe
de^H
— 669 —
bekleidete. Spangenfoerg nnd Winekelmann leiten &en Stamm von
den aken Grafen v. Görtz in Kfimten ab nnd nehmen an, dass ein
Zweig desselben, aus Kärnten in das Bnchenland gekommen, in dem-
selben das Scbloss Schlidsee erbant and sich nach demselben genannt
habe : eine Annahme', welche beide Namen des Stammes erklärt.
Doch ist es nach Neueren unbekannt^ ob der Beiname G6rtz anf einer
Adoption oder auf einer Erbeinsetzung unter der Bedingung der
Fflhrung dieses Namens, oder auf einem anderen Umstände beruhe
u. man wisse nur, dass ärknndlich dieser Beiname, seit dem 15. Jahrb.
vorkomme, doch bat Humbracht mit Otto v. Schlidsee, genannt v.
Göritz, welcher 1100 gelebt haben solh, die Stammreihe begonnen.
Von den Nachkommen ftkhrte nach Ganhe schon Wilhelm Balthasar,
gest. 1631, kurmaiuzischer Oberamimann zu Alsfeld den freiherr-
lichen Titel, während nach Anderen derselbe 15. Jaii 1677 durch
Johann Friedrich y. S.,*gen. v. G. und 14. Aug. 1694 durch die Ge-
brflder Philipp Friedrich u. Georg Ludwig Sfttig in die Familie kam.
— Von Wilhelm Balthasar entsptoss als^ zweiter Sohn Johann Vol-
precht, gest. 1 677 , Director der fränkischen Reichsritterschaft nnd
Rifterhanptmatin und der jüngere Sohn des Letzteren*war der oben-
genannte Graf Friedrich Wilhelm, gest. 1 728. Von demselben stamm-
ten aus der Ehe mit Anna Dorothea v. Haxthausen, gest. ebenfalls
1728, zwei Söhne: Johann und Brnst August, welche den Stamm in
zwei Hanptlinien schiieden , die zu Schlitz und zu Rittmarshausen u.
die zu Wrisberghblzen, oder In eine ältere und jüngere. Der Stifter
der älteren Linie, Graf Johann, gest. 1747, kurbraunschw.-lflneburg.
jScblosshauptmann zu Hanhover, vermählte sich liiit Maria Freiin v.
Schlitz, genannt ▼. Görtz, gest. 1773. Von ihirt läuft absteigend die
Stammreihe, wie folgt, foM; Gr. Georg, gest. 1794, k. k. Kämm.^ Und
k. franz. Gesandter im fränkischen Kreise: erste Gemahlin: Johanna
Freiin v. Linteloo, gest. 1753; — Carl Heinrich Georg Wilhelm,
gest. 1826, k. sächs. w. Geh.-Ratb u. bevoUm. Gesandter etc. : Doro-
thea Henriette Grf. v. Wurmbser, gest. 1827; — Friedrich Wilhelm,
gest. 1839: Juliane Grf. v. Giecb, gfest. 1834; — Carl Heinrich.
Derselbe, geb. 1822, Herr zu WegJPnrtu. Rechberg, grossh.Jiess. Gene-
ralmigor k 1a suite, a; o. Gesandter u. bevollm. Minfster am k. preuss.,
k. säcls. und k. hannov. Hofe, vermählte sich 1848 mit Anna Prinz.
V. Sayn -Wittgenstein -Berlebmrg, aus welcher Ehe Erbgraf Emil,
g«b. 1851 , lebt . Das Haupt der älteren Linie ist 1829, ais standes-
berrlich zu dem Prädicate: Erlaucht berechtigt, von dem Grossh. v.
Hessen bei der deutschen Bundesversammlung angemeldet worden.
— Die jüngere Linie gründete Ernst August, gest. 1720, landgräfi.
hessen-casselscher Oberkammerherr. Von demselben entsprossCarl
Effedrich, welcher 1737 bei Vermählung mit der Erbtochter Catha-
rina Freiin v. Wrisberg.mit Kaiserlicher Bestätigung mit seinem
Namen nnd angestammtem Wappen den Namen und das Wappen sei-
ner Gemahlin vereinigte. Ans seiner Ehe stammte Graf Ludwig, gest
1806, Schatzrath und Ritterschafts-Deputirter, verm. Biit Caroline v.
Löwenfeldt^ und von ihm eotaprosa Werner Oraf SeUitf v. OOrtz-
w
_ 5W -^
WHsber^, ^st. 1860, Senfer beider Linien des- Sttittiifes , Herf^ mt
Wr1sb.erprholzei). RithnarshftpfteTi, Wesseln etc., R1tterBcltift'«-{>epifr>
tirfer, verm. in erster Ehe mit Friederike t. Pawel-Raimr^ngefi, gl^W.
1835 nnd in zweiter, 1847 mit Annette v.- GrÄveiheyer, Ans der ^-
sten Ehe stammen, neben vier vermählten Töchtern, zvrei Söhne,
Graf PlÄto, geb. 1816, k. preuss. Lientenfant a. D. nnd fh^f Clemens,
fi:eb. 1821, k. hann/Lient. a. D. und ans der zweiten Ehe: Werner,
geb. 1849. — ' Der Zwillinffsjbmder dies Grafen Werner, Graf MoMir,
gest 1853, Herr auf ßrnnkensen n. ßrtinninghansen, k. ba^er: Kftiti-
merer, hat aus der Ehe mit Engenie v. Sthif. geseh. 1821 and gesft.
1847, neben einer Tocbter, Emma, verm. Freflfcaii v. Löhneysen, vter
Söhne hinterlassen, die Grafen : Alfred^ Gustav, Adolph u. Hermarin,
von denen Gustav und Hermanif sich vefm&hlten ü den Stamm fort-
gesetzt haben. Weiteras und Näheres findet neh in dem geiieal.
Taschenb. der gräfl. Häuser. — Ueber die im Kgf. Preifts^rf Vc^r^^-'
kommenen Sprossen des Stammes geben'das N. PretisB. Ad^ls^Leidb;
und Freih. v. Ledebur Auskunft.
Spantf^nhfrff, Adolgspicfcel. in den Staramtafeln der Fftniflle. — Wfn^itlmafih, h««si«cli«
HUtor. Bd. II. — Humhracht, Tab. 236 u. 287. — Schannat, 8. I.%3, — Oaukt^ I, S. 6€«—
66«. — r. ffaffstfin, IfT. 8. 4.19—464. — Com. df roronm*. T^nUm. (ceneal.-chronnl. fTomitaih
Gocritiae. Vienn. 1753. — Bifdfrmnnri, Canion Rbdn-Werra^ Tab. 85^9Q. — Bütchtnf, Br*>
besphreihjing^ II!. 3. 8. 607. h. Aufl. — Jacobi, 1^00, II. 8. ?l6. — K}\%. geneal. - n. Staats-
handb. 1W4. I. 8. ST«/— IS74. — FreihBrr v. d, Kn^ithfck, 8. It6~l.l8. — N. Pr. A.-L. II. «!
249 u. 2.S0. - Deu««rhe Orafenh. d. Oegonw., I.,8. 281— 2S3 aad II. 8. »7-^790. — f^^ik.
V. Ledfbur, I. 8. 272. — ' Oothaisob. geiical. Ta$chenb. 1862.8. 252 — G^neal. TaSfcbbnbiicli'
d. ffrafl. H&ater, 1862. 8; 803—30*» Q- Ristor. H^idb. CQ dcBaelben, 8^ MS. — fiff«»madA«r,
I. 142 : ▼. 8. gen. G., Hesiiseh. — ». Meding, I. 8. 190 u. 191 : Freih. a. Qr. G. v. 8. lee».
— Tyroff, 1. 110. — W.-B. d. Kgr: Hannover« A. 8 a. 8. 15. a. 16: t. Writberg. Gr. t. Si,
gen. V. G. ■
Mrti^ fl«eai (Schild geviert:.! u. 4 in Blau auf grünem Dreibigal-
ein weisser Sirauss oder Kranich, welcher imBchiial>el einen goldenan*
Ring und in der rechten Klaue einen Stein hält und 2 u. 3 in Botk-
ein scliräglinker , mit drei goldenen Sternen belegter, silberner Bal-
ken). Reichs- und erbländisch-österreiehischer Adelsstand. Diplom
vom 16. März 1630 für Anthony Görtz, k. k. Oberst-Wacht- und
Rittmeister, und zwar in Anerkennung der von ihm und-seineD Vor-
fahren in den vorgewesenen KHegen< besonders, dem Ttkrkenkriege,
geleisteten Dienste. Viele Sprossen des Geschlechts waren in Ober^
Schlesien mit Plawniowitz, Granden, 6odow,'Und später mit Stttban-
dorf, Stein, Zawada^^K^pnitz und Stanowitz angesessen und sehr Tiele
bähen in k. preussischen Kriegsdiensten gestanden. Yo» diesen ist
besoiiders zu erwähnen: Carl Ferdinand von Görtz, .welcher' sieh v^
der preuss. Rheincampagne auszeichnete, dann, 1806^ bei dei^ Bei^'
lagerung von Glatz die preuss. Cavallerie qommandirte,. spi&ter 3««'
mohten-Inspecteur der schlesischen Cavallerie wurd» und 1813 dff'k..
preuss. General stand. Der Sohn desselben,. Carl Sigismund v. GArüK-
geb. 1803, trat' in k. preuse. Staatsdienste und ist jetzt GehrRagia^-
rungsrath und schlesischer Generallandschafts -Syndicns zoBresl«!;
— Nach Bauer, Adressbuch, Td57 , S. 7.3, war der k. pr« LieDtenaat^
a. D. V. Göertz Herr aü^Czuchbw im Kr. Rybnick.
. Handschriftl. Noti«. — N. Preuss. A.-Lex. II. 8. 250. -.Freih. 9. Ledebur, U, 8. f64. —
Soblesisehea W.-B. Nr 381.
•«rti v; lerth. Erbländi8ch'-/^s<eüri AidetssUndl Dlfrtcnli' vM
— 571 —
1810 für Johann Görtz, k. k. Oberstlieatenant, mit dem Prädicate : v.
Zertin.
Mfg^rl« t. Umklf^ld, 6. 190.
Mrtike. Altes, maKdebnrgisches nnd brandenburpicches Adels-
geschlecht, welches schon 1375 im jetzigen Kr. Teltow die Güter
Görsdorf und Schöneberg inae hatte, 1451 zn Fredersdorf im Kr.
Nieder-Barnim sass n. später viele andere Güter erwarb. — Wolther
V. G. kommt 1378 in einer Urkunde der Nicoinikirche zu Zerbst vor;
Heinrich v. G. w^r 1450 und Johann 162(1 Abt des Stifts Cornelius-
Münster; ein k. schwed. Oberst v. G. kämpfte im 30jfihrigen Kriepe
and um dieselbe Zeit lebte -Melchior v. G. a. d. Hause Follensdorf
als kurbrandenb. GeneraNKrieg^-Conimissar. Von Letzterem entspross
Joachim Ernst v. G., gest. 1682, kurbrandenb. General-Lieutenant'
von der Cav., Gouverneur der, Festung Cflstrfn, Herr auf Fredersdorf
Bollensdorf etc. Derselbe, fHlher in k. schwedischen Diensten , trat
später; 1 656, als Generalmajor in kurbrandenb. Dienste, focht in der
Schlacht bei Fehrbellin wie ein Held, half ippäter Stralsund belagern,
machte mit dem Kurfürsten den berühmten Zug über das frische Haff
und schloss später als bevollmächtigter Minister den Frieden von
St. Germain ab. Aus iefner Ehe mit Lucia von Schlieben hinterliess
er keine männliche Nachkommen. — •- Friedrich v. G., welcher sieb
schon 1794 bei Kaiserslautern ansgezeit^hnet, commandirte später
das Regiment v. Owstin in Stettin rnid bis auf die neueste Zeit stan-
den mehrere Familienglieder in der k. preuss. Armee. Nach Bauer,
Adressb. 1857, S. 73 war der k.preuss. Major .v. G. Herr auf Gross-
und Kleinbeuthen, Jütchendorf 11. und Thyrow im Kr. Teltow unli
ein V. G. Herr auf Kantow im Kr. Ruppin.
Gauh0, I, R. 60'. nach Beckmann. Bncellnf, Oerniah. taer.. nnd Pnfrndnrf. — Penüi,'
Leben gr. Holden. IX. 6. 2P-r48. — Rioicraph. Lex. aller Helden u. Militirpcrü. n. 8. 26 ooa
27. — W. Pr. A.-L. H. fl. 2M u. V. B. \H. — FVe/A. *. tfdehur, T. 8. 27j u. 273.
üne^y Grafen (Schild geviert mit goldenem, den kaiserl. schwar-
zen Doppeladler mit der Reichskfone über den Köpfen zeigendem
Mittelschilde. 1 u. 4 in Blau eine hohe silberne. Säule mit goldenem
Capitül , auf welchem ein rother Herzogshut Hegt und 2 u. 3 in Roth
ein aufsteigender, golden gekrönter, silberner Löwe). Reichsprafen-
stand. Diplom vom 2. Aug. 1 693 für Johann Peter v. Goes, Freiherfn
zu Carlsperg u. Mosshnrg, Herrn zu Ebenthal, Gradisch, Greiffen-
fels etc., k. k. Reichshofrath. — Ein aus den vormaligen' spanischen
Niederlanden nach Deutschland gekommenes Adelsgeschlecht, ur-
sprünglich portugiesischen ürsprunf^es. Als näherer Stammvater der
späteren Grafen v. Goes wird Damian de Goez oder Goes genäAnt,
welcher 1495 in dem portugiesischen Flecken Alencruer geboren
wurde. Von dem Enkel desselben, Franz v. Goes, stammten aus der
Ehe mit Anna Regina v. der Höorst zwei Söhne, Anton und Johann
Baptist. Letzterer, früher Reichshofrath und als solcher 1 . Juni 1 638
mit seinem Gescblecfate in den Fretherm stand 'erhoben , bevollmäch-
tigter Minister bei mehreren Gesandtschaften etc., wählte in den Fünf-
ziger Jahren den Priesterstand nnd starb 1 696 als Cardin al-Priester und
Fürst-Bischof zu Gark, nachdem er sich am das Bisthum aas eigenen
— 572 —
Mitteln sebr verdient gemacht and fOr seinen Stamm aDseiinliche
.Goter erkauft hatte. Von seinem Bruder, Anton, verm. mit Maria
V. Millwelden, stieg der Stamm, wie folgt, herab: Johann Peter,
Graf, 8. oben, ^est 1716, Adoptivsohn seines Oheims, des Cardinais,
nnd Universalerbe desselben, später k. k. bevollm. Minister bei meh-
reren Gesandtschaften, Landeshi^uptmann nnd Burggraf zu Kftrnten
etc. : Maria Anna Grf. von Sinzendorf; — Johann Anton, gest. 1748,
Herr der UerrschaftcTn Ebenthal etc. in K&rnten, sowie . Pölleiidorf
andNeoban in Niederö&terreich, wurde 1718 als La ndmann den- neuen
Herrenstandesgeschlechtern ein^verleibt , später k. k. Geh.'Rath and
kaiserlicher Statthalter in der obern Pfalz; erste Gemahlin: Maria
Grf. von Thürheim; — Johann Sigismand Rudolph und JüObaon Carl
Anton, Gebrüder. £r8tei:er, gest. 17&6, k. k. w. Geh. Ratb etc., Yer,-
mfihlte sich mit Maria Theresia Prinz, zu Schwarzenberg, gest 1788,
setzte aber seine Linie nicht fort; Letzterer aber , Graf Johann Carl
Anton, k. k. Kämm, nnd General-Feldwachtmeister, Herr der Fidei-
commissherrschaften in Kärnten, pflanzte in der Ehe nlit Maria Anna
Grf. von Christallnigg den Stamm fort and aas dieser Ehe entsprosa-
ten, neben einer Tochter, Maria Anna verm. Freifrau von Rechbaeh,
drei Sohne, Johann Peter, geb. 1774, Carl Johann, geb. 1^75, ood.
Rudolph Maria, geb. 1777, welche drei Linien stifteten^ Vom Grafen
Johann Peter, gest. 1846, k. k. Kämm., <jeh. Rath, Ho&narsehaU etc.
stammt aus zweiter Ehe mit Isabella Grf. v. TfaOrheira das jetzige
Haupt der ersten Linie: Graf Anton, geb. 1816, Harr der Primogeni-
tur-Gflter Karlsberg, Moosber^^ Ebenthal , Pach und Kreug in Käm-
tan, Ober-Erbland-Stabelmeister in Kärnten, k. k. Kämm. u. Major
a. D., verm mit Theresia Grf. v. Wijiezeck, geb. 1823,. aiis welcher
Ehe eine Tochter, Maria, geb. 1854, und ein Sohn, Anton, geb. 1856,
entsprossten. — ^ Vom Grafen Carl Johann, dent Stifter der zweiten
Linie, gest. 1843, k. k. Kämiperer und Hofrath, Herrn der Herrschaf-
ten Grädisch und Gradenegg, verm. mit Caroline Grf. Kazianer zu
Katzen stein, stammte Peter Carl, gest. 1852, k. k. Kamin., yerm. mit
Maria Grf. von Welsersheimb, geb. 1824 und aus dieser Ehe entspross
das jetzige Haupt der IL Linie: Graf Zeno, ge^. 1846, Herr, der Se«*
cundogenitär-Gfiter -Gradisch und Gradenegg in Kärnten, unter m9U
terlicher Vormundschaft, und der Bruder desselben, Lepppld, feb.
1848. -T- Graf Rudolph Maria, gest. 1852, k. kl Kämm^ pnd pens.
Bergrath, war mit Maria Anna v. Schäfer vermählt und ven seinen
drfi Söhnen lebten in neuester Zeit noch: Grtff Albert, geb. 1812,
Haupt der dritten Linie, k. k. Hauptmann, verm j mit Liubiza .v. G*-
giUch, geb. 1833, und Graf August, geb. 1813.
. Oauhe, L 8. 669-671 : nfteh Freber, the&tr eriidlt. oild Imhof, Notit.Proe.IiBp. St. Umb
in MantisM. — WigtgriU, Ilf. 8. 844-347. ^Scktnuts, I. 8. 509. — 9. 8ckSn9/eld, L S. ^
—m, — Deut-trhe Orafenh. d. Gegeiiw. I. S. ^72-374. — Qeneal. TAsehenb. d. grifl.*HMMr,
1862 8. 295 und :!96 u. hiitor. Handb. su demselben..
Qees (im Schilde eine stehende Gans). Ein,* nur durch ein im
Archive des Klosters St. Midiael zn Lfineburg befindliches Siegel von
1450 bekanntes Adelsgeschlecht.
f. Htding, III. 8. SOS.
— 578 —
6tM, 6iM, Qiu (in Gold, wob) auch in Blao ein schwarzes, nach
der linken Seite gebogenes Widderhorn). Ein in Ostpreussen and
Curland vorgekommenes Adelsgescblecht, welches doch im. Kr. Memel
Bachmann mit Zabeh6r und Lindänbof inne hatte. — Baaer Adressb.
1857, S. 73 führt unter dem Namen: v^Göse-Bachmann'eine Stiftung
auf, welcher die genannten Güter zustehen.
Freih. 9. Led^bur, I. 8. 866. ^ Tyrof, II. 17S. ^.Ikimbt, earlind. W.-B. Nr. 14.
1l«escbei. Reichsadelsstand. Enrsftchsisches Reichsvicariata-
diplom vom lU Sept. 1790 für Johann Jnlios Goeschen, k. preass.
Mfinzdirector zu Königsberg.
HandtchrifU. Notis. - Tyrof, I. SlO. — Knetekkt, HL 8. 169.
€«CMeL Adelsstand des Kgr, Prenssen. N&heres über das Di-
plom ist nicht aufzufinden. — Die Familie besass 1847 in Schlesien
im Kr. Rybnick das Gut PsChow und ein v. 6. war 1864 Prem.-Lieut.
im 22. Lftndw.iReg.
Frtik, V. Ltdebur, I. 8. 273 und III. 8. 264. — W.-B. d. Preaat. Monareh. III 26. —
Sebleaiseliet W.-B. Nr. 199.
(itehger. Reichsadelsstand. Diplom von 1727 für Franz Anton
Gössinger, Schlesischen Hofkamiperratb.
MegtrU 9. Mükl/eld, Brgtas.-Bd. 8. 299. .
Wssahi« Altes sächsisches AdelsgesQhlecht, nach Einigen aus
dem gleichnamigen Stummsitze, dem St&dtchen dieses Namens im
Altenbttrgtschen, nach ApdereQ aus Gössnitz bei Eckardtsberga. Nach
Herzog, Dresdner Kalender, kommt Titto v. Gössnitz 1328 urkund-
lich vor und Götz von Genssnitz auf Leobnitz war vo» 1445 — 1451
Voigt zu Zwickau. -->- Kommt der Nam^ des Geschlechts äueh mehr-
fach in Stammtafeln sitchs. Familien vor, so finden sich doch in den
bekannten Werken übcix den sächsischen Adel Stammreihen des Ge-
schlechts nicht vor. Von den ' einzelnen Familieugliedern im Yoigt-
lande, welche etwa, geuaivnt werden^ führt Freiherr v. Ledebur den
in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. Inenden Georg Wolff v. G. zu
Ingelsbnrg unweit Adorf an, dessen Tochter, Johanna Eleonora v. G.,
sich i724 mit Georg Rudolph v. Hayn vermählte, durch welche Ver-
mählung der Name des Geschlechts v. Oössnitz in die Ahnentafeln
des später weit verbreiteten Geschlechts v. Hayn kam. — Von den
-Sprossen des Stamme» haben. Mehrere in* der kur- u. k. säehs. Armee
gedient und in üiesen gehören noch jetzt: Wolf Gustav Ferdinand
V. G., k. Sachs. Hauptmann und Wolf Georg v. G., k. säclis. Ober-
*-lieutenant.
DraAdoar Caland. b. Gebr. f. d. Resid.. 1847, S.^tSl, a.' 1849/8. 159. — .JV«JA. v. Ltd*-
tmr, I. ^. 273 u. III. 8. 264. -> Kt^maektr, I. 1» :>. OSitadls, ll«iMaiteh. - «. .M^äimg,
n. 8. 906 tt. 207. — W..B. d. Sieln. SUatfrn, VI^ 47. «.*.
Msdiger. Altes,^8teiermärki86he8Ge8ehlecht,!welch£B das gleich-
damige Schloss- besass, aus dem Ingol^tadtscheB nach Steiermark kam
und schon 12 6Q ausgegangen 'sein soll
aokmmU, I. 8. 498. - . '
. Mthe (im silbern eingefasUen, blauen Schilde el& sechseckiger,
fUberner oder goldener St^rir, welcher tioh auf dem gekrOnteir Helme
— 674 —
wiederholt).. Reichsadekstand. Diplom vom 22. Juni 1782'fiipD. Jo-
hann Wolfgang Götl^e, herz*, sacbs. weimar.'^el^enacfa. Kammerprftsi-
deuten etc., und zwar in FDlge der besonderen Wünsche des Heriogs
i^arl August zu Sachseu-Weimar. Göthe, genttgt auch die ekifaclie
Nennung dieses Namens,- so sei doch hinzugefügt: grossli. Sachs.
Weim. Geh. Rath, Staatsminister etc., vermählte sich mit €hrlsti«ie
Yulpius und starb 22, MOrz 1833. — Der Stamm hat fortgeblabt. —
Die beiden Söhne des Geh. Raths y. Göthe sind: Dr. juris W^fgang
Maximilian v. G., k. preuss. Legations-Secretair und Waltber Wolf-
gang V. G., Beide grosshierz: Sachs. Weim. Kammerherren. — Ersterer
war 1856 Legations- Seoretäir bei der K. Preuss. Gesandtacbaft am
päpstlichen Stuhle' in Rom.
Frfih. r. Lrdebur, HI. ö. 26^. — Kneschkt, I. 8. 170 u. 171.
- fiothen f. St. Agatha. Erbläud. - österr. Adelsstand. D^iiom yod
1816 ftir Johann Göthen, k. k. Rittmeister mit den[i Prädioate: v. Si.
Agatha.
Hegerle ». Mühl/Hd, 8. 191.
itotffsdiaflifrj Ci^rtschafher^ tiortsrhaclL Altes, erloscliene8,1cärnt-
ner Rittergeschlecht, aus welchem früher einige Sprossen in Nieder-
österreicb mit den Gütern Harrass, Gross, Kreozenstätten -etc. be-
gütert waren. — Stephan v. G.. kommt urkundlich 1356 tot a.tJlrich,
Georg n. Hans die GörtechaCher wurden 1427 mit Gütern nnd Grund-
stücken an der Piestink etc. von Reinprecht, Herrn zn Walsee, be-
lehnt. Der S.tamm «blühte bis in die zweite Hälfte des 16. Jafarh. '
hinein. Urban v. G. zu Harrass auf -Creuzenstätten wurde mit dem
Schlosse u. Dorfe Harras Brandenbnrgischer Lehensherrsefaaft mit
allem Zubehör 1562 durch jFälius Grafen .zu Hardegg als Markgr.
Brandenb. Gewalthaber nnd Lehenricbter in Oesterreic)i belehnt ^nd
vermählte sich 1565 mit Catbarina ^chneckenreutter ans altem Rit-
terstande. Nach demselben kofimt in österr. Urkunden der Nume
des Geschlechts nicht mehr vor.
W%»$griU, III. S-SfiS-^SSd.
<»5lteD^ Mtter. Böhmischer Ritterstand. Diplom ^om 11. Febr.
1667 für Edmund v. Göttin.
• V. Mellbaeh, I. s: 441. <
tiettersflerf ? . lUseiieckh. Erbländ.-östetr. Adelsstand. Diplom
von 1735 für Rosalia Göttersdorf, mit dem Prädicate: v..Roseneekh.
Megerl« r. Müht/eld, Rrgint.-Bd. 8^ 29»;
üöttfardt, (i^ttfiirth^.liettfart^ (SmUtfärU Altes, thüringisches* Adelst
geschlechtr welches seinen Riltersitz zu Buttelstädt im WeioriqriscbeB
hatte. Nach Müller, Annsd. SkKon.,' lebten B^ans, Dietrich und Len-
tolph v. G. um 1475, Gl^spar v. G. war 1567 und noch 158B Herz.
Kath und Hofmarschall in Gotha, welche Würden auch Hans Gas]^'
1597 und Valentin 1633 bekleideten; Hai^ Christoph a. Hans Georg«
Fürstl. Weimarische Räthe, unterschrieben 1590 mit Anderen- vom
Adel die Brüderschaft wider das Fluchen, und zu Gauhe's i2eÜ lebte
Cb):ktian Heinrich v. Q-> Fllratl. Weimar. Kammerjank^. ^ Itefib
^ 876 — ^
Esttor tUeilte sic)^ das Gescblecbt, dessen Name meist Göttfardt ge-
«cbrieben und ausgesprochen wurde, in eine ältere und jüngere Liuie.
Jene ws^r in der Mitteles 18, Jabrh. bereits erloschen und diese stand
^\ä dem Falle. Nach Allem ist letztere in der zweiten Hälfte des
18. Jahrb. erloschen.
QfMh0t l' ii. <><1 tt.- 672, oach SpAngeab«rg> IL, Müller, Ann. Sax. li. Gryphius, vom Kit-
terordi'U. — Estor, Abuenprobe, S. 48y. — ' hreih. t. Ledebm-', I. ö. 275. — Stebm4xcher, I.
14d: Gottfurt, Tböriugiscli. — 9. Medinff^ U. S. fO» na6.iM,
UtVdngtm, £iQ nur dem Namen nach bek'anirtes« rhein ländisches
Adelsgeschlecht.
Bopptnrod^ 8. 36.
üötütdl. Adelss4;and deg K(fnigreic1is Sachsen. Diplom vom
20. Jubi 1^18 ffir Christian Friedrich Göttlich, Oecönom und Besitzer
des Rittergutes Nieder-Strahwalde bei Herrnhut.
Haitfltebriltliohe Motfien. —• Fr^ik, 9. Led^bUr, IN. 8. 264 u. 16». —: W.-B. d. »UtkA
B.U»ten', Vri. 48.
iöts (Schild der Länge nachg e theiU: rechts in Roth eine^reifen-
klaue und links ^ou Schwarz (auch Blau) und Gold der Länge nach
getheilt, mit einem braunen Stamme, und itn dies^ zwei Seeblätter:
Stammwappen. Das vermehrte Wappeii kommt erst gegen Mitte des
vorigen Jahrb. vor. Ob-, wie angenommen worden ist, die Greifen-
klaue d^as V. Jeetze'sche Wappenbild sei, müss dahingestellt bleiben,
doch spricht das Roth dor rechteir Schildeshälfte des v. GOtz'schen
Wappens, so wie namentlich der Schmuck des rechten Jielmesr-die
gesti&rzte Greifenklaue, ftb' diese Annahme nicht Per Jeetze'sciie
Helm zeigt ja drei Fahnen, wecl\^lnd roth und silbern, und hinter
jeder Stange eine linksgekrflmmte , schwarze Hahnenfeder). — Nach
der Unken Schildeshälfte des Wappens ein Zweig der aus Franken
nach der Mark Brändenburg, Pommeni, Böhmen, Schlesien« der Lau-
sitz undSachsen gekommenen altenFami^ie v. Götzen, Goetze^ Goetz,
s. den betreffenden Artikel. Der hier in Rede stehende Zweig trat
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb., -in der Oberläusitz begUtert, auf,
schreibt sich neuerlich stets: Goetz, fährte früher, s. oben, nur das
Stammwappen, breitete sich später weiter in Sachsen und in neuerer
Zeit auch in Schlesien aus und ist allerdings, Wenn auch v. Hellbach
diess nicht glauben wollte, erst durch die von v. Uecht^itz gegebenen
Nachrichten ans- den Kirchenbachern zu Weissenfelsi« Hobenbocka,
Görlitz und Bautzen näher bekannt geworden. Aus den von v. Uech-
tritz gemachten Mittheiluugen läset sich nachstehende Stammreihe
zusammenstellen: Sebastian v. Götze auf. Drosten: Margaretha v.
Grosprespf eider; — ■ Albrecht, gest. 1636^ Herr auf Drosten, kur^hz.
Oberstlieutenant: ^nnaMaria v. Gersdorf aufLippitsch; — Friedrich
Albrecht, gest. l702, Herr auf Hobenbucka, Brickwitz, Niemitsch,
Litschen, Loppitscb und Opitz, knrsächs. Oberstalifneister: L Johanna
Dorothea v. Bttnau u. II. Maria Erneatine v. Gersdorf; — Fjiedrich,
gest. 175ö,^Herr auf Hoheobmckai kurajMrhs. Kanrmerh^ u. Amtshaupt-
mann, zu ßtollberg: Christiane J^uise v. Thielau; — Friedrich Al-
brecht IL, gest. 1780, Herr auf Hobenbucka, knrsächs. Hof- und
Jnatitiei^atb: Ghariotie Erdnatbe y. Wobeser; — jdrei 6ebrftd«r
— 676 —
V. Götz : Ludwig Eckard, Herr auf Jetschen, verm. mit JobaaiMt Caro-
line Friederike v. Schönberg; firpst Heinrich Adolph, gest. 1809,
kursächs. Kriegsrath, und C&rl Friedrieh,, knrs&ciis. KararaerjoiikeF
und OberforsUneistor, Herr auf Litzschen, verm. mit JohMina Caroliae
Wilbelmine v. Gersdorf, aus welcher Ehe ein 1786 geikirener Sohn
entspross. — Die Familie hat in zahlreichen Sprossen förtgebUkht u.
gehört zu dem im Königreich Sachsen und in der Provinz Sehleaien
begüterten Adel. In Sachsen stehen derselben die Gtler Tn^tUali mit
Zubehör bei Ostrilz und Piskowitz bei Camenz zu, in Schieden aber
besitzt dieselbe Hoheubocka und Niemitsch bei Hoyerswerda, Brze-
zinke belNamslau etc. — Zahlreiche Sprossen des GeschlecbU standen
in der kur- und k. sächs. Armee: Ernst Friedrich v. GOtz, k. i^ftcbs.
Rittm. a. D. ist Herr auf Piskowitz u. die .Gebrüder Ferdinand u.
Otto V. G. Beide k. sächs. Hauptleute, biesitzen Trattlau; Adolph Otto
V. G. wurde 184» k. sächs. Hauptmann u. Carl Theodor v-G* 1849
k. Sachs. Oberlieutenant Nach Bauer, Adressbuch, 1857, S. 75, war
der k. preuss. Landrath a. D. ?. G., Herr auf Hohenbocka, Terstorbea,
Adolph Hans Georg v^ G., k. preos. Landrath und Landies-Aeliester
etc. besassNiemtsch und ErHsty. G. hatte Brzezinkeriune.
Gro*$er, LausiU. Menkwürd. II LS. 40. — Qauh«, I. S. 673' u. «4. — v. ü^tktHU, 4i-
plocn. Nacfar. V. 8. 36—39, ntth den obengenaunten Kirchenb&ehern. — M. Pr. A,-L. II. 8.
H2 und 2&4: das Wappea uaclr dem Hasse'aoheo W.-B. — Fr«ik. #.' LUtkur^ llf. JB, f€&.
_ — Soäleslsches W.-B. Mr. l»ft. — W.-B. der Sicha. Staatein II. 68.
(Schild der Liänge nach getbieilt: rechts ein Drutenfas und
links eine Seejungfer). Ein im Kgr. Preusseu vorgekommenes Adels-
geschlecbt. Des erwähnten Wappens bediente sich Victor v. Götz,
welcher 1772 als k. preuss. Mig'or^ den Abschied nahm wa^ 1780 als
Ober • Forstmeister starb. Die Söhne desselben waren: Ferdiaasd
Julius Victor v. G., Oberlandesgerichts-Präsrdent zu.Cöslin, Angvst
Gerhard ErnsUv. G., k. pr.^ Premierlieut., gefallen 1806 ber AuerstAdt
u. Victor Friedrich Otto y. G. Der Sojindeg; Ersteren, Ferdinand
V. G. war Hauptmann im k. preuss. 30. Infant-Regim. a..der einzige
Sobn desselben, Victor Ferdinand v. G.,. starb 4. Febr. 1851 iiii 81.
Jahre. Nach Allem war derselbe der Letzte seines Stammes.
Freiherr V. Led€bur,\:^.Vlb,
l&öti; s. Götze, Diplom>on 1722.
4i6li. Reichsadelsstand, Diplom von 1791 für Philipp Maria Gdtz,
k. k. tteichsagenten. :
Megetle v. Mfühl/eUt» Brg&iiB.wBd. S. MO.
. Uts. Erbländ. österr. Adelsstand. Diplom von 18^1 fär L^oa-
iiar<i Götz, k. k. Lieuten. bei der Brttnner Militair-Oeconomie-CGMOi-
mission, ' ;. . .
MeperU 9. MüklfAd, Krg&aft.-Bd. S. 600. ^
Coti und JUteiiii Agstdn, Agtsldi. Ein ursprflngUch steiermär-
kisches, in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. in Schlesien vorgekom-
menes Adels^schlecht. — Catharioa v. Götz und Agptein, J?^- ^^^
Franz Maximilian v. Reisswitz auf Kranowitz, des J'Qrstenth.'^'Troppaa
Oberst-Land-Richter, starb 1721 und 1722 Maximilian v. G. s. A.,
Harr au( GöUersdorf uHd des Farstetük Troppaa Unter-Lan^-Ua-
— 677 —
P
merer. Später, 1728, kommt noch Jobann Baptista v. G. und A. als
Land-Commissar des Fürstenthums Troppau vor.
Sinapiui, II. 8. 646.
Coti T. ilathenthal. £rbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1815
far Melchior Götz, k. k. Hauptmann bei Graf Kolowrat Infant., mit
dem Prädicate: v. BlQtbenthai.
WißrrU V. Müklftld, 8. 191. -
Clots T. 42otwi. Erbländ.-Osterr. Adelsstand. Diplom von 1753
für Johann Ferdinand Goetz, k. k. Hofagenten, mit' dem Prädicate:
V. G(ytzen.
MtgtvU *. MüAl/eld, Erg&Ds.-Bd. 8. '999.
CeetSi UbE, ?. nd ii Lcweiroth. ErbJänd.-O^terr. Adelsstand. Di-
plom von 1705 für Johann Goetz, ^mit dem Prädicate: v. and zu Le-
wenroth.
MegerU 9. Mühlfeld, Brgins.-Bd. S. 800. '
4löti f . nieahMeii Ueihuei (Schild schräglinksgetheilt: rechts,
oben, in Roth ein aufwachsender, doppelt geschweifter, silberner Löwe;
links, unten, in Gold ein schräg- linker, rother Baiken). Reichsadels-
stand. Bestätigungsdiplom vom 13. Juli 1591 für D. Joachim v. Götz,
nachmaligen herz. braunschw.Canzlery mit dem Prädicate: ?. Olen-
husen. Derselbe wurde auch 17. Juui 1595 von dem Herzoge Hein»
rieh Julius zu Braunschweig als damaliger herz. Kammerrath mit dem
Erb-Kttchenamte des Landes zwischen dem'Deister und der Leine belie-
hen. — - Die Familie gehört durch Besitz der GHlter Ohlenhusen,
Lutter und Uslar im Königreiche Hannover zu dem rittterschaftlichen
Adel der Göttingenschen Landschaft und mehrere Sprossei\ des Ge-
schlechts standen und stehen in der k. hannov. Armee.
Fr€ih. p. d Kn«$«b«ek, 8. 198. — Frtik v. Lädtbur, l. 8. t7ft. — Siebmacher, III. 148:
T. Götxe, Braunsehweigisch. — «. Meding, 1. 8. 191—198: Angab« de« Dtploiiit. — Tfrof,
II, X?0. — W -B. d. Kgr. Hannover, B. 4 ond 8. 7. — Mnetekke, II. 8. 191 u. 192.
Wti iwd Schwaieilieu (Schild ge viert: 1 in Silber ein an die
Theilnngslinie angeschlossener, gekrönter, halber, schwarzer Adler;
2 in Roth eiü gekrönter, weisser Schwan; 3 ebenfalls in Roth drei
abeieiuanderlaufende, schwarze Wi!id«=piele und 4 in Silber ein ge-
krönter, doppelt geschweifter, goldener Löwe). — Böhmischer Adels-
stand. Diplom vom 13. Juni 1662 für Hans Goetz, Mitglied und spä-
ter (1671) Präses des Raths der Stadt Breslau, k. k. Rath Herrn auf
Höfchen, Peltschtttz u. Polnisch Maschwitz, mit dem Namen : v. Götz
u. Schwauenfliess. Der Diploms- Empfänger, gebürtig aus Brixenstadt
in Franken, starb 1677 und der ältere 'Sohn ^desselben , Magnus An-
tonius V. G. u. S., gest. 1714, war ebenfalk Präses des Raths zu Bres-'
lau geworden. Ein Sprosse . des Geschlechts a. d. Hause Laubsky im
Oelsnischen, venu, mit einer v. Prittwitz und Gimmel, kaufte 1717
das Gut Allerheiligen im Oelsnischen und ein v. G. u. S. auf Klikaa
im Namslauischen war um diese Zeit mit Johanna v. Schreibersdorf u.
Olbendorf vermählt. — Der Stamm blQhte fort und zu demselben ge-
hörte noch Johann Carl Wilhelm v^ G., welcher 1832 als k. preuas.
Generalmajor pensionirt wurde. .
8inapim$, OUnogr. 1. 8. 806 o. Sohle«. Cor. I. 8. 411 ■. 41S. u. II. S. 64«. - OmA«, JU
Mnuekke, Deouch. AdeU-Lez. III. 37
— 676 —
V. Götz : Ludwig Eckard, Herr auf Jetschen, verni :
liiie Friederike v. Schönberg; Ernst Heinrich Adni***
kursächs. Kriegsrath, und Carl Friedrich « kur^ai]
und Oberforstmeistor, Herr auf Litzscheni verm. mit -i"'
Wilbeluine v. Gersdorf, aus welcher Ehe ein i7M> fr*i
eutspross. — Die Familie hat in zahlreichen Sprufa^fit
gehört zu dem im Königreich Sachsen und in der k i
begüterten Adel. In Sachsen stehen derselben iiic «
Zubehör bei Ostritz und Piskowitz bei Camcnz ^u, ...
besitzt dieselbe Hobenbocka und Kiemitsch bei Ijuj.
zinke belNam&lau etc. — Zahlreiche Sprossen dtaii...
in der kur- und k. sächs. Armee: Ernst Frici!:.
Rittm. a. D. ist Herr auf Piskowitz u. die U I
Otto V. G. Beide k. sächs. Hauptleute, besitzen '^
y. G. wurde 184il k. säch's. Hauptmann u. Cn'
k. sächs. Oberlieutenant Nach Hauer, Adrü^^Lu
der k. preuss. Landrath a. D. v. G., Herr aut i.
Adolph Hans Georg v. G., k. preus. Landrat)
etc. besass Niemtsch und Erliste. G. hatte H*
Grosser, LausiU. Meckw&rd. III. 8. 40. — Oauht, I. s ■ '
plom. Nachr. V. 8. 36—39, ntth den obeugenaiini«!! Kir<li<ii:-..
Ü2 und W&4: das Wappea uaoh dem Haaae^Mrhen W.-K. -
— SchlealHohcü W.-B. Mr. 19«.^— W.-B. der Särha. ^ual(■ll. (•
üöii (Schild der Länge nach getheilt : r«
links eine Seejungfer). Ein im Kgr. Preuss«"-
geschlecht. Des erwähnten Wappens h(><lt<
welcher 1772 als k. preuss. Migor den Ai» v= .^^^^-^^^
Ober - Forstmeister starb. Die Söhne lii:. .
Julius Victor v. G., Oberlandesgericlit>-I .
Gerhard Ernst v. G., k. pr. Premierlieiit..
u. Victor Friedrich Otto y. G. Der S.-!
V. G. war Hauptmann im k. preuss. 30. 1
Sohn desselben, Victor Ferdinand v. i
Jalire. Nach Allem war derselbe der Lt;;
Freiherr v. Ltdebur, 1.' 8. 875.
lidts; s. Götze, Diplom' von 1
lidli. Reichsadelsständ, Diploi
k. k. lieichsagenten.
Megerle v. Mühl/tU, Ktgiu^Rd. 8. MO.
Ute. Erbländ. österr. Adelssl
hard Götz, k. k. Lieuten. bei der
mission.
Meg«rt€ e. Mükl/Hd, Brvliis..Bd. 8. 800.
«otsMd 4steliii AgotciB,
kiscbes, in der ersten Hälfte des 1{
menes Adelsgeschlecht. — Cathar
Franz Maximilian v. Reisswitz auf Kr«
Oberst-Land-Richter, starb 1721 od
Herr att( Göllersdorf und des FOrst«
-4
679 —
ka fr. tissisches Grafendiplom vom 3. Mai 1794 für
oiis^chaft des am 15. Mttrz 1794 verstorbenen
eiiiuits Friidrich Wilhelm v. Götzen. — Die
men aus einer alten Adelsfamilie der Mark
ie mehrfach angenommen wird, mit den deut-
en i\\ die Marken kam, zuerst mit Zehlendorf
;t wurde, dann mehrere Güter an sich brachte
I Pommern u. Ostpreusseii sich ausbreitete. —
I Hause Zehlendorf, gefallen 1645 als k. k.
nrr .^rhlacht bei Jankau in Böhmen, trat 1625 im
in k* k. Dienste, stieg in diesen rasch empor, er-
M^rrnstand und brachte, s. oben, zwei Jahre spä-
nnt Nördlingen, den Grafenstand in seine Fami-
aus der Khe mit Appollonia Grf. v. Hoditz
)iegmnnd Friedrich u. Johann Georg, welche
iKtii^sche und die schlesische, gründeten. Ersterer,
k, General-Feldm.-Lieutenant, hatte die Güter in
n und pflanzte durch seinen Sohn, den Grafen Sieg-
iU.K wi* icher 1700 k. k. Geh.-Rath u. Statthalter in
'\ i\t^^^m\ Sohn, Johann Maximilian, 1721 k.k. Geh.-
init^ fort. Später nahm man an, dass diesß Linie
I UM sich neuerlich ergeben, s. nuten , dass diese
ii war, ~ Graf Johann Georg, der Stifter der schle-
rht*^ f»>n seiner Stiefmutter, Elisabeth v. Falken, die
Hwu^ser nnd wurde 1661 als Landeshauptmann der
f II, k-X Geh.-Kath vom K. Leopold 1. mit den Gütern
t Ttint^chendorf belehnt. Zu dem reichen Erbe des
It Sohn desselben, Graf Johann Ernst, noch mehrere
I €h rrlosch schon 1771 mit des Letzteren Enkel, dem
<ufifi t^ai'] Jüiieph, der Mannsstamm der sehlesischen gräf-
' 'luiJ die Allodialgüter erbte des letzten Grafen Neffe,
' r Graf V, Magnis. — Von dem in der Mark Branden-
uien GM7eDSchen Stamme war Siegmund, der Bruder
»bengetsannteu Feldniarbchalls Gr. v. G. , der nähere
spateren Grafen Vi ^. in Preussen. Aus der Ehe eines
nmen, des k. prenss. Landraths und Herrn auf Grün-
it/ und Tenip^lfelde Carl Ludwig v. G., mit Juliane Charlotte
. stammte Friedrich Wilhelm v. G., gest. 1794 als k. preuss.
f.tiiuteimot und Gouverneur der Festung Glatz. Derselbe war
Jabre lang Flügel- und General-Adjutant des Königs Fried-
Im \l. und halte als Oberst, nachdem der Mannsstamm der
li<'it£enspheE Linie in Schlesien, s. oben, erloschen war,
f 771 die an die Krone Preussen als erledigte Lehen anheim
n GtUer erhalten. Aus seiner ersten Ehe mit einer v. Hol-
neben einer Tochter, zwei Söhne u. aus der zweiten
Reichenbach-Goschüz ein Sohn und eine
^! ,
mir Friederike Grf. v.
!'T, welche sämmtlich, s oben, in den Grafenstand des Königr.
eu erhoben wurden.
Die Sohne ans erster Ehe, Graf Friedrich
37*
— 678 —
a. 674. — N. Pr. A.-L. IL x8. 9t3 u. «W, — Freik. ». Uätbur, l. B. 274, — SKtbrnockfr^ V.
73*. - r. Meding, 8. 221 \i. %%%.
Cötie (im Schilde , mit vod Roth und Silber in zwei Reihen ge-
schachter Eiufassaog, ein blaues Andreaskreuz, oben und unten von
einem Adlerskopfe und rechts und links von drei, 1 u. 2, brennenden
Granaten begleitet). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 30.
Juni 1722 für Ernst Ludwig Götze, k. preuss. Hauptmann imj|jpigim.
Prinz Leopold v^ Anhalt-Dessau. Derselbe starb 17. Dec 1745&ls k.
preuss. Generalmajor. Sein Sohn, Ludwig Carl Bogislaiys, k. preuss.
Quartiermeister-Lieutenant, kaufte in der Altmark 1726 Paris- Wende-
• mark unweit Osterburg und erwarb noch später in demselben Kreise
die Güter Gethlingen und Welle. Weitere Nachrichten Aber denselben
fehlen.
r. Hellhach, I. H. 441. — N. Preuss. A.-L. I. 8. 88. — Fteih. ». Ledebur, 1. 8. 275. —
W.-B. d. Preuss. Monarch. III. 28.
Ciötic (in Roth ein Ringkragen der k. Iire^sa. Armmee). Adels-
stand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Juli 1732 für Christoph
Götze, Officier in k. preuss. Diensten. Derselbe, geblieben 1757 als
Major und Commandeur des k. preuss. Regiments Prins Heinrich bei
der heldenmttthigen Vertheidigung von Hirschfelden, war ein Bruder
des im vorstehenden Artikel genannten Ernst Ludwig ¥. GOtze, erhielt
aber den Adel mit dem obengegebenen Wappen. .
J^tfiA. *. Ud€hur, I. S. tu tt. 376. — W.-B. d. Pr. Monarch. III. 38.
\ Cötien, flrafcn (reichsgräfliches Wappen: Schild -mit Mittelschilde
siebenfeldrig, oben der Länge nach und zweimal quer und unten zwei-
mal der Länge nach getheilt. In der Länge nach von Schwarz oder
Blau getheiltem Mittelschilde <][uer gelegt ein abgestumpfter, starker,
oben ein- und unten zweimal geasteter Zweig, von dessen beiden En-
den an langen Stielen sich zwei grüne Seeblätter zu einander beagen,
H. zweimal 'durch einander geschlungen, sich im den Saiiea »eigen.
1 u. 4 in Silber ein einwärts sehender, gekrönter Adler;' 2 a. 3 in
Schwarz ein einwärts sehender, gekrönter, goldener LöWe; 5 in Sil»
ber vier schräglinke, u. 7. ebenfalls in Silber vier schrägrechte, rothe
Baikien und 6. qnergetheilt: oben in Silber eine rothe, heidnische
Mütze und unten in Gold ein blaues Polster mit goldenen . Quasten.
Wappen nach dem k. preuss. Grafehdiplome von 1794: Schild geviert
mit dem, das Stammwappen : den Ast mit den Seeblättem zeigenden
Mittelschilde. ^1 in Blau ein roth gesatteltes und gezäumtes, reehts-
springendes, silbernes Ross. 2 in Silber auf grünem Hftgel eine stein-
farbene Kirche mit rothem Dache; 3 ebenfalls in Silber auf einem
grünen Hügel ein mit Befestigungen ufogebenes Casteli oder nach
Anderen eine ummauerte Kirche und 4 in Blau ein nach rechts fort-
schreitender Infanterist, welcher in der Rechten ein Gewehr hält. *
Die Wappenbilder aller vier Felder beziehen sich auf glänzende Mo*
mente aus dem Kriegerleben des k. preuss. Generallievtenants Fried-
rich Wilhelm v. Goetzen als früheren Flügeladjutanten des Königs
Friedrich II.). Reichs- und Preussischer G'rafenstand. Reich grafen-
Diplom vom 16. Aug. 1635 für Joh. Freih. v. Götzen, k. k. General-
— 579 —
Feldmarschall und Preussisches Grafendiplom vom 3. Mai 1794 fllr
die gesammte Nachkommenschaft des am 15. März 1794 verstorbenen
k. preoss. Oeneral-Lieutenants Friedrich Wilhelm v. Götzen. — Die
Grafen v. Götzen stammen aus einer alten Adeisfamilie der Mark
Brandenburg, welche, wie mehrfach angenommen wird, mit dendeut^
sehen Rittern aus Franken ip die Marken kam, zuerst mit Zeblendorf
und Zühlsdorf begütert wurde, dann mehrere Güter an sich brachte
u. in Schlesien, Böhmen, Pommern u. Ostpreusseii sich ausbreitete. —
Johann v. Götzen a. dem Hause Zehlendorf, gefallen 1645 als k. k.
Feldmarschall in der Schlacht bei Jankan in Böhmen, trat 1625 im
26. Lebensjahre in'k. k. Dienste, stieg ip diesen rasch empor, er;-
hielt 1(333 den Freiherrnstand und brächte, s. oben, zwei Jahre sp&^
ter, nach dem Siege bei Nördlingen, den Grafenstand in seine Fami-
lie. Derselbe hinterliess aus der Ehe mit Appollonia Grf. v. Uoditz
zwei Söhne, die Grafen Siegmnnd Friedrich u. Johann Georg, welche
zwei Linien, die böhmische und die schlesische, gründeten. Ersterer,
gest. 1662 als k. k. General-Feldm.-Lieutenant, hatte die Güter in
Bölimen erhalten und pflanzte durch seinen Sohn, den Grafen Sieg-
mund Friedrich (IL), welcher 1700 k. k. Geh.-Rath n. Statthalter in
Böhmen war und dessen Sohn, Johann Maximiliai), 1721 k..k. Geb.-
Hath wurde, seine Linie fort. Später nahm man an , dass dies^ Linie
erloschen sei, doch hat sich neuerlich ergeben , s. unten , dass diese
Annahme falsch war. — Graf Johann Georg, der Stifter der schle*
sischen Linie, erbte von seiner Stiefmutter, Elisabeth v. Falken, die
Herrschaft Kaltwasser und wurde 1661 al» Landeshauptmann der
Grafschaft Glatz u. k.^. Geh.-Rath vom K. Leoj)old L mit denGütern
Scharfeneck und Tuntscbendorf* belehnt. Zu dem reichen Erbe de«
Vaters erwarb der Sohn desselben, Graf Johann Ernst, noch mehrere
andere Güter, doch erlosch schon 1771 m^t des Letzteren Enkel, dem
Grafen Johann Cafi Joseph , der Mannsstamm der sehlesischefi gcif*-
liehen Linie und die AHodialgüter erbte des letzten Grafen Neife,
AntoD Alexander Graf v. Magpis. — Von dem in der Mark Branden-
burg fortblühenden Götzenschen Stnmme war Siegmund, der Bruder
des Vaters des obengenannten Feldniarbcballs Gr. v. G. , der nähere
Stammvater der späteren Grafen Vt ^. in Preussen. Aus der Ehe eines
seiner Nachkommen, des k. preuss. Landraths und Herrn auf GrüD-
del, Eraatz und Tempelfelde. Carl Ludwig v. G., mit Juliane Charlotte
V. Sydow, stammte Friedrich Wilhelm v. G., gest. 1794 als k. preuss.
General-Lieutenant und Gouverneur der Festung Glatz. Derselbe war
früher 25 Jahre lang Flügel- und General- Adjutant ded Königs Fried-
rich Wilhelm IL und hatte als Oberst, nachdem der Mannsstamm der
gräflich Götzenschen Linie in Schlesien, s. oben, erloschen war,
24. Oct. f 771 die an die Krone Preussen als erledigte Lehen anheim
gefallenen Güter erhalten. Aus seiner ersten Ehe mit einer v. Hol-
wede stammten, neben einer Tochter, zwei Söhne u. aus der zweiten
Ehe mit Friederike Grf. v. Reichenbach-Goschüz ein Sohn 'iind eine
Tochter, welche sämmtlich, s oben, in den Grafenstand des Königr.
Prensaen erhoben wurden. Die SOfane ans erster Ehe, Graf Friedridi
37*
— 680 —
Wilhelm, k preuss. GeneraULieatenant and, Graf Adolph, Herr der
Herrschaft Scliarfcneck und Landschafts-Director des FOrstenthums
Mttnsterberg and der Grafschaft Glatz, sind Beide anvermählt ge-
storben, Ersterer 1820, Letzterer 1847, u. die Schwester derselben,
Gr&üii Luise, starb 1848 als verw. Grfv. Magnis. Die Tochter aas
der zweiten Ehe, Grf. Wilhelmine, geb. 1789, vermählte sich 1825
mit dem später, 1834, verstorbenen k. k. Feldmarschall-Lieat.Freih.
V. Herzogenberg, der Sohn aber, Graf Kurd, geb. 1791, vormal.'Herr
auf Gross-Krutschen u. Ellguth, k. preuss. Kamroerh., verm. in erster
Ehe mit Mathilde Grf. v. Reicheubacfa-Goscbütz, gesch. u. alswieder-
verm. Fürstin v. Ilatzfeldt gest. 1856 and in zweiter mit Molly Mas-
sely, geb. 1809, hat in beiden Eben den Stamm fortgesetzt. Aas
der ersten Ehe entsprossten, neben einer Tochter, Octavia, zwei
Söhne, Graf Gustav, geb. 1817 und Graf Adolph, geb. 1821« Herr
der 1771 zu einem Familien-Fidei-Commiss eingesetzten Herrschaft
Scharfeneck mit Tuntschendoif, Nieder- W^kiitz etc., aus der zweiten
aber,* neben drei Töchtern, Walburgis, Marie und Agnes, zwei Söhne,
Graf Wilhelm, geb. 1838, k. preuss. Lieut. u.^Graf Max, geb. 1848.
— Zu der gräflichen Linie, vormals hi Böhmen, welche das Incolat in
Böhmen 16. Jan. 1642 erhielt und den reichsgräflichen Titel mit dem
Wappen des Diploms von 1635 führt, wurde in letzter Zeit zunächst
gerechnet: Graf Carl, geb. 1815, — Sohn des 1856 verstorbenen k.
k. pens. Oberamts-Offlcials Grafen Johann Anton Ernst aus der Ehe
mit Maria.Eckardt — verm.- mit Luise Seidl, geb. 1821, aas welcher
Ehe zwei Töchter und ein Sohn, Carl, geb. 184*/, stammen. Der Bru-
der des Grafen Carl, Graf Ferdinand, gtb. 1821, vermählte sichl850
mit Catharina Ragencoyichund ein Vetter des Grafen Johann Anton
Ernst, Graf Joseph Franz. Peter, geb. 1800, hat io zwei Ehen den
Stamm fortgesetzt. Aus erster Ehe mit Maria Zambelli, gest. 1836,
entsprossten eine Tochter, Elise, geb. 1831 a. ern Solm, Ernst geb.
1829, aus der zweiten' aber mit Catharina Marolini, neben einer
Tx>cbter, Paaline, geb. 1844, zwei Söhne, Peter, 'geb. 1839 ii% Anton,
geb. 1840. — Nach Bauer, Adressbuc'h, 1^57. S*. 73. bittht noch ein
adeliger Zweig des Stammes , aus welchem ein Sprosse in Ostpreus-
sen im Kr, Fiscbhausen Herr auf Korwiugen ist und ein Anderer in
Westpreussen im Kr. Elbing das Gut Reimansfelde besitzt.
Sinapius. I. 8. 31—35: mit der Ahnentafel des Grafen 'Johann. -* (rauhe, I. 8. 672—674
u. II. s. 361-364. — N. Pr. A.-L. II. 8. 2&l-a54 ü. III. K. 4. - Deutsche Grafeuh. d. Ge-
geüw. I. S. 264— 'J66 — Frei/t. v. Ledtbur, I. 8. 276. — <9eneal. Taschenb. der grü. Hin-
•er, 1862, 8. ;»05— 307 und histor. Ilandb. su demselben, 8. 267. — ßi^bmachtr, IV. 6: ü.-
Gr. T. 6. - ». Medingy III. 8. 219—221. — Süppl. tu 8iebm. W.-B. VI. 10 u. VIII. 2: K -Gr.
▼. G., GöU. — Tyrof, II. 128: Gr. ▼. G. Dipl. ▼. 1794. - W.-B. .d. Preuss.^ Ilooareb. I. 4S.
ip6tseidorf-Clrab«w8U| CrafeD^ s. Grabowiski, Cilifei.
Ilötienstetn^ Ritter^ s. Le-Payen v. Götzenstein, Mtter«
llötskeD^ Ritter. Alter böhmischer Ritterständ. Diplom vom
12. Apr. 1709 für Anton Heinrich v. Götzken.
Megerle v. Mühl/eld, Erginc-Bd. 8. 146. •>- v. HeUbhch^ I. 8. 442.
Cefin« Ein früher zu der französischen Colonie in Berlin- gehö-
rendes Adelsgeschlechtj aus welchem mehrere Sprossen in der k. pr.
Armee standen. Zu denselben geborte anter Anderen dei^ k. preoss.
— 581 —
Staabscapitain im Feld-JSger-Regii^ente v. G., welcher 1810 ans dem
activen Dienste trat and später, 1824, Oberförster zu Chrzelitzin
Öber-Schlesien war.
N. Pr. A.-L. II. 8. 255. — Freih. 9. Udebur, \. S. 267.
Ugel^ s. Gansauge, S. 439 u. 440.
Goggendorfer^ CloekeDdürf ni lünai ■. CilgeBberg« Altes^ ursprüng-
lich österreichisches Rittergeschiecht, welches bereits im 14. Jahrb.
dem niederösterr. Ritterstande augehörte. Otto v. Gockkendorf kommt
urkundlich^ als Zeuge 1266- vor, Arnoldus de Gockendorf 1287, Al-
brecht V. Gockkendorf, der ehrbare Mann, ebenfalls 1287 etc. Der
Stamm blühte fort, bis zuletzt Wolfgang Goggeudorfer 2;n lllmau,
Ritter, sich 1 534 mit Margaretha v. Hoheneck vermttblt hatte. Seine
Erben zahlten ^noch 1550 für die Herrschaft lUmau die Landesan-
lagen, 1579 aber erlosch die Familie gänzlich.
Wissgrili, III. (^. 348 u. 349.
Ivogolinski. Polnisches, zu dem Stamme Rola zählendes Adelsge-
schlecht, welches nach Westpreussen kam u. 1820 im Kr. SchlOchau
das Gut Kiedrowice inne hatte.
Freih. v. Ledebur, I. S. S'SJ.
Cograffen, s. G a u g r el) e n , *S. 456.
. Gohr, (ioer, 4l«or (in Silber drei, 2 n. 1, rothe Jagdhörner). Ein
am Niederrhein begütert gewesenes Adelsgeschlecht, nicht zu ver-
wechseln mit den aus der Twente stammenden Edlen v. Gore, deren
Stammsitz die Stadt Goar ist und die Edelyoigte von Utrecht waren.
Die Familie war 1585 mit Caldenbroich begütert und hatte im .17.
Jahrb. die Güter Dornick, Gribben^ Hinsbeck istc. inne, auch liegt
ein den Namen der Familie tragendes Gut im jetzigen Kreise Neuss.
— Der Bruder des 1572 verstorbenen Johann v. G., Coadjutors der
Deutsch- Ordens Bailei Biesen, Wilhelm v. G., wendete sich 1532
nach Curland, setzte daselbst den Stainm fort und später kam das
Geschlecht nach Ostpreussen, wo es im Kr. Fischhausen das Gut Ko-
sacken bcsass.
Fahn^, I. .s. 44. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 266 u. 267.
(iohr, (lohren, auch Prelherren (in Roth ein schrägrecbtcr, blauer
Balken mit einem Weingewinde von sechs Blättern u. zwei Trauben).
In der früheren Reichsritterschaft des Elsasses,, so wie im Königr.
Bayern anerkannter Freiberrnstand. — Altes Adelsgeschlecbt der
Altmark aus dem gleichnamigen, im Laufe der Z^it^an die Familie v.
Görne gekommenen, bei Stendal gelegenen Stammbause, welches
schon 1287 Dahlen unweit Stendal, so wie -im 14. Jahrb. Kätlien,
Möhrin^en und Schäplitz inne hatte,. im 1.5. 16. und 17. Jabrh. noch
mehrere andere Güter im Besitz hatte und noch 1661 zu Badingen
sass. Später kam dasselbe nach Ostpreussen ^ wo es 1780 Kukowen
im Kr. Oletzko erwarb, gehörte, wie angegeben, zur Ritterschaft des
Elsasses und verzweigte sich aus depfi Hause Nahrstedt in der Alt-
mark auch nach Bayern, wo bei Entwerfung der Adelsmatrikel des
Königreichs Bayern die Gebrüder Ludwig Joseph Maria k. bayer.
Kämm., w. Geh.-Elath und Obersthofmarschall und Franz Sebastian
Carl, geb. 1759, k. bayer. Kämm'., in die Freiheirrnclasse derselben
.eingetragen wurden. Die adelige Familie v. Gohren, welche, 8. deA
nachstehenden Artikel, in der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern Auf-
nahme fand , ist , wie schon die Wappen ergeben , ein ganz anderes,
mit der hier in Hede stehenden Familie nicht zu verwechselndes Ge-
schlecht. — Früher standen übrigens mehrere* Glieder der Familie
in der k. preuss. Armee. Georg v. G., Rittm. im Kuirassier- Regim.
Markgraf Albrecht zu Brandenburg, war mit einer v. Hohcndorf ver-
mählt und ein Sohn aus dieser Ehe, Ludwig v. G., in kinderloser Ehe
mit einer v. Quast vermählt, starb 1771 als Oberst undOhef eines
BesatzungsbatailL in Acken a. d. Elbe, auch lebte. noch 1836 in Me-
mel ein k. pr. Lieut. v. G., welcher früher Postmeister in Pritzwalii
gewesen war.
/. #V. Seyfert, histor.-genenl. Besehreib, dos ftdel. Oescbl. t. Gohr, aus ArebWalisclMa
Urkunden. Weisj^onfels, 1769. — r. Lang^ 8. 134 u. Suppl. 8. 102. — N. ^r. A.-ls II. 8.255.
— Freih v. Ledfbur, I. 8. 267. — W.-B. d. Kgr. Bayern. III. 8 und v. Wölcktrn; Abtheil.
3. 8. SO: Freih. ▼. 8. - «. Htpur. bafer« Adet, Tab. ^4 und 8. 37. — ITiMMMtf, l. 8. 171
und 172. , '
Cohren (im silbernen Schilde im Fusse desselben ein gerader,
rother Sparren, auf welchem, umgeben von grünen Zweigen, ein, den
Kopf rechts kehrender Vogel sitzt). Ein in der Person des Christian
Ludwig.Friedrich v. Gohren, geb.* 1789, k. bayer. Sportel-Rendantenbei
dem Landgerichte Graefenberg , nach nachgewiesenem Besitzstiinde,
28. Apr. 1817 in die Adelsmatrikel des Eönigr. Bayern eingetragenes
Adelsgeschlecht. Dasselbe ist auch in das Grossh. SuchFen- Weimar
und in das Reüssische gekommen. Dr. v. Gohren, grosshefz. sachs.-
weim. Justizrath, war lange, und noch 1842 und später, Universitäts-
Amtmann in Jena und W^T. v. Gohren, geb. 1827 zu Gera , studirte
1848 zu Leipzig die Rechte und wurde, so viel bekannt i^t, später im
FOrstenth. Keuss Jflngerer Linie bedienstet.
Handschriftl. Not!». — ». Lang, Supplcm. 8. 102. — W. B. d. Kgr. Bayern, V. 66.
GoliDski. Polnisches, zu dem Stamme Jastrzembiec gehörendes
Adelsgeschhecht, welches 1789 in Westpreussen mit den Gütern Lys-
san, Ziethen und Gross-Zawada im Kreis Schlochau angesessen war.
- Ein v.Golanski, Herr auf Zutiki in Polen, wurde 1788 k. preuss.Kam-
merherr.
N. Pr. A.-L. II. 8. 255. — ,Fr«A. f. Ledebur, I. 8. 267. "
Celd^ llitter ind Edle. E^rbländ.-österr. Ritterstand. Diplom .von
1771 für Joseph-Franz Xaver Edlen v. Gold, k. k. Hofrath und Geh.
Referendar der böhmisch -Österreich. Hofcanzlei, wegen 38jähriger
Dienstleistung. Derselbe war 1773 als k. k. Hofkfiegsrath mit de^
Prädicate: Edler v. in den erbländisch-österr. Adelsstand erhoben
worden.
'üegerle r. Mühlfeld, 8. 114 und KrgSnx.-Bd. 8. 300.
€eld f. Lanpeding zi Seifteneck, aich f reiherren (Schild querge-
theilt: oben in Silber zwei neben einander gestellte, an rothen Schnti-
ren hängende rothe Post- oder* Jagdhörner und unten in Roth ein
dergleichen silbernes Hörn mit silbernei* Schnur). Erbländ. - österr. •
— Ö83 —
FretberrDstand. Diplon von 3. Ang. 1623 für Eraemus G. v. L. auf
Senfteneck, Herrn zu Parschenbrunn, V^sten, Grafendorf und Spil«
lern, Juris Doctor, Fflrstl. Pass. Rath u. Niederösterr. Regiroentsraib
und Landuntermarscball und vbm 12. Oct. 1665 fQr Johann Ulricb'
Gold V. Lampodin auf Senfteneck, Fttrstl. Salzburg. Obersten, Com-
niaiidanten der Festung Hoben-Salzburg ui}d fCkrstl. Hofkriegsrath. —
Eis aus dem Salzburgiscben naeh Öesterretob gekommenee Adelsge*
scblecht, auss welchem Sebastian G. v. L. 1550 mit Senfteneck in
Nieder-Oesterreicb begütert war. Von den Söhnen desselben starb
Christoph Fihrenreicb 1589 und die einzige Tochter ans der Ehe mit
Eva Wagner v. und zu Wagenbofen, Elisabetha, vermählte sich 1 600
mit Seyfried v. Hoheneck und brachte demselben das ek^rbte Gut
Senfteneck za. — Emeram oder Haimeram Gold v. L., der Bru^^r
des obengenannten Sebastian, bischöfl. passau. Pfleger der Herrschaft
Mauttern in Nieder-Oesterreicb, kaufte 1576 den Freisitz Grillenhof
und starb 1586. v\us seiner Ehe mit Amälia v. Trenbacb stammte mit
zwei anderen Söhnen der oben genannte Freiherr Erasmus G. v. L.»
dessen Sohn aus zweiter Ehe mit Maria Jaoobea v. Pinzenau, Andreas
Leopold G. V. L., seiner Schwester, Barbara Aemilia, und dem Ge-
mahle derselben, Christoph Ebrcnreicb Geyör v. Ed^lbracb , das Gut
Parschenbrunn 1635 abtrat uöd in Füratl. Salzbnrgische Dienste
sich begab. ' Nach ihm kam tler Mannsstämm seiner Linie in Nieder-
Oesterreich nicht mehr vor. — Einem änderten 2(weige des Stammes
geborte Freiherr Johann Ulrich, s. oben, an. Die Nachkommenschaft
desselben blQhte im Salzburgiscben fort und noch 1 7f>8 und 1 760
kommt Franz Christoph Freibejr Gold v. L. als Fürstl. Salzb. Geb.-^
Rath , Hofkammervicepräsident, salzburgischer Landmann und ftirstl.
Pfleger zu Glanegg vor.
Wiiugrill, ni. 8. 850— 352.
Celdacker. Altes, thQringisdies Adelsgeschlecht, welches nach
Einigen aus Kärnten nach Thüringen, nachAiideren au$ Kärnten erst
nach Bayern und dann erst nach Thüringen .gekommen sein soll- In
der Gotha diplomatia wird die Stammreihe mit John v.G. angefangen,
weicher, der Sage nach, 1221 mit dei' heiligen Elisabeth aus Kärnten
nach Thüringen kam. Der Enkel desselben, Hermann, war um 1315
Hofmarschall bei dem Landgrafeh Friedrich in Thüringen. Von dem-
selben stammte John (II.) und von diesem Hartmann , Feldoberst des
K. Maximilian des L Von deto Sohne des Letzteren, Hartmann (IL),
Kursächsischem Ober-Stener-Director, stammte als Enkel Burcharrf,
k- k. Oberst und kurbrandenb. Kriegsrath, so wie Commandant zu
Sieburg. Der Sohn desselben, Christoph Caspar, starb 1694 als kur-
sächs. Kriegs-Com'missar des thüringischen Kreises mit Hinterlassung
dreier Söhne, von denen Julius August 1737 k. poln. und kursäcb?.
Generalmajor der Cavall. war. Zwei ältere Si)ro«isen des Stammes im
15. Jahrb. in Thüringen hat die Gotha diplomatica und zwei andefe
im 17. Jahrh. in Kurbrandfenburg bat Gauhe nach Pufendorf angege-
ben. —- Der Stamm, welcher in Thüringen unweit Langensalza schon
1600 Alt^rstedi, 1609 Webers^ädt und 17^ Ufhoveo besassH. 1639
— 684 —
in der Neamark im Rr. SoldiD Berlinchen nnd Claosdorf inne hatte,
blühte Tort und viele Sprossen desselben standen in der kar- nnd k.
Sachs., so wie in der k. preuss. Armee. Im Kgr. Sachsen, wo noch
hn 3. Jahrzehnt dieses Jabrh. ein Generalmajor a. D. v. 6. lebte , ist
neoerliöh der Name des Geschlechts nicht mehr vorgekommen, wohl
aber sind nach Bauer, Adr^ssbach^ 1857. S. 74 im Kgr. Preassen be-
gatert: Wilibald v. G., Kammerh.- und Adolph v. G., Premierlieot,
Herren auMJfhoven ; Maximilian v. G.. Oberstlient. u. grossh. silchs.
weim. Kammerberr, Herr auf Weber.stedt I.; Wilibald v. G. ^ Kam-
merh.. Herr auf Mahlsdorf im Kr. Zauche-Belzig und Görtzke IL, so
wie Hohen -Lobbese im Kr. Jerichow L; Georg Julius Richard v. G.,
Herr auf Alterstedt I. und die .Gebrüder Hermann, Wilibald n, Julins
V. (j., Herren auf Altenstedt II. a. III. u. Weberstedt IL u. IIL im
Kr. Langensalza.
Bay«r, Oeograph. .T»nens. A. 28. — Goiba diplom. II. S. S74 n. S. iS8 und «. OMek^tn-
itein, Qesch)echt<i-Keg. der v. G. — Seifert, Gpneal. «dd. A«ltern a. Kinder, S. 141 n. 142.
— Sehannai. S. 91 : (ioltackrr, 1472. ~ Gauhe, I. S. 674 u. 675. — Bftücki\er. BMohreib. d.
Kirch.- u Srtiul -SuiaU im 11. (lotba. 1. Stck. 9. 8. 42. — *. Uechirit; OescU. Brs&hl. I.
T»b. 53 H. 54. — N. Pr. A.-L. V. 8. 185. — Freih. •. Ledebur, I. 8. 267. — Sithmacker, I.
bT'. Die Goldiicker. Bayerisch. >- v.*Meding, I. 8. IdS u. 194. - 8uppt. sn 8iebm. W.-B. XI.
24: T. Goldack«r auf Weber- u. Altenstedt. ~ W.-B. d. 8&ofas. Staaten, III. M nnd VII. 49.
(JoldanMcri Ritter (Schild mit Mittelschilde; Im rothen, mit Sil-
ber eingefassten Mittelschilde auf erdigem Hlkgel ein rechtsgekehrter
Goldammer. Schild von Gold uud Schwarz zwölfmal schräglinks ge-
theilt). Erbländ. - österr^ Ritterstand. Diplom vom 14. Sept. 1867
fttr Joseph Goldammer, k. k. böhmischen Gubernialrath u. K/^ishaupt-
roann zu Leutmeritz. Derselbe erhielt 20. Mai 1815 das Incolat. Der
Stamm hat fortgeblüht und in neuester Zeit war Joseph Ritter v. G.
Hauptmann 1. Gl. im k. k. 16. Jäger- Bataill.
Uaiidschriftl. Notis. — Meyerle *. Mühlfeld, Rrgänc.-Bd. 8. 146.
Iloldanwer (Schild geviert mit Mittelschilde. Inx blauen Mittel-
schilde ein schrägr^chter, silberner, mit drei rotlien Rosen belegter
Balken. 1 u.'4 quergetheilt: oben in Grün ein, auf einer, die Theilungst
linie berührenden, goldenen Krone sitzender, einwärts sehender Schwan
und unten von Gold und Grün viermal quer gethc ilt ü. 2 u. 3 in Gold
ein einwärts sehender, schwarzer Löwe mit silbernen Tatzen u. silber-
ner ürone.) Adelsstand des Kgr. Sachsen u. bestätigt im Kgr. Preussen.
Diplom vom 2. März 1811 für Johann Christian Friedrich Goldacker,
k. Sachs. Lieutenant in d. A., mit seinen Kindern, Fedor Wilhelm
Bruno, Otto Gurt Hermann, Thecla Johanna Clementine, Feodor
Alexander Bruno und Clemens Ferdinand Feodor G. Später erhielt
durch Diplom vom 15, Febr. 1819 J. C Friedrich v. G., Herr auf
Dubran in der Niederlausitz , Laudes-Aeltester u. Kreisdcputirter in
der Niederlausitz, im Kgr. Preussen die Anerkennung des ihm u. der
Familie 1811 ertbeilten Adels. Der Stamm hat fortgeblüht und nach
Bauer, Ad^essbuch, 1857, S. 74, besass der k. preuss. Lieutenant
V. Goldammer das Gut Liebsgen unweit Sorau.
Haiid^chriftl. Notiseo. — N. Pr. A.-L. II. 8. 255 u. 2S6 u. V. 8. 185. — Frtih. 9. Lede-
hur, I. 8. 267 u. III. 8. 262. - W.-B. d. Hr. Mon. Ill, 29. — Dortt, Allgem. W^B. 11. 8.
94 u. .96. — W.-B. d. 8&chH. Staat. II. 65. -^ Knetehke, I. 172 u. 173. i ,
Mdbaeh. Altes, thüringisches Rittergeschlecht, welches das im
— 585 —
Gothaisehen gelegene Dorf Goldbach angebaut haben soll and ans
welchem im Gothaischen von 1263 bis 1374 einige Sprossen vorkom-
men. Helwig V. G. war 1300 Landmeister des deutschen Ordens in
Preussen, nachdem er vorher Landmarschall des Ordens gewesen.
Derselbe wird von Gryphius u. A. ein Thüringer genannt und Hart-
knoch meldet, dass er 1301 die Landmeister-Wttrde niedergelegt und
sich wieder nach Thüringen begeben habe. Nach Gauhe hat der Stamm
fort- und noch bis gegen die Mitte des t7. Jahrb. geblüht und' der
genannte Schriftsteller rechnet zu demselben den knrsftchs. Amts*
hffuptmann zu QuerfnVt Georg v. Goldl^ach, welcher das Schioss Quer-
furt 1642 den Schweden übergab.
Harfknoch, Alte.t nnd Neuen Preuftsen, 8. S9A. — OrypMu», vom RiUerorden, 8. 87. —
Oauhe, I. S. 67.S u. 676: auch nach Puffiidorf, Schwed. Kriegsgesch. -^ Brückner , Beichr
d. Kirch.- u Schul.-Stiiats im H. (lOthn, I. 8tck. 9. 8. 9 a. 10. .
Coldbach (in Roth ein schräglinker, schwarzer Balken mit einem
goldenen Strome, fiberdeckt von einem in der ganzen L&nge des Scliil-
des aufrechts gestellten, silbernen Anker mit goldenem Griffe). Böh-
mischer Adelsstand. Diplonr von 1545. Ein in Schlesien im Breslaui-
schen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches auch 1700 Gross-
Muritsch unweit Trebnitz besass. — Anna Rosina v. Goldbach> war
zuerst mit Carl Siegfried Freih. v..Kittlitz auf Mechwitz und später
mit Ernst v. Randow auf Bukowine vermählt. Nach Allem war dieselbe
die Letzte ihres Stammes.
Sinapiu», I 8. 410. u. II. 8. 643. — N. Fr. A.-L. U. 8. »56. — Fr-eih. v, Ledebur, 1.
8. 267. — •. Meding, F. 8. 194.
Iioldbach, Ritter (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau ein schräglinker
goldener, nach Anderen silberner Strom und 2 und 3 in Roth über
,einem Dreibügel eine goldene Sonne).' Böhmischer Ritterstand. Di-
plom vom 16. Mai 1698 für Balthasar Goldbacb, Rathsm^nn u. Käm-
merer in Breslau. Oh und wie derselbe mit -der im vorstehenden Ar-
tikel besprochenen Familie im ZusamnveAhange gestanden habe, ist
nicht bekannt.
». HeUbaeh, \. 8. 443. — N. Fr. \-l.. II. 8. «56. - F^eih. v. Udebur, I. 8. »67.
. Coldbach (in Silber ein schmaler, blauer Querbalken und über
demselben zwei goldene Poeale, und unter demselben ein solcher Po-
cal). Erneuerter Reichsadelsstand. Kursächs. Reichs- Vicariats- Di-
plom vom 23. Aug. 1745 für den k. russisch, w. Staatsrath v. Goldbach.
Wie das Wappen ergiebt, gehörte derselbe zu der im nachstehenden
Artikel besprochenen. Familie: v. Goldbeck» welche ganz dasselbe
Wappen führt.
Handschr. Notisen. — W.-B. d. S&chs. Staaten, VII. 50.
4l«ldbefk. Im Kgr. Pressen neubestätigter Adelsstand. Bestäti-
gungsdiplom vom 28. 3färz 1778 für Heinrich Sigismund v. Goldbeck,
k. preuss. Präsidenten des Kammergerichts und für die drei Brüder
desselben, k. preuss. Geh. Regierungsräthe und Kriegsräthe. — Ein
wie piehrfach angenommen wird, ursprünglich thüringisch-sächs. Adels-
geschlecht, welches in die Altmark kam und im jetzigen Kreise Oster-
burg schon 1493 Biesenthal und 1495 Ballerst^dt besass , doch ist,
was den Ursprang der Familie anlangt, nicht in übersehen, dass in der
— 58« —
O&t'Prkgnitz eio Dorf Ooldbeck liegt und dass dass^H^ 1309 den
Gescblecbte gehörte. In Sachsen stand noch 1 609 ' Stötterits bei
Leipzig der Familie zu. Später wurde dieselbe auch in der Provinz
Brandenburg and in Westpreussen begüteK. — Der genannte Hein-
rieh Sigismnnd V. Goldbeck, seit 1789 k. preuss.-Geb. Staatsminister
und seit 1795 Grosscanzier, Chef de Justice, Chefpräsident der 6e-
set^commission etc. starb 1818. Von den beiden Söhnen desselben
war der jüngere jung gestörten, C. F. v. G. aber lebte 1836 al« Pre-
sident, Ritterschafts-Director etc. and war mit Alexandrtne Freün
V. Scbrötter termählt, aus welcher Ehe ewei Töchter entsprossteti:
Elisabeth, verm. mit Gustav Gr. v. WaHensleben. k. prenss. Kamraerh.
und Major a. D. Herrn auf Carow etc. und Mathilde, Wittwe des 1842
verstorbenen k. preuss. Majors Wilhelm Gr. v. Schlippenbach. Von
den Nachkommen der Brüder des Heinrich Sigismnnd v. G. nennt das
N. Prenss. Adelslexicon den Major a D. v. G. zu Warburg, des Ober-
landesgerichts-Präsidentän v. G. in Paderborn , weleher seine Linie
fortgesetzt hat uRd den k. preuss. Hauptmajin v. G. — Nach Baneti
Adressbqch, 1857, S. 74 war der President a. D. und Ritterschaft«-
Director v. G. Herr auf Plan im Kreise Osthavelland.
• Knauth, S. !M)8. — v. fleUhach, l. 8. 44t. — N. Pr. A.-L. T. 8. 48. II. 8. ?S& «. 2U O.
V. 8. IM. — Freif». v. Ledehur, f. 8. 267 u. 26«. — Siebmaeher, I. 172: Die ffoldbeckeo ,
J^achsiftch. — v. Meding, I. 8. 194. — Snppl. su Slebm. W. - B. VI. 18. — Tyroff, I. 67. —
W.-Ö. d. Pr. Monarch., III. 29.
Coldeck. Altes, steiermärkisches, seit 1305 vorgekommenesRitter-
geschlecht.
Scbvuits, r 8. 510.
. CioMegg, Mdeckh, heiherren (Schild rothundschräglinicsgetheilt
mit aus der Theilungslinie in die obere Schildeshälfte aufsteigenden, ^
vier silbernen Spitzen). Altes, tiroler Adelsgeschlecht aus dem Stamm*
schlösse Goldegg im. Gerichte Jenissen^ welches in der Gegend nm
Lana mehrere Besitzungen hatte und das Erbschenken-Amt im Erz*
Stifte Salzburg besass. Arcius und Goldecarus v. G. waren 1231 ade-
lige Lehnsleute der Grafen v. Ulten Mit Christoph v. G. erlosch
1473 der Stamm in Tyrol. Vorher aber hatte sich eine Linie dessel-
ben nach Bayern gewendet, welche nun das erw^nte Erbschenken-
Amt an sich brachte und aus welcher Johann Matthias Freth. v. G.
um 1660 k. k. Geh.-Rath und" Hof-Canzler war.
Graf V. Brandi», II. 8. 60. - Gauhe, I. 8. 676. — Siebmaektr, 111.
Cioldegg, Coldeckk (Schild schwarz und sdirftglinks getheilt mit
ans der Theilungslinie in die obere Schildeshälfte aufsteigenden, vier
silbernen Spitzen). Altes, niederösterreichisches Adelsgeschlecht,
welches im 13. und 14. Jahrhunderte da^ Bergschloss Goldegg be-
wohnte, vielleicht zuerst erbaute und nach seinem Geschlechtsnaroen
nannte, oder, nach Gewohnheit älterer Zeit, davon den Namen führte
und welches bei nur durch die Farben verschiedenen Wappen nach
Allem eines Stammes mit dem im vorstehenden Artikel besprocheaen
tiroler Geschlechte war. — Otto ä Goldeck, Nobilis vir, kommt ur-
kundlich 128a vtfr ufW Conrad v. Goldeck hatte in den. Jahren 1286
und 1295 die Yeste Stattheck im Ennathale österr. Lekenechaft i»
— 587 —
Besitz. Der Stamip blühte durch das 14. Jahrb. in das 15. hinein.
Conrad Flerr zu Goldeck kommt mit seiner Ehefrau, Agnes v. Perneck
und seinem Sohne, Janus, urkundlich 1387 vor und noch 1427 wird
in einer Urkunde von Stephan Herrn v. Zelking eines verstorbenen
Herren Albert zu Goldegg gedacht, —r
Wis$ffHU, III. S. 8S*i — 854. nach mebr'T«'» angegvbouen Quellen.
Ci«tdegg, Prelh., v o r tn a 1 s Präekelwayr genannt. (Schild geviert,
mit blauem Mittelschilde, welches drei, 2 u. 1, fliegende goldene
Lerchen zeigt, l u. 4 in Gold ein an die Tbeilungslinie angeschlos-
sener, gekrönter, halber, schwarzer Adler und 2 u. 3 in Roth ein sil-
berner Querbalken). Erbländ.-österr. Freiherrenstand. Diplom vom
9. Jan. 1648 für Johann Matthias Prückelmayr, k. k. Geh.'-Rath und
Hofcanzler, Herrn der Herrschaft Goldegg hn Niederösterreich etc.,
mit dem Namen: FVeiherr v. Goldegg. Derselbe, 1589 in einer Armen
Fauerfamilie zu St. Bernhard in Nieder-Oesterreich geboren und von
einem gutherzigen Pfarrer unterstQtzt, studirte in Wien die Rechte,
erhielt später ein Alumnat, wurde nach beendigten Universitätsstu-
dien Doctor der Rechte, Gerichtsadvocaf, 1631 Niederösterr. Kam-
merp rocurator, bald darauf k. k. Rath, 1637 w. Hofrath etc. Sein
Tod erfolgte 1657 und er hinterliess nur zwei Töchter, Freiin Anna
Catharina, zuerst mit Philipp Jacob Freih. v. Unverzagt u. später mit
Johann Adolph Grafen v.Wagensperg vermählt, welche 1669 die Herr-
schaft Goldejjg an Maria Margaretha Grf. ▼. Traatson verkaufte und
Freiin Luzia Ludomilla, welche sich mit Johann Heinrich Freiherrn
V. Garnier vermählte. Dem St. Barbara-Convicte, in welchem er frü-
her studirender Alumtius gewesen war, verniachte er zu einer ansehn-
lichen, seinen Namen führenden Stiftung für arme Stadirende die
Güter Azgerstorf und Liesing.
WUsgrm, III. 8 »54 u. .35.S.
«•Idegg. Mdegg r. ■. la Mdegg ml UiiileBlnirg, Ritter (Schild,
geviert: 1 u. 4 in Roth eine schrägrechte, goldene Maoer mit drei
eingeschnittenen Zinnen und 2 u. 3 in Blau ein rechts springendes,
rothes Ross, mit weissem Leibgurte). Altes tiroler, in die Landesma-
trikel, 80 wie in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragenes
Adelsgeschlecht, welches den .Ritterstandstitel und das Prädicat:
Linden bürg führt. Zu demselben gehört Hugo Ritler v. Goldegg in
Botzen, welcher sich mit echt historischein Sinne und grossem Fleisse, un-
terstützt von umfangreichen Sammlungen, in die Geschichte der Adels-
geschlechter seines Vaterlandes so hineingearbeitet hat, dass derselbe
jedenfalls zu den kundigsten Kennern des tiroler Adels zu rechnen ist.
Oraf V. Brandh, T»h. I. der W«ppen der übrigea Undst&iidigen AdeUgesehlecbtfr in
Tirol, Nr. 46 - W.-B. d. Kjnr. Bayern. V. 67.
Gddenast; hreiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1720
für Johann Leopold von Goldenast, Geh.-Rath.des Heichsstifts Buchau
in Schwaben.
MegerU v. Mihlfeld, 8. 53.
Goldenberg, ti^ldsehBilil ?. (■•Idenberg. Im Kgr. Preussen erneu-
erter Adelsstand. Diplom vom 7. Jan. 1791 il^r Emaouel Qoldaclimid^
— 588 —
k. prenss. Tribunals • Rath in Ostprenssen, mit dem Zusätze: t. Gol-
denberg. 1806 lebten zwei Brüder v. Goldenberg: der Aeltere war
Director der Neu-Ostpreuss. Regierung zu Plock, der Jüngere aber
Rath bei der sfldprouss. Regierung und Mitglfed des Pupillen - CoHe-
giums zu Warschau und Carl v. G. starb 20. Sept. 1836 als Ober-
Landesgerichts-AuscuFtator zu Königsberg i. Pr. Den Tod des Letz-
teren machte eine Tante, Luise verw. Hauptm. v. Negelein, geb.
V. Goldenberg, bekannt. Die Familie besass eine Zeit lang in der
Ober-Lausitz Arnsdorf und Ober- und Mittel-Weigsdorf.
N. Pr. A-L. II. 8. 257 u. V. 8. 185. — FreiM, 9. Udebur; I. 8. 268. — W.-B. d. prtan.
Moiurch. III. 29. . .
Ci«ldeiiJb«geB. Altes, längst erloschenes westpbälisches Adelsge-
schlecbt, von welchem nur das redende, von Hans Goldenbogen 1296
geführte Wappen bekannt ist. * -
9. Wentphalen, Monum. inediu, IV. Tab. 30, Nr. 29. — v. Meding, I. 8. 19&.
Mdeiisteia, s. Bnandner v. Goldenstein, s. Bd. IL S. 20.
Mdenstem, s. Rizzoli v. Goldenstern.
Cloldfiiss. Adelsbestatigungsdiplom vom 8. Juli 1678. Ein zu dem
in Schlesien begüterten Adel gehörendes Geschlecht, welches aus dem
Reiche stammt und nach Angabe Mehrerer das Nürnberger Patriciat
besass, rn Folge dessen Sprossen des Stammes Stellen im Rathe der
alten freien Reichsstadt bekleideten. Ein Zweig wendete sich nach
Schlesien, wo bereits 1 680 Hans Magnus v. G., kurbrandenb. u. spä-
ter k. preus«. Rath, die Güter Kittelau und Reisau im Kr. !N[jmptsch
besass. Derselbe war mit einer Tochter des Dichters Daniel Caspar
v. Lohenstein vermählt, welchem diese Güter zustanden und aus die-
ser Ehe stammten drei Söhne und eine Tochter. Der Stamm, welcher
in Schlesien im Laufe der Zeit noch andere Güter erwarb, auch nach
Anfange des 18. Jahrh. in der Provinz Brandenburg begütert war,
blühte fort. In neuerer Zeit war Friedrich v. G. k. preuss. Kriegs-
und Domainenrath, sowie General-Landschafts-Repräsentant der Land-
schaften des Breslauer Oberamts-Regier.-Departements und ein Major
V. G., Herr auf Nicklasdorf, starb nach 1830. — Nach Bauer, Adress-
buch, S. 74, war 1857 Adalbert v. G.^ k. preuss. Landrath und Lan-
desältester, Herr auf Gr. Tinz im Kr. Nimptsch und Nicklasdorf im Kr.
Strehlen, Albert v. G. aber, k. preuss. Major a. D. Herr auf Kitteiaa
im Kr. Nimptsch-.
Henel, SHesiogr. S. 772. — Sinapius, II. 8 64^ ~ Gauhe% TT. 8. 364. — F^Hkerr «
Krohne, II. 8. 415 u 416. — N. Pr. A.-L. U. 8. 257. — Freih. e. Ledtbur, I. 268 n. III.
8. 262. — Schlesisch. W -B. Nr. 880.
(leldits (in Gold ein schwarzes, das Mundstück nach der Rechten
kehrendes Jägerhorn mit rothem Beschläge und oben einmal geschlun-
genem Bande). Schlesischos, nicht mit der neumärkischen Familie
V. Golitz zu verwechselndBs Adelsgeschlecht, welches in den Fürsten-
thümern Oppeln und Ratibor begütert war.
Sinapius, I. S. 410 unter Berufung auf Bucelini, Spener, llenel und Luc«e — Siebmacher t
I. 52: Golditx, Schlesisch. — «. Meding, III. S. 2r6.
<i«lilnlB, drafen, s. H« n d 1. v. G o 1 d r a i n.
— 589 —
Mdrainer ra luhlrain! ErbläDdisch-österr. Adelsstand. Diplom
von 175h für Philipp Jacob Goldrainer, Stadtschreiber zu Meran in
Tirol, mit dem Zusätze: v. üoldrainer zu Mühlrain.
MeyerU r. Mühl/elii, Ergänz. -Bd. 8. 300.
Mdsehan. Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht, von welchem
nur einige gegen Ende des 16. Jahrli. lebende Sprossen bekannt
sind.
Sehmuts, I. 8. 511.
Ci^ldscheider ?. Rehnaberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1779 für Auto.n Leopold Goldscheider, Second - Rittmeister bei
Herzog Albert zu Sachsen -Teschen Kuirass., mit dem Prädikate:
V. Rehnaberg.
Mtgerle 9. Mühlfeld» Ergani.-Bd. 8. 300.
Mdschniid y. Cloidenberg , s. Goldenberg, Goldschmid
V. Goldenberg, 8. S. 587 und 588.
Mdstein (in Roth drei, 2 u. 1, weisse Lilien, deren Spitzen einem,
mit einem goldenen Sterne geschmückten Mittelschildchen zugewen-
det sind). Hallesches Stadtgeschlecht, welches schon 1570 Passen-
dorf bei Halle, 1600 Dölkaa bei Merseburg und Hohen - Priesnitz
bei Delitzsch, 1 660 Döltzig bei Leipzig und später noch andere Güter
inne hatte. Die Annahme, dass dasselbe ein Zweig der alten, rheiu-
ländischen Familie der Freiherren und Grafen v. Goltstein sei, ist hi-
storisch nicht erwiesen. — Als näherer Stammvater wird der zu seiner
Ze t als Rechtslehrer berühmte D. Krlian Goldstein genannt Von
den Söhnen desselben war der gleichnamige Sohn, gest. 1622, zuletzt
h. sachs.-weim. Rath und Canzler, Joachim v. G., Herr auf Passen-
dOrf, kursächs. Canzler zu Merseburg and Carl v. G., früher in K. K.
U.K. Schwedischen Kriegsdiensten, später, 1 609, kürsächs. Stiftshaupt-
mann zu Quedlinburg und zulezt Oberst und Commandant zu König-
stein. Von seinen oder den Söhnen eines seiner Brüder würde Carl
Albrecht v. G., Herr auf D6lkaa und Pässendorf, erst h. sachs.-
weissenf. Geh.-Rath und dann herz, sachs.-lauenburg. Geh.- Rath.
Letzterer hinterliess zwei Söhne und der eine derselben war der gleich
weiter zu nennende Carl ODttlob v. G. Der Stamm blühte in die zweite
Hälfte des 18. Jahrb. hinein, in welcher Carl Gottlob v. G., k. poln.
u. kursächs. Kammerherr, nachdem derselbe verm. mit Einer y. Bibra
ohne* Leibeserben geblieben war, laut kön.-kurfürstl. Bestätigungs-
Urkunde vom 5. Sept. 1761 den jüngsten Sohn des Landjägermeisters
v. Böltzig in Merseburg, Carl Wilhelm v. Böltzig, an Sohnes Statt mit
der Bedingung annahm, Namen und Wappen der v. Goldstein fortzu-
führen, s. den Artikel: v. Böltzig, Bd. L S. 521 d. 522. Der genannte
Adoptivsohn vermählte sich mit Henriette v. Kutschenbach a. d.
Hause Kaimberg bei Gera und wurde Vater mehrerer Söhne, von
welchen jedoch nur der zweite Sohn, Carl Maximilian Friedrich, geb.
1780, verm. mit Henriette v. Berge a. d. Hause Lugk i. d. Niederlau-
sitz, den St^mm durch xlrei Söhne und drei Töchter fortsetzte. Der-
selbe erhielt, nachdem sein Schwager, der k. sächs. Major v. B., als
Letzter des Mannsstammes der v. Berge aus dem Hause Lugk 1815
— 590 —
in Flandern geblieben war, durch K. Preuss. Cabinetordre vom 2i. Mai
1823 die Erlaubniss, mit seinem Namen und Wappen den Kamen and
das Wappen der v. Berge verbinden zu dürfen, s. den Artikel: v. Berge,
Bd. I. S. 33b-340. Das N. Preuss. Adelslexicon hat den Freiherni
Carl Maximilian Friedrich v. Goldstein-Berge, welcher 1836 in Ber-
lin lebte, als Freund und Kenner der Genealogie, Heraldik etc. ge-
nannt, welcher unterstützt durch eine reichhaltige und seltene Samm-
lung von 1800 ßücherbänden etc. seit 20 Jahren mehrere, diese
Wissenschaften betreffende Werke vorbereitete i doch sind dieselben,
so viel bekannt ist, leider nicht zur Oeffentlichkeit gelangt.-
Knaut/i, 8. 508. — Jochirr, Coinpend. Cielfhrt.-Lex. Ausg. vom 1T26. 8. lll*. — OauA«,
I. S. 678; nach »eunert, Athen. Wiittherg und OlcHriu», hallische Chron. — N. Fr. A.-L. II.
8. «5S nnd i>.S9. — Frcih. v. Lfdfbur, I. S. 26« und III. S. "262. — Sifbmachfr, I. 167: die
Goldsteiu, Sarhsisrh. — r. Mediny, l. S. 195. — W.-B. d. Sachs. 8ta»teu, III. 20:- Freih. t.
G., 21: FreUi. t. G.-Berge und 22: Fnih. v. G.-BöUiig.
Mejewski, Clrafen. Galizischer Grafenstand. Dipjom von 1783
für Johann Golejewski.
Megerle 9. Mühljeld, Ergini.-Bd. H. 15.
dolenbicwski. Polnisches, dem Stamme Prawdzic einverleibites
Adelsgeschlecht, welches in der Provinz Preussen vorkam.
Freih. v. Led^bur, I. 8. 368 und III. 8. 262.
<voIeaili«eki. Polnisches Adelsgeschlecht aus welchem Ignaz v. G^
ehemaliger Polnischer Oberst, 1808 das Gut Tworkown anweit Obor-
nick besass.
Freih. 9. Ltdebur, III. 8. 262
Mevibski. Polnisches, in den Stamm Ogonczyk eingetragen^
Adelsgeschlecht, welches in Ostprenssen im Kr. Neidenburg das Gut
Koschlau ao sich brachte.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. »68 u. III. 8. 262. - , ••
ttoUaski^ Polnisches, zu dem, Stamme Prawdzic z&hlepdes Adels-
geschlecbt, welches nach Ostpreusäen kam und die Güter Browien,
Thurau und WolU iiQ Kr. J^eidenbarg erwarb.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 268 u. llf. .«. 262.
(i#UU (in Silber eine blaue ^ von zwei rothen Rosen begleitete
Leiter). Altes Adelsgeschlecht der Neumark aus dem gleichnamigen
Stammhause bei Lebus a. d. Oder, nicht zu verwechseln mit dem
schlesischen Gescblechte v. Golditz. — Dasselbe hatte schon 1333
Mollnow, 1441 Hasenfelde, Quilitz und Tncfaeband, 1462 Diedefsdorf
und 1490 Dolgeliu inne und erwarb später noch andere GüterrSämmt-
lieh im Kr. Lebus. -^ Zuerst kommt Remegus v. G. mit seinem Neffen,
Erich, zu Seelow vor und 1694 besassen Barthel und Caspar v. 0.
die Güterr Clessiu und Diedersdorf. Der Stamm blühte nOch bis in di«
zweite üälfte des 18. Jahrb. hinein, in welcher im Octob. 1760 Amd
Friedrich v. G., k. schwed. Oberstli<utenant, bei einer Ueberfahrl
nach Schonen in der Ostsee ertrank. Derselbe, verm.. mit Anqa Si-
bylhi V. Jliümen , war der Letzte seines Stammes. Die Güter fielen
als erledigte Lehne an die Krone Preussen zurück und wnjrdeu zu dem
Amte Leubus geschlagen.
Nr Fr. A.-L. V. 8. 18&: oa«h deu Könis'scben SammluBgen. — Freiherr t. Ledtbrnr^ I.
S. 268:
— 691 —
(■•Ikowskt. Polnisches, zu dem Stamme Strzemien gehörendes
Adelsgeschlecht, welches in Westpreussen 1820 im Kr. Calm die
Gttier Klenczktfwo, Sarnowo und Trzebieluch hesass. Nach Bauer,
Adressb. S. 74, war 1857 ein v. Golkowski Herr auf Ellernitz im Kr.
.Graudenz.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 268.
€•11 f. PraRckensteiR. Erblftnd.-österr. Adelsstand. Diplom von
1766 für Johann Golt, Wechsler zu Amsterdam, mit dem Prädicate:
V. Franckensteih.
Mtgtrle tu MÜhlfeld, Ergäns.-Bd. 8. 800. — Siippl. su Siebm. W.-B. XI. 10.
Gallen Freikenen anil firafen. Erbländ.-österr. Freiherrn - und
Grafenstand. Freiherrn-Diplom von 1706 ftlr Procop Gervas v. Gollen,
Herrn der Herrschaft Fischament, k. k. Niederösterr. Regimentsrath
etc. und Grafendiplom für denselben vom 30. Junt 1719. — Der Di-
plöms-Empfänger stammte aus einem ursprünglich niederländischen,
später nach Schlesien gekommenen Adelsgeschlechte und wurde 1706
als Landmann unter die neuen niederösterr. Herrenstands- Geschlech-
ter aufgenommen. Aus seiner Ehe^ mit Maria Anna Freiin y. Löwen-
thum entsprossten zwei Söhne und drei Töchter, doch lebte, als er
1729 starb, neben seiner Wittwe, welche sich später in'zweiter Ehe
mit einem Baron v. Minquizburg vermählte, nur noch eine Erbtochter,
Grf. Maria Therese, welche als vermählte Freifrau v. Dominique die
Herrschaft Fischament 1755 an den k. k. Feldmarschall Grafen
V. Batthyän verkautte.
WUsgrill, lll. 8. *S55 u. 356;
€•11«?. Adelsstand des Eönigr. Bayern. Diplom vom 27. Febr.
1817 für Johann Wolfgang Goller, k. bayer. Landrichter zu Amberg
QBd Herrn auf Kollersried. Derselbe, geb. 1 777 .wurde nach seiner
Erhebung in den Adelsstand in die Adelsmatrtkel des Rgr. Bayern
eingetragen. ,
9. Lcutg, Sappl. 8. 101. — W.-B. d. Kgr. Bay«ni, V. 68. — «. Htftur, teycr. A4tol, Tab.
91 u. 8. 80.
C!«llh«rer^ (iollh«ffer^ Ritter anil Edle. Reichsritterstand. Diplom
von 1 737 für Maximilian Gundacker v. Gollhofen, k. k. Ober-Eammer-
fourier, mit dem Prädicate: Edler v. Derselbe war 1730 in denReichs-
adelsstand versetzt worden.
Megurle r. Mühlfeld, S. 114 u. 115 u. Erg&nc.-Bd. 8. 300.
(iolbier f/Mdneiifels^ Freiherren. Erbländ.-Ö8terr. Fjeihermstand.
Diplom von 1810 für Aloys von Gollner, Tc. k. Obersten bei v. Jordis
Infanterie, mitdemPrädic£^te: v. Goldnenfels. .
Megerl« «. Müh\feld, 8. 53.
Clöllob f. Taabenl^rg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1778 für Johann Gollob, k.' k. Major b^i dem Oguliner Infant- Reg im.,
mit dem Prädicate : v. Taubenberg.
Me^erle p. Mühl/eld, Ergini.-Bd. 8. 309.
CI«Ueki. Polnisches, zu dem Stamme Pielesz gehörendes Adels -
geschlecht, welches in Westpreussen im Kr. Cukn 1728 und noch
1760 das Gut Sarnowo besass.
I^Hh, 9. L9d9bur, lII. 8. 263 u. 268;
— 592 —
(i«l«fkiii; (SoUwskiB, drafeii. licichsgrafenstand Diplom von 1707
für Gabriel Iwanowitsch Golofkin, k. russ. Oberkammerherrn etc. and
k. russ. Anerkennungsdiplom des der Familie verHehenen Reichs-
grafen Standes von 1710. — Der Empfänger der Diplome,' aus einem
alten, polnischen und russischen Hause stammend, wurde 1719 Reichs-.
rath, 1721 GrosBcauzler und starb 1734 mit Hinterlassung von 5 Söb^i
nen, der Grafen : Iwan Gawrilowitsch, Michael Gawrilowitsch, Peter,
Gabriel Alexander u. Alexander. Graf Iwan G., k. russ. Geh.-Rath,
vermählte sich mit einer Fürstin Gagarin; Graf Michael 6., k. russ.
Cabiuetsminister und Vicecanzler, gest. 1759, war mit Cathariiia
Fürstin Ramdonowski, Erbtochter des letzten Fürsten R., vermählt,
aus welcher Ehe ein Sohn, Graf Alexander, k. russ. a. o. Botschaiter
im Haag etc. entspross, aus dessen Ehe mit Catharina Henriette Grf.
zu Dohua, gest. 1768, neben zwei Töchtern, Maria verw. Grf. v. Ka-
mecke, gest. 1769 und Natalie verw. Grf. v. Schmettau, gest. 1778,
ein Sohn stammte: Graf Iwan Alexander, gest. 1794, k. russ. Staats-
rath und Gesandter; — Graf Peter (Peter Alexandrowitsch), verm.
mit Friederike Gräfin v. Kamecke , gest. 1 788, Tochter seiner Nichte,
Maria Gräfin v. Golofkin, erhielt 1766 die Erlaabniss, sich in deo k.
preuss. Staaten anzukaufen und erwarb Guten-Paaren im Kr. Ost-
Havelland; — Graf Gabriel Alexander, früher in k. französ. Diensten
unter dem Namen eines Marquis v. Ferrässieres, später hoJländ. Ge-
neral-Lieutenant und Commandant von Amsterdam, hint^rliess eine
Tochter Alexandrine, welche als Wittwe des Grafen Heinrich Alphons
de Bruges 1839 in Berlin lebte — und Graf Alexaüder; welcher als
k. preuss. Kammerherr und Directeur des plaisirs 1781 aovermähft
starb. — Nächstdem hat Freih. v. Ledebur noch angegeben, d^s Pe-
ter Friedrich Christoph Graf v. G. 1771 das Gut Harnekopf im Kr.
Ober-Barnim erwarb.
N. Preuss. A.-L. V. 8. 186. — Freih. 9. Ledebur ^ I. 8. 2€9 u. III. 8. 268.
CloltereA. Ein längst erloschenes Adelsgeschlecht, dessen Wappen,
ein Baum mit Eicheln, nur durch ein Siegel von 1306 bekannt ist.
9. Meeting, III^ 8. 216 : nach Chronecke der Sassen, ll«nts, 1492.
dohsteioi Cleldstein^ heiherren anil (irafen (Schild rund und acht-
mal Von Gold und Blau quer getheilt, oder nach anderen Angaben in
Gold vier blaue Querbalken). Reichsfreiherrn- und Grafenstand.
Freiherrndiplom für Johann Wilhelm v. G., 1657 kurpfälz. Obersten
und Statthalter zu Düsseldorf und später k. k. General- Feld- Zeug-
meister und Grafendiplom vom. 8. Febr. 1694 für den Sohn desselben,
Friedrich Theobald Freih. v. G., Herrn zu Gripswalde, Pf&lz- Neuburg.
Regier. -Rath, Kammerh. , Gesandten am k. schwed. Hofe etc. —
Die Freiherren u. Grafen v. Goltstein, früher auch Goldstein, Golden-
stein und Golstyn geschrieben, stammen nach den gewöhnlichen Aii-
gaben aus dem alten mährischen Adelsgeschlechte der Freiherren
Zwole (Swole, Swolsky und Stwole) und GoHsteiii. Ein Zweig des
Stammes kam nach Kärnten , erbaute unweit Ketschach ein gleich-
namiges Schloss uiid breitete sich auch in Mähren aus. Später ver-
liess das Geschlecht Kärnten und Mähren und begab sich thiüls nach
^ 693 —
Polen, wo ^» sich Stwolinsky und Goldstein nannte und dem Stamme
Swinka einverleibt wurde, theils nach den Rheinprovinzen und nach
HoUapd, von wo ein Zweig nach Franken gelangte. So entstanden
zwei Linien., die polnische und die rheinische, welche Letztere im
Lc^afe der Zeit im Herzogthnme Jülich, in den Niederlanden und im
Aaspachischen ansehnliche Güter an sich brachte. — Fahne nimmt
nur an, dass die Familie aus dem Jülich'schen von der Bnrg gleichen
Namens stamme und dass Heinrich Goltsteio 1180 als cölnischer
Btirger urkundlich vorkomme. Nach den von' Fahne gegebenen Stamm-
tal^l^n steigt die Stammreihe der Grafen v. G.. wie folgt, herab: Johann
y. Goltstein, Herr zu Drimborn, 1465: Agnes v. Wyenhorst; — Jo-
bfinn II: Catharina v. Fürdt; — Reinhard: Aleid v. Breyl, Erbin zu
Breyl; — Gerhard Herr zu Breyl: Margaretha v. Grein, Erbin zu
M flggenhausen ; — Walrav: Anna v. Holtzeit, gen. Oest; — Andreas:
Johf^nna v. Torck; — Jobann Wilhelm, wurde, s. oben,. Freiherr:
Yeronica; v. HoUrop; .— Friedrich Theobald, Herr zu Gripswald,
^i^chte, wie oben angegeben, den Grafenstand in die Familie, Pfalz-
Meuenb. Regier.-Rath, Kammerh., Gesandter am k. schwed. Hofe etc.:
Tti^rete v. Blankard; -- Johann Ludwig, Herr zu Breyl, Jülich-Ber-
gUcl^^r Canzler: Anna Maria Luise v. Sc^iaesberg; — Johann Ludwig
Prions, JQlich-Berg. Canzler, korpfälz. Statthalter etc. : Maria Amalia
Tkierese v. Blankard; — Johann Ludwig Franz, Jülich.-Berg-Geh.-
Jlath, Hof- und Kammer- Präsident, Vice -Präsident etc., regierender
6r%f KU Schlenacken und Herr der Herrschaft Ulmen : Maria Luise
F9t4in V. lioe zu Wissen; — Franz Ludwig Joseph, gest. 1824 k. franz.
Qt^rst d. CSav. : Luise Maria Grf v. Quadt-Wykradt ; — Graf Arthur
Friedrich, geb. 1813, Herr auf Breyl (seit 151^ in der Hand der Pa-
aiilie), Mitglied des k. Preuss. Herrenhauses auf Lebenszeit, verm.
1898 mit l^athihie Grf. y. Hoensbroech, geb. 1813, ans welcher Ehe
Arei TOehtQr, Eugenia, Elisabeth u. Maria» stammen. Von dem Bru-
der des Grafen Franz Ludwig Joseph, dorn Grafen Friedrich Anton
Ilaria, gest. 1852, k. franz. Marechal de Camp, entsprossten aus der
Ji^^ mit Stephanie Vicomt. v. Quabcck zwei Söhne: Gr. Friedrich,
g^ 1836, in k. franz. Mllitairdiensten und Graf Emanuel, geb. 1837.
-r- Ans 4er freiherrl. Linie wurde Carl Nicolaus Philipp Wilhelm
Freih. v. Goltstein, laut Eingabe d. d. Haus Meroedgen, 11. Juni
1829, unter Nr. 10 der Freiherrenclasse in die Adelsmatrikel der
Preuss. Rheinprovinz eingetragen und nach Bauer, Adressb. S. 75,
war 1857 Friedrich Carl v. Goltstein Herr auf Beck im Kr. Erkelenz.
Qauhe, I. 8. 676 u. 677. — B. P. de Glogol, Scbaupl. d. alt. qUcid. Adels in Mihron,
h^rausK. v. Ch. Pfeifer, Breslau 1741. — »«. Stfin^n, WestfUi. Gesch., ITT. S. CJR - 651. -
Roben», NiederrH. Klttersohafl, I. }J. ISS u. ff.: das Orufeiidiplom S. ii:i— US. - N. Pr. A.-L.
II. S. 259—261. — Fafinf, I. 8. 115. - Dr.utsehc «rafh. der GeKenV. I. S. 274 und --'75. —
— Freiherr v. Lfdfihnr, I. S. 269. - Geneal. Tasrhenb. d. ßräfl. HHns.r. IS62. «. 297 n.29S
41. bifltor. Handl). tu demselben, ». 256. — ai^hmackrr, V. Aiihanu 37 od<'r V. 355: Gr. v.O.
Durchlaucht. Welt, Ausgabe von 1767—76. II. Tab. l'ii; Gr. v. (J. — Suppl. zu Slfbrniicher^
W.-B. II. 1.3: Froih. v. Goldstein. — Tyrof, I. 50; F. lln. v. (Goldstein. - W.-B. d. Preu.ss.
Kheinprov. I. Tab. 48. Nr. S5 : Gr. v. Goltstein u. 86. Fr«ih. v. G., u. S. 43.
Mi%, V. der MU, aach liiJhenren and trafen (^tammwappen:
in Roth ein silherner, nach Anderen goldener Sparren, oder auch
i]| Roth ein eingebogener, den oberen Schildcsrand mit der Spitise
Jbte$ehkt, Deatach. Ad«ls-Lex. tU, 38
— Ö94 —
nicht berührender, von Silber und Blan so getb^ilter Sparren , als
wären zwei Ober einander gestellte Sparren, ein silberner and ein
blauer, oder auch schwarzer an einander geschoben. Wappen nach dem
k. franz. (inadenbriefe vom August 1653 und nach dem Freiberrn-Di-
plome von 1666: in lUau ein goldener Sparren, oben von zwei golde-
nen Lilien und unten von einer dergleichen begleitet. Wappen der
Freiherren v. d. Goltz in Preussen: Schild der Länge nach getheilt:
rechts in Silber eine rothe, weiss ausgefugte Mauer, hinter welcher
ein rechts sehender, goldener liöwe aufwuchst, welcher in den Vorder-
pranken einen goldenen Hing hält und links der Sparren mit den Lilien
nach den) Qnadenbriefe von 1653. Der aufwachsende Löwe ist das
Stammwappen der Grafen v. Dinheim, s. unten, und der Ring ist
durch Vermählung des Andreas Grafen von Dinheim mit der einzigen
Tochter des Landrichters Johann Prawda hinzugekommen. Grilf-
liches Wappen der Linie Clausdorf und Sortlaken: in der Länge
nach getheiltem Schilde die erwähnten Bilder der Freih. v. d. Goltz
in Preussen und auf dem Schilde drei Helme. Gräfliches Wappen
der Linie Heinrichsdorf: Schild der Länge nach getheilt mit gekrön-
tem Mittelschilde, welches in Silber den Preussiscben Adler mit Zepter
und Reichsapfel zeigt. Der Schild enthält rechts, wie links, die Bilder
des Wappens der gräflichen Linie Clausdorf. Auf dem Schilde drei
Helme: das Kleinod des mittleren ist der Preuss: schwarze Adler, das
der Linie Clausdorf zwei geharnischte Arme: die linke Hand hält «inen
goldenen Schlüssel, die rechte ein Schwert und Schlüssel und Schwert
sind in das Andreaskreuz gelegt.) Kön. franz.,- Böhm.-Böhm. alter
Herren-, Reichsfreiherren- und erbllind.-österr.- ond Prenssischer
Grafenstand. K. franz. Gnadenbrief von 1652 für Joachim Rädiger
V. d. G. uud Freiherrnstand für Denselben und für das ganse Ge-
schlecht von 1666, welche Erhebung in Kar-Brandenburg 7. Nov. 1691
bestätigt wurde; Reichsfreiherrnstand vom 2. Juni 1689 für Georg
Cnspar v. d. G. ; Böhmischer Freiherrenstand vom 13. März 1724 fUr
Johann Ernst Wenzel v. d.G,; Böhmischer, alter Herrenstand und erb-
länd.-österr. Grafenstand v. 16. Sept. 1731 für Denselben; Reichsfrei-
herrnstand von 17^64 für Johann Franz ?. d. G., wegen von seinen
Vorfahren in Böhmen und von ihm selbst im MüDz - und Bergwesen
geleisteter Dienste; Preussischer Grafenstand vom 19. Sept. 1786 für
die Gebrüder August Stanislaus und Carl Friedr. Freih.v. d. G., Claos-
dorfer Linie, und für Henning Bernhard und Bernd Wilhelm, Hein-
richsdorfer Linie, nebst dem Vetter derselben, Carl Alexander Freih.
V. d G.; Preussischer Grafenstand vom 18. Jan. 1787 für Johann
Wilhelm v. d. G. aus dem Hause Sortlaken, k. preuss. Generalmajor
and vom 9. Mai 1789 für Carl Franz v. d. G., ebenfalls a. d. Hause
Sortlaken. — Die Familie v. d. Goltz, in älteren Urkunden von
1337 etc. Goltiz und noch im 16. Jabrh. Goltzow geschrieben, ist
ein sehr weit verzweigtes und in den preussiscben Ost-Provinzen reich
begütertes Geschlecht. Dasselbe stammt der Familiensage nach von
dem oben erwähnten Andreas Grafen v. Dinheim ab, welcher in der
ersten Hälfte des 12. Jahrh. (1113 oder nach Anderen 1123) aus der
— Ö98 —
Gegend des Rheinstromes nach Polen kam , bis zum obersten Feld- ,
herrn des Königs Boleslaw III. stieg und durch Vermählung mit der
Erbtochter des reichen Landrichters zu Gostyn, Johann Prawda,
grosse Herrschaften an sich brachte, namentlich auch die Grafschaft
Golczewo, welche letztere 1662 bei Theilung seiires Erbes an den
zweiten Sohn,' Johann, fiel, welcher sich nach dieser Herrschaft
Golczewo nannte. Seine Nachkommen schrieben sich Grafen Golczewo
so lauge, bis in Polen das Gesetz angenommen wurde, dass aller Adel
gleich sein solle , worauf der Grafentitel wegblieb. Bei einer Gttter-
theilung schied sich 1369 der Stamm in zwei Linien, in die schwarze.
* oder Clausdorfische und in die Weisse oder Heinricbsdorfsche , von
denen erstere bis zur Theilung des Landes in Polen blieb, letztere
aber schon lange vorher sich ins Brandenburgische wendete. — Nach
Oesterreich kam die Familie mit Günther v. d. Golz, welcher sich
1598 mit Maria Salome Herrin von und zu Polheim vermählte und
später k. k. commandirender General und Oberst eines Regiments
zu Pferde war. Derselbe wird schon 1614 im K. K. Hofkamraer-
Arcbive als Freiherr aufgeführt and ebenso kommt auch der durch
den 30jährigen Krieg berühmt gewordene Maximilian Martin v. G.
als Freiherr vor. Von 1731 an schrieben sich die Sprossen der österr.
Linie Grafen und mit dem Grafen Ernst Ignaz Johann Nepomuk er-
losch gegen Ende des 18. Jahrh. diese katholische Linie. — Der
oben genannte Joachim Bttdiger v. d. Goltz, welcher, wie angegeben,
wegen der Verdienste, die er sich um die Krone Frankreich erworben,
den königlichen Gnadenbrief von 1653 uud späterden Freiherrnstand
erhielt , gehörte zn der Clansdorfer Linie , trat 1 654 als Oberst in
karbrandenb. Dienste, wurde später General und 1661 Gouverneur
. yon Berlin, ging 1 665 in k. dänische- und 1 660 in kursächs. Dienste,
commandirte in letzteren Diensten als General -Feldmarscball die
Sachs. Armee bei dem Entsätze Wiens und starb noch 1683. Di6
Anerkennung des Wappens mit den Lilien und des Freiherrnstandes
erfolgte in Kur-Brandenburg, wie erwJlhnt, 1691 und zwar für einen
legitimirten Sohn des Freih. Joachim Rüdiger. — Die Zahl der vielen
Sprossen des Stammes, welche in kurbrandenb.- und k. prenss. Mili-
Jjiir- und Staatsdiensten zu den höchsten Wth-den gelangt sind, ist zu
gross, als dass hier nur einige derselben genannt werden könnten.
Das N. Pr. A.-L. nennt mehrere derselben und Viele sind in den
deutschen Grafenh. d. Gegenw., bei Gelegenheit der geneal.. Ver-
hältnisse der gräflichen Linien, erwähnt. — Der gräfliche Stamm blüht
jetzt in den Häusern Clausdorf, Heinrichdorf und Sortlack und zwar
in den beiden ersteren Häusern in einer älteren und jüngeren Linie.
Die beiden Linien des Hauses Clausdorf kommen auch als Linien zu
Teschendorf und Linie zu Tlukum vor. Der freiherrliche Stamm zer-
fÄIlt in die fünf Häuser Sortlack, Brotzen, Gieson, Curtow und Claus-
dorf. Von diesen hat sich das Haus Sortlack in die Linien Leissinen,
Fingatten, Domnaw, Mertensdorf und Gross -Lauth und das Hans
Glausdorf in die Linien Schellin, Konsbruch und Kopriewe geschieden.
Die Grafen t. d. G. sind mit den Scbönauer Gütern bei Marienwerder,
38*
— 596 —
Czaicze, Tinkum und mehreren anderen Besitzungen in Ost- und West*
preussen begütert und den freiherrlichen Häusern gehörten in uenester
Zeit Kreitzig bei Schievelbein, Kattun bei Schneidemtth]» Kopriewe,
Pozdanzig und Pflasterrnttlile bei Schlochau, Tillitz bei Strassburg in
Westpreussen, Mertensdorf und Sortlack bei Friedland in Ostpreussen
und Kallen bei Fischhausen. Was den jetzigen Personalbestand der
gräflichen, sowie die sehr zahlreichen Glieder der freiherrlichen Häu-
ser anlangt, so ist hier auf die neuesten Jahrgg. der Tasehenbb. der
gräflichen - und fnuherrlichen Häuser zu verweisen. —
Gauhe, I. 8. 679-681 u. II. S. 364— »67. — Brüggemunn, 1. 2. UpUt — UUtor.-geogr.-
sUtUt- II. uiilitairisehe Beitr , die k. prtuss. Jttaaten betreffeud, III. 2. 8. 511 u. ff. und na>
mcntUrh 8. 521, so wie Beilage I. u. V. — Wisayrül , l!l. 8. 358—360. — Megerte v. iHkt- *
feld, 8. 19 u. 53 «. Rrgän*. Bd. S. 15 und 60. — N. Pr. A.-L. II. S. 261—265. — Deutocli«
(Jrafenh. d. Gegenw. I. 8, 276-278. - Frfih. e. Lfdebur, I. 8. 269 u. IH. g. 563. — Ge^
ncal. Ta!<chcnb. d. gräfl. Ilausor. 1862. 8. 298^301 u. hi$tor. Handb. ta Deiiiselben, 8. Si$1.
— üencnl. Tasciu'iib. der freih. Häuser, l«:..«). S. 196 -207 und 1862 8. 301—310. — Bau^,
Adres^bucb, IS!»?. 8. 75. - Si^bmachttr, I. 176: v. d. Gölte. UErkiscai. ^ Dien^matim, tf.
185. Nr. ,12. — r. Meding, II. 8. 202-206: v. d. O. und Freiherr v. d. G. — Supplem. sa
Slohm. W.-B. VI. 17: v. der Golie. — Tyrnß. II. 96: Frcilierr v. d^r Gole. — W.-B. d*T
preusM. Uonarch. I. tir v. d. G. und II. 37: Freih. v. G. — rommeniüehes W.-B. V. Tab.
1. und 12. und 8. 1 und 2: Freih. v. d. (i. u. Tab. 3 und 4 und 8. 7 und 8: Gr. v. d. O.
Clolti. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 4. Oct.
1836 fttr Gustav Hermann Leopold Goltz, See. -Lieutenant im k.
preuss. 3. Cuirass.-Regim.
Frei/i. v. Ledebur, I. 8. 270.
Golachowski^ Crafen. Erbländ.-österr. Grafenstaud. Diplom von
1783 für Joseph Vincenz v. Goluchowski, unter Anerkennung des alten
Grafenstandes. Altes, polnisches, zu dem Stamme Leliwa z&hlendes
Adelsgeschlecht, welches ursprünglich aus der ehemaligen Wojewod-
schaft Kälisch stammt, sich früher: de magna Goluchow-Golocbowski
schrieb und schon in früher Zeit den Grafentitel führte. Der bekannte
polnische Chronist Cromer nennt von 1340 an mehrere in Polen sehr
bekannt gewordene Sprossen des Stammes. Nachdem 1772 Galizien
als Königreich in den k. k. österr. Staatsverband einverleibt worden
war, erhielt Joseph Vincenz v. G., s. oben, den Grafenstand des Kaiser-
reichs. In neuester Zeit war Graf Arthur, geb. 1808, ein Enkel des
Grafen Joseph Vincenz, Haupt dos gräflichen Hauses. Von den beiden
Brüdern desselben, den Grafen Agenor, geb. 1812 lind Stani^laos,
geb. 1818, hat Ersterer, Dr. jur, k. k. Kämm., Geh. Rath, Statt-
halter etc., verm. 1848 mit Maria Orif. Baworowska, den Stamm, neben
zwei Töchtern, durch drei Söhne, Agenor (II.), geb. 1849, Stanislaus,
geb. 1853 und Adam, geb. 1855, fortgesetzt. —
Mrgrrl0 v. Mühl/eidy Brgänx.-Bd. 8. 15. — Deutsche GrafenU. d. Gegenw. III. S. 144 qii4
14.i. — Gen. Ta^chenb. d. grafl. Haufi., 1862. 8. 801 n. histor. Handb. so Demselben^ 8. t^.
MsheiBij s. Stach v. Golzheim.
Üondala, (irafen. Ein aus Hetrurien entsprossenes, später in
Lucca, Ragusa und Tirol sesshaft gewordenes Grafengeschlecht,
welches 1719 in Nieder -Oesterreich das Incolat erlangte. Graf Jo-
hann Baptist, k. k. General-Feldmarschall-Lieutenant, war in zweiter
Ehe vermählt mit Maria Victoria Grf. v. Strozzi. Aus dieser Ehe ent-
sprossten zwei Söhne, die Grafen Franz und Sigismund. Graf Franz^
gast 1717, k. k. General der Cav., Stifter des Gondalaiscben Fidei-
— * 597 —
commisses in Tirol und Oesterreich , binterliess aus seiner Ehe mit
Ifaria Anna Grf. v. Screny, nur eine einzige Tochter, Grf. Johanna,
welche sich mit ihrem Vetter, Sigismund, vermählte, s. unten, Graf
Sigismund aber, frflhcr in k. span., später in k. k. Kriegsdiensten,
hatte aus seiner Ehe mit Catharine Marchese de Nal^ vier SOhne,
die Grafen Franz, Johann Baptist, Plieronymus und Sigismund den
Jüngeren. Graf Franz j(II.) Herr der Herrschaft Wangen in Tirol unddcs
von dem Bruder seines Vaters, Franz I., bestimmten Fideicommisses
in Tirol u. Niederösterreich, wurde 1719 unter die neuen Niederösterr.
Herrenstands * Geschlechter aufgenommen. Aus seiner zweiten Ehe
miteiner Gräfin v. Khuen stammten zwei Söhne, von welchen Anton Sigis-
mund im .Flor seines Lebens un vermählt, Franz Joseph aber Bischof
so Tempe, Domherr u. Domcnstus zu Wien» 1774 starb. Graf Johann
Baptist, Herr auf Wangen, war mit Maria Franziska Grf. v. Khuen
vermählt, ans welcher Ehe Graf Anton, k< k. Kämm. u. Fidei-Commlss-
Inhaber zu Wangen, eutspross, welcher, verra. mit Josl^ha Grf.
V. lUndsmau], 1762 ohne Nachkommenschaft starb. Graf Hieronymus,
in k. span. Kriegsdiensten, setzte ebenfalls den Stamm nicht fort, vom
Grafen' Sigismund dem Jüngeren aber, verm. mit Johanna Grf. v. Gon-
dala, s. oben, stammte nebst mehreren Kindern Graf Sigismund Do-
miRicns, Herr zu Wangen etc., k. k. Kämm., welcher 1764 das Fidei- ^
commiss antrat und sich mit Franzisca Grf. v. Bona vermählle. Ueber
die etwaige Nachkommenschaft desselben , so wie über zwei Brüder,
welche 1797 noch- gelebt haben sollen, konnte Wissgrill nichts er-
mitteln.
Wisagrill, III. 8. 360 und 361.
(i«ndk«W8ki, Uatk^wski. Polnisches, in den Stamm, Korab einge-
tragenes Adelsgeschlecht, in dessen Hand im Posenschen 1803 die
Güter Bozejewice, Bozejewiecki , Strzeszinko und Strzeszyno waren.
Letzteres Gut stand der- Familie noch 1820 zu. Früher war ein Zweig
des Geschlechts nach Schlesien in das Wohlau^sche gekommen.
Menel, 8ilo»i«.gr. nnov. 8. 772. - Sinapius, 11. 8. 644. — N. Fr. A.-L. 11. 8. 267. —
F^eth. V. Ledtbur. \U. S. 263.
Cloner. Ein in Hinter-Pommern vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches 1724 im Bütow'schen das Gut Oslawdamerow besass.
Freih. 9. . Ledebur, tll. 8. 263.
I^AMviti. Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht|, welches auf
-eiDem gleichnamigen Schlosse sass und von 1151 — 1448 vorkom<it.
SchmutM, I. a. .M8.
.,4i«i;MJieii;.iC«ms. Altes ^pommernsches Adelsgeschlecht, von Mi-
cr^fLel als: ein Geschlecht der Freien, aufgeführt. Dasselbe war noph
1639, im Lauenburg -Bütuw'schen begütert und kam auch in Weßt-
|)reus8en mit dem Beinamen: Czeruiewski von dem Gute Czerniau im
Kr. Dan^g vor.
Micrael. 8. 487. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 365. — Freih. v. Ledebur, 111. 8. 263. - Sieb-
macher, 111. 164. - t. Medintj. 111. 8 216. — Pomroernsches W.-B. V. Tah. 64 und 8. 136.
Gonseiynski. Polnisches, dem Stamme Niesobia einverleibtes
Adelsgeschlecht, welclies 1 760 in Westpreussen Niemczykjm Kr. Culm
und Tbyman im Kr. Graudenz inne hatte,
Freih. «. Ledebur, III. 8. 263.
— B98 —
Clonstor^wskl f. Rdden-Cloiisiiirowski. Polnisches, zu dem Stamme
Slepowron gehörendes Adelsgeschlecht, welches im Posensches, in
Ost- und in Westpreussen begütert wurde. Pie Familie sass 1729 za
Popowo unweit Inowraczlaw, erwarb in der Nähe andere Güter und
besass 1789 Leisscn im Kr. Allenstein und 1820 Batlewo im Kr,
Cul'n.
Freih. v. Ltdehur, I. 8. 270 und 271.
^ liontaril , Ritter und Edle und f reikerrea (Wappen nach dem Di-
plome von 1768: Schild quergetheilt: oben in Gold eine quergelegte,
den Griff links kehrende, zweispitzige Grabschaufel und unten in Blau
eine über einem grünen Dreihügel aufgehende Sonne. Das in den
Supplementen zu Siebmachers Wappenbuche, VII. 7 Nr. 2 mit dem
Namen: F. Hr. v. Gontard gegebene Wappen ist wohl das Wappen
der Freiherren und späteren Grafen v. Fries). Reichsritter- und
Reichs-Freiherrenstand. Ritterstandsdiplom von 1768 für Jacob Gon-
tard, GrÄshändler zu Frankfurt a. M. mit dem Prädikate: Edler v.
und Freiherrendiplora von 1780 für Denselben mit seiner Schwester,
Ludovica vermählten Gräfin v. Nesselrode.
Afeyerl« -v. MühlfeUl, Ergäus.-Bd. 8. 60 ond 146. — Siippl. sn Siebm. W.-B. IX. 15. Nr.
12; V. Gontard, R.
CiOBtard (Schild durch einen mit drei sechsstrahligen , silbernen
Sternen belegten, rothen, schrägrechten Balken getheilt : oben, links,
in Schwarz ein goldener Vollmond mit Gesiebte und unten in Silber
drei quer übereinander gelegte, schwarze Thürangeln). Relchsadels-
stand. Diplom von 1767 für die Gebrüder Paul Gontard, k. k. Grena-
dier-Lieutenant bei Graf Plunquet Infanterie und für Carl Philipp
Christian, k. preuss. Hauptmann. — Die Familie v. Gontard, zu wel-
cher auch der im vorstehenden Artikel genannte Jacob Freiherr
▼. Gontard gehörte, ist ein altes , französisches Adelsgeschlecht aus
der Dauphinc^, welches sich in Folge der Religionsstreitigkeiten nach
Deutschland wendete und sich in zwei Linien schied, in die reformirte
Linie in Frankfurt a. M. und in die katholische, zu welcher die oben-
genannten Empfänger des unter Bestätigung des alten Adels der Fa-
milie ertheilten Adelsstandes zählten. — Von dem zuerst nach Deutsch-
land gekommenen Sprossen des Stammes, Anton v. G., stammten vier
Söhne, Peter, Anton, Alexander Stephan und Alexander Ludwig. Aus
^ Ehe des Letzteren mit Eleonore von Kurz entsprossten die Ge-
Drüdcr Paul und Carl Philipp Christian , welcher sich dem Bauwesen
widmete. Derselbe, gest. 1791, kam als Ingenieur und Baumeister
zu grossem Ansehen, trat i764 als Hauptmann von der Armee und
königl. Baumeister in Preussische Dienste und hat in Berlin und Pots-
dam viele Bauwerke und unter diesen sehr grossartige au8g.eführt, de-
ren Werth noch jetzt anerkannt wird. Aus seiner Ehe mit einer
Tochter des markgräfl. brandenb. Geh.-Raths und Consistorialpräsi-
denten v. Erkert u. dessen Gemahlin Luise Marquise von Rigot-Mont-
joux aus der Djinphin^ stammten, neben einer Tochter, Caroline Chri-
stine Elisabeth, welche noch 1836 als Wittwe des k. preuss. Minors
und Kreisbrigadiers in der brandenburg. Gensdarmerie -Brigade
— 599 —
T. Tuchsen lebte, nachstehende sieben Söhne: Carl Heinrich Casimir
V» G., gest. 1793, k. preuss. Lieutenannt a. D.; Johann Adara Ernst,
gest. 1807, k. preuss. Accise- und Zollrath a. I).; Johann Anton Paul,
gest. 1813, k. preuss. Major und Kreisbrigadier zu Gels, welcher
aas der Ehe mit £iner v. Hockelberg eine Tochter hinterliess, welche
sich mit Conrad Freih. v. Zedlitz --Neukirch zu Neumarkt vermählte;
CM Friedrich Ludwig, k. preuss. Oberstlioutenant und langjähriger
Platzmajor v. Berlin, aus dessen Ehe mit einer v. Husaczewska
mehrere Söhne entsprossten, welche in die k. preuss. Armee traten;
Carl Friedrich August, k. preuss. Major a. 1)., lebte 1836 auf seinem
Gote Tornow bei Spremberg in der Niederlausitz, welches Gut der
Familie schon 1836 gehörte; Heinrich Leopold, k. preuss. Major
a. D., lebte 1836 auf seinem (lUte Scheibe bei Glatz und hatte zwei
in der k. preuss. Armee stehende Söhne und Carl Friedrich, k. preuss.
Capitain a. I).,' welcher um die genannte Zeit k. preuss. Kreiskassen-
Bendant zu Sangershausen war.
Uegfrlf. v. Mühlf^hi, KrKniix.-Rd. K. 30') u. 301. — N. Tr. A.-L. II. 8. '.'66 «id 267. —
Freih. 9. Ledebur, I, S. 271. — Suppl. xii Sielnn. W.-B. IX. 15. Nr. II.
Cieer. Reichsadelsstand. Diplom von 1724 ftlr Ferdinand Phi-
lipp G., k. k. Hofcourier.
ihgerte v. Mihlfeld, Ergnns.-Rd. 8. 301.
Cloplefii f. Eggenwald. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom
17. Sept. 1695 für Matthias Goplein, mit dem Prädicate: v. Eggen-
wald. Die Familie gehörte zu dem steicfiuärkischen Adel.
SehmuU. I. 8. S19.
Ivoppe f. larcieL Ein dem fränkischen Rittorcanton Rhön-Werra
einverleibt gewesenes Adelsgcschlecht.
Biedermann, Cmitoti Hhöii-Wcrra, 1. Verzeictiiiiss.
(iorci; Ciorcken; Jorck^ ClarcL Altes, pommernschcs, von Micrael
als Stettinisch aufgeführtes Adelsgeschlecht, welches im Kr. Stolp
1531 Carstnitz, Rainbow, Stresow und Vietzig besass, dieselben lange
ond noch 1712 mit Wutl^ig im Kreis Dramburg inne hatte und
auch in Ostpreussen begütert wurde, wo dem Geschlechte nocb 1752
Zatzkow im Kr. Sensburg und 1775 Gellaud in demselben Kreise zu-
standen.
Micrael, 8. 487. — N. Ptcims. A.-L. II. 8. 267. — Freih. r. Ledehur, I. 8. 271. — 5i>6-
macher, III. 1G4. - 9. Meding, III.- 8. 217. - Pommcrnsohes W. Bd. IV. Tab. 50 u. S. 157:
V. Gork.
(iorcyasky. Galizischer Adelsstand. Diplom von 1794 für Jo-
seph Kalasanz Gorcynsky.
Meff«rl« 9, Mühl/eld, Ergüiis -Bd. 8. .101.
^•iircy, Cloreey, Clorcy; lirafen (Wappen der älteren österreichi-
schen Linie: Schild mit rothem Schildeshaupte, in welchem drei
goldene Ringe neben einander stehen und im silbernen Schild« neun,
4, 3 und 2, Hermeline ; Wappen der jüngeren Linie als Unterschei-
(fungszeichen seit 1530 in Silber drei rothe Querbalken und anstatt
der 9 Hermeline nur sechs, 1, 2 und 3). Eibländ.-'österr. Grafen-
stand. Diplom von 1 709 für die gesaminte Familie in Ocsterreich.
— Die Grafen v. Gorccy, wie sich dieselben in neuester Zeit schrei-
— 600 —
ben, stammen aas einem alten lothringischen Ade1^idifcM<Sehte,' wel-
ches schon im 12 Jalirli. blühte, da im 13., 1218, Gottfried v. G., ein
Sohn Richards v, G., urkundlich vorkommt. Den Ursprung der "Fa-
milie leitet man ans Irland her und nimmt dieselbe und das Hans
Kinsale als zwei Zweige eines Geschlechts , dessen Stammvater, Ri-
chard V. Courcy, ein Sohn des Roberts v. Courcy aas der Normandie,
den Herzog Wilhelm den Kroberer 1066 bei dem Kriegszage nach
England begleitete. — Im Laufe der Zeit breitete sich das Ge-
schlecht, dessen Name schon gegen Ende des 15. Jahrb. auf die drei-
fache, oben angegebene W^se geschrieben wurde, so aus, dass zwölf
verschiedene Linien entstanden, von welchen später sieben wieder
ausgegangen sind, während die übrigen fünf fortblühten. Die älteste
derselben, von nornhard Freih. v. G. de Veviers abstammend, schreibt
sich Gorcey-Longuyon und gehört Böhmen an, die zweite und dritte
Frankreich, die vierte Belgien und die fünfte Oesterreich. Letztere
schreibt sich, wi(^ die drei anderen Linien : Gourcy, stammt von dem
ausgeg^genen jüngeren Hauptstamme Gourcy v. Charey ab und
kommt unter dem Namen Gourcy-Droitaumont vor. — Das Haupt
der älteren Linie in Böhmen: Gorcey-Longuyon, war in neuster Zeit:
Gr. Heinrich, geb. IS 15 — Sohn des 1849 verstorbenen Grafen An-
ton , k. k. Kämm., Majors in d. A. und Militair-Bade-Commandanten
in Carlsbad, aus der Ehe mit Josephine v. Richter — k. k. Major,
verm. mit Maria Fidth v. Eörmenyes und Karansebes, aus welcher
Ehe, neben einer Tochter, ein Sohn, Heinrich Caspar, geb. 1866,
eutspross. Als Haupt der jüngeren Linie in Oesterreich: Gourcy-
Droitaumont wurde aufgeführt: Graf Ernst, geb. 1788 — Sohn des
1827 verstorbenen Grafen Franz Anton aus erster Ehe mit Clara
Marquisc v. Yve' — verm. mit Elisabeth Freiin v. Mayr, gpb. 1790,
aus welcher Ehe vier Söhne stammen: Graf Franz, geb. 1819, verm.
18Ö2 mit Glarissa Freiin v. Pillersdorf, geb. 1825, Graf Ernst, geb.
1821, k. k. Ministerial-Secretair im Ministerium des Innern; Graf
Heinrich, geb. 1822, k. k. Kittm. in d. A., verm. 1852, mit Barbara
Freiin Luzensky v. Luzna und Reglitze, geb. 1832 und Graf Carl,
geb. 1Ö26, k. k. Obcrlicutenant in d. A.
DditMriH' (ir.if.-nh d. GeL'cnw., II l. 8. 145 und 146. — Geneal. Tasrhenb. d. nrnfl. Ilau-
ser, 1S<;2, H. ;{02 u. 303 ii. histor. IInii<il>. r.u demsvlhoii, 8. 263.
Ciorrzyczcwski. Polnisches, in den Stamm Ciolek eingetragenes
AÄclsgeschlecht, welches im Posenschen 1832 und später mit Go-
lenczewü begütert war. Früher standen Sprossen des Stammes in der
k. prouss. Armee und 1836 war Johann v. G. Herr auf Gbleczewo und
Landschaft srath.
N. Pr. A.-L. II. S. 267. — Freiktrr r. Ledebur, I. S. 271.
CI«rdoii^ dordoii ▼. Clddfells, <iord«u ?. Rantley, G«rdoB ?. Westhall,
auch Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrn- und Reichsgrafen^stand.
Freiherrn- Diplom von t802 für Anton v. Gordon, k. k.- Oberlieo-
tenant bei Erzherzog Johann Dragoner, und Grafendiplom von
1701 für Jacob v. Gordon, k. russ. General. — Ein ursprünglich alt-
schottländisches Adelsgeschlecht, welches den Namen von der Ba-
— «Ol —
ronie'Oorddll i]i4dr 'Grafschaft Berwick (Mersey) in dem Mdllchen
Theile des Königreichs angenommen hat. — Johann Grordon hinter-
Hess bei seinem Tode nur eine Erhtochter, welche auf Befehl des
Parlaments sich mit Alexander Setoan vermählte ^ worauf Letzterer,
damit der Geschlechtsname Gordon nicht erlösche , den Namen Gor-
don annehmen musste und vom Könige Jacob IL 1449 zum Grafen
V. Huntley ernannt wurde. Ein Nachkomme desselben, George Gor-
don, Graf V. Huntley, Lord Gordon v. Badenoch erhielt vom Könige
Jacob VL den Titel eines Marquis und später ertheilten König Ja-
cob VL und König Carl IL von England dem Geschlechte den Her-
zogstitel, zu welchem, ausser dem Herzoge v. Gordon, die Grafen
Sotherland , die Vicomte v. Kemmore etc. gehören. — Zur Zeit des
Protector Olivier Cromwell verliess der Urgrossvater der späteren
Freiherren Gordon v. Huntley in Preusseo» Alexander Gordon Freih.
v. Westhall, früher k. schwedischer Oberst, seine Besitzungen und
flflchtete mit zwei Brüdern aus Schottland auf das Continent. Die
Brüder wählten Oesterreich, namentlich ObcrschlBsien und Polen,
wo später John Gordon of Caldwelis 30. Juli 1699 das Indiffonat er-
hielt, er selbst aber die kurbrandenburg. Staaten zum Zufluchtsorte
und Hess sich bei Schievelbein, später zu Altschlawe in Poromern
nieder. Von den nach Oesterreich gekommenen Sprossen des Stam-
mes machte sich Johann G., k. k. Oberstlieutenant u. Commandantzu
Eger, durch die 1 634 erfolgte Ermordung des Herzogs Albrecht v. Fried-
land'geschichtlich sehr bekannt u. aus Polen kam nach Oesterreich Pa-
tricius v. G., k. russ. General, gest. zu Ende des 17 Jahrb. Der zweite
Sohn desselben war der obengenannte Jacob, gest. 1 722, welcher den
Reichsgrafenstand in die Familie brachte. — Der zuerst ip das Bran-
denburgische gekommene Sprosse des Stammes vermählte sich mit
einer v. Sydow und hinterliess, neben einer Tochter, einen Sohn,
Bernhard Friedrich Auf?ust v. G., welcher, nachdem er als k. prcase.
Gardeofficier den Abschied genommen, sich bei Filebne in Weet-
preussen ankaufte, s])äter abcr^ nach Ausbruch der sf^hlesisrhen
Kriege, in das v. Zietensche Hosarenregiment eintrat, mehrmals
verwundet war und 17.57 starb. Aus seiner Ehe mit Elisabeth Tiara
V. Below a. d. Hanse Datjow stammte -ein 'S«ohn, gest. 1820 Als k.
preuss. Major und Bataillons-Commandant, ans dessen Ehe mit Jo-
banna Hennenberg neun Kinder entsprossten, von denen sieben
Söhne: Friedrich. Bernhard, Adolph, Gnstav, Ernst, Rdosrd un^
Hans, in die k. preuss. Armee traten. Im Könim'eich Sachsen er-
warb die Familie die Güter Sacka ond Priestäblich nnd Franz Angoat
nahm 1A49 als k. sächs. Rittmeister im 2. leichten Reiterregimente
den Abschied. — Nach flauer, Adressbnch, 8. 7.5 war 18.57 ein
T. Gordon Herr auf Sibsau, Piskarken, Laskowitz nnd Kawenczin im
Kr. Schwetz nnd ein Anderer v. G. Herr auf Wiederaee in Kreise
Grandenz.
mmm^m», IL S. «44. — Ouuk^, ff. H. 1494—1497. - N. Gewtal. HMdb. MTI. n. tSi %.
Xn%. 8. 2«1. - ü. Pr. A.-L. H. 8. 2<>7-2<». — Frtih^rr ». U^Uhur, L 8. 271
forecUL Polnisches, zn dem Stanune Drya z&Meodes AdcU-
— 602 —
geschledit, welches im PosenscheD 1833 das Gut PimAwdk im Kreise
Inowraclaw besass.
Freiherr 9. Ledebur , I. S. 371.
liereekL Polnisches, dem .Stamme Wieraszowk einverleibtes
Adelsgeschlecht, aus welchem im Posenschen Joseph v. G. 1797 Herr
auf Klein-Kaczkewo im Kr.Wongrowiec war.
Freik. r. Ledebur, III. 8. 268.
Iioreeki/ s. Guretzki, Guretzki-Kornitz.
Iiorgier de Aiidrie^ s. Andrie, Baron, Vicomte de Gorgier,
Bd. I. S. 81.
fi«ritibergi s. Yidomich v. Goritzberg, Edle.
Gorinitti^ j^rdkerren. Erbl&nd.-österr. Freiherrnstand. Diplom
vom 24. Juni 1700 für Johann Baptist Gorizutti. — Altes, ursprüng-
lich aus Venedig stammendes, görtzisches Adelsgeschlecht, io wel-
ches Hieronymus Gorizutti 13. Nov. 1513 den Reichsadel brachte.
Die bekannt gewordene Stammreihe der Familie ist folgende: Johant*
de Gurizetti: Susanna de Soardi; — Johann Baptist, Freiherr, s.
oben: Catharina Grf. Coronini v. Cronberg: — Caspar Anton: Feli-
citas Andrian v. Werburg; — Joseph Ignaz: thaddäa Degrazia; —
Johann Hieronymus, gest. 1817: Catharina Freiin v. Serzi, gest.
1799; — Joseph, gest. 1854, k. k. Kämm, und Oberstlieut. in Pen-
sion: Rosina Edle v. Crismanich, geb. 1799. — Freih. Procop, geb. ,
1826, Adjunct beim Gericht in Padua. — Von den drei Brüdern des
Freiherrn Joseph ist Freih. Julius , verm. mit Moria Theresia di Ci-
priani, mit Hinterlassung eines 1830 geborenen Sohnes, Constantin,
1839 gestorben; Freih. Franz, geb. 1796, k. k. Kämm., Inhaber des
56. Inf.-Regim., Feldmarsch.-Lieutenant und Divisionair, bat ans
erster Ehe mit Johanna v. Andree, gest. 1841 , eiiien Sohn , Maximi-
lian, geb. 1838, k. k. Lieutenant und Freih. Johann, geb. 1798, k.
k. Kämm., ist pens. Gereral-Major.
Oeneal. Taachenb. d. freih. HSuser, 1S4S. 8. 13S und 139 nnd 186t. 8. 3l9.
firmer s. Görner.
Ii^rscck, genannt l^tp^lsM. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht,
ans welchem Adam Gorseck, genannt Napolski 1591 auf Gross- Je nk-
witz bei Ohlau sass. Wahrscheinlich blühte die Familie noch einige
Zeit in das 17. Jahrhundert hinein.
. Sinapiu», 1. 8. 411. — F^eih. v. Ledebur, T. 8. 27«.
Ii^rski. Polnisches, in den Stamm Lodzia eingetragenes Adels-
geschlecht, aus welchem Nicolaus v. G. 1620 Ünter-Starost zu Brom-
berg und noch 1754 ein Fräulein v. G. am k5n. preuss. Hofe be-
dienstet war.
Freih. r. Ledebur, I. 8. 27S.
Iiorski, s. Lehwald Gorski.
Ciorsik^wski, Ci«rik«W8ki. Polnisches, zu dem Stamme Tarnawa
gehörendes Adelsgeschlecht, aus welchem ein Sprosse als k. preuss.
Major 1823 starb nnd andere Glieder der Familie bis in die neueste
Zeit in der k. preuss. Armee standen.
F^iih. 9. Ledebur, I. 8. 27» u. 111. 8. 364.
— 603 —
li«ri|^f.le8ittei,PreikfrreB. Erbl&nd.-österr. Freiherrenstand. Di-
plom V. 4. März 181 6 für Franz Matthias v. Gorup,k.k.General-Feldni.-
Lieut., mit dem Prädicate: v. Besdncz. — Der Diploms -Empfänger,
gest. 1835 als k. k. Geh.-Rath u. General der Cav. — ein Sohn desaos
einem alten croatischen Adelsgeschlechte entsprossenen Adam v. Go-
rup aus der Ehe mit Catharina Maier — war in erster Ehe verm. mit
Agnes' V. Dominich, gest. 1800 and in zweiter mit Ferdinande v. Moi-
teile, aus welcher letzterer Ehe, neben einer Tochter, Freiin Aloysia,
geb. 1808, verm. mit Wilhelm Freih. v. Gutstedt, k. k. Oberstlieut.,
vier Söhne stammen: Freili. Ferdinand, geb. 1806, k. k. Beamter;
Freih. Gustav, geb. 1810, k. k. Rittm. im Kriegs- Archive, verm. mit
Luise Reiohle, geb. 1820, aus welcher Ehe zwei Töchter und zwei
Söhne entsprossten : Arthur, geb. 1847 und Oscar, geb. 1850; Freih.
Alfred, geb. 1812 und Freih. Eugen, geb. 1817, Dr. Med- u. ord. Prof.
der Chemie a. d. Universität Erlangen.
^^ Megerl« r. Mählftild, Erginx.-Bd. 8. 61, — Geiie»!. Taschenb. d. freih. Hius. 1848. 8.
fm und 140 n. 18l>2. 8. 310 n. M\, - Knenchkf, I. 8. 173.
(i^rieiiski^ fitrij^nski. Altes, polnisches, zu dem Stamme Nalenz
zählendes Adclsgeschlecht, aus welchem Macarius v. G. 1788 Castel-
lan von Kannen und der Druder desselben, Timotheus v. G., 1820
Erzbischof v. Gnesen war u. welches im Grossh. Posen und in dem
jetzt zu Poleji gehörigen Theile des ehemaligen Sttdpreussen viele und
ansehnliche Güter erwarb. Nach Bauer, Adressb. S. 75, war 1857
Hieronymus v. G. Herr auf Grembic im Kr. Kröben und Michael v. G.
auf Witaszyce im Kr. Pleschen, Josepha v. G. aber, verw. v. Gajewska,
geb. v. Rychlowska, besass Cerekwice im Kr. Pleschen, Franzisca
V. G., geb. V. Jaraczewski Wola xiozeca in demselben Kreise u. Antonie
verw. V. G. mit ihren Söhnen Smielowo im Kr. Wreschen.
Freif>. V. LftJfbur, I. 8. 273 und IIT. 8. 264.
Iioschitsky^ €«8cieki, GosiycLi. Altes, polnisches Adelsgeschlecht,
nach Sinapius nicht zu verwechseln mit dem zum Stamme Jastrzem-
biec gehörenden Geschlechte v. Goschitzky, welches aus Polen in das
Crakanlsche und dann nach Schlesien' kam, wo die drei Gebrüder
Melchior, Jacob und Wenzel vom Könige Sigismund II. 29. Mai 1559
ein, ihre Geschlechtsvettern in Pole betretfendes Zeugniss erhielten,
welches K. Ferdinand I. 1562 bestätigte. — Sinapius hat von der
meist im Teschenschcn und Oppelnschen begütert gewesenen Familie
bis in die erste Hälfte des 17. Jahrh. mehrere Sprossen angegeben.
— Nach neueren Annahmen hat Sinapius geirrt: es giebt nur eine
Familie Goschitzki, oder Goscicki, Goszycki und dieselbe gehört zu
dem Stamme Jastrzembicc. — Ein v. Goszicki war 1836 Land- und
Stadtgerichtsrath in Schubin und Gottlieb Ernst Heinrich v. (Toszicki
wurde 1838 als k. preuss. Generalmajor pensionirt.
Sinapius, U. 8. 644 and 645. — N. Pr. A.-L. IL 8. 269 q. V. 8.. 187, wo das Wappen
richtig a.infneben ist. - Freiti. r. L^debur, T. S. 27S.
Iiosdziewski^ Croilsiewski, ISosdziesiewskL Polnisches, dem Stamme
Slepowron einverleibtes Adelsgeschlecht, aus welchem in neuester
Zeit ein Sprosse als Premierlieutenant im k. preuss. 5. Inf. -Reg.
stand.
Freih. V. Led4bur, I. 8. 973 u. III. 8. 164.
4
— 604 —
Em in Ken- Vorpommern bis Ende des ¥8. ifabrh. yorge-
kommenes Adelsgeschlccht, welches die Güter Kakant, Mockhagen,
Ferbelwitz u. Wittcnhagen besass.
Freih. v. Ledebitr, I. 8. 973.
U%ik, 'Ein zom Adel im Grossh. Posen und Westpreussen gehö-
rendes Geschlecht, welches auch unter dem Namen Gosk-Podjarski,
nach dem Gute Podjasz im Kr. Neustadt, vorkommt und 1Ö03 in
Hinterpommern mit Czarndamerow im Kr. Dfltow begütert war. Wil-
helm Joseph V. Gosk war 1820 Herr auf (Cozuszkowska-Wola im Kr.
Inowraclaw'und Kuczwaly im Kr. Thorn.
Frtih. V. Lidebur, I. 8. 278 u. III. 8. t64.
Ii«86lir. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 1. Nov.
1856 für Carl Berthold Gosslar, Second- Lieutenant im k. preuss.
5. Ulanen-Regimente.
Freih. v. Lettebur, III. 8. 264.
ttoslawski. Polnisches, in den Stamm Nalenoz eiiig€}8chriebc;n4|B
Adelsgeschlecht, welches im Posenschen das« Gut Gorkaniud in Ost-
preussen Wittichwalde im Kr. Osterode erwarb.
F/tfih, V. Ledebur, 1. 8. «73.
litsliMWtki. Polnisches, zu dem Stamme Junosza zählendes, im
Posenschen mit mehreren Gütern angesessenes Adelsgegehleckt , \aus
welchem StaNislaiis V. G. 1836 üerr auf 2Uotpiki , Johann Nepomuk
V. G. 1850 auf Labiszyn^k und Ignaz v. G. auf Staykowo und Joseph
V. G. 1854 auf Nieroczyn war. Nach Bauer, Adressb. S. 75, besass
der Landschafts-Hath v. G. 1857 das Gut Kempa im Kr. Samter.
Freik. v. Ledebur, I. 8. 278.
liMsler. Adelsstand des Königr. Westphalen. Diplom für Chri-
stian Conrad Gossler, welcher von 1808— 1814 k. General-Procura-
tor bei dem ehemaligen Appellationshofe zu Gassei und ' Recj^^eten-
meister im dortigen Staatsrathe war. Derselbe starb 1842 als k.
preuss. w. Geh.-Ober-Justiz-Rath in Berlin. Sein Sohn, Gustav Albert
V. Gossler, herz. AnhaltischeV Staatsminister zu Dessau, besass nach
Bauer, Adressb. S. 76, 1857 die Güter Zichtau I. u. II. im Kr. Garde-
legen, Zöbigker im Kr. Querfurt u. Körbisdorf mit Naundorf im Kr.
Merseburg.
Freih. v. Ledebur, 1. 8. «78.
C1m8«w. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom 5. Jqni
1798 für den k. preuss. Geh. Justiz- und Tribunalrath Gossow. Die
Familie war 1820 in Ostpreussen mit Maraunen im' Kr. H^ligenbeil
begütert.
•. Heltbach, I. 8. 447. — N. Pr. A. L. V. 8. 187. — Freih. v. Ledebur,- I. 8. ^8 41M(> HI.
8. 2G4. - W.-B. d. preuss. Mouarch, lU, 29.
Iiosswin III yfirstenbttsch^ Edle i« Üasaene^g iiiiA Aiiegg. Erbländisch-
österr. Adelsstand. Bestfttigungsdipiom desselben von 17Q2 für Jß4|diger
Gosswin V. Fürstenbusch, mit dem Prädikate: Edler a^u Gassenegg
und Auegg.
Megerle v. Mühlfeld, Ergänx.-Bd. R. 301.
ll«stk«w8U; liastk^wski, aich Iveikeiirfi. Gatisüsclier-. Freiherren-
— 606 — ^
stand. Diplom von 1782 für StanislausGostkowski. — Poliusohes, in den
Stamm Drzewica eingeschriebenes Adelsgesehiecht, welches zeitig
nach Pommern und später nach Ostpreassen kam. In Hinterpommern
staod im Laoenborg-Bütowschen dem Geschlecbte bepeits l&2d^'6ro88-
GoBliiow zu und Micrael fahrt die Gostkowken als: „zu Gltotkow Erb-
gesessea'' auf. — Zahlreiche Sprossen des Stammes hab«n namentlich
in diesem Jahrb. in der k. preussi Armee gestanden und mehrere der-
selben nennt das N. preuss. Adelslexicon. — Was den Besitz der Far
milie in neuester Zeit anlangt, so war nach Bauer, Adressb. S. 76,
Caspar Ludwig ▼. G. 1857 Berr auf Gross-Gustkow, B^ Albert ▼. Gw,
Berr auf Oslawdemerow B. Beide inv Bfltowscben, Reinhold! v. G.
Herr auf Alt-Braa im Kr. Schlbcbau, ein v. G. Herr auf Wendische
Plassow im Rr. Stolp und eine verw.^ Frau v. G. Herrin auf Kiiogei^
berg im Kr. Friedland.
mcratL 8. 487. — Brüffgemamn, I. 2 und 11. HmipCstäck« — N. Pt. A.-L. U. 8. X70. ^
fireik. V. Ledubur, I. S. 273 und III. 8. 264. - Siebmacher, \\\. 8, 1^. — v. Meding, 111
8. 918. - PofinilttBtche» W.-B. II. Ttb. 3f a. 8. 107.
0#8t«ii8ki. Polnisches, ztt deito Stanrme Naieiiz geb&rendes Adels-
geschlecht, welches in Ost- tmd Westpretttsetr 1782 in dön Kr. Kö-
nigsberg y Neidenberg, Graudenz, Culm und Tborn mehrere Güter
besass. — Den Namen Gostomski ftthren ttbrigens auch mehrere Ge-
^ürletht^f verscirredenen Stammes, namreütüdi Bsbka^ Jaibadz und
Skorka, ton dem Dorfe Gostomie im Kr. Rarthäus in Westprettssen,
Wo Ihren Torfabren s. g. Gntsantheile mit adeligen Recbtetf Terltehen
wotdei^ sind.
Freih. 9. LedebUr, I. 8. 274. and Ilf. 8. 26f.
CestynskL Polnisches , dem Stamme Gryzima einverleibtes
Adelsgeschlecht, welchem im Posenscben 1789 das Gut Lenartowo
bei Inowracläw zustand und aus welchem ein Sprosse noch 1818 dem
k. preuss. 4. Hns.-Reg. aggregirt war.
Freih, 9, Ledebur, I. 8. 274.
Iieseiyiiski. Polnisches Adelsgeschlecht, welchem früher in West-
preussen das Gut Goscyn, von welchem dasselbe den Namen hatte,
gehörte.
Freih, v. Ledebur. I. 8. 274.
ISelirtewski. Polnisches, zu dem Stamme Boncza zählendes Adels-
geschlecht^ welches 1782 in Ostprenssen und im Posenscben be-
gütert war.
Frefk. 9. Leäebur, Y. 8. 274. *
^ ISeteifeit Ein zum Fuldaiscben Lebnsbofe noch 1475 gehörendes
Ad^lsgesehlecht.
'ScXamua, r. 8. 19». - 9. Meding, I. 8. IM.
flotha. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, aus welchem iu Go-
tbaischen Urkunden Adelbert v. G^ zu Valkenrode 1130, Ditbwin de
Gotha zu Graefenhabn 1230 und Kirstan de Gotha zu Ober-Mehlra
lä05 vorkommt.
9. tieUbach, I. 8. 44« Mrb; hrüfM—t, Beschreib, d. Kirch.- and Sehnlen-SlMi* in Hers.
6«^fc«. I, t. ec S. SSt, »« H «« 18 «m4 %. Sk S. lt.
— 606 —
tiothenwibi. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 8. Juli 1658
für Melchior Aloysios Gothenwald.
•. Belibaeh, (. 8. 448.
Ilotsch. Ein ursprünglich aus Schlesien stammendes Adelsge-
schlecht, einesStammes und Wappens mit denSchaffgotschen, welches
in Ostprenssen, zumeist im Neidenburger Kreise , mehrere Güter er-
worben hatte. Der Name: Gotsch ist die Verkleinerung des Namens:
Gotthard. — Zahlreiche Sprossen des Stammes haben in der k. preuss.
Armee gestanden. Matthias v. G., k. preuss. Oberst und Commandant
zu Spandau, verm. mit Theresie v. Sahla, starb 1739, und ein Bruder
desselben, Georg v. G. war Herr auf Dietrichsdorf. Johann Jacob
V. G., k. preuss. Oberstlieutenant a. D., starb 1773 und sein gleich-
namiger Sohn 1832 als Gensdarmerie-Hauptmann. Derselbe war zu-
erst mit einer V. Prittwitz und später mit einer v. Freiburg a. d. Hanse
Passolo vermählt. Von vier Söhnen desselben trat der älteste 1829
in k. russische Dienste, zwei starben als k. preuss. Offiziere in der
Blüthe der Jahre zu Neisse und der vierte war später Lieutenant im
Gardereserve-Infant.-Regim. zu Spandau.
Henet, Silesiogr. renov. S. 636. — Sinapim, \l. 8. 645. — K. Pr. A.-L. II. S. 270. und
371 und V. 8. 187. — F^eih. r. Ledebur , i. S. 274. -' StebtHOcher , 1. 61: Die Gotocheo,
SchlesUch.
ll^tsckalLowsLi^ Clottochilkowski, Q^cialckowski , aiick h:eikerrei.
Böbmischsr alter Freiherrnstand. Diplom von 1705 fflr Georg Lud-
wig Goczalkowski v. Goczalkowicz. — Altes, polnisches, in den Stamm
Grzeniawa oder Streniawa efngetragenes Adelsgescblecht, welches in
das Fürsteiithum Teschen kam, wo auch das Stammhaus Goczalkowitz
unweit Pless liegt und welches auch in der Gegend von Pitschen und
Lublinitz begütert wurde. In Preussen kam später das Geschlecht
unter dem Namen: GottschalksdorF vor. — Freiherr Adam Wenzel,
ein Sohn des obengenannten Freiherrn Georg Ludwig, Herr auf Ober-
Lischua und Neudeck, desFÜrstenthums Teschen Landrechts- Assessor,
war 1740 Oberlandmarschall und um dieselbe Zeit war Johann Diet-
rich Achatius G. v. G. Herr auf Mashama u. Maximilian G. v. 6. Herr
auf Laschen. -— Von der freiherilichen Linie kommt noch 1745 Frei-
herr Heinrich als Herr auf-Ober-Ro^en bei Pitschen vor und einG.v. G.
war 1760 Landrath des Kreises Lublinitz und hatte aus der Ehe mit
einer v. Larisch eine Tochter, welche sich mit Martin v. Kobilinskl
vermählte und mit der nach Allem der Stamm u. Namen in Preussen
ausgegangen ist.
Okolxki, [II. 8. 130. — Sinapiu», I. S. 411 und II. 8. 839. — Gauhe, II. S. 369. — Me-
gerle v. Mühl/eld, Krgäiix.-Bd. 8. 60. — N. Fr. A. L. V. 8. 188. — Freih. •. Ledebur, 1.8.
274. —. Siebmacher t I. 76 rOcuchalkowsker. 8cliJ«>siscli, — v. Meding, II. 8. SOS.
Gottberg. Reichsadelsstand. Diplom v. 8. Nov. 1595 für die Ge-
brüder Peter und Paul Gottberg.. — Ein ursprünglich Hinter -Pom-
mern angehörendes Adelsgeschlecht, welches schon im Anfange des
17. Jalirh. mit .Gross- und Klein-Dübsow im Kr. Stolp und Werder im
Kr. Wollin begütert war und bald mehrere andere Güter an sich
brachte, später aber auch in Ost- und Westpreussen zu Grundbesitze
kam. — Zahlreiche Sprossen des Stammes, von welchen das N. Preuss.
Adelslex. Mehrere aufführt, traten in k. preuss. Militair- and Staats-
— 607 —
dienste. — Die Familie ist jetzt noch in Preussen mit mehreren Gü-
tern angesessen. Nach Bauer, AdressUuch, ä. 76, waren 1857 nach-
stehende Glieder des Geschlechts begütert: Hans Hugo Erdmann v. G.,
Landrath und Landschaft&deputirter, Ilerr auf Mahnwitz im Kr.Stoip;
V. G., Landrath, Herr auf Gross-Glitten im Kr. Friedlaud; v. G., Herr
auf Pr. Wilten, ebenfalls im Kr. Friedland; v. G. Major a. D., Herr
auf Reblin im Kr. Schlawe ; v. G., Major, Herr auf Sturnitz und Gross-
Dübsow im Kr. Stolp; v. G. Herr auf Labtissow und Hugo v. G., Herr
auf Klein-Dübsow.
Micrael. 8. 487 - Brüfjgemann, I. 8. 153. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 271. — Freik. o. Lg-
debur, I. 8. 274 und III. 8 264. — Siebmacher, TU. 164. — v. Medinff, II f. 8. 818 und 219.
— Pommern-jclies VV.-B. U. Tab. i und 8. 4 und 5. — Kneichke, I. 8. 174.
fi«ttbiirg^ lellnich v. C!«ttbarg. Kurbrandeuburgischer Adelsstand.
Diplom vom 13. October 1663 für Andreas Hellmich, kurbrandenb.
Oberstlientenant der Artillerie, mit dem Prädicate : v. Gottbnrg. Der
Stamm blühte fort und noch 1855 war Pregelswalde im Kr. Königs-
berg in der Hand der Familie.
Freih. •. Ledebur, I. 8. 274 u. III. 8. 264.
Ii«tter^ auch Vreikerr ■ad (rraf. Reichsfreiherrn- und preussi-
scher Grafenstand. Freiherrndiplom von 1726 für Gustav Adolph
V. Gotter, k. preuss. Geh. Rath und w. Kämmerer und Grafendiplom
vom 29. Octob. 1740 für Denselben als k. preuss. Oberbofmarschall.
Der Diplomsempfängtr, gest. 28. Mai 1762, zuletzt k. preuss. Staats-
minister und General-Postmeister, stammte aus einer thüringischen
Adelsfamilie, welche namentlich im Herzogtbume Sachsen-Gotha vor-
kam, und zu weicher auch Heinrich Ludwig v. Gotter, gest. 1782, k.
preuss. Oberstlieutenant und Chef eines Garnisonsbataillons zu Acken,
gehörte. Die Wittwe des Letzteren lebte noqh zu Ende des vorigen
Jahrhunderts im Genüsse einer königl. Pension zu Frankenstein in
Schlesien. Nach Allem hat wohl weder die gräfliche, noch die ade-
lige Linie des Geschlechts fortgeblübt.
K. Frenss. w. Geh. Staatsrath etc. 8. 41S. — Biograph. Lex. aller Helden etc. II. 8.60.
— f. Uellbach, I. K. 448. — N. Pr. A.-L. I. 8. 89 u. II. 8. 271 u. 272. — Freih. v. L*de-
hur, I. 8. 275. — Siebmacher, IV. 74. — W -B. d. Preass. Monarch. 1.42. Gr. v. O.
(■•ttern. Ein von v. Hellbach nacli Brückner aufgeführtes, altes,
ausgestorbenes, thüringisches, besonders gothaisches Adelsgeschlecht,
dessen Stammgüter im Herz. Sachsen-Gotha lagen. Dasselbe stand
wohl mit der im vorbtehenden Artikel besprochenen Familie in Ver-
bindung.
V. Hellbaeh, I. 8. 448 : oach Brückner, Oeach. d. Kirch.- a. Scbtüenst. im U^ra. Sachsen-
Gotha, I. 3. Stele. 8. 231 u. 247. etc.
G«tte8chnig ?. DoMassItw. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1734 für Wenzel Franz Gotteschnig, Handelsmann in Wien, mit
dem Prädicate: v. Domasslaw.
Megerle v. Mühlfeld, Ergaus.-Bd. 8. 301.
(■•ttesniiiin^ Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom vom
19. Aug. 1777 für Joseph Carl Gottesmann, des Lembergischen
Kreisdistricts IL erster Director zu Brezao.
Megerle e. Mühlfeld, Erganx.-Bd. S. 146. — Knenchke, IV. S. 148 und 149.
(■•ttftrth, fiottfirt Thüringisches, .wohl zu Ende des 17. Jahrb.
— ao8 —
erloschenes AdeUgeschlecht, welches Bnttelstedt an der ScherköndiB
im jetzigen Grossh. Sachsen-Weimar besass.
Uauhe, LS. 671 a. 172. — Estor, 8. 489. — Freiherr v, Ledtfmr, l, 8, 275. ~ 8i^
macker^ I. 149: v. Gottfurtt. ThfiriiigiHch. — v. Meding, II. 8. 207.
Ctttbal T. liottkaI«TecS; hetherreii. Reichsfreihermstand. Diplom
von 1716 für Gabriel Gotthai v. Gottnalovecz, k.k. Obersten rmd Yipe-
Commandanten der Festang Koppreinitz.
Mtgerte 9. MÜM/etd, Brgins.-Bd. 8. «1. — Suppl. »u Slebm. W.-B. lt. I.
C^ttha T. Lowenbmn. £rblftnd.-österr. Adelsstand. Diplom von
1810 für Procop Gottiva, k. k. Oberlieotenant, mit dem Pr&dicat«:
¥. Löwenbrann.
Jitfgerle v. Mühlfeld, 8. 191 u. Berichtigungen , 8. 10.
fi«ttoriialck (Schild geviert: 1 und 4 in Silber ein reefatsgekebr-
ter Kranich, weicher in der aufgehobenen, rechten Kralle einen goK
denen Pfennig hält ; 2 in Blaa vier, 2 and 2 und 3, ebenfalls in Blau,
drei, 2 nnd 1, goldene Pfennige). Adelsstand des Fttrstenthams
Schwarzburg-Sondershausen, im Königr. Sachsen anerkannt. Adeh-
diplom von 1805 von dem regierenden Fürsten zu Schwarzburg-Soji-
dershausen, Günther Friedrich Gar), kraft des dem fürstlichen Hause
Schwarzbarg damals zustehenden grossen Comitivs, für GottheK
Friedrich August Gottschalck, kursächs. Capitain u. den Bruder des-
selben, August Friedrich Gottschalck, kursächs. Lieutenant und An-
erkennungsdiplom des dem Letzteren, k. Sachs. Major, zustehenden
Adels, laut amtlicher Bekanntmachung vom 3. Aug. 1824. — August
Friedrich v. G. trat 1846 als k. sächs. Generalmajor und Comman-
dant des Gardereiter -Regiments aus dem activen Dienste und ist
3. März 1861, mit Hinterlassung der Wittwe, Marianne v. G., geb.
V. Gottschalck und Kindern, verstorben.
Handschriftllohe Notis. — Frtih. v. Ledebur, III. S. 265. - W.-B. d. Sicht. Staaten,
IV. 35. — Kn49tkket 1. & 175.
iottschalcker und ISiittsekaUiewskji s. Gotschalkowski,
S. 606.
llotlschalL (in Silber drei goldene Granatäpfel mit rothen Stei-
nen). Ein vom Freih. v. Lcdebur aufgeführtes Adelsgescblecfat der
Ober-Lausitz, welches das Gut Hennersdorf unweit Görlitz besass.
Zu demselben gehörte Ludwig Christian v. Gottschalk, kursächs. Ritt-
meister, dessen Sohn, Gottlob Ludwig Lebcrecbt v. G., k. preuss. Ca-
pitain im Regimcnte v. Zaremba in Brieg war. — Als Ahnherr des
Geschlechts dürfte Caspar Friedrich Gottschalk anzunehmen sein,
welcher 1757 den Rcichsadel erhielt.
Freih. V. L4debur, I. S. 275 und III. 8. 365.
Ijsttoehed, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795
für Maximilian Gottsched, Magistrat sralh zu Leoben, wegen 45jäb-
riger Dienstleistung, mit dem Prädicate : Edler v.
M*^erle v. MüklfeUl. R. 191.
CloUschllg V. £lireiikarg, Ritter «od Edle. Reichsritterstand. Diplom
von 1759 für Johann Franz Gottschlig, k. k. Rittmeister bei Graf
Eszterhdzy Husaren, mit dem Prädicate: Edler v. Ehrenburg.
MeptrU V. Mnhtfetd, Krg&nx.-Bd. S. 146. — Sappl. «v Sietaa. W.-B, X. 14.
— 609 —
• (i«tUfelden. Altes, fränkisches, dem Rittercanton .Gebürg ein-
verleibt gewesenes Adelsgesehlecht aus dem Stammgcblosse Gotts-
felden oder Gottesfeld , eine halbe Stunde von Greussen am rothen
Mail), welches nach Erlöschen des Stammes an ßrandenburg-Culm-
bach zurückfiel. Arnold v. G., Ritter, kommt urkundlich 1376 vor;
Georg V. G., Dr. und Domherr zu Bamberg und Augsburg, war 1493
Ober-Pfarrer zu Hof und Wolf v. G. lebte noch 1580. Mit demselben
hören alle Nachrichten über das Geschlecht auf.
Bitdtrmann, Cantoii Geburg. Tab. 304. — Salver, 8. 278.
CtttsmaBii ?. Thuftt. Altes^ fränkisches Adojsgescblecht, welches
zur reichsunmittelbaren Ritterscha/t des Canlon Gebürg gehörte.
Dasselbe stammte von dem alten Geschlechtc der Baben ab und war
eines Stammes und Wapj)en8 mit den Dürriegeln v. Ripelstein, s.
Bd. IL S. 600. Der Zuname: Thnrn entstaad von einem Besitze die-
ses Namens unweit Forchheim, ausser welchem die Familie noch die
Güter BOg"und Brand inne hatte. Heinrich G. z. Tli. war 1210 Dom-
herr zu Bamberg und Conrad 1235 zu Eichstadt und Regensburg.
Der nähere Stammvater, des Geschlechts, Ulrich G, v. Th., kommt
urkundlich 13Ü3 vor. Der von ihm fortgepflanzte Stamm blühte
fioch in die zweite Hälfte des 16. Jahrh. hitiein. Der Letzte seines
Geschlechts im Mannsstamme, HanB Friedrich Gottosmann zum Tburn
auf Neuenhauss, Büg, Brand und Stopfenheim, kais. Rath, Kammer«-
juuker und Amtmann* zu Heldrungen,, zahlte noch 1575 im Canton
Gebürg di« Rittersteuer. Aus seiner Ehe mit Anna Magdalena
V. Ebeleben stammten eine Tochter und zwei Söhne, Ruprecht und
Johann Friedrich, welche beide vor dem Vater starben: die P^rbtoch-
ter, Amalia, vermählte sich mit Heinrich v. Bünau, Herr auf Drehen
und kursächs. Amtshauptmann.
Bitdermann, Caiitou Üebürg, Tj\b. 305—363.
«•ttwald^ Ritter. Böhmischer Ritte rstaud. • Diplom von 1728
für Johann Georg v. Gottwald. Schlesi^^ches Adelsgeschlecht^ aas
welchem Johann Georg v. Gott Wald 1690 Herr auf Kriegnitz unweit
Lüben war. Aus der Ehe desselben mit Hedwig v. Braun stammte
Johann Georg der Jüngere , welcher 1728 im Besitze von Kriegnitz
folgte und mit einer v. Bibran vermählt war. Der Sohn aus dieser
Ehe fiel als k preuss. Hauptmann in den schlesischen Kriegen in der
Schlacht bei Breslau und mit ihm ging der Mannsstamra aas. Der
Name des Geschlechts erlosch später, 2.4. Juni 1791, mit der Ge-
mahlin des Seniors Selbsherr zu Hainau, welche eine geborene
v. Gottwald war.
Htnel, Sile8iotfr. renor. 8. 772. — Sinapim, U. 8. 645 und 646. — N. Pr. A.-L. V. 8.
188. — FrtiA. t, Ledtbur, I, 8. 275.
(■•tskow. Ein in Ostpreusson und Litthauen in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts reichbegütertes Adelsgeschlecht, von
dessen Sprossen viele, von welchen Mehrere in der k. preuss. Armee
Stauden, das N. Preuss. Adelslex. nennt. Noch 1820 standen in
Ostpreussen im Kr. Gerdaunen die Güter Dämerau, Popowken, Pröck
und Gross-Sobrost der Familie zu.
N. Pr. A.-L. V. 8. 188. ~ Frtik. v, Ledebur, 1. 8. 276 und III. 8, 265.
KntiGhkt, Deattch. Ad«U-L«x. m. 39
— 610 —
liMWtenSj s. Gumoens, Freiherren.
<j«wiriew8ki. Polnisches, dem Stamme Prawdzic einverleibtes
Adelsgeschlecht, welches nach Westprcussen kam und das Gut Swien-
toblaw im Kr. Culm erwarb.
FreHk, 9. Ledebur/l. 8. 276.
(j«wiiiskl, T. dem Barh-Cowinski. Polnisches Adelsgeschlecht,
welches nach Westpreussen kam und 1782 (las Gut Gross-Gowin im
Kr. Neustadt besass. Später wurde dasselbe in Hinterpommern im
Kreise Lauenburg- l^ütow mit Mersinki begütert, welches Gut nach
Bauer, Adr^sb. S. 76, der Familie noch 1857 zustand.
Fir^ih. e. Lfdebui\ l. 8. 277.
Ii«y. Altes Adelsgeschlecht der Grafschaft Mark, welches schon
1340 zu Goy und^Hafkenscneidt im jetzigen Kr. Bochum sass, später
mehrere andere Güter erwarb und noch ITIO Bruch und Erlecamp
im Kr. Dortmund inue hatte. Nach dieser Zeit ist der Stamm er-
loschen.
Freik. v. Ledrhur, I. 8. 277. —%. Steinen, III. Tab. 4. Nr. 6.
Ci«ialkow8ki^ s. Gotschalkoswki, Freiherren, S, 606.
HrnnL Erbiänd. - österr. Adelsstand. Diplom von 1817 fttr
Felix Marquis Gozani, k. k. pens. Hauptmann.
MeyerU r. AfüJd/flä, Krusaiiz.-Bd. S. 301 .
üo'iiniirskL Polnisches^, dem Stamme Boncza einverleibtes, im
Poscnschen begütertes Adelsgeschlecht: RjBiuhold y. G. besass 1854
Mtfcinkowo-Gorne im Kr. Mogiliia und Romuald v. G. Piaski im Kr.
Gnesen. Nach Bauer, Adrcssb. S. 76, war 1857 eiu Sprosse des
Stammes Herr auf Koldrab im Kr. Wongrowitz.
Freih. r. Ledrbur, I. 8. '211 u. III. 8. 265.
iiraben; Altes, tiroler Adelsgeschlecht, welches nach Gr. v.
Brandis schon 1330 vorkommt und zu welchem wohl die v. Graben
gehören, welche w Niederösterreich ¥on 1324 — 1421 aufgetretCB
sind. — Andreas v.G. war 14^8 Hauptmann zuOrtenburg und Ulrich
V. G. zu Ende des 15. Jahrb. Landeshauptmann in Steiermark. Carl
v. G. lebte um. die Mitte des 17. Jahrb. und hatte zwei Söhne, Otto
Heinrich und Johann Sigismund, und Otto v. Graben zum Stein aus
Insbfuck wurde 1734 Ceremonienmeister am k. preuss. Hofe und
Präsident der Societät der Wissenschaften.
Buceliniy II S. lOI. — .Oauht, 1. 8. «'^l und «82. nach Qr. v. Brandis und Fortges.
Samml. von theoloK. Sachen, Jahrg. 1731,«. 280. — Wissgrili, III. 8. 365 ü. 866. — So*mM<»,
j. 8. 548 u. 649.
liTibiiski, llrabienski. Polnisches, zu dem Stamme Pomian zäh-
lendes Adelsgeschlecht, aus welchem zwei Aebte des Cisterzienser-
klosters zu Oliwa vorkommen: Johann, gest. 1638 und Alexander,
gest. 1659.
l>tfiA. •. Ledebur, 1. 8. 277 u.,in. 8. 2(i5.
Crabbck. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht aus dem Stamme
der Gorgowiczer. Hans Grabis zum Steine im Oelsnischen lebte
1501 uuter den Herzogen Albrecht, Georg und Carl, Gebrüdern, zu
— 611 —
Oels; 1503 bekannten sich bei dem zu Franckstein gehaltenen Ritter-
rechte zu dem Grabischen Wappen Nicol Grabisch von Pelau im Oels-
nischen und Jancke Grabisch zum Steine; Melchior Grabisch von
Stein auf Schwundnig starb .1621 und noch 1650 war das Gut
Schwundnig in der Hand der Familie. Nach dieser Zeit ist dieselbe
erloschen.
Sinapius, I. S. 412. — N. Pr. A.-L. 11. S. 273. —• Freih. v. Led^.bur, \. 8. 277. — Sieh-
macher, I. 65: V. Grnbisch, 8chle!*f:tch — Sp^n^i\ Thor. Insigii. S. 213. — ». M^ding, II. 8.
208 u. 209.
CrabMiyer ?• Angcthf in. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom,
von 1779 für Johann Ar.ton Grabmayer, Richter und Geriohtsschrei-
ber zu Stein in Tirol, mit dem Prädicate: v. Angerheim.
Megerle v. Müklfeld, Erg&ns.-Bd. S. 801.
liTibnayr. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1 708 fflr
Jacob Grabmayr.
Megerle v. Mühl/eld, Ergaac-Bd. S. 3U1.
Urabiier. — Die Grabner zu Zögging, Rosenburg,. Pottenbrunn, Ju-
denan, Obersiebenbrünn etc. in Niederösterreich und später zu Joss-
lowitz und Schlickerstorf in Mähren, waren ursprünglich alte Oester-
reicher und (gehörten zu den reichsten und ansehnlichsten Ritter-
standsgeschlechtern des Landes, -r- Otto Grabner, mit welchem
Bucelini die Stammreihe beginnt, kaufte mit Anna des Kadauer Toch-
ter, seiner Hausfrau, 1314 von Friedrich Radler von Sichtenberg
einige Lehengüter zu Stallersdorf und wurde mit denselben vom Her-
zoge Friedrich zu Ocsterreich belehnt. — Der Stamm blühte, an An-
sehen und Reichthum wachsend , fort. Sebastian Grabner, Ritter,
Herr der oben genannten Güter in Niederösterreich und Mähren,
gest. 1610, vermählte sich in erster Ehe 1578 mit Johanna Herrin
V. Polheim uini in zweiter mit Margaretha Herrin v. Zelking. Aas
erster Ehe entsprossteii zwei Töchter, Esther Sophia, verm. mit
Gottfried Freih. v. Landau und Maria, verm. mit Johann Ludwig
Freih. v. Hueffstein, und zwei Söhne, Johann Leopold und Friedrich
Christoph. Johann Leopold starb kurz vor dem Vater auf Reisen im
Auslande, Friedrich Christoph aber, verm. mit Petronilla Gerbab
V. Hochenburg, ging 1618 oder 1619 in Folge der Religionsstreitig-
keiten nach Franken, wo mit ihm später der Stamm erlosch.
Bucelini, III. Append. 8. 241 uud III. 8. 58- - V/is*gHll, III. 8. 3«7-872.
Grab«w (im Schilde ein Krebs). Ein aus dem Magdeburgischen
stammendes Adelsgeschlecht, welches schon 1470 Mahlenzien im
jetzigen Kr. Jerichow inne hatte und später mit Abbendorf , Gross-
Gottschau uud Haverland in der West - Priegnitz begütert wurde.
Letzteres Gut stand noch 1773 der Familfe zu.
Freih. v. ^ledehur, I. 8. 277.
ISrabow (im Schilde ein aus geschachtem Grunde aufwachsender
Löwe. Das Schach hat auf älteren Siegeln drei, auf neueren vHer
Reihen, auch findet sich auf letzteren nicht ein aufwachsender, son-
dern ein nach der rechten Seite fortschreitender, leopardirter Löwe.
Der Schach ist wohl silbern und roth). Ein der Ostpriegnitz ange-
39*
— 612 —
hörendes Adelsgcschlecht, welches schon 1542 Grabow ond Bantikow
besass und im Ruppinschcn bereits 1556 Lögow inne hatte. Zu die-
sen Gütern kamen später noch Andere und noch 1800 war Bantikow,
sowie 1817 Gartow im Kuppinschen in der Hand des Geschlechts. Zu
demselben gehörte Christop hMelchior (nach Ajideren: Christoph Hein-
rich) V. G., gest. 1770, k. preuss. Generalmajor und Chef eines Füsi-
lier-Regiments. — v.Meding,lII. S. 212 führt ein von v. Westphaleii,
Monum. inedit. rer. Cimbric. I. S. 5 aus Ranzovii Origin. Cimbr.
1597, entlehntes Wappen, auf: ein Schachbalken mit einem linksge-
kehrten, gekrönten, wachsenden Löwen überlebt und nennt das Ge-
schlecht ein holsteinisches: Es muss dahin gestellt bleiben, ob das-
selbe bei Aehnlichkeit des Wappens, zu dem hier in Rede stehenden
Geschlechte gehörte.
Biograph, allnr Hcldon pp. II. 'S. 6:1. — N. Pr. A.-L. 11. S. »73. — Freih. 9. Le<iebur,
1. 8. 277.
Clrabow (in Silber ein rother, mit drei neben einander stehenden,
sechsstrahligen. goldenen Sternen belegter Querbalken). Altes, pom-
mersches und meklenburgisches Adelsgeschlecht, aus welchem ur-
kundlich schon 1206 Dietrich G. als Zeuge einer das Stift Cosswich
(Ckoswig) im Anhaltschen betreffenden Donation von dem Herzoge
Barnim in Pommern vorkommt und ein gleichnamiger Sprosse des
Stammes 1327 des Herzogs Otto L in Pommern Küchenmeister war.
Die Familie, welche die üniou dermeklenburg. Ritterschaft von 1523
unterschrieb, war schon 1379 mitLanken u. 1469 mit Göratow, so wie
im 16. Jahrb. mit Severin, Suckewitz und Woosten begütert, erwarb
im 17. u. 18. Jahrb. noch andere Güter und sass noch 1790 zu Tre-
chendorf. In Neu- Vorpommern waren schon im 16. Jahrb. die Güter
Zansebuhr und Stralsund im Kr. FranzUurg und später auch andere
Güter in der Hand des Geschlechts. Aus dem nach Dänemark gekom-
menen Zweige starb ein JSprosse 1716 als k. dänischer General. —
Da nach Allem die Glieder der hier in R«de stehenden Familie mit
denen der im vorstehenden Artikel besprochenen mehrfach unter-
einander geworfen worden sind", so muss dahingestellt bleiben, ob
hierher wirklich der k. preuss. Generalmajor v. Grabow gehört, wel-
cher 1836^ die 8. Infunt.-Brigade commandirte. Dasselbe istaudh der
Fäll in Bezug auf den k. preuss. Major a. I). v. G., welcher um die
genannte Zeit Postmeister in Neu-Stettin war.
MicraeK S. 487. - p. l',itzhucr, Nr. 47. — Gauhe, I. 8. 6S2. - c. Behr, lies Mockl. 8.
1«14. — N. Vr. A.-L. II. S. 271 und 272. — Fr^ih. v. Ledebur, I. N 277 u. tll. 8. 265. —
Siebmacher, MI. 164: Die (irohavson, Poinnierisch uiurv. 154 : v. Grabow, Meklenh. — Lexic.
over adol. Famil. i Daum. I. Tab. 34. Nr. 1*22 und S. 188 — v. ilediny, III. S. 2l2 und 213 .
Meklenb. W.-B. Tab. 17. Nr. 64 u. 8. 3 u. 22 - Pororacrnsch. W.-B. III. Tab". 36 u, S. 114.
Clrabow (in Silber ein grüner Querbalken, begleitet von drei,
oben zwei und unten eine, rothen Rosen mit goldenen Bu tzen und
grünen Spitzblättchen). Ein zu dem adeligen Patriciate in Lüneburg
zählendes Geschlecht. Nach Büttner Hess sich Johann v. Grabow zu
Anfange des 14. Jahrb. in l.üneburg nieder und die Enkel desselben
kameoiin den Rath, doch erlosch der Mannsstamm schon gegen Mitte
des 15. Jahrhunderts.
Büttntr, Genealogie des Lüneburg. Adel. Patric.-Gcgchi. Nr. 21. — ». Meding , III. 8.
Itl u. »U.
— 613 —
Clraliowiecki. Polnisches, in den Stamm Grzymala eingetragenes
Adelsgeschlecht, welches 1856 im Poscnschen mit Jakubowo im Kr.
Samter begütert war.
Freih. r. Ledebur, flT. S. 265.
Grabowski^ liötzendtrf-firftbowskiund Grabowski lu Grylewo^ Grafen.
(Wappen nach dem Diplome von 1786: in RcJth ein die Hörner nach
oben kehrender, von einem Schwerte durchstochener Halbmond.
Wappen des Hauses Götzendorf- Grabowski : Schild geviert mit
Mittelschilde. Im blauen Mittolschilde ein die Hörner nach oben
kehrender, goldener Halbmond, von einem aufrecht stehenden Schwerte
durchbohrt, welches an der Spitze und oben zu jeder Seite von einem
goldenen Sterne begleitet ist: Stammwappen: Zbiszwicz. -1 :- Stamm
Korybut; 2 : Turno; 3 : Wierzbno und 4: Nalencz). Wappen des Hau-
ses Grabowski zu Grylewo: der einfache, oben beschriebene Stamm-
schild: Zbiszwicz). Preussischer Grafenstand. Diplom vom 19. Sept.
1786 für Peter Bonifacius v. Grab: wski- Götzendort auf Womwelno
und vom 10. Sept. 1840 für Joseph lunaz von Götzen dorf-Grabowski,
Herr auf Lukowo, General -Landschafts- Director und liandtags-
Marschall des Grosherz. Posen etc. und für Joseph v. Grabowski,
Herrn auf Grylewo Womwelno etc., für Beide nach dem Rechte der
Erstgeburt. — Altes, polnisches, siihon im 13. Jahrh. bekanntes Adels-
geschlecht, welches den Namen von dem Stammgute Grabowa in Pom-
merellen führt. 1283 begab sich ein The 1 der Familie unter Bartho-
lomaeus Grabowski nach Ungarn und siedelte sich bei Miscolcz a. d.
Theiss an, ans dem in Pommcrellen gebliebenen Zweige aber wurde
Stephan G. 1354 von dem HocJimeister des deutschen Ordens, Win-
rich V. Knyprode, mit der Herrschaft Götzendorf belehnt und seit
dieser Zeit führt das Geschlecht den Beinamen: Götzendorf. Als
Pommerellen an Polen zurückfiel; wendete sich auch diesef Theil des
Geschlechts nach Ungarn, und als später König Wladislav V. in Po-
len gegen die Kreuzritter zog, eilten die Gebrüder Johann und Fara-
reus, welche am Hofe des König Sigmund gelebt hatten, ihren Lands-
leuten zu Hülfe und kämpften 1412 muthigin der Schlacht bei Tannen-
berg. Nach dieser Schlacht soll dem früheren Wappen, einem wach-
senden, oben mit zwei Sternen besetzten Monde, das im Wappen
erscheinende Schwert zugesetzt worden sein. Dieses Wappen erhielt
den Namen Zbieswitz, d. h. liis zum Frühroth kämpfend, weil die Trä-
ger desselben die Kreuzritter die ganze Nacht bis zum Morgen ver-
fol^iten. So lautet die Familiensage. Nach Angabe des Freiherrn
V. Ledebur führte das Geschlecht früher den Namen v. Götzen und
einen quergetheilten Schild, oben mit einem aufwachsenden, schwar-
zen Adler und unten von Roth, Silber, Blau und Silber quergetheilt:
Siebmacher, III. 1.68. Nachdem Stephan v. Götzen 1354 mit Götzen-
dorf, 8. oben, und 1374 mit Grabowo belehnt worden war,- nannte skh
das Geschlecht Götzen v. Grabow oder Götzendorf-Grabowski. — Als
näherer Stammvater der Familie in Preussen wird Hartmann v. G.,
gest. 1588 — ein Sohn des Matthias G. und ein Enkel des Farareus
G. — Rittmeister in Diensten des Herzogs Albrecht von Preussen, ge-
— 614 —
nannt. Der Sohn desselben ans erster Ehe mit einer Freiin v. Stolp-
mann, Albrecht v. G., verm. mit Dorothea v. Wolska, setzte denStömm
weiter fort und über die Nachkommenschaft ergeben die deutschen
Grafenhäuser der Gegenwart genaue Nachrichten. In der nach diesem
Werke leicht tu entwerfenden iStammreihe der Familie kommt unter
den späteren Gliedern vor: Andreas Theodorus, gesJt. 1737, Castellan
von Culm, in erster Ehe verm. mit Harbara v. Kleist und in zweiter
mit Anna v. Bork. Von demselben entspross eine zahlreiche Nach-
kommenschaft, zu welcher auch Adam Stanislaus, gest. 1766, Bischof
von Culm, Kujavien, Ermeland und Gambien , des h. r. R. Fürst etc.
gehörte. Den Stamm setzte Johann Michael, gest. 1770, Truchsess
von Bratzlaw, Schwertherr von Preussen , Unterkämraerer von Pom-
mern etc. fort. Aus der Ehe desselben mit Antonilla Fürstin v. Wo-
roniecka stammte Adam Matthias, gest. 1792, Starost ^ Leipen, k.
poln. Generalmajor etc., verm. mit Luise v. Turno, aus welcher Ehe
zwei Söhne entsprossten: Joseph Ignaz, geb. 1791 und Adam, gest.
1823. Graf Peter Bonifacius, s. oben, war der Oheim des Grafen Jo-
seph, des späteren Hauptes des Hauses iörabowski zu Grylewo und der-
selbe starb kinderlos. — Die btiden Linien, in welche der Preuss. Grafen-
stand durch Diplom von 1840 gekommen ist, blühen fort Haupt des
Hauses Götzendorf-Grabowski ist der obengenannte Graf Joseph Ignaz,
geb. 1791, welcher sich 1819 mit Clementine v. Wyganowska ver-
mählte, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern nnd einem 1858 ver-
storbenen Sohne , dem Grafen Wladislaus , Graf Adam stammt, geb.
1827, k. preüss. Kammerjunker, verm. 1853 mit Hedwige Fürstin
Lubomirska, geb. 1830. — Haupt des Hauses Grabowski zu Grylewo
ist Graf Eduard — Sohn des 1857 verstorbenen Grafen Joseph s. oben
aus der Ehe mit Antoinette v. Niezychowska. Derselbe vermählte
sich 1836 mit Josephine v. Koscielska, aus welcher Ehe, neben drei
Töchtern, Marie, Hedwige u. Isabclle, zwei Söhne stammen : Stanis-
laus, geb. 1837 und Wladomir, geb. 1840. — Von den adeligen
Linien des Stammes haben mehrere fortgeblüht. Von den Spros-
sen derselben waren nach Bauer, Adressbuch, S.* 77, 1857 Fol-
gende begütert: Augustin v. Grabowski, Herr auf Gorzowo im Kreise
Obornik ; Andreas v. G., Herr auf Paruschke im Kreis Flatow und
Gabriele v. Grabowska zu Rzadkowo, Herrin auf Butzig im Kreise
Flatow.
N. I»r. A.-L. II. 8. 274 u. III. 8. S u. VI. S. 139. — Deutsche Qrafenh. d. Gegenw. HL
8. 14fi— I.SO. — Freiherr r. Ledehur, I. 8 277 u. 278 u. III. 8. 2t».'». — G.»n«al. Ta.Hclieiib.
d. grifl. Häuser, lrtfc2. K. .307 und 308 u. histor. Haudb. zu demselben, 8. 269 und 1112. —
W,-B. d. PreuHH. Mutiarrh. 1. 43. Gr. v. G. nach dem Diplome von l7iS6.
Grabowski^ Grafen, (in Roth ein aufrecht gestelltes, die Schärfe
rechts kehrendes, silbernes lieil mit braunem Stiele). Im Kgr. Preussen
anerkannter Grafenstand. Anerkennungsdiplom vom 1. Dec. 1816
für die Familie. Altes, polnisches, dem Stamme Topor einverleibtes
Adelsgeschlecht, zu welchem Albert Graf v. Grabowski, früher Haupt-
mann im k. preuss. 2. Garde -Regimente, gehörte. Der Grafenstand
des Geschlechts wurde übrigens auch im Kaiserthume Rus^land 1836
anerkannt und das Anerkennongsdiplom für Stephan Gr. v. 6., Mi-
— 616 —
nister nnd Sfraats-Sekretair des Kgr. Polen und für den Vetter dessel-
ben, Stanislaus (fr. v. G., ausgefertigt.
N. I'r. A.-L. II. S. 274. — Freih. r. Lfdebur, I. S. 'in. - W.-n. d. Freuds. Moimrchle,
1. 44.
Iiribovi'ski (in Blau ein kleines, goldenes Ordenskreuz auf einem
silbernen Hufeisen, zwischen dessen nach unten gekehrten Stdlen
ein silberner,'güiden befiederter Pfeil abwärts hervorgeht). Polnisches,
in den Stamm Dolenga eingetragenes Adelsgeschlecht, aus welchem
Adam v. G. 1857 Herr auf Koninko im Kr. Schrimm war.
Freih. v. Vedebur, I. 8. '279. -r Hauer, Adre^üih. S. 77.
Grabtwski (in Blau ein goldenes Hufeisen, zwischen dessen nach
oben gerichteten Stollen ein kleines, goldenes Kreuz schwebt). Pol-
nisches, in den Stamm Jastrzcmbicc eingeschriebenes Adelsgeschlecht,
aus welchem Joseph v. G. 1857 das Gut Grabowa im Kreise Karthao^
besass.
Freih. 9, Lfdebur, I. 8. 27i). — Bauer, Adrcssb. S. 77.
Iirabowski (in Blau ein silbernes, mit den Stollen nach unten ge-
kehrtes Hufeisen, welches von einem silbernen Pfeile schräglinks nach
oben, nach einem neueren Siegel aber schrägrechts nach unten, durch-
bohrt ist). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 30. April 1797
für die Gebrüder Hans Gottlieb G., k. prcuss Justizrath, Heinrich
Wilhelm, k. preuss. Lieutenant und Bernhard G., Cornet bei den
Bosniaken. Heinrich Wilhelm starb 1806 als k. preuss. Landrath u.
Bernhard, welcher 1816 als Major aus dem activen Dienste trat, 1Ö28
als I^andrath des Bromberger Kreises. Zu dieser Familie gehörte det
k. preuss. General -Lieutenant v. G., welcher 1847 Commandant von
Wesel war u. ein k. preuss. Hauptmann a. D. v. G. ist jetzt Anstalts-
Director zu Lichtenburg bei Prettin.
H«udschrjfil Notiz — r. IleUbach, I. S. 4.')0. — N. Pr. A.-L. 11. 8. 274. — Freih. 9.
Ledebur, I. S. 279. - W.-B. d. l'rfu^n MouhtcI«. III. .10.
Grabowski. Ein in Pommern zu Gustkow im Kreise Lauenburg-
Btitow 1803 und zu Zettln im Kr. Rummelsburg ansässig gewesenes
Adelsgeschlecht. Zu demselben gehörte der 3. Dec, 184 6 im 90. Jahre
zu Minden verstorbene k. preuss. Major a. D. Georg Wilhelm Ludwig
V. G. mit seinem 1805 als k. preuss. Oberstlieutenant verstorbenen
Bruder Christian Gottlieb v. G.
Freih. V. Ledebur, I. S 279.
Grahtwskl. Ein in Ostpreussen 1775 im Kr. Neidenburg zu Cam-
merau und Conno begütert gewesenes Adelsgesehlecht.
Freih. r. Ledebitr, I. 8. 279.
drabowski. Ein dem Preussischen. Adel zuzurechnendes Ge-
schlecht. Johann Christoph v. Grabowski, ein Sohn des Christoph Gra-
bowius, Pfarrers zu llhein, starb 16. Aug. 1762 als k. preuss. Vice-
Präsident und Director des Pupillen-Collegiums. Der Sohn desselben,
Johann Heinrich v. G.,vwurde 1757 k. preuss. Major.
Freih. t». Ledebur, I 8. 279.
lürahg f. Iaa^fll«rf. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom
2. August 1836 für Öarl Eduard Grabs, Besitzer der Güter Haags-
— 616 —
dorf und Logau im Kr. Laaban, mit dem Namen: Grabs v. Haogs-
dorf. In Westi)reusscn war noch 1856 Juhlbeck im Kr. Deutsch-Crone
in der Hand der Familie.
N. Pr. A.-L. II. S. X71. — Freih. r. Udrbur, I. S. 279 u. III. S. 26h. - Schlcsisches
W.-B. 111. ISO.
firabskl. Polnisches, zu dem Stamme Wezele zählendes Adels-
geschlecht, ans welchem Joseph Calixtus Maximilian (irabo v. Grabsky
1835 als Besitzer der Martzdorfschen Güter im Kr. Deutch -Crone
Westi)reus8en starb. Derselbe hinterliess, neben drei Töchtern, drei
Söhne, die Gebrüder Rudolph, Edmund und Otto v. Grabski. — Anton
V. G. war 1857 im Posenschen Herr auf Rusiborsz im Kr. Schroda.
Freifi. r. Lfdebur, I. S. 271>. — Bau^r, Adressh. S. 77.
Ciracht, ?. d. Clrarht, aarh Freiherren (in Silber ein rother Sparren,
begleitet von drei schwarzen Merletten oder Stummelenten, zwei oben
und eine unten). Spanischer Freiherrnstand. Diplom vom 23. Aug.
1660 für Johann Friedrich v. d. G., Herrn auf Vrembde, Olmon und
Schardau in Brabant, Voigt in Mochelen. Derselbe gehörte zu einem
belgischen Adelsgeschlechte, aus welchem Freiherr Leopold Friedrich,
kurpfälz. Landmarschall, ausser den Gütern in Belgien, auch 1689
das Gut Eller im jetzigen Landkreise Düsseldorf besas§. Seine Toch-
ter und Erbin, Freiin Elisabeth Amalia Ludovica, brachte die Güter
an ihren Gemahl, Degenhart Bertram v. Spee. — Aus einer Seiten-
linie des Geschlechts stand ein Hauptmann v. d. G., welcher früher
in fremden Diensten gewesen war, 1839 als Hauptmann im k. preuss.
37. Infant.-Regimente.
Qauhe. 1. 8. 6S2 luut ()t<3 narh L'on^ot. iW toiites les t^res du Rrabsiit, S «0 - N. l»r.
A.-L. V. B. 189. — Vrfih. v. Ud^hur, I. S 279. — Vetf^r, R*!rKischo Kittr-rsrhafl, S. "i». —
Rohern. Niederrhoin. Adel, I. S. 17S-181. — W.- B. d. Vr. Ulieiupruviuat, II. Tab. 21. Nr. 42
u. R. 185.
Iilracht, s. Wolff-Metternich zur Gracht, Grafen.
Iiraczkowskl. Polnisches, nach Ostpreussen gekommenes Adels-
geschlecht, welches 1740 mit Wlosta im Kr. Johannisburg begütert
war.
Fi-eih. r. Ledebvr, Ul. S. 265.
Ilrad ▼. Crraden. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1789
für Leopold Grad, k. k. Hauptmann bei Herzog Carl v. Lothringen
Infanterie, wegen 48jühriger Dienstzeit, mit dem Prädicate : v. Graden.
Magerte •. Mühl/Hd, 8- l'-'l-
l»rid«neck^ CIradnegg, auch iVeiherren. Erbländ.-österr. Freiherrn-
stand. Diplom V'jn 1558 für Franz v. Gradeneck. Altes, steiermär-
kisches Adelsgeschlecht.
Schtnutz, 1. S. S.Vi. — Sifbmacfier, III. 24: v. GradiU'^iR. St^MermarkiscIi. — r Meding,
II. 8. 20y.
Iiradensteiiij s. Perin v. Gradenstein.
Clradner^ Freiherren. Altes, steiermärkisches Adelsgeschlecht, aus
welchem die Freiherren und Gebrüder Vigilius und Bernhard 1460
von dem Herzoge Sigmund aus Steiermark verwiesen wurden , worauf
das Geschlecht sich nach Zürich wendete. In neuerer Zeit ist dasselbe
unter den Patriciern und Adel in Zürich nicht mehr genannt worden.
Sckmuts, 1. H. 653.
— 617 —
CraebBer, CIrebner, Ciräliner zu WolfstlMirn, Ritter. Böhmischer
Ritterstand. Diplom vom 1. Juli 1700 für David Gräbiier, Doctor der
Medicin \ü Breslau und k. k. Hof-Medicus. Derselbe lebte noch
1723.
SinapiuA, II. 8. 646. — Freifi. v. Ledtbur^ I. S. 277.
CIraedIj Edle v. BertoUbofea ^ Ritter. Kurpfalzbaierischer Ritter-
sland. Diplom V. 19. Nov. 1790 für Johann Michael Graedl, Gräfl.
y. Belderbuschischen Verwalter, mit dem Prädikate : Kdler v. — Der- '
selbe wurde als Besitzer v. Bertholshofen bei Anlegung der Adelsma-
trikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
9. Lang, 8. 846. — W.-B. d. Kgr. Bayern, V. 69.
flraefe (Schild blau und durch einen goldenen Streifen der Länge-
nach getheilt: rechts, vorn, ein an den Theilnngsstreifen angeschlos-
sener, halber, golden bewehrter, silberner, polnischer Adler: laut Be-
schlusses des polnischen Senats dem früheren Wappenbilde des Er-
hobenen beigefügt und links, hinten, zwei in einander verschlungene
Sternenkränze, von welchen jeder aus zweiundzwanzig goldenen Ster-
nen gebildet ist). Adelsstand des Kgr. Polen, im Kgr. Prens^en aner-
kannt. Adolsdiplom vom 14. Februar' 1826 für I). Carl Ferdinand.
Gräfe, General-Staabs-Arzt der k. preuss. Armee etc. und zwar auf
Antrag des Senats im Kgr. Polen und Anerkennungsdiplom für Den-
selben vom 16. Nov. 1826. — Der Diploms -P'mpfänger, einer der
berühmtesten Chirurgen seiner Zeit, starb 4. Juli 1841. Ein Sohn
desselben, D. Albrecht v. Graefe in Berlin, ist seit mehreren Jahren
zu dem Rufe eines ausgezeichneten Augenarztes gelangt. — Ueber eine
gleichnamige Adelsfamilie, welche im goldenen Schilde drei, 2 und 1,
schwarte Einhornsköpfe führt, s. Suppl. zu Siebm. W. B. X. 7. 10.,
nach allem den Reichsadel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. er-
halten und nach Abdrücken von in neuerer Zeit gestochenen Pet-
schaften fortgeblüht hat, fehlen bisher nähere Nachrichten.
N. Pr. A.-L. II. S. 275. — Freih. v, L^debur, I. S. 279 u. 2«0. - W -B der PreuM.
Monarch.. III. 30.
foaefen^ firefen^ Gräfe (in Silber ein goldenes, schwebendes An-
dreaskreuz). Sächsisches, von Siebmacher zu dem meissenschen Adel
gezähltes, von Knauth aber unter diesem Adel nicht aufgeführtes Ge-
schlecht, welches noch in der zweiten Hälfte des 1 7. Jahrh. zu Käi^e-
kirchenund Nautschütz (früher Neitschutz) bei Weissenfeis angesessen
war. Die Ritter- und Stiftsmässigkeit der Familie v. Graefe wurde
noch 18. Febr. 1781 im Namen des Domcapitels zu Merseburg von
dem Domdechanten Adolph August v. Berbisdorif bezeugt. — Nach
Allem gehörte zu diesem Geschlechte der gegen Mitte des 18. Jahrh.
vorgekommene k. preuss. Hauptmann v. Graefen im Drajjoner-Re-
giment Bayreuth mit seinen Söhnen Albrecht Georg Ludwig, geb.
1739 nnd Carl Friedrich v. G., geb. 17U.
Freiherr t.Ledebur, I. H. 280. u. III. 8. 265. — 8iebrnach«r, T. t53: v. Orcfen, Mois»:-
nisch.
GraefendtrCi flrefeBdorf. Altes, thüringisches und voigtländisches
Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen, der Familie schon 1203 zu*
— 618 —
stehenden Stammhause unweit Ziegenrtlck in der jetzigen Provinz
Sachsen, Regier.-Bez. P>furt. Die Familie erwarb später die Güter
Hassel, lim und Mechterstedt im Gothaischen, Kienau bei Ziegenrück,
Mtihlberg unweit Erfurt etc. und hatte Mechterstedt noch 1690 inne.
— In der Gotha diplomatica wird die Stammreihe des Geschlechts mit
Wolf V. G., Herrn auf Knau, um 1490 angefangen, dessen Enkel,
Wolf ('aspar. als Herr auf Hassel und lim vorkommt. Ein Enkel des
Letzteren, Wolf Conrad, Oberstwachtmeister, kaufte 1657 einen Theil
von Mechterstedt und hatte drei Söhne, Ludwig Günther, Friedrich
Hernhard und Ernst Quirin, General-Major. Von diesen Söhnen hin-
terliess Erstcrcr, welcher 1698 durch Einfall eines Kellers den Tod
fand, mehrere Söhne, von denen Adam Heinrich als Oberst- Wacht-
meister aufgeführt wird. Später in der ersten Hälfte des 18. Jahrh.
ging nach Allem der Stamm aus.
Knauth, S. .«iOi«. - r. ÜUic/ierutein, Nr. 31. — Gaufie, I. S. 685 und 6S6. — Rrückner,
Kirrli.- iumI SrhnLn-Stant den H«t/. Goth», IT. 11. 8tck. S. 50. h\. 59 o. fil. — Freiherr v.
Ledrbtir. I. N. 2"*««. — Siebiiuiche.r. I. 164: v. Grefendorf» Meiinnisch. — Uisinus, («esch.d.
I><iiiikir<-h<' r\\ M( i-'son, S, *.'0< : (4rNl>st)iii Coiiniüi dt- (infiiuliirff. I.aiidvoi;ts /.ii Meissvii. 1407.
— V. ßtrdhif,, I 8. \9t\: (irnffindnrf. - Salrer, S. 2.V;. — W.-B. d. 8ä(lis. Staalefi, Vll.51.
liracft'iithal^ liruTeiithal. Altes, thüringisches Rittergeschlecht,
welches die im H. Sachs. -Coburgischen Amte des F. Altenburg am
Ende des Thüringer Waldes gelegene gleichnamige Herrschaft mit
dem StftdtchcTi desselben Namens und dem dabei sich erhebenden
Schlosse Wesperstein, so wie mehrere andere Güter besass, welcher
sämmtliche Besitz nach Erlöschen des Geschlechts an die Grafen
V. Meran und Orlamünde und an die Herren v. Graefendorf und von
diesen an die Grafen v. Pappenheim kam, welche sie von 1414 — 1612
als sächsische Lehen inne hatten, 'dann aber an Sachsen -Alten-
burg verkauften.
H. G. Sfrur, Frodroiniis hfstor. ■Graef«'nthal, .lonae 1715, Im Au'jrnge in v. Falkenstein's
thuriiiR. Chronik, II. S. 1)45—^47. — r. Uellhach, I. S. 461.
firanitier^ firÄniier^ v. Gräntienstein. Erbländ'.-österr. Adelsstand.
Diplom von 171 1 für Carl Franz Gränizer, Kanzler der Altstadt Prag
ond geschworenen Landesprocurator in liöhmen, mit dem Prädicate:
V. Gräntzenstein.
Megerle v. Mühf/eld, ErgSua.-Bd. S. 301.
(iransing. Altes, sächsisches Rittergeschlecbt, aus welchem meh-
rere Sprossen im 15. u. 16. Jahrb. am kursächsischen Hofe bedienstet,
zu der nächsten Umgebung der Kurfürsten und Herzoge zu Sachsen
gehörten. — Balthasar v. G. begleitete nach Müller, Annal. Saxon.,
1476 den Herzog Albrecht den Herzhaften auf seiner Reise nach Je-
rusalem zum heiligen Grabe; Hans v. G. war 1493, als Kurfürst
Friedrich der Weise zu dem heiligen Grabe reiste, in dem Gefolge
desselben und ein v. G. starb 1498 auf der Reise des Herzogs Hein-
rich zu Sachsen nach eben diesem Grabe. — Valentin König fängt die
Stammreihe des Geschlechts, welches schon früher im Meissenschen
die Güter Dohlen, Zauckeroda, Weissig etc. inne gehabt, deren ältere
Stammregister aber in Kriegszeiten verloren gegangen, mit Balthasar
V. G. an, welcher, verm. mit Eusebia von Krostewitz, den Stamm fort-
setzte, bis derselbe im 5. Gliede mit Hans Haubold v. Gränsing, Herrn
— 619 —
auf Döhlau, Zanckeroda und W^issipr im Mannsstamme ausging?. Die
Güter kamen dann durch Vermälilunff der Krbtöchter, Martha und
Anna Elisabeth v. G., an die Kdlen v. d. Planitz und an die v. Milckau.
Knnttth, S. .'xM». - VtU. Knni'j. 11. S. 42l— 42« — (iauhf^ l. S. 6«« iniit II. M. .<73 und
374. — Frfih. p. Lrde.hui\ I. S. 'iSl. — Siftf-iuac/ifir, I. lf>'A: v. (ir^-nsing M<'isMulx«'li. — r.
Mf.iiinij, I. S. 1H6 u. 197. — Kn^^rhke, III. S. 170 u. I7l.
Iiränzensteiii, Freiherren. Krblftnd. - österr. Freiherrnstand. Di-
plom von 1816 für die Gebrüder Vincenz und Tobias v. Gränzenstein,
Mitglieder der 1813 und 1814 bestandenen böhmischen adeligen
Garde.
MiQttrle r. Mühlfeld, Krj?Änz.-Bd. S. 61.
Graerodt. Altes, rheinländisches Adelsp^eschlecht, welches auch
Gränrodt,Grawenrode, Gräroth, Grorod u, Grarodtgeschrieben wurde.
Die Stammreihe desselben bejüinnt Humbracht mit einem v. Grftrodt,
welcher zu Anfange des 15. Jahrb. lebte u. dessen Urenkel Philipp v. G.
war. Der Enkel desselben, Melchior v. G., gest. 1551, kurmainz.
Vicedora zu Aschaffenburg und Fürst!. Nassau'scher Amtmann zu
Wiesbaden, hinterliess vier Söhne, Melchior IL, F^bcrhard . Johann
und Philipp v. G., über welche TTumbracht Nillieres anpiobt. Von den
Enkeln des Letzteren schloss Melchior (IIL) 1650 den i\rannsstamm
seines Geschlechts mit Hinterlassung dreier Töchter, von welchen
die mittlere, Anna Maria Sidonia, vermählte Knebel v. Katzenolln-
bogen, 1697 starb.
Hwnhracht, Tah. 2«4. — Gauhe, 1 S. ^091. — r. IlatMein, I. S. W5. — Si^'fjmncher, I.
129: Dir r.rflfojff. Hhpinlaiidisrh a. Suppl. VI. 2S. - t>. Mediny, III. S. 214.
drafs^ s. Grass, Freiherren.
€raesswein, Freiherren. Erbländ.-österr, Freiherrnstand. Diplom
vom 28. Aup:. 1 607 für Alban v. Giisswein zum Weyer und Pichel,
• Herrn zu Orth a. d. Donau, Engelhartstctten, Praitenstetten etc. in
Niederösterreich, kai*;. Oberst und Hofkriegsrath etc. — Altes, steier-
märkisches Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe Bucelini mit Fried-
rich Grässwein beginnt, dieselbe aber nur durch einige Generationen
fortführt. Wipold G., Ritter, des Hans G. und der Elisabctha En-
hofer oder Finhofer Sohn, lebte 1448 und noch 1476 und hatte sei-
nen Sitz zum Weyer, so wie zu Lehen die Veystrizer Güter, welche
schon der Vater inne gehabt hatte. Aus seiner P^hc mit Catharina
Prandt v. Aibling entsprossten fünf Söhne, von welchen nur Wilhelm
G. zu Weyer, k. k. Truchsess, welcher noch 1503 lebte, in der Ehe
mit Affra Winkler den MannsstJimm fortsetzte und eine zahlreiche
Nachkommenschaft erzeugte, über welche Wissgrill sehr genaue
Nachrichten gegeben hat. Von Wilhelms Söhnen kommt noch 1576
Wolfgang G. vor, welcher, mit Maria v. Prankh vermählt, neben fünf
Töchtern, welche jung oder unvermählt starben, fünf Söhne hatte.
Zu diesen Söhnen gehörte Freih. Alban, welcher, wie oben angegeben,
den Freiherrnstand in die Familie brachte. Derselbe, gest. 1619,
war mit Barbara Schrott v. Kindberg vermählt, und hinterliess, neben
einer Tochter, Oenovefa Maria, welche sich mit Leopold Christoph
Freiberm v. Herberstein vermählte und für denselben 1629 aus lan-
desfürstlicher Lehensgoade die Lehen zu Kflmmerstorf, Probstorf,
— 620 —
Aidelstorf etc. erhielt» einen Solin, Sigismund Maximiliati , Herrn der
Herr&rhaft Oiih etc. Derselbe vermablte sich 1*325 mit Kva Su-
«aiina Grt v. Luseiistein, starb aber schon 1628 ohne Nachkomraeii-
schaft und schlo5s den Mannsstamm seines GeschlecixU in Oester-
reicL
e. S74-37S. -^ Qfet^maclifr, lU 4S- — r. Jir*d»*y,
ni
(■raettrr i, .StofDiiij^f ii< Ein von v. Hellbaeb nach den Hartmann*«
sehen Samrnlnnf^en aufgeführtes schwübisches und schweizerisches
AdeLsgesrhleelit.
r. tlrllhtich, 1 Ä. 4M
(jnetxrl r. Iirada, Reicbsadelsjiliind, Diplom vom 31. Dec. 1770
für Johann Heinrich Graetzel^ knrbraunschw.-Iünebnrj^* Ober-Com-
missair zu (iöitint^en, mit dem Prädieale: v. Graetz. Der Stamm liat
dainrnd im Kyr. Ihnmover fortgeblüht.
Hafiitovt*r« F. S und 8. T — KneMchkf, Ul, 8. ITl.
(■rnefe, Ktlle f SeliiJd ^leviert mit blanem, ein silbernes, schweben-
des Und Kiiuenden Mittehchilde, 1 in Silber der golden gekrönte
lind bewehrte^ preussiÄche, schwarze Adler mit den i^oldenen Klee-
steni;eln anf den rili^^eln ; 2 in Dlau zwi'i, in's Andreaskreuz gestellte
8chuerter mit goldenen (Triffen ; 3 ebenfalls in ülau ein aus der
Tht'itungslinie hervortretender, rechts gekehrter, schwarz gebarnigch*
ter Arm, in der Faosi ein Schwert narh oben nnd einwärts haltend
nnd 4 in Gold ein aus BiUimen am linken Schildesrande nach eiii-
wärls halb hervorsprint^ender, goldener Hirseh mit achl endigem Ge-
weihe). Adelsstand des Konigr, Prenssen. Diplom vom 2, Octoh,
1786 für die Naelikommcn des Johann Hieronymns und David Con-
rad Gravins mit dem Namen und Prüdieale: Edle \. Graevc. — Der
Stamm hat fort^a*blüht und erwarb in Sciilcsien die Güter Geraltowitz
und Grush - I^U^uth im Kr. Gosel. Nach Bauer, Adressbuch, S. 78
war 1857 Heinrieh Johann i,nuis v, Graeve Herr auf Gross-Ellguth.
ff. ^W/AficA, I. 8. lÄl ; mll von A
««T". -- N. Pr. A.-l,. IL 8, «74 uHii f
W% B, dtr (ireiivii. Mininrrh. ITl. HO. -- SplitoüNfhiii \S,A\. Hr. \m.
Nl}<t t7H.
\U. - FrHht (.. Lrft^hnr, (. », 3*2 u. TU S. JU«, —
KiuMChk*. I, 8. tTS
<irMeT«, Kdle (Schild geviert mit silbernem Mittetschilde und in
diesem der prenssische, schwarxe Adler. 1 und 4 in Gold ein blau-
gerüstet^r, nach der linken Seite gewendeter Ritter, auf dessen aus-
ge streck! er Hand ein weisser Falke sitzt und 2 und 3 in Blau ein
aus Wülken hervorbrechender geharnischter Arm, in der Faust ein
Schwert haltendl. Adelsstand des Königreichs Preussen. Diplom
vom 15. Oct. 1786 mit dem Prüdicüte: Edle v. Näheres über den
Diplomsempfihiger ergeben die bekannten Qnellen nicht. Der Stamm
hat fortgeblüht und in Schlesien, Oslpreussen und im Posenschen
Grundbesitz erworben. Der k. prenss. Kriegsrat h Edler v. Graeve,
mnthmasslich der Empffinger des Adelsdiplom, besass noch 1805 in
Sclilesien dasGut Nimmersatt bei Polckenhain n. nach Bauer, Ädressb.
S. 78 Waren 1857 hegötertr v. Gra«ve, Landscbaftsdirector, Herr auf
— 621 —
Goüswnlde im Kr. MulnuHgtii, Alexander v. G,, Herr nuf Kolaczkowo
im Kr. GiieseJi und Carl v. G. ndt Gi^mahhu, Joliauu» geb. v* Jezio-
row.^ko, au( Borek and Bruczkow im Kr. Kroloscbin.;
N, Pr. A-L, JL ti. :*75 u. 176. -^ Freiherr p. Uflebur , I. S, 2«J*. — W.B. *J. r Vtmtm,
Ifouarrh MI ;^l
lirttcifüiiiver. Reichsadelsstaiid. Diptom vom 18. Dec. 1745
für Christoph GrtR^vemayer , kurbrauosüliw -lüüL*bur)5^ K]usten:Uh.
liie amtliche Ot^kanntmachuiig dieser Erkebiitig rrfolgte zw HariDover
26, Oct. »74?:^. — Die Familie hat fortgeblläht uud gehurt dureh den
Besitz des Gutes iJe nie rode und zweier Gliter m MüiKler im Calen-
bergischeu im Küiiigr. Haimüver zu dem litterschaftlicläeii Adel der
Calenberg'üötlingeu-Grubeiibngenscben Landscbalt.
Fr^h. ». rf. K,le^0fyf.ck.ü t;*H. - Siit.tl. txi Siciiui. W.-B. I »IS u^d XJL 1«J. - W -ö, d.
(■raereiiits/lireTi-idts, l^rabeuiti^ auch lirafen. Reicbsjrrafeustaud.
Diplom vom l.Sf|)t. 1707 filr Friedrich Wilhelm v. Graeveiiitz, herz,
wöi ttemh. OberhofniarsclL. PremierMMiiiisler, Gouverneur der gefürsle-
ten Grafscbalt Mümpelgard etc. ^ Altes, mitrkisclies Adelsgeschlecht,
welches nach Angel us u titer dem K, Heinrich F in die Murken gukojiimen
sein soll. Dasselbe war schon in der zweiten Hälfte des 14, Jahrb. in der
AltBiark, in welcher auch ein gleichnamiges Gut unweit Stendal liegt,
rail mehreren Gütern angesessen und breitete sich später in Meklen-
burg^ in Württemberg, im Rrandenburgifechen, v^o die Familie in Knr-
Brandenbarg das Erblrnchsessen-Amt erhielt » in Pommern, Ost-
preussen, im Posensehen, in Schlesien, den Hheinlanden etc. aus. —
Urkundlich kommt aus älterer Zeit Johann v. G* 1534 in einem
Diplom des Stifts Bardowick (im jetzigen Kgr. Hannover) vor. —
Aus den Marken kam die Familie n, ob Mekienburg, wo dieselbe
schon 1598 mit Dodow im Amte Witienbur^ begtlter. war und im
17. Jahrb. die Güter Werle, Want^liiz, Zierzow, ISehl&ue, Schwanen-
heide, Waschow etc. an sich brachte. Aus der meklenburgisehen
Linie lebte in der zweiten Hitlfte des 17.Jahrh* Friedrieb v. G., herz.
roeklcnb.*schwer. Geh. Kath, Oberhofniarschall und Kammerprilsi-
denl etc, verm. mit Dorotbeu Margaretha v. Wendessen, gest. 1718,
aus welcher Ehe eine zahlreiche Kachkomnienschaft entsprosbte,
über welciie Gauhe sehr genaue Nachrichten gegeben hat. Zu der-
selben gehörte der obengenannte Graf Friedrich Wilhelm, gesi. 1754
als k. preuss. GenenU-hieutenant, naebdem er mit seiner Familie
nm herzogl. warttemb, Hofe in Ungnade getanen war. Graf Friedrich
"Wilhelm wurde 1726 in das fränkische Keichsgrafen-Collegium ein-
geführt, und wurde 1727 auf dem Kreis-Convente zu Nürnberg auch
als fränkischer Kreisstand aufgenommen , und zwar wegen der voe
Württemberg aus dem IJmpnrgischen lleimfalle verlieheneii Herr-
schaften Wel;ebeim , Waibelhueb und Ober-Limbach, welche jedoch
spAter von Württemberg wieder an sich gezogen wurde«. — Von dem
ältesten Sohne des.^elben aus zweiter Ehe mit Catharina v. Oertzen,
gest 1703, stammte Graf Friedrich Wilhelm, gestorb. 17*>0, bis
1733 herzogl. würltemb, Öberhofmarschall, verra. mit Sophie Luise
T. Wendessen, gest, 1779. Von demselben steigt die ^Stammreiliei
wie folgt, liernb: Gnif Victor Knist, gest 1795, hülläiul, M^ol
Albcrtiue Eli^abeUl xVaguste Tcut^cber v. Lissfeld; — Ludwig \V|
hclJii, gest, IÖ4U Jt' Württemberg, übersi und Adjutant des Küni^j
erjito (ieroahlhi: Friederike Albettine Frtiin v. Jleischach, gea
18B2; — (jraf Frieddch, Frejb. v, VVelxlieim, Waibelhuob und Obei
[jitituicb, geb. iHiy. Der Ijruüer des Letzteren, ürar Carl, ge
lb2t), iiit k. k. Rittmeister im Adjutauten^Corps utid aus der zweite
Ebe des Vaters ratt MariÄ i*reiin Küdl v. Coiienberg, geb. 180i
fitammt eine Tocbter, tirL Mane , geb. lt*37» — Der adelige Sub
des Gescblecbts bat in Meklenhuig und Preassen forrgeblübt.
Meklenburg, wo die Familie zu denjeuigeu gebort, welche au dd
1572 eriulj^teu üt'btTweisung der Klöster ÄutbeiJ genommen b|
beu, war 1837 ein v. 0. lit^rr auf Zäbr und etu Anderer Obcr-Fot«
meister zu Ncu-iatrelitz und im Königr. rrLusijen waren niicb Haufl
Adrebbb., ti. 78, 1857 bugUlert: Heinrich Moritit Albert V. G. Er|
trucbse^^s der Kntmark Brandenburg, Herr auf (Juetz (Fideicommisfl
im Kr.Bitterfeld und Scliilde iiu Kr. We^l-l'uegnitz; Wilhelm Heiuricb
V, Cr.^ k. preu«s. Major und UitTer8ebaft^*I>irector, Herr auf Frehn
im Kreise Ust-Priegnitz u. Gustav v. G., Herr aafTlükum im Kreis
Wirsitz.
An'jei*, AiiMÄl Il4tck, BnuiUviib, «. S9 u. 40. -• », f'ridffttrr. Nr. 61. - fjü^,-/, S, Ad
giitM\ IL Lili. VUr Cftp, 4 a U iukI H iii»s hiatr, «uf iK-liM tl«« Hut.
t, VVürtt<'niLcr(j »u» •lliMt Ivx« lüpIiJ-iMi liicrtiu«|$^ti<iuiutPti , Htulri ^icb-iiur
T^ctiircM , MuiT der UiiivurAitji,tjtlül«h4>tL<'k »it Ktliiiiieru). — rrtj«^^«, l. ^. '■-- '■
I4!»i>- 1601, — Bi*dfrm'*Hn, ^rAflii^lir H.iiHü**r u» FrflnWfii. I, T»l>. UJk una i^ti. - «. iÜAi
U<»« Meckt,, ti. lÜlÄ. - t'tti/trff V, hrohn*, II Ü. 4lli^4i:J, -^ ^a<!M/>i. imjO* IL S. VlI^^
K, l'r. A.-L H. ^. '.'ti^ «i V77. - D.MiH* In» tirjifouh. tl. Ü^^rn^^, \. 8. a»*«; u. ."^T - F,
«, ti*(l4*Aur, {«« üHrt u, l'»4 II. Jlt. e», üb». — GHKAt. lAirlu-iai. (t grilfl. tUiiAur.
u. ;i1U u. bi^lor, HrtLiidl'. *u di'tu*vlb^n, K, V7'i. — iMifdil. Well. iL ;<. Ki3. --
*. Wr. I» u. TM), e, - iHrHrtHnnH, ^. 3IW, Wr iSt u. 8 ;t<>6 g. 3liT, — f. Utihf ,, . ,ui
UII41 :<10, * Ü. u, Gr. ** u. — Sufjpi. £u ^ikbm, W,-ll. IV- Vit F. M. ?. G» — Mr4ivtiütir^
W. ir Tal* |H, Nr 64! mid ft. 5 u. «; v. Ü - Warttetnlitffg. WH. Il Or. -r, G, und 5, 24.
— liliittr. AiIHsridlo, TftU U, Nr. «. und i». 11«
irat V. Crdfenstern. ErbUnd.-österr. Adelsstand. Diplam vod
1782 für Jobaiiu Jacob Graz, k. k* Oberlicntenant bei Gr v. Kieäcb
Dragoner, mit dem Prüdicate : v. Greifeusteru.
irnf; tJrufiiiHendtigitiibe tiu 8iiber ein sebrägrecbter, blaaer, mit
einem goldenen, eine goldene Lilie haltenden Löwen belegter Bal-
ken, wLlcher rechts, wie links, von einer blauen Lilie beseitet ist),
Adehsvtand des KÖniirreicb iiayerti. Diplom ^om L >iüv, 1807 für
Dorotbea Graf, Uainmerwerksbusit/erin in Herningnnbe und für die
Nttchkonunenscbaft derselben. — Derbobu, Franz Xaver, geb. 1784,
wurde in die Adelsmatrikel des Kgr Bayern eingetragen.
e, LuH^, S. :<Av - W,.H, d. Kgr. liA>tni, V. m.
firaf Bit kani|»ili (^ebild geviert: 1 und 4 in Gold ein recbtsge-
kebrter, schwarzer Greif ^nd 2 und 3 in Roth eine tiiegende, wt^sisC
Tnube mit einem grünen Zweige im Schnabel Dasselbe Wappen,
nur noch mit einem, einen schwarzen Adier zeigenden, silberneu
Mittelschilde kommt im Wappenbucbe deä Kgr. Biiyern, HL 9, tintur
den Freiherren mit dem Namen: Graf v. Ebrenfeld vor, doch bat
eine freiherrlicbe Familie dieses Namens v. Lang nicht aufgeführt).
Erblünd.-österr. Adelsstand* Diplom von L7ti9 für JohaDü Jacob
— G23 —
Graf, Btirgermebter zu Ootzeti aud für den Brtrder df'^^elbeii, Prant
»raf^ mit dem l». ^;- »e: zu KampilL
ttrifea. Kiti mt i6. Jabrh, in Sclilesien vorgekoomieoe^ 4deh^
RBScIileclit. Geori^ t. G. starb 7. Not. 1571 za iJreslatr RDd wurde
in der Kiivlie zu St. Maria ' ^>erj.
itriifriirrulb^ s. G ravü nr i:ü th, irti Hier reu ond Grafen.
4irafru<kiiiii Un Roth ein , mit einem roibt-u, eineii weissen, vier*
pckigeü bieiu baUeiiden Löwen boltgter, schrAgrecbter, goldener
Baike«^ welcher rechts, wie liuks, von einer sübernen Lilie begleitet
Ist f. Küfbayer. Adebstand. Diplom vom 17. Febr. 1758 fftr die
^amiUe^ unter Umwandlung de^ Natneti»: Graf iu Graftn^tein. Jo-
Genrc; v. Grafenstein tu Granienab, G^ttla^ und liuetleubachf
Utgitruiigsrath in Ambeig und freireki^inirter
1 »rin und Weiden, wurde l»ei EiUwerfatig der
Adelbmairikei des Kgr. Bayern mit aeinen Schwestern, Susaniia^ geb.
1^754, und Catharinii, Bdsitzerinaea des Hammerwerks Altetieuhaus
dieselbe eingetrag» n.
ItrafcBsteber, irafeatteincr f. liraffRsteiB (Schild geviert: L und
■4 in Silbtrr ein links gewendeter, rotb gekleideter Arm» welcher in
der Hand einen Pfeil mit » t^then Federn aufrecht hält nnd 2 und 3 in
Schwarz ein sehwebender, ausgebreiteter, goldener Ädlerstlügei^.
Ein in der zweiten Ualfie des 16.^ und in der ersten des 17. Jahrb.
in KicderÖf^terreich vorgekommenes Adelsgeschleebt. — Christoph
Grafenst^iner zum Forchtenaubof wurde 1579 den neuen Gesehleeh-
tem des niederösterreicliischen Kilterstandes einverleibt Nach iiim
erscheint !6l2 im Goitbucbe Wolfgang Johann Grafeubteincr v. Gra-
venj^tein Jtum Forehtenanhof und Felliug, weicher auch 1617 mit sei-
ner Gemahlin, Elisabeth Veronica v. Kuniz, in einem in den nieder-
österreich. Hofkammer- Acten betindJicben Reverse vorkommt Die
Tochter desselben, Maria Magdalena, vermählte sich mit Tobias Uel-
fried dem Aelteren v. Kajserstein, kais. Rathe. Später kommt der
Name des Geschlechts nicht mehr vor,
nVMfjrr*^;. ITi. S Ali.
Ürifrnwrrdcr, (iriieuiifnler ra l»raftiiwerd. Altes:, österreichisches
littergeschlecht, aub welchem ^uerbt Meginbardus Miles de Grawen-
werde mit Jutha seiner Ehefrau und den Söhnen Diepold und Alber
V- Gravenwerde 1289 in einer Urkunde des Jungfrauenklo&ttrs zu
^ftnnebach (Imbach) vorkommen. — Der Stamm blühte fort und
ch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. — Cbrisloph Grafen werder,
SUer, welcher bei dem Leichenzuge den K. Albrecht iL 14^B das
raoerpferd wegen der gebürsteten Grafschaft Tirol geführt hatte,
Brm. mit Magdalena Radlbrunner, unterzeichnete noch 1451 das
grosse Btlndniäs der Oesterreicbischeo Stände zu Mailberg; .\lbrecht
Grafenwerder, Ritter, lebte 1472 in der Ehe mit Brigitta Traintncr,
doch war dieselbe schon 1478 Witiwe; Georg nnd Simon die Grufen-
werder er&chienen im Landtage zu Wien 1479 auf der Kitter- liauk
— 624
und Wülfj^fÄug Grafen worder nritl Georg vScUroJt die Gdelvesten EiOer
warc'ij 14^0 utjd 1481 bei dem AufjLcebute Hauptleute lilu^r diis F«8S*
volli i!ti iSlt^yer. Spöter, unter <|pr Ue;?iör!iiiK des K Ferdinatid 1, war
diis IffschlecLi. bereits gftnzlich t*rloscben.
<iiii*r, (imirt'ii, liirnfC, liratfii ,im Schilde füiit, 3 und 2, Roseti).
Altes, iljeiiiUndisclies und wt*rt|diä]iiscJieji Adeläsgeschlcclit. Dufeijclbr
sttSb scljun 1341 7ü tiraven im Ki\ Opladeu und 143r» zu Klp im Kr.
Mettmann, hatte Hack fürt im Ivr. Rocklitighnusen 1550, AuröcKte inij
Kr. Lippsiiidt 1570 ujhI Fördt^ im Kr. Olpe l.'>84 iune und war noclij
1667 mit Hasvsel im Kr. UeckÜnj^hausen hegtitert.
liralTlim Schiide sieben, ?*. 3 und 1„ Rauten). Das angegebene
Wappen Juhrte 1733 Friedrich v. Graff, Fähnrich ini k. preuss. Regi*
menle v, d< Goltü. Derselbe war der Sühn Finer v. Srhierstedt Freih-
V. Ledebur vertu«! het, dass er aus dem Geschleehte entspross, zu wel-
chem Josua Georg de (irave, de Grau' oder de Graf, wie dasselbe in
ver;>chiedeneu Documetiten genannt wird und welches in der All mark
Weile im Kr. Stendal Ui7y und Flessau im Kr, Osterburg lö83 be-
sasS) gehorte.
fjrair, Riller. Erbl^nd-öslerr. Kitterstaud. Diplom vom 13. &lär2
1841 Tür Adalbert Graif, k. k. Regier. -Ralh u. I'olixei-Director in
Liuz.
Uaii<N<'tiri(lL Noliiu
irair ^ Khreiifeliii Frriherren. Frbländ. -iisterr. Freiberrnstand.
Diplom vom 10. Novemb. 1802 für Johann v. Graff, k. k. Major und
Tiroler-Landschtltxen-Commandanteu, mit dem Pradicate : V. EIm f T) FpI.1
TlumUcliriftl. N«iiii^. — M^gtirU v. MüMf*Ui, RrgNiiz.-ßd. .H. <tl.
limiF. Cirairntrlriilierg. Erblflnd.-nsterr. Adelsstand. Diplom vmi
1812 tUr i>inioii ^nitl, k. k. IJaiiplmann bei Graf v. Kaunitz- Rietberg
Infanterie, mit dem i?jadicate: v. Orteikberg. — Der Stamm hat fort-
geblüht : in neue!?ter Zeit war Alexander (üaf v. ürtenberg k. k, Uaupt-
mann I. Cl, im 59, Infanl.-Regim.
liralTeii (im Schilde zwei Adlera-Fltigel). Paderbornsches Adels*
gesrhlecht, aus welchem Jost v. GraÜ'en 1628 mit dem Gute Wich-
maimbyberg belehnt war.
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